DE202005015000U1 - Verriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Verriegelungsvorrichtung
für einen Fahrzeugsitz,
a) insbesondere in einer crashaktiven Kopfstütze (1) für einen Fahrzeugsitz, die einen Träger (5, 11) und ein Prallelement (39) aufweist, welches mittels eines Viergelenks (19, 25) am Träger (5, 11) angelenkt ist und im Crashfall oder einem sonstigen Auslösefall – von einer Feder (15) angetrieben – in eine näher zum Kopf eines Insassens gelegene Position ausfahrbar ist,
b) mit einer Magneteinheit (43) und einem Getriebe aus Hebeln (45, 47) und/oder Klinken (49), um die Feder (15) und/oder einen von der Feder (15) beaufschlagten Bügel im Normalfall zu halten und im Crashfall oder dem sonstigen Auslösefall freizugeben,
dadurch gekennzeichnet, dass die Magneteinheit (43) und das Getriebe aus den Hebeln (45, 47) und/oder Klinken (49) innerhalb eines weitgehend geschlossenen Gehäuses (41) einer Aktuatorbox (31) angeordnet sind.
a) insbesondere in einer crashaktiven Kopfstütze (1) für einen Fahrzeugsitz, die einen Träger (5, 11) und ein Prallelement (39) aufweist, welches mittels eines Viergelenks (19, 25) am Träger (5, 11) angelenkt ist und im Crashfall oder einem sonstigen Auslösefall – von einer Feder (15) angetrieben – in eine näher zum Kopf eines Insassens gelegene Position ausfahrbar ist,
b) mit einer Magneteinheit (43) und einem Getriebe aus Hebeln (45, 47) und/oder Klinken (49), um die Feder (15) und/oder einen von der Feder (15) beaufschlagten Bügel im Normalfall zu halten und im Crashfall oder dem sonstigen Auslösefall freizugeben,
dadurch gekennzeichnet, dass die Magneteinheit (43) und das Getriebe aus den Hebeln (45, 47) und/oder Klinken (49) innerhalb eines weitgehend geschlossenen Gehäuses (41) einer Aktuatorbox (31) angeordnet sind.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Aus der
DE 102 60 582 C1 ist eine Kopfstütze mit einer Verriegelungsvorrichtung dieser Art bekannt, welche mit zahlreichen Bauteilen zahlreiche Funktionen verwirklicht, beispielsweise außer der Crashaktivität noch eine Komforteinstellung und ein Zurücksetzen der Kopfstütze, welches durch ein von außen eingeführtes Werkzeug erfolgt. Die zahlreichen Bauteile machen einen präzisen und damit aufwendigen Zusammenbau notwendig. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verriegelungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung kann in diversen crashaktiven Einheiten eines Fahrzeugsitzes, beispielsweise einer Kopfstütze oder einem Antisubmariningbügel, eingesetzt werden, aber auch in allgemeiner Anwendung als Schloss ("Elektro-Schloss") eingesetzt werden, beispielsweise zum Befestigen eines Fahrzeugsitzes oder einer Lehne an der Karosserie, für einen Kofferraumdeckel oder eine Motorhaube, oder für das Abklappen oder Aufstellen von Fondkopfstützen. Dadurch, dass die Magneteinheit und das Getriebe aus den Hebeln und/oder Klinken innerhalb eines weitgehend geschlossenen Gehäuses einer Aktuatorbox angeordnet sind, steht für eine modulare Bauweise eine kompakte Baugruppe zur Verfügung, was den Zusammenbau der vorgenannten Einheiten vereinfacht. Das Getriebe übersetzt die Haltekraft der Magneteinheit zu einer Gegenkraft zur Federkraft der antreibenden Feder oder baut diese Gegenkraft auf. Die Hebel und Klinken können dabei ein beispielsweise 3-Klinken-System oder ein Kniehebel-System bilden, welches selbsthemmend oder nicht-selbsthemmend sein kann. Die Magneteinheit kann als Hub- oder Zugmagnet (wobei dann das Getriebe die Gegenkraft aufbauen muss) oder als Haftmagnet (wobei dann das Getriebe übersetzt) ausgebildet sein. Der Haftmagnet kombiniert einen Permanentmagnet und einen Kompensations-Elektromagneten mit Feldkompensation oder Kraftkompensation, wobei letzteres eine verbesserte Abstimmung ermöglicht. Das Getriebe muss nicht direkt die Feder halten, sondern kann auch einen von dieser beaufschlagten Bügel halten.
