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Die
vorliegende Erfindung befaßt
sich mit einem Kantenschutzwinkel mit zwei im wesentlichen rechtwinklig
zueinander liegenden Schenkeln zur Transportsicherung von Gütern mit
einem Andruckbereich zur Aufnahme eines Spannorgans.
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Als
Güter werden
beispielsweise plattenförmige
Elemente auf Paletten oder anderen Tragevorrichtungen gestapelt,
um sie von einem Herstellungs- oder Lagerort zu einem Einsatzort
transportieren zu können.
Für das
Fixieren der gestapelten plattenförmigen Elemente, z. B. Gipskartonplatten,
werden als Spannorgane beispielsweise Gurte verwendet, die mit Hilfe
von Spannvorrichtungen um den Stapel der Elemente gespannt werden.
Die resultierenden Kräfte
der als Zugkraft in dem Spannorgan vorhandenen Spannkraft werden
an den Kanten der äußeren Platten
in das Transportgut eingeleitet. Damit dies nicht zu Beschädigungen
an den Kanten führt,
werden an den Stapelkanten zwischen den plattenförmigen Elementen und den Spannorganen
winkelförmige
Kantenschutzelemente eingesetzt. Oftmals werden dafür einfache,
L-förmige
Blechwinkel verwendet. Durch Aufbringen einer großen Kraft
beim Spannen der Spannorgane, um ein Verrutschen des plattenförmigen Transportguts
zu verhindern, oder auch durch unvorsichtiges Transportieren können die
plattenförmigen
Elemente an den Außenkanten
abgebrochen werden, auch weil sich die Winkel verformen oder verlagern.
Vor allem Gipsplatten haben in der Regel durch Profilierung geschwächte Außenkanten,
um Plattenstöße in eingebautem
Zustand besser verspachteln zu können,
und erfordern eine entsprechend noch vorsichtigere Handhabung. Problematisch
ist weiterhin, daß dann,
wenn eine Kante der ober sten Transportlage abgebrochen ist, die
Spannkraft stark abfällt
oder völlig
aufgehoben ist, so daß bei
einem weiteren Transport die Güter
kaum mehr gesichert sind und in der Folge weiter beschädigt werden
können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Kantenschutzwinkel
zu schaffen, der eine möglichst
effektive Transportsicherung gewährleistet
und Transportschäden
weitestgehend vermeidet.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch einen Kantenschutzwinkel der eingangs beschriebenen
Art gelöst,
der mindestens einen weiteren Andruckbereich aufweist, der in Verlaufsrichtung
des Spannorgans mit Abstand zu dem ersten Andruckbereich vorgesehen
ist.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Kantenschutzwinkels
besteht darin, daß durch
den weiteren Andruckbereich die gleichmäßige Einleitung der Spannkraft über die
definierte Kontaktfläche
eines Schenkels in eine Fläche
der Güter
ermöglicht
ist. Dadurch wird die Gefahr von Beschädigungen reduziert, wobei im
Bedarfsfall die plattenförmigen
Elemente zur Transportsicherung mit höheren Spannkräften fixiert
werden können.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei welcher der erste Andruckbereich durch die Außenkante
der Stoßstelle
der beiden Schenkel gebildet ist und der weitere Andruckbereich
mit vertikalem Abstand zu einem der Schenkel angeordnet ist, damit
sich zwei Andruckbereiche für
das Spannorgan ergeben, an denen eine Umlenkung des Spannorgans
stattfindet, wodurch die im Spannorgan vorhandene Zugkraft verschiedene
resultierende Kraftkomponenten erzeugt, die für die Sicherung des Transportguts
vorteilhaft sind. Bei gestapelten flächigen Gütern kann der Schenkel mit
dem weiteren Auflager an der flächigen
Seite der gestapelten Güter
angelegt werden, so daß die
eingeleitete Kraft nahezu senkrecht auf die höher belastbare Flachseite der
gestapelten flächigen
Güter wirkt.
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Weiterhin
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei welcher ein Segment, das an der Außenflanke eines Schenkels angeordnet
ist, den mit vertikalem Abstand angeordneten zweiten Andruckbereich
bildet.
