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Die
Erfindung betrifft ein Spannsystem für den Seilzug eines Geschwindigkeitsbegrenzers
für Aufzüge.
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Personen-
und Lastenaufzüge
weisen regelmäßig ein
Geschwindigkeitsbegrenzersystem auf, das dafür vorgesehen ist, einen Nothalt
des Aufzugs bei einer Übergeschwindigkeit
des Fahrkorbs in Aufwärts-
und Abwärtsrichtung
auszulösen.
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Ein
solches Geschwindigkeitsbegrenzersystem ist häufig als zunächst teilweise
umlaufender Seilzug konstruiert, der parallel zu dem Abzugsschacht
verläuft,
wobei eine an dem Fahrkorb angebrachte Fangvorrichtung mit dem Seilzug
des Geschwindigkeitsbegrenzers verbunden ist.
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Das
Festsetzen des Begrenzersystems kann beispielsweise durch ein mechanisch
ausgelöstes Begrenzerrad
erfolgen, wie es beispielsweise aus der
DE 299 12 544 U1 bekannt
ist. Das dort offenbarte Begrenzerrad ist als Umlenkrad für den Seilzug des
Begrenzersystems ausgelegt. Es weist einen an einem Rahmen des Begrenzerrads
angeodneten doppelseitigen Schwinghebel auf, der mit einer Seite über eine
Rolle federbelastet auf einer Nockenbahn des Begrenzerrads abrollt.
Das Abrollen des Schwinghebels auf der Nockenbahn bewirkt beim Überfahren
eines Nockens eine radial, entgegen der Federkraft wirkende und
von der Rotationsgeschwindigkeit des Begrenzerrads abhängige Zentrifugalkraft.
Ab einer bestimmten Drehgeschwindigkeit des Begrenzerrads bewirkt
die Zentrifugalkraft, daß der Schwinghebel
so weit von der Nockenwelle abhebt, daß die zweite Seite des Schwinghebels
in eine vorgesehene Nut des Begrenzerrads eingreift und dieses blockiert.
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Für eine sichere
Funktion eines Geschwindigkeitsbegrenzersystems ist es notwendig,
daß eine bestimmte
Spannung des Seilzugs aufrechterhalten wird, insbesondere auch dann,
wenn sich der Seilzug im Laufe der Betriebszeit dehnt. Hierzu wird
regelmäßig die
untere Umlenkrolle (im Schachtgrund) in vertikaler Richtung beweglich
aufgehängt
und mit einem Spanngewicht belastet (vgl. ebenfalls
DE 299 12 544 U1 ). Die
Spanngewichte sind regelmäßig, bezogen auf
eine Rotationsachse der Umlenkrolle über oder unter dieser angeordnet
und über
Ausleger mit dieser verbunden. Eine solche Konstruktion einer Einheit aus
Umlenkrolle und Spanngewicht ermöglicht
eine gute Zugänglichkeit
der Umlenkrolle während
der Montage des Spannsystems. Als Nachteil zeigt sich jedoch, daß derartige
Spannsysteme große
Dimensionen aufweisen und daher einen entsprechenden Platz in dem
Schacht benötigen.
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Die
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Spannsystem für den Seilzug
eines Geschwindigkeitsbegrenzers für Aufzüge zu verbessern. Insbesondere
soll ein Spannsystem angegeben werden, das einen geringen Platzbedarf
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch den Gegenstand des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
Kern der Erfindung sieht vor, das oder die Spanngewichte des Systems,
bezogen auf die Rotationsebene der Umlenkrolle (senkrecht zur Rotationsachse
stehende Ebene), die regelmäßig vertikal
verläuft,
neben der Umlenkrolle anzuordnen und insbesondere zumindest einen
Abschnitt des Spanngewichts auf Höhe der Umlenkrolle neben dieser
anzuordnen.
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Dies
ermöglicht
beispielsweise, das Spanngewicht als relativ flache Platte auszuführen, die
mit ihrer großflächigen Seite
an die kreisförmige
Fläche der
Umlenkrolle angrenzt. Auf diese Weise kann ein Spannsystem hergestellt
werden, das entlang der Rotationsachse der Umlenkrolle zwar etwas
größere Dimensionen
aufweisen kann, jedoch bezogen auf die Radialrichtungen der Umlenkrolle
erheblich geringere Dimensionen aufweist als die Spannsysteme aus
dem Stand der Technik.
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Vorzugsweise
ist das Spanngewicht beidseitig neben der Umlenkrolle angeordnet,
so daß das Spanngewicht
aus mindestens zwei Teilgewichten besteht, die jeweils mit einer
ihrer Seiten an jeweils einer der kreisförmigen Flächen des Spannrads angeordnet
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Spanngewicht als hohler Körper ausgeführt, innerhalb dessen die Umlenkrolle
angeordnet ist, wobei der hohle Körper mindestens eine Öffnung für das ein-
und auslaufende Seil des Seilzugs aufweist. Diese Öffnung(en)
ist/sind vorteilhafterweise in der nach oben gerichteten Seite des
Spanngewichts angeordnet. Es können
weitere Öffnungen
vorgesehen sein, die die Montage oder die Wartung des Spannsystems
erleichtern.
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Der
Körper
des Spanngewichts kann eine beliebige Form annehmen. Beispielsweise
kann der Körper
des Spanngewichts quader-, würfel-
oder scheibenförmig
ausgeführt
sein. Vorzugsweise orientieren sich die Form und die Dimensionen
des Spanngewichts an denjenigen der Spannrolle.
