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Stand der
Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Verstell- und Schwenkvorrichtung für Möbelteile
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Sitz-
und Liegemöbel,
insbesondere Polstermöbel
weisen sehr oft Verstellmöglichkeiten,
beispielsweise eine Verschwenkmöglichkeit
des Rückenteils
oder die Möglichkeit
einer Höhenverstellung des
Rückenteils
auf.
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So
ist beispielsweise aus der
DE
203 11 609 U1 ein ein- und/oder mehrsitziges Polstermöbel mit mindestens
einem höhenverstellbaren
Rückenelement
sowie ein Möbelbeschlag
bekannt geworden, bei dem die Höhenverstellung
eines Rückenelements
durch Führungsstangen
und Gasdruckfedern erfolgt. Ein solcher Verstellmechanismus erfordert eine
aufwendige Herstellung und Montage. Darüber hinaus erlaubt er keine
Verschwenkung des Rückenteils
und/oder des Sitzteils.
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Aus
der
DE 298 16 053
U1 ist eine verstellbare Rückenlehne für Sitzmöbel, Betten, Gartenliegen und
dergleichen bekannt geworden, mit einem auf eine Sitz- und/oder
Liegefläche
aufsetzbaren Lehnenteil, wobei das Lehnenteil mittels eines Hebelarms,
der einerends an einem oberen Rand des Lehnenteils um eine erste
Achse verschwenkbar angelenkt ist und der anderenends an einem hinter
dem Möbel
angeordneten Rahmen um eine zweite Achse angelenkt ist, verschwenkbar
ist. Durch eine solche Vorrichtung ist ein Rückenteil verschwenkbar, jedoch nicht
in der Höhe
verstellbar und dort arretierbar. Darüber hinaus ermöglicht diese
Vorrichtung nicht die gleichzeitige Verschwenkung von Rücken- und
Sitzteil.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verstell- und Schwenkvorrichtung
zu vermitteln, welche gleichzeitig eine Höhenverstellung eines Rückenteils
gegebenenfalls zusammen mit einer Höhenverstellung des Sitz-/Liegeteils und gleichzeitig einer
Verschwenkmöglichkeit
des Rückenteils
gegebenenfalls mit einer Verschwenkung oder Verschiebung des Sitz-/Liegeteils ermöglicht.
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Vorteile der
Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch eine Verstell- und Schwenkvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Grundidee
der Erfindung ist eine Verstell- und Schwenkvorrichtung mit einem
Arretierungsmittel, welches sowohl eine Höhenverstellung des Rückenteils
als auch eine Verschwenkmöglichkeit
des Rückenteils,
gegebenenfalls verbunden mit einer Verschiebung des Sitz-/Liegeteils,
ermöglicht.
Die Arretierungsmittel sind jeweils seitlich neben dem Sitz-/Liegeteil
an seitlichen Rahmenteilen angeordnet und ausgebildet zur höhenverstellbaren
Aufnahme und drehbeweglichen Lagerung eines Lagerelements des Rückenteils.
Durch die Kombination der Höhenverstellung
mit der drehbeweglichen Lagerung des Lageelements des Rückenteils
ist eine Höhenverstellung
und eine gleichzeitige Verschwenkbarkeit des Rückenteils realisierbar.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass das Arretierungsmittel eine Mehrzahl von übereinanderliegend
angeordneten Drehlageraufnahmen für die jeweils an dem Rückenteil
angeordneten Lagerelemente aufweist.
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Vorzugsweise
sind die Drehlageraufnahmen jeweils am Ende eines in Richtung des
Sitz-/Liegeteils schräg
nach oben verlaufenden langlochartigen Kanals angeordnet. Hierdurch
wird eine Arretierung und gleichzeitige drehbewegliche Lagerung
der Lagerelemente sichergestellt, da die an dem Rückenteil angeordneten,
mit den Drehlageraufnahmen zusammenwirkenden Lagerelemente aufgrund
der schräg nach
oben verlaufenden langlochartigen Kanäle sicher in den Lageraufnahmen
gehalten werden.
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Die
langlochartigen Kanäle
weisen auf ihrer der Drehlageraufnahme abgewandten Seite Öffnungen
auf. Hierdurch wird eine nachfolgend noch näher zu beschreibende Höhenverstellmöglichkeit
des Rückenteils
ermöglicht.
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Ferner
weisen die Arretierungsmittel jeweils eine den Öffnungen mit Abstand gegenüberliegende, im
Wesentlichen in Vertikalrichtung verlaufende Sicherungsschiene auf.