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Entsprechend
kann in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Kantenschutzwinkel
als Z-förmiges
Winkelelement ausgebildet sein, wobei als Segment ein dritter Schenkel
am freien Ende eines der beiden Schenkel angeformt ist und mit seinem
freien Ende den zweiten Andruckbereich bildet, um durch die einstückige Ausbildung
die Grundlage für
eine einfache und kostengünstige
Herstellung zu erhalten.
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Vorzugsweise
ist der zweite Andruckbereich abgerundet, um eine für das Spannorgan
möglichst schonende
Krafteinleitung zu ermöglichen,
da durch die Abrundung eine Beschädigungsgefahr des Spannorgans
durch scharfe Kanten an den Stellen der Andruckbereiche vermieden
wird. Zweckmäßigerweise
erfolgt das Abrunden des zweiten Andruckbereichs durch ein Biegen
oder Kanten des freien Endes des dritten Schenkels, damit der Kantenschutzwinkel
einstückig
herstellbar ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Höhe
des dritten Schenkels kleiner als die Länge des zweiten Schenkels.
Dadurch ergibt sich eine auf die Transportgüter wirkende gün stige resultierende
Kraft und ein geringer Abstand des Spannorgans zum Transportgut.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Ausführungsform,
bei welcher der Kantenschutzwinkel mindestens eine senkrecht zu
den Stoßstellen
der Schenkel laufende Aussteifung hat, welche die im Winkel zueinander
angeordneten Schenkel gegenseitig aussteift, damit die in dem Spannorgan
vorhandene große
Zugkraft nicht zu einer Deformation des Kantenschutzwinkels führt, da
die resultierenden Kräfte
an den Stoßstellen
wirkende Biegekräfte
erzeugen. Zweckmäßigerweise
ist jede Aussteifung an der dem Transportgut abgewandten Seite angeordnet,
um eine möglichst
ebene Auflagefläche
der Schenkel zur Einleitung der Kräfte in das Transportgut zu
erhalten.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die Aussteifung eine Sicke ist, da diese sehr einfach herstellbar
ist. Denkbar ist auch das Aufbringen einer Schweißnaht als
Aussteifung.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist mindestens einer der beiden Andruckbereiche seitlich durch Erhebungen
begrenzt, um eine Möglichkeit zum
Positionieren des Spannorgans zu dem Kantenschutzwinkel und umgekehrt
zu erhalten und ein Abrutschen des Spannorgans zu verhindern. Die
Transportsicherung erfolgt somit einfacher und zuverlässiger,
da durch die Positionierung des Spannorgans in dem einen Andruckbereich
und der damit verbundenen Positionierung des Spannorgans in dem
weiteren Andruckbereich die Stelle der Krafteinleitung in das Transportgut
bestimmt und der Kantenschutzwinkel mittig gleichmäßig mit
den Spannkräften
beaufschlagt werden kann.
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Vorteilhaft
ist eine Ausführung,
bei der die Erhebungen die Aussteifungen sind. Dadurch werden sowohl
der konstruktive Aspekt der Aussteifung als auch der funktionale
Aspekt des Positionierens des Spannorgans gemeinsam erfüllt. Entsprechend
ist der Herstellungsaufwand reduziert.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der die Erhebungen zwei Sicken sind, die mit einem Abstand zueinander
angeordnet sind, der größer als
die Breite der verwendeten Spannorgane ist. Durch diese beiden Sicken
wird ein Abrutschen des Spannelements von dem Kantenschutzwinkel nach
beiden Seiten verhindert und eine Beschädigung des Spannorgans durch
z. B, scharfkantige aussteifende Rippen vermieden.
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Zweckmäßigerweise
ist der Kantenschutzwinkel aus einem Blechwerkstoff und der Z-förmige Querschnitt
durch Biegen und/oder Rollen hergestellt. Durch das Abkanten entstehen
sich durch das Material und die Materialstärke ergebende Mindest-Biegeradien
für Außen- und
Innenkanten. Bereits durch diese Mindestradien werden scharfe Kanten
an den Bereichen zur Aufnahme der Spannorgane vermieden.
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Grundsätzlich sind
auch andere, nicht metallische Werkstoffe für den Kantenschutzwinkel, wie
z. B. Kunststoff, mit entsprechend anderen Herstellungsverfahren
möglich.
