-
Die
Erfindung betrifft einen Belag zur Begrünung von Dächern, Brachland o. dgl. Freiflächen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Für eine Begrünung von
Freiflächen
ist eine Vielzahl von Belägen
bekannt, die in Form von bahnförmigen
Vegetationskörpern
(
DE 197 40 682 C2 ,
DE 199 34 203 C1 )
nach Art von Rollrasen o. dgl. Produkten angeboten werden. Diese
Vegetationskörper weisen
dabei eine erste Unterlage zur Stabilisierung und eine auf dieser
als zweite Schicht aufgeklebte Schlingenmatte auf. Ein zur Kultivierung
einer oberen Vegetationsschicht vorgesehenes Substrat wird dabei
in der Schlingenmatte gehalten, so daß damit ein mehrlagiges System
mit aufgerolltem bahnförmigem Vegetationskörper zum
Einsatzort transportiert und hier als Belag-Bahn ausgerollt werden
kann. Diese Einzel-Produkte in Rollenform weisen ein hohes Gewicht
auf, sind schwer handhabbar, erfordern aufwendige Verlegemaschinen
und bei einem späteren Auswechseln
der verlegten Bahnen sind diese an den Längsrändern zu lösen bzw. sind durch entsprechendes
Querschneiden Teilbereiche nur mit hohem Aufwand entnehmbar.
-
Eine
gemäß
US 5,410,840 vorgeschlagene Vegetationsmatte
wird in kleineren, plattenartigen Abmessungen in jeweiligen Kultivierungs-Behältern begrünt, wobei
diese stapelbaren Behälter
an eine Standard-Paletten-Größe angepaßt sind
und damit ein gemeinsamer Transport von Behälter und Vegetationsmatte zum
Einsatzort möglich
wird. Zur Herstellung eines großflächigen Belages
sind vor Ort die jeweiligen Vegetationsmatten aus einer Vielzahl
der als Kunststoffboxen ausgebildeten Behälter zu entnehmen. Damit ist
ein entsprechender Aufwand verbunden, der Rücktransport der Behälter ist
ebenfalls ein logistisches Problem und das Füllen der Behälter ist
aufwendig. Auch eine Verlegematte gemäß
US 4,941,282 wird in einem Transportbehälter begrünt, wobei
dieser Transportbehälter
bodenseitig eine mehrlagige Drainageschicht aufweist, die zusätzlich am
Einbauort der Matte als Abfall zu entsorgen ist.
-
Gemäß
DE 38 15 662 A1 ist
als Bauteil für gartenbautechnische
Verwendung ein Produkt in Form einer eine obere Vegetationsplatte,
eine Drainageplatte und eine dazwischen befindliche Filterschicht
aufweisenden Einheit vorgeschlagen, wobei ein Substrat zur Bildung
der Vegetationsschicht erst am Verlegeort aufzubringen ist und damit
vom Anwender das mehrlagige Basis-System zur Begrünung aufgebaut
wird.
-
Bei
einem Begrünungsmaterial
gemäß
DE 197 14 414 A1 sind
eine obere Deckschicht, eine untere Trägerschicht und eine zwischen
diesen vorgesehene Wachstumsschicht als vorgefertigtes Handelsprodukt
vorgeschlagen, auf dem ebenfalls eine auf der Deckschicht befindliche
Vegetationslage vor Ort aufgebaut werden kann. Eine Fixierung der
als körniges
oder erdiges Substrat vorgesehenen Wachstumsschicht zwischen der
entsprechend dichten Deckschicht und der dichten Trägerschicht
ist dabei zwingend erforderlich, um diese Begrünungseinheit ohne Substratverluste
an den Einsatzort transportieren zu können. Hier muß diese
dreilagige Einheit als Begrünungselement
auf Kunststoffschaumplatten verlegt werden, so daß eine oberseitige
Kultivierung mit der Vegetationsschicht ebenfalls sehr hohen Aufwand
für den
Anwender verursacht.
-
Bei
einer Trägerkonstruktion
gemäß
DE 36 31 716 A1 ist
ebenfalls ein Mehrschichtsystem mit einer oberen und einer unteren
Schicht aus Gewebe oder Vlies vorgesehen und zwischen diesen ist
eine mittlere Trägerschicht
eingebracht, wobei diese Schichten zusätzlich durch eine vertikale
Vernähung gehalten
sind und damit diese Matte das Substrat so aufnehmen kann, daß eine nachfolgende
Begrünung im
Bereich der oberen Schicht möglich
wird. Für
den Transport dieser aufwendig genähten und auch begrünbaren Trägerkonstruktion
ist ebenfalls vorgesehen, eine entsprechende schwergewichtige Rolle aus
der vernähten
Bahn zu formen.
