DE202005010913U1

DE202005010913U1 - Hohlkammerprofil aus Metall zur Verwendung als Pfosten und Riegel für Glaswände

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Publication number: DE202005010913U1
Application number: DE200520010913
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-07-08
Filing date: 2005-07-08
Publication date: 2005-09-22
Anticipated expiration: 2015-07-09

Abstract

Hohlkammerprofil aus Metall zur Verwendung als Pfosten und Riegel für Glaswände mit einem rechteckigen Kernprofil, welches stirnseitig Überstände (Anschläge) aufweist zur Halterung von Glasscheiben, dadurch gekennzeichnet, dass die Überstände an einer Stirnseite (Schmalseite) von einer weiteren rechteckigen Hohlkammer (3) gebildet werden, welche mit dem Kernprofil (2) zu einer T-förmigen Baueinheit verbunden ist und dass die Überstände an der gegenüberliegenden (freien) Stirnseite (4) von einer an das Kernprofil (2) anschraubbaren Glashalteleiste (7) gebildet werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Hohlkammerprofil aus Metall zur Verwendung als Pfosten und Riegel für Glaswände mit einem rechteckigen Kernprofil, welches stirnseitig Überstände (Anschläge) aufweist zur Halterung von Glasscheiben. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Hohlkammerprofil, welches in Verbindung mit Brandschutzverglasungen verwendbar sein soll, weil solche vor allem im öffentlichen Bereich überwiegend zum Einsatz kommen.
Was allein Brandschutzverglasungen anbelangt, so sind dafür bereits vorteilhafte Lösungen bekannt geworden, insbesondere durch die DE 199 43 310 C2 . Danach werden die Brandschutzgläser mittels mineralischer Glashalteleisten gesichert, welche beidseits an ein rechteckiges Kernprofil anschraubbar und mittels eines Abdeckprofils auch optisch weiter gestaltbar sind. Jene Ausführungsform hat sich in mehrfacher Hinsicht bewährt. Zum einen sind verläßlich hohe Feuerwiderstandswerte erzielbar, zum anderen gilt dies auch für relativ große Glasflächen, so dass verhältnismäßig große Pfostenabstände gewählt werden können, was eine ebenso materialsparende, wie variable und filigrane Bauweise ermöglicht, wie sie in aller Regel von Architekten favorisiert wird.
Soll mit derartigen Pfosten und Brandschutzgläsern allerdings noch eine andere Aufgabe (Schutzfunktion) erfüllt werden, nämlich eine Absturzsicherung im Gebäudeinnern oder an Fassaden, so gilt vorstehende Aussage nur mehr in einem stark eingeschränkten Masse. Die hier einschlägige DIN 4103 Teil 1 für Nichttragende innere Trennwände sieht je nach Verkehrsaufkommen und die damit wachsende statische und dynamische Belastung (Körperstoß u.a.) verschiedene Einbaubereiche vor, nämlich einen Einbaubereich 1 für geringe Menschenansammlung und einen Einbaubereich 2 für große Menschenansammlung. Werden beispielsweise Brandschutzgläser der Feuerwiderstandsklasse F90, welche bei einer Wandhöhe von 4,00 Metern bis zu einer Breite von 1400 mm – was gleichbedeutend mit einem maximalen Pfostenabstand ist – zugelassen sind, so auch im Handel verfügbar sind und zum Einsatz kommen, nach den Kriterien der DIN 4103 Teil 1 geprüft, so ergibt sich daraus für den Einbaubereich 2 ein maximal zulässiger Pfostenabstand von nur mehr 605 mm. Das bedeutet für die Praxis eine gestalterisch wesentlich eingeschränkte Bauweise, bei der die vorteilhaften Brandschutzeigenschaften nicht annähernd mehr genutzt werden können. Insoweit erscheint das Profil verbesserungsbedürftig.