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Nachfolgend
wird anhand der beigefügten Zeichnung
näher auf
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung eingegangen. Die Abbildung zeigt eine perspektivische
Schrägansicht
eines Kantenschutzwinkels 10, der aus einem im wesentlichen
Z-förmig
gebogenen Blechteil besteht. Ein erster Schenkel 12 ist mit
einem zweiten Schenkel 16 über eine erste Biegekante 14,
welche die Stoßstelle
zwischen den Schenkeln 12, 16 bildet, senkrecht
verbunden. Der zweite Schenkel 16 ist mit einem dritten
Schenkel 20 über
eine zweite Biegekante 18, welche die Stoßstelle
zwischen den Schenkeln 16, 20 bildet, senkrecht verbunden.
Das Schenkelende des dritten Schenkels 20 ist als eine
Abkantung 24 um eine weitere Biegekante 22 gebogen,
die parallel zu den Biegekanten 14, 18 liegt.
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Die
Schenkel 12, 16, 20 sowie die Abkantung 24 weisen
die gleiche Breite in Richtung der parallel zueinander verlaufenden
Biegekanten 14, 18, 22 auf. Der erste
Schenkel 12 und der zweite Schenkel 16 besitzen
annähernd
die gleiche Länge.
Der dritte Schenkel 20 weist gegenüber dem ersten Schenkel 12 und
dem zweiten Schenkel 16 eine geringere Länge auf.
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Durch
die Biegevorgänge
im Bereich der Biegekanten 14, 18, 22 entstehen
an den Außenseiten Mindestradien,
welche die Ausbildung scharfer Kanten vermeiden.
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Senkrecht
zu den Biegekanten 14, 18 sind eine erste Sicke 26 und
eine parallel zur ersten Sicke 26 verlaufende zweite Sicke 28 angeordnet,
die sich jeweils über
die gesamte Länge
des zweiten Schenkels 16 erstrecken und über die
Biegekanten 14, 18 hinaus mit der jeweils gleichen
Abmessung in die angrenzenden Schenkel 12, 20 ragen.
Die beiden Sicken 26, 28 unterteilen die Biegekante 14 in
drei ungefähr
gleich große
Bereiche. Der mittlere Bereich zwischen zwei seitlichen Bereichen 29, 31 ist
ein erster Andruckbereich 30.
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Zur
Transportsicherung beispielsweise plattenförmiger Elemente auf einer Palette
wird der Kantenschutzwinkel mit der Unterseite des zweiten Schenkels 16,
d.h. mit der den Sicken 26, 28 abgewandten Seite,
auf den Rand des obersten Elements gelegt, so daß der erste Schenkel 12 seitlich
an den Stirnflächen
der plattenförmigen
Elemente anliegt. Der dritte Schenkel 20 steht senkrecht
auf der Fläche des
obersten Elements des Stapels. Das Spannorgan wird von der Palette
aus so über
den Kantenschutzwinkel 10 geführt, daß es in dem ersten Andruckbereich 30 zwischen
der ersten Sicke 26 und der zweiten Sicke 28 auf
der ersten Biegekante 14 aufliegt, von wo es abgewinkelt
zur dritten Biegekante 22 verläuft, auf der es in dem zweiten
Andruckbereich 32 aufliegt und abgewinkelt über die
Abkantung 24 parallel zum letzten Element des Stapels zu
einem anderen, auf der gegenüberliegenden
Seite des Stapels befindlichen Kantenschutzwinkel 10 verläuft, über den
das Spannorgan zur Palette verläuft.
Die Sicken 26, 28 verhindern auch ein seitliches
Abrutschen des Spannorgans oder eine seitliche Verlagerung des Kantenschutzwinkels,
so daß die
Spannkraft immer optimal mittig in die Andruckbereiche 30, 32 eingeleitet
wird.
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Anstelle
des dritten Schenkels 20 kann auf der Oberseite des zweiten
Schenkels 16 auch ein separates Segment zur Ausbildung
des zweiten Andruckbereichs 32 vorgesehen sein, z. B. ein
liegendes Rohrelement, ein Klötzchen
oder dgl.