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Die
Erfindung betrifft ein umwandelbares Polstermöbel, aufweisend ein Untergestell
mit einem Sitz- und/oder Liegeelement und mindestens einem seitlich
hieran angefügten
Armlehnenelement, wobei das Armlehnenelement an mindestens einem
aus dem Untergestell vorziehbaren Trägerelement verschwenkbar angebracht
ist und bei seitlich vorgezogenem Trägerelement aus einer im Wesentlichen senkrechten
Lage in eine im Wesentlichen horizontale Lage auf das Trägerelement
verschwenkbar ist, in der die äußere Seite
des Armlehnenelementes eine Verlängerung
zur Oberfläche
des Sitz-/Liegeelementes bildet.
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Aus
der
DE 20 2004
015 042 U1 ist ein gattungsgemäßes umwandelbares Polstermöbel bekannt.
Im Absatz 2 dieser Schrift ist angegeben, dass die Armlehne verschwenkbar
an einem ausziehbaren Untergestell befestigt und in der ausgezogenen
Position des Untergestells nach innen in Richtung des Sofas klappbar
ist, um die Sitzfläche
zu verlängern.
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Aus
der
DE 20 2004
018 422 U1 ist ein in ein Polsterbett umwandelbares Polstermöbel bekannt, das
ein Rückenlehnenelement
und ein Sitz-/Liegeelement und mindestens ein seitliches Armlehnenelement
aufweist. Das Armlehnenelement ist nach Wegziehen des Rückenelementes
und des Sitz-/Liegepolstermöbelteils
nach innen klappbar angeordnet. Sind zwei Armlehnenelemente vorgesehen,
so ist die Dimen sionierung so ausgelegt, dass sie aufeinander zugeklappt
eine Liegefläche
bilden, die der Breite des Sitz-/Liegemöbels entspricht. Bei diesem
Möbel ist darüber hinaus
auch die Rückenlehne
umlegbar, so dass eine geschlossene ebene Fläche eines Liegemöbels entsteht,
wobei durch Hochklappen der Armlehnenteile und der Rückenlehne
wieder ein Sitz-/Liegemöbel
mit Armlehnen herstellbar ist.
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Mit
dem seitlichen Herausziehen der Trägerelemente mit den umklappbaren
Armlehnen wird eine Liegeflächenverlängerung
erzielt. Durch das Umklappen der Armlehnen in Verlängerung
zum Sitz-/Liegeelement gemäß der zweiten
Lösung
wird eine Verlängerung
in Achslängsrichtung
des Sitz-/Liegeelementes erreicht.
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Es
sind weiterhin diverse Ausführungen
bekannt, bei denen ein Hocker zur Verlängerung der Sitz-/Liegetiefe
eines Polstermöbels
vorderseitig anfügbar
ist oder ein solches Teil vorziehbar integriert ist, nach dessen
Hervorziehen ein Hebemechanismus das Polsterelement des Hockers
emporhebt und damit eine Verlängerung
der Sitztiefe zu einer Liegefläche
bewirkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein umwandelbares Polstermöbel derart
zu gestalten, dass wahlweise und auf einfache Weise im gekoppelten
Zustand eine Liegeflächenverlängerung
in seitlicher oder frontseitiger Richtung an dem Sitz-/Liegeelement
hergestellt werden kann.