Hier setzt nun die Erfindung an. Sie will ein neues Profil vorschlagen, bei dem zunächst die günstigen Brandschutzeigenschaften gewahrt bleiben. Darüber hinaus soll es aber auch für eine Absturzsicherung mit ähnlich großem Pfostenabstand wie im Falle des reinen Brandschutzes verwendbar sein. Im Ergebnis soll also ein widerstandsfähigeres Profil geschaffen werden, jedoch nach Möglichkeit nicht auf Kosten einer stärkeren Dimensionierung (Verbreiterung). Wie nämlich bereits erwähnt, werden von seiten der Architekten aus gestalterischer Sicht möglichst schlanke Profile gewünscht und bevorzugt.
Diese Aufgabe kann erfindungsgemäß auf eine überraschend einfache und zugleich überraschend wirksame Weise dergestalt gelöst werden, dass die Überstände an einer Stirnseite (Schmalseite) von einer weiteren rechteckigen Hohlkammer gebildet werden, welche mit dem Kernprofil zu einer T-förmigen Baueinheit verbunden ist, und dass die Überstände der gegenüberliegenden (freien) Stirnseite von einer an das Kernprofil anschraubbaren Glashalteleiste gebildet werden.
Das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil führt – gemäß behördlicher Überprüfung und Zulassung – jetzt bei einer Brandschutzverglasung der Feuerwiderstandsklasse F90 im Einbaubereich 2 zu einem zulässigen Pfostenabstand von 1295 mm. Dieses Maß liegt nur noch geringfügig unter der zulässigen Breite von F90-Brandschutzgläsern von 1400 mm bei einer Verwendung als reiner Brandschutzverglasung mit Pfosten bekannter Art und übertrifft den zulässigen Pfostenabstand im Falle einer Absturzsicherung in Höhe von 605 mm um mehr als das Doppelte. Damit läßt sich die hohe Wirksamkeit und universelle Verwendbarkeit eines erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Hohe Belastungszuwächse sind auch im Falle einer Außenverglasung zu verzeichnen, bei der noch unterschiedliche Windlasten nach spezifischen technischen Regeln zu berücksichtigen sind. Auch insoweit lassen sich dank der gesteigerten Widerstandsfähigkeit eines erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils größere Pfostenabstände ermöglichen.
Der erfindungsgemäße Pfosten ist aber nicht nur als vertikaler Anschlag und Halteelement in nichttragender Funktion verwendbar, sondern auch in tragender Funktion, wenn an ihn horizontale Tragelemente (Sprossen, Riegel) angeschlossen werden. Er kann also auch selbst als Sprosse (Riegel) Verwendung finden.
Vorteilhaft besteht die Glashalteleiste aus einem mineralischen Werkstoff und ist ein darauf aufklemmbares Abdeckprofil aus Metall, Leichtmetall und insbesondere Aluminium, entsprechend dem eigentlichen Hohlkammerprofil, vorgesehen.
Bei einer Weiterbildung weisen die Hohlkammer auf der einen Stirnseite des Kernprofils und die Glashalteleiste samt Abdeckprofil auf der anderen Stirnseite des Kernprofils dieselben Außenabmessungen auf.
Zweckmäßigerweise ist die Hohlkammer mit einem mineralischen Isolierprofil ausgefüllt, wobei es sich dabei insbesondere auch um eine Glashalteleiste handeln kann.
Vorteilhaft ist das Isolierprofil mittels von außen, vorzugsweise im Bereich der Anschlagfläche, in die Hohlkammer eingedrehter Schrauben in seiner Lage gesichert.
Zweckmäßigerweise ist das Kernprofil an seiner freien Stirnseite mit einem Schlitz oder einer Nut für ein unmittelbares Eindrehen von Schrauben für die Glashalteleiste versehen.
Nach einem weiteren Vorschlag sind die Breitseiten des Kernprofils durch mindestens einen Steg im Kammerinnern verbunden.
Vorteilhaft weist die weitere Hohlkammer an ihrer Anschlagseite mindestens einen Vorsprung zur Lagesicherung eines Dichtungsprofils auf.
Zweckmäßigerweise verläuft der Vorsprung jeweils in Verlängerung einer Schmalseite der weiteren Hohlkammer.