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Weiterhin
kann der Hohlraum des Spanngewichts so dimensioniert sein, daß eine Vielzahl
von Umlenkrollen mit unterschiedlichen Dimensionen mit diesem kombiniert
werden können.
Dies kann fertigungstechnische Vorteile haben.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, das Spanngewicht,
das in Form eines hohlen Körpers ausgeführt sein
kann, zweiteilig auszuführen.
Dies ermöglicht,
in einem ersten Schritt zunächst
die Umlenkrolle zu montieren und nachträglich das Spanngewicht um die
Umlenkrolle herum mit dieser zu verbinden. Die Trennebene des zweiteiligen
Spanngewichts kann beliebig angeordnet sein. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, die Trennebene des zweiteiligen Spanngewichts in
der Rollenebene der Umlenkrolle oder parallel zu dieser anzuordnen.
Die Rollenebene der Umlenkrolle wird durch den Rillengrund der Seilrolle
definiert.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
kann das Spannsystem weiterhin einen Führungsständer aufweisen, der an einem
Untergrund, beispielsweise an der Bodenfläche des Aufzugschachts befestigt werden
kann.
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Vorzugsweise
ist der Führungsständer derart mit
dem Spannsystem in Kontakt, daß eine
Relativbewegung zwischen dem Spannsystem sowie dem Führungsständer in
Richtung des Seilzugs ermöglicht
wird. Auf diese Weise kann die zum Spannen des Seils erforderliche
Bewegung des Spannsystems in Auf- und Abwärtsrichtung erhalten bleiben, eine
unerwünschte
Bewegung des Spanngewichts und der Umlenkrolle in seitlicher Richtung
jedoch unterbunden wird.
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Eine "Relativbewegung in
Richtung des Seilzugs ermöglichend" bedeutet, daß die Verbindung zwischen
Führungsständer und
Spannsystem eine Relativbewegung mit (zumindest) einer Bewegungskomponente
in Richtung des Seilzugs ermöglicht. Unter "Richtung des Seilzugs" wird die durch eine Verbindung
der Drehpunkte der zwei Umlenkrollen (die des erfindungsgemäßen Systems
und einen ihn regelmäßig gegenüber angeordneten)
des umlaufenden Seilzugs definierte Richtung verstanden.
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Um
die relative Beweglichkeit zwischen dem Führungsständer und dem Spanngewichts
bzw. der Umlenkrolle zu ermöglichen,
kann der Führungsständer eine
Führungsschiene
aufweisen, die in einer Öffnung
des Spanngewichts beweglich geführt
ist.
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Weiterhin
kann der Führungsständer einen Schlaffseilschalter
aufweisen. Dieser Schlaffseilschalter ist vorzugsweise unterhalb
des Spanngewichts in einem definierten Abstand zu diesem angeordnet.
Bei einer Berührung
des Schlaffseilschalters mit dem Spanngewicht infolge einer unzulässig großen Dehnung
oder eines Risses des Seilzugs kann der Schlaffseilschalter für eine Notabschaltung
des gesamten Aufzugssystems sorgen. Der Schlaffseilschalter kann – je nach
konstruktiver Ausführungsform – auch an
einer beliebigen anderen Stelle montiert sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
Frontansicht eines erfindungsgemäßen Spannsystems,
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2 das
Spannsystem der 1 in einer geschnittenen Seitenansicht
und
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3 das
Spannsystem in einer Draufsicht.
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Das
erfindungsgemäße Spannsystem
in der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform weist eine Umlenkrolle 1 auf,
die innerhalb eines hohlen, quaderförmigen Spanngewichts 2 angeordnet ist.
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Hierzu
weist die Umlenkrolle 1 eine Welle 9 auf, die
in zwei Öffnungen
in dem Spanngewicht 2 gelagert ist.
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An
der Oberseite des Spanngewichts sind zwei Öffnungen 10 für das ein- und auslaufende
Seil 3 des Seilzugs vorgesehen.
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Das
Spanngewicht 2 ist in Auf- bzw. Abwärtsrichtung beweglich mit einem
Führungsständer 4 verbunden,
wobei der Führungsständer 4 eine
im Querschnitt quadratische Führungsschiene 5 aufweist,
die in einer entsprechenden Nut 6 des Spanngewichts 2 geführt wird.
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Der
Führungsständer weist
weiterhin einen Fuß 7 auf,
der beispielsweise über
Schrauben (nicht dargestellt) mit einem Untergrund verbunden wird.
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Weiterhin
ist an dem Führungsständer 4 ein Schlaffseilschalter 8 angeordnet,
der unterhalb des Spanngewichts 2 und in einem definierten
Abstand zu diesem positioniert ist. Bei einer unzulässigen Dehnung
oder eines Risses des Seilzugs kommt es zu einer Berührung des
Spanngewichts 2 mit dem Schlaffseilschalter 8.
Daraufhin bewirkt der Schlaffseilschalter 8 eine Notabschaltung
des gesamten Aufzugssystems.
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Das
Spanngewicht 2 gemäß der dargestellten
Ausführungsform
ist zweiteilig ausgeführt,
wobei die Trennebene identisch zu der Rollenebene der Umlenkrolle
ist. Sie liegt folglich parallel zu der Zeichenebene der 1.
Die zwei Teilgewicht 2a, 2b können beispielsweise mittels
Schrauben (nicht dargestellt) miteinander verbunden werden.