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Die
Erfindung betrifft ein Buch oder eine Broschüre nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Aus
dem Stand der Technik sind Hardcover-Bücher bekannt, bei denen am
freien Buchblockrücken
ein Leseband angeklebt ist. Das Leseband kann als Lesezeichen benutzt
werden, indem es zur Markierung einer bestimmten Seite in dem Buch
eingelegt wird. Das Leseband wird üblicherweise am Buchblockrücken angeklebt,
noch bevor der Buchblock in die Einbanddecke eingehängt wird.
Aus der
DE 100 45
900 A1 ist beispielsweise ein Buch mit Zeichenband bekannt,
welches im Rückenbereich des
Buches befestigt und vor der erstmaligen Benutzung in einem Hohlraum
zwischen dem Buchblockrücken
und der Buchdecke bzw. dem Umschlag angeordnet ist. Aus dieser Druckschrift
ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Buches
bekannt, auch in Form eines klebegebundenen Buches. Bei dem Herstellungsverfahren
wird das Leseband mit einem Ende an den Kopf oder den Fuß des Buchblockrückens oder
der Rückeninnenseite
einer Buchdecke bzw. eines Umschlags angeklebt und die erforderliche
Länge des
Lesebandes wird auf den Buchblockrücken bzw. auf die Innenseite
des Buchdecken- bzw. Umschlagrückens
abgelegt. Anschließend
wird der Buchblock in die Buchdecke bzw. den Umschlag eingehängt.
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Die
Befestigung von Lesebändern
durch Verkleben am Buchblockrücken
oder auf der Innenseite des Buchdecken- oder Umschlagrückens hat
sich bei Hardcover-Büchern
bewährt,
wo in der Regel zwischen dem Buchblockrücken und der Innenseite des Buchdecken-
bzw. Umschlagrückens
ein Zwischenraum verbleibt. Bei Softcover-Büchern oder -Broschüren ist
die Befestigung eines Lesezeichens am Buchblockrücken jedoch nicht möglich, da
der Umschlag, in den der Buchblock eingehängt wird, mit dem Buchblockrücken verklebt
wird, so dass kein Zwischenraum zwischen der Innenseite des Umschlagrückens und
dem Buchblockrücken
verbleibt. Ein Einkleben eines Lesebandes würde zu Lasten der Stabilität der Verbindung
des Umschlags mit dem Buchblock gehen und scheidet deshalb aus.
Aus diesem Grunde ist man bei Softcover-Büchern oder -Broschüren dazu übergegangen
selbstklebende Lesebänder
manuell einzukleben oder man hat häufig – da das manuelle Einkleben
die Herstellung wesentlich verteuert – auf Lesebänder ganz verzichtet.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Buch bzw.
eine Broschüre, insbesondere
in der vor allem als Taschenbuch, Reiseführer oder für Kataloge oder Prospekte sehr
beliebten Softcover-Form, mit einem Lesezeichen zur Verfügung zu
stellen, das nicht am Buchblockrücken oder
auf der Innenseite des Umschlag- oder Einbanddeckenrückens oder
manuell angeklebt werden muss.
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Diese
Aufgaben werden mit einem Buch bzw. einer Broschüre mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Buchs bzw. der Broschüre sind
den Unteransprüchen 2
bis 8 zu entnehmen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
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1:
Verschiedene Ansichten eines Falzbogens, an dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Lesezeichen befestigt wird und der bei der Herstellung eines
erfindungsgemäßen Buches
oder Broschüre
zur Verwendung kommt;
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2:
perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Broschüre mit Lesezeichen, in aufgeklapptem
Zustand;
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3:
schematische Darstellung der einzelnen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum maschinellen Befestigen eines Lesezeichens an einem Falzbogen.
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In 2 ist
eine Broschüre
gemäß der Erfindung
in Form einer Softcover-Broschüre
dargestellt. Diese umfasst einen Buchblock 1 aus einer
Mehrzahl von entlang eines Falzes 3 gefalzten und im Blockrücken 4 gebundenen
Falzbögen 2.
Der Buchblock 1 ist in einen hier nicht zeichnerisch dargestellten
Softcover-Umschlag eingehängt.