- Die Hebel und Klinken des Getriebes bilden vorzugsweise eine Kette von Getriebegliedern, die im Normalfall das jeweils nächste Getriebeglied sperren und/oder festhalten, um so die Haltekraft der Magneteinheit bis zur Feder zu übersetzen. Die Hebel und Klinken des Getriebes sind vorzugsweise schwenkbar, um mit wenigen Freiheitsgraden eine definierte Gesamtbewegung zu erreichen. Entsprechend geben die Hebel und Klinken im Crashfall (oder sonstigen Auslösefall, beispielsweise Precrashfall) die Feder durch Schwenken frei.
- Die Hebel und Klinken des Getriebes sind vorzugsweise so aufeinander abgestimmt, dass nach dem Crashfall (oder sonstigen Auslösefall) durch Einführen der Feder (oder des Bügels) und Schwenken der Klinken und Hebel die Magneteinheit wieder sperren und/oder festhalten kann, also ein Zurücksetzen der Kopfstütze erfolgt, ohne dass ein gesondertes Werkzeug notwendig ist. Hierfür hält nach dem Crashfall vorzugsweise einer der Hebel die die Feder aufnehmende Klinke geöffnet.
- Durch optimierte Geometrien, beispielsweise der Klinke, kann eine Steigerung der Unempfindlichkeit des Systems gegen Toleranzen erreicht werden, die von der Feder und/oder der Fertigung der Bauteile der Aktuatorbox herrühren.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine Explosionsdarstellung der Kopfstütze ohne Polsterung, -
2 einen Schnitt durch eine Aktuatorbox im Haltezustand, -
3 einen Schnitt durch eine Aktuatorbox im ausgelösten Zustand, -
4 eine schematische Darstellung eines 3-Klinken-Systems in einer nicht-selbsthemmenden Variante, -
5A eine schematische Darstellung eines 3-Klinken-Systems in einer selbsthemmenden Variante mit Haftmagnet, -
5B eine schematische Darstellung eines 3-Klinken-Systems in einer selbsthemmenden Variante mit Hub- oder Zugmagnet, -
6A eine schematische Darstellung eines Kniehebel-Systems in einer selbsthemmenden Variante mit Haftmagnet, -
6B eine schematische Darstellung eines Kniehebel-Systems in einer selbsthemmenden Variante mit Hub- oder Zugmagnet, -
7A eine schematische Darstellung einer Magneteinheit in einer Variante mit Feldkompensation, -
7B eine schematische Darstellung einer Magneteinheit in einer Variante mit Kraftkompensation, -
8A eine schematische Darstellung eines Kniehebel-Systems mit optimierter Geometrie der Klinke im Haltezustand, -
8B eine schematische Darstellung eines Kniehebel-Systems mit optimierter Geometrie der Klinke im ausgelösten Zustand, und -
9 einen Schnitt durch eine abgewandelte Aktuatorbox im ausgelösten Zustand. - Eine crashaktive Kopfstütze
1 ist für einen Fahrzeugsitz vorgesehen. Die Ausrichtung desselben in einem Fahrzeug und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung definieren die verwendeten Richtungsangaben. Ein U-förmig gebogener Kopfstützenbügel3 wird von einer hinteren Lagerschale5 aufgenommen. Die hintere Lagerschale5 ist mit einer vor ihr angeordneten, vorderen Lagerschale11 verbunden. Beide Lagerschalen5 und11 zusammen definieren einen Träger. - Auf der Rückseite der vorderen Lagerschale
11 und auf der Vorderseite der hinteren Lagerschale5 sind die gewickelten Abschnitte einer Doppelschenkelfeder15 je zur Hälfte eingesetzt. Dabei kommen die von den einander zugewandten Enden abstehenden, freien Stützschenkel17 auf der Rückseite der vorderen Lagerschale11 zu liegen, während die von den voneinander abgewandten Enden abstehenden Antriebsschenkel19 , welche mittels eines Querschenkels21 verbunden sind, auf der Vorderseite der vorderen Lagerschale11 zu liegen kommen. An einer U-förmig ausgebildeten unteren Schwingeneinheit25 ist an den beiden freien Enden je ein horizontal angeordneter Schwingenlagerzapfen27 angeformt, welcher zur Lagerung der unteren Schwingeneinheit25 ebenfalls zwischen den beiden Lagerschalen5 und11 aufgenommen wird. - Als Verriegelungsvorrichtung dient eine Aktuatorbox
