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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Detektion eines Einklemmfalls
eines motorisch angetriebenen Sitzverstellsystems, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs.
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Ein
derartiges Verstellsystem in einem Kraftfahrzeug dient dazu, einen
beweglichen, motorisch angetriebenen Sitz, insbesondere dessen Sitzfläche sowie
dessen Sitzlehne, in deren Längs-
bzw. Neigungspositionen zu verstellen. Häufig ist ein derartiges Sitzverstellsystem
auch mit einer Höhenverstellung
des Sitzes verbunden, die ihrerseits wiederum unterteilt oder separiert
ist in eine vordere und in eine hintere Höhenverstellung des Sitzes.
Des Weiteren kann auch die Sitztiefe separat verstellbar sein. Ferner
kann eine bei einem derartigen Sitz üblicherweise vorgesehene Kopfstütze in deren
Höhe motorisch verstellbar
ausgeführt
sein. Bei komfortablen Ausführungen
eines solchen Sitzes ist zusätzlich
eine Lordosenstütze
vorgesehen, die ihrerseits mechanisch oder auch elektromotorisch
verstellbar ausgeführt sein
kann.
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Die
Steuerung eines derartigen Sitzverstellsystems erfolgt häufig über eine
elektronische Steuerungseinrichtung. Wünschenswert dabei ist, dass die
Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet oder ausgelegt ist, im Falle
der Gefahr eines Einklemmfalls einen entsprechenden Sitzverstellantrieb
der Verstellantriebsanordnung zu stoppen oder auch zu reversieren,
um einen Einklemmfall zuverlässig
zu vermeiden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Vorrichtung
zur Detektion eines Einklemmfalls eines Sitzverstellsystems anzugeben.
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Bezüglich der
Vorrichtung wird die genannte Aufgabe gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
1. Alternativ wird die genannte Aufgabe gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
11. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der auf diese jeweils
rückbezogenen
Unteransprüche.
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Zur
Detektion eines Einklemmfalls eines motorisch angetriebenen Sitzverstellsystems,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einer Antriebsanordnung zur
Sitzverstellung ist erfindungsgemäß vorgesehen, entlang eines
Verstellweges einen die Gängigkeit
und/oder die Verstellkraft eines Verstellantriebs der Antriebsanordnung
in Abhängigkeit
von der Stellposition repräsentierender
Signalverlauf zu erfassen. Eine Recheneinheit ist dazu eingerichtet,
den Signalverlauf mit von der Verstellposition des Sitzverstellsystems
abhängigen
Verstärkungs-
oder Wichtungsfaktoren zu wichten und hinsichtlich eines Einklemmfalls
auszuwerten. Hierzu, zusätzlich
oder alternativ enthält
die Recheneinheit einen Algorithmus zur Überschußkraftbegrenzung des Verstellantriebs mit
von dessen Verstellposition und von für das Sitzverstellsystem charakteristischen,
ggf. fahrzeugspezifischen und/oder personenspezifischen Größen abhängigen Parametern.
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Mit
anderen Worten ist die Recheneinheit beispielsweise anhand des Algorithmus
zur Überschußkraftbegrenzung
des Verstellantriebs mit von dessen Verstellposition abhängigen und
verstellsystem- und/oder personenspezifischen Parametern dazu eingerichtet,
den Signalverlauf hinsichtlich eines Einklemmfalls mit besonders
hoher Empfindlichkeit oder Sensitivität auszuwerten.
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Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
dass für
eine Detektion eines Einklemmfalls zwar grundsätzlich ein auf relativ einfache
Art und Weise bereitzustellendes Signal des jeweiligen Sitzverstellantriebs
herangezogen werden kann, wenn in Folge eines Einklemmfalls der
Grad der Gängigkeit des
jeweiligen Antriebs an der entsprechenden Stell- oder Verstellposition
abnimmt. Allerdings ist ein solches, am jeweiligen Sitzverstellantrieb
abgreifbares Signal bereits hinsichtlich typischer Schwergängigkeiten
eines solchen Sitzverstellsystems belastet, so dass bei einer Auswertung
eines entsprechenden orts- oder stellpositionsbezogenen Signalverlaufs eine
zuverlässige
Unterscheidung zwischen einer systematischen Schwergängigkeit
und einem aktuellen Einklemmfall praktisch nicht differenziert werden kann.
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Erkanntermaßen eignet
sich jedoch das Signal eines mit einem entsprechenden Stellantrieb
in Wirkverbindung stehenden Sensors infolge der Rückwirkung
sowohl einer Schwergängigkeit
als auch eines positionsorientierten Einklemmens eines Objektes über die
Kraftkette des Verstellsystems auf den Antrieb in einfacher und
zuverlässiger
Art und Weise, wenn durch eine geeignete Signalbearbeitung eine
Differenzierung zwischen typischen Schwergängigkeiten und einem Einklemmfall
erreicht wird. Ist daher auf der Antriebswelle des Antriebsmotors
ein Ringmagnet befestigt, der in einem zugeordneten Hall-Sensor-Signal
generiert, so können
diese, insbesondere mittels einer Recheneinheit bewertet werden.
