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Die
Erfindung betrifft Kerzen, insbesondere Kerzen, die auf oder in
Trägern
angeordnet sein können.
Bei den Trägern
kann es sich um brennbare Unterlagen oder brennbare Aufnahmeeinheiten,
insbesondere Kerzenständer
und florale Aufnahmeeinheiten wie z.B. Adventskränze und Gestecke, auf oder
in denen die Kerzen angeordnet werden, handeln.
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Von
Kerzen geht eine Brandgefahr aus, die darauf beruht, dass die brennbare
Unterlage bzw. Aufnahmeeinheit durch Kontakt mit der Kerzenflamme
entzündet
werden kann. Diese Brandgefahr wird vor allem im heruntergebrannten
Zustand dadurch verursacht, dass der Docht der nahezu abgebrannten
Kerze nicht in das flüssige
Brennmaterial kippen und dort versiegen kann, wenn das Brennmaterial der
nahezu heruntergebrannten Kerze ausläuft. In diesem Fall steht nun
ein größerer Teil
des Dochtes im Kontakt mit dem Luftsauerstoff und bewirkt eine Vergrößerung der
Flamme, die auf das Trägermaterial übergreifen
kann.
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Im
Stand der Technik sind deshalb Kerzenaufnahmevorrichtungen z.B.
in Form von feuerfesten Kerzenbechern (Teelichthalter, Teelichtbecher,
vor allem aus Glas oder Metall) bekannt, die die Kerzen vollständig aufnehmen
und ein Auslaufen des flüssigen
Brennmaterials verhindern und so die Brandgefahr speziell kurz vor
dem Ausbrennen der Kerzen bei einem Auslaufen des Brennmaterials
verhindern. Nachteilig ist jedoch, dass die bekannten Kerzenbecher
durch das Aufnehmen der Kerze die ungestörte Sicht auf diese verhindern.
Weiterhin verhindern die im Stand der Technik bekannten Kerzenbecher
nicht ein z. B. durch eine Erschütterung
verursachtes Verrutschen oder Verkippen, durch das einerseits die Kerzenflamme
in die Nähe
des Brenngutes gelangen oder andererseits das Wachs auslaufen kann,
wodurch ein Brand begünstigt
wird.
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Dieses
Problem wird im Stand der Technik durch Befestigungsvorrichtungen
für Kerzen,
bei denen mindestens ein Stift in das Brennmaterial am Kerzenfuß gestoßen wird
und der so eine sichere Befestigung der Kerze auf dem Träger, insbesondere
in Adventskränzen
und Gestecken, gewährleistet,
gelöst.
Nachteilig ist jedoch, dass die Haltestifte, die aus Gründen der
Stabilität
aus Metall bestehen, die Wärme
gut leiten und so im herabgebrannten Zustand der Kerze Löcher nahe
der Durchstoßpunkte
in die Standfläche
der Kerze brennen können,
durch die das flüssige
Brennmaterial ausläuft.
Die Flamme kann nun durch das Auslaufen des Brennmaterials auf den
restlichen gesamten Docht übergreifen
und entweder direkt oder durch ein Herabfallen in den Träger einen
Brand verursachen.
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Deswegen
wurden Kerzenbefestigungsvorrichtungen, die einen Halter, einen
Kerzenteller und einen Steckstift enthalten, entwickelt („Safe Stick Candle" der Richard Wenzel
GmbH & Co KG, Aschaffenburg).
Bei dieser Kerzenbefestigungsvorrichtung verhindert ein Dochthalter
das Umfallen des Dochts im flüssigen
Brennmaterial bei nahezu vollständigem
Abbrennen der Kerze. Weiterhin verhindert ein erhöhter Rand
des Halters das Auslaufen des flüssigen
Brennmaterials zu Ende der Kerzenbrenndauer. Durch beides wird das
Selbstverlöschen der
Kerze zu Ende der Brenndauer erreicht und die Entstehung eines Brandes
vermieden, so dass die Befestigungsvorrichtung samt Kerze auch ohne Brandgefahr
auch auf bzw. in brennbare Träger
eingebracht werden kann. Nachteilig ist jedoch zum einen, dass diese
Einheit aus Steckstift und Kerzenteller hohe Kosten in der Produktion
verursacht. Weiterhin ist der Kerzenteller zusammen mit dem Steckstift vor
Gebrauch an der Kerze zu befestigen und es wird so ein zusätzlicher
Arbeitsschritt zu Befestigung des Kerzentellers erforderlich. Schließlich ist
die Verwendung der Kerzenbefestigungsvorrichtung auf Kerzen mit
einer speziellen Ausfräsung
zur Aufnahme des erhöhten
Halterrandes beschränkt,
so dass der Konsument gezwungen ist, auf die wegen der zusätzlichen
Erzeugung der Ausfräsung
im Vergleich zu anderen teureren Kerzen zurückzugreifen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es also, ein Selbstverlöschen der
Flamme von Kerzen nahe dem Ablauf der Brenndauer auch auf oder in brennbaren
Trägern
zu gewährleisten,
ohne einen Kerzenteller an der Kerze befestigen zu müssen, der im
Gebrauchszustand der Kerze sichtbar ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Kerzenteller, der in einer den Docht, das Brennmaterial und
den Kerzenteller umfassenden Kerze eine in dem Bereich der Standfläche der
Kerze angeordnete Platte darstellt. Der plattenförmige Kerzenteller bewirkt
eine Separation von abgelaufenem Brennmaterial und dem Docht und
entzieht dem brennenden Docht somit den Brennstoff. Dadurch, dass
die Platte in dem Bereich der Standfläche der Kerze angebracht ist,
ist sie im Gebrauchszustand der Kerze weitestgehend nicht sichtbar.
