DE202005004759U1 - Maschine zur Kantenbearbeitung - Google Patents

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Abstract

Maschine zur Kantenbearbeitung von an plattenförmigen Werkstücken stirnseitig befestigten, überstehenden Kantenstreifen aufweisend einen Motor, ein auf der Motorwelle befestigtes Werkzeug oder befestigten Werkzeugsatz sowie Positioniereinrichtungen für das Werkstück und Führungselemente dadurch gekennzeichnet, dass um das Werkzeug oder den Werkzeugsatz herum mindestens zwei Bearbeitungsstationen angeordnet sind, auf denen für die Bearbeitung jeweils ein Werkstück in unterschiedlichen horizontalen und vertikalen Neigungswinkeln und verschieden von einer zur anderen Bearbeitungsstation beliebig im Raum positionierbar ist.

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zur Kantenbearbeitung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Stand der Technik
  • Es ist bekannt, den Überstand von Kantenstreifen an den Schmalflächen eines plattenförmigen Werkstücks durch spanabhebende Bearbeitung an allen Seiten zu entfernen. Die nivellierende Bearbeitung längs des Kantenstreifens angrenzend an die Hauptflächen wird Bündigfräsen genannt, die entsprechende Bearbeitung der überstehenden Kantenstreifenenden angrenzend an die Schmalflächen wird Kappen genannt. Daran kann sich in beiden Fällen eine Formgebung durch Kantenrundung oder auch Kantenfasen anschließen.
  • Unterschiedlich ist die Art der Relativbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück. Während insbesondere bei sogenannten Kantenanleimmaschinen und bei Kantenbearbeitungsmaschinen das Werkstück am Werkzeug vorbeibewegt wird, ist das Werkstück bei Handmaschinen oder Bearbeitungszentren ortsfest fixiert und das Werkzeug wird am Werkstück vorbeibewegt.
  • Wesentlich ist ferner der Winkel zwischen den Schmalflächen des Werkstücks an dessen Ecken. Während das Kappen und Kantenrunden an 90°-Eckwinkeln Gegenstand vielfältiger Maschinen und Erfindungen ist, wird das Kappen und Kantenrunden an von 90° abweichenden Eckwinkeln wesentlich weniger betrachtet.
  • Ein Aggregat für das Kappen ist in DE 101 24 081 C1 für Durchlaufmaschinen beschrieben. Das Schneidaggregat hat ein rotierendes Schneidwerkzeug für einen Schnitt an den Werkstückschmalflächenseiten, welches auf einem Support angeordnet ist, der mit dem jeweiligen durchlaufenden Werkstück entlang einem Wegstück mitbewegt sowie in seine Ausgangslage zurückbewegt wird. Zwecks Vorschub und Rückholung des Schneidwerkzeugs ist der Support ferner quer zur Werkstück-Durchlaufrichtung bewegbar. Längshub und Querhub werden durch eine auf den Werkzeugsupport übertragene Oszillationsbewegung erzeugt. Nicht rechte Werkstückeckwinkel werden durch Drehen des Kappwerkzeugs und Kappmotors mittels einer Trägerplatte um eine Drehachse, die zur Durchlaufebene der Werkstücke senkrecht ist, eingestellt. Für das Kappen an Vorder- und Rückseite eines Werkstücks ist zusätzlich zum ersten Aggregat ein zweites, spiegelbildlich aufgebautes Aggregat vorgesehen.
  • In DE 32 24 467 A1 ist ein Kappaggregat für eine Kantenanleimmaschine beschrieben, bei dem die Einstellung auf einen nicht rechten Eckwinkel dadurch erfolgt, dass ein Tastelement durch Anlage an der Querseite des vorbeibewegten Werkstücks das Schneidwerkzeug um eine zur Werkstückebene senkrechte Achse selbsttätig in den vorgegebenen Winkel dreht. Das Kappen erfolgt dabei durch eine Schwenkbewegung des Schneidwerkzeugs um eine horizontale Achse, während das gesamte Aggregat kurzzeitig mit dem Werkstück mitbewegt wird.