Der Buchblock 1 kann jedoch auch in eine Hardcover-Einbanddecke
eingehängt
werden. Die Falzbögen 2 sind
in üblicher
Weise zu dem Buchblock 1 gebunden, beispielsweise durch
eine Broschürenklebung
oder eine Fadensiegelung oder eine Draht- oder Fadenheftung. Der Buchblock 1 weist
eine obere Kopfkante 7 und eine untere Fußkante 12 sowie
eine Seitenkante 14 auf, welche dem Blockrücken 4 gegenüber liegt.
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An
einem der Falzbögen 2 ist
ein band- oder schnurförmiges
Lesezeichen 5 befestigt. Dieser Falzbogen 2, an
dem das Lesezeichen 5 befestigt ist, ist in 1 unten
in zwei verschiedenen Ansichten gezeigt. In 1 oben ist
der Falzbogen 2 noch ohne Lesezeichen in zwei Ansichten
gezeigt, nämlich
links in fast vollständig
um den Falz 3 zusammengeklappter Form und rechts in aufgeklapptem
Zustand. Der Falzbogen 2 weist eine Vorderseite 2a und
eine Rückseite 2b auf.
In der Darstellung der 1 links unten sind die Kopfkante 7,
die Fußkante 12 und
die Seitenkante 14 des Buchblocks gestrichelt dargestellt.
Um diese gestrichelten Kanten verläuft ein Beschnittbereich 13,
nämlich
der Fußbeschnitt 13a am Fußende des
Falzbogens 2, der seitlich angeordnete Seitenbeschnitt 13b und
der Kopfbeschnitt 13c am Kopfende. Dieser Beschnittbereich 13 wird
bei dem späteren
Beschneiden der Ränder
des Buchblocks 1 abgeschnitten, so dass die Kanten 7, 12 und 14 den in 1 gezeigten
Buchblock 1 begrenzen.
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In
dem Falz 3 des Falzbogens 2 ist knapp unterhalb
der Kopfkante 7 ein Loch 6 eingestochen. Durch
dieses Loch 6 ist ein Ende, nämlich das Befestigungsende 5b,
des Lesezeichens 5 durchgeführt, wie sich aus der Darstellung
der 1 rechts unten erkennen lässt. Das durch das Loch 6 durchgeführte Befestigungsende 5b des
Lesezeichens 5 ist an dem Falzbogen 2 befestigt,
beispielsweise durch eine Klebe- oder Schweißverbindung an der Rückseite 2b des
Falzbogens 2 oder durch einen Knoten im Befestigungsende 5b,
durch den ein Durchrutschen des Befestigungsendes 5b durch
das Loch 6 verhindert wird. Am anderen Ende, nämlich zwischen
dem äußeren Ende 5c und
dem späteren
freien Ende 5a ist das Lesezeichen 5 durch einen
Klebepunkt 15 auf der Vorderseite 2a des Falzbogens 2 angeklebt
und zwar in der Nähe
der Ecke 11 und innerhalb des Beschnittbereichs 13.
Bevorzugt befindet sich der Klebepunkt 15 innerhalb des
Fußbeschnitts 13a in
der Nähe
der Ecke 11.
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In 3 sind
die einzelnen Verfahrensschritte zeichnerisch dargestellt, mit denen
der in 1 unten gezeigte Falzbogen 2 mit Lesezeichen 5 hergestellt
wird. In einem ersten Verfahrensschritt wird der um den Falz 3 zusammengeklappte
Falzbogen 2 mittels einer Aufklappeinrichtung 16 aufgeklappt
und plan abgelegt. Anschließend
wird in einem zweiten Verfahrensschritt mittels einer Nadel 9 oder
eines Dorns das Loch 6 in oder in der Nähe des Falzes 3 eingestochen
und zwar bevorzugt in geringem Abstand zur Kopfkante 7 des
Falzbogens 2. Der Abstand des Lochs 6 zur Kopfkante 7 sollte
so gewählt werden,
dass ein Ausfransen des Lochs 6 bis hin zur Kopfkante 7 vermieden
werden kann. An die Nadel 9 wird ein Ende 5b einer
Schnur oder eines Bandes 8 angehängt. Die Schnur bzw. das Band 8 wird
von einer Vorratsrolle 10 abgezogen, auf der eine Endlosschnur
oder ein Endlosband 8 aufgewickelt ist. Beim Einstechen
der Nadel 9 in den Falz 3 des Falzbogens 2 wird
das Ende 5b des Bandes 8 gleichzeitig mit dem
Durchstechen durch das Loch 6 geführt, so dass das Ende 5b auf
der Rückseite 2b des
Falzbogens zu liegen kommt. Dort wird das Ende 5b entweder
durch Verkleben oder Verschweißen
oder durch Bildung eines Knotens am Falzbogen 2 befestigt.