Sollte ein Einklemmfall auftreten, so ist ebenso wie bei einer Schwergängigkeit
mit einer charakteristischen Verzögerung der Verstellbewegung des
Verstellteils, insbesondere der Sitzlängs- und/oder der Lehnenneigungsverstellung,
zu rechnen, die über
die mechanische Kopplung auch den Antrieb abbremst. Hierdurch verlängern sich
die zeitlichen Perioden zwischen zwei aufeinander folgenden Signalen
des Sensors. Ein entsprechendes Sensorsignal bildet damit einen
orts- oder stellpositionsabhängigen
zeitlichen Flankenabstand zwischen aufeinander folgenden Signalen
oder Signalabschnitten und damit einen orts- bzw. stellpositionsabhängigen charakteristischen
Signalverlauf ab.
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Eine
entsprechende Recheneinheit kann somit die Flankenabstände bzw.
Drehzahlverläufe
eines beispielsweise x-poligen Hall-Ringmagneten bestimmen und einen
entsprechenden Signalverlauf der entsprechenden Flankenabstände in Abhängigkeit
von der jeweiligen Stellposition des Verstellsystems ermitteln.
Der entsprechende Signalverlauf liegt dabei vorzugsweise in einer
Vielzahl von diskreten Messwerten oder Zählraten vor, die mit der jeweiligen Stellposition
entlang eines Verstellweges des Sitzverstellantriebs korrelieren.
Dabei können
die entsprechenden Informationen mittels der Recheneinheit auf die
Position des zu verstellenden Sitzverstellantriebs bezogen werden,
wodurch wiederum Schwergängigkeiten
lokalisiert werden können.
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Während erkanntermaßen Schwergängigkeiten
eines Verstellantriebs innerhalb des orts- bzw. positionsabhängigen Signalverlaufs
zu eher niederfrequenten Signalanteilen führen, ruft eine Einklemmsituation
im Vergleich hierzu eine schnelle Signaländerung hervor. Zudem können Schwergängigkeiten
entlang des Verstellweges aufgrund dessen systematischen Auftretens,
beispielsweise mittels eines Referenzlaufes, zumindest annähernd positionsgenau
lokalisiert werden. Diese Systeminformationen wiederum können zur
Unterscheidung zwischen einer Schwergängigkeit und einem tatsächlichen
Einklemmfall herangezogen werden.
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Somit
lässt sich
anhand des am Verstellantrieb selbst abgenommenen Sensorsignals
zunächst ein
die Gängigkeit
des Stellantriebs in Abhängigkeit von
der jeweiligen Stellposition repräsentierender Signalverlauf
ermitteln, der sowohl die systembedingten Schwergängigkeiten
als auch einen eventuellen Einklemmfall enthält. Der Grad der Gängigkeit
spiegelt sich in den jeweiligen nieder- bzw. hochfrequenten Signalanteilen
und somit in der ortsabhängigen Steigung
oder dem ortsabhängigen
Gradienten wider. In erster Näherung
lässt sich
somit bereits ein Einklemmfall durch Setzen einer Schwelle oder Schranke
für einen
Steigungswert des Signalverlaufs in Abhängigkeit von der Stellposition
ermitteln. Bei dieser Variante ist jedoch nicht auszuschließen, dass bei
Festlegung eines bestimmten Schwellwertes eine eventuelle Schwergängigkeit
als Einklemmfall bewertet wird.
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Dies
könnte
zu mindestens einer Fehlreaktion oder einem fehlerhaften Reversieren
des Stellantriebs an einer reinen Schwergängigkeitsstelle führen.
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Eine
Fehlreaktion kann vermieden werden, indem die ortsabhängige Gängigkeit
bzw. Verstellkraft entlang des Signalverlaufs mit ortsbezogenen Verstärkungsfaktoren
gewichtet wird. Die Verstärkungsfaktoren
können
in Abhängigkeit
von der Antriebscharakteristik, der Kinematik, oder der Sitzmechanik
des Sitzverstellsystems und/oder als Funktion positionsabhängiger und
antriebs-, sitz- und/oder personenspezifischer Parameter, insbesondere
in der Recheneinheit, hinterlegt sein.
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Mit
anderen Worten könen
die Verstärkungsfaktoren
sowohl direkt, z. B. in Abhängigkeit
von der Antriebscharakteristik, der Kinematik, und/oder der Sitzmechanik
des Sitzverstellsystems oder indirekt über prarameterspezifische Funktionen,
insbesondere in Form entsprechender Kennliniefelder, hinterlegt sein.
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Zusätzlich oder
alternativ kann ein Algorithmus zur Überschußkraftbegrenzung eines Verstellantriebs
vorgesehen sein, dessen Parameter einerseits von der Verstellposition
eines oder mehrerer Verstallantriebe und andererseits von für das Sitzverstellsystem
charakteristischen, ggf. fahrzeugspezifischen und/oder personenspezifischen
Größen oder Werten
abhängig
sind. Unter Überschußkraftbegrenzung
wird hierbei die Begrenzung eines eine Reibkraft oder ein Reibmoment übersteigenden
Kraft- oder Momentanteils einer antriebsseitig erzeugten Antriebskraft
bzw. eines Antriebsmomentes verstanden. Dabei wird der die beispielsweise
infolge systembedingter Schwergängigkeiten
vorhandene Reibkraft (Reibmoment) übersteigende Kraftanteil (Momentanteil)
als die Beschleunigung oder Verstellbewegung des Sitzes oder der
Sitzverstellung bewirkende Überschußkraft bezeichnet.
