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Die
Erfindung betrifft ein Werkzeugset für eine Kernbohrmaschine, insbesondere
für die
Durchführung
von Kernbohrungen in Gebäudewänden oder
dergleichen Teilen, mit einer Trocken-Bohrkrone, die ein Bohrkronenrohr
hat, das an einem ringförmigen
Stirnende über
den Ringumfang verteilt Schneidelemente aufweist, und wobei die
Trocken-Bohrkrone an einem von dem Stirnende entfernten Endbereich
eine Angriffsstelle zum Verbinden mit einer Werkzeugaufnahme der
Kernbohrmaschine und eine von den Schneidelementen axial beabstandete Öffnung zum
Verbinden mit einer Absaugeinrichtung aufweist.
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Eine
derartige Trocken-Bohrkrone für
eine Kernbohrmaschine ist aus
DE 35 01 860 A1 bekannt. Sie kann beispielsweise
dazu verwendet werden, um in einen in einem Gebäude vorhandenen Kamin nachträglich eine Öffnung zum
Anschließen
eines Ofenrohrs einzubringen. Die Bohrkrone hat ein zylindrisches
Bohrkronenrohr, das an seinem einen stirnseitigen Ende einen Bohrkranz
und an seinem anderen stirnseitigen Ende eine Anlageschulter aufweist, die
die über
eine Bajonett-Kupplung mit einem Anschlussflansch verbindbar ist.
Der Anschlussflansch steht mit einer Antriebswelle einer Bohrmaschine
in Antriebsverbindung. Der Anschlussflansch ist als Ringflansch
ausgebildet und mit einer mittigen Öffnung vorgesehen, die mit
einer Innenhöhlung
der als Hohlwelle ausgestalteten Antriebswelle der Kernbohrmaschine
verbunden ist. An der Hohlwelle der Kernbohrmaschine ist eine Absaugeinrichtung
angeschlossen, mit der während
des Bohrvorgangs in der Hohlwelle und der Innenhöhlung des Bohrkronenrohrs ein
Unterdruck erzeugt wird. Die abgesaugte Luft und das Bohrmehl passieren
zunächst
die zylindrische Bohrkrone, den Anschlussflansch und die Hohlwelle
und gelangen schließlich
in einen Auffangbehälter
der Absaugeinrichtung. Trotz der relativ aufwändigen Absaugung lässt es sich
in der Praxis jedoch kaum vermeiden, dass Bohrmehl an dem Bohrkranz
seitlich aus dem Bohrkronenrohr austritt und den Raum, in dem sich
die zu bohrende Gebäudewand
befindet, und/oder die in dem Raum enthaltene Inneneinrichtung verschmutzt.
Vor allem zu Beginn des Bohrvorgangs kann Bohrmehl an dem Bohrkranz nach
außen
gelangen, weil die abgesaugte Luft dann noch weitgehend ungehindert
an dem Bohrkranz radial in die Innenhöhlung des Bohrkranzes einströmt, so dass
sich dort nur ein geringer Unterdruck aufbaut.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, ein Werkzeugset der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem an der Bohrstelle ein seitliches Austreten
von Bohrmehl aus dem Bohrkronenrohr weitestgehend vermieden wird.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass das Werkzeugset eine Staubschutzplatte mit mindestens einer
kreisrunden, zu dem Außendurchmesser
des Bohrkronenrohrs passenden Durchtrittsöffnung für das Bohrkronenrohr und einer
quer zur Durchtrittsachse der Durchtrittsöffnung verlaufende, diese umgrenzende
Anlagefläche
zum Anlegen an dem zu bohrenden Teil aufweist.
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In
Vorteilhafter Weise kann dann die Staubschutzplatte während des
Bohrvorgangs die Trocken-Bohrkrone derart umgrenzen, dass die Anlagefläche der
Staubschutzplatte flächig
an der Gebäudewand
oder dem zu bohrenden Teil anliegt und der die Durchtrittsöffnung umgrenzende
Randbereich der Staubschutzplatte gegen das in die Durchtrittsöffnung eingesetzte
Bohrkronenrohr abdichtet. Somit wird das die Schneidelemente aufweisende
stirnseitige Ende der Bohrkrone insbesondere am Anfang des Kernbohrvorgangs
gut gegen die Gebäudewand oder
das zu bohrende Teil abgedichtet, so dass sich in der Innenhöhlung ein
entsprechend großer
Unterdruck aufbauen kann. Dadurch wird ein seitliches Austreten
von Bohrmehl weitestgehend vermieden. Unter einer Staubschutzplatte
wird auch eine elastisch oder plastisch verformbare, flexible Staubschutzmatte
verstanden. Das erfindungsgemäße Werkzeugset
kann insbesondere in bereits eingerichteten Räumen eines Hauses zum nachträglichen Bohren
von Kaminanschlussöffnungen
in die Mantelwand eines Kamins und/oder zum Bohren von Löchern für das Einsetzen
von Unterputzdosen und/oder das Durchführen von Kabeln oder Rohren durch
eine Gebäudewand
verwendet werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung stehen die Schneidelemente in axialer Richtung vor,
wobei zwischen in Umfangsrichtung der Bohrkrone zueinander benachbarten
Schneidelementen Lücken
gebildet, und wobei die Wandstärke der
Staubschutzplatte der Axiallänge
der Lücken
entspricht oder größer ist
als diese. Dadurch wird einerseits ein schneller Bohrfortschritt
ermöglicht
und andererseits wird ein seitliches Austreten von Bohrmehl an den
Schneidelementen trotz der dazwischen befindlichen Lücken zuverlässig vermieden.
