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Die
Erfindung betrifft einen Zwischenteller (Adapter) für die Aufnahme
eines Schleifmittels für die
Verwendung mit einer Schleifmaschine oder einem Handgerät.
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Maschinell
und manuell betreibbare Schleifgeräte sind in vielfältigen Ausführungen
bekannt. Sie verfügen
zumeist über
eine Tragevorrichtung (Trageteller) auf die ein Schleifmittel gespannt
oder auf denen ein Schleifmittel mit Hilfe einer Klettverbindung
fixiert wird. Die Tragevorrichtung mit dem aufgebrachten Schleifmittel
wird dann entweder durch einen maschinellen oder durch manuellen
Antrieb in Bewegung gesetzt, zumeist in eine Rotationsbewegung. Je
nach Art der zu schleifenden Oberfläche kommen Tragevorrichtungen
und Schleifmittel in unterschiedlichen Ausführungen und Kombinationen zum
Einsatz. Die verwendeten Schleifmittel bestehen zumeist aus Unterlagen
aus Papier, Kunststoff oder Metall, die mit unterschiedlichen Körnungen
eines Hartstoffs (z.B. Keramik, Sand, Diamant, Korund, Silicium,
Hartmetall, Widia) beschichtet sind. Bekannt sind aber auch Schleifmittel
mit gitterförmigen
Oberflächen
oder mit Oberflächen
aus einem Vliesstoff. Feinste Schleifmittel (z.B. aus Schwamm, Vlies
oder Fell) werden zudem auch zum Grob- und Hochglanzpolieren eingesetzt.
Die Schleifmittel können
unabhängig
von der Tragevorrichtung nach Belieben ausgewechselt werden.
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Die
zu schleifenden Oberflächen
sind zumeist ungleichmäßig ausgeformt
und weisen insbesondere Unebenheiten auf. Um einen ständigen Kontakt
zwischen dem Schleifmittel und der Oberfläche herzustellen, muß das Schleifgerät mit der
Tragevorrichtung andauernd neu ausgerichtet und an die Oberfläche angepasst
werden. Es ist bekannt, zur Unterstützung der Anpassungsfähigkeit
Zwischenteller (Adapter) einzusetzen. Diese bestehen aus einem elastischen
Material (Vlies-, Schaum- oder Filterstoff) und werden zwischen
der Tragevorrichtung und dem Schleifmittel positioniert. Sie werden
auf der Tragevorrichtung entweder festgeklettet oder auf eine andere
Art fixiert (z.B. durch eine Schraubvorrichtung). Auch Zwischenteller
weisen zumeist eine Klettoberschicht für die Aufnahme eines Schleifmittels
auf. Durch ihre Anpassungsfähigkeit
gleichen sie Unebenheiten der Oberfläche oder Verkantungen bei der Haltung
des Schleifgeräts
aus und unterstützen
die Funktion des Schleifmittels. Bekannt sind auch Kombinationen
aus Schleifmitteln und Zwischentellern bekannt, die mit der Tragevorrichtung
verbunden werden und Kombinationen aus Tragevorrichtungen und Zwischentellern,
die mit dem Schleifmittel verbunden werden.
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Der
Natur nach fällt
beim Schleifen einer Oberfläche
Staub an, der die Schleifleistung des verwendeten Schleifmittels
reduziert und/oder durch Einatmen die Gesundheit beeinträchtigen
kann. Es ist eine bekannte Ausführung
von Schleifgeräten, diese
mit einer Vorrichtung zur Staubabführung zu versehen. In einer
Ausführung
wird der Staub an den Außenrändern des
Schleifmittels abgesaugt. In einer anderen Ausführung weist die Tragevorrichtung
eine oder mehrere kreisförmige Öffnungen
auf, auf die ein ebenfalls mit kreisförmigen Öffnungen versehenes Schleifmittel
paßgenau
aufgebracht wird. Hier wird Fein- und Grobstaub zusätzlich zu
den Rändern
auch im inneren Schleifbereich abgesaugt. In einer weiteren Ausführung (
EP 0 781 629 B1 )
findet ein Schleifmittel Verwendung, das gleichmäßig von vielen kleinen Öffnungen
(Perforation) durchsetzt ist. Dies soll die Staubabführung durch
die gesamte Fläche
des Schleifmittels hindurch ermöglichen.
Auch bei Schleifgeräten
mit Staubabsaugung finden Zwischenteller aus einem Vlies, Schaum-
oder Filterstoff Anwendung. Je nach Ausführung sollen sie hier zusätzlich zu
einer Verbesserung der Absaugleistung führen.
