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Die Erfindung betrifft eine Begrünungsfliese mit mehreren Schichten, wobei auf einer Trägerschicht eine Bewässerungsschicht, eine wasserleitende Schicht und eine Pflanzenträgerschicht angeordnet sind. Zur Begrünung sind in der Pflanzenträgerschicht Sporen, Samen, Moosflechten und/oder höhere Pflanzen.
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Begrünungen mit Pflanzen, besonders mit Moos auf Shcallschutzwänden oder zur Feinstaubbindung sind bekannt. So werden, wie z.B. in der
DE 40 354 60 A1 ,
DE 10 2009 022 235 A1 , oder
DE 2014 114 307 B3 Pflanzenwände oder begrünte beschrieben, die im Wesentlichen aus einer Wand oder Platte als Träger für die Begrünung bestehen. Des Weiteren können diese Vorrichtungen noch Trägerflächen für Pflanzentöpfe und ein Substrat für das Pflanzenwachstum aufweisen. Ein Problem bei solchen Begrünungsvorrichtungen kann die Bewässerung sein. Hierzu wird in der
G 85 31 447 ein Rohrleitungssystem beschrieben, welches in den mit Pflanzenerde angefüllten Raum der Vegetationswand verlegt wird. Eine Wand zur Verringerung der Feinstaubbelastung mit einer Sammelvorrichtung zur Sammlung von Regenwasser ist aus der
DE 10 2015 009 275 A1 bekannt.
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Bei den oben geschilderten Vorrichtungen handelt es sich um massive Wände bzw. Konstruktionen, die nicht flexibel einsetzbar sind, sondern auf ihren Einsatzort genau abgestimmt werden und entsprechend dort aufgebaut werden. Ein Ansatz für flexible Anwendung wird in der
DE 197 07299 A1 beschrieben, die eine Schallschutzwand, bestehend aus einem Trägerrahmen und darin eingehängten Multi-funktionellen Modulen offenbart. Dabei kann es sich um Begrünungsmodule, Module für den Lärmschutz, für Spielelemente, für Dekorationszwecke oder für die Bewässerung handeln. Die Module für die Begrünung sind vegetationsaufnehmende Substratkörper, die mittels Haken in den Trägerrahmen der Schallschutzwand eingehängt wird. Die Wand kann auch ein Bewässerungsmodul enthalten, das der Wasserbevorratung dient. Die Schallschutzwirkung geht von Lehmkörper-Kernelementen aus, die auch für den Wassertransport von einer Regenrinne zu dem vegetationsaufnehmenden Substratkörper genutzt wird. Auch hier handelt es sich um eine Vorrichtung mit einem aufwändigen Trägersystem. Ein weiteres modulares System ist aus der
EP 2 904 895 A1 bekannt, welches Bauelemente aus einem wassersaugenden Stoff vorschlägt. Diese Bauelemente enthalten eine Aufnahme für Pflanzensubstrat, sowie Rinnen und vertikale und horizontale Bewässerungskanäle. Die starren und raumbeanspruchenden Bauelemente können zu Wänden und Großflächenelementen verbaut werden.
