Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeug-Türverschluß mit einem elektromechanischen
Zentralverriegelungsantrieb mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 10.
Ein üblicher Kraftfahrzeug-Türverschluß der in Rede stehenden Art, also der
Verschluß für eine Kraftfahrzeug-Seitentür, eine Heckklappe oder Hecktür, aber
auch für eine Schiebetür eines Kraftfahrzeugs, weist regelmäßig Schließelemente
wie Drehfalle und Sperrklinke sowie eine Schloßmechanik mit verschiedenen
Hebeln, die der Betätigung dienen, auf. Im einzelnen kann man dazu auf den
Stand der Technik verweisen (z.B. DE 100 06 765 A1).
Weit verbreitet sind Kraftfahrzeug-Türverschlüsse mit einem elektromechanischen
Zentralverriegelungsantrieb (z.B. DE 100 06 765 A1). Von diesem wird
regelmäßig ein mechanisches Zentralverriegelungselement der Schloßmechanik
angetrieben, um den Kraftfahrzeug-Türverschluß insgesamt zumindest in eine
Entriegelungsstellung, in der die Kraftfahrzeugtür von außen und innen geöffnet
werden kann, und in eine Verriegelungsstellung, in der die Kraftfahrzeugtür nur
von innen geöffnet werden kann, von außen jedoch nicht geöffnet werden kann,
zu bringen. Häufig ist auch eine dritte Stellung eingerichtet, nämlich eine Diebstahlsicherungsstellung,
in der die Kraftfahrzeugtür weder von außen noch von
innen geöffnet werden kann. Schließlich ist an hinteren Seitentüren und an
Hecktüren auch eine Kindersicherungsstellung vorzusehen, in der die Kraftfahrzeugtür
zwar von außen, jedoch nicht von innen geöffnet werden kann. Auf Details
hierzu kommt es für die Lehre der vorliegenden Erfindung nicht an, diese
befaßt sich mit der Steuerung des elektromechanischen Zentralverriegelungsantriebs.
Der bekannte Kraftfahrzeug-Türverschluß, von dem die Erfindung ausgeht (DE
44 39 479 A1), weist zunächst einen elektromechanischen Zentralverriegelungsantrieb
und ein davon angetriebenes mechanisches Zentralverriegelungselement
in Form eines Zentralverriegelungshebels auf. Bei diesem Stand der Technik umfaßt
der Zentralverriegelungsantrieb einen elektrischen Antriebsmotor, ein Getriebe
mit das Abtriebselement bildendem Getrieberad und daran angeordnetem
Mitnehmerzapfen, über die das als Schwenkhebel ausgeführte Zentralverriegelungselement
zwischen zwei Stellungen, der Entriegelungsstellung und der Verriegelungsstellung,
hin und her geschwenkt werden kann. Die Konstruktion ist
hier so getroffen, daß das Zentralverriegelungselement bei abgeschaltetem elektrischen
Antriebsmotor vom Antriebsmotor entkoppelt ist und widerstandsfrei
von der einen in die andere Stellung mechanisch bewegt werden kann, beispielsweise
durch Betätigen von einem Schließzylinder her.
Dieser Kraftfahrzeug-Türverschluß weist eine elektronische Motorsteuerung auf.
Diese umfaßt einen Motorzustandssensor in Form eines Motorstromsensors, der
den vom elektrischen Antriebsmotor gezogenen Strom mißt. Die Motorsteuerung
ist so ausgelegt, daß sie den elektrischen Antriebsmotor zum Antreiben des Zentralverriegelungselementes
in die Verriegelungsstellung entweder nach Erhalt eines
Betätigungssignals von einer Betätigungseinheit wie einem Schließzylinder,
einer Verriegelungstaste, einer Fembedienungs-Empfangseinheit oder einer
Handhabe (Türaußengriff, Türinnengriff) direkt ansteuert, oder selbsttätig ansteuert,
sobald ein bestimmter Betriebszustand des Kraftfahrzeugs erreicht worden
ist. Letzteres erfordert natürlich auch ein Betätigungssignal, jedoch wird dieses
nicht von einer Bedienungsperson ausgelöst, sondern es wird automatisch
ausgelöst, wenn ein bestimmter Betriebszustand des Kraftfahrzeugs erreicht ist.