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Vorzugsweise
besitzt die Platte eine Oberfläche,
die nicht größer als
die Standfläche
der Kerze ist. Weiterhin entspricht die Form der Platte vorzugsweise
der Standflächenform
der Kerze. Besonders bevorzugt sind Platte und Standfläche der
Kerze kreisförmig.
Dadurch ist gewährleistet,
dass die Platte im Gebrauchszustand der Kerze nicht nur weitestgehend,
sondern bis kurz vor dem Abbrennen der Kerze vollständig unsichtbar
ist und trotzdem ihre Funktion optimal erfüllt.
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Der
Kerzenteller kann auf dem Brennmaterial an der Standfläche der
Kerze angeordnet sein. Dadurch ist eine einfache Erzeugung der erfindungsgemäßen Kerze
aus dem Kerzenteller und dem Brennmaterial samt Docht, z.B. durch
ein Verpressen nach Erzeugen der Kerze, möglich. Der Kerzenteller kann jedoch
auch durch Aufkleben angebracht werden. Derartig angeordnete Kerzenteller
sind von der Standflächenseite
der Kerze aus sichtbar und können
deswegen mit einem Hinweis auf ihre Funktion für den Verbraucher (z. B. durch
Beschriften oder Bekleben mit einem entsprechenden Etikett oder
Prägen)
gekennzeichnet werden. Der Kerzenteller kann jedoch auch in dem
Bereich der Standfläche
der Kerze in das Brennmaterial integriert sein. So ist der Kerzenteller
nicht einmal von unterhalb der Standfläche zu erkennen. Der Kerzenteller
kann nicht nur bei oder nach dem Pressen einer Kerze, sondern auch
bei oder nach der Herstellung einer Kerze nach einem anderen Verfahren
(z. B. Gießen,
Ziehen oder Tunken) eingebracht werden. Besonders bevorzugt wird der
Kerzenteller auf dem Kerzenrohling vor dem Aufbringen einer Tauchwachsschicht
angeordnet. Die Anordnung auf dem Kerzenrohling kann dabei durch Verpressen
mit dem Kerzenrohling, insbesondere beim Abschluss des Pressvorgangs
zur Erzeugung des Kerzenrohlings, oder bei oder nach dem Gießen des
Kerzenrohlings erfolgen. Das Aufbringen der Tauchwachsschicht kann
der Erzeugung einer bestimmten optischen Erscheinung der Kerze,
insbesondere eine bestimmten Farbe, dienen. Die Tauchwachsschicht
kann jedoch auch weiß oder
farblos sein.
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Vorzugsweise
besteht der Kerzenteller aus Aluminium. Durch die Verwendung von
Aluminium zur Erstellung des Kerzentellers wird gewährleistet, dass
ein geringer Materialaufwand zur Erzeugung der Kerzenteller erforderlich
ist, da Aluminium wegen seiner hohen Dehnbarkeit sehr dünn auswalzbar
ist. Weiterhin hat die Verwendung von Aluminium den Vorteil, dass
die fertige Kerze wegen des geringen Eigengewichts des Aluminiums
ein nur unwesentlich verändertes
Gewicht im Vergleich zu anderen, den Kerzenteller nicht enthaltenden
Kerzen aufweist. Schließlich
ist Aluminium auch wegen seiner hohen Dehnbarkeit mit Steckverbindematerial,
wie z.B. Befestigungsstiften, leicht zu durchstoßen. So können die erfindungsgemäßen Kerzen
mit einem Aluminiumkerzenteller einfach mit Steckverbindematerial, mit
dem der Teller durchstoßen
wurde, auf den Trägern
angeordnet werden.
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Der
Kerzenteller aus Aluminium besitzt vorzugsweise eine Dicke von 30 – 100 um,
besonders bevorzugt 48 – 68 μm. Bei geringeren
Dicken ist das Aluminium nicht mehr gut auswalzbar, bei höheren Dicken
kann es nicht mehr durchstochen werden.
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Der
Kerzenteller kann jedoch auch aus einem anderen feuerfesten Material
bestehen.