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Ein flexibles Begrünungselement ist aus der
EP 0 231 416 A1 bekannt, welches auf einer aus Vlies bestehenden Trägerschicht basiert, die mit einer Biomasse als Nährmedium für niedere Pflanzen angespritzt wird. So entsteht ein Fertigelement, auf dessen von der Biomasse durchdrungenen Oberfläche Moos wächst, welches wie eine Tapete auf zu begrünende Flächen verklebt wird. Das Element beruht jedoch auf der Verwendung eines Spezialklebers, der weder die Trägerschicht, noch die Pflanzen angreift und trotzdem eine sichere Verbindung mit der zu begrünenden Oberfläche herstellt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Begrünungsvorrichtungen zu überwinden. Es sollte eine Vorrichtung zum Begrünen von vertikalen und geneigten Flächen zur Verfügung gestellt werden, die sowohl eine einfache Herstellung, als auch einfache Handhabung gewährleistet. Insbesondere sollte die Herstellung mit bekannten, herkömmlichen Elementen möglich sein. Die Verwendung soll ohne aufwändige Trägersysteme auf unterschiedlichen Trägern möglich sein. Insbesondere soll die Verwendung auch auf Trägern mit Unebenheiten, auch Unebenheiten im Bereich von mehreren Zentimetern und auf gekrümmten Flächen möglich sein. Außerdem soll die Begrünungsvorrichtung eine möglichst geringe Dicke aufweisen und flexibel und verformbar sein. Die Vorrichtung soll in unterschiedlichen Maßen herstellbar sein, wobei auch mehrere einzelne Vorrichtungen miteinander kombinierbar sein sollten. Jede einzelne Vorrichtung sollte aber alle Merkmale und Vorteile einzeln erfüllen.
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Gelöst werden diese Aufgaben durch ein Begrünungsfliese die mindestens 4 Schichten aufweist, gekennzeichnet durch folgende Schichtabfolge:
- a) Trägerschicht aus wasserundurchlässiger Folie oder wasserundurchlässigem textilem Gebilde,
- b) Bewässerungsschicht enthaltend mindestens ein Wasserbehältnis welches mindestens eine Zuleitung und eine Ableitung für Wasser aufweist,
- c) wasserleitende Schicht und
- d) Pflanzenträgerschicht mit Sporen, Samen, Moos, Flechten und/oder höhere Pflanzen.
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Die erfindungsgemäße Begrünungsfliese kann unterschiedliche Maße haben, bevorzugt ist sie charakterisiert durch Länge × Breite × Dicke mit folgenden Werten: Länge (Höhe, vertikale Abmessung) von mindestens 50 mm bis maximal 2.500 mm, bevorzugt mindesten 55 mm bis maximal 2.000 mm, besonders bevorzugt mindestens 60 mm bis maximal 1.800 mm; Breite (horizontale Abmessung) von mindestens 50 mm bis maximal 4.000 mm, bevorzugt mindestens 60 mm bis maximal 3.500 mm, besonders bevorzugt mindestens 80 mm bis maximal 3.400 mm; Dicke 60 mm, bevorzugt 50 mm, besonders bevorzugt 40 mm. In einer Alternative ist die kleinste Ausführung der erfindungsgemäßen Begrünungsfliese in DIN A 1-Format, also 594 mm × 841 mm. Das Anbringen auf einen Träger kann längs oder quer erfolgen. In einer weiteren Alternative entsprechen die Maße der Begrünungsfliese jenen von Drahtgitter-Bauzaunelementen. Diese haben eine Höhe von ca. 1.200 mm und eine Breite von ca. 3.390 mm, 3.410 mm oder 3.500 mm, gegebenenfalls breiter oder in eine höheren Ausführung eine Höhe von ca. 1.760 mm, 1.900 oder 2.000 mm, gegebenenfalls höher mit einer Breite wie vorhin angegeben. An solche Bauzaunelemente können allerdings auch mehrere kleine Begrünungsfliesen angebracht werden, um so die gesamte Fläche abzudecken.
