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Die
Erfindung betrifft einen Feldschrank zur Prozesssteuerung von Hochspannungsschaltfeldern in
Hochspannungsschaltanlagen. Aus der Praxis ist es bekannt, zur Prozesssteuerung
von Hochspannungsschaltanlagen eine Vielzahl von verteilt angeordneten
Komponenten einzusetzen die normalerweise über eine Mehrzahl von zum Teil
sehr langen Kabeln miteinander verbunden sind. Bei diesen aus der
Praxis bekannten Anlagen sind die Komponenten der Schutztechnik
und Leittechnik für
die Hochspannungsschaltfelder in einer zentralen Warte angeordnet.
Die Warte ist über
eine Mehrzahl von zum Teil sehr langen Kabeln jeweils mit Feldschränken verbunden,
wobei normalerweise jeder Feldschrank einem Hochspannungsfeld zugeordnet
ist. Diese Feldschränke
dienen lediglich der Energieverteilung des Eigenbedarfs der Primärkomponenten
der Hochspannungsschaltfelder und zur ersten Aufnahme aller für den Prozess
notwendigen Kabel. Die Inbetriebnahme und Prüfung aller Funktionalitäten verteilt
sich über
die gesamte weiträumige
Anlage. Das führt
beispielsweise bei Erweiterungen zu erheblichen Aufwendungen für eine Freischaltung
der betroffenen Anlagenteile und zu Einschränkungen in der Verfügbarkeit
von Netzen. Diese aus der Praxis bekannten Anlagen sind somit mit
einem beträchtlichen
Aufwand verbunden und zwar sowohl im Hinblick auf den Arbeits- bzw.
Montageaufwand als auch im Hinblick auf den Materialaufwand (Kabel
und dergleichen). Das bedeutet natürlich auch einen hohen Kostenaufwand.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung das technische Problem zugrunde, einen Feldschrank
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die vorstehend erläuterten
Nachteile vermieden werden, der eine raum- und materialsparende
Aufnahme einer Mehrzahl von Anlagenkomponenten erlaubt und der nichtsdestoweniger
eine einwandfreie Funktion der Anlagenkomponenten gewährleistet.
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Zur
Lösung
dieses technischen Problems lehrt die Erfindung einen Feldschrank
zur Prozesssteuerung von Hochspannungsschaltfeldern in Hochspannungsschaltanlagen,
wobei der Innenraum des Feldschrankes durch eine Schottwand in zwei
jeweils von außen
zugängliche
Räume unterteilt
ist,
wobei der erste Raum ein Kabelanschlussraum für die Verbindungskabel
zumindest eines Hochspannungsschaltfeldes ist,
wobei der zweite
Raum die elektrotechnischen Komponenten der Schutztechnik und Leittechnik
für zumindest
ein Hochspannungsschaltfeld enthält,
und
wobei zumindest ein Teil der elektrotechnischen Komponenten in zumindest
einem in dem zweiten Raum angeordneten Gehäuse aufgenommen ist. Diese
Gehäuse
ist vorzugsweise von der Außenhülle des
Feldschrankes thermisch entkoppelt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Feldschrank handelt
es sich um einen Schaltschrank und dieser Feldschrank wird auch
als Feld-Adaptions-Schrank (FAS) bezeichnet. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass dieser Feldschrank sämtliche Komponenten für die Prozesssteuerung
einer Hochspannungsschaltanlage (100 bis 400 kV) aufnimmt und vorzugsweise sämtliche
Komponenten für
die Prozesssteuerung von zwei Hochspannungsschaltfeldern aufnimmt. Der
Feldschrank fasst die vorgenannten Komponenten gleichsam in schaltfeldbezogenen
Strukturen in einer Einheit zusammen. Bei dem erfindungsgemäßen Feldschrank
handelt es sich um einen begehbaren Freiluftfeldschrank.
