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Die
Erfindung betrifft eine Halterungsvorrichtung zur Befestigung eines
Dachkoffers an auf einem Fahrzeugdach befestigten Querträgern, mit
zweiarmigen, den Boden des Dachkoffers durchsetzenden und verspannbaren
Spannbacken.
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Aus
der
EP 1 338 474 A1 ist
eine Halterungsvorrichtung zur Befestigung eines Dachkoffers auf
einem Fahrzeugdach bekannt. Diese Vorrichtung besitzt einen im Inneren
des Dachkoffers angeordneten Montagekörper, der Öffnungen für L-förmige
Verbindungsmittel aufweist. Diese Verbindungsmittel sind in einem
Antriebsteil gehaltert, das ein Außengewinde aufweist, das mit
einem entsprechenden Innengewinde eines Drehknopfes zusammenwirkt.
Ausgehend von der verriegelten Stellung schraubt sich das Antriebsteil
beim Drehen des Drehknopfes in den Drehknopf, worauf die L-förmigen Haken
zunächst vertikal
abgesenkt werden. Durch die spezielle Ausgestaltung der Öffnungen
des Montagekörpers
wird die Translationsbewegung mit einer Schwenkbewegung überlagert,
sodass die Haken auseinanderschwenken. Durch diese Zwangsführung ist
die Schwenkbewegung immer mit der Translationsbewegung gekoppelt.
Um ein Verklemmen beim Ver- oder Entriegeln
zu vermeiden, müssen
die beweglichen Teile mit relativ großem Spiel gefertigt werden,
sodass der Eindruck einer wackeligen Konstruktion entsteht. Ein
weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass die Haken aufwändige Stanz-Biege-Teile sind,
deren Tragfähigkeit
bei breiten und hohen Dachträgern
begrenzt ist.
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Der
Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Halterungsvorrichtung
zur Befestigung eines Dachkoffers anzugeben, die robust aufgebaut ist
und eine zuverlässige
Ver- und Entriegelung ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einer Halterungsvorrichtung der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Spannbacken an einem im Inneren des Dachkoffers anbringbaren
Tragkörper
um eine ortsfeste Drehachse schwenkbar gelagert sind und innen liegende
Endabschnitte der Spannbacken an einem Anschlagteil anliegen, das
durch die Drehung eines Betätigungselements vertikal
verschiebbar ist, um die Spannbacken durch eine reine Schwenkbewegung
zwischen einer Verriegelungs- und einer Entriegelungsstellung zu
bewegen.
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Die
erfindungsgemäße Halterungsvorrichtung
ist so aufgebaut, dass die zweiarmig ausgebildeten Spannbacken an
dem Tragkörper
verschwenkbar gelagert sind. Dementsprechend führen die Spannbacken bei der
Betätigung
der Halterungsvorrichtung eine reine Schwenk- bzw. Drehbewegung um
ihre Drehachse durch. Da die Spannbacken mit ihren innen liegenden
Endabschnitten stets an dem Tragkörper anliegen, ist der gesamte
Mechanismus spielfrei, wodurch ein zuverlässiger Halt des Dachkoffers
an den Querträgern
gewährleistet
wird. Durch das Drehen des Betätigungselements
werden die Spannbacken zueinander oder auseinander geschwenkt, um
den Dachkoffer zu verriegeln oder entriegeln.
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Das
Anschlagteil der erfindungsgemäßen Halterungsvorrichtung
kann bevorzugt ein Gewinde aufweisen, das mit einem komplementären Gewinde eines
drehfest mit dem Betätigungselement
verbundenen Schraubelements zusammenwirkt und das Anschlagteil bei
der Drehung des Betätigungselements
vertikal verschiebt. Beim Drehen des Betätigungselements wird das Anschlagteil
wie auf einer Spindel herauf- oder herunterbewegt. Da die Endabschnitte
der Spannbacken an dem Anschlagteil anliegen, führt die aufwärts oder
abwärts
gerichtete Bewegung des Anschlagteils zu einer Verschwenkung der
Spannbacken.