Nur diese die Reibkraft übersteigende Überschußkraft ist
für die
zu begrenzende Einklemmkraft bestimmend.
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Für das Sitzverstellsystem
charakteristische Größen sind
insbesondere die Geometrie des Sitzes oder die Kinematik bzw. die
Mechanik des Antriebs oder des Verstellsystems. Als personenspezifische Größen können das
Körpergewicht,
die Körperform und/oder
die Körpergröße, beispielsweise
auf der Grundlage des der so genannten Normmenschen (mit 90% männlich und/oder
10% weiblich) herangezogen werden. Fahrzeugspezifische Parameter
oder Größen sind
insbesondere die Lebensdauer des Verstellsystems oder dessen Verstellkomponenten,
die Temperatur, die Motorkennlinie des Antriebs, die Fahrzeugneigung
oder dergleichen.
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Eine
derartige Fehlreaktion kann auch vermieden werden, wenn ab Überschreiten
eines Schwellwertes mittels der Recheneinheit ein Integrationsvorgang
gestartet und dann wieder beendet wird, wenn die Steigung bzw. der
Gradient die Schranke bzw. den Schwellwert wieder unterschreitet.
Die Integration erfolgt somit lediglich innerhalb eines ortsabhängigen Fensters über dem
die Gängigkeit
des Stellantriebs in Abhängigkeit
von der Stellposition repräsentierenden
Verlaufs der Steigung. Dabei sind die eine Grenze des Fensters durch
eine Überschreitung
des jeweiligen ortsbezogenen Schwellwertes und die andere Grenze
des Fensters durch ein anschließendes
Unterschreiten der Steigung unterhalb dieses Schwellwertes bestimmt.
Ein durch diese Methode – wonach
die Integration der ersten Ableitung einer Funktion wieder die Stammfunktion
ergibt – mittels
der Recheneinheit ermitteltes Signal oder Ausgangssignal ist aufgrund
der Integration der ortsbezogenen ersten Ableitung mit dem aus dem
Sensorsignal hervorgehenden ursprünglichen Signalverlaufs der
Gängigkeit
des Stellantriebs korreliert.
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Bei
allen Varianten ist die Auswerteempfindlichkeit oder -sensitivität der Recheneinheit
anhand potenzieller Gefahrenbereiche für einen Einklemmfall entlang
des Verstellweges eingestellt ist. Die Empfindlichkeit ist dabei
in einem bestimmten Bereich des Verstellweges um so höher, je
größer die
Wahrscheinlichkeit eines Einklemmfalls ist.
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In
einer bevorzugten Variante umfasst die Vorrichtung zumindest einen
Sensor zur Erzeugung eines die Gängigkeit,
die Verstellkraft und/oder das insbesondere antriebsseitige Verstell-,
Motor- oder Antriebsmoment des Sitzverstellantriebs entlang eines
Verstellweges repräsentierenden
Signalverlaufs. Der zweckmäßi gerweise
als Hall-Sensor ausgeführte Sensor
kann hierzu abhängig
von der Antriebsdrehung oder Drehzahl des Sitzverstellantriebs aufeinander
folgende Sensorsignale erzeugen, deren zeitlicher Periodenabstand
ein Maß für die Gängigkeit
des Sitzverstellantriebs an der jeweiligen Stellposition ist.
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Die
Antriebsanordnung ist vorzugsweise zur Sitzlängsverstellung, zur Lehnenneigungsverstellung und/oder
zur Sitzhöhenverstellung
ausgebildet. Mit der Antriebsanordnung sowie mit dem Sensor und/oder
mit der Recheneinheit kann eine Steuerungseinrichtung verbunden
sein, die bei einem erkannten Einklemmfall den jeweiligen Sitzverstellantrieb
abschaltet und/oder reversiert. Ein zweckmäßigerweise aus der Gängigkeit
des Sitzverstellantriebs ermittelter Abschaltwert kann in der Recheneinheit oder
in der Steuerungseinrichtung hinterlegt sein.
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Gemäß einer
Variante berechnet die das Sensorsignal des Sensors empfangende
Recheneinheit die ortsabhängige
erste Ableitung und damit die Steigung des Signalverlaufes an den
jeweiligen Stellpositionen entlang des Verstellweges. Die Recheneinheit
ist zudem dazu eingerichtet, die dabei ermittelten Steigungswerte,
insbesondere innerhalb eines Ortsabschnittes oder Positionsbereiches
des Verstellweges, zu integrieren. Dadurch erfolgt gewissermaßen eine
Filterung von solchen kurzen Impulsen innerhalb des Verlaufs der
Steigung, die für
Schwergängigkeiten
typisch oder charakteristisch sind. Damit wird nicht nur die absolute
Steigung detektiert, sondern vielmehr auch der Trend der Steigung
im Anschluss an einen vorgegebenen, einer kritischen Steigung entsprechenden
Schranken- oder Schwellwert erfasst.