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Der
Kerzenteller weist vorzugsweise eine zentrale Vertiefung auf. Diese
Vertiefung kann zur Aufnahme des Dochthalters oder des restlichen Dochtes
selbst nach dem Abbrennen dienen. Weiterhin kann die Vertiefung
bei einer Kerze mit einem im wesentlichen in das Brennmaterial integrierten
Kerzenteller dazu dienen, dass ein Stück des Kerzentellers in der
Kerze von außen
zu erkennen ist und somit die erfindungsgemäßen Kerzen von herkömmlichen
unterschieden werden können.
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Weiterhin
kann der Kerzenteller eine zu der der Vertiefung gegenüberliegenden
Seite des Tellers ausgestaltete erhöhte Umrandung aufweisen. Diese erhöht die Stabilität des Tellers
und dient der Verbesserung der Haftung des Tellers im Kerzenkorpus. Weiterhin
stellt ein derartiger Rand einen Schutz gegen Schnittverletzungen
dar.
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Der
Kerzenteller kann jedoch auch mindestens eine Prägung aufweisen, um die Stabilität des Tellers
und die Haftung des Tellers in der Kerze zu erhöhen. Weiterhin kann jede Prägung zusätzlich mit Einschnitten
oder Einstanzungen versehen sein. Die Einschnitte oder Einstanzungen
sind vorzugsweise winkelförmig
oder halbmondförmig.
Bevorzugt sind sie halbmondförmig,
da sie so ein geringeres Verletzungspotential für den Handhabenden aufweisen. Durch
die Einschnitte wird ein besserer Verbund zwischen Kerze und Kerzenteller
gewährleistet.
So bewirken die mit Einschnitten versehenen Prägungen des Kerzentellers eine
Haftung zwischen dem Kerzenteller und dem Granulat. Auch beim Kerzengießen sind
derartige Prägungen
mit Einschnitten vorteilhaft, weil durch sie das flüssige Kerzenwachs
hindurchtreten und dann erstarren kann, so daß ein inniger Verbund von Kerzenteller
und der Kerzenmasse entsteht.
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Die
Prägungen,
die mit Einschnitten versehen sein können, erstrecken sich vorzugsweise
in Richtung der Umrandung, um so die Verletzungsgefahr an den hochstehenden
Metallkanten zu minimieren.
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Der
Kerzenteller kann weiterhin Punktmarkierungen aufweisen, durch die
Vorzugspositionen zum Durchstoß von
Steckverbindematerial angegeben werden. Diese Punktmarkierungen
können
entweder farblich gekennzeichnet, eingeprägt, gebohrt oder gestanzt sein.
Besonders bevorzugt sind die Punktmarkierungen gestanzt, da sie
so ohne weiteren erforderlichen Arbeitsschritt bei der Stanzung
des Kerzentellers eingebracht werden können. Sind die Punktmarkierungen
eingeprägt,
dann können
die Punktmarkierungen identisch mit Positionen mit einer verminderten
Schichtdicke des Kerzentellermaterials sein, so dass an diesen Positionen
der Durchstoß des
Steckverbindematerials vereinfacht erfolgen kann. Die gebohrten
oder gestanzten Punktmarkierungen können kreis- oder halbmondförmig ausgestaltet
sein. Bevorzugt sind sie halbmondförmig ausgestanzt, weil daraus
ein geringeres Verletzungsrisiko resultiert. Bei dem verwendeten
Steckverbindematerial handelt es sich vorzugsweise um Steckstifte aus
Metall oder Draht aus Metall.
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Zur
Veranschaulichung der Erfindung folgen beispielhaft 1 bis 3 mit
einer Bezugszeichenliste.
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- 1
- Docht
- 2
- Tauchwachs-Schicht
- 3
- gepresster
Kerzen-Rohling
- 4
- Brandschutz-System
(BSS)
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- eingepresste
Aluminium-Scheibe, Gebrauchs-Aluminium
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- aus
der Verpackungsindustrie
- 5
- Schnitte
- 6
- ⌀ BSS = ⌀ Kerzen-Rohling – 4mm
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Detail C
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Im
Dochtbereich befindet sich eine Prägung als Sichtsockel und Markierung,
die durch das Egalisieren des Kerzenbodens sichtbar wird und somit
ein erkennbares Sicherheitsmerkmal gegenüber dem verarbeitenden Gewerbe
und/oder gegenüber
privaten Selbstverarbeitern erkennbar wird.
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zu Detail D und D'
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Die
senkrecht geprägte
Kante erhöht
die Stabilität
und dient der Haftung im Kerzen-Korpus;
für größere Durchmesser
sind zusätzlich
durchgehende Schnitte in Winkelform bei der Prägung für eine Optimierung der Haftung
am Boden des Kerzen-Rohlings vorgesehen.
Der durch diese Schnitte vorgezeichnete Winkel oder Halbmond kann
aus der Ebene des Kerzentellers nach unten (Detail D) und/oder nach oben
(Detail D') herausgebogen
sein.