Ein solcher Betriebszustand ist beispielsweise eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs nach vorherigem Stillstand. Eine solche Funktion des
bekannten Kraftfahrzeug-Türverschlusses dient der Sicherheit der Fahrzeuginsassen
vor Überfällen an Ampelkreuzungen o. dgl. Ist eine Bedienungsperson in
das Kraftfahrzeug eingestiegen, hat den Motor gestartet und ist losgefahren, so
verriegeln alle Türverschlüsse des Kraftfahrzeugs bei Überschreiten einer Mindestgeschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs automatisch und bleiben verriegelt bis
die Bedienungsperson wieder aussteigt.
Bei dem bekannten, zuvor erläuterten Kraftfahrzeug-Türverschluß kann die
Motorsteuerung noch ein übriges leisten, nämlich eine Abschaltung des elektrischen
Antriebsmotors bei Erreichen der Verriegelungsstellung (oder der Entriegelungsstellung).
Hier ist nämlich vorgesehen, daß zum Abschalten des elektrischen
Antriebsmotors mindestens ein Anschlag vorgesehen ist, der eine weitere
Drehung des elektrischen Antriebsmotors blockiert. Die Motorsteuerung ist dabei
so ausgelegt, daß das Abschalten des elektrischen Antriebsmotors zumindest
beim Erreichen der Verriegelungsstellung nach Maßgabe des Signals des Motorzustandssensors
erfolgt. Bei dem im Stand der Technik bekannten Motorstromsensor
bedeutet das, daß die Stromaufnahme des elektrischen Antriebsmotors
überwacht wird und der elektrische Antriebsmotor abgeschaltet wird, wenn ein
bestimmter Grenzwert des Motorstroms über eine bestimmte Zeit hinweg überschritten
wird. Dies wird in der Motorsteuerung als Blockieren des Motors durch
das Zentralverriegelungselement bzw. den Anschlag ausgewertet, der elektrische
Antriebsmotor wird dann abgeschaltet. Man bezeichnet dies als Blockbetrieb des
elektrischen Antriebsmotors. Dieser erlaubt es, auf Mikroschalter, die bestimmte
Positionen des elektrischen Antriebsmotors, des diesem regelmäßig nachgeschalteten
Untersetzungsgetriebes und/oder des mechanischen Zentralverriegelungselementes
abtasten, zu verzichten. Das spart Kosten und verringert die
Fehleranfälligkeit des Kraftfahrzeug-Türverschlusses.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß bei Kraftfahrzeug-Türverschlüssen mit elektromechanischen
Zentralverriegelungsantrieben bei der selbsttätigen Verriegelung
aufgrund Erreichens des definierten Betriebszustands des Kraftfahrzeugs
das Geräusch des Zentralverriegelungsantriebs beim Abschalten als störend empfunden
wird. Dies gilt bereits dann, wenn das Abschalten mittels Mikroschaltern
erfolgt, weil auch in diesem Fall die Schloßmechanik plötzlich, schlagartig gestoppt
wird. In besonderem Maße gilt das bei Blockbetrieb des elektrischen Antriebsmotors,
weil dabei eben ein mechanisches Element an einem Anschlag in
irgendeiner Form anschlägt und dadurch gestoppt wird.
Ein gleichartiges störendes Geräusch tritt auch dann auf, wenn der elektrische
Antriebsmotor nach Erhalt eines Betätigungssignals von einer Betätigungseinheit
von einer Bedienungsperson gewissermaßen absichtlich gestoppt wird. In diesem
Fall wird dieses Geräusch aber als weniger störend empfunden, weil die Bedienungsperson
gleichsam darauf vorbereitet ist.