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Anhand
eines infolge dieser Berechnungen ermittelten Ergebnisses in Form
beispielsweise eines Ausgangssignals der Recheneinheit erkennt eine Steuerungseinrichtung
auf einen Einklemmfall, wenn an einer Stellposition der Integrationswert
einen vorgegebenen Abschaltwert für den Sitzverstellantrieb überschreitet.
Die Steuerungseinrichtung kann dann an den entsprechenden Stellantrieb
ein Steuersignal zur Abschaltung des Antriebs bzw. zu dessen Reversierung
senden.
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Die
bevorzugt in einem Speicher der Recheneinheit und/oder der Steuerungseinrichtung orts-
oder verstellpositionsabhängig
hinterlegten Verstärkungsfaktoren
werden ortsabhängig
mit den jeweiligen Integrationswerten gewichtet. Dadurch wird die
Filterfunktion zur Differenzierung zwischen Schwergängigkeiten
und einem Einklemmfall verstärkt.
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Diese
Verstärkung
der Filterfunktion kann gemäß einer
Variante überproportional
erfolgen, wenn bestimmte logische Verknüpfungen von unterschiedlichen
Sitzverstellsituationen durch verschiedene Verstärkungsfaktoren charakterisiert
werden. Hierzu geeignet ist eine logische Verknüpfungsmatrix einer Sitzlängs-, einer
Sitzhöhen-
und/oder einer Sitzlehnenverstellung. Die logischen Verknüpfungen selbst
können
dabei einfache Boolen'sche
Verknüpfungen,
reine UND-Verknüpfungen
und/oder mittels Fuzzy-Logik aufgestellt sein.
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Die
hierbei gebildete logische Verknüpfungsmatrix
eignet sich auch unabhängig
von der durch Differenziation und Integration des ursprünglichen
Signalverlaufs aufgestellten Rechenoperationen, indem die ortsabhängige Gängigkeit
entlang des Signalverlaufs direkt mit den jeweiligen, ortsbezogenen Verstärkungsfaktoren
gewichtet wird.
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Zur
Detektion eines Einklemmfalls eines motorisch angetriebenen Sitzverstellsystems
mit mindestens einem Sitzverstellantrieb wird zunächst entlang
eines Verstellweges des Verstellantriebs ein dessen Gängigkeit
bzw. Antriebsmoment in Abhängigkeit
von der Stellposition repräsentierender
Signalverlauf erfasst. Dieser Signalverlauf ist positionsabhängig abgeleitet
aus den bevorzugt generierten Sensorsignalen, die zweckmäßigerweise
direkt am Antrieb erfasst werden. Der Signalverlauf kann anhand
einer den zeitlichen Flankenabstand eines die Antriebsdrehungen
oder Drehzahl des Sitzverstellantriebs repräsentierenden Sensorsignals,
insbesondere eines Hall-Sensors, in Abhängigkeit von der Stellposition
ermittelt werden.
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Die
anhand des ursprünglichen
Signalverlaufs erfasste Gängigkeit
bzw. Verstellkraft kann mit von der Stellposition des Sitzverstellsystems und/oder
mit von für
das Sitzverstellsystem charakteristischen inhärenten Parametern abhängigen Verstärkungsfaktoren
unmittelbar oder direkt gewichtet werden. Dabei wird bereits auf
einen Einklemmfall erkannt, wenn an einer Stellposition die positionsabhängig gewichtete
Gängigkeit
bzw. Verstellkraft einen vorgegebenen Abschaltwert überschreitet.
Unter charkteristischen Parametern werden hierbei wiederum auch
umgebungs-, personen- oder fahrzeugspezifische bzw. -abhängige Maß- oder
Vorgabegrößen oder
entsprechende Werte verstanden.
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Zusätzlich oder
alternativ wird anhand der Steigung des Signalverlaufs der Grad
der Gängigkeit des
Sitzverstellantriebs an jeder Stellposition ermittelt. Hierzu wird
zweckmäßigerweise
die erste Ableitung des Signalverlaufs errechnet bzw. ermittelt.
Eine zweckmäßigerweise
zwischen einem Überschreiten und
einem anschließenden
Unterschreiten eines vorgegebenen Schwellwertes und somit örtlich oder zeitlich
begrenzte Integration entlang des Verlaufs der Steigung wird zur
Erkennung eines Einklemmfalls herangezogen. Hierzu wird überwacht,
ob der Integrationswert an einer Stellposition den vorgegebenen
Schwell- oder Abschaltwert für
den Sitzverstellantrieb überschreitet.
Der Abschaltwert kann aus der Gängigkeit
in einem Referenzlauf und/oder des Sitzverstellantriebs ermittelt
werden.
