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Die
Erfindung betrifft ein Verriegelungssystem für Rolläden, Rolltore und dergleichen
zum Schutz gegen unbefugtes Öffnen
von außen
mit einem Rolladenpanzer, der miteinander an deren Längsseiten
gelenkig verbundene Rolladenstäbe und
eine Umlenkung oder Wickelwelle aufweist, wobei der erste Rolladenstab,
der im geschlossenen Zustand des Rolladenpanzers nahe der Umlenkung oder
Wickelwelle liegt, federnd aufgehängt ist, und einem Anschlag,
der an der Bewegungsbahn des Rolladenpanzers nahe der Position des
ersten Rolladenstabes in geschlossener Stellung des Rolladenpanzers
angeordnet ist, bevorzugt in seinem Rolladenkasten, wobei sich der
erste Rolladenstab durch seine nach außen wirkende Federvorbelastung
bei vom Rolladenpanzer ausgeübter Öffenbewegung
an eine Anschlagkante des Anschlags legt.
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Ein
derartiges Verriegelungssystem ist aus der
DE 75 33 640 U1 bekannt.
Die dort beschriebene Sperrvorrichtung für Rolladen zum Schutz gegen
unbefugtes Hochschieben von außen
bezweckt eine einfache und billige Verriegelung des abgesenkten Rolladenpanzers,
wobei auch ein nachträglicher
Einbau der Schutzvorrichtung in bereits vorhandene Rolladenanlagen
ermöglicht
werden soll.
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Ferner
ist aus der
DE 72 07 611 eine
selbsttätige
Sicherheitsverriegelung für
Rolladen zum nachträglichen
Einbau bekannt, bei der der Rolladenpanzer durch mehrere an der
Wickelwalze befestigten Flachfederbändern distanziert mit derselben
verbunden ist und durch die federnde Kraft der Federbänder im
heruntergelassenen, entspannten Zustand des Rolladenpanzers die
obere Rolladenlamelle gegen die Stirnseite der Rolladenverblendung
gedrückt wird und
ein Hochschieben des Rolladens von außen durch das Einrasten der
oberen Lamelle in die für
diesen Zweck vorgesehene Fangvorrichtung verhindert wird.
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Ausgehend
vom Verriegelungssystem der
DE
75 33 640 U1 ist es Aufgabe der Erfindung die Zuverlässigkeit
der Verriegelung durch mechanisch einfache Elemente weiter zu verbessern.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit einem Verriegelungssystem nach Anspruch 1.
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Dadurch,
dass der Anschlag von der Anschlagkante eine erhabene, flächige Erstreckung
hat und in der flächigen
Erstreckung ein Mittel zur magnetischen Anziehung aufweist, wobei
die flächige
Erstreckung in der Ebene des geschlossenen Rolladenpanzers sowie
mit seiner flächigen
Erstreckung tangential zur Wickelwelle oder Umlenkung angeordnet
ist, und zugeordnet zum magnetischen Mittel am ersten Rolladenstab
ein in der Ebene des Rolladenpanzers in Aufwickelrichtung vorstehendes,
ferromagnetisches Führungselement
vorgesehen ist, so dass bei Gegenüberstellung des Führungselements mit
dem magnetischen Mittel der erste Rolladenstab durch magnetische
Anziehung an den Anschlag anliegend gehalten wird, wird die Anlage
des ersten Rolladenstabes an die Anschlagkante in optimaler Ausrichtung
des Rolladenstabes sichergestellt. Ein „Vorbeirutschen" des ersten Rolladenstabes
an der Anschlagkante wird durch die Ausrichtung des ersten Rolladenstabes
mit den ferromagnetischen Führungelementen,
die magnetisch angezogen werden, verhindert. Durch einfache mechanische
Mittel mit einer bevorzugt permanentmagnetischen Anziehung wird die
Zuverlässigkeit
des Verriegelungssystems für Rolläden, Rolltore
und dergleichen gegen unbefugtes Öffnen von außen erheblich
verbessert.