Der Lehre liegt das Problem zugrunde, den bekannten, zuvor ausführlich erläuterten
Kraftfahrzeug-Türverschluß hinsichtlich der Geräuschbildung zu verbessern.
Die zuvor aufgezeigte Problemstellung ist bei dem Kraftfahrzeug-Türverschluß
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die ohnehin vorhandene Motorsteuerung dazu genutzt,
die Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors zu regeln. Damit ist es möglich,
den elektrischen Antriebsmotor insgesamt wesentlich langsamer laufen zu lassen
als bisher üblich. Ein langsamer laufender elektrischer Antriebsmotor führt zwar
zu einer langsameren Reaktion der Mechanik des Kraftfahrzeug-Türverschlusses,
dem stehen aber eine Reihe von erheblichen Vorteilen gegenüber. Zunächst ergibt
sich eine optimale Drehzahlanpassung über den gesamten Verfahrweg des
Zentralverriegelungselementes. An den Hebeln der Schloßmechanik werden unnötig
hohe Beschleunigungskräfte vermieden. Die langsame Laufgeschwindigkeit
des Zentralverriegelungsantriebs führt zu einer Reduzierung der Geräuschbildung.
Ohne weiteres läßt sich in die Regelschaltung der Blockbetrieb des
elektrischen Antriebsmotors integrieren, wobei der Blockierstrom zusätzlich abgeregelt
werden kann. Insbesondere bei einer digitalen Regelschaltung läßt sich
diese Funktion praktisch ohne Mehrkosten lediglich in der Programmierung eines
Mikrocomputers realisieren.
Ein normaler Zentralverriegelungsantrieb in einem normalen Kraftfahrzeug ist
auf die übliche Bordspannung, in Europa meistens 12 V, ausgelegt, muß aber
auch mit niedrigerer Spannung, beispielsweise 9 V bei 85° C, aber natürlich auch
bei Überspannung, beispielsweise 16 V einwandfrei funktionieren. Unter einwandfreiem
Funktionieren versteht man, daß auch eine an dem von dem Zentralverriegelungsantrieb
bewegten Hebelwerk bis hin zum Innensicherungsknöpfchen
angreifende Gegenkräfte überwunden werden müssen. Mit anderen Worten
bedeutet dies, daß im Normalfall der Zentralverriegelungsantrieb an sich zu
schnell und kraftvoll arbeitet und insbesondere in den Block fährt.
Erfindungsgemäß wird der Zentralverriegelungsantrieb mit einer wesentlich
niedrigeren Spannung, beispielsweise einer Spannung von 3 V gefahren. Mit dieser
niedrigeren Spannung hat der Zentralverriegelungsantrieb natürlich nicht das
Drehmoment zur Verfügung, das für die Überwindung zusätzlicher Gegenkräfte
erforderlich ist. Die erfindungsgemäß vorgesehene Regelung der Drehzahl des
elektrischen Antriebsmotors führt nun dazu, daß die Versorgungsspannung in
Reaktion auf die Last erhöht und bei Wegfall der Last wieder verringert wird.
Insgesamt läuft der Zentralverriegelungsantrieb somit langsamer und weniger
kraftvoll, dafür aber wesentlich leiser.
Von besonderer Bedeutung ist die Lehre der Erfindung bei selbsttätiger Ansteuerung
des elektrischen Antriebsmotors. Die langsamere Reaktion der Mechanik
wird in einem solchen Fall nicht als störend empfunden, weil bei selbsttätiger
Ansteuerung des elektrischen Antriebsmotors die Bedienungsperson den zeitlichen
Verlauf ohnehin nicht wahrnimmt. Die Bedienungsperson nimmt in einem
solchen Fall nur - positiv - wahr, daß der Kraftfahrzeug-Türverschluß sehr leise
arbeitet, weil die Drehzahl so gering ist und deshalb nicht vermeidbare Schlaggeräusche
auf ein Minimum reduziert werden.