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Zur
Berechnung der Steigung des Signalverlaufes wird zweckmäßigerweise
die ortsabhängige erste
Ableitung eines eine Anzahl von Messwerten enthaltenden Abschnitts
des Signalverlaufes ermittelt. Die Integration kann entlang des
Verlaufs der Steigung zwischen einer ersten Stellposition, an der die
Steigung einen vorgegebenen Steigungswert überschreitet, und einer zweiten
Stellposition, an der die Steigung den Steigungswert unterschreitet, durchgeführt werden.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 schematisch
ein Sitzverstellsystem mit einer Antriebsanordnung zur Sitzverstellung
eines Kraftfahrzeugsitzes,
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2 in
einem Flankenabstands-/Positions-Diagramm den Signalverlauf der
Gängigkeit
eines Verstellantriebs entlang eines Verstellweges,
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3 in
einer Darstellung gemäß 2 die erste
Ableitung des Flankenabstandes bzw. der Gängigkeit innerhalb eines ortsbezogenen
Fensters über eine
Anzahl von Signal- oder Messwerten (Steigungsverlauf),
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4 in
einer Darstellung gemäß den 2 und 3 den
Verlauf des Ergebnisses einer Integration (Integration-Verlauf)
des Steigungsverlaufs gemäß 3,
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5 in
einem Verstärkungs-/Positions-Diagramm
ortsabhängige
Verstärkungsfaktoren
in Abhängigkeit
unterschiedlicher Verstellpositionen verschiedener Verstelleinrichtungen
des Sitzverstellsystems,
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6 den
mit den unterschiedlichen Verstärkungsfaktoren
gemäß 5 orts-
bzw. positionsabhängig
gewichteten Integrationsverlauf gemäß 4,
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7 in
einer Darstellung gemäß 2 den mit
unterschiedlichen Verstärkungsfaktoren
gewichteten Signalverlauf gemäß 2 infolge
einer Sitzlängslängsverstellung
des Sitzverstellsystems,
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8 in
einer Darstellung gemäß den 3 den
Verlauf der ersten Ableitung der Gängigkeit bzw. des Flankenabstandes
bei gleitender Regression über
ein festgelegtes Messwert-Fenster,
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9 in
einer Darstellung gemäß 5 den integralen
Verstärkungsfaktor
in Abhängigkeit
von der Stellposition für
die Lehnenverstellung,
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10 in
einer Darstellung gemäß 6 die mit
den Verstärkungsfaktoren
nach 9 gewichtete Integration der ersten Ableitung
gemäß 8,
und
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11 eine
Verstellpositions-Matrix mit logischen Verknüpfungen verschiedener Verstellpositionen
unterschiedlicher Sitzverstellungen.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Das
in 1 schematisch dargestellte Sitzverstellsystem 1 eines
Kraftfahrzeugs umfasst einen Kraftfahrzeugsitz mit einer Sitzfläche 1a,
mit einer Sitzlehne 1b und mit einer Köpfstütze 1c sowie eine Antriebsanordnung 2 mit
einer Anzahl von Verstell- oder Sitzverstellantrieben. Die einzelnen
motorischen oder elektromotorischen Stell- oder Verstellantriebe
dienen zur separaten Verstellung der Stellpositionen der einzelnen
Sitzteile 1a bis 1c. So dient ein Stellantrieb
zur Sitzlängsverstellung
SLV. Ein weiterer Stellantrieb dient zur Sitzhöhenverstellung SHV. Ferner
dient ein Sitzverstellantrieb zur Lehnenneigungsverstellung LNV.
Ein anderer Stellantrieb dient zur Höhenverstellung KHV der Kopfstütze 1c.
Die Sitzhöhenverstellung
SHV kann auch durch separate Stellantriebe im in der Figur linken
vorderen Sitzbereich sowie im rechten hinteren Sitzbereich realisiert sein.
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Der
oder jeder Stellantrieb der Antriebsanordnung 2 ist mit
einem Hall-Sensor 3 versehen, dessen Sensorsignal SH einer elektronischen Steuereinrichtung 4 oder
einer Recheneinheit 5 zugeführt wird, die in die Steuereinrichtung
integriert, Teil dieser oder von dieser separiert sein kann. Die
elektronische Steuereinrichtung 4 bzw. die Recheneinheit 5 gibt Steuersignale
SA an den jeweiligen Stellantrieb der Antriebsanordnung 2 zur
Sitzverstellung, zur Antriebsabbremsung und/oder zur Antriebsreversierung ab.
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Zur
Erzeugung des Sensorsignals SH ist in nicht
dargestellter Art und Weise auf der Antriebswelle des Motors des
jeweiligen Stellantriebs ein Ringmagnet befestigt, der in dem zugeordneten
Hall-Sensor 3 Signale generiert, die in der elektronischen Steuereinrichtung 4 bzw.
in der dieser zugeordneten Recheneinheit 5 bewertet werden.
Das Sensorsignal SH enthält dabei Informationen über die
Gängigkeit des
jeweiligen Stellantriebs oder Verstellsystems 1 infolge
der Rückwirkung über die
Kraftkette des Verstellsystems 1 auf den jeweiligen Antrieb,
der seinerseits mit dem Sensor 3 in Wirkverbindung steht. Schwergängigkeiten
und auch ein Einklemmfall EKF bewirken aufgrund dieser Rückwirkung
auf die Antriebsanord nung 2 eine charakteristische Verzögerung der
Verstellbewegung des jeweiligen Verstellteils des Sitzes 1,
so dass derartige Schwergängigkeiten über die
mechanische Kopplung auch den jeweiligen Stellantrieb der Antriebsanordnung 2 abbremsen.
Hierdurch verlängern
sich die zeitlichen Perioden zwischen zwei aufeinanderfolgenden (Hall-)Signalen.