Das Band 8 wird anschließend schräg über eine Seite des Falzbogens 2 geführt und
durch ein Schneidwerkzeug 17 am Ende 5c abgeschnitten.
Die Länge
des Bandes zwischen dem Ende 5b und dem Ende 5c wird
hierbei so gewählt,
dass das abgeschnittene Ende 5c im Bereich der Ecke 11 auf
der Vorderseite 2a des Falzbogens 2 mittels des
Klebepunkts 15 und bevorzugt im Beschnittbereich 13 befestigt
werden kann. Danach wird das abgeschnittene Ende 5c des
Bandes 8 durch Verklebung am Klebepunkt 15 bevorzugt
im Fußbeschnitt 13a und
in der Nähe
der Ecke 11 auf der Vorderseite 2a des Falzbogens 2 befestigt.
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Der
auf diese Weise hergestellte und in den unteren Darstellungen der 1 zeichnerisch
gezeigte Falzbogen 2 mit Lesezeichen 5 wird anschließend in üblicher
Weise mit weiteren Falzbogen (an denen jedoch kein Lesezeichen befestigt
ist) zur Herstellung eines Buchblocks 1 gebunden, indem
beispielsweise die gefalzten Falzbögen 2 im Bereich der Falze 3 klebegebunden
oder fadengesiegelt oder fadengeheftet werden. Der so erzeugte Buchblock 1 wird
schließlich
an den Rändern
beschnitten, indem die Beschnittbereiche 13, also der Fußbeschnitt 13a, der
Seitenbeschnitt 13b und der Kopfbeschnitt 13c abgetrennt
werden. Hierbei wird das an den einen Falzbogen 2 befestigte
Band 8 an der in 1 unten links mit Bezugszeichen 5a gekennzeichneten
Stelle, also am Schnittpunkt mit der Fußkante 12 oder der Seitenkante 14,
abgeschnitten, wodurch die Verbindung des Bandes 8, welches
hernach das Lesezeichen 5 bildet, an der Vorderseite 2a des
Falzbogens 2 gelöst
und das abgeschnittene Ende 5a des Lesezeichens 5 dadurch
freigelegt wird, so dass es zu seiner Bestimmungsgemäßen Verwendung
als freies Ende 5a manuell ergriffen werden kann.
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Der
beschnittene Buchblock 1 wird schließlich in einen hier nicht zeichnerisch
dargestellten Umschlag, insbesondere einen Softcover-Umschlag oder
eine Einbanddecke eingehängt.
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Bei
dem Falzbogen 2, an den das Lesezeichen 5 befestigt
wird, kann es sich – wie
oben beschrieben – um
einen 4-seitigen Druckbogen handeln. Es kann jedoch auch ein mehrseitiger Druckbogen
verwendet werden. Zur Herstellung von Broschüren mit überstehenden Klappen ist es
von Vorteil, wenn die zeitweilige Befestigung des Endes 5c des
Bandes 8 auf der Vorderseite 2a des Falzbogens 2 im
Bereich des Fußbeschnitts 13a erfolgt,
da bei Broschüren
mit überstehenden
Klappen kein Seitenbeschnitt erfolgt. Die Fixierung des Bandes 8 schräg über eine
Seite des Falzbogens 2 wie in der in 1 links
unten dargestellten Zwischenstufe des Herstellungsverfahrens gewährleistet,
dass das Lesezeichen nach dem Beschneiden immer noch über eine Mindestlänge verfügt, die
größer ist
als die Seitenhöhe,
so dass das freie Ende 5a des Lesezeichens 5 bei
geschlossener Broschüre
aus dem Buchblock 1 heraushängt.