Man kann die zuvor erläuterte Regelung stets aktiviert lassen. Das kann jedoch
gelegentlich von Nachteil sein, weil die langsamere Reaktion der Mechanik als
störend empfunden wird. In so einem Fall ist vorzusehen, daß diese Regelung
nur dann aktiviert ist, wenn die Motorsteuerung den elektrischen Antriebsmotor
selbsttätig ansteuert. Bei Ansteuerung des elektrischen Antriebsmotors nach Erhalt
eines Betätigungssignals bleibt es in diesem Fall bei der "klassischen", relativ
geräuschintensiven Funktion des Kraftfahrzeug-Türverschlusses. Diese
wird von der Bedienungsperson durchaus positiv empfunden, weil sie eine akustische
Rückmeldung hinsichtlich der Funktion des Kraftfahrzeug-Türverschlusses
erhält.
Die zuvor für die selbsttätige Ansteuerung des elektrischen Antriebsmotors beschriebene
Regelung kann selektiv auch dann aktiviert werden, wenn der elektrische
Antriebsmotor vom Innenraum des Kraftfahrzeugs aus manuell angesteuert
wird, z. B. mit der Verriegelungstaste für die generelle Verriegelung des Kraftfahrzeugs
oder mit einer Verriegelungstaste o. dgl. für die Ansteuerung der Kindersicherung.
Im Innenraum des Kraftfahrzeugs wird nämlich auch bei manueller
Ansteuerung die Geräuschentwicklung des Kraftfahrzeug-Türverschlusses stärker
empfunden als von außen her. Dementsprechend wird es als komfortabel und
angenehm empfunden, wenn auch in diesem Fall eine leise Funktionsweise des
Zentralverriegelungsantriebs vorliegt.
Auch für die hier beschriebene Erfindung empfiehlt sich die Verwendung eines
Motorstromsensors als Motorzustandssensor des Kraftfahrzeug-Türverschlusses,
weil ein solcher Motorstromsensor für einen Gleichstrommotor, der im Kraftfahrzeug
üblicherweise eingesetzt wird, ein preisgünstiges Sensorelement darstellt.
Prinzipiell kann man auch andere Sensoren verwenden, beispielsweise einen
Drehzahlsensor (Drehgeber, Impulszähler; magnetisch, optisch).
Lediglich für die Abschaltfunktion des Kraftfahrzeug-Türverschlusses würde
sich auch ein Drehmomentsensor (insbesondere ein mechanisch-elektrischer
Sensor wie ein Dehnungsmeßstreifen etc.) eignen.
Insgesamt eignen sich für die Gestaltung der Motorsteuerung an sich aus dem
Stand der Technik für derartige Zwecke bekannte Schaltungen, insbesondere
analoge Regelschaltungen oder digitale Regelschaltungen. Hierzu darf auf die
diesbezügliche Fachliteratur verwiesen werden (siehe z.B. Tietze, Schenck
"Halbleiter-Schaltungstechnik", 10. Auflage, Springer, Berlin, 1993, insbesondere
Kapitel 18 "Stromversorgung", insbesondere 18.3 "lineare Spannungsregler,
sowie Kapitel 27 "elektronische Regler"). Ausführungsbeispiele sind im speziellen
Teil der Beschreibung (Figurenbeschreibung) erläutert.
Die Ansprüche 10 bis 15 betreffen ein entsprechendes Verfahren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur
das Funktionsprinzip der Erfindung nach Art eines Funktions-Schaltbildes.
Zum grundsätzlichen Aufbau von Kraftfahrzeug-Türverschlüssen mit Zentralverriegelungsantrieb,
auf die sich die Lehre der vorliegenden Erfindung bezieht,
finden sich im allgemeinen Teil der Beschreibung einige Erläuterungen, auf die
hier verwiesen werden darf.