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Von
besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Erfindung, dass der erfindungsgemäße Feldschrank
bzw. der komplette erfindungsgemäße Feldschrank
werksseitig vorgefertigt werden kann. Der Feldschrank kann dementsprechend anschlussfertig und
vorgeprüft
geliefert werden und dann an einem Aufstellungsort in der Nähe des Hochspannungsschaltfeldes
bzw. in der Nähe
der Hochspannungsschaltfelder platziert werden. Es müssen dann
nur noch die Verbindungskabel der Primärkomponenten des Hochspannungsschaltfeldes
sowie die Datenleitungen angeschlossen werden und die Energieversorgung
(Gleichstromring und Dreh-Wechselstromring) muss angeschlossen werden.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass der erfindungsgemäße Feldschrank
lediglich zwei Räume
aufweist, die durch die Schottwand voneinander getrennt sind. In
dem zweiten Raum sind die elektrotechnischen Komponenten der Schutztechnik
und Leittechnik für
vorzugsweise zwei Hochspannungsschaltfelder enthalten. Elektrotechnische
Komponenten der Schutztechnik und Leittechnik meint hier in erster
Linie die Hardware-Komponenten, aber auch die Software-Komponenten
der Schutztechnik und Leittechnik.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Außenhülle des Feldschrankes Wandelemente
und zumindest ein Dachelement aufweist und dass die Wandelemente
untereinander und die Wandelemente mit dem Dachelement elektrisch
leitend verbunden sind. Zweckmäßigerweise
bestehen die Wandelemente und/oder das Dachelement aus Metallblech. Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Wandelemente untereinander und mit dem Dachelement verschweißt. Nach
einer anderen Ausführungsform
sind die Wandelemente untereinander und mit dem Dachelement verschraubt.
Es versteht sich, dass der Feldschrank bzw. die Außenhülle auch
einen Boden aufweist, wobei der Boden nach einer bevorzugten Ausführungsvariante
aus einer Mehrzahl von sich zum Boden ergänzenden Bodenelementen besteht.
Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Feldschrank mit einem unterseitigen
Sockel aus elektrisch leitfähigem
Material ausgestattet, auf dem der Feldschrank bzw. dessen Außenhülle aufsteht.
Der Sockel besteht zweckmäßigerweise
aus Blech bzw. aus Blechelementen. Dieser Sockel wird weiter unten
noch näher
erläutert.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung sind die Wandelemente und das zumindest eine Dachelement
der Außenhülle so gestaltet,
dass Schwitzwasser, das durch Betauung eventuell an den Innenseite
der Außenhülle anfällt, ablaufen
kann und nach außen
abgeführt
werden kann. – Vorzugsweise
sind die Wandelemente und/oder das Dachelement aus einzelnen Segmenten,
bevorzugt aus einzelnen Blechsegmenten aufgebaut. Zweckmäßigerweise
sind die Blechsegmente der Wandelemente mit schrankinnenseitigen
Abkantungen versehen, die bevorzugt ein Lochmuster zur Aufnahme
von Käfigmuttern
aufweisen. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist ein einfacher Einbau
verschiedenster Betriebsmittel in dem Feldschrank möglich.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Raum bzw.
der Kabelanschlussraum in seinem Boden Kabeldurchführungselemente
für die
Verbindungskabel des Hochspannungsschaltfeldes bzw. der Hochspannungsschaltfelder
aufweist. Es versteht sich, dass dazu entsprechende Öffnungen
in dem Boden des ersten Raums vorgesehen sind. Gemäß einer
Ausführungsvariante
besteht der Boden des ersten Raumes aus einzelnen nebeneinander angeordneten
Bodensegmenten, wobei jedes Bodensegment zumindest ein Kabeldurchführungselement,
vorzugsweise mehrere Kabeldurchführungselemente
aufweist. Die Bodensegmente bestehen zweckmäßigerweise aus Blech. Bei den
Kabeldurchführungselementen
handelt es sich beispielsweise um Kabeldurchführungstüllen, die insbesondere für verschiedene
Kabeldurchmesser ausgelegt sind.
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Bei
dem ersten Raum (Kabelanschlussraum) handelt es sich gleichsam um
den Schnittstellenraum zu dem Primärkomponenten des Hochspannungsschaltfeldes.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass dieser erste Raum zugleich
der Kabelanschlussraum für
die Verbindungskabel der Stromversorgung ist.