-
Gemäß
DE 296 10 425 U1 ist
ein Dachbegrünungselement
mit Wasserreservat vorgesehen, wobei eine Vegetationsschicht auf
einem Vlies aufgebaut wird, unter dem wasserspeichernde Matten und Kunststoffplatten
mit Aufnahmeprofilen in mehrlagiger Anordnung vorgesehen sind.
-
Die
Erfindung befaßt
sich mit dem Problem, einen aus einfacher handhabbaren Teilen herstellbaren
Belag zur sofortigen Begrünung
von Dächern
o. dgl. zu schaffen und löst
dieses Problem durch ein die Merkmale des Anspruchs 1 aufweisendes
Produkt. Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird
auf die Ansprüche
2 bis 12 verwiesen.
-
Erfindungsgemäß wird ein
Belag vorgeschlagen, der aus einzelnen und sofort verlegefertigen
Vegetationsplatten besteht, wobei diese bei kundenspezifisch variablem
Gewicht eine transport- und verlegetechnisch einfach handhabbare
Größe aufweisen. Diese
Vegetationsplatten bilden damit ein Begrünungs-Zwischenprodukt, das
lediglich aus einer Basisvlies-Matte, dem Substrat und der diese
beiden Lagen durchwurzelnden Vegetationsschicht aufgebaut ist. Dabei
ist die Umfangskontur dieser Platte bereits vor der Kultivierung
durch einen Zuschnitt der Basisvlies-Matte so vorgegeben, daß einzeln
auswählbare
und bedarfsgerecht anlieferbare Vegetationsplatten vorteilhaft an
einen Paletten-Transport angepaßt
sind.
-
Durch
umfangreiche Feldversuche wurde überraschend
festgestellt, daß sich
eine einzige auf handhabungsgerechte Maßkontur vorgeschnittene Basisvlies-Matte
durch eine Durchwurzelung des Substrates fest mit der oberseitig
weitgehend geschlossenen Vegetationsschicht zu der stabilen Vegetationsplatte
verbinden läßt, so daß diese
transportfeste Einheit als optimales Einzelteil-Produkt bereitstellbar
wird und mit geringem Aufwand zur Dachbegrünung auflegbar ist.
-
Diese
vorkultivierten Vegetationsplatten sind nach Entnahme vom Anzuchtort
auf einer weitgehend ebenen Unterlage auflegbar, beispielsweise
auf eine Euro-Palette, mehrere der Vegetationsplatten sind stapelbar
und diese gestapelte Transporteinheit kann mit geringem Aufwand
zum Einsatzort transportiert werden. Hier ist durch eine entsprechende
Einzelentnahme eine schnelle Verlegung durch Aneinanderlegen der
Vegetationsplatten möglich,
wobei für diese
auch in Ein-Mann-Arbeit ausführbare
Verlegung Hilfswerkzeuge weitgehend entbehrlich sind. Die in ihren
Vegetationsschichten kundenspezifisch auswählbaren Vegetationsplatten
können
mit variabler Gestaltung zu einer sofort wirksamen Grün- oder Blütenfläche zusammengestellt
werden, wobei auch ein späterer
Austausch oder ein Entfernen einzelner Platten einfach möglich ist.
-
Weitere
Einzelheiten und Wirkungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands
der Erfindung näher
veranschaulicht ist. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
Perspektivdarstellung einer zur Bildung eines Belages vorgesehenen
Vegetationsplatte erfindungsgemäßer Ausführung,
-
2 eine
Schnittdarstellung mehrerer der Vegetationsplatten in Einbaulage,
und
-
3 eine
Perspektivdarstellung ähnlich 1 mit
mehreren Vegetationsplatten in Transportstellung auf einer Standard-Palette.
-
In 1 ist
in einer Perspektivdarstellung eine einen Belag 1 (2)
bildende Vegetationsplatte 2 dargestellt, mit der Dächer, Brachland
o. dgl. Freiflächen
sofort begrünbar
sind. Derartige an sich bekannte Belag-Strukturen sind mit einem
Basisvlies 3, einem auf diesem befindlichen Substrat 4 und
einer oberen Vegetationsschicht 5 versehen, wobei diese
Komponenten als jeweiliges Einzelprodukt vom Anwender zu erwerben
sind, auf den Freiflächen
in der dargestellten Schichtfolge aufgebracht und danach durch entsprechende
Impfung die Dach-Begrünung
erzeugt wird.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
daß der Belag 1 aus
jeweiligen Vegetationsplatten 2 aufgebaut wird, die als
jeweilige transportfeste und verlegefertige sowie einzeln handhabbare
Einheit für
einen Endabnehmer bereitgestellt werden. Diese Vegetationsplatten 2 weisen
eine in vollem Umfang (Länge
A, Breite B) auf eine Maßkontur
vorgeschnittene Basisvlies-Matte 3 auf, auf deren Substrat 4 eine Vegetationsschicht 5 vorkultiviert
ist, so daß dieses Produkt
dem Kunden anwendungsspezifisch bereitgestellt werden kann.