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Die
Aufgabe löst
die Erfindung durch Ausgestaltung des umwandelbaren Polstermöbels gemäß der im
Anspruch 1 angegebenen technischen Lehre, wonach das Trägerelement
an dem Untergestell sowohl seitlich vorziehbar als auch aus einer
seitlich vorgezogenen Position um einen definierten Winkel um eine
vertikale Achse im Bereich der vorderen seitlichen Ecke des Sitz-
und/oder Liegeelementes in eine vorderseitige Verlängerungsposition
zum Sitz- und/der Liegeelement verschwenkbar gelagert ist und bei
ausgezogenem oder vorgeschwenktem Trägerelement die Armlehne auf
dieses schwenkbar ist, wobei die Anordnung so dimensioniert ist,
dass nach dem Umklappen der Armlehne auf das Trägerelement die nach oben gekehrte
Seite der Armlehne mit der Polsterung des Sitz-/Liegeelementes eine
im Wesentlichen geschlossene Oberfläche bildet.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung und konstruktive Details sind in den
Unteransprüchen
2 bis 8 angegeben. Das Trägerelement
kann eine Platte sein. Das Trägerelement
kann aber auch ein Rahmen sein, der als Unterschiebrahmen ausgebildet
ist und mit Bolzenverbindern in Leitkurven in einer Führungsplatte
eingreift, die im Untergestell befestigt ist. An Stelle einer solchen
Führungsplatte können ebenfalls
Führungsschienen
im Untergestell angeordnet sein, in die ein Gleitbolzen an dem Trägerelement
eingesetzt ist. Das Trägerelement
ist seitlich relativ verschiebbar angeordnet, und zwar durch Ausgestaltung
der Leitkurven in der Führungsplatte bzw.
durch Anordnung der Führungsschienen,
so dass es seitlich vorgezogen werden kann. An sich bekannte Anschläge bzw.
die Führungskanallängen der
Leitkurven bestimmen dabei das Vorrückmaß. Im vorgerückten Zustand
kann nun die an dem Trägerelement
befestigte Armlehne nach innen in Richtung des Sitz-/Liegeelementes
verschwenkt werden, so dass es zur Auflage auf dem Trägerelement
kommt. Das Trägerelement
weist außenseitig
Füße auf,
so dass ein Abkippen ausgeschlossen ist. Es kann aber auch bei in
sich stabilerem Sitz-/Liegeelement nur als Lade ausgebildet sein.
Die Besonderheit besteht nun darin, dass die Führungskanäle einerseits und die Führungsbolzen
andererseits so angeordnet sind, dass nicht nur ein seitliches Vorziehen
sondern auch ein Schwenken ermöglicht
wird, um das Trägerelement
aus der seitlichen Position in eine vorgeschwenkte Position verbringen
zu können,
in der die Armlehne praktisch vor dem Sitz-/Liegemöbel querverlaufend angeordnet
ist. Die Armlehne kann sodann umgeklappt werden und stellt eine
Verlängerung
der Sitztiefe, die dadurch eine Liege des Polstermöbels wird,
her.
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Das
Verschwenken um die senkrechte Achse wird also bis etwa 90° ermöglicht.
Abweichende Winkel hiervon sind aber ebenfalls einnehmbar. In einfachster
Ausgestaltung kann eine Leitkurve in Form eines L vorgesehen sein.
Dieses L besteht aus einem in die Tiefe gehenden Führungskanal
und einem sich vorderseitig daran anschließenden, parallel zur Vorderkante
des Sitz-/Liegemöbels
in Richtung der seitlichen Ecke verlaufenden Kanal. Die Längen sind
dabei so aufeinander abgestimmt, dass die gewünschte seitliche Vorziehtiefe
gegeben ist und zum anderen innerhalb des in die Tiefe verlaufenden
Führungskanals
sowohl die Drehung als auch die Tiefeneinstellung frontseitig ermöglicht wird.
Die sichere Führung
setzt dabei voraus, dass das Trägerelement in
einem Führungsspalt
des Untergestells sowohl vorziehbar als auch drehbar gelagert ist.
Bei dieser Ausführung
kann beispielsweise der Führungsbolzen durch
eine Verlängerung
des Möbelfußes in der
Ecke des Untergestells hergestellt werden.
