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Die
Erfindung betrifft ein Wandschutzelement mit einem zur Befestigung
an einer Wand eingerichteten Korpus, der auf der der Wand abgewandten
Seite eine harte Oberfläche
aufweist.
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Derartige
Wandschutzelemente sind insbesondere in öffentlichen Gebäuden mit
großem
Publikumsverkehr im Einsatz, wobei in Krankenhäusern und Sanatorien diese
Wandschutzelemente genutzt werden, um beim Liegendtransport von
Patienten in Betten Beschädigungen
der Wand beim Rangieren zu vermeiden. Darüber hinaus werden derartige Wandschutzelemente
gleichfalls eingesetzt, um die Wand gegenüber den Rückenlehnen von Stühlen abzuschirmen,
die in Korridoren als Sitzgelegenheiten für die wartenden bereit gestellt werden.
Diese Lösung,
insbesondere in der Kombination mit Stühlen weist eine Reihe von Nachteilen
auf, die sowohl technischer als auch ästhetischer Art sind, da die
als unattraktiv empfundenen Wandschutzelemente den optischen Eindruck
großer
Behörden
oder Krankenhäuser
prägen.
Darüber
hinaus stellen die den Wandschutzelementen vorgelagerten Stühle als
Sitzgelegenheiten ein Hindernis dar, das die Reinigung erschwert,
weil für
eine derartige Reinigung stets die Stühle entfernt und nachfolgend
erneut positioniert und ausgerichtet werden müssen. Außerdem verengen diese Stühle die
als Verkehrsfläche
nutzbare Breite des Ganges und limitieren so dessen Kapazität zur Aufnahme
von Fußgängerströmen, was
als besonders nachteilig empfunden wird für den Fall einer erforderlichen
Evakuierung des Gebäudes.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wandschutzelement
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass die vorstehend genannten
Nachteil gemildert oder beseitigt werden.
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Diese
Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Wandschutzelement der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Korpus zweiteilig
gebildet ist mit einem an der Wand befestigbaren Befestigungsteil,
das gelenkig mit einem Sitzteil verbunden ist, das gegen die Kraft
einer Rückstellfeder
aus seiner an die Wand geklappten Ruhelage in eine Sitzstellung
verschwenkbar ist.
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Durch
diese Gestaltung wird zum einen erreicht, dass Sitzgelegenheiten
in einer großen
Anzahl bereit gestellt werden können,
die nur während des
Vorliegens eines wirklichen Bedarfs durch anwesende Personen ein vergrößertes Platzangebot
beanspruchen, sich aber selbsttätig
in die Ruhelage verstellen, wenn der Sitzende das Sitzteil wieder
freigibt. Die stellt zum einen sicher, dass nach dem Ende der Arbeitszeit
mit Publikumsverkehr die volle Breite des Ganges zur Verfügung steht
für dessen
erleichterte Reinigung. Gleiches gilt zum anderen auch für den Fall
einer Evakuierung, da nach einer dazu ergangenen Aufforderung sämtliche
Sitzende aufstehen werden und die zusätzliche Breite des Ganges verfügbar wird.
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Ganz
besonders bevorzugt ist im Rahmen der Erfindung, wenn die harte
Oberfläche
aus einem schwer entflammbaren Material besteht. Gerade in Gebäuden mit
einem großem
Publikumsverkehr bestehen strenge Anforderungen an den Brandschutz und
es ist sehr vorteilhaft, wenn die durch die Erfindung bereit gestellten
Sitzgelegenheiten aus einem schwer entflammbaren Material der Brandschutzklassen
B1 bis A gefertigt sind und so anders als Stühle aus Holz einen Brand nicht
nähren
können.