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Die erste Schicht a), die Trägerschicht, ist im Wesentlichen wasserundurchlässig, um einerseits größeren Wasserverlust auf der Rückseite der Begrünungsfliese zu vermeiden, und andererseits den dahinter liegenden Träger nicht durch größere Wassermengen zu beschädigen. Die Trägerschicht kann aus einer wasserundurchlässigen Folie oder einem wasserundurchlässigen textilem Gebilde bestehen. Als wasserundurchlässige Folie können Kunststofffolien eingesetzt werden, aber auch der Einsatz von Metallfolien ist denkbar. Als wasserundurchlässige Textilien werden flächenförmige, textile Gebilde eingesetzt, die ggf. eine wasserabweisende Beschichtung aufweisen, wie z.B. Textilien, die für Zelte oder Planen verwendet werden. Die Beschichtung befindet sich bevorzugt auf der zu den weiteren Schichten b) bis d) ausgerichteten Seiten. Die Trägerschicht muss außerdem über eine ausreichende Zug- und/oder Reißfestigkeit verfügen. Die Trägerfolie kann auch einen Rand besitzen, von 10 mm–100 mm, bevorzugt 20 mm–50 mm der zu den o.g. Maßen hinzukommt. Dieser Rand kann an allen Seiten der Trägerfolie vorhanden sein, oder nur an einer oder zwei oder drei Seiten, bevorzugt am oberen Rand. Der Rand ist versehen mit Vorrichtungen, die eine Halterung am Träger erleichtern, wie z.B. Ösen oder Haken.
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Als zweite Schicht b) wird die Bewässerungsschicht bezeichnet. Dabei muss es sich im Sinne der Erfindung nicht um eine Schicht mit einer flächenmäßigen Ausdehnung handeln, die jener der Trägerschicht entspricht. Die Bewässerungsschicht enthält im Wesentlichen den größten Anteil der Vorrichtungen, die für die Bewässerung notwendig sind. Zunächst ist in der Bewässerungsschicht mindestens ein verformbares Wasserbehältnis angeordnet. Im Sinne der Erfindung sind die Wasserbehältnisse flach, haben also eine geringe Dicke im Vergleich zu Lange und/oder Breite. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von geschlossenen Kunststoffbeuteln, besonders bevorzugt Kunststoffbeutel oder Behältnisse, wie sie zur Aufbewahrung und Transport von Flüssigkeiten eingesetzt werden. Es können z.B. Beutel eingesetzt werden, wie sie für Infusionen, Weinschläuche o.ä. verwendet werden aber auch Trinkbehältnisse aus Kunststoff, PET-Flaschen usw. Bevorzugt werden nicht-formstabile Kunststoffbeutel verwendet. In einer Ausführung handelt es sich mithin um verformbare Wasserbehältnisse. Dadurch kann sich das Behältnis zusammen mit der Trägerschicht der jeweiligen Beschaffenheit des Untergrundes, also Trägers, anpassen.
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Das Wasserbehältnis ist mit mindestens einer Zuleitung und einer Ableitung für Wasser versehen. Die Zuleitung dient dem Befüllen des Wasserbehältnisses. Durch die Ableitung wird die Begrünung mit Wasser versorgt. Die Zu- und Ableitung sowie das Wasserbehältnis kann mit entsprechenden Anschlüssen versehen sein. Die mindestens eine Zuleitung ist bevorzugt ein flexibler Kunststoffschlauch. Die Verbindung mit dem Wasserbehältnis muss jedoch nicht 100%ig wasserdicht sein. Der Verlust von wenigen ml Wasser kann von der dritten, der Wasser leitenden Schicht c), aufgenommen werden. Mithin kann die Verbindung der Zuleitung mit dem Wasserbehältnis auch durch einfaches Einstechen des Schlauches in das Behältnis erfolgen. Ggf. erfolgt ein Verkleben oder Verschweißen der beiden Teile. In einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist das Wasserbehältnis an der Trägerschicht befestigt. Dies kann durch Verkleben, Verschweißen, Verpressen oder auch Vernähen erfolgen.
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In einer Ausführung sind die Ableitungen aus dem Wasserbehältnis mit der Wasser leitenden Schicht c) und/oder der Pflanzenträgerschicht d) in Kontakt.
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Im Sinne der Erfindung bedeutet „in Kontakt sein“, dass das Wasser die Möglichkeit hat, aus der Ableitung in die entsprechende Schicht überzugehen, bzw. zu fließen. Bei der Ableitung handelt es sich um einen Schlauch, eine Schnur oder einen Docht, die alle flexibel sind.