Hierdurch wird eine problemlose Höhenverstellung des Rückenteils
sichergestellt. Durch die Sicherungsschiene wird insbesondere eine Verkantung
des Rückenteils
und eine damit hervorgerufene Beschädigung des Verstell- und Verschwenkmechanismus
während
der Höhenverstellung
verhindert. Es wird insbesondere auch eine Führung der Lagerelemente auf
der Sicherungsschiene ermöglicht,
wenn diese aus den langlochartigen Kanälen während der Höhenverstellung herausbewegt werden.
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Die
an den Rückenteilen
angeordneten Lagerelemente können
unterschiedlich ausgeführt
sein.
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Eine
vorteilhafte, da einfach zu realisierende und stabile Ausführungsform
sieht Bolzen vor, die in Richtung der Arretierungsmittel seitlich über das Rückenteil überstehen.
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Zur
optimalen Führung
der Bolzen während der
Höhenverstellung
ist vorgesehen, dass der Abstand der Sicherungsschienen von den Öffnungen geringfügig größer ist
als der Durchmesser der Bolzen. Der Abstand wird dabei so gewählt, dass
eine Verkantung des Rückenteils
nicht möglich
ist.
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Um
gleichzeitig eine Höhenverstellung
des Rückenteils
und eine Verschwenkung des Rückenteils,
gegebenenenfalls in Verbindung mit dem Sitz-/Liegeteil zu ermöglichen,
sieht eine vorteilhafte Ausführungsform
vor, dass auf der dem Rückenteil abgewandten
Seite der seitlichen Rahmenteile im vorderen Bereich des Sitz-/Liegeteils
Gleitaufnahmen zur Aufnahme von jeweils an dem Sitz-/Liegeteil angeordneten
Gleitelementen vorgesehen sind. Hierdurch wird eine geführte Verschiebung
des Sitz-/Liegeteils ermöglicht.
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Die
Gleitaufnahmen sind dabei bevorzugt drehbar an dem Rahmen gelagert.
Dies ermöglicht eine
Verstellung im Wesentlichen in Horizontalrichtung und gleichzeitig
eine Drehung des Sitz-/Liegeteils, was besonders vorteilhaft ist,
wenn das Rückenteil
mit dem Sitzteil entweder starr oder auch beispielsweise über Scharniere
auf an sich bekannte Weise zur Verstellung des Winkels zwischen Sitz-/Liegeteil
und Rückenteil
drehbar verbunden ist.
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Um
bei einer Verschwenkung des Rückenteils
im Falle einer starren Verbindung des Sitz-/Liegeteils mit dem Rückenteil
eine Verschiebung des Sitz-/Liegeteils
zu ermöglichen,
sieht eine vorteilhafte Ausführungsform
vor, dass die Gleitelemente unterhalb des Sitz-/Liegeteils befestigte
nach schräg
oben verlaufende Gleitschienen sind. Der Winkel, den die schräg oben verlaufenden
Gleitschienen mit der Horizontalen einschließen, ist dabei so gewählt, dass bei
einer Verschwenkung des Rückenteils
eine Verschiebung des Sitz teils möglich ist, ohne dass im Wesentlichen
der Winkel zwischen Sitz/Liegeteil und Rückenteil verändert wird.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
sieht vor, dass die Gleitschienen dreieckförmig gebogen sind und mit der
Dreieckspitze nach unten weisend an der Unterseite des Sitz-/Liegeteils
befestigt sind. Eine solche Ausführungsform
ermöglicht
eine leichte Herstellung und Montage und im Falle eines Defekts auch
eine einfache Demontage.
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Die
Arretierungsmittel können
als separate Teile an den seitlichen Rahmenteilen befestigt sein. Eine
besonders vorteilhafte, den Montageaufwand reduzierende Ausführungsform
sieht vor, dass die Arretierungsmittel einstückig mit den seitlichen Rahmenteilen
verbunden sind.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung. In der Zeichnung zeigen
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1 eine
von der Erfindung Gebrauch machende Verstell-/Verschwenkvorrichtung in einem Sitzmöbel;
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2 eine
Detaildarstellung eines Arretierungsmittels und
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3 eine
Detaildarstellung einer Gleitaufnahme sowie eines in dieser geführten Gleitelements.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Ein
Sitzmöbel
mit einer Verstell-/Verschwenkvorrichtung, dargestellt in 1 umfasst
ein Sitz-/Liegeteil 100, welches im Wesentlichen in Horizontalrichtung
angeordnet ist und ein im Wesentlichen in Vertikalrichtung angeordnetes
Rückenteil 200.