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Beide
Räume des
Feldschrankes sind von außen
zugänglich.
Vorzugsweise ist der zweite Raum mit den Komponenten der Schutztechnik
und Leittechnik begehbar. Zweckmäßigerweise
ist dieser zweite Raum mit einer Tür verschließbar. In der Tür kann ein
Fenster vorgesehen sein und die Tür weist zweckmäßigerweise
einen Türschließer und
ein Panikschloss auf. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass auch
der erste Raum (Kabelanschlussraum) mit einer Tür verschließbar ist. Über zumindest einer dieser
Türen oder über beiden
Türen ist
bevorzugt ein festes oder ausklappbares Regendach angeordnet, das
an dem betreffenden Wandelement fixiert ist. Ein solches Regendach
kann auch erst mit dem Öffnen der
zugeordneten Tür
selbsttätig
geöffnet
werden.
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Der
zweite (begehbare) Raum weist vorzugsweise klappbare Ablagen auf
sowie eine Halterung bzw. eine Hilfskonstruktion zur Aufnahme eines Prüfsystems.
Zweckmäßigerweise
ist eine Steckerschnittstelle zum Anschluss des Prüfsystems
vorhanden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist der zweite Raum einen Boden aus Doppelbodenplatten
auf. Dieser Boden bzw. diese Doppelbodenplatten sind mit der Maßgabe ausgebildet, dass
der notwendige Standortübergangswiderstand bei
gleichzeitiger hoher statischer Ableitfähigkeit gewährleistet ist.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Komponenten der Schutztechnik
und Leittechnik in zumindest ein separates Gehäuse eingebaut sind und zwar
vorzugsweise einschließlich
der dazu vorzusehenden Schnittstellen. Dieses zumindest eine Gehäuse ist
bevorzugt mit einer Rolllade verschließbar. Es versteht sich, dass
sich dieses zumindest eine Gehäuse
in dem zweiten Raum des erfindungsgemäßen Feldschrankes befindet. – Es liegt
weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass neben den elektrotechnischen
Komponenten der Schutztechnik und Leittechnik in dem zweiten Raum
außerdem
eine Hilfssteue rung/Ortssteuerung aufgenommen ist. Dabei handelt
es sich um eine von der Schutztechnik/Leittechnik unabhängige feldbezogene
Hilfssteuerung/Ortssteuerung. Zweckmäßigerweise ist die Hilfssteuerung/Ortssteuerung
in ein separates Gehäuse
eingebaut. Es empfiehlt sich, dass die Hilfssteuerung als Zweihandsteuerung
ausgelegt ist und dass für
die Funktionen "Schaltgerät sperren
für Ort- und
Fernsteuerung" und "Schaltgerät freigegeben
für die
Fernsteuerung" sowie "Schaltgerät freigegeben für die Ortssteuerung
als Tastfunktion" ein
Dreistellungsschalter mit zwei rastenden Stellungen und einer tastenden
Stellung eingebaut ist. Zweckmäßigerweise
kann der Dreistellungsschalter nur mit einem Schlüssel bedient
werden. Vorzugsweise ist über
zusätzliche
Kontakte eine 1 aus n Verriegelung in die Ortssteuerung integriert.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Bedienelemente der Hilfssteuerung
in der einpoligen Darstellung des Schaltfeldes (Blindschaltbild)
eindeutig der Schaltgerätesymbolik
zugeordnet sind. Bevorzugt erfolgt die Visualisierung einzelner
Schaltgeräte
im Blindschaltbild der Hilfssteuerung/Ortssteuerung in einer in
der einpoligen Darstellung von Schaltfeldern und Schaltgeräten üblichen
Symbolik mit Balkenmeldern. Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die Visualisierung einzelner Schaltgeräte im Blindschaltbild
in einer in der einpoligen Darstellung von Schaltfeldern und Schaltgeräten üblichen
Symbolik mit Leuchtmeldern. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung,
dass mit der Freigabe eines Schaltgerätes für die Hilfssteuerung/Ortssteuerung
die betreffende Symbolik der Positionsmeldung in der einpoligen
Darstellung von Dauerlicht nach Blinklicht wechselt. Während des Positionswechsels
eines Schaltgerätes