  • Für ein ortsfestes Werkstück ist in DE 102 29 775 C1 ein Aggregat dargelegt, das zusätzlich zum Kappen in einem zweiten bis dritten Arbeitsgang eine Kantenrundung an der gekappten Kantenstreifenseite vorsieht. Dieses Aggregat muss mit der Arbeitsspindel eines Bearbeitungszentrums verbunden und durch dieses geführt werden. Eine Kappsäge und ein Profil-Fräskopf sitzen auf einer Antriebswelle, wobei der Profil-Fräskopf außen sitzt und einen kleineren Durchmesser als die Kappsäge aufweist. Eine Tasteinrichtung, bei der sich die zwei Tastflächen in einer Ebene befinden, ist beliebig auf die Kappsäge oder den Profil-Fräskopf umstellbar. Die Kappsäge und der Profilfräskopf werden nacheinander eingesetzt. Es wird als Vorteil angegeben, dass die gekappten Kantenstreifenseiten an unterschiedlichen Eckwinkeln eines Werkstücks durch zweifaches, konturergänzendes Abfahren einer Ecke durch vertikales Schwenken des Aggregats mit wechselseitig anliegenden Tastelementen gerundet werden können.
  • Für ein handgeführtes Kantenbearbeitungsgerät ist in DE 195 23 424 A1 eine Anschlagvorrichtung für von 90° abweichende Eckwinkel ausgeführt. Diese Vorrichtung beinhaltet eine Schwenkachse, die sich zwischen den Hauptflächen des plattenförmigen Werkstücks und parallel zu diesen befindet und an der das Kantenbearbeitungswerkzeug schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachse ist ihrerseits winkeleinstellbar um eine Achse senkrecht zu den Hauptflächen des Werkstücks. An einem gering überstehenden Kantenstreifen wird durch ein handgeführtes Fräswerkzeug mit Anlaufring eine glatte, ebene Bündigfräsung ohne Kantenrundung erzeugt.
  • Nachteile des Standes des Technik
  • Als Kanten werden folgend vornehmlich die Übergänge zwischen Flächen bezeichnet, beispielsweise zwischen den Hauptflächen eines Werkstücks und den Außenflächen der Kantenstreifen oder zwischen den Kantenstreifenaußenflächen an den Werkstückecken.
  • Mit den oben beschriebenen Aggregaten und Vorrichtungen lassen sich grundsätzlich überstehende Kantenstreifen an von 90° abweichenden Eckwinkeln eines plattenförmigen Werkstückes kappen. Nur teilweise ist eine Kantenrundung möglich. Falls diese möglich ist, erfolgt sie nur geradlinig an dem ebenen, gekappten Kantenstreifenquerschnitt und nicht übergehend zu den Hauptflächen hin. Nachteilig ist auch, dass für Kappen und Kantenrunden mindestens zwei Arbeitsgänge oder sogar zwei unterschiedliche Aggregate notwendig sind. Die Funktion der Aggregate setzt die Anbindung an Kantenanleimmaschinen oder Bearbeitungszentren voraus.
  • Eine solche Anbindung entfällt für das handgeführte Kantenbearbeitungsgerät DE 195 23 424 A1 , hier muß jedoch der Kantenstreifen vorgekappt sein, um eine sichere Führung des Kantenbearbeitungsgeräts sicherzustellen. Weiterhin ist es in der dargestellten Ausführung nicht möglich, eine Radiuskontur an der Stoßstelle der Schmalflächen zu erzeugen, da die Schnittlinie am Werkzeug beim Schwenken des Kantenbearbeitungsgeräts prinzipbedingt wandert. Zusätzlich ist für die sichere Handhabung kleinerer Werkstücke als Hilfsmittel eine Einspannvorrichtung notwendig.
  • Aufgabe
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine allseitige und komplette Kantenbearbeitung an stumpfwinkligen Ecken plattenförmiger Werkstücke, deren stirnseitig befestigte Kantenstreifen bereits hauptflächenbündig bearbeitet oder fertigbearbeitet sind und an deren stumpfwinkligen Ecken die Enden von Kantenstreifen überstehen, mit hoher Genauigkeit und Oberflächengüte kostengünstig durchzuführen, dies alles auch an Ecken mit anderen Eckwinkeln zu ermöglichen und bei Werkstücken mit nicht hauptflächenbündigen Kantenstreifenüberständen diese entfernend zu bearbeiten.