Das Sitz-/Liegeteil 100 und das Rückenteil 200 sind
mitein ander verbunden, derart, dass das Rückenteil 200 zum Sitz-/Liegeteil 100 verschwenkbar
ist. Verschwenkbar bedeutet hierbei, dass das Rückenteil 200 gegenüber dem
Sitz-/Liegeteil 100 verdrehbar, der Winkel zwischen Rückenteil 200 und Sitz-/Liegeteil 100 also änderbar
ist. Hierzu ist das Sitz-/Liegeteil 100 auf seiner dem
Rückenteil 200 zugewandten
Seite beispielsweise auf an sich bekannte Weise durch Scharniere
mit dem Rückenteil 200 verbunden.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf ein gegenüber dem Sitz-/Liegeteil 100 verstellbares
Rückenteil 200 beschränkt. Vielmehr
kann sie auch zum Einsatz kommen, wenn das Rückenteil 200 mit dem Sitz-/Liegeteil 100 in
einem vorgegebenen Winkel starr verbunden ist. Auch in diesem Falle
ermöglicht die
Erfindung auf nachfolgend noch näher
zu beschreibende Weise eine Höhenverstellung
und eine Verschwenkmöglichkeit
des Sitzmöbels.
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Das
Sitz-/Liegeteil 100 ist an einem Rahmen angeordnet, der
zwei parallel zueinander angeordnete seitliche Rahmenteile 300 beispielsweise
aus Metall aufweist, die an einem vorderen und hinteren Rahmenteil 400 befestigt
sind und so eine im Wesentlichen rechteckförmige Gestalt definieren. Die vorderen
und hinteren Rahmenteile 400 können aus Holz bestehen und
sind jeweils mit Bezugsstoff versehen. Die seitlichen Rahmenteile 300 sind
an ebenfalls mit Bezugsstoff versehenen Rahmenteilen 405 befestigt,
die seitliche Standfüße bilden.
Wie insbesondere aus 1 ersichtlich ist, sind die
metallischen seitlichen Rahmenteile als Träger ausgebildet, die eine kleinere
Breite aufweisen als die vorderen und hinteren Rahmenteile 400.
Die vorderen und hinteren Rahmenteile 400 sind an ihren
unteren Enden ebenfalls an den Standfüßen 405, beispielsweise mittels
Metallplatten 402 und Schraubverbindungen befestigt. Der
in Blickrichtung vordere Standfuß 405 ist in 1 zur
besseren Erkennbarkeit der Verstell- und Verschwenkvorrichtung demontiert.
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Seitlich
zum Rückenteil 200 sind
an den seitlichen Rahmenteilen 300 als Ganze mit 310 bezeichnete
Arretierungsmittel angeordnet. Die Arretierungsmittel 310 können dabei
einstückig
mit den Rahmenelementen 300 ausgebil det oder an diesen
befestigt sein, beispielsweise mittels Schraubverbindungen, mittels
Schweiß-
oder Klebeverbindungen oder dergleichen.
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Die
Arretierungsmittel 310 weisen eine Mehrzahl von übereinanderliegend
angeordneten Drehlageraufnahmen 312 auf, in denen jeweils
Lagerelemente in Form von seitlich über die Rückenteile 200 überstehende
Bolzen 210 drehbeweglich gelagert sind.
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Die
Drehlageraufnahmen 312 sind jeweils am Ende von langlochartigen
Kanälen 314 angeordnet,
die in Richtung des Sitz-/Liegeteils 100 schräg nach oben
verlaufend in dem Arretierungsteil 310 vorgesehen sind.
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Die
langlochartigen Kanäle 314 weisen
jeweils auf ihrer der Drehlageraufnahme 312 abgewandten
Seite Öffnungen 316 auf,
durch die die Bolzen 210 einführbar sind, wobei die Bolzen 210 in
den langlochartigen Kanälen 214 aufgrund
der Schwerkraft nach schräg
unten in die Drehlageraufnahmen 312 bewegt und dort sicher
gehalten werden.