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Gemäß einer
anderen Ausführung
sind kammartige Führungskanäle vorgesehen,
die die Leitkurven bilden. Zwei parallele Leitkurven stellen dabei
sicher, dass das Trägerelement
zur Verlängerung
der Sitz-/Liegefläche
seitlich vorgezogen werden kann. Ein laufender verbindender Führungskanal
blockiert dann diese Bewegungsrichtung. Ein weiterer bogenförmiger Führungskanal
kann dann dazu verwendet werden, um das Trägerelement so weit zu verschieben,
dass ein Führungsbolzen
in eine Verlängerung des
ersten Führungskanals
gleitet und der zweite Bolzen in den bogenförmigen Führungskanal, so dass dieser
um die innenliegende Achse auf der Bogenbahn vorgeschwenkt werden
kann, so dass das Trägerelement
praktisch vor das Liegeelement verbringbar ist. Diese Ausführung hat
den Vorteil, dass das Trägerelement
stets mittels Zweipunktlagerungen an der Führungsplatte gehalten ist.
Im Falle, dass Platten, nämlich
Führungsplatte
und plattenförmiges
Trägerelement,
verwendet werden, hat diese Anordnung zudem den Vorteil, dass der
Spalt oder der Raum unterhalb des Untergestells nur eine geringe
Höhe aufzuweisen
braucht und dass unterhalb dieser beiden Platten das Untergestell
mit Füßen versehen
werden kann. Es sind aber auch andere Anordnungen möglich, bei
denen die Platten ausschließlich
nur unterhalb des Seitenteils des Polstermöbels vorzusehen sind.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele
ergänzend
erläutert.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung ein Polstermöbelelement mit einem erfindungsgemäß seitlich ausfahrbaren
Trägerelement,
an dem eine Armlehne schwenkbar befestigt ist, in der Ruhestellung
und in der ausgezogenen umgeklappten Stellung,
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2 ein
vorgedrehtes Trägerelement,
das praktisch eine Tiefenverlängerung
bildet, mit aufrecht stehender Armlehne,
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3 eine
Variante zu 2, bei der die Armlehne vorderseitig
abgeklappt ist und mit der Sitzfläche eine Liege bildet,
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4 eine
Führungsplatte
mit kammförmigen
Leitkurven und einem darunter befindlichen Trägerelement mit Lagerbolzen,
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5 das
Ausführungsbeispiel
nach 4 mit ausgezogenem Trägerelement und
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6 das
Ausführungsbeispiel
nach 4 und 5 mit seitlich verdrehtem Trägerelement.
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1 zeigt
eine Eckgarnitur eines Polstermöbels
mit einem Sitz-/Liegeelement im Hintergrund, das als Eckelement
ausgebildet ist, und einem vorderseitigen Sitzelement 4,
dessen Rückenlehne
geteilt ist und aus einem oberen verschwenkbaren Teil besteht, der
nach vorne umklappbar ist und im Bedarfsfall zur Bildung einer Hochlehne
wieder aufgestellt werden kann. Dieses Sitzelement 4 ist
in Verlängerung
zum hinteren Eckelement vorderseitig vorgesehen und weist seitlich
eine Armlehne 5 auf, die an einem Trägerelement 1 verschwenkbar
angelenkt ist. Das Trägerelement
ist unter dem Untergestell 2 des Sitzelementes 4 angeordnet
oder in einem Lagerspalt geführt
und weist an der Unterseite Möbelrollen 13 auf,
um eine Standsicherheit zu gewährleisten und
um die gewünschten
Bewegungen vollziehen zu können.
Wird nun das Trägerelement 1 seitlich
vorgezogen, was durch den Pfeil A gekennzeichnet ist, so kann die
Armlehne in Richtung des Sitzelementes 4 umgelegt werden.
Da die Polsterstärken
die gleichen sind, wird dadurch eine ebene Verlängerung erreicht. Das Trägerelement 2 kann
aber auch, wie aus 2 und 3 ersichtlich,
vorgeschwenkt werden, so dass es die aus 2 ersichtliche
Position einnimmt. Die Drehung ist durch den Pfeil B markiert. In dieser
Position kann ebenfalls die Armlehne 5 nach hinten in Richtung
des Polsters des Sitzelementes 4 gemäß Pfeil C verschwenkt werden,
so dass in diesem Fall die Sitztiefe um die Höhe der Armlehne verlängert wird
und somit eine Liege erreicht wird, wie aus 3 ersichtlich
ist. Hierdurch kann auf einfache Weise eine Eckgarnitur zu einem
Doppelbett umgewandelt werden.