beispielsweise von "Ein" nach "Aus" erscheint die Positionsmeldung
für "Ein" und "Aus" abwechselnd in Blinklicht (Wechselblinklicht – quasi
Lauflampenfunktion). Zweckmäßigerweise
geht nach einem Steuervorgang mit Erreichen der entsprechenden neuen Schaltgeräteposition
das zugeordnete Schaltgerätesymbol
für die
neue Position von Wechselblinklicht in Einfachblinklicht über so lange
die Freigabetaste betätigt
wird. Nach Loslassen der Freigabetaste erscheint dann das Schaltgerätesymbol
mit der betreffenden Schaltgeräteposition
in Dauerlicht. Die Ortssteuerung weist bevorzugt eine von der Schutztechnik/Leittechnik
unabhängige
feldbezogene Verriegelung für
die Steuerung der Schaltgeräte
auf. Vorzugsweise weist die Ortssteuerung neben dieser feldbezogenen
Verriegelung auch noch eine von der Schutztechnik/Leittechnik unabhängige feldübergreifende
Verriegelung (Anlagenverriegelung) auf.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Betriebskomponenten des
ersten Raums bzw. des Kabelanschlussraums über durch die Schottwand geführte elektrische
Verbindungselemente mit den Komponenten der Schutztechnik und Leittechnik
im zweiten Raum verbunden sind. Zweckmäßigerweise handelt es sich
bei den genannten elektrischen Verbindungselementen um Durchführungsklemmen.
Es empfiehlt sich, dass in die Durchführungsklemmen eine Steckverbindung
integriert ist, die die Möglichkeit
bietet, eine Prozesssimulation auf einfache Art und Weise durch
Umstecken anzuschließen.
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Nach
besonders bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung weist der erfindungsgemäße Feldschrank einen unterseitigen
Sockel aus elektrisch leitfähigem
Material auf. Der unterseitige Sockel besteht bevorzugt aus Metallblech
bzw. aus einer Blechkonstruktion. Der Sockel umfasst vorzugsweise
sich netzartig kreuzende leitfähige
Komponenten bzw. Metallblechkomponenten. Die Ausgestaltung erfolgt
zweckmäßigerweise
mit der Maßgabe, dass
der Sockel die elektrischen Eigenschaften eines Maschennetzes aufweist.
Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass der Sockel mit Erdungsanschlüssen ausgestattet
ist. Nach bevorzugter Ausführungsvariante
wird das durch den Sockel gebildete interne Maschennetz über diese
Erdungsanschlüsse
an ein externes Maschenerdungsnetz angeschlossen. Insoweit erfolgt
eine Einbindung des erfindungsgemäßen Feldschrankes in ein bereits
vorhandenes Maschenerdungsnetz.
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Zweckmäßigerweise
ist der Sockel des erfindungsgemäßen Feldschrankes
mit Transportelementen ausgerüstet,
die die Aufnahme des Feldschrankes auf einer Transporteinrichtung,
insbesondere auf einem Gabelstapler ermöglichen und die vorzugsweise
auch ein Abkippen des Feldschrankes von der Transporteinrichtung
verhindern. Es empfiehlt sich, dass in dem Sockel des Feldschrankes Aufnahmeschächte für die Staplerholme
eines Gabelstaplers oder einer ähnlichen
Transporteinrichtung vorgesehen sind.
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Nach
bevorzugter Ausführungsform
ist der erfindungsgemäße Feldschrank
mit einer zum Feldschrank hin offenen Wanne unterbaut. Zweckmäßigerweise
ist diese Wanne wasserdicht ausgebildet und sie besteht insbesondere
aus Beton oder Stahl. Diese Wanne dient vor allem auch der Aufnahme
der Verbindungskabel, die von den Primärkomponenten eines Hochspannungsschaltfeldes
in den ersten Raum eingeführt
werden. Vorzugsweise wird das Volumen der Wanne für eine natürliche Belüftung der beiden
Räume sowie
der Gehäuse
des Feldschrankes genutzt. Dadurch wird in vorteilhafter Weise ein für die eingebaute
Elektronik notwendiges Mikroklima erzeugt. Bevorzugt ist zur Unterstützung der
natürlichen
Konvektion ein Lüfter
bzw. ein elektrisch gesteuerter Lüfter vorgesehen.