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Eine
besonders gute Funktion der Halterungsvorrichtung kann erzielt werden,
wenn das Schraubelement im Wesentlichen zylinder- oder rohrförmig ausgebildet
ist und ein Außengewinde
aufweist, das mit einem Innengewinde des Anschlagteils zusammenwirkt.
Das Schraubelement ist mit dem Betätigungselement verbunden und
kann drehbar in oder an dem Tragkörper gelagert sein, sodass
eine Drehung des Betätigungselements
eine Drehung des Außengewindes
des Schraubelements bewirkt. Das Schraubelement kann an einer Führung in
oder an dem Tragkörper
gelagert sein, die vorzugsweise als Zapfen ausgebildet ist, auf
den das Schraubelement aufsetzbar ist. Bei der Drehung des Betätigungselements
bleibt das damit verbundene Schraubelement an seiner Position, da
es nur gedreht werden kann. Das mit dem Schraubelement über sein
Innengewinde zu sammenwirkende Anschlagteil wird hingegen bei der
Drehung des Schraubelements vertikal bewegt.
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Eine
weitere Verbesserung kann dadurch erzielt werden, dass eine oder
jede Spannbacke durch ein Federelement beaufschlagt wird, das den
innen liegenden Endabschnitt der Spannbacke gegen das Anschlagteil
drückt.
Da in jeder Position die Kraft des Federelements auf die Spannbacke
einwirkt, erfolgt die Ver- und Entriegelung spielfrei. Die außen liegenden
Enden der Spannbacken werden durch die Federelemente permanent in
der geöffneten
Stellung gehalten, wobei die innen liegenden Endabschnitte der Spannbacken
an dem Anschlagteil anliegen. Auf diese Weise werden die Spannbacken
selbsttätig
soweit wie möglich
geöffnet,
wodurch die Montage der Halterungsvorrichtung erleichtert wird.
Es wird bevorzugt, dass das Federelement als Blattfeder ausgebildet
ist. Das Federelement kann sich an dem Tragkörper oder an einer anderen
Stelle abstützen,
sofern sichergestellt ist, dass die Spannbacken durch das Federelement
gegen das Anschlagteil gedrückt
werden.
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Es
liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass die Spannbacken mit einer
Ummantelung versehen sind. Vorzugsweise kann die Mantelung aus Kunststoff
bestehen, die die metallischen Spannbacken umgibt und die Oberfläche der
Querträger
schützt.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Spannbacken
in parallelen Ebenen angeordnet und bewegbar sind. Vorzugsweise
sind beide Spannbacken um ein bestimmtes Maß parallel und entgegengesetzt
zueinander verschoben, die Verschiebung entspricht wenigstens jeweils
der halben Dicke der Spannbacken. Dadurch wird ermöglicht,
dass die Spannbacken beim Verriegeln der Halterungsvorrichtung aneinander vorbeibewegt
werden können
und in der Verriegelungsstellung nebeneinander liegen. Auf diese
Weise werden die übertragenen
Kräfte
auf beide Spannbacken verteilt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
ein außerhalb
des Dachkoffers angeordnetes oder anordenbares Zentrierelement vorge sehen
ist, das an den auf dem Fahrzeugdach befestigten Querträger anlegbar
ist und den Querträger
beim Verriegeln zentriert. Zweckmäßig weist das Zentrierelement
Anlageflächen
auf, die einen näherungsweise
konkaven Aufnahmeraum für
den Querträger
bilden. Das Zentrierelement ist mit dem Tragkörper verbunden und befindet
sich im eingebauten Zustand an der Unterseite des Dachkoffers. Beim
Verriegeln der Halterungsvorrichtung führen die schräg zueinander
verlaufenden Anlageflächen
automatisch zu einer Zentrierung der Halterungsvorrichtung auf dem
Querträger.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Dachkoffer zur Befestigung an auf
einem Fahrzeugdach befestigten Querträgern. Der Dachkoffer ist dadurch
gekennzeichnet, dass er wenigstens eine, vorzugsweise vier Halterungsvorrichtungen
der beschriebenen Art aufweist. Die einzelnen Halterungsvorrichtungen sind über Schnappverbindungen
mit dem Boden des Dachkoffers verbunden.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Die Figuren sind schematische
Darstellungen und zeigen:
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1 eine
Explosionszeichnung eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Halterungsvorrichtung;
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2 eine
geschnittene Ansicht der Halterungsvorrichtung von 1;
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3 eine
Ansicht der wesentlichen Teile der Halterungsvorrichtung in der
Entriegelungsstellung; und
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4 die
in 3 gezeigte Halterungsvorrichtung in der Verriegelungsstellung.