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Wenn
an der freien Außenkante
des ersten Rolladenstabes wenigstens ein Ausschnitt vorgesehen ist,
in dem das Führungselement
angeordnet ist, wobei das Führungselement
in Aufwickelrichtung bevorzugt mit der äußeren, freien Außenkante
des ersten Rolladenstabes abschließt, ragen die am ersten Rolladenstab
angeordneten Führungselemente
nicht über
deren äußere Längskante
hinaus, so dass jederzeit ein ungestörtes Aufwickeln des Rolladenpanzers
ermöglicht
wird. Ferner ist aufgrund der leicht konvexen Wölbung üblicher Rolladenstäbe bei einem Ausschnitt,
der beispielsweise bis zur halben Quererstreckung des ersten Rolladenstabes
ausgeführt
ist, die freie an die Anschlagkante des Anschlages zur Anlage kommende
Kante des ersten Rolladenstabes möglichst weit außen liegend
orientiert. Entsprechend sicher erfolgt das Anliegen dieser Kante
des ersten Rolladenstabes an der Anschlagkante des Anschlags.
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Durch
Vorsehen eines Permantmagneten in dem Anschlag ist ein mechanisch
besonders einfacher Aufbau gewährleistet.
Wird dieser Permanentmagnet planeben zur flächigen Erstreckung des Anschlags
eingefügt,
kann das ferromagnetische Führungselement
rutschend an der flächigen
Erstreckung des Anschlags beim unbefugten Hochschieben des Rolladenpanzers
entlangrutschen, ohne dass das Führungselement
an Unebenheiten hängenbleiben
könnte.
Das Führungselement
wird durch magnetische Anziehung vom Permanentmagneten jedoch flach
auf der flächigen
Erstreckung magnetisch angezogen geführt. Der Rolladenpanzer ist
somit soweit hochschiebbar, bis die dem Anschlag zugeordnete Kante
des ersten Rolladenstabes an der Anschlagkante des Anschlages anliegt.
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Wenn
die Anschlagkante des Anschlags und bevorzugt die dort zur Anlage
gelangende Kante des ersten Rolladenstabes gegenläufig zueinander
hinterschnitten ausgebildet sind, wird bei der Anlage des ersten
Rolladenstabes an die Anschlagkante eine formschlüssig wirkende „Verzahnung" des am Anschlag
anliegenden Rolladenpanzers erreicht. Ein „Vorbeirutschen" des ersten Rolladenstabes
ist somit nicht möglich.
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Wenn
das Führungselement
ein Stahlblechstreifen, bevorzugt aus Federstahl, ist, ist das Führungselement
kostengünstig
herstellbar, reagiert ausreichend elastisch auf Verschiebungen und
leichten Fehlstellungen des Rolladenpanzers, beispielsweise aufgrund
thermischer Dehnungen, und erlaubt gleichwohl ein Lösen der
Verriegelung bei bestimmungsgemäßer Betätigung des
Rolladens über
die Wickelwelle. Bevorzugt ist das Führungselement an den ersten
Rolladenstab mittels Nietverbindung befestigt.
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Dadurch,
dass der Anschlag aus einem quaderförmigen Kunststoffkörper besteht,
der bevorzugt mittels Schraubverbindung am Rolladenkasten befestigt
ist, ist auch ein nachträglicher
Anbau des Anschlags im Rolladenkasten einer vorhandenen Rolladen-/Rolltoranlage
möglich.
Neben dem Anschrauben des oder der Anschläge im Rolladenkasten ist dann
lediglich eine Anpassung des ersten Rolladenstabes durch Anbringen
von zugeordneten Führungselementen
und ggf. Erzeugung entsprechender Ausschnitte erforderlich. Bevorzugt
sind am ersten Rolladenstab ein Führungselement im wesentlichen mittig
oder mehrere Führungselemente
im wesentlichen gleichbeabstandet zur Breitenerstreckung des Rolladenpanzers
mit am Rolladenkasten jeweils zugeordneten Anschlägen angeordnet.
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Nachfolgend
wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
anhand der beiliegenden Figuren beschrieben.
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Darin
zeigt:
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1 in
einer Schnittdarstellung das erfindungsgemäße Verriegelungssystem im Verriegelungszustand
und
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2 den
ersten Rolladenstab mit Verriegelungssystem in einer Ansicht.