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In einer Alternative wird ein Kunststoffschlauch als Ableitung verwendet. Dieser kann Poren oder Löcher zur Wasserabgabe aufweisen, die in Kontakt mit der Wasser leitenden Schicht c) sind. In einer weiteren Alternative kann der Schlauch in der Wasser leitenden Schicht c) enden. In einer weiteren Alternative endet der Schlauch an der Pflanzenträgerschicht d), ist mithin mit dieser in Kontakt. Der Schlauch kann sowohl Poren und Löcher aufweisen, die in Kontakt mit der Wasser leitenden Schicht c) sind, und/oder zusätzlich mit der Pflanzenträgerschicht d). Gleiches gilt bei den Alternativen, in denen eine Schnur oder ein Docht verwendet wird. In einer Alternative sind die Begriffe „Schnur“ und „Docht“ im Sinne der Erfindung gleichbedeutend. Als Material kommen alle geflochtenen Textilien aus Naturstoffen und/oder Kunststoffen in Betracht, die eine Weiterleitung von Wasser ermöglichen. Die Schnur und/oder Docht kann in der Wasser ableitenden Schicht c) enden, oder bis zur Pflanzenträgerschicht d) reichen und mit dieser in Kontakt sein. Die Schnur oder der Docht kann auch in bestimmten Bereichen, wie z.B. im Bereich der Wasser leitenden Schicht, von einem Schlauch, einer Beschichtung oder einem isolierenden Stoff umhüllt sein, so dass eine Wasserabgabe vermieden wird. In einer bevorzugten Ausführung wird als Ableitung eine kapillare Bewässerungsschnur oder -Docht eingesetzt.
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Als dritte Schicht c) folgt die Wasser leitende Schicht. Durch diese Schicht erfolgt zum Teil die Versorgung der Begrünung mit Wasser. Das entsprechende Wasser kann in einer Ausführung Regen- oder Gießwasser sein, dessen Auftrag unmittelbar auf die Wasser leitende Schicht erfolgt. In einer anderen Alternative oder zusätzlich kann das Wasser auch aus dem mindestens einen Wasserbehältnis stammen. Der Wassertransport aus dem Behältnis in die Wasser leitende Schicht kann unmittelbar erfolgen, z.B. durch Löcher oder Poren in dem Wasserbehältnis, die in unmittelbarem Kontakt mit der Wasser leitenden Schicht c) sind. Zusätzlich oder alternativ kann die Wasserversorgung auch über die Ableitung aus dem Wasserbehältnis erfolgen. Mithin kann das Wasserbehältnis in einer Alternative Poren oder Löcher in unmittelbarem Kontakt zur Wasser leitenden Schicht haben. Die Wasser leitende Schicht entspricht flächenmäßig der Trägerschicht. Sie ist ebenfalls flexibel und verformbar und gewährleistet dadurch ein Anschmiegen an das Wasserbehältnis.
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Die Wasser leitende Schicht enthält oder besteht aus bzw. wird gebildet, bevorzugt aus einer Wirrfaserstrukturmatte, Watte, besonders bevorzugt Vlies, insbesondere ein Bewässerungsvlies. In einer Ausführung der Erfindung wird als Bewässerungsvlies eine Kapillarmatte eingesetzt, also eine gewebte Matte aus Glasfaserdochten. Über die Glasfaserdochte wird das Wasser durch die Wasser leitende Schicht bis zur Pflanzenträgerschicht geleitet. In einer Alternative ist die Wasser leitende Schicht so gestaltet, dass sie eine Fließrichtung von der Schicht b) zu Schicht d) bewirkt, zum Beispiel durch einen Gradienten der Wasserleitfähigkeit.
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In einer Ausführung hat die Wasser leitende Schicht auch eine Wasser speichernde Funktion und stellt somit gleichzeitig eine Wasser speichernde Schicht dar.