  • Lösung, Vorteile
  • Diese Aufgabe wird durch eine Maschine gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Um das eine zentrale Werkzeug herum sind bevorzugt zwei Bearbeitungsstationen angeordnet, in denen ein plattenförmiges Werkstück in unterschiedlichen Neigungswinkeln, bevorzugt senkrecht in einer und waagrecht in der anderen, für eine insgesamt dreidimensionale Kantenbearbeitung einer stumpfwinkligen Ecke mit einem überstehenden Kantenstreifenende positioniert wird.
  • Am Werkstück sind bereits alle Kantenstreifen hauptflächenbündig bearbeitet oder fertigbearbeitet, beispielsweise durch Kantenrundung. Solche Werkstücke erhält man beispielsweise dadurch, dass man Werkstücke mit stumpfen Eckwinkeln durch eine Kantenanleimmaschine laufen lässt, die nur rechte Eckwinkel bearbeiten kann.
  • Das scheibenförmige Werkzeug hat auf beiden Seiten getrennt nutzbare Profile. Das Profil ist derart gestaltet, dass in der senkrechten Position des Werkstücks das überstehende Kantenstreifenende gekappt und gleichzeitig ein gewünschtes Profil, bevorzugt ein Radius, vollständig erzeugt wird. Dazu wird das Werkstück, das in etwa üblichen Eckregalböden oder Unterschrankböden entsprechen kann, in der ersten Bearbeitungsstation mit einem handbetätigten Hebel gegen eine senkrechte Anschlagplatte gespannt und durch gleichgerichtete Fortführung der Spannbewegung an einem ortsfesten Werkzeug vorbeibewegt. Es ist aber für größere Werkstücke grundsätzlich auch möglich, dass das Werkstück feststeht und das Werkzeug bewegt wird.
  • Die Positionierung des Werkstücks erfolgt über präzise Stellelemente. Alle Einstellungen und Bewegungen können grundsätzlich auch über eine computernumerische Steuerung mit entsprechenden Bewegungs- und Antriebselementen bewirkt werden.
  • Aufgrund des prinzipbedingt großen Durchmessers des Werkzeugs wird eine hohe, ziehklingenartige Oberflächenqualität erreicht. Für besonders schwierig zu bearbeitende Materialien kann zusätzlich über ein Stellelement einer dreiteiligen Verstelleinheit eine Vorfräsposition eingestellt werden. Über das gleiche oder ein weiteres Stellelement kann die Fertigfräseinstellung für verschiedene Eckwinkel festgelegt werden.
  • Kleinere Eckwinkel können mit dem gleichen Werkzeug bearbeitet werden. Dazu ist das Werkstück mindestens zweimal am Werkzeug so vorbeizuführen, dass sich die einzeln gefrästen Teilkonturen zur gewünschten Endkontur ergänzen. Dazu wird das Werkstück bei fortdauerndem Kontakt zwischen einer Hauptfläche und der Anschlagplatte um die zu bearbeitende Ecke schrittweise gedreht. Sofern zwei Schritte ausreichen, wird das Werkstück nach dem ersten Bearbeitungsgang mit der anderen Hauptfläche an die senkrechte Anschlagplatte angelegt und der zweite Bearbeitungsschritt wie der erste aber bezogen auf die Ecke in umgekehrter Richtung durchgeführt.
  • Sofern ein anderes Profil, beispielsweise nur ein gerader Kappschnitt ohne Kantenrundung, gefordert ist, wird das Werkstück durch Verstellung in der Höhe auf den entsprechenden Profilabschnitt des Werkzeugs eingestellt. Alternativ wird das Werkzeug in der Höhe verstellt.
  • Sofern die Übergänge von den Hauptflächen zu den Schmalseiten der vorbearbeiteten Kantenstreifen eine Fase, einen Radius oder ein ähnliches Profit aufweisen, bleibt in diesem Übergang nach der ersten Bearbeitung an der geradlinig gekappten und geradlinig gerundeten, stumpfen Ecke oben und unten ein Kantenstreifenrest stehen. Dieser wird in der zweiten Bearbeitungsstation entfernt, die bevorzugt über dem das Werkzeug antreibenden Motor auf der zweiten Seite des scheibenförmigen Werkzeugs angeordnet ist. Das Werkstück wird mit der zu bearbeitenden Ecke an einem Anschlag positioniert, der an der ersten Arbeitsstation befestigt ist und über dem höchsten Punkt des Werkzeugs fixiert wird. Der Anschlag kann drehbar oder fest sein und ist bevorzugt auswechselbar. Anliegend mit der zu bearbeitenden Ecke wird das Werkstück bei Werkzeugeingriff mit der jeweiligen Kantenstreifenaußenfläche bis in die Werkzeugebene gedreht und dadurch ein einwandfreier Profilübergang von der Hauptfläche her erzeugt. Die anderen derartigen Übergänge werden nach entsprechendem Wenden und Drehen des Werkstücks auf die gleiche Weise erzeugt. Andere Eckwinkel werden durch den gleichen oder andere Anschlageinsätze abgedeckt.