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In 1 ist
in Schnittdarstellung ein erfindungsgemäßes Verriegelungssystem an
einer Rolladenanlage dargestellt. Die Rolladenanlage weist einen
Rolladenkasten 1 auf, der im Querschnitt als Teilausschnitt
dargestellt ist. Der Rolladenkasten 1 weist an seiner auswärts gerichteten
Stirnplatte 11 auf der Innenseite wenigstens einen Anschlag 3 auf.
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Ferner
gehört
zur Rolladenanlage ein Rolladenpanzer 2 mit einer Vielzahl
von an deren Längsseiten
gelenkig verbundenen Rolladenstäben 20 mit einem
ersten Rolladenstab 21.
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Dem
Rolladenpanzer 2 ist eine Wickelwelle 22 zugeordnet,
auf die der Rolladenpanzer 2 beim Hochfahren des Rolladens
aufgewickelt wird. Zwischen dem ersten Rolladenstab 21 des
Rolladenpanzers 2 und der Wickelwelle 22 sind
Stahlbandfedern 23 eingefügt, die bei vollständig abgewickeltem
und entspanntem Rolladenpanzer 2 eine nach außen wirkende
Federvorbelastung auf den ersten Rolladenstab 21 des Rolladenpanzers 2 ausüben. Entsprechend
liegt der erste Rolladenstab 21 nahe der Stirnplatte 11 des
Rolladenkastens 1 im wesentlichen in der Vertikalebene
des abgesenkten Rolladenpanzers 2 an.
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In 2 ist
in einer Ansicht der erste Rolladenstab 21 dargestellt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zwei Ausschnitte 24 im Material des ersten Rolladenstabes 21 vorgesehen,
die von der oberen Kante des Rolladenstabes bis etwa zur Querschnittmitte
des Stabes reichen. Auf der zur Wickelwelle 22 gerichteten
Innenfläche
des ersten Rolladenstabes 21 sind im Bereich dieser Ausschnitte 24 jeweils
ein Führungselement 25 in
Form eines Federstahlstreifens befestigt. Beispielsweise erfolgt
die Befestigung mittels Nietverbindung. Der Federstahlstreifen 25 ragt
dabei frei in den Ausschnitt 24 bis etwa zur Höhe der ursprünglichen
Oberkante des ersten Rolladenstabes 21. Diese Anordnung
ist in 1 auch in der Querschnittdarstellung erkennbar.
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Der
an der Stirnplatte 11 des Rolladenkastens 1 befestigte
Anschlag 3 besteht aus einem quaderförmigen Kunststoffkörper 31,
der beispielsweise mittels Schrauben 32 an der Stirnplatte 11 des
Rolladenkastens 1 befestigt ist. In dem Kunststoffanschlagkörper 31 ist
ein mit der flächigen
Erstreckung 30 der freien Oberfläche bündig angeordneter Permanentmagnet 31 eingelassen.
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In
der in den 1 und 2 dargestellten Verriegelungsstellung
liegt die im Ausschnitt 24 in maximaler konvexer Rufwölbung des
ersten Rolladenstabes 21 befindliche Kante 26 an
der Anschlagkante 34 des Anschlags 3 an, wobei
der an den ersten Rolladenstab 21 angebrachte Federstahlstreifen 25 mit
seinem frei auskragenden Ende auf der flächigen Erstreckung 30 des
Anschlags 3 anliegt und durch die magnetische Anziehung
des Permanentmagneten 33 den Rolladenstab 21 vertikal
ausgerichtet hält.
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In
der Querschnittdarstellung der 1 ist ferner
erkennbar, dass die beiden einander zugeordneten Anlageflächen, nämlich einmal
die Anschlagkante 34 des Anschlags 3 sowie die
Kante 26 des ersten Rolladenstabes 21 jeweils
leicht hinterschnitten ausgebildet sind, so dass sich bei deren
Anlage eine formschlüssige
Verriegelung bildet, die zusätzlich
zur vom Führungselement
(Federstahlstreifen) 25 bewirkten Ausrichtung des ersten
Rolladenstabes 21 ein „Vorbeirutschen" am Anschlag 3 verhindert.
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Nachfolgend
wird die Wirkungsweise des Verriegelungssystems unter Bezugnahme
auf die Figuren beschrieben.