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In einer bevorzugten Ausführung handelt es sich bei der Versorgung der Pflanzenträgerschicht mit Wasser bzw. der darauf befindlichen Organismen um eine Kombination aus Mattenbewässerung und Dochtbewässerung.
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Als vierte Schicht folgt die Pflanzenträgerschicht, die auf der Wasser leitenden Schicht angebracht ist. Auch diese ist bevorzugt flexibel und/oder verformbar. Flächenmäßig entspricht sie ebenfalls der Trägerschicht sowie der Wasser leitenden Schicht. Bevorzugt ist die Pflanzenträgerschicht d), ein wasserdurchlässiges, flächenförmiges, textiles Gebilde. In einer Alternative ist die Trägerschicht wasserundurchlässig, aber luftdurchlässig.
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Die Pflanzenträgerschicht enthält oder besteht aus bzw. wird gebildet aus einer wasserdurchlässigen Plane oder einem Segeltuch aus Naturfasern und/oder synthetischen Fasern.
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In einer bevorzugten Ausführung weist die Pflanzenträgerschicht d) Taschen oder Waben auf. Dabei kann es sich beispielsweise um angenähte oder angeklebte, angeschweißte oder angepresste Strukturen handeln. In einer Alternative befindet sich in diesen Strukturen, also Taschen und/oder Waben, ein Nährmedium, bevorzugt eine Biomasse, in und/oder welche sich die Begrünung befindet. Bevorzugt wird auch ein Substrat für Pflanzenwachstum verwendet.
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Die Pflanzenträgerschicht enthält in einer Alternative Spuren von Moos, so dass die Begrünung nach Wassergabe der Vliese mit Moos erfolgen kann. In einer weiteren Alternative wurde auf der Pflanzenträgerschicht das Moos schon kultiviert, so dass doe Pflanzenträgerschicht Moos enthält, beziehungsweise mit Moos begrünt ist. Als Moose werden bevorzugt Ledermoose und/oder Laubmose eingesetzt, besonders bevorzugt eine oder mehrere Moosarten ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Silber-Birnmoos (Bryum argenteum), Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha), Goldenes Frauenhaarmoos/Gewöhnliches Widertonmoos/Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune), Hübsches Goldhaarmoos (Orthotrichum pulchellum), Polster-Kissenmoos (Grimmia pulvinata), Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus) Sparriger Runzelbruder oder Runzelpeter, Gemeines Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum) auch Kurzkapselmoos, Kegelmoos, Gewöhnliches Quellmoos (Fontinalis antipyretica), Torfmoos (Sphagnum spec.), Echtes/Gemeines Weißmoos (Leucobryum glaucum), Schönes Widertonmoos/Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum), Anomodon spec., Atrichum undulatum, Aulacomium androgynum, Barbula convoluta, Brachythecium spec., Bryum spec., Calliergonella cuspidata, Calypogeia muelleriana, Cephaloziella hampeana, Ceratodon purpureus, Cinclidotus riparius, Climacium dendroides, Cratoneuron commutatum, Ctenidium molluscum, Dicranella heteromalla, Dicranoweisia cirrata, Dicranum scoparium, Diplophyllum albicans, Distichium capillaceum, Drepanocladus uncinatus, Dryptodon patens, Eurhynchium spec., Fissidens spec., Frullania spec., Funaria hygrometrica, Grimmia pulvinata, Hedwigia ciliata, Homalia trichomanoides, Homalothecium sericeum, Hookeria lucens, Hygrohypnum luridum, Hylocomium splendens, Hypnum spec., Isothecium alopecuroides, Lejeunea cavifolia, Lepidozia reptans, Leptodictyum riparium, Leskea polycarpa, Leucobryum glaucum, Leucodon sciuroides, Mnium spec., Myurella tenerrima, Nardia scalaris, Neckera spec., Orthothecium rufescens, Orthotrichum spec., Pellia epiphylla, Philonotis fontana, Plagiochila spec., Plagiomnium undulatum, Plagiothecium spec., Pleurozium schreberi, Polytrichum spec., Porella platyphylla, Ptilidium pulcherrimum, Racomitrium spec., Rhizomnium punctatum, Rhodobryum roseum, Rhynchostegium murale, Rhytidiadelphus spec., Rhytidium rugosum, Schistidium apocarpum, Schistostega pennata, Scleropodium purum, Sphagnum spec., Thamnobryum alopecurum, Thuidium tamariscinum, Tortella tortuosa, Tortula spec., Trichocolea tomentella, insbesondere das Hornzahnmoos (Ceratodon purpureus) und das Graue Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens), bevorzugt in Kombination.