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Weiterhin
besonders bevorzugt im Rahmen der Erfindung ist es, wenn dem Befestigungsteil
mindestens eine Armlehne zugeordnet ist, die beim Schwenken des
Sitzteils in die Sitzstellung selbsttätig in die Arbeitsstellung
schwenkt. Diese Ausführungsform
eignet sich insbesondere für
den Einsatz in Krankenhäusern,
Sanatorien oder Rehabilitationskliniken, in denen Menschen mit einer
eingeschränkten Beweglichkeit
jede Unterstützung
beim Aufstehen als sehr hilfreich empfinden, insbesondere wenn diese Menschen
dabei noch mit Gehhilfen hantieren müssen. Die Armlehne erleichtert
dabei deutlich das Aufstehen, da die dazu erforderliche Kraft unterstüztend auch
von den Armen aufgebracht werden kann.
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Günstig ist
es dabei, wenn der Armlehne eine Lehnenfeder zugeordnet ist, die
in der Arbeitsstellung ihre Ruhelage einnimmt. Durch diese Ausführungsform
ist eine selbsttätige
Positionierung der Armlehne erreicht, wenn das Sitzteil aus der
Ruhelage in die Sitzstellung verschwenkt wird, so dass der Nutzer
lediglich ein Bauteil, nämlich
das Sitzteil, betätigen
muss, ohne dass es einer Positionierung der Armlehne bedarf. Dabei
ist darauf zu achten, dass die Federkraft der Lehnenfeder kleiner
als die der Rückstellfeder
ist, um so ein Herunterklappen des Sitzteils aus der Ruhelage durch
die Wirkung der Lehnenfeder zu vermeiden.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn dem Sitzteil ein an der Armlehne beim Hochklappen
zur Anlage kommender Anschlag zugeordnet ist, da so bei einer entsprechende
Entlastung des Sitzteiles dieses aus der Sitzstellung in die Ruhelage
zurückkehrt
und dabei über
den Anschlag die Armlehne mitnimmt.
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Wenn
die Armlehne aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Schenkeln
gebildet ist, ist es in einfacher Weise möglich, die gewünschte Höhe oberhalb
des Sitzteiles zu erzielen bei einer ausreichenden Erstreckung von
der Wand weg. Wenn dabei der Anschlag an dem das freie Ende aufweisenden
Schenkel der Armlehne zur Anlage kommt, kann durch diesen Anschlag
die Streckung der gelenkig miteinander verbundenen Schenkel bei
der Rückkehr in
die an die Wand geklappte Postion erzielt werden.
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Alternativ
besteht auch die Möglichkeit,
dass die Armlehne durch einen flexiblen Steg gebildet ist.
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Weiterhin
als günstig
hat es sich erwiesen, wenn ein Handlauf als Rückenstütze vorgesehen ist. Dieser
Handlauf vermeidet insbesondere, dass Besucher Halt an der Oberkante
des Sitzteils suchen und ihr Gleichgewicht verlieren, weil dieses
Sitzteil gelenkig mit dem Befestigungsteil verbunden ist.
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Im
Sinne eines verbesserten Brandschutzes besteht auch die Möglichkeit,
dass die harte Oberfläche
aus einem schwer entflammbaren Material das Sitzteil einfasst, wobei
dadurch dann auch die Möglichkeit
geschaffen ist, dass das Sitzteil auf seiner Sitzfläche ein
Polster aufweist, das in der Ruhelage des Sitzteils in einem an
der Wand befestigten Rahmen geschützt ist.
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Im
folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es
zeigen;
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1 eine
schematische, perspektivische Darstellung eines Ganges mit erfindungsgemäßen Wandschutzelementen,
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2 das
Detail eines Wandschutzelementes mit dem in der Ruhelage befindlichen
Sitzteil,
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3 eine
der 2 entsprechende Darstellung mit dem Sitzteil und
den beidseitig dazu angeordneten Armlehnen in der Arbeitsstellung,
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4 eine
der 3 entsprechende Darstellung einer alternativen
Ausführungsform,
und
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5 den
Schnitt V – V
aus 2, ergänzt durch
eine Darstellung des Aufklappens des Sitzteiles sowie der Armlehnen.