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Ein
weiteres Einsatzgebiet von Schleifgeräten ist das Grob- oder Hochglanzpolieren,
reinigen, waschen, einmassieren und einölen verschiedener Oberflächen (z.B.
Holz, Parkett, Kunststoff, Kunststein, Naturstein, Metall) mit Hilfe
verschiedenartiger Flüssigkeiten
(z.B. Öle).
Hierfür
wird die Flüssigkeit auf
die Oberfläche
gegeben und durch gleichmäßige Bewegungen
mit dem Schleif- oder Poliergerät
in und auf die Oberfläche
eingearbeitet oder aufgebracht.
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Herkömmliche
Zwischenteller bestehen aus einer Schicht eines elastischen Materials
zwischen 10–20
mm Dicke und einer aufgeklebten Klettschicht, auf die das Schleifmittel
befestigt wird. Es sind unterschiedliche Arten von Zwischentellern
(Adaptern) bekannt, die aufgrund unterschiedlicher Eigenschaften und
Bauweisen auch unterschiedliche Schwächen aufweisen. Die nachfolgende
Beschreibungen umfassen eine nicht abschließende Aufführung von Mängeln einiger Ausführungen
von Zwischentellern.
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Bei
einer bekannten Ausführung
eines Zwischentellers (
DE
203 11 900 U1 ) für
ein Schleifgerät mit
Staubabführung
besteht das Material aus einem grobporigen Filterstoff, auf dem
eine Klettschicht aufgeklebt ist. Die Struktur des Filtermaterials
wirkt sich positiv auf die Staubabführung aus, indem Staubpartikel
durch das Material hindurch gesaugt werden können. Durch die grobe Struktur
des Filterstoffs bedingt steht aber nur eine geringe Oberfläche für die Verklebung
mit der Klettschicht zur Verfügung.
Diese Verklebung ist nicht widerstandsfähig genug; bereits durch die
mechanische Belastung der Klebeverbindung, bedingt durch den Wechsel
des gekletteten Schleifmittels, reißt die Verklebung ab und die
Klettschicht wird abgelöst.
In der Folge entwickelt das Schleifgerät eine Unwucht, ein exaktes
Schleifen ist nicht mehr möglich – der Zwischenteller,
wie auch das Schleifmittel muß häufig ausgewechselt
werden. Dies erweist sich nicht zuletzt als unwirtschaftlich.
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Eine
weitere Ausführung
besteht aus einem feinporigen Material (z.B. Neopren). Das feinporige Material
kann wegen der größeren Oberfläche besser
mit der Klettschicht verklebt werden und weist daher eine höhere Widerstandsfähigkeit
gegenüber dem
Auswechseln des Schleifmittels auf. Das Material ist aber nahezu
staubundurchlässig
und unterstützt
die Absaugleistung des eingesetzten Schleifgeräts nicht.
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In
anderen Ausführungen
wird der Zwischenteller mit Hilfe einer Schraubvorrichtung mit der
Tragevorrichtung des Schleifgeräts
fixiert. Durch das Anspannen der Schraubvorrichtung ist häufig eine
Verwerfung des verwendeten Materials des Zwischentellers zu beobachten.
Es ensteht dadurch insbesondere eine unerwünschte Wellenbildung der Klettschicht. Dadurch
kann das Schleifmittel nicht richtig mit der Klettschicht verbunden
werden und hat auch keinen voll flächigen Kontakt mit dem herkömmlichen
Zwischenteller. Damit wird das Schleifmittel nur noch unterschiedlich
durch das Material des Zwischentellers unterstützt und in Folge ungleichmäßig abgenutzt.
Es ist zudem auch kein ordentliches Schleifbild mehr zu erreichen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zwischenteller
zu schaffen, der die Mängel
des aufgezeigten Stands der Technik beseitigt, dabei die Staubabführung unterstützt, klettfähiges Schleifmittel
sowie andere Materialien in jeder Form unverrückbar stabilisiert, wirtschaftlich
anwendbar und für
eine Vielzahl von Schleifgeräten
geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Schaffung eines Zwischentellers nach der
Kennzeichnung des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Zwischenteller
vereinigt die Eigenschaften von Zwischentellern aus feinporigen
und grobporigen Materialien, indem dieser aus mehreren Materialschichten
aufgebaut ist. Die unterste Schicht besteht aus einem grobporigen
Material mit einer offenen Struktur (bevorzugt ein Schwammaterial),
durch dessen Verbindungskanäle großflächig und
effektiv Schleifstaub an- und abgesaugt werden kann. Auf dieser
Schicht ist eine Schicht aus einem feinporigen Material (bevorzugt ein
Feinschaum – von
den Eigenschaften ähnlich
eines Neopren) aufgebracht, das stabilisierend und ausgleichend
auf den Schleifvorgang wirkt. Abschließend ist auf das feinporige
Material eine Klettschicht aufgebracht, die ein entsprechendes Schleifmittel aufnehmen
kann.