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Beim
vollständigen
Schließen,
also entspanntem Absetzen des Rolladenpanzers 2 wird der erste
Rolladenstab 21 mittels der zwischen Wickelwelle 22 und
diesem ersten Rolladenstab 21 angeordneten Stahlbandfedern 23 in
seine bestimmungsgemäße vertikale
Ausrichtung nahe der Stirnplatte 11 des Rolladenkastens 1 gedrängt. Die
Kante 26 des ersten Rolladenstabes 21 liegt dabei
beabstandet unterhalb der Anschlagkante 34 des Anschlags 3,
so dass bei einem beabsichtigten bestimmungsgemäßen Wiederaufrollen des Rolladenpanzers 2 durch Drehbewegung
gemäß Pfeil
X der Wickelwelle 22 der erste Rolladenstab 21 sowie
die folgenden Rolladenstäbe 20 frei
an dem Anschlag vorbeigeführt
werden. Entsprechend wird durch die ordnungsgemäße Ausrichtung der Bauteile
die bestimmungsgemäße Funktion
der Rolladenanlage nicht beeinträchtigt.
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Wird
nun jedoch der Rolladenpanzer 2 in unerlaubter Weise von
außen
angehoben, wird der Rolladenpanzer 2 und damit der erste
Rolladenstab 21 um das gewünschte Spiel bis zur gegenseitigen
Anlage der Kante 26 des ersten Rolladenstabes 21 an der
Anschlagkante 34 des Anschlags 3 aufbewegt. Dabei
rutscht das als Federstahlstreifen ausgebildete Führungselement 25 auf
der flächigen
Erstreckung 30 des Anschlags 3 über den
Permanentmagneten 33 magnetisch angezogen in vertikaler
Richtung entlang und hält
somit den ersten Rolladenstab 21 bis zum Erreichen der
Anschlagstellung in vertikaler Ausrichtung. Ein unbeabsichtigtes „Vorbeirutschen" des ersten Rolladenstabes
am Anschlag 3 wird somit sicher vermieden. Der Einbrecher
kann jedoch den Rolladenpanzer 2 nicht unbefugt von außen aufdrücken, da
eine entsprechende Verriegelung am Anschlag 3 erfolgt.
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Wird
der Rolladenpanzer von dem Einbrecher wieder losgelassen, sackt
er aufgrund seines Eigengewichts wieder in seine Normalstellung
mit einem Spiel zwischen den Anlagekanten 26 und 34,
so dass beim ordnungsgemäßen Betätigen des
Rolladens über
Wickelwelle 22 in Drehbewegung X der erste Rolladenstab 21 an
dem Anschlag 3 automatisch vorbeigeführt wird, da sich die Stahlbandfedern 23 spannen,
die Federstahlstreifen 25 von den zugeordneten Permanentmagneten 33 abheben
und die Kante 26 des ersten Rolladenstabes 21 ausreichenden
Abstand zur Anschlagkante 34 des Anschlages 3 hat.
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Insgesamt
ist somit erfindungsgemäß eine mechanisch
einfache, kostengünstige
und äußerst zuverlässige Verriegelung
für Rolläden, Rolltore
oder dergleichen angegeben, die mit nur geringem Aufwand auch nachträglich in
vorhandene Rolladenanlagen eingebaut werden kann. Das Verriegelungssystem
kommt ohne zusätzliche
elektrische Installationen aus und ist wartungsfrei. Bei der Montage
muss lediglich die genaue Höhenlage
des Anschlags festgelegt werden, sodann ist das rein mechanische
System unbeschränkt
nutzbar.
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- 1
- Rolladenkasten
- 11
- Stirnplatte
- 2
- Rolladenpanzer
- 20
- Rolladenstab
- 21
- erster
Rolladenstab
- 22
- Wickelwelle
- 23
- Stahlbandfeder
- 24
- Ausschnitt
- 25
- Führungselement,
Federstahlstreifen
- 26
- Kante
- 3
- Anschlag
- 30
- flächige Erstreckung
- 31
- Anschlagkörper
- 32
- Schraube
- 33
- magnetisches
Mittel, Permanentmagnet
- 34
- Anschlagkante
- X
- Drehbewegung