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Zweckmäßigerweise
ist eine thermostatisch und/oder hygrostatisch gesteuerte Heizung
in den Feldschrank eingebaut. Dadurch können effektiv die erforderlichen
klimatischen Bedingungen für
die Räume
des Feldschrankes erzeugt werden. – Es empfiehlt sich weiterhin,
dass die Räume
des Feldschrankes mit einer Beleuchtung versehen sind, die im Falle des
Wegfalles der Versorgungsspannung auf die Batteriespannung einer
Stationsbatterie umgeschaltet wird (Notbeleuchtung). – Vorzugsweise
sind in jedem Raum des Feldschrankes mit einem Fehlerstrom-Schutzschalter
gesicherte Steckdosen vorhanden, die insbesondere zum Anschluss
von Prüfsystemen
dienen. Außerdem
sind bevorzugt mit einem Fehlerstrom-Schutzschalter gesicherte Außensteckdosen
zum Anschluss von Geräten,
Maschinen und dergleichen vorhanden.
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Eine
besondere Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wandelemente
und/oder die Dachelemente der Außenhülle mit außenseitigen Schattenblechen
ausgerüstet
sind. Diese Schattenbleche schützen
die Außenhülle gegen
Sonneneinstrahlung. Vorzugsweise sind die Schattenbleche sowohl
an den Wandelementen als auch an dem zumindest einen Dachelement
vorgesehen.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten
Feldschrank ausgerüstete
Anlage gegenüber vergleichbaren
aus der Praxis bekannten Anlagen beachtliche Vorteile aufweist.
Vor allem können
alle wesentlichen technischen Komponenten, insbesondere die Komponenten
der Schutztechnik und Leittechnik platzsparend in einem solchen
Feldschrank untergebracht werden. Nichtsdestoweniger weisen die
mit den erfindungsgemäßen Feldschränken ausgerüsteten Anlagen
im Vergleich zu den aus der Praxis bekannten Anlagen insbesondere
im Hinblick auf Funktionssicherheit und Störungsfreiheit keinerlei Nachteile
auf. Gegenüber
den bekannten Anlagen ergibt sich in vorteilhafter Weise ein wesentlich
geringer Verkabelungsaufwand. Insbesondere dadurch werden beachtliche
Kosten eingespart.
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Von
besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Erfindung, dass ein erfindungsgemäßer Feldschrank
komplett werksseitig vorgefertigt werden kann und auch im Werk vollständig geprüft und parametriert
werden kann. Dadurch kann im Vergleich zu den aus dem Stand der
Technik bekannten Anlagen der Fertigungsaufwand bzw. Montageaufwand
sowie der Aufwand im Zusammenhang mit Prüfungen und dergleichen beachtlich
reduziert werden.
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Aufgrund
der Unterbringung der beschriebenen wesentlichen technischen Komponenten
in einem Feldschrank ist zu den normalerweise weiter entfernten übergeordneten
Systemen nur noch ein relativ geringer Verlegeaufwand für Datenleitungen, insbesondere
Glasfaserleitungen erforderlich. – Der erfindungsgemäße Feldschrank
entspricht im Übrigen
einer Systemplattform, die eine schnelle und einfache Anpassung
von Hardware- und Softwarekomponenten der Schutztechnik und Leittechnik
an die Erfordernisse von Betriebsführung und Prozesssteuerung
ermöglicht.