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Vorteilhaft
ist, wenn die Staubschutzplatte eine Schichtanordnung bestehend
aus mindestens zwei Lagen aufweist, und wenn eine erste, die Anlagefläche aufweisende
Lage aus einem weichen Werkstoff und eine zweite Lage aus einem
im Wesentlichen formstabilen härteren
Werkstoff besteht. Durch die weiche erste Lage kann sich die Staubschutzplatte
gut an die Oberfläche
des zu bohrenden Teils anpassen, so dass die Absaugeinrichtung in
der Innenhöhlung
des Bohrkronenrohrs einen noch größeren Unterdruck aufbauen kann.
Die härtere
zweite Lage ermöglicht
eine insgesamt formstabile Staubschutzplatte, die sich gut handhaben
und während des
Bohrvorgangs an das zu bohrenden Teil andrücken lässt.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung ist der Werkstoff der ersten Lage ein Schaumstoff
Die Staubschutzplatte ist dann kostengünstig herstellbar und dichtet
in Gebrauchsstellung gut gegen das zu bohrende Teil ab.
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Vorteilhaft
ist, wenn der dass der Werkstoff der zweiten Lage ein Hartkunststoff
ist, vorzugsweise ein Duroplast, wie z.B. Polyethylen. Die Staubschutzplatte
ermöglicht
dann ein geringes Gewicht auf und ist kostengünstig als Kunststoffteil herstellbar.
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Zweckmäßigerweise
weist zumindest die zweite Lage an ihrem an die Durchtrittsöffnung angrenzenden
Randbereich eine verschleißbeständige Beschichtung
auf Die verschleißbeständige Beschichtung
kann beispielsweise ein Stahlring oder eine Telfonschicht sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Staubschutzplatte von der Durchtrittsöffnung beabstandete
Lochungen für
den Durchtritt von Befestigungselementen, wie z.B. Nägeln auf. Die
Staubschutzplatte kann dann während
der Bohrvorgangs z.B. mit Stahlnägeln
an einer zu bohrenden Gebäudewand
fixiert sein. Dadurch wird eine zusätzliche Person zum Halten der
Staubschutzplatte eingespart.
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Vorteilhaft
ist, wenn die Staubschutzplatte mindestens einen Halte- und/oder
Tragegriff aufweist. Die Staubschutzplatte ist dann noch leichter handhabbar.
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Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
aus einer Trocken-Bohrkrone und einer Staubschutzmatte bestehendes
Werkzeugset, wobei die Trocken-Bohrkrone an einer nur teilweise dargestellten
Kernbohrmaschine montiert und die Staubschutzmatte im Querschnitt
dargestellt ist,
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2 das
in 1 gezeigte Werkzeugset während eines Bohrvorgangs, wobei
die Trocken-Bohrkrone teilweise im Querschnitt dargestellt ist,
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3 eine
Seitenansicht der Staubschutzmatte und
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4 eine
Aufsicht auf die Staubschutzmatte.
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Ein
Werkzeugset für
eine Kernbohrmaschine für
die Durchführung
von Kernbohrungen in Gebäudewänden oder
dergleichen Teilen 1 weist eine Trocken-Bohrkrone 2 und
eine dieser zugeordnete Staubschutzplatte 3 auf.
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Wie
in 1 und 2 erkennbar ist, hat die Trocken-Bohrkrone 2 ein
zylindrisches Bohrkronenrohr 4, das an einem ringförmigen,
in Gebrauchsstellung dem zu bohrenden Teil 1 zugewandten
Stirnende über
den Ringumfang verteilt in axialer Richtung vorstehende Schneidelemente 5 hat,
die in Ringumfangsrichtung durch Lücken 6 voneinander
beabstandet sind.