Dies wirkt sich in einem in 2 dargestellten
Signalverlauf SV – in Abhängigkeit von der jeweiligen
Verstellposition des entsprechend Stellantriebs der Antriebsanordnung 2 bzw.
des Sitzteils 1a bis 1c – in unterschiedlichen Flankenabständen zwischen
den einzelnen Signalanteilen aus.
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2 zeigt
somit den die Gängigkeit
des Verstellsystems 1 repräsentierenden Flankenabstand
der Signalanteile des Sensorsignals SH in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Verstellposition des Verstellsystems 1.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die jeweilige, ortsabhängige
oder -bezogene Stellposition in Zählraten (Counts) abgetragen,
wobei die Zählraten
nachfolgend auch als Messwerte bezeichnet werden.
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In
dem in 2 dargestellten Signalverlauf SV sind
sowohl Schwergängigkeiten
als auch – im rechten äußeren Signalbereich – ein Einklemmfall EKF
enthalten. Erkennbar ist, dass sich ein Einklemmfall EKF durch eine
charakteristisch niedrige Gängigkeit
oder hohe Schwergängigkeit
auszeichnet. Strichliniert dargestellt ist örtlich vor dem Einklemmfall
EKF ein gewünschter
(fiktiver) Abschaltpunkt A, an dem der entsprechende Stellantrieb
der Antriebsanordnung 2 gestoppt und gegebenenfalls reversiert
werden sollte. Zwar wird im Signalverlauf SV ein
derartiger Einklemmfall EKF durch eine Zunahme der Schwergängigkeit
bzw. eine Abnahme der Gängigkeit
an einer räumlich
oder örtlich
vor der eigentlichen Position des Einklemmfalls EKF liegenden Stellposition
angekündigt.
Allerdings unterscheidet sich dort der Grad der Gängigkeit
von denjenigen charakteristischer oder systembedingter Schwergängigkeiten
nicht oder nur geringfügig.
Daher ist eine höhere
Fehlersicherheit bei der Detektion des entsprechenden Einklemmfalls
EKF wünschenswert.
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Zur
Erhöhung
der Sensibilität
des Verfahrens zur Detektion eines solchen Einklemmfalls EKF wird in
einem nächsten
Schritt die ortsabhängige
erste Ableitung des Signalverlaufs SV in
der Recheneinheit 5 berechnet. Im Ergebnis ergibt sich
der in 3 abgebildete Verlauf der Steigung (Steigungsverlauf)
S'. Erkennbar sind
an den Stellpositionen x1 und x2 jeweils
eine charakteristische Schwergängigkeit,
die eine vorgebbare Schwelle oder Schranke Mmin ebenso überschreiten,
wie eine bei der Einleitung eines Einklemmfalls EKF charakteristische
Schwergängigkeit
im orts- oder stellpositionsbezogenen Bereich des Einklemmfalls
EKF. Der entsprechende Bereich in den 2 bis 4 ist
durch einen strichpunktierten Kreis hervorgehoben.
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Ersichtlich
ist, dass die Festlegung eines Schwellwertes Mmin in
Form einer fiktiven Abschaltgrenze einer Überkraftbegrenzung als Kriterium
nicht ausreicht, um gezielt und fehlerfrei zwischen systembedingten
Schwergängigkeiten
und einem sich durch Abnahme der Gängigkeit einleitenden Einklemmfall EKF
zu differenzieren, zumal der Steigungsverlauf S' für
die angedeuteten Schwergängigkeiten
an den Stellpositionen x1 und x2 ebenso
den Schwellwert Mmin überschreiten, wie der Steigungsverlauf örtlich unmittelbar
vor dem Einklemmfall EKF.
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Um
eine weitere Differenzierung zwischen typischen Schwergängigkeiten
und einem Einklemmfall EKF zu ermöglichen, wird mittels der Recheneinheit 5 bei
der Detektion einer Steigung größer dem nachfolgend
auch als kritische Steigung bezeichneten Schwellwert Mmin eine
Integration durchgeführt. Hierzu
wird die Fläche
der ersten Ableitung und damit des Steigungsverlaufs S' gemäß 3 so
lange integriert, bis die Steigung M der ersten Ableitung wieder kleiner
oder gleich Null wird. Integriert wird demnach ab einer Steigung
M > 0, mit Mmin = 0, während die Integration beendet
wird, wenn die Steigung M < 0
wird. Der entsprechende Signal- oder Integrationsverlauf S'V ist
in 4 veranschaulicht.
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Durch
den Schritt der Integration werden somit kurze Impulse in den Positionsbereichen
x1 und x2 weitestgehend
herausgefiltert. Es erfolgt demnach nicht nur eine Detektion der
absoluten Steigung M. Vielmehr wird auch der Trend erfasst, der sich
nach Überschreiten
des Schwellwertes und somit nach Detektion der kritischen Steigung
Mmin ergibt. Diese kritische Steigung Mmin wiederum kann mit Hilfe eines Referenzlaufes,
zweckmäßigerweise
mittels eines masselosen Referenzlaufes der Antriebsanordnung 2,
bestimmt werden. Dabei sollte dieselbe Regressionssteigung bestimmt
werden, die auch während
des Ablaufs eines Überkraftbegrenzungs-Algorithmus herangezogen
werden. Diese kritische Steigung Mmin wird
als entsprechende Information in Abhängigkeit von der jeweiligen
Position in einem (nicht dargestellten) Speicher der Recheneinheit 5 bzw.
der Steuereinrichtung 4 abgespeichert, wobei dieser Steigungswert
Mmin als Startbedingung für die Integration
dient.
