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Die
Erfindung betrifft ein Möbelstück, insbesondere
ein Tisch- oder Sitzmöbel
mit wenigstens einem Bauelement, dem mindestens ein lichteinstrahlendes
Leuchtmittel zugeordnet ist, vorzugsweise eine oder mehrere LED,
und das mindestens eine lichtabstrahlende Fläche aufweist.
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In
der
DE 201 21 666
U1 wird ein Möbelstück beschrieben,
das wenigstens eine lichtabstrahlende Fläche aus wenigstens einem plattenförmigen Element
umfasst, dem wenigstens ein Leuchtmittel zugeordnet ist, das von
der Stirnseite her Licht in das plattenförmige Element hinein abstrahlt,
wobei dieses Licht als Streulicht über die Fläche des plattenförmigen Elementes
etwa im rechten Winkel zur Einstrahlungsrichtung abgegeben wird.
Als Leuchtmittel werden LED, SMD-LED, LCD oder dergleichen verwendet.
Die Helligkeit bzw. die Beleuchtungsstärke und/oder die farbliche
Mischung des oder der Leuchtmittel soll über eine Einrichtung steuerbar
sein.
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Insgesamt
ist es aus dem Stand der Technik bekannt, Kunststoffplatten aus
Acryl als Lichtleiter zu verwenden. Stirnseitig in solchen Platten
eingestrahltes Licht wird je nach Formgestaltung der Außenwandung
und dem hiermit in Zusammenhang stehenden Einfallswinkel an der
Grenzfläche
gebrochen oder total reflektiert. Diese Lichtleitwirkung wird bei
Möbelstücken nach
dem vorgenannten Gebrauchsmuster ausgenutzt, indem an Stirnseiten
der plattenförmigen Bauelemente
Licht eingestrahlt wird, das an der gegenüberliegenden Stirnseite des
plattenförmigen Elementes
wieder austritt. Besondere Effekte sollen dadurch erzielt werden,
dass die Oberflächen
der plattenförmigen
Elemente geätzt,
bedruckt, beschichtet, graviert oder beklebt sind, wodurch eine lichtstreuende
Wirkung erzielt werden soll. Im Ergebnis sollen leuchtende Möbelstücke aus
plattenförmigen
Elementen geschaffen werden, die selbstleuchtend erscheinen, ohne
dass die diskrete Lichtquelle in Erscheinung tritt. Anwendungen
werden sowohl im Außenbereich
für Gartenmöbel, Terrassenmöbel, Parkmöbel als
auch im Innenbereich für
Tische, Schränke,
Betten, Nachttische, Stühle,
Sideboards, Pulte, Bänke,
Kommoden, Sofas, Sessel, Hocker, Barhocker, Regale, Stehpulte oder
mobile Trennwände
vorgeschlagen.
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Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Ausführungsformen
für beleuchtete
Möbelstücke, insbesondere
Sitz- und Tischmöbel
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Möbelstück nach
Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist mindestens
eine Oberfläche
eines Möbelstück-Bauelementes
mit einem Schalter versehen, der auf Druck und/oder Berührung die
Leuchtdiode oder Leuchtdioden einschaltet. Vorzugsweise bei einem
Sitzmöbel
wird daher die Leuchtdiode oder werden die Leuchtdioden erst dann eingeschaltet,
wenn eine Person auf dem Sitzmöbel Platz
nimmt. Die beleuchtete Atmosphäre
wird somit am Tisch, an der Bar oder im Garten erst dann geschaffen,
wenn die dort stehenden Sitzmöbel
besetzt werden. Entsprechendes gilt auch für Tischmöbel, an denen vorzugsweise
ein Berührungsschalter
verwendet wird.
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Anders
als in den nach dem Stand der Technik bisher bekannten Ausführungsformen
ist vorzugsweise die LED in einer Ausnehmung des Bauelementes lösbar oder
unlösbar
angeordnet. Bei einer unlösbaren
Anordnung ist die LED-Diode in einen Acrylglas-Vollkörper vollständig eingebettet,
was über
einen Schmelzvorgang ebenso wie beispielsweise durch Kleben erzielt
werden kann. Eine lösbare
Verbindung, gegebenenfalls durch Reibschluss, lässt sich erreichen, indem der
Dioden-Glaskörper
in eine entsprechend passend gefertigte Bohrung hineingeschoben
wird.
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Entsprechendes
gilt auch für
mehrere LED, die alternativ verwendet werden können, wobei es sich um jeweils
singularisierte LED handeln kann, die im Abstand zueinander angeordnet
worden sind oder um Gruppen von LED, die gegebenenfalls in einem gemeinsamen
Träger
eingebettet sind, der in dem Möbelstück, insbesondere
der Sitzfläche
eines Sitzmöbels
montiert ist.