Die Lehre der Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeug-Türverschluß mit einem
elektromechanischen Zentralverriegelungsantrieb 1 und einem davon angetriebenen
mechanischen Zentralverriegelungselement 2. Im in der Figur dargestellten
Ausführungsbeispiel zeigt der Zentralverriegelungsantrieb 1 einen elektrischen
Antriebsmotor 3, der über ein hier als Zahnradgetriebe 4 ausgebildetes Untersetzungsgetriebe,
das hier als Schwenkhebel ausgeführte mechanische Zentralverriegelungselement
2 antreibt. Es gibt eine Vielzahl anderer Konstruktionen für
elektrische Antriebsmotoren 3 mit Untersetzungsgetriebe 4, beispielsweise
Schneckenradgetriebe, Stirn-/Kegelrad-Getriebe und, teilweise damit gekoppelt,
Spindel/Spindelmutter-Getriebe. Dazu darf insgesamt auf den Stand der Technik
verwiesen werden, der hier eine Vielzahl von Alternativen vorgibt.
Wesentliche Voraussetzung für die Erfindung ist ferner, daß der Zentralverriegelungsantrieb
1 eine Motorsteuerung 5 aufweist. Die Motorsteuerung 5 in der
Figur ist links mit Netzanschlüssen 7 wie eingetragen an die Gleichspannung des
Bordnetzes des Kraftfahrzeugs angeschlossen und steuert das Ein- und Ausschalten
und, gemäß der Erfindung, auch die Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors
3. Teil der Motorsteuerung 5 ist ein Motorzustandssensor 6. Dieser
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Motorstromsensor, nämlich als Sensorwiderstand
ausgeführt.
Das Zentralverriegelungselement 2 ist vom Zentralverriegelungsantrieb 1, im
dargestellten Ausführungsbeispiel von einem Getrieberad 4a des Untersetzungsgetriebes
4, zumindest in eine Verriegelungsstellung bringbar. Diese Verriegelungsstellung
ist in der Figur dargestellt. Grundsätzlich ist es möglich, den Zentralverriegelungsantrieb
1 in einer Richtung arbeiten zu lassen und dabei sogar so
zu arbeiten, daß vom Zentralverriegelungsantrieb 1 stets nur die Verriegelungsstellung
angefahren wird. Die Entriegelungsstellung könnte dann lediglich mechanisch
angefahren werden. Normalerweise ist es allerdings so, daß der Zentralverriegelungsantrieb
1 das Zentralverriegelungselement 2, jedenfalls bei den
nicht unmittelbar von einer Handhabe aus betätigten Kraftfahrzeug-Türverschlüssen,
nicht nur in eine Verriegelungsstellung, sondern auch in eine Entriegelungsstellung
bringt. Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen solchen
reversierend arbeitenden Zentralverriegelungsantrieb 1.
Schließlich gibt es Zentralverriegelungsantriebe, die drei Stellungen, nämlich eine
Entriegelungsstellung, eine Verriegelungsstellung und eine Diebstahlsicherungsstellung
anfahren können, ebenso auch eine Kindersicherungsstellung. Problembezogen
ist für die Lehre der Erfindung nur von Bedeutung, daß der Zentralverriegelungsantrieb
1 die Verriegelungsstellung anfahren kann.
Die Motorsteuerung 5 ist so ausgelegt, daß sie den elektrischen Antriebsmotor 3
zum Antreiben des Zentralverriegelungselements 2 in die Verriegelungsstellung
nach Erhalt eines Betätigungssignals von einer Betätigungseinheit wie einem
Schließzylinder, einer Verriegelungstaste, einer Fernbedienungs-Empfangseinheit
oder einer Handhabe (Türaußengriff, Türinnengriff) ansteuert, ferner ist die
Motorsteuerung 5 so ausgelegt, daß sie den elektrischen Antriebsmotor 3 auch
selbsttätig ansteuert, sobald ein bestimmter Betriebszustand des Kraftfahrzeugs
erreicht worden ist.
Unter bestimmter Betriebszustand kann man verstehen z.B. einen Zustand, bei
dem die Airbag-Sensoren auf allen Plätzen im Fahrzeug Personen festgestellt haben.