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Alle
Materialschichten werden durch Vulkanisation dauerhaft miteinander
verklebt. Das feinporige Material kann durch sein große elastische
Oberfläche
eine feste Verbindung sowohl mit der Klettschicht als auch mit der
grobporigen Schicht eingehen. Die mechanische Belastung der Verbindung
zwischen der Klettschicht und der folgenden Schicht wird durch diese
zusätzlich
Zwischenschicht vermindert, die Widerstandskraft gegen mechanische
Belastungen durch die größere Oberfläche zugleich
erhöht.
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Die
Verwendung einer zusätzlichen
feinporigen Schicht hat zudem den Vorteil, daß bei der Montage des Zwischentellers
auf eine Tragevorrichtung mit Hilfe einer Schraubvorrichtung diese
elastische Schicht nachgeben kann und die untere grobporige Schicht
die Schichten des Zwischentellers weiterhin stabilisiert. Es entsteht
keine Wellenbildung mehr, die zu einem höheren Verschleiß des Schleifmittels
führt; das
Schleifmittel liegt immer Plan auf. Vorzugsweise wird für die Verwendung
des Zwischentellers mit einer solchen Schraubvorrichtung der Klettbelag
im Bereich der Schraubvorrichtung ausgespart oder durch Einschnitte
zusätzlich
entlastet.
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Eine
Ausführung
der Erfindung sieht vor, den Zwischenteller mit Öffnungen durch alle drei Schichten
zu versehen, der mit den Öffnungen
der Tragevorrichtung übereinstimmt,
um wie bewährt
Grob- und Feinstaub direkt absaugen zu können. Der bevorzugt eingesetzte
grobporige Schwamm unterstützt
dabei die Absaugwirkung, zeigt aber zudem bei einem Grob- und Hochglanzpolieren
mit Hilfe von Flüssigkeiten
einen zusätzlichen
Vorteil: Das Schwammaterial kann auf die Oberfläche aufgebrachte und zur Einarbeitung
vorgesehenen Flüssigkeiten
(z.B. Öle)
aufnehmen und wohldosiert auf die zu bearbeitende Oberfläche bis
zu deren Sättigung wieder
abgeben.
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In
einer Weiterbildung wird eine zusätzliche Schicht aus einem Haftvlies,
Flausch oder Klett auf die Unterseite der gropporigen Schicht aufgebracht und
durch Vulkanisation mit ihr verbunden. Diese zusätzliche Schicht ermöglicht es,
mit der Tragevorrichtung einen Klettverschluss einzugehen, wenn
die Tragevorrichtung die Voraussetzungen dazu bietet.
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Je
nach Bauart des eingesetzten Schleifgeräts und des Einsatzgebiets hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, die fein- und die grobporige Schicht
in ihrer Festigkeit und ihrer Stärke
zu variieren sowie mit oder ohne Öffnungen zu gestalten.
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Eine
vorteilhafte Ausführung
der Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Abbildungen erläutert. Die
Abbildungen zeigen,
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in 1 einen
Zwischenteller (Adapter) im Querschnitt in der Seitenansicht
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in 2 eine
Vergrößerung eines
Ausschnitts aus 1
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in 3 einen
Zwischenteller (Adapter) in der Draufsicht auf die Oberseite
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in 4 eine
Vergrößerung eines
Ausschnitts aus 3 (Mitte)
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in 5 eine
Vergrößerung eines
Ausschnitts aus 3 (Rand)
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in 6 eine
Auswahl an möglichen
Ausformungen der Öffnungen
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In
den Abbildungen werden folgende Bezugszeichen verwendet:
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- 1
- Klettschicht
- 2
- feinporige
Schicht
- 3
- grobporige
Schicht
- 4
- Schicht
aus Haftvlies, Flausch oder Klette
- 5
- Vulkanisation
- 6
- Öffnung
- 6a–f
- Variationen
der Öffnung
- 7
- Haken
der Klettschicht
- 8
- Einschnitt(e)
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Von
den Abbildungen und Beschreibungen einer beispielhaften Tragevorrichtung,
eines Schleifmittels oder Schleifgeräts wurde abgesehen, da sich diese
nicht von denen unterscheiden, die den Fachkreisen bekannt sind.