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In einer weiteren Alternative ist die Pflanzenträgerschicht mit Flechten begrünt. Alternativ enthält die Pflanzenträgerschicht Samen für höhere Pflanzen, oder es wurden darauf schon höhere Pflanzen kultiviert. Als höhere Pflanzen bieten sich z.B. Gräser oder Kletterpflanzen an. Alternativ können auch sämtliche Kombinationen der o.g. Moose und Pflanzen untereinander, aber auch Kombinationen mit Flechten zusätzlich auf der Pflanzenträgerschicht vorhanden sein, beziehungsweise die entsprechenden Sporen und/oder Samen.
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In einer weiteren Ausführung ist die Trägerschicht die Wasser leitende Schicht und die Pflanzenträgerschicht miteinander verbunden. Auch dies kann durch Verkleben, Verschweißen oder Verpressen oder Vernähen erfolgen.
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In einer Alternative erfolgt die Verbindung der Trägerschicht a), der Wasser leitenden Schicht c) und Pflanzenträgerschicht d) nicht flächenmäßig, sondern nur punktuell, bevorzugt am Rand der Fliese. Bei der Verklebung wird ein für Pflanzen nicht toxischer Kleber eingesetzt. Der Auftrag erfolgt dergestalt, dass die Funktion der einzelnen Schichten dabei nicht gestört wird.
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Die Form der Begrünungsfliese ist bevorzugt viereckig, besonders bevorzugt rechteckig.
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Die Dicke der einzelnen Schichten ist wie folgt:
Dicke der Trägerfolie vonmindestens 1 mm bis maximal 15 mm, bevorzugt mindestens 2 mm bis maximal 10 mm, besonders bevorzugt mindestens 3 mm bis 6 mm;
Dicke der Bewässerungsschicht mindestens 5 mm bis maximal 35 mm, bevorzugt mindestens 10 mm bis maximal 30 mm, besonders bevorzugt mindestens 15 mm bis 30 mm; gegeben im Wesentlichen durch die Dicke des Wasserbehältnisses,
Dicke der Wasser leitenden Schicht mindestens 2 mm bis maximal 30 mm, bevorzugt mindestens 2 mm bis maximal 25 mm, besonders bevorzugt mindestens 5 mm bis 25 mm;
Dicke der Pflanzenträgerschicht ohne Moos bzw. Pflanzen mindestens 1 mm bis maximal 20 mm, bevorzugt mindestens 2 mm bis maximal 15 mm, besonders bevorzugt mindestens 3 mm bis 10 mm.
Die Summe der einzelnen Schichten entspricht jedoch immer der vorhin angegebenen Dicke der gesamten Begrünungsfliese von 60 mm, bevorzugt 50 mm, besonders bevorzugt 40 mm.
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In einer weiteren Ausführung ist zwischen der Trägerschicht und der Bewässerungsschicht ebenfalls eine wasserleitende Schicht aus demselben oder einem ähnlichen Material wie die Schicht c) angeordnet.
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In einer weiteren Ausführung können zusätzliche Schichten vorhanden sein und/oder einzelne der Schichten a), b) c) und/oder d) sind aus zwei oder mehreren einzelnen Schichten aufgebaut.