Insbesondere ist als solcher bestimmter Betriebszustand das Erreichen einer
bestimmten Fahrgeschwindigkeit nach einem erstmaligen oder erneuten Anfahren
des Fahrzeugs definiert. Dies ist eine Funktion, die moderne Kraftfahrzeug-Türverschlüsse
aus Sicherheitsgründen, Schutz vor Ampelüberfällen o. dgl., zunehmend
haben.
Häufig ist eine Motorsteuerung 5 heutzutage in einem integrierten Schaltkreis,
insbesondere einem Mikrocomputer realisiert, so daß die Auslegung der Motorsteuerung
5 im wesentlichen deren passende Programmierung bedeutet.
Die Figur zeigt nun eine wesentliche Auslegung der Motorsteuerung 5. Vorgesehen
ist, daß die Motorsteuerung 5 einen Regelkreis unter Einschluß des Motorzustandssensors
6 aufweist und dieser Regelkreis so ausgelegt ist, daß bei Ansteuerung
des elektrischen Antriebsmotors 3 der elektrische Antriebsmotor 3 mit einer
niedrigen Drehzahl läuft und unter Nutzung des Signals des Motorzustandssensors
6 auf diese Drehzahl geregelt wird.
Insbesondere darf hier auf die zuvor gegebene Erläuterung einer bevorzugten
Konstruktion und Regelschaltung auf Seite 4/5 dieser Beschreibung verwiesen
werden.
Besonders bevorzugt ist es und bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel auch
verwirklicht, daß der Regelkreis so ausgelegt ist, daß bei selbsttätiger Ansteuerung
des elektrischen Antriebsmotors 3 nach Erreichen des bestimmten Betriebszustands
des Kraftfahrzeugs, insbesondere also der bestimmten Fahrgeschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs, der elektrische Antriebsmotor 3 mit einer gegenüber
der normalen Ansteuerung des elektrischen Antriebsmotors 3 nach Erhalt eines
Betätigungssignals wesentlich geringeren Drehzahl läuft und unter Nutzung des
Signals des Motorzustandssensors auf diese niedrigere Drehzahl geregelt wird.
Die Motorsteuerung 5 zeigt den Mikrocomputer 8, der alle Steuerfunktionen der
Motorsteuerung 5 zentral organisiert. An den Mikrocomputer 8 ist eingangsseitig
einerseits ein Geschwindigkeitssensor 9 zur Ermittlung der jeweiligen Fahrzeuggeschwindigkeit,
andererseits mindestens ein Betätigungssensor 10 zur Erfassung
eines Betätigungssignals von einer Betätigungseinheit wie oben erläutert,
hier dargestellt als Funkfernbedienung 10a, angeschlossen. Der Mikrocomputer 8
erhält also einerseits ein Eingangssignal, das es dem Mikrocomputer 8 erlaubt,
das Erreichen eines bestimmten Betriebszustands des Kraftfahrzeugs, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel das Erreichen einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs, festzustellen, andererseits ein Betätigungssignal, das die
aktive Betätigung durch eine Bedienungsperson indiziert.
Auch in diesem Zusammenhang darf darauf hingewiesen werden, daß eine abgesenkte
Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors 3 des Zentralverriegelungsantriebs
1 auch bei manueller Ansteuerung vom Innenraum des Kraftfahrzeugs her
zweckmäßig sein oder als angenehm empfunden werden kann, z.B. bei Betätigung
der Innen-Verriegelungstaste oder der Betätigungseinrichtung für die Kindersicherung
an den hinteren Seitentüren. Auch das ist oben bereits angesprochen
worden.
Ferner hat der Mikrocomputer 8 einen Meßeingang 11, der an den Motorzustandssensor
6, hier den Motorstromsensor (Widerstand) angeschlossen ist.