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In
der 1 ist ein Zwischenteller (Adapter) in der Seitenansicht
dargestellt. Dieser Querschnitt zeigt den Aufbau des Zwischenteller
aus verschiedenen Schichten. Der Zwischenteller weist bevorzugt einen
Durchmesser von 80 – 600
mm auf. Die oberste Schicht bildet eine Klettschicht 1,
die mit Kletten unterschiedlicher Art ausgebildet sein kann (z.B.
Pilzkopf-Haken, Schlaufen, Schlingen). Diese Schicht 1 kann
mit einem entsprechenden Schleifmittel eine Klettverbindung eingehen
(hier nicht abgebildet). Es folgt eine Schicht aus einem feinporigen
Material 2. Als besonderes vorteilhaft hat sich ein Material
erwiesen, daß in
seinen Eigenschaften ähnlich
eines Neopren ist. Es ist besonders belastbar, aber elastisch genug,
um Unebenheiten der zu bearbeitenden Oberfläche ausgleichen zu können. Zugleich
stabilisiert die feinporige Schicht 2 die nächste Schicht 3. Sie
besteht aus einem grobporigen Material mit einer offenen Struktur,
die eine optimierte Staubabführung ermöglicht.
Bevorzugt wird für
diese Schicht 3 ein grobporiges Schwammaterial eingesetzt.
Ein Filtermaterial hat sich hierfür als ungeeignet erwiesen,
da es aufgrund der kleinen Oberfläche nicht Widerstandsfähig genug
ist, um gegen die auftretenden mechanischen Belastungen zu bestehen.
Zudem kann ein Schwammaterial in wesentlich höherem Maße Flüssigkeiten aufnehmen und gleichmäßiger wiederabgeben.
Abschließend
kann eine Schicht 4 aus einem Haftvlies, Flausch oder Klett
aufgetragen werden, die mit einem eventuell vorhandenen Klett oder
Veloursbelag einer Tragevorrichtung (nicht abgebildet) eine Verbindung
eingehen kann. Der Zwischenteller kann mit oder ohne Öffnungen 6 hergestellt
werden.
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2 zeigt
den oben aufgezeigten Schichtaufbau der 1 in einer
Ausschnittvergrößerung.
Die Dicke und Festigkeit der Schichten kann auf jedes Einsatzgebiet
abgestimmt werden und daher variieren. Aus 2 wird ersichtlich,
daß sämtliche
Schichten 1 – 4 miteinander
durch Vulkanisation 5 verklebt sind. Dieser Verbindung
hat sich als besonderen dauerhaft und robust erwiesen. Es ermöglicht den
Einsatz für
den Trocken- und den Naßschliff, ohne
daß die
Verklebung sich lösen
kann. Die Durchbrechung 6 stellt eine der möglichen Öffnungen durch
den Zwischenteller dar.
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3 zeigt
den Zwischenteller in der Draufsicht auf die Klettschicht 1.
Die gezeigten Öffnungen 6 sind
nur exemplarisch; sie können
in Größe, Form und
Anzahl abweichen. Dies steht im Wesentlichen mit dem verwendeten
Schleifgerät
und seinen Absaugvorrichtungen in Zusammenhang.
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In 4 ist
eine Ausschnittsvergrößerung des
mittleren Teils von 3 abgebildet. Es zeigt die Draufsicht
auf die Klettschicht 1 mit ihren Kletthaken 7 zusammen
mit einer exemplarischen Abbildung möglicher Einschnitte 8 in
die Klettschicht 1. Durch diese Einschnitte wird die Klettschicht 1 bei
der Montage des Zwischentellers mit Hilfe einer Schraubvorrichtung
zusätzlich
entlastet. Die Einschnitte 8 können in ihrer Anzahl variieren
und auch kreisrund sein (hier durch die gestrichelte Linie dargestellt).
Dies steht wieder mit dem Einsatz den Montagemöglichkeiten in unterschiedlichen
Schleifgeräten
in Zusammenhang.
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5 zeigt
eine weitere Ausschnittsvergrößerung von 3,
diesmal einen Randbereich. Die Oberseite ist mit Haken einer Klettschicht 7 versehen.
Sie wird unterbrochen durch Öffnungen 6,
die durch den gesamten Zwischenteller führen.
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Die
letzte 6 zeigt verschiedenartige Varianten 6a–f der Ausformungen
der Öffnungen 6.
Sie können
auch andere Formen als kreisrunde besitzen, etwa auch ovale 6b,
rautenförmige 6c,
rechteckige 6e, etc.