Schließlich ist es vorteilhaft, wenn bei einer aus Hohlkammerprofilen sowie Glasscheiben gebildeten Außenverglasung die Hohlkammerprofile mit ihrer weiteren Hohlkammer an der Außenseite angeordnet sind und dort die – gegen Absturz sichernden – Überstände (Anschläge) für die Glasscheiben bilden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile werden nachfolgend in Verbindung mit zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
Darin zeigen
1 ein erstes Ausführungsbeispiel (Detail) vor der Endmontage in einem Horizontalschnitt und
2 ein weiteres Ausführungsbeispiel (mit teils anderen Glasscheiben)
im fertig montierten Zustand in einer der 1 entsprechenden Schnittdarstellung.
Nach 1 stellt sich ein erfindungsgemäßes Hohlkammerprofil 1 zunächst einmal T-förmig dar, wobei ein als rechteckige Hohlkammer ausgebildeter Abschnitt als Kernprofil 2 und ein sich rechtwinklig daran anschließender Folgeabschnitt als weitere rechteckige Hohlkammer 3 bezeichnet werden sollen. Kernprofil 2 und weitere Hohlkammer 3 bilden eine feste Baueinheit.
An seiner gegenüberliegenden freien Schmal- oder Stirnseite 4 weist das Kernprofil 2 einen Schlitz 5 auf. Zwei parallele Stege 6 im Kammerinnern verbinden die Breitseiten des Kernprofils 2 untereinander und verleihen so dem Kernprofil 2 eine stabile Form.
An der mit dem Schlitz 5 versehenen freien Stirnseite 4 ist eine Glashalteleiste 7 aus einem mineralischen Werkstoff mittels Schrauben 8 und Unterlegscheiben 9 befestigbar und danach ein im Querschnitt U-förmiges Abdeckprofil 10 auf die Glashalteleiste 7 aufklemmbar. Wie weiter ersichtlich ist das Innere der Hohlkammer 3 mit einem Isolierprofil 11 ausgefüllt. Dieses besteht wie die Glashalteleiste 7 aus einem mineralischen Werkstoff, wobei als Isolierprofil 11 auch ausdrücklich eine Glashalteleiste gewählt werden kann. Diese kann in ihrer Lage mittels Schrauben 12 gesichert werden, wobei die Schrauben 12 bevorzugt von der einem Betrachter abgewandten Innenfläche (Anschlagfläche) des Hohlkammerprofils 1 eingedreht werden.
Die weitere Hohlkammer 3, welche in Bezug auf das Kernprofil 2 Überstände oder Anschläge für Glasscheiben 13 bildet, ist an ihrer Anschlagseite mit einem sogenannten Vorlegeband 14 belegt, ebenso wie die Glashalteleiste 7 an ihrer Anschlagseite. Beim Eindrehen der Schrauben 8 in den Schlitz 5 des Kernprofils 2 erfolgt ein flächiges Verspannen der Glasscheiben 13, ohne zerstörerische Spannungspitzen.
Das Hohlkammerprofil 1 kann so in einen Zustand gebracht werden, wie in 2 grundsätzlich dargestellt. Dazu müssen in eine zwischen der Hohlkammer 3 und der Glashalteleiste 7 einerseits und einer Glasscheibe 13 andererseits verbleibende Fuge noch von der Seite her profilierte Dichtungsbänder (Dichtungsprofile) 15 eingeschoben werden. Zu dessen Lagesicherung dient auf Seiten der Glashalteleiste 7 ein kleiner – in die jeweilige Fuge hineinragender – Überstand des Abdeckprofils 10, an dem sich das Dichtungsband 15 im eingeschobenen Zustand festsetzen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite sorgt in analoger Weise jeweils ein kleiner Vorsprung 16 in Verlängerung einer Schmalseiten der weiteren Hohlkammer 3 für entsprechenden Halt.
Aus 2 ist nicht nur der Zustand nach erfolgter Endmontage ersichtlich. Es ist darüber hinaus auch zu erkennen, dass die Glasscheiben 13 unterschiedlich ausgebildet sein können, d.h. beispielsweise für eine Doppelverglasung oder aber Dreifachverglasung, je nachdem welche besonderen Anforderungen an die jeweilige Baumaßnahme insgesamt gestellt werden. Das hier beschriebene Hohlkammerprofil 1 besteht wie das Abdeckprofil 10 aus demselben Werkstoff, nämlich Aluminium. Im Ergebnis stehen damit thermisch und statisch besonders belastbare Pfosten und Riegel für Bauverglasungen zur Verfügung.