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Die
in 1 gezeigte Halterungsvorrichtung 1 besteht
aus einem Tragkörper 2,
an dem zweiarmig ausgebildete Spannbacken 3, 4 schwenkbar
gelagert sind. Die Spannbacken 3, 4 sind sichelförmig ausgebildet
und über
Bolzen an dem Trag körper 2 drehbar gelagert.
Die aus Metall, vorzugsweise aus Stahl hergestellten Spannbacken 3, 4 weisen
an ihren außerhalb
des Dachkoffers liegenden Enden aus Kunststoff bestehende Ummantelungen 5 auf.
Die Spannbacken 3, 4 sind Stanzteile und können kostengünstig hergestellt
werden.
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Der
Tragkörper 2 besitzt
eine im Wesentlichen trapezförmige
Grundform und ist teilweise hohl ausgebildet. Der mittlere Teil
des Tragkörpers 2 weist einen
rohrförmigen
Zapfen 6 auf, der zur Lagerung eines Schraubelements 7 dient,
das auf dem Zapfen 6 frei drehbar ist. Im Bereich der beiden
seitlichen, spitz zulaufenden Endabschnitte des Tragkörpers 2 sind
jeweils als Blattfedern 8 ausgebildete Federelemente vorgesehen,
die mit ihrem einen Ende am Tragkörper 2 abgestützt sind
und mit ihrem anderen Ende an den oberen Flächen der Spannbacken 3, 4 anliegen
und diese durch die Federkraft gegen ein Anschlagteil 9 drücken.
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Das
Anschlagteil 9 weist ein Innengewinde auf, das an das Außengewinde
des Schraubelements 7 angepasst ist, sodass das Anschlagteil 9 auf das
Schraubelement 7 aufschraubbar ist. Bei in den Tragkörper 2 eingesetztem
Schraubelement 7 kann das Anschlagteil 9 in dem
Freiraum im Inneren des Tragkörpers 2 bewegt
werden. Das Anschlagteil 9 weist zwei seitliche, gegenüberliegende
Anschlagflächen
auf, die Endabschnitte des Anschlagteils 9 sind im Wesentlichen
U-förmig ausgebildet.
Auf diesen Anschlagflächen
stützen
sich die innen liegenden Endabschnitte der Spannbacken 3, 4 ab,
die durch die Blattfedern 8 gegen das Anschlagteil 9 gedrückt werden.
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In 1 ist
ferner ein Gehäuse 10 dargestellt,
das aus einem oberen und einem unteren Gehäuseteil besteht, die im Wesentlichen
innerhalb eines Dachkoffers befestigbar sind. Oberhalb des Gehäuses 10 ist
ein Drehgriff 11 als Betätigungselement gezeigt, der
im montierten Zustand drehfest mit dem Schraubelement 7 verbunden
ist.
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1 zeigt
ferner einen Dichtstreifen 12, eine Gummidichtung 13,
die die Halterungsvorrichtung zur Außenseite des Dachkoffers hin
abdichtet und als Federelement dient, sowie ein Zentrierelement 14.
Das Zentrierelement 14 weist schräg zueinander verlaufende Anlageflächen 15 auf,
die an den Querträger
des Autodachs anlegbar sind. Die schrägen Anlageflächen 15 des
Zentrierelements 14 bewirken eine selbsttätige Zentrierung
der Halterungsvorrichtung 1 beim Verriegeln. Eine Schraube 16 dient
zur Befestigung des Zentrierelements 14 an dem Tragkörper 2.
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2 zeigt
eine geschnittene Ansicht der Halterungsvorrichtung von 1.