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Anders
als bei den Glühbirnen,
Glimmleuchten oder Leuchtstoffröhren
ist die Haltbarkeit von Leuchtdioden um ein Vielfaches größer. Dies äußert sich
in einer sehr langen Lebensdauer sowie einer großen Schlagunempfindlichkeit,
da der Leucht- Chip fest
in einem Glaskörper
eingebettet ist und somit nicht in demselben Maße bruchgefährdet ist wie eingespannte
Glühwendel
einer Glühbirne.
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Ein
weiterer Vorteil von Leuchtdioden besteht in derem geringen Stromverbrauch.
Schließlich sind
Leuchtdioden auch erheblich kleiner, so dass deren Einbau in Möbelstücke die
Formgestaltung nicht beeinflusst.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Dioden in einem
Stromkreis angeordnet, in dem außer dem auf Druck und/oder
Berührung reagierenden
Schalter noch ein zusätzlicher Ein-Aus-Schalter
zur Aktivierung oder Deaktivierung eines Stand-By-Modus enthalten
ist. Im Stand-By-Betrieb ist beispielsweise bei einem unbesetzten
Barhocker die dort integrierte LED oder LED-Gruppe ausgeschaltet.
Erst durch Besetzen des Barhockers wird während der andauernden Gewichtsbelastung
der Druckschalter oder alternativ auch der Berührungssensor eingeschaltet,
d. h. der Stromkreis wird geschlossen. In Einzelfällen kann
es jedoch unerwünscht
sein, wenn Sitzmöbel
aufleuchten: Für
diesen Fall wird der Stromkreis durch einen mechanischen Schalter
unterbrochen, so dass auch eine Betätigung des Druck- oder Berührungsschalters
den Stromkreis nicht schließen
kann.
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Wie
vorstehend bereits exemplarisch erwähnt, wird als Bauelement vorzugsweise
die aus einem transparenten Lichtwellenleiter bestehende Sitzfläche, insbesondere
ein Barhocker gewählt.
Als ideales Material für
diese Zwecke bietet sich Acryl an, wobei entweder eine vollständige aus
Lehne und Sitzfläche
geschaffene Acrylschale oder nur ein Acrylsitz gewählt werden
können.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird als Stromquelle
eine in ein Bauteil des Möbelstückes integrierte
Batterie verwendet. Hierdurch bleibt das Möbelstück unabhängig von Stromkabeln bzw. einem
Netzbetrieb. Insbesondere im Bereich der Outdoor-Anwendung kann
der Möbelstandort ohne
Rücksicht
auf ein installiertes Stromnetz frei gewählt werden. Auch Stolperfallen
durch Stromkabel werden vermieden.
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Die
integrierte Batterie kann gegebenenfalls ein wiederaufladbarer Akkumulator
sein.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung sind auch Varianten der vorliegenden
Erfindung dahingehend möglich,
dass mehrere LED in dem Möbelstück integriert
sind, die über
eine Steuerschaltung unterschiedlich hell strahlen und/oder unterschiedliche Wellenlängen und/oder
unterschiedliche Farbmischungen, vorzugsweise in Abhängigkeit
weiterer Kenngrößen wie
Schwingungserregungen eines Möbelstückbauteils
oder Gewichtsbelastung imitieren. Im Diskotheken- oder Barbereich
kann beispielsweise eine tonfrequenzabhängige Steuerung der Leuchtdioden
in Bezug auf die Helligkeit, Farbe und/oder Farbmischungen, gegebenenfalls
auch intermittierend, vorgesehen sein. Soweit nicht die LED-Steuerung
auf Bewegungen der auf dem Sitzmöbel
sitzenden Person reagiert, können
unter Umständen
die Signale von in einem Magnetfeld schwingenden Spulen verarbeitet
werden.
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Auch über aufsitzende
Gewichte, die gewichtsvermehrende Wirkung abgestellter Gläser auf Tischen
oder Regalbrettern etc. lassen sich Helligkeits- und/oder Farbsteuerungseffekte
erzeugen. Alternative oder zusätzliche
Steuerungsgrößen können die
Temperatur oder die Umgebungshelligkeit sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es
zeigen:
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1 + 2 jeweils
perspektivische Ansichten eines Barhockers,
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3 eine
Seitenansicht dieses Barhockers nach 1 und 2,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
eines zusätzlichen
Ein-Aus-Schalters,
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5 eine
vergrößerte Querschnittsansicht eines
Barhockerteils mit einem Druckschalter,
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6 eine
weitere Querschnittsansicht des Barhockers sowie
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7 + 8 jeweils
Querschnittsansichten eines Batterieschubfaches sowie eines Barhockerteils
mit unbelastetem Druckschalter.