Ausgänge des Mikrocomputers 8 sind mit zwei Motor-Umschaltern 12 verbunden,
die es erlauben, den elektrischen Antriebsmotor 3 in beiden Drehrichtungen
anzutreiben. Durch Umpolung der Anschlüsse 13 des elektrischen Antriebsmotors
3 mittels der Motor-Umschalter 12 kann die eine oder die andere Drehrichtung
vorgegeben oder, bei gegeneinander schaltenden Motor-Umschaltern 12,
ein Kurzschluß der Anschlüsse 13 zum Zwecke der schnellen Bremsung des
elektrischen Antriebsmotors 3 herbeigeführt werden. Hat man einen elektrischen
Antriebsmotor 3 mit nur einer Drehrichtung, so benötigt man solche Motor-Umschalter
natürlich nicht, sondern kann hier auf normale Ein/Aus-Schalter zurückgreifen.
Es versteht sich von selbst, daß die Motor-Umschalter 12 eher elektronische
Schalter (z.B. Transistor- oder Thyristor-Schalter) sein werden, wie auch in die
gesamte Schaltungsanordnung des Mikrocomputers 8 bzw. auf einer entsprechenden
Platine integriert sein können. Grundsätzlich ausschließbar sind natürlich
auch elektromechanische Schalter nicht.
Die Nutzung des Regelkreises der Motorsteuerung 5 hier mittels des Mikrocomputers
8 erlaubt es, den elektrischen Antriebsmotor 3 bei selbsttätiger Ansteuerung,
beispielsweise aufgrund des Signals des Geschwindigkeitssensors 9, auf
eine unter Berücksichtigung der momentanen Betriebszustände minimale Drehzahl
zu regeln. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Programmierung des
Mikrocomputers 8 so getroffen, daß dies tatsächlich nur bei selbsttätiger Ansteuerung
erfolgt, obwohl es grundsätzlich möglich wäre, ganz generell den
elektrischen Antriebsmotor 3 entsprechend drehzahlgeregelt zu betreiben.
Grundsätzlich wäre es möglich, die Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors 3
unmittelbar zu erfassen, beispielsweise mittels eines Drehzahlsensors an der Abtriebswelle
des elektrischen Antriebsmotors 3. Solche Sensoren sind als Drehgeber,
Impulszähler etc. aus dem Stand der Technik bekannt. Insbesondere sind
auch optoelektronische Drehzahlsensoren verfügbar. Das dargestellte Ausrührungsbeispiel
zeigt allerdings einen Motorstromsensor als Motorzustandssensor
6, eine besonders preisgünstige und zuverlässige Lösung.
Im hier beschriebenen Betriebszustand soll der Zentralverriegelungsantrieb 1 mit
minimaler Drehzahl vom Ausgangspunkt bis an den Endanschlag der Verriegelungsstellung,
dargestellt in der Figur, gefahren werden. Während dieser Verfahrbewegung
auftretende Drehzahlveränderungen des elektrischen Antriebesmotors
3 durch Schwankungen des vom elektrischen Antriebsmotor 3 aufzubringenden
Drehmoments werden vom Mikrocomputer 8 durch eine Regelung der
Versorgungsspannung des elektrischen Antriebsmotors 3 ausgeglichen. Erhöht
sich das Drehmoment an der Abtriebswelle des elektrischen Antriebsmotors 3, so
steigt der vom elektrischen Antriebsmotor 3 gezogene Strom an. Der Spannungsabfall
am Innenwiderstand des elektrischen Antriebsmotors 3 erhöht sich,
die induzierte Spannung reduziert sich und die Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors
3 geht zurück. Entsprechend umgekehrt ist die Reaktion bei einer
Verringerung des vom elektrischen Antriebsmotors 3 aufzubringenden Drehmoments.
Die in der Figur dargestellte Schaltung stellt über den Motorzustandssensor 6 in
Form eines Meßwiderstands einen dem Motorstrom proportionalen Spannungsabfall
fest, der vom Mikrocomputer 8 ausgewertet wird. Erhöht sich der Spannungsabfall,
so wird vom Mikrocomputer die Versorgungsspannung des elektrischen
Antriebsmotors 3 entsprechend erhöht bis wieder die gewünschte Drehzahl
des elektrischen Antriebsmotors 6 erreicht ist.