31 , welche ein bewegliches Hakenmaul33 zur Aufnahme des Querschenkels21 aufweist. Die Aktuatorbox31 ist mit dem Hakenmaul33 voraus in einen Schacht35 der vorderen Lagerschale11 eingesetzt. Ein plattenförmiges Prallelement39 ist einerseits am Querschenkel21 der Doppelschenkelfeder15 und andererseits am unteren Ende der unteren Schwingeneinheit25 gelenkig eingehängt. Der Querschenkel21 wird unter Vor spannung in das Hakenmaul33 der Aktuatorbox31 eingeführt und dort verriegelt. Die beschriebene Struktur der Kopfstütze1 ist noch gepolstert, womit die Kopfstütze1 komplett ist. - Im Normalfall bildet die Kopfstütze
1 eine kompakte Einheit. Im Crashfall wird die Aktuatorbox31 von Crashsensoren angesteuert, worauf diese den Querschenkel21 der Doppelschenkelfeder15 freigibt. Das Prallelement39 , welches mittels der Antriebsschenkel19 und der unteren Schwingeneinheit25 unter Bildung eines Viergelenks an den Lagerschalen5 und11 angelenkt ist, fährt nun – von der Doppelschenkelfeder15 angetrieben – in eine näher zum Kopf eines Insassens gelegene Position aus, um letzteren frühzeitig abzufangen. - Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Aktuatorbox
31 als Verriegelungsvorrichtung intern aufgebaut sein kann. Zunächst seien die gemeinsamen Merkmale beschrieben. - Innerhalb eines weitgehend geschlossenen Gehäuses
41 des Aktuatorbox31 ist eine beim Auslösen bestrombare Magneteinheit43 angeordnet. Die Magneteinheit43 steht in Wirkverbindung mit einem ersten Hebel45 , der um eine erste Achse A schwenkbar im Gehäuse41 gelagert ist. Der erste Hebel45 steht in Wirkverbindung mit einem zweiten Hebel47 , der um eine zur ersten Achse A parallele zweite Achse B schwenkbar im Gehäuse41 gelagert ist. Der zweite Hebel47 steht in Wirkverbindung mit einer Klinke49 , die um eine zur ersten Achse A parallele dritte Achse C schwenkbar im Gehäuse41 gelagert ist, wobei an der Klinke49 das oben genannte Hakenmaul33 ausgebildet ist, welches von außerhalb des Gehäuses41 zugänglich ist und im Ausgangszustand den Querschenkel21 der Doppelschenkelfeder15 aufnimmt und dadurch verriegelt hält. - Die Doppelschenkelfeder
15 greift mit einer bestimmten Federkraft F an der Klinke49 an, und die genannten Bauteile der Aktuatorbox31 bilden ein Getriebe, welches eine entsprechend große Gegenkraft aufbaut bzw. aus einer Haltekraft der Magneteinheit43 übersetzt. Zur Optimierung der Geometrie der Klinke49 ist derjenige Teil des Hakenmauls33 , welcher als Anlagefläche für den Querschenkel21 dient, kreisbogenförmig um einen zur dritten Achse C versetzten Krümmungsmittelpunkt M gekrümmt, wie in2 und8A angedeutet, so dass die Federkraft F über den gesamten Toleranzbereich der möglichen Positionen des Querschenkels21 im Hakenmaul33 mit dem gleichen wirksamen Hebelarm an der Klinke49 angreift, d.h. das System weitestgehend unempfindlich gegen derartige Toleranzen wird. - Bei einem Drei-Klinken-System als Getriebe ist zwischen der Klinke