  • Damit wird eine allseitige, dreidimensionale, komplette Kantenbearbeitung an Ecken mit überstehenden Kantenstreifenenden mit hoher Oberflächengüte und Genauigkeit mit einer Maschine und nur einem Werkzeug ohne weitere Hilfs-, Spann- oder sonstige Mittel auf einfache Weise erreicht.
  • Nicht hauptflächenbündige, überstehende Kantenstreifen werden in der zweiten Bearbeitungsstation anliegend an einem eingewechselten, nicht drehenden Anschlagelement bearbeitet, wobei der Überstand in eine Ausnehmung der Auflageplatte hineinragt.
  • Grundsätzlich kann eine Konturgebung der Kanten an Hauptflächen oder Ecken durch beispielsweise Kantenrundung auch an Werkstücken durchgeführt werden, die keine überstehenden Kantenstreifenenden oder sonstige Kantenstreifenüberstände haben und auch keine aufgeleimten Kantenstreifen haben.
  • Ausführungsbeispiel
  • Die vorliegende Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen anhand des dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
  • 1 zeigt eine Seitenansicht der Maschine,
  • 2 zeigt eine Draufsicht der Maschine mit wesentlichen Elementen,
  • 3 zeigt das Werkzeug vergrößert mit angrenzenden Elementen,
  • 4 zeigt ein unbearbeitetes Werkstück,
  • 5 zeigt in Richtung von Pfeil A in 4 Ecke 30 nach der ersten Bearbeitungsstation,
  • 6 zeigt die vergrößerte Ansicht der Ecke 30 in 4 nach der ersten Bearbeitungsstation,
  • 7 zeigt die fertiggestellte Ecke nach der zweiten Bearbeitungsstation mit gestrichelt dargestellten Flächenabschnitten.
  • In 1 und 2 ist eine Maschine 1 zur Kantenbearbeitung dargestellt. Das Schneidwerkzeug 2 ist auf der Welle 3 eines Motors 4 gelagert und dreht sich um die Achse 5. Dessen Zähne tragen die Schneidkontur 6 für die erste Bearbeitungsstation 8 auf der linken Seite von Werkzeug 2 und die Schneidkontur 7 für die zweite Bearbeitungsstation 9 auf der rechten Seite von Werkzeug 2. Die Bearbeitungsstation 8 hat einen Tisch 10, auf dem eine senkrechte Anschlagplatte 11 sowie ein oberer Keil 12 und unterer Keil 13 befestigt sind.
  • An der Anschlagplatte 11 sind der Anschlaghebel 50 sowie das Stellelement 14 der Verstelleinheit 48 angebracht. Der Anschlaghebel dreht um den Mittelpunkt des Bolzens 17.
  • Die Verstelleinheit 48 besteht aus den Stellelementen 14, 15 und 16. Stellelement 14 hat eine Außengewinde, das in ein Innengewinde in der Anschlagplatte 11 eingreift. Stellelement 15 hat ein Innengewinde und ist auf Stellelement 14 drehbar angeordnet. Stellelement 16 ist eine exzentrische Scheibe, die auf der Rückseite von Anschlaghebel 50 drehbar angebracht ist und an Stellelement 14 oder Stellelement 15 anliegt.
  • Der untere Keil 13 wird über Stellelement 18 auf dem Tisch 10 horizontal bewegt und wirkt auf den oberen Keil 12, der in dem Tisch 10 verankert ist.
  • Der Tisch 10 ist auf den Führungen 19 abgestützt. Diese sind parallel zur Mittenebene des Werkzeugs 2 ausgerichtet. Der Hebel 20 ist auf dem Tisch 10 um eine horizontale Achse drehbar gelagert. In vorderer Stellung drückt Hebelelement 21 gegen das senkrecht aufgestellte Werkstück 33 oder 44.