Auf diese Weise läßt sich die Drehzahl des elektrischen Antriebsmotors 3 bis nahe
an die minimal mögliche Drehzahl herunterregeln, die natürlich nicht unterschritten
werden darf, damit der elektrische Antriebsmotor 3 nicht zwischenzeitlich
plötzlich stehenbleibt und festhängt. Auf diese Weise wird erreicht, daß die
Verlagerung des Zentralverriegelungselements 2 bei selbsttätiger Ansteuerung
des elektrischen Antriebsmotors 3 so langsam wie möglich erfolgt. Dadurch wird
die Geräuschentwicklung des Zentralverriegelungsantriebs 3 mit dem Zentralverriegelungselement
2 auf ein Minimum reduziert. Die im Fahrzeug sitzende Bedienungsperson
merkt nach dem Anfahren des Fahrzeugs akustisch nicht, daß die
Kraftfahrzeug-Türverschlüsse mit elektromechanischer Zentralverriegelung
schließen. Zumindest empfindet die im Fahrzeug sitzende Bedienungsperson das
Schließen der elektromechanischen Zentralverriegelung als ausgesprochen leise.
Entsprechendes gilt auch dann, wenn von innen her manuell verriegelt wird.
Ebenso gilt dies für die Entriegelung vom Innenraum des Kraftfahrzeugs her.
Man kann insgesamt die Regelung so treffen, daß nur Betätigungen durch die
Bedienungsperson von außen her die normale, akustisch intensive Funktionsweise
der Zentralverriegelung auslösen, selbsttätige Ansteuerung und Ansteuerung
durch Betätigung vom Innenraum jedoch immer die geregelte Funktionsweise
der Zentralverriegelung zur Folge haben.
Im Normalfall, also bei Betätigung seitens der Bedienungsperson und Empfang
des Betätigungssignals vom Betätigungssensor 10 aus kann der Mikrocomputer 8
den elektrischen Antriebsmotor 3 mit höherer Drehzahl ansteuern, so daß sich
eine stärkere Geräuschentwicklung ergibt. Das bedeutet für die Bedienungsperson
die durchaus gewünschte akustische Rückmeldung, daß seine Betätigung Erfolg
gehabt hat.
Besonders zweckmäßig läßt sich die vorliegende Ausgestaltung der Motorsteuerung
5 auch verwenden, wenn zum Abschalten des elektrischen Antriebsmotors
3 mindestens ein Anschlag 14 vorgesehen ist, der eine weitere Drehung des
elektrischen Antriebsmotors 3 blockiert. Hier kann nämlich dann die Motorsteuerung
5 so ausgelegt sein, daß das Abschalten des elektrischen Antriebsmotors
3 zumindest beim Erreichen der Verriegelungsstellung nach Maßgabe des
Signals des Motorzustandssensors 6 erfolgt. Ohne weiteren Aufwand ist damit
ein Blockbetrieb des Zentralverriegelungsantriebs 1 schaltungstechnisch integriert.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Anschlag 14 durch eine Anschlagfläche
am Zentralverriegelungselement 2 selbst vorgegeben, gegen die ein
Zapfen am Getrieberad 4a des Untersetzungsgetriebes 4 fährt, wie in der Figur
angedeutet. Dies ist eine Technik, die aus der DE 44 39 479 A1 oder auch der
US 4,793,640 A bekannt ist.
Beispiele für Regelschaltungen finden sich in der Fachliteratur, beispielsweise in
der im allgemeinen Teil der Beschreibung erläuterten Literaturstelle Tietze,
Schenck.
Im übrigen darf für die Verfahrensschritte, die das erfindungsgemäße Verfahren
zur Steuerung eines Zentralverriegelungsantriebs eines Kraftfahrzeug-Türschlosses
auszeichnen, auf die Verfahrensansprüche verwiesen werden.