Bei dem erfindungsgemäßen Feldschrank
handelt es sich vor allem um eine kundenspezifisch konfigurierbare
Systemplattform entsprechend den individuellen Anforderungen an
Schutz- und Leittechnik einer Anlage. Problemlos lassen sich herstellerneutrale
steckbare Schnittstellen für
alle Prozessein- und -ausgänge
der Schutz- und Leittechnik einsetzen. Es ist fernerhin darauf hinzuweisen,
dass der erfindungsgemäße Feldschrank
auf relativ einfache und kostengünstige
Weise hergestellt werden kann.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 ein
Schema einer Hochspannungsschaltanlage nach dem Stand der Technik,
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2 ein
Schema einer erfindungsgemäßen Hochspannungsschaltanlage,
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3 eine
Vorderansicht des erfindungsgemäßen Feldschrankes,
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4 eine
Rückansicht
des Gegenstandes nach 3 (teilweise aufgebrochen),
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5 eine
Seitenansicht des erfindungsgemäßen Feldschrankes,
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6 eine
Draufsicht des Feldschrankes im Schnitt,
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7 den
Gegenstand nach 3 ohne Tür und ohne Vorderwand,
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8 eine
Draufsicht auf den Sockel des Feldschrankes,
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9 eine
perspektivische Ansicht eines Wandsegmentes des Feldschrankes,
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10 den
Verbindungsbereich zwischen einem Wandsegment und dem Sockel des
Feldschrankes und
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11 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Feldschrankes.
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Die 1 zeigt
ein Schema der Prozesssteuerung von Hochspannungsschaltanlagen nach dem
Stand der Technik. Hier sind in einer Warte 1 die Komponenten
der Schutztechnik und Leittechnik für die Hochspannungsfelder 2 angeordnet.
Die Warte 1 ist jeweils über eine Mehrzahl von relativ
langen Kabelverbindungen 3 mit einem Feldschrank 4 verbunden.
Im Ausführungsbeispiel
nach 1 ist jedem Hochspannungsschaltfeld 2 ein
Feldschrank 4 zugeordnet. Diese Feldschränke 4 nach
dem Stand der Technik nehmen in erster Linie die für die Energieverteilung
der Primärkomponenten
der Hochspannungsschaltfelder 2 erforderlichen Komponenten
auf. Die 1 zeigt, dass eine solche aus
dem Stand der Technik bekannte Anlage eine Vielzahl von relativ langen
Kabelverbindungen 3 aufweist. Die Inbetriebnahme, Wartung
und Prüfung
einer solchen Anlage ist verhältnismäßig aufwendig.
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In
der 2 ist eine erfindungsgemäße Anlage dargestellt, die
mit einem erfindungsgemäßen Feldschrank 4 ausgerüstet ist.
Hier sind jedem erfindungsgemäßen Feldschrank 4 zwei
Hochspannungsschaltfelder 2 zugeordnet. In der 2 ist
erkennbar, dass ein erfindungsgemäßer Feldschrank 4 mit
den übergeordneten
Systemen 6 lediglich über
einige Datenleitungen 5 verbunden werden muss. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
reduziert den bei den aus dem Stand der Technik bekannten Anlagen erforderlichen
Aufwand wesentlich.
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Die 3 bis 10 zeigen
einen erfindungsgemäßen Feldschrank 4 im
Detail. Dieser Feldschrank 4 nimmt sämtliche Komponenten für die Prozesssteuerung
der Hochspannungsschaltanlagen auf. Es handelt sich hier um einen
Feldschrank 4, der vollständig werksseitig vorgefertigt
werden kann. Auch die Prüfung
des Feldschrankes bzw. seiner Komponenten kann quasi komplett im
Werk erfolgen.
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Der
Innenraum des erfindungsgemäßen Feldschrankes 4 ist
durch eine Schottwand 7 in zwei jeweils von außen zugängliche
Räume 8, 9 unterteilt. Der
erste Raum 8 ist insbesondere ein Kabelanschlussraum für die nicht
dargestellten Verbindungskabel der Hochspannungsschaltfelder. Der
zweite Raum 9 enthält
unter anderem die elektrotechnischen Komponenten der Schutztechnik
und Leittechnik für
die Hochspannungsschaltfelder. In der 6 ist die
Unterteilung des Innenraumes des Feldschrankes 4 durch
die Schottwand 7 in die beiden Räume 8, 9 deutlich
erkennbar. Dabei ist auch ersichtlich, dass der zweite Raum 9 wesentlich
größer ist
als der erste Raum 8. Im Ausführungsbeispiel nach 6 ist
das Volumen des zweiten Raumes 9 mehr als dreimal so groß wie das
Volumen des ersten Raumes 8. In der 6 ist weiterhin
erkennbar, dass die elektrotechnischen Komponenten in einem Gehäuse 10 aufgenommen
sind, das in nicht näher
dargestellter Weise von der Außenhülle 11 des
Feldschrankes 4 thermisch entkoppelt ist.