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An
einem von dem Stirnende entfernten Endbereich hat die Trocken-Bohrkrone 2 einen
Anschlussflansch mit einem kragenförmigen Anschlusselement 7,
das eine Angriffsstelle aufweist, die über eine in der Zeichnung nicht
näher dargestellte
Bajonettverbindung mit einer Werkzeugaufnahme 8 der Kernbohrmaschine
lösbar
verbindbar ist. Das Anschlusselement 7 hat eine in Axialrichtung
der Trocken-Bohrkrone
verlaufende Durchlassöffnung,
die mit einer dazu passenden, über
einen Kanal mit einem Absauganschluss 9 verbundenen Öffnung der Werkzeugaufnahme 8 zusammenwirkt.
An dem Absauganschluss 9 ist eine in der Zeichnung nicht
näher dargestellte
Absaugeinrichtung anschließbar.
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Mit
Hilfe der Absaugeinrichtung wird während des Bohrvorgangs in der
Innenhöhlung 10 der Trocken-Bohrkrone 2 ein
Unterdruck erzeugt, um das beim Bohren entstehende Bohrmehl in einen
Staubbehälter
der Absaugeinrichtung zu saugen. Die abgesaugte Luft und das Bohrmehl
passieren zunächst das
Bohrkronenrohr 4 und gelangen dann über die Öffnung des Anschlussflanschs,
das Anschlusselement 7 und den Absauganschluss 9 in
den Staubbehälter.
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Die
Staubschutzplatte 3 hat eine etwa zylindrische Durchtrittsöffnung 11,
deren Durchmesser zu dem Außendurchmesser
des Bohrkronenrohrs 4 passt. In 3 ist erkennbar,
dass die Staubschutzplatte 3 eine Sandwich-Struktur mit
zwei etwa parallel zueinander verlaufenden Schichten aufweist, die
an einander abgewandten Flachseiten der Staubschutzplatte 3 angeordnet
sind. Eine erste Lage 12 besteht aus einem weichen und
eine zweite Lage 13 aus einem härteren Werkstoff Der weiche
Werkstoff kann beispielsweise ein wärmebeständiger Schaumstoff und der
harte Werkstoff ein duroplastischer Kunststoff sein. Die beiden
Lagen 12, 13 sind fest miteinander verbunden,
beispielsweise durch eine Klebeschicht. Die Lagen 12, 13 grenzen
vorzugsweise direkt aneinander an.
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Die
erste Lage 11 hat an ihrer der zweiten Lage 12 abgewandten
Flachseite eine quer zur Durchtrittsachse 14 der Durchtrittsöffnung 1 1
verlaufende Anlagefläche 15 für das zu
bohrende Teil 1. Wie in 1 erkennbar
ist, wird zu Beginn des Bohrvorgangs zunächst die Staubschutzplatte 3 derart
an dem zu bohrenden Teil 1 positioniert, dass die weiche Lage 11 flächig und
dicht an der Oberfläche
des zu bohrenden Teils 1 anliegt und die Stelle, an der
die Bohrung in das Teil 1 eingebracht werden soll, umgrenzt.
Die weiche Lage 11 passt sich dabei an eventuelle Unebenheiten
der Oberfläche
des zu bohrenden Teils 1 an.
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Das
Positionieren der Staubschutzplatte 3 kann durch eine Hilfsperson
erfolgen, welche die Staubschutzplatte 3 an das zu bohrende
Teil 1 andrückt.
Die Staubschutzplatte 3 kann aber auch mit Hilfe von Befestigungselementen,
wie z.B. Nägeln, an
dem zu bohrenden Teil 1 fixiert werden. Wie in 3 und 4 erkennbar
ist, weist die Staubschutzplatte zu diesem Zweck Lochungen 16 für den Durchtritt
der Befestigungselemente auf. Die Lochungen 16 sind von
der Durchtrittsöffnung 11 beabstandet.
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Wie
in 2 erkennbar ist, ist die Trocken-Bohrkrone während des
Bohrvorgangs in die Durchtrittsöffnung 11 eingesetzt
und durchsetzt diese. Dabei liegt die Staubschutzplatte 3 staubdicht
am Außenumfang
des Bohrkronenrohrs 4 an.
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Die
Wandstärke
W der Staubschutzplatte 3 ist größer gewählt als die Axiallänge L der
Lücken 6. In 2 ist
deutlich erkennbar, dass die Staubschutzplatte 3 die zwischen
den Schneidelementen 4 befindlichen Lücken 6 abdichtet,
so dass die Absaugeinrichtung bereits zu Beginn des Bohrvorgangs, wenn
die Schneidelemente 4 noch aus dem zu bohrenden Teil 1 herausragen,
den vollen Unterdruck aufbauen kann. Dadurch wird zuverlässig vermieden, dass
Bohrmehl an den Lücken 5 aus
der Trocken-Bohrkrone austreten kann.