In dieser Ansicht ist zur besseren Übersicht lediglich die Spannbacke 3 dargestellt,
die andere Spannbacke 4 kann symmetrisch bewegt werden.
Aus der Zusammenbauzeichnung von 2 ist ersichtlich,
dass das Schraubelement 7 auf dem Zapfen 6 des
Tragkörpers 2 drehbar gelagert
ist. Das Außengewinde
des Schraubelements 7 und das Innengewinde des Anschlagteils 9 greifen
ineinander, sodass das Anschlagteil 9 bei einer Drehung
des Drehgriffs 11, der drehfest mit dem Schraubelement 7 verbunden
ist, entlang der Gewindeachse vertikal verschoben werden kann. Bei
einer Drehung des Drehgriffs 11 im Uhrzeigersinn wird das Anschlagteil 9 nach
oben bewegt, bei einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn wird das
Anschlagteil 9 nach unten bewegt. Diese Bewegungen werden
begrenzt, wenn das Anschlagteil 9 mit seiner oberen Seite
gegen die Innenfläche
des Gehäuses 10 oder mit
seiner unteren Seite gegen den Boden des Tragkörpers 2 stößt.
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Die
Spannbacke 3 ist über
einen Bolzen 17 drehbar in dem Tragkörper 2 gelagert. Der
innerhalb des Gehäuses 10 liegende
Endabschnitt 18 der Spannbacke 3 ist in Kontakt
mit dem U-förmigen
seitlichen Endabschnitt 19 des Anschlagteils 9.
Die Vorspannung der Blattfeder 8 bewirkt, dass die Spannbacke 3 in
jeder Lage gegen das Anschlagteil 9 gedrückt wird.
Dementsprechend erfährt
das außen
liegende freie Ende der Spannbacke 3 permanent eine nach
außen
drückende
Kraft.
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In 2 ist
auch gezeigt, dass die Anlageflächen 15 des
Zentrierelements 14 an einem Querträger 20 anliegen. Der
Querträger 20 hat
zwei Berührpunkte
bzw. Berührflächen mit
dem Zentrierelement 14 und zwei Berührpunkte bzw. -flächen mit
der Ummantelung 5 der Spannbacken 3, 4.
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Die
Einzelteile der Halterungsvorrichtung 1 sind über Schnappverbindungen
miteinander verbunden, die Halterungsvorrichtung 1 ist
mit dem Boden eines Dachkoffers verschraubt oder über eine Schnappverbindung
am Boden befestigt.
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3 ist
eine Ansicht der wesentlichen Teile der Haltevorrichtung in der
Entriegelungsstellung. In dieser Ansicht ist der Tragkörper nicht
dargestellt. Das Anschlagteil 9 befindet sich in seiner
untersten Stellung, die das Anschlagteil 9 berührenden
Spannbacken 3, 4 befinden sich in der maximalen Öffnungsstellung.
In dieser Lage kann die am Dachkoffer befestigte Haltevorrichtung 1 leicht
auf die Querträger
des Kraftfahrzeugs aufgesetzt werden. Anschließend wird der Drehgriff 11 im
Uhrzeigersinn gedreht, sodass das Anschlagteil 9 entlang
des Schraubelements 7 vertikal nach oben bewegt wird. Bei
der Bewegung des Anschlagteils 9 werden die Spannbacken 3, 4 mit
bewegt und um ihren Drehpunkt geschwenkt, sodass sie geschlossen
werden.
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4 zeigt
die in 3 gezeigte Ansicht der Halterungsvorrichtung 1 in
der Verriegelungsstellung. Das Anschlagteil 9 befindet
sich jetzt in seiner obersten Lage, die Spannbacken 3, 4 sind
entsprechend zueinander geschwenkt worden, sodass die außen liegenden
Enden der Spannbacken 3, 4 hintereinander liegen
und den Querträger
vollständig
umgreifen können.
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Das
Anschlagteil 9 und der Tragkörper 2 sind so ausgebildet,
dass die beiden Spannbacken 3, 4 in parallelen
Ebenen angeordnet und bewegbar sind. Daher können die Spannbacken 3, 4 beim
Verriegeln soweit bewegt werden, bis sie nebeneinander liegen.