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Die
Außenhülle 11 des
Feldschrankes 4 weist vier Wandelemente 12 und
ein Dachelement 13 auf. Die Wandelemente 12 und
das Dachelement 13 bestehen vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel aus
Metallblech. Die Wandelemente 12 sind untereinander und
mit dem Dachelement 13 elektrisch leitend verbunden. Dazu
können
die Wandelemente 12 untereinander und mit dem Dachelement 13 insbesondere
verschweißt
oder verschraubt sein. Zweckmäßigerweise
und im Ausführungsbeispiel
sind die Wandelemente 12 segmentartig bzw. aus Wandsegmenten 14 aufgebaut.
Ein solches Wandsegment 14 ist in 9 dargestellt
und wird unten noch erläutert. Auch
das Dachelement 13 kann segmentartig aufgebaut sein. Es
versteht sich, dass ein erfindungsgemäßer Feldschrank 4 auch
einen Boden 15 aufweist, der im Ausführungsbeispiel aus einer Mehrzahl
von sich zu dem Boden 15 ergänzenden Bodenelementen aufgebaut
ist. Der Feldschrank 4 weist fernerhin einen unterseitigen
Sockel 16 auf, der zweckmäßigerweise aus Metallblech
besteht und auf dem die Außenhülle 11 des
Feldschrankes 4 aufsteht.
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Vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel weist
der erste Raum 8 (Kabelanschlussraum) in seinem Boden 15 Kabeldurchführungselemente 17 für die Verbindungskabel
der Hochspannungsschaltfelder auf. Entsprechende Öffnungen
sind in dem Boden 15 vorgesehen. In der 6 ist
erkennbar, dass sich der Boden 15 des ersten Raumes 8 bevorzugt aus
nebeneinander angeordneten streifenförmigen Bodensegmenten 18 zusammensetzt,
die zweckmäßigerweise
aus Blech bestehen. Jedes Bodensegment 18 weist hier entlang
seiner Längsrichtung mehrere
Kabeldurchführungselemente 17 auf.
Die Kabeldurchführungselemente 17 sind
als Kabeldurchführungstüllen ausgebildet
und für
verschiedene Durchmesser von Verbindungskabeln eingerichtet. Der
erste Raum 8 ist im Übrigen
auch der Kabelanschlussraum für
die Verbindungskabel der Stromversorgung und für die Datenleitungen.
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Beide
Räume 8, 9 sind
von außen
zugänglich
und der zweite Raum 9 mit den Komponenten der Schutztechnik
und Leittechnik ist begehbar. Die 3 und 4 zeigen,
dass beide Räume 8, 9 jeweils
mit einer Tür 19 verschlossen
sind, wobei die Tür 19 vor
dem zweiten Raum ein Fenster 20 hat. Im Übrigen ist über beiden
Türen 19 im
Ausführungsbeispiel
ein ausklappbares Regendach 21 vorgesehen (s. auch 5).
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Vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel weist
der zweite Raum 9 einen Boden 15 aus Doppelbodenplatten 22 auf.
Dieser Boden 15 bzw. die ihn bildenden Doppelbodenplatten 22 sind
mit der Maßgabe
eingerichtet, dass der Boden den notwendigen Standortübergangswiderstand
bei gleichzeitiger hoher statischer Ableitfähigkeit gewährleistet.
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In
der 7 ist erkennbar, dass das Gehäuse 10 in dem zweiten
Raum 9 türseitig
mit einem Rollladensystem 23 verschlossen ist. In dem Gehäuse ist wiederum
eine Mehrzahl von Basisgehäusen 24 angeordnet,
die jeweils die elektrotechnischen Komponenten aufnehmen. In dem
zweiten Raum 9 sind weiterhin zwei klappbare Ablagen 25 vorgesehen
und eine Halterung 26 für
ein nicht dargestelltes Prüfsystem.