  • Die zweite Bearbeitungsstation 9 hat eine Auflageplatte 22, zwei Gelenke 23, zwei Stellelemente 24 und einen Anschlag 25. Anschlag 25 ist auf dem Tisch 10 befestigt und horizontal über Stellelement 26 verschiebbar. Im Anschlag 25 ist ein Einsatzelement 27 drehbar um eine vertikale Achse gelagert. Der Drehmittelpunkt liegt an der Leimfuge im Schnittpunkt der Kantenstreifeninnenseiten. Das Einsatzelement 27 kann entsprechend den geometrischen Anforderungen ausgewechselt werden und auch gegen ein feststehendes, nicht drehendes Element ausgetauscht werden. An Tisch 10 ist das Stellelement 28 befestigt, das Tisch 10 unter der linken Führung 19 so arretiert, dass die Drehachse des Einsatzelementes 27 die Werkzeugachse 5 schneidet.
  • Arbeitsablauf
  • Für einen Arbeitsablauf wird ein unbearbeitetes Werkstück (4) mit einem Eckwinkel α zwischen den Schmalflächenseiten an Ecke 30, dem überstehenden Ende des Kantenstreifens 29 und den bereits hauptflächenbündig bearbeiteten Kantenstreifen in der ersten Bearbeitungsstation 8 mit der Außenseite des Kantenstreifens 29 auf den oberen Keil 12 senkrecht aufgestellt, beispielsweise wie Werkstück 33. Über Verstelleinheit 48 wird die horizontale Position und mit Stellelement 18 die vertikale Position festgelegt. Hebel 20 wird mit dem Hebelelement 21 gegen das Werkstück gedrückt und dieses damit an der senkrechten Anschlagplatte 11 fixiert. Durch Erhöhung der Anpresskraft wird der Tisch 10 bewegt und das Werkstück am Werkzeug 2 vorbeigeführt. Der Kantenstreifen wird gekappt und dabei gleichzeitig gerundet. Da der Werkzeugdurchmesser sehr groß ist, sind die sogenannten Messerschläge sehr klein und die Oberflächenqualität sehr gut. Bei besonders schwierigen Kantenstreifenmaterialien kann über Stellelement 15 eine Vorfräsposition eingestellt werden. Das geometrische Ergebnis der ersten Bearbeitungsstation ist in 5 und 6 dargestellt.
  • Um die Überstande 49 zu entfernen, wird der Tisch 10 in der Position für die zweite Bearbeitungsstation 9 mit Stellelement 28 arretiert. Das Werkstück wird mit einer der Hauptflächen 31, 32 auf die Auflageplatte 22 gelegt, beispielsweise wie Werkstück 34, und mit der zu bearbeitenden Ecke 30 in das Einsatzelement 27 eingeführt. Über die Einstellelemente 24 wird die vertikale Position und über das Stellelement 26 die horizontale Position festgelegt. Das Werkstück wird jetzt mit dem Einsatzelement 27 aufliegend auf der Auflageplatte 22 gedreht, bis die Schmalseiten jeweils in einer Ebene parallel zur vertikalen Mittenebene der Schneidwerkzeugs 2 liegen. Wenn beim Drehen das Werkstück gegen die vordere Kante 37 der hinteren Schutzhaube 36 stößt, öffnet sich diese horizontal schwenkend um den Drehpunkt des Scharniers 38 gegen die Kraft einer Feder (nicht dargestellt) und schließt sich bei Rückdrehen des Werkstücks selbsttätig. Durch die Außenkanten des Anschlags 25 wird ein Überdrehen verhindert. Ein Überstand 49 ist dadurch konturgerecht entfernt. Um die anderen Überstände zu entfernen (7), muss die Platte entsprechend gedreht und gewendet werden, siehe Werkstück 35.
  • Damit wird eine allseitige, dreidimensionale, komplette Kantenbearbeitung an Ecken mit überstehenden Kantenstreifenenden mit hoher Oberflächengüte und Genauigkeit mit einer Maschine und nur einem Werkzeug ohne weitere Hilfs-, Spann- oder sonstige Mittel auf einfache Weise erreicht.