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Aus
dem in 4 dargestellten Signalverlauf ist ersichtlich,
dass sich der Einklemmfall EKF von den anderen Integrationen oder
Integrationswerten vergleichsweise deutlich abhebt. Jedoch sind
Stellpositionen oder Stellsituationen denkbar, bei denen eine eindeutige
Klassifizierung noch nicht absolut fehlerfrei möglich ist. Grund hierfür ist, dass – insbesondere
im Anlauf, wenn beispielsweise die Sitzlehne waagerecht steht – der in 4 angedeutete
absolute integrierte Wert oder Integrationswert IW demjenigen
des Einklemmfalls EKF ähnlich
ist. Hierdurch wäre
nicht auszuschließen,
dass schon in der Anlaufphase der Sitzlehne 1b eine Fehldiagnose
erzeugt bzw. ein Fehlreversieren von der Steuereinrichtung 4 eingeleitet
wird.
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Zur
weiteren Verfeinerung der Detektion oder Selektion eines Einklemmfalls
EKF wird beispielsweise eine Fuzzy-Logik zur Bereichssensibilisierung
der Überkraftbegrenzung
und/oder zur Erhöhung
der Auswerteempfindlichkeit der Steuereinrichtung 4 bzw.
der Recheneinheit 5 eingefügt. Dies bedeutet, dass Verstärkungsfaktoren
V der Integrationswerte abhängig
von der Stellung der Sitzlänge (SLV),
der Sitzhöhe
(SHV) und der Sitzlehne (LNV) bestimmt werden. Eine entsprechende,
nachfolgend auch als Verstellpositions-Matrix VM bezeichnete Verknüpfungsmatrix
ist in 11 angegeben.
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Die
Verstärkungsfaktoren
V können
als Funktion f(P1...n) von z. B. in der
Recheneinheit 5 hinterlegten Parametern (P1...n)
variiert werden. Insbesondere können
die Verstärkungsfaktoren
V = f(P1...n) in Abhängigkeit von der Antriebscharakteristik,
der Kinematik, oder der Sitzmechanik des Sitzverstellsystems 1 und/oder
als Funktion positionsabhängiger
und antriebs-, sitz- und/oder personenspezifischer Parameter hinterlegt
sein. Umgebungseinflüsse,
wie insbesondere die Temperatur, können sich ebenfalls in entsprechenden
Parametern und somit in den Verstärkungs- oder Wichtungsfaktoren
V widerspiegeln.
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Zusätzlich oder
alternativ kann die Recheneinheit 5 einen Algorithmus zur Überschußkraftbegrenzung
des oder jedes Verstellantriebs enthalten oder einen solchen abarbeiten,
dessen Parameter P1...n einerseits von der
Verstellposition des oder jedes Verstallantriebs und andererseits
von für
das Sitzverstellsystem 1 charakteristischen, fahrzeugspezifischen
und/oder personenspezifischen Größen abhängig sind.
Derartige Größen sind
insbesondere die Geometrie des jeweiligen Sitzes, die Kinematik
oder die Mechanik des entsprechenden Verstellantriebs, z. B. dessen
Getriebecharakteristik mit oder ohne Übersetzung oder Selbsthemmung
bzw. dessen mechanischen Hebelarme oder dergleichen. Als personenspezifische
Größen können das
Körpergewicht,
die Körperform
und die Körpergröße herangezogen
werde. Fahrzeugspezifische Parameter sind die Lebensdauer des Verstellsystems
oder dessen Funktionselemente, die Motorkennlinie des Antriebs,
die Fahrzeugneigung oder dergleichen.
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Dabei
bezeichnet die in 11 linke Spalte die Sitzlängsverstellung
SLV mit einer Bewegung nach "Vorn", zur "Mitte" bzw. nach "Hinten". Diese Bewegungen
werden UND-Verknüpft
mit der Ist-Position "Vorn", in der "Mitte" oder "Hinten" der Lehnenneigungsverstellung
LNV. Diese Verknüpfungen
wiederum werden UND-Verknüpft mit
der Sitzhöhenverstellung
SHV, wobei in der entsprechenden Spalte wiederum die Ist-Positionen
angegeben sind. So ist beispielsweise gemäß der ersten Zeile bei einer
Bewegung der Sitzlängsverstellung
nach "Vorn" und einer Stellung
der Lehnenneigungsverstellung in der Ist-Position "Vorn" unabhängig von
der Position der Sitzhöhenverstellung
SHV der Verstärkungsfaktor "Schwach".
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Demgegenüber ist
z. B. gemäß der letzten Zeile
der Matrix VM bei einer Bewegung der Sitzlängsverstellung SLV nach "Hinten" und der Ist-Position "Hinten" der Lehnenneigungsverstellung
LNV unabhängig
von der Position der Sitzhöhenverstellung
SHV der Verstärkungsfaktor "Stark".