In dem zweiten Raum 9 ist außerdem eine Hilfssteuerung/Ortssteuerung 27 aufgenommen,
die in ein separates Gehäuse
eingebaut ist.
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Die
Betriebskomponenten 28 des ersten Raums 8 (Kabelanschlussraum)
sind über
durch die Schottwand 7 geführte elektrische Verbindungselemente
mit den Komponenten der Schutztechnik und Leittechnik im zweiten
Raum 9 verbunden. Bei den elektrischen Verbindungselementen
handelt es sich vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel um Durchführungsklemmen 29.
Oben wurde bereits dargelegt, dass ein unterseitiger Sockel 16 aus
Blech vorgesehen ist. Der Sockel 16 weist vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel
sich netzartig kreuzende Blechkomponenten auf (8).
Auf diese Weise erhält
der Sockel 16 die elektrischen Eigenschaften eines Maschennetzes
und bildet gleichsam ein internes Maschennetz des Feldschrankes 4.
Der Sockel 16 ist fernerhin mit Erdungsanschlüssen 30 ausgestattet, die
im Ausführungsbeispiel
an ein externes Maschenerdungsnetz 31 angeschlossen sind.
Insoweit erfolgt eine Einbindung des erfindungsgemäßen Feldschrankes 4 in
ein bereits vorhandenes Maschenerdungsnetz. – Vorzugsweise sind in den
Sockel 16 Aufnahmeschächte 32 für nicht
dargestellte Staplerholme eines Gabelstaplers eingebracht (5).
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Nach
bevorzugter Ausführungsform
und im Ausführungsbeispiel
nach 5 ist der erfindungsgemäße Feldschrank 4 mit
einer zum Feldschrank 4 hin offenen Wanne 33 unterbaut.
Es handelt sich dabei im Ausführungsbeispiel
um eine wasserdichte Wanne 33 aus Beton. Diese Wanne 33 dient
vor allem auch zur Aufnahme der nicht dargestellten Verbindungskabel
der Hochspannungsschaltanlagen, die durch die Kabeldurchführungselemente 17 in
den ersten Raum 8 eingeführt werden.
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In
den Figuren ist weiterhin erkennbar, dass die Wandelemente 12 und
das Dachelement 13 der Außenhülle 11 mit außenseitigen
Schattenblechen 34 ausgerüstet sind. Diese Schattenbleche 34 sollen gegen
Sonneneinstrahlung schützen.
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In
der 9 ist ein Wandsegment 14 dargestellt,
das Bestandteil eines Wandelementes 12 ist. Gemäß bevorzugter
Ausführungsvariante
der Erfindung setzen sich die Wandelemente 12 also aus
solchen Wandsegmenten 14 zusammen. Das in 9 gezeigte
Wandsegment 14 weist Abkantungen 35 mit einem
Lochmuster 36 auf. Die entsprechenden Öffnungen sind zur Aufnahme
von Käfigmuttern
eingerichtet und ermöglichen
einen einfachen und rationellen Einbau verschiedenster Betriebsmittel.
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In
der 10 ist der Übergangsbereich
zwischen einem Wandsegment 14 und dem Sockel 16 dargestellt.
Zwischen Wandsegment 14 und Sockel 16 sind hier
Ablauföffnungen 37 vorgesehen.
An den Innenseiten der Außenhülle 11 ablaufendes
Schwitzwasser kann durch diese Ablauföffnungen 37 effektiv nach
außen
abgeführt
werden.
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11 zeigt
eine besondere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Feldschrankes.
Hier ist ein einziges größeres Schattenblech 34 über dem Dach
des Feldschrankes angeordnet. An dieses Schattenblech 34 sind
Rollen 38 angeschlossen, die auf beiden Seiten des Feldschrankes
jeweils in einer Führungsschiene 39 geführt werden.
Aufgrund dieser Ausgestaltung kann das Schattenblech 34 nach vorne
oder nach hinten verschoben werden. Das ist in der 11 durch
einen Doppelpfeil angedeutet worden. Nach einer solchen Verschiebung
kann das dachförmige
Schattenblech 34 gleichsam als Regendach über der
Tür 19 dienen, über die
es vorgeschoben wurde.