  • Ist in 4 der Winkel α der Ecke 30 kleiner als der entsprechende Winkel der Schneidkontur 6 des Werkzeugs 2 und mindestens halb so groß, wird das Werkstück mit Kantenstreifen 29 wie oben beschrieben in der ersten Bearbeitungsstation 8 so positioniert, dass die Hauptfläche 32 an der senkrechten Anschlagplatte 11 anliegt. Der Anschlaghebel 50 wird dazu mit einem Stellelement, beispielsweise der Exzenterscheibe 16 auf den vorliegenden Winkel eingestellt. Nach dem ersten Schnitt an Ecke 30 wird das Werkstück für einen zweiten Schnitt an Ecke 30 gewendet, so dass nun die zweite Hauptfläche 31 an der senkrechten Anschlagplatte 11 anliegt und der Kantenstreifen 39 auf dem oberen Keil 12 aufliegt. Damit ergänzen sich die beiden Teilkonturen zu einer Endkontur. Sollte der Winkel am Werkstück kleiner als die Hälfte des Winkels der Schneidkontur 6 sein, wird das Werkstück mit der gleichen Hauptfläche an der Anschlagplatte 11 senkrecht schrittweise gedreht und über mehrere, verschiebbare und steckbare Anschläge 40 (nur zwei dargestellt) mittels einer Skala positioniert. Beide Methoden können auch kombiniert werden.
  • Sofern das Werkstück nicht in wie in 4 dargestellt bereits hauptflächenbündig ist, sondern über die Hauptflächen hinausragende Kantenstreifenüberstände hat, besteht die Möglichkeit, diese auf der Bearbeitungsstation 9 zu entfernen. Dazu wird bevorzugt das drehbare Einsatzelement 27 entfernt und bevorzugt gegen ein feststehendes Element ausgetauscht. Dieses Element hat bevorzugt eine Führungsfläche, die in etwa in einer Ebene parallel zu vertikalen Mittenebene des Werkzeugs liegt. Das Werkstück wird auf die Auflageplatte 22 aufgelegt, die zu diesem Zweck eine Ausnehmung mit beispielsweise den Begrenzungslinien 41, 42 und 43 hat, so dass der Kantenstreifenüberstand unterhalb der sonstigen Auflagefläche der Auflageplatte 22 zu liegen kommt. Anliegend an dem feststehenden Element wird der Kantenstreifenüberstand an Schneidkontur 7 vorbeigeführt, so dass die Kante konturgenau und hauptflächenbündig gerundet wird. Dabei können auch Werkstücke mit nicht geradlinigen Schmalflächenseiten bearbeitet werden.

Claims (23)

  1. Maschine zur Kantenbearbeitung von an plattenförmigen Werkstücken stirnseitig befestigten, überstehenden Kantenstreifen aufweisend einen Motor, ein auf der Motorwelle befestigtes Werkzeug oder befestigten Werkzeugsatz sowie Positioniereinrichtungen für das Werkstück und Führungselemente dadurch gekennzeichnet, dass um das Werkzeug oder den Werkzeugsatz herum mindestens zwei Bearbeitungsstationen angeordnet sind, auf denen für die Bearbeitung jeweils ein Werkstück in unterschiedlichen horizontalen und vertikalen Neigungswinkeln und verschieden von einer zur anderen Bearbeitungsstation beliebig im Raum positionierbar ist.
  2. Maschine zur Kantenbearbeitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Bearbeitungsstation ein Werkstück (33, 44) mittels einer waagrechten Auflage (12) und einer senkrechten Anschlagplatte (11) senkrecht aufstellbar ist und in einer anderen Bearbeitungsstation das Werkstück (34, 35) flach auf einer Auflageplatte (22) auflegbar ist.
  3. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die jeweiligen Anschlagelemente für die horizontale Zustellung auf das Werkzeug, der Anschlaghebel (50) und der Anschlag (25), ganz oder teilweise jenseits der vertikalen Werkzeugmittenachse auf der Seite der jeweils anderen Bearbeitungsstation befinden.
  4. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Anschlagplatte (11) der Anschlaghebel (50) und das Stellelement (14) direkt oder über ein oder mehrere Zwischenstücke befestigt sind und der Anschlaghebel (50) über das Stellelement (14) um die Achse (45) drehend einstellbar ist.