-
Dieses
Konzept der Vegetationsplatte 2 erfordert lediglich die
eine einlagig und durchwurzelbar ausgebildete Basisvlies-Matte 3,
auf deren Grundlage die Vegetationsplatte 2 als handelsfähiges Zwischenprodukt
eine hinreichend transportfeste Strukturfestigkeit erhält. Damit
ist insbesondere ein ebenlagiger Transport auf einer Standard-Palette 6 (3)
möglich.
Bei dieser transportgerechten Gestaltung weist die Vegetationsplatte 2 Konturmaße P, P' von ca. 120 cm × 80 cm
auf. In 3 wird deutlich, daß damit
auch mehrere Vegetationsplatten 2 als unmittelbar gestapelte
Einheit auf der Palette 6 transportabel sind.
-
Die
Vegetationsplatten 2, 2' weisen dabei als Einzelelemente
ein Gewicht und eine Abmessung A, B auf, die an eine Handhabung
durch eine Person angepaßt
sind. Denkbar ist dabei auch eine verkleinerte Ausführung mit
der Maßkontur
A', B', so daß in Nebeneinanderlage
auf der Palette 6 zwei dieser Vegetationsplatten 2' transportabel
und besonders einfach handhabbar sind.
-
Die
Darstellung der Vegetationsplatte 2 in ihrem Randbereich
R (1) zeigt, daß die
Vegetationsschicht 5 bis in die Basisvlies-Matte 3 durch
das Substrat 4 hindurchgewurzelt (Wurzel W) ist, so daß die verlegefertige
Vegetationsplatte 2 zur sofortigen Begrünung nur noch aneinanderzulegen
ist (ähnlich 2).
Der im Bereich der aneinanderliegenden Basisvlies-Matten 3 gebildete
Verlegespalt 7 bleibt dabei erhalten, so daß die Vegetationsplatten 2 einzeln aus
dem Belag-Verbund 1 entnehmbar und später auch austauschbar sind.
Die dargestellten Vegetationsplatten 2, 2' weisen eine
rechteckige bzw. quadratische Umfangskontur auf, wobei denkbar ist, auch
vieleckige Umfangskonturen zu erzeugen und damit die Möglichkeiten
der gärtnerischen
Gestaltung bei der Verlegung zu erweitern (nicht dargestellt).
-
Die
Ausführung
der Vegetationsschicht 5 ist durch eine variable Gestaltung
an unterschiedliche Bepflanzungen anpaßbar, wobei auch unterschiedliche
Substrat-Schichten 4 verwendet
werden können. Auch
die einlagige Basisvlies-Matte 3 ist in der Material-Ausführung variabel,
wobei Natur- und/oder Kunstfasern vorgesehen sein können.
-
Bei
einer Kultivierung der Vegetationsplatten 2, 2' werden die
jeweiligen auf das Maß A,
B vorgeschnittenen Basisvlies-Matten 3 (ähnlich der
Darstellung in 2) auf einer Unterlage 8 (1)
ausgelegt, wobei die Dicke D dieser Basisvlies-Matte 3 variabel
ist. Entsprechend der vorgesehenen Vegetationsschicht 5 wird
auf die Basisvlies-Matte 3 in einer Schichtdicke E das
Substrat 4 aufgetragen und dieses mit Sämlingen der vorgesehenen Vegetationsschicht 5 geimpft.
Danach entsteht nach kurzer Vegetationsperiode ein inniger, plattenartig
ausgesteifter Verbund der Lagen 3, 4 und 5,
wobei die mit Wurzeln W dargestellte Durchwurzelung der Basisvlies-Matte 3 erfolgt
und danach die transportfertige Vegetationsplatte 2 von
der Unterlage 8 abgehoben werden kann. Diese Kultivierung
der Vegetationsplatten 2, 2' erfolgt insbesondere auf einer
Unterlage 8, die nicht durchwurzelbar ist, so daß ein Ablösen der
palettierbaren Vegetationsplatten 2, 2' einfach möglich ist
und keine zusätzlichen
Schneidvorgänge
im Bereich der Umfangskontur der Vegetationsplatten 2, 2' erforderlich
sind. Die im Spaltbereich 7 befindlichen Querwurzeln W' sind einfach ausziehbar,
so daß danach
eine hinreichende Kantenfestigkeit im Bereich des Substrates 4 der
Vegetationsplatten 2, 2' gewährleistet ist und diese transportabel
sind.