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Der
in 1 bis 3 und 6 dargestellte
Barhocker besitzt einen Standfuß 10 mit
einem hieraus sich erstreckenden Sockel 11, auf dem ein Hohlschaft 12 um
seine Längsachse
drehbar aufgesteckt ist. Aus diesem Hohlschaft ragt ein weiterer Schaft 13 hervor,
der kolbenartig in den Hohlschaft 12 eintaucht und über dessen
Höhenverstellung
die gewünschte
Sitzhöhe
eingestellt werden kann. Zumeist ist der Schaft 13 federbelastet
und kann über einen
Griffhebel 14 arretiert werden. Als oberes Sitzelement
ist eine Sitzschale 15 vorgesehen, die aus einem Sitz-
und Rückenteil
kombiniert ist. Zusätzlich ist
noch über
ein Aufnahmekreuz 16 ein Ring 17 zum Abstellen
der Füße vorgesehen.
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Die
Sitzschale 15 besteht aus lichttransparentem Acryl, das
entweder farblos oder auch eingefärbt sein kann. In die Sitzschale
eingelassen ist ein Druckschalter 19, der in 5 im
eingeschalteten Zustand und in 8 im ausgeschalteten
Zustand dargestellt ist. Durch Besetzen der Sitzschale 15 wird in
Richtung des Pfeils 20 auf den Druckschalter 19 eine
Kraft ausgeübt,
die zum Schließen
des Stromkreises führt,
in dem die in 5 und 8 angedeutete
LED 18 liegt. Wird die Sitzschale 15 druckentlastet,
d. h. steht die Person vom Barhocker auf, wird der Druckschalter,
der vorzugsweise federbelastet ist, entlastet, so dass der Druckschalter 19 die Ausschaltstellung
gemäß 8 einnimmt.
Neben dem Druckschalter 19 ist in dem Stromkreis, in dem sich
auch die LED 18 befindet, noch ein weiterer Ein-Aus-Schalter 22 enthalten,
der durch Druck (siehe Pfeil 23) in die geschlossene oder
geöffnete
Stellung überführt werden
kann. In der Schalterschließstellung
befindet sich der Stromkreis im Stand-By-Modus, d. h. dass nach
Herabdrücken
des Druckschalters 19 entgegen der Federkraft der Stromkreis
geschlossen wird, so dass die Diode leuchtet. Dieser Effekt unterbleibt
vollständig,
wenn der mechanische Schalter 22 in die Ausschaltstellung
geführt
wird, in der dort der Stromkreis unterbrochen ist. Ebenfalls in
den Stromkreis integriert ist eine Batterie 24, welche
die erforderliche Versorgungsspannung und Stromstärke liefert.
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Alternativ
zu der in den Figuren dargestellten Ausführungsform kann statt eines
Druckschalters 19 auch ein Berührungssensor verwendet werden,
der so lange anspricht und den Stromkreis schließt, wie der Barhocker besetzt
ist. Anstelle nur einer dargestellten Leuchtdiode 18 können auch
Gruppen von Leuchtdioden in paralleler oder serieller Schaltung
in der Acrylsitzfläche 15 integriert
sein. Die einzelnen Leuchtdioden können technisch gleich oder
unterschiedlich sein, sowohl was ihre nötige Versorgungsspannung als
auch ihr Emissionsspektrum betrifft. Unterschiedliche Emissionsspektren
der Leuchtdioden lassen sich zur Herstellung einer Farbmischung verwenden,
wobei die selektive Steuerung einzelner Dioden oder einzelner Diodengruppen
die Vielfalt der möglichen
Farbmischungen erhöht.
Im Stromkreis können
auch solche Glieder enthalten sein, die eine frequenz-, temperatur- oder gewichtsabhängige Ansprechschwelle
haben, so dass der Barhocker nicht nur in weißen, monochromen oder sonstigen
farbigen einheitlichen Licht erscheint, sondern die Farbmischung ändert. Gegebenenfalls
lassen sich auch frequenzabhängige
Lichtpulse im Barhocker aussenden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst jedoch auch andere Möbelstücke, so
beispielsweise Tischmöbel,
die in einer Ausführungsform
berührungssensitiv
auf das Abstellen eines Glases, einer Flasche oder einem Teller
in gleicher oder ähnlicher
Weise integrierte LED einschalten. Gleiches lässt sich auch in Schrankmöbeln oder
sonstigen Wohnmöbeln
realisieren.