  5. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinheit (48) aus bis zu drei Stellelementen (14,15,16) besteht, wobei Stellelement (14) direkt oder über eine Zwischenplatte an Anschlagplatte (11) befestigt ist und mit einem Außengewinde versehen ist.
  6. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Stellelement (15) am unteren Ende von Stellelement (14) aufgeschraubt ist und über das untere Ende von Stellelement (14) hinausdrehbar ist.
  7. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Stellelement (16) auf der Rückseite von Anschlaghebel (50) drehbar um den Mittelpunkt von Bolzen (46) gelagert ist und als Exzenterscheibe oder mit Anschlagflächen, die unterschiedliche Abstände zum Drehpunkt des Stellelements (16) haben, ausgebildet ist.
  8. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die waagrechte Auflage (12) als Keil ausgebildet ist, der auf dem Keil (13) aufliegt, der durch das Stellelement (18) waagrecht verschoben wird.
  9. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Keil (12) in dem Tisch (10) höhenverschiebbar befestigt ist.
  10. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageplatte (22) an Gelenken (23) hinten winkelbeweglich befestigt ist und vorne auf den Stellelementen (24) aufliegt.
  11. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (25) für Bearbeitungsstation (9) am Tisch (10) befestigt ist, über das Stellelement (26) waagrecht verschiebbar und einstellbar ist und über innen angebrachte Federn in Belastungsrichtung gegen das Stellelement (26) drückbar ist.
  12. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Anschlag (25) ein austauschbares Einsatzelement (27) befestigt ist.
  13. Maschine zur Kantenbearbeitung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzelement (27) drehbar um eine vertikale Achse gelagert ist und der Drehmittelpunkt außerhalb des Körpers des Anschlags (25) und außerhalb des Körpers des Einsatzelementes (27) Liegt.
  14. Maschine zur Kantenbearbeitung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehmittelpunkt des austauschbaren Einsatzelements (27) bei anliegendem Werkstück im Schnittpunkt der Kantenstreifeninnenseiten liegt.
  15. Maschine zur Kantenbearbeitung nach Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzelement (27) eine Aussparung (47) hat, in die minimal überstehende Kantenstreifenenden eintauchen, sowie einen kurzen und einen lang auslaufenden Schenkel.
  16. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über das Element (21) des Hebels (20) ein Werkstück gegen die Anschlagplatte (11) druckbar ist und gleichgerichtet mit Hebel (20) der Tisch (10) bewegbar ist.
  17. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das scheibenförmige Werkzeug beidseitige, getrennt nutzbare Schneidkonturen (6, 7) aufweist.
  18. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gesamtwerkzeug aus mehreren voneinander unabhängigen Teilwerkzeugen mit verschiedenen Schneidkonturen besteht.
  19. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Schneidkontur auf mindestens einer Seite des Werkzeugs eine Endkontur am Werkstück durch einmaliges Bearbeiten erzeugbar ist oder durch Ergänzung von Teilkonturen mittels mehrmaliger Bearbeitung nach jeweiligem Wenden des Werkstücks und auch winkelversetzendem Drehen erzeugbar ist.
  20. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkontur (6) des scheibenförmigen Werkzeugs (2) einen Radius mit tangential im Winkel von etwa 135° bis 145° angrenzenden Geraden aufweist, so dass eine gerundete Kontur an einer Werkstückecke mit etwa 135° Eckwinkel mit einem Schnitt erzeugbar ist und Eckkonturen mit Winkeln kleiner als 135° mit weiteren Schnitten durch Ergänzung von Teilkonturen nach Wenden oder Drehen des Werkstücks erzeugbar sind.
  21. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkontur (6) des scheibenförmigen Werkzeugs (2) einen Radius mit tangential im Winkel von etwa 135° bis 145° angrenzenden Geraden aufweist und die Schneidkontur (7) auf der anderen Seite einen Radius mit tangential im Winkel von etwa 90° bis 100° angrenzenden Geraden aufweist.
  22. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hintere Schutzhaube 36 beim Drehen eines Werkstücks wie (35) oder (34) im Einsatz (27) durch Kontakt an Kante (37) um das Scharnier (38) gegen Federkraft öffnend drehbar ist und durch Federkraft selbsttätig schließbar ist.
  23. Maschine zur Kantenbearbeitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an Anschlagplatte 11 zwei und mehrere Anschläge 40 verschiebbar und steckbar sind.
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