49 und dem zweiten Hebel47 ein Drehgelenk ohne Haltewirkung vorgesehen, während der erste Hebel45 den zweiten Hebel47 festhält. In einer nicht-selbsthemmenden Variante ist die Magneteinheit43 als Haftmagnet ausgebildet, d.h. sie besteht aus einem Permanentmagnet43a , einem Kompensations-Elektromagnet43b und einer Haftplatte43c . Mittels einer – durch den Permanentmagneten43a definierten – magnetischen Haltekraft auf die Haftplatte43c hält die Magneteinheit43 den an der Haftplatte43c angreifenden ersten Hebel45 fest, der wiederum den zweiten Hebel47 festhält, wodurch letztendlich die Klinke49 gehalten wird. Beim Bestromen des Kompensations-Elektromagneten43b wird mit einem magnetischen Gegenfeld eine Gegenkraft aufgebaut, welche die Haltekraft der Magneteinheit43 aufhebt, wodurch die Hebel45 und47 und die Klinke49 freigegeben werden. Diese Variante wird später genauer beschrieben. - In einer selbsthemmenden Variante hält der erste Hebel
45 den zweiten Hebel47 mittels eines Formschlusses fest, wodurch auch die Klinke49 gehalten wird. In der Untervariante mit einer als Haftmagnet ausgebildeten Magneteinheit43 hält die Magneteinheit43 den ersten Hebel45 fest. Dabei greift am ersten Hebel45 eine Entriegelungsfeder51 zum Öffnen des Formschlusses an, deren Kraft kleiner als die magnetische Haltekraft der Magneteinheit43 , aber stärker als die Gesamtkraft der Magneteinheit43 bei bestromtem Kompensations-Elektromagneten43b ist. In der Untervariante mit einer als Hubmagnet oder Zugmagnet ausgebildeten Magneteinheit43 , welche unbestromt keine Haltekraft aufbringt, hält nur der Formschluss den ersten Hebel45 . - Bei einem Kniehebel-System als Getriebe wird durch den ersten Hebel
45 und den zweiten Hebel47 ein Kniehebel definiert, wobei die erste Achse A ortsfest im Gehäuse41 und die zweite Achse B beweglich ist, beispielsweise mittels einer Rolle53 . Zwischen den beiden Hebel45 und47 ist ein Gelenk vorgesehen. Die Klinke49 stützt sich über die Rolle53 gehäusefest ab. Durch den Einsatz des Kniehebels bleibt die erforderliche Kraft zur Aktivierung nahezu unabhängig von der Federkraft F. Vorzugsweise ist die Geometrie der Klinke49 weiter optimiert, indem im Bereich der Sperrfläche49a und der Haltefläche49b die Klinke49 durch eine geeignete Bahnkurve (im einfachsten Fall ein Radius) für die Rolle53 so ausgestaltet ist, dass das Kniehebel-System weitestgehend unempfindlich gegen fertigungstechnisch bedingte geometrische Toleranzen ist. Durch diese Optimierung der Geometrie der Klinke49 wirkt stets eine Kraft horizontal zum Kniehebel, welche den Kniehebel spielfrei stellt und dazu genutzt werden kann, den Kniehebel etwas zu überstrecken. Durch geeignete Geometrien oder Biegeradien quer zur Auslöserichtung der Hebel45 und47 , beispielsweise Zylindersegment-, U- oder T Profile wird die Unempfindlichkeit gegen Durchknicken erhöht. - In der Variante mit einer als Haftmagnet ausgebildeten Magneteinheit
43 hält die Magneteinheit43 den Kniehebel angewinkelt gegen einen Anschlag55 . Zum Strecken des Kniehebels greift am Gelenk zwischen den beiden Hebeln45 und47 die Entriegelungsfeder51 an, deren Kraft kleiner als die magnetische Haltekraft der Magneteinheit43 , aber stärker als die Gesamtkraft der Magneteinheit43 bei bestromtem Kompensations-Elektromagneten43b ist. In der Variante mit einer als Hubmagnet oder Zugmagnet ausgebildeten Magneteinheit43 , welche unbestromt keine Haltekraft aufbringt, ist die Kraft der Entriegelungsfeder51 so groß, dass sie den Kniehebel angewinkelt gegen den Anschlag55 hält, jedoch kleiner als die vom bestromten Hubmagnet oder Zugmagnet ausgeübte Kraft. Beim Auslösen wird in beiden Varianten durch Bewegen des Kniehebels die Rolle53 verschoben, wodurch die Klinke49 öffnen kann. Aus der Variante mit Hubmagnet oder Zugmagnet kann eine Variante weiterentwickelt werden, bei welcher die Hebel45 und47 aus einem Bimetall oder Gedächtnisformmetall bestehen. Ein solcher Kniehebel wirkt selber als Aktuator, welcher durch Zufuhr von mechanischer; thermischer, elektrischer oder magnetischer Energie in eine andere Form gebracht wird, d.h. von einer Sperrlage in eine Entriegelungslage. - Die Magneteinheit