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In einer weiteren Ausführung weist die erfindungsgemäße Begrünungsfliese am oberen Rand eine Wasserauffangrichtung auf. Diese Wasserauffangrichtung besitzt Ausläufe, bevorzugt Löcher, an welche mindestens eine Zuleitung des Wasserbehältnisses angeschlossen ist. Die Anschlüsse bzw. Löcher für die Zuleitung können mit Sieben versehen sein, um ein Verstopfen zu verhindern. Die Wasserauffanghilfe kann die Form einer Rinne besitzen. In einer Alternative ist diese asymmetrisch, so dass sie in Richtung der weiteren Schichten, also der Begrünung, Schatten spenden kann.
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In einer Ausführung kann die Fliese einen Rahmen aufweisen, der eine Befestigung an einem Träger ermöglicht. Der Rahmen kann die Fliese an allen vier Seiten umschließen. Möglich ist jedoch auch lediglich eine Verstärkung auf zwei oder drei Seiten der Begrünungsfliese. Die Befestigung an einem Träger, also einen Untergrund, wie z.B. einer Wand, Rückseite von Werbetafeln oder Stromumschaltungskästen, Briefkästen, Bauzäunen etc. kann durch Verkleben oder Verschrauben erfolgen. Es können auch Klickhalterungen verwendet werden, oder einfache Haken. Die Begrünungsfliese, insbesondere die Trägerschicht, kann diesbezüglich geeignete Vorrichtungen besitzen, entweder beispielsweise Ösen zur Befestigung an Haken, oder eigene Haken zur Befestigung an anderen Trägern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Begrünungsfliese verformbar, es handelt sich mithin um eine nicht formstabile Begrünungsfliese. D.h. die Fliese passt sich dem jeweiligen Untergrund an und verformt sich dementsprechend, in dem sie sich an diesem anlegt und dessen Form annimmt, analog einer Decke.
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In dieser Ausführung kann die Begrünungsfliese ein Netz aufweisen, welches über Teile oder die gesamte Fläche der Begrünung gespannt wird und mit dessen Hilfe sie auf einem Träger befestigt wird. Auch hierzu können die üblichen Mittel wie z.B. Verschrauben, Haken, aber auch Kleben und Verschweißen und Vernähen verwendet werden, sowohl, um ggf. das Netz an der Fliese zu befestigen, als auch das Netz an dem Träger zu befestigen. Das Netz kann auch ein Metallnetz, bevorzugt aus Draht sein, in Form von Maschendrath u.ä.
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In einer Variante weist die erfindungsgemäße Begrünungsfliese den oben beschriebenen Rahmen oder die oben beschriebenen Verstärkungen auf, in Kombination mit einem Netz.
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In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführung, weist die Fliese als eine zusätzliche Schicht, analog zu dem oben beschriebenen Netz, auf der Vorder- und/oder Rückseite einen zusätzlichen Träger auf. Dieser Träger ist bevorzugt nicht-verformbar, mithin form-stabil.
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Die erfindungsgemäße Begrünungsfliese kann in einer Alternative auf einem form-stabilen Träger angeordnet sein, wie zum Beispiel Mauer, Zaun, auch Holzzaun, Metallzaun, Werbeträger etc. und auf der begrünten Seite mit einem Netz oder Gitter wie oben beschriebenen, versehen sein. Sofern die erfindungsgemäße Begrünungsfliese zwischen zwei luft- und lichtdurchlässigen Trägern, Netzen oder Gittern oder kombinationen davon angeordnet ist, hat die Begrünungsfliese einen von der Trägerschicht spiegelbildlich ausgehenden Aufbau: d)-c)-b)-a)-b)-c)-d).
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In einer besonders bevorzugten Form handelt es sich bei diesem nicht-verformbaren Träger um ein Gitter, bevorzugt ein Metallgitter. Insbesondere bevorzugt ist hier ein Teilgitter, wie es für Bauzäune verwendet wird. In einer besonders bevorzugten Ausführung ist je nach Größe der einzelnen Fliese oder mehreren Fliesen ggf. übereinander (jedoch nicht gestapelt) und nebeneinander zwischen zwei Gitter, bevorzugt Drahtgitter-Bauzaunelement, eingeklemmt. Dabei kann mindestens eine Fliese an mindestens einem der Gitter befestigt sein. Besonders vorteilhaft hier ist die geringe Dicke der erfindungsgemäßen Fliese.