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Die 1 zeigt
den Gang 1 eines Gebäudes, das
für den öffentlichen
Publikumsverkehr ausgelegt ist und an den Wänden 2 wandschutzelemente 3 aufweist.
Diese Wandschutzelemente 3 weisen auf der Wand 2 abgewandten
Seite eine harte Oberfläche auf,
diese besteht aus einem schwer entflammbaren Material.
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Der
Korpus 4 selber ist zweiteilig gebildet mit einem an der
Wand 2 befestigbaren Befestigungsteil 5, das gelenkig
mit einem Sitzteil 6 verbunden ist, das gegen die Kraft
einer Rückstellfeder
aus seiner an die Wand 2 geklappten Ruhelage in eine Sitzstellung verschwenkbar
ist, so dass durch das erfindungsgemäße Wandschutzelement 3 ausreichend
Sitzgelegenheiten in den Gängen 1 bereit
gestellt werden können.
Diese Sitzgelegenheiten beanspruchen Platz nur während der Nutzung, während das
Sitzteil 6 ohne die Belastung eines Sitzenden in seine
Ruhelage zurückklappt
und so eine einfache Reinigung des Ganges 1 im Alltagsbetrieb
ermöglicht,
während im
Evakuierungsfall die Fluchtwege ohne Hindernisse in voller Breite
zur Verfügung
stehen. Um insbesondere in Sanatorien oder Reha-Kliniken den Sitzenden
das Aufstehen zu erleichtern und mehr Bequemlichkeit beim Sitzen
zu bieten, ist dem Befestigungsteil 5 mindestens eine Armlehne 7,
in dem in den 3 und 4 gezeigten
Ausführungsbeispielen
sogar zwei Armlehnen zugeordnet, die beim Schwenken des Sitzteils 6 in
die Sitzstellung selbsttätig
in die Arbeitsstellung schwenkt. Dies wird in einfacher Weise dadurch
erreicht, dass der Armlehne 7 eine Lehnenfeder zugeordnet
ist, die in der Arbeitsstellung ihre Ruhelage einnimmt, wobei die
Federkraft der Lehnenfeder kleiner als die der Rückstellfeder ist.
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Die
Mitnehmerfunktion für
die Armlehnen sind im Gelenk integriert, so dass beim Zurückschwenken
des Sitzteiles 6 selbsttätig die Armlehnen 7 mitgenommen
werden. In dem in der Zeichnung in 3 gezeigten
Ausführungsbeispiel
sind die Armlehnen 7 aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Schenkeln
gebildet, wobei die Mitnehmerfunktion auch die Streckung der Armlehne
beim Zurückschwenken
bewirkt. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Armlehnen 7 einteilig sind.
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Beiden
Ausführungsformen
der 3 und 4 gemeinsam ist, dass ein Handlauf 10 als
Rückenstütze vorgesehen
ist, die selbstverständlich durch
weitere Bauteile, insbesondere ein weiter nach oben in Richtung
Handlauf 10 erstrecktes Befestigungsteil 5 ergänzt werden
kann. Gemäß einer
weiteren alternativen Ausführungsform
besteht die Möglichkeit,
dass die harte Oberfläche
aus einem schwer entflammbaren Material das Sitzteil 6 einfasst
oder dass das Sitzteil 6 auf seiner Sitzfläche ein
Polster aufweist, das in der Ruhelage des Sitzteils 6 in
einem an der Wand 2 befestigten Rahmen geschützt ist,
wobei die Oberseite des Rahmens 2 auch den Handlauf 10 bilden
kann.
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Das
erfindungsgemäße Wandschutzelement 3 zeichnet
sich dadurch aus, dass nur ein geringer Platzbedarf in der hochgeklappten
Position erforderlich ist und ein häufig in den Gängen 1 öffentlich
zugänglicher
Gebäude
präsentes
Element einen deutlich gesteigerten Nutzen bietet durch die Bereitstellung
ausreichender Sitzgelegenheiten, die aber bei fehlendem Bedarf die
Funktionalität
der Gänge 1 nicht
einschränken.