43 kann in einer Variante mit Feldkompensation verwirklicht sein, in welcher der Kompensations-Elektromagnet43b räumlich um den Permanentmagneten43a herum angeordnet ist und ein Gegenfeld aufbauen kann, oder in einer Variante mit Kraftkompensation, in welcher der Kompensations-Elektromagnet43b räumlich getrennt zum Permanentmagneten43a angeordnet ist, beispielsweise daneben, und eine Gegenkraft aufbauen kann. In beiden Varianten ist die auf das Zusammenspiel der Entriegelungsfeder51 und der Federkraft F zurückgehende Entriegelungskraft kleiner als die magnetische Haltekraft auf die Haftplatte43c , aber größer als die Gesamtkraft bei bestromtem Kompensations-Elektromagneten43b , jedoch erfolgt in der zweiten Variante die Bildung der Gesamtkraft beispielsweise durch einen Hebel, dessen Armlängen als weitere Freiheitsgrade eine Kräfteabstimmung innerhalb der Magneteinheit43 erlauben, wobei an diesem Hebel beispielsweise einerseits die Haftplatte43c für den Permanentmagneten43a und andererseits ein Anker für den Kompensations-Elektromagneten43b in Tauchspulenausführung oder eine weitere Haftplatte angebracht sein kann. - Das zuvor genannte Drei-Klinken-System in nicht-selbsthemmender Variante mit Haftmagnet ist im folgenden anhand eines konkreten Beispiels erläutert. Die Magneteinheit
43 weist einen axial verschieblichen Haftplattenhalter61 aus Kunststoff auf, in welchen die Haftplatte43c eingeklemmt ist. Im Normalfall, wenn die Aktuatorbox31 in einem Haltezustand die Doppelschenkelfeder15 verriegelt hält, wird die Haftplatte47c vom Permanentmagneten43a angezogen und in Anlage an ein Joch63 gehalten. An die Haftplatte43c ist eine Halteplatte65 angeformt, welche der zweiarmige erste Hebel45 mit einem Haltearm45a hintergreift. Mit einem Sperrarm45b liegt der erste Hebel45 am zweiten Hebel47 an einem Finger47a desselben an und sperrt den zweiten Hebel47 , d.h. verhindert eine Schwenkbewegung des zweiten Hebels47 . Der zweite Hebel47 liegt mit einer Nase47b an einer Sperrfläche49a der Klinke49 an und sperrt diese, d.h. verhindert eine Schwenkbewegung der Klinke49 . - Wird im Crashfall der Kompensations-Elektromagnet
43b bestromt, so dass sich die Gesamtkraft der Magneteinheit43 verringert, wird die Haftplatte43c freigegeben. Nun kann die Federkraft F die Klinke49 aufschwenken (in der Zeichnung im Uhrzeigersinn), wodurch die Doppelschenkelfeder15 freigegeben wird. Die Klinke49 beaufschlagt die Nase47b , womit sie den zweiten Hebel47 aufschwenkt (in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn), bis sie schließlich mit der Haltefläche49b in Anlage an die Nase47b gelangt. Der zweite Hebel47 ist vorzugsweise geringfügig entgegen der Schwenkrichtung beim Öffnen vorgespannt (d.h. vorliegend im Uhrzeigersinn), so dass er durch Beaufschlagen der Haltefläche49b die Klinke49 offen halten kann. Das Hakenmaul33 ist offen. Mit dem Aufschwenken des zweiten Hebels47 wird der erste Hebel45 freigegeben. Dadurch kann der erste Hebel45 aufschwenken (in der Zeichnung im Uhrzeigersinn), wobei er die Halteplatte65 anhebt. Der Haftplattenhalter61 verschiebt sich daher relativ zum Joch63 nach oben. Die Haftplatte43c bleibt dadurch vom Permanentmagneten43a beabstandet, auch wenn der Kompensations-Elektromagnet43b nicht weiter bestromt wird. Die Aktuatorbox31 bleibt im ausgelösten (entriegelten) Zustand. Sofern eine Entriegelungsfeder51 in die Magneteinheit43 integriert ist, kann diese das Verschieben des Haftplattenhalters61 unterstützen. - Die Kopfstütze