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4, 5 und 6 geben
ein Ausführungsbeispiel
einer möglichen
Ausführung
einer Trägerplatine 1 an,
um diese Verstellmöglichkeiten
auf einfache Weise realisieren zu können. Zu diesem Zweck ist an
der Unterseite oder in ei nem Führungsspalt
des Untergestells 2 eine Führungsplatte 6 fest montiert.
In diese Führungsplatte
ist ein Führungskanal 7 einer
Leitkurve eingearbeitet, die parallel zur Seitenkante des Untergestells 2 verläuft. Abgewinkelt
hiervon sind im rechten Winkel und leicht abgebogen zwei zur Seitenkante
des Untergestells verlaufende Führungskanäle 8 und 9 eingearbeitet,
deren Abstand zueinander dem Radius entspricht, den der dritte Führungskanal 10 besitzt,
der ebenfalls in den ersten Führungskanal 7 mündet, der über die
Mündung
hinaus um das Radiusmaß verlängert ist.
Der Führungskanal 10 und
der erste Führungskanal 7 enden
in etwa auf gleicher Höhe,
und zwar parallel zur Vorderseite des Untergestells. Unterhalb der
Führungsplatte 6 ist
das Trägerelement 1 angeordnet, das
relativ verschiebbar ist. An diesem Trägerelement 1 sind
Führungsbolzen 11 und 12 vorgesehen, die
im Abstand des Radiusmaßes
angeordnet sind und – wie
aus 3 ersichtlich – in die beiden zweiten Führungskanälen 8 und 9 eingreifen,
so dass sie – wie
aus 5 ersichtlich – ein paralleles seitliches Vorziehen
des Trägerelementes 1 ermöglichen,
wie dies in 1 dargestellt ist. In der Endposition,
die hier eingezeichnet ist, kann dann die nicht dargestellte Armlehne
umgelegt werden, um die gewünschte seitliche
Verlängerung
des Sitzmöbels
zu erreichen.
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Es
ist ersichtlich, dass das Trägerelement 1 aber
auch aus der Darstellung in 4 in den
ersten Führungskanal 7 der
Leitkurve mit den Führungsbolzen 11 und 12 hineingeschoben
und dann seitlich nach rechts vorgeschoben werden kann und der Führungsbolzen 11 in
die Verlängerung
des ersten Führungskanals 7 eingreift
und in die Endposition gelangt. Der zweite Führungsbolzen 2 befindet
sich dann im Einmündungsbereich
des dritten Führungskanals 10,
der auf der Radiusbahn verlaufend angeordnet ist, so dass das Trägerelement
nun – wie
aus 6 ersichtlich – nach vorne geschwenkt werden kann,
und zwar um das gesamte Maß des
Radius, wodurch das Trägerelement 1 in
eine vorgeschwenkte Position verbracht wird, in der die nicht dargestellte Armlehne
parallel zur Vorderkante des Sitzmöbels 4 verläuft und
zur Verlängerung
der Sitztiefe umgelegt werden kann.
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Das
gleiche erfinderische Prinzip ist auch zur Verlängerung des Eckelementes einsetzbar,
was nicht dargestellt ist. In diesem Fall sind die Führungen
spiegelbildlich auszubilden. Des Weiteren kann in kinematischer
Umkehr auch vorgesehen sein, dass die Leitkurven in dem Trägerelement 1 vorgesehen
und die Lagerbolzen am Untergestell befestigt sind. Dem Fachmann
eröffnen
sich hier mannigfaltige Gestaltungsmöglichkeiten. Ebenso kann an
Stelle der kammartigen Ausbildung der Leitkurve auch eine L-förmige Leitkurve
zur Anwendung kommen, wenn das Trägerelement beispielsweise in
einem Führungsschlitz
des Untergestells gelagert ist.