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Um
eine Verkantung des Rückenteils 200 bei der
Höhenverstellung
zu vermeiden, sieht das Arretierungsmittel 310 an seiner
den Öffnungen 316 gegenüberliegenden
Seite eine Sicherungsschiene 315 vor. Der Abstand der Sicherungsschiene 315 von
den Öffnungen 316 der
langlochartigen Kanäle 314 ist
so bemessen, dass er geringfügig
größer ist
als der Durchmesser der Bolzen 210. Die Sicherungsschiene 315 ermöglicht zum
einen eine sehr gute Höhenverstellung
dadurch, dass die Bolzen 310 an dieser Sicherungsschiene 315 in
Vertikalrichtung geführt werden.
Zum anderen verhindert sie eine unbeabsichtigte Demontage durch
Herausbewegen der Bolzen 210 aus dem Arretierungsmittel 310 und – wie vorstehend
erwähnt – ein zu
starkes Verkanten des Rückenteils 200 während der
Höhenverstellung.
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Die
Höhenverstellung
geschieht auf manuelle Weise dadurch, dass das Rückenteil geringfügig nach
schräg
oben gezogen wird, wodurch der Bolzen 210 beispielsweise
aus der in 2 dargestellten Drehlageraufnahme 312 herausgezogen
wird und entweder zur Verstellung in Vertikalrichtung nach oben
in Richtung der oberen Drehlageraufnahme 312 bewegt wird
oder zur Verstellung des Rückenteils 200 nach
unten in Richtung der unteren Drehlageraufnahme 312 bewegt
wird, wobei der Bolzen 210 bei der Höhenverstellung an der Führungsschiene 315 geführt wird
und nach der Höhenverstellung durch
leichten Druck nach schräg
hinten unten über den
langlochartigen Kanal 314 in die gewünschte Drehlageraufnahme 312 bewegt
wird. Durch das Arretierungsmittel 310 ist also nicht nur
eine Höhenverstellung,
sondern durch die Drehlageraufnahmen 312 auch eine Verschwenkungsmöglichkeit
des Rückenteils 200 realisierbar.
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Gleichzeitig
mit der Verschwenkung des Rückenteils 200 ist
auch eine im Wesentlichen in Horizontalrichtung verlaufende Verschiebung
des Sitz-/Liegeteils 100 durchführbar. Hierzu
sind an dem Rahmen 300 drehbeweglich gelagerte Gleitaufnahmen 330 vorgesehen,
die mit einem an der Unterseite des Sitz-/Liegeteils 100 beispielsweise
mittels Schraubverbindungen 122 angeordneten Gleitelements
in Form von Gleitschienen 120 zusammenwirken.
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Wie
in 3 dargestellt ist, weist die drehbeweglich gelagerte
Gleitaufnahme 330 eine Öffnung auf,
die die Gleitschiene 120 umschließt und so eine nahezu spielfreie
Führung
der Gleitschiene 120 ermöglicht. Die Gleitschiene 120 selbst
weist eine im Wesentlichen dreiecksförmige Gestalt auf mit nach unten
weisender Spitze (vgl. 1). Der Winkel des Dreiecks
ist dabei so gewählt,
dass das Sitz-/Liegeteil 100 gleichzeitig mit der Horizontalbewegung
eine Bewegung nach schräg
oben vollführt.
Eine Höhenverstellung
und gleichzeitig Verschwenkung ist dabei möglich, wenn das Rückenteil 200 mit
dem Sitz/Liegeteil 100 starr verbunden ist unter Einschluss
eines vorgegebenen Winkels. Der Winkel, den die Gleitschiene 120 mit
der Horizontalen einschließt,
ist dabei so gewählt,
dass bei einer Verschwenkung des Rückenteils 200 eine
entsprechend angepasste Verschiebung des Sitz-/Liegeteils 100 ausgeführt wird. Wenn
das Rückenteil 200 an
dem Sitz-/Liegeteil 100 drehbar gelagert ist, beispielsweise über ein
an sich bekanntes Scharnier, kann die Verschwenkung frei gewählt werden.
In diesem Falle ist das Rückenteil 200 unabhängig vom
Sitz-/Liegeteil 100 verschwenkbar.
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Der
Vorteil vorstehender Verstell-/Verschwenkvorrichtung ist darin zu
sehen, dass die Arretiermittel 310 sowohl eine Höhenverstellung
als auch eine Verschwenkung ermöglichen.
In Verbindung mit den an den seitlichen Rahmenteilen 300 angeordneten
Gleitaufnahmen 330 und den an dem Sitz/Liegeteil 100 angeordneten
Gleitelementen in Form der Gleitschienen 120 wird gleichzeitig
mit der Verschwenkung eine Verschiebung des Sitz-/Liegeteils 100 erzielt.