1 kann nach dem Crashfall wieder zurückgesetzt werden. Wird hierzu der Querschenkel21 der Doppelschenkelfeder15 in das offene Hakenmaul33 der Klinke49 eingeführt, dreht sich die Klinke49 (in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn). Der zweite Hebel47 fällt (aufgrund seiner kleinen Vorspannung) mit seiner Nase47b hinter die Klinke49 und beaufschlagt diese wieder an der Sperrfläche49a . Zugleich schwenkt der zweite Hebel47 den ersten Hebel45 in seine Ausgangsposition, so dass der Permanentmagnet43a wieder die Haftplatte43c anziehen und festhalten kann. Die Aktuatorbox31 ist wieder im Haltezustand. - In einer abgewandelten Ausführungsform der Aktuatorbox
31 gemäß9 ist eine zusätzliche Rücksetzklinke69 vorgesehen, welche parallel zu den Achsen A, B und C schwenkbar im Gehäuse41 gelagert ist. Die zweiarmige Rücksetzklinke69 stellt eine direkte, teilweise parallel zu dem beschriebenen Getriebe wirkende und geringer übersetzte Wirkverbindung zwischen der Klinke49 und der Haftplatte43c zur Verfügung, welche die für das Zurücksetzen aufzubringende Kraft deutlich verringert. Wenn die Klinke49 durch das Einführen des Querschenkels21 gedreht wird, beaufschlagt die Klinke49 mittels eines angeformten Rücksetzfingers49c die Rücksetzklinke69 , welche schwenkt und direkt auf die Halteplatte65 und damit auf die Haftplatte43c einwirkt, welche dem Permanentmagnet43a zugeführt wird. -
- 1
- Kopfstütze
- 3
- Kopfstützenbügel
- 5
- hintere Lagerschale
- 11
- vordere Lagerschale
- 15
- Doppelschenkelfeder
- 17
- Stützschenkel
- 19
- Antriebsschenkel
- 21
- Querschenkel
- 25
- untere Schwingeneinheit
- 27
- Schwingenlagerzapfen
- 31
- Aktuatorbox
- 33
- Hakenmaul
- 35
- Schacht
- 39
- Prallelement
- 41
- Gehäuse
- 43
- Magneteinheit
- 43a
- Permanentmagnet
- 43b
- Kompensations-Elektromagnet
- 43c
- Haftplatte
- 45
- erster Hebel
- 45a
- Haltearm
- 45b
- Sperrarm
- 47
- zweiter Hebel
- 47a
- Finger
- 47b
- Nase
- 49
- Klinke
- 49a
- Sperrfläche
- 49b
- Haltefläche
- 49c
- Rücksetzfinger
- 51
- Entriegelungsfeder
- 53
- Rolle
- 55
- Anschlag
- 61
- Haftplattenhalter
- 63
- Joch
- 65
- Halteplatte
- 69
- Rücksetzklinke
- A
- erste Achse
- B
- zweite Achse
- C
- dritte Achse
- F
- Federkraft
- M
- Krümmungsmittelpunkt
Claims (12)
- Verriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, a) insbesondere in einer crashaktiven Kopfstütze (
1 ) für einen Fahrzeugsitz, die einen Träger (5 ,11 ) und ein Prallelement (39 ) aufweist, welches mittels eines Viergelenks (19 ,25 ) am Träger (5 ,11 ) angelenkt ist und im Crashfall oder einem sonstigen Auslösefall – von einer Feder (15 ) angetrieben – in eine näher zum Kopf eines Insassens gelegene Position ausfahrbar ist, b) mit einer Magneteinheit (43 ) und einem Getriebe aus Hebeln (45 ,47 ) und/oder Klinken (49 ), um die Feder (15 ) und/oder einen von der Feder (15 ) beaufschlagten Bügel im Normalfall zu halten und im Crashfall oder dem sonstigen Auslösefall freizugeben, dadurch gekennzeichnet, dass die Magneteinheit (43 ) und das Getriebe aus den Hebeln (45 ,47 ) und/oder Klinken (49 ) innerhalb eines weitgehend geschlossenen Gehäuses (41 ) einer Aktuatorbox (31 ) angeordnet sind. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magneteinheit (