1: Hohlkammerprofil
2: Kernprofil
3: Hohlkammer
4: Stirnseite
5: Schlitz
6: Steg
7: Glashalteleiste
8: Schraube
9: Unterlegscheibe
10: Abdeckprofil
11: Isolierprofil
12: Schraube
13: Glasscheibe
14: Vorlegeband
15: Dichtungsband, Dichtungsprofil
16: Vorsprung

Claims

Hohlkammerprofil aus Metall zur Verwendung als Pfosten und Riegel für Glaswände mit einem rechteckigen Kernprofil, welches stirnseitig Überstände (Anschläge) aufweist zur Halterung von Glasscheiben, dadurch gekennzeichnet, dass die Überstände an einer Stirnseite (Schmalseite) von einer weiteren rechteckigen Hohlkammer (3) gebildet werden, welche mit dem Kernprofil (2) zu einer T-förmigen Baueinheit verbunden ist und dass die Überstände an der gegenüberliegenden (freien) Stirnseite (4) von einer an das Kernprofil (2) anschraubbaren Glashalteleiste (7) gebildet werden.
Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glashalteleiste (7) aus einem mineralischen Werkstoff besteht und ein darauf aufklemmbares Abdeckprofil (10) aus Metall, Leichtmetall und insbesondere Aluminium, entsprechend dem eigentlichen Hohlkammerprofil (1), vorgesehen ist.
Hohlkammerprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (3) auf der einen Stirnseite des Kernprofils (2) und die Glashalteleiste (7) samt Abdeckprofil (10) auf der anderen Stirnseite (4) des Kernprofils (2) dieselben Außenabmessungen aufweisen.
Hohlkammerprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (3) mit einem mineralischen Isolierprofil (11) ausgefüllt ist.
Hohlkammerprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Isolierprofil (11) mittels von außen, vorzugsweise im Bereich der Anschlagfläche, in die Hohlkammer (3) eingedrehter Schrauben (12) in seiner Lage gesichert ist.
Hohlkammerprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kernprofil (2) an seiner freien Stirnseite (4) mit einem Schlitz (5) oder einer Nut für ein unmittelbares Eindrehen von Schrauben (8) für die Glashalteleiste (7) versehen ist.
Hohlkammerprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitseiten des Kernprofils (2) durch mindestens einen Steg (6) im Kammerinnern verbunden sind.
Hohlkammerprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Hohlkammer (3) an ihrer Anschlagseite mindestens einen Vorsprung (16) zur Lagesicherung eines Dichtungsprofils (15) aufweist.
Hohlkammerprofil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (16) in Verlängerung der Schmalseiten der weiteren Hohlkammer (3) verläuft.
Aus Hohlkammerprofilen nach einem der Ansprüche 1 bis 9 sowie Glasscheiben gebildete Außenverglasung, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammerprofile (1) mit ihrer weiteren Hohlkammer (3) an der Außenseite angeordnet sind und dort die Überstände (Anschläge) für die Glasscheiben (13) bilden.