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Im Sinne der Erfindung wird der Begriff „Bauzaun“ für die herkömmlichen Drahtgitter-Elemente verwendet, wie sie zur temporären Absicherung eines beliebigen Ortes eingesetzt werden. Dabei sind als Drahtgitter-Elemente die standardisierten 1.200 oder 2.000 mm hohen und ca. 3.500 mm langen, bevorzugt verzinkte Drahtgitter-Elemente, einsetzbar. Auch Gitter-Elemente mit kleineren oder größeren Maßen sind verwendbar. Die einzelnen Gitter-Elemente können auch aus Kunststoff oder Holz bestehen. Wesentlich ist das Vorliegen eines modularen Systems mit einzelnen Gitter-Elementen, so dass dieses flexibel einsetzbar ist.
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Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Träger mit der erfindungsgemäßen Begrünungsfliese, d.h. die Begrünungsfliese ist auf dem Träger fixiert. Das Fixieren kann – wie oben beschrieben – mittels eines Netzes, eines Rahmens oder eines Gitters erfolgen. Das Anbringen bzw. Fixieren kann jedoch auch durch einfaches Verknüpfen, z.B. Binden oder Benutzung von Ösen, Haken u.ä. erfolgen.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist somit ein Träger mit mindestens einer erfindungsgemäßen Begrünungsfliese. Ferner ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung auch ein Träger ausgewählt aus der Gruppe enthaltend oder bestehend aus Schaltkasten, Holzzaun, bevorzugt Holzgitter-Zaun, Bauzaun, bevorzugt aus Gitter-Elementen, insbesondere Drahtgitter-Elementen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist mithin auch ein Schaltkasten, ein Holzzaun oder ein Bauzaun, an welchem die erfindungsgemäße Begrünungsfliese angebracht ist. Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Bauzaun, enthaltend die Begrünungsfliese, wobei mindestens eine Begrünungsfliese zwischen zwei Gitter-Bauzaunelementen eingeklemmt wird und ggf. daran befestigt. Die Träger, versehen mit der erfindungsgemäßen Begrünungsfliese, können als Werbeträger genutzt werden. Hierzu wird in einer Alternative die Rückseite von schon vorhandenen Werbeträgern mit der Begrünungsfliese versehen. In einer weiteren Alternative kann z.B. Werbung an die oben beschriebenen Gitter angebracht werden, die mindestens eine Begrünungsfliese aufweisen oder bzw. die zwei Gitter, zwischen denen eine Begrünungsfliese angeordnet bzw. eingeklemmt ist. Alternativ kann die Werbung unmittelbar an die Begrünungsfliese angebracht werden. In einer weiteren Alternative kann die Begrünung die Werbung beziehungsweise Werbebotschaft darstellen, indem die Begrünung die Form von Buchstaben und/oder Bilder aufweist. Hinter der Werbung, also den Werbeplakaten oder -Banner, kann von einer Begrünung abgesehen werden. Alternativ kann die Werbung auch als Schattenspender verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Begrünungsfliese dient zur Reinhaltung der Luft, insbesondere zur Beseitigung von Feinstaub. Zusätzlich kann sie als Lärmschutz dienen. Ferner kann sie als Werbeträger verwendet werden, wie oben beschrieben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4035460 A1 [0002]
- DE 102009022235 A1 [0002]
- DE 2014114307 B3 [0002]
- DE 8531447 U [0002]
- DE 102015009275 A1 [0002]
- DE 19707299 A1 [0003]
- EP 2904895 A1 [0003]
- EP 0231416 A1 [0004]