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In
Abhängigkeit
von der Position für
die Lehnenverstellung LNV ergibt sich somit nach dem Regelwerk gemäß 11 die
positionsabhängige
Verstärkung
für das
in 4 dargestellte Integral gemäß 5. Erkennbar
ist, dass gemäß 5 im
letzten oder hinteren Drittel (rechts) der Verstellposition bzw. des
Verstellweges der Verstärkungsfaktor
V sprunghaft auf seinen Maximalwert ansteigt, während dieser im örtlich davor
liegenden Bereich vergleichsweise schwach oder gering ist.
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Das
Ergebnis der Wichtung des infolge der Integration sich ergebenden
Signalverlaufs S'V mit den in 5 dargestellten
Verstärkungsfaktoren
V ist in 6 als Signalverlauf S''V veranschaulicht.
Erkennbar sind die in der Darstellung gemäß 4 noch vorhandenen
Störabstände durch
die Wichtung der Integrationswerte mit den entsprechenden, ortsbezogenen
Verstärkungsfaktoren
V aufgehoben, so dass der Einklemmfall EKF nunmehr fehlerfrei detektiert
werden kann.
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Die
wiederum eingezeichnete (fiktive) Abschaltgrenze Mmin beruht
zweckmäßigerweise
auf Expertenwissen. Diese ist ein Maß für die infolge des Einklemmfalls
EKF durch das eingeklemmte Objekt abgebremste Rotationsenergie des
jeweiligen Motors oder Stellantriebs der Antriebsanordnung 2 einschließlich des
Verstellsystems 1 und somit auch ein Indikator für das dem
Motor des entsprechenden Stellantriebs der Antriebsanordnung 2 entgegengebrachte
Moment oder Drehmoment.
-
7 veranschaulicht
die Anwendung des gleichen Algorithmus gemäß der Matrix VM nach 11 auf
die Sitzlängsverstellung
SLV bei einem Einklemmfall EKF hinter dem in 1 dargestellten Kraftfahrzeugsitz.
Der in 7 dargestellte Signalverlauf SSLV entspricht
dabei dem in 2 dargestellten ursprünglichen
Signalverlauf SV bei der Wichtung deren
positionsabhängigen
Messwerte mit dem jewei ligen Verstärkungsfaktor V. Erkennbar ist,
dass bei reiner Sitzlängsverstellung
SLV bei aufrecht stehender Lehnenneigungsverstellung LNV allein
eine Wichtung des ursprünglichen
Signalverlaufs S'V mit den jeweiligen Verstärkungsfaktoren
V für die
zuverlässige
Detektion eines Einklemmfalls EKF ausreichend ist oder sein kann.
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8 zeigt
bei dieser Situation der Sitzlängsverstellung
SLV nach "Hinten" die erste Ableitung
des Flankenabstandes, d.h. der Gängigkeit
bzw. Schwergängigkeit
des entsprechenden Stellantriebs der Antriebsanordnung 2.
Dies entspricht einer gleitenden Regression über ein festgelegtes Fenster
von beispielsweise einhundert (100) Messwerten (Counts). Der zugehörige integrale
Verstärkungsfaktor
V bei dieser Verstellposition oder -situation in Abhängigkeit
von der jeweiligen Stellposition für die Lehnenverstellung (LNV)
gemäß der Matrix
VM nach 11 ist in 9 veranschaulicht.
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10 zeigt
wiederum das Ergebnis der Integration der ersten Ableitung infolge
der Wichtung mit den ermittelten Verstärkungsfaktoren V. Analog zu
den Ausführungen
bezüglich
der Lehnenneigungsverstellung LNV hat bei dieser Ausführungsform
die Abschaltgrenze A einen Wert "50" festgelegt. Dieser
Abschaltwert A ist ein Maß für die abgebremste
Rotationsenergie des Motors des betreffenden Stellantriebs der Antriebsanordnung 2 sowie
ein Maß für das eingebrachte
Moment des Motors. Da die Detektierung in diesem Fall relativ erfolgt,
entspricht die detektierte Energie nahezu ausschließlich einer
Kraft, die auf das eingeklemmte Objekt wirkt. Sie ist daher nicht
als Reibenergie zu betrachten.
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- 1
- Sitz/Sitzverstellsystem
- 1a
- Sitzfläche
- 1b
- Sitzlehne
- 1c
- Kopfstütze
- 2
- Antriebsanordnung/Sitzverstellantrieb
- 3
- Hall-/Sensor
- 4
- Elektronische
Steuereinrichtung
- 5
- Recheneinheit
- KHV
- Kopfstützen-Höhenverstellung
- LNV
- Lehnenneigungsverstellung
- SHV
- Sitzhöhenverstellung
- SLV
- Sitzlängsverstellung
- A
- Abschaltwert
- EKF
- Einklemmfall
- Mmin
- Schwelle/kritische
Steigung
- SA
- Steuersignal
- SV
- Signalverlauf
- S'
- Steigungsverlauf
- S'V
- Integrationswert
- S''V
- Integralverlauf
- V
- Verstärkungsfaktor
- VM
- Verstellposition-/Verknüpfungsmatrix