43 ) einen Permanentmagneten (43a ), eine Haftplatte (43c ), auf welche der Permanentmagnet (43a ) eine magnetische Haltekraft ausübt, und einen Kompensations-Elektromagneten (43b ) aufweist, welche bei einem Bestromen im Crashfall ein magnetisches Gegenfeld und/oder eine Gegenkraft aufbaut, so dass die Gesamtkraft auf die Haftplatte (43c ) verringert wird und/oder die Haltekraft aufgehoben wird. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalfall die Magneteinheit (
43 ) einen schwenkbar gelagerten ersten Hebel (45 ) sperrt und/oder festhält, insbesondere mittels der Haftplatte (43c ). - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalfall der erste Hebel (
45 ) einen schwenkbar gelagerten zweiten Hebel (47 ) sperrt und/oder festhält. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Normalfall der zweite Hebel (
47 ) eine schwenkbar gelagerte Klinke (49 ) sperrt und/oder festhält, wobei die Klinke (49 ) die Feder (15 ) festhält, insbesondere mittels eines Hakenmauls (33 ). - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Crashfall durch Schwenken des ersten Hebels (
45 ), des zweiten Hebels (47 ) und der Klinke (49 ) die Feder (15 ) freigegeben wird. - Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Crashfall durch Einführen der Feder (
15 ) in die Klinke (49 ) und Schwenken der Klinke (49 ), des zweiten Hebels (47 ) und des ersten Hebels (45 ), welchen die Magneteinheit (43 ) wieder sperrt und/oder festhält, ein Zurücksetzen der Kopfstütze (1 ) erfolgt. - Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Hebel (
47 ) die Klinke (49 ) im Normalfall an einer Sperrfläche (49a ) der Klinke (49 ) beaufschlagt, um diese zu sperren und/oder festzuhalten, und nach dem Crashfall an einer zur Sperrfläche (49a ) benachbarten Haltefläche (49b ) der Klinke (49 ) beaufschlagt, um die Klinke (49 ) geöffnet zu halten. - Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei der Hebel (
45 ,47 ) des Getriebes selbsthemmend, insbesondere mittels eines Formschlusses, oder nicht-selbsthemmend zusammenwirken. - Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei der Hebel (
45 ,47 ) des Getriebes zusammen einen Kniehebel bilden. - Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (
45 ,47 ) und/oder Klinken (49 ) optimierte Geometrien zur Steigerung der Unempfindlichkeit gegen Toleranzen aufweisen, insbesondere dass die Klinke (49 ) eine kreisbogenförmig um einen Krümmungsmittelpunkt (M) gekrümmte Anlagefläche für die Feder (15 ) und/oder für den von der Feder (15 ) beaufschlagten Bügel in einem Hakenmaul (33 ) der Klinke (49 ) aufweist und/oder dass an der Klinke (49 ) mit Radien versehene Sperrflächen (49a ) und/oder Halteflächen (49b ) für einen Hebel (47 ) und/oder eine Rolle (53 ) eines Hebels (47 ) vorgesehen sind. - Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rücksetzklinke (
69 ) vorgesehen ist, welche wenigstens teilweise parallel zu dem Getriebe aus Hebeln (45 ,47 ) und/oder Klinken (49 ) mit geringerer Übersetzung wirkt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE202005015000U DE202005015000U1 (de) | 2005-09-23 | 2005-09-23 | Verriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz |
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