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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einschlaufen und Fixieren
von Gurten oder dergleichen Zurrgliedern, mit einer Aufwickeleinheit,
die in einem Tragrahmen zwischen zwei Seitenwangen dreh- und verriegelbar
gelagert ist.
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Eine
solche Vorrichtung wird beispielhaft in der
DE 1 843 978 U1 beschrieben.
Bei der dortigen Aufwickeleinheit handelt es sich um eine Vorrichtung für Gurte
zum Festzurren von insbesondere Möbelstücken. Aus diesem Grund ist
die bekannte Vorrichtung in den zugehörigen Gurt eingeschlauft, so
dass sich der Gurt nach beiden Enden hin gleichmäßig verkürzen oder verlängern lässt.
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Daneben
kennt man allgemein Spannvorrichtungen für Gurte oder Zurrglieder, wie
sie in der
DE 38 13
378 C2 beschrieben werden. Auch in diesem Fall wird die
bekannte Vorrichtung in den Gurt eingeschlauft. Das kann dann zu
Problemen führen, wenn
der Gurt um einen gesteigerten Betrag verkürzt oder gelängt werden
soll, weil dann zunächst
die Verriegelung der Aufwickeleinheit gelöst werden muss.
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Daneben
ist eine derartige Vorrichtung durch die GB 1 168 349 bekannt geworden,
die bereits auf ein Anschlagmittel zur Festlegung des Tragrahmens an
einem Zurrpunkt zurückgreift.
Auch die dortige Handhabung kann nicht rundherum befriedigen, weil die
Festlegung an dem Zurrpunkt mehr oder minder starr erfolgt. Hier
will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige
Vorrichtung so weiterzuentwickeln, dass die Handhabung deutlich
vereinfacht ist und sich insbesondere der eingeschlaufte Gurt oder
ein vergleichbares Zurrglied einfach und um große Strecken längen und
verkürzen
lässt.
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Zur
Lösung
dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
zum Einschlaufen und Fixieren von Gurten oder dergleichen Zurrgliedern
im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen
ein gelenkig angeschlossenes Anschlagmittel zur Festlegung an einem
Zurrpunkt aufweist. – Im
Gegensatz zu der GB 1 168 349, die eine starre Anlenkung der bekannten Vorrichtung
an den Zurrpunkt propagiert, sorgt der gelenkige Anschluss des Anschlagmittels
an den Tragrahmen erfindungsgemäß dafür, dass
die Handhabung deutlich vereinfacht ist.
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Denn
dadurch, dass sich die beschriebene Vorrichtung gegenüber dem
Zurrpunkt gelenkig verstellen lässt,
können
eingeschlaufte Gurte praktisch beliebig in ihrer Länge auf
einfache Weise verändert werden.
Dazu ist es lediglich erforderlich, die Vorrichtung ggf. im Vergleich
zu dem Gurt auszurichten und die Aufwickeleinheit zu entriegeln,
so dass der eingeschlaufte Gurt freikommt. Auf diese Weise kann
ein mit dem Gurt festzulegendes Ladungsgut zunächst einmal grob fixiert werden.
Dazu ist es lediglich erforderlich, den Gurt einzuschlaufen – sofern
dies noch nicht geschehen ist – und
dann die Aufwickeleinheit zu verriegeln.
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Für eine anschließende Fixierung
des Ladungsgutes mag dann noch ergänzend eine Spannvorrichtung
in den Gurt eingeschlauft sein, wie sie beispielhaft und nicht einschränkend in
der
DE 38 13 378 C2 beschrieben
wird. Das heißt,
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird quasi eine grobe Festlegung der Gurtlänge vorgenommen, wohingegen
die eigentliche Fixierung des Ladungsgutes, beispielsweise auf einer
Transportfläche
eines Lkw's oder
eines Zugwagons, dann von einer ergänzenden Spannvorrichtung vorgenommen
wird bzw. werden kann. Selbstverständlich kann in diesem Zusammenhang
nicht nur eine Spannvorrichtung entsprechend der
DE 38 13 378 C2 zum Einsatz
kommen, sondern es sind auch solche nach der DE 1 843 978 U1 denkbar.
Darüber
hinaus erlaubt natürlich
auch die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine endgültige
Festlegung.
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Vorzugsweise
ist das Anschlagmittel kardanisch an den Tragrahmen angeschlossen,
verfügt also über zwei
Gelenkverbindungen, die zudem kreuzartig zueinander angeordnet sind.
Selbstverständlich
reicht für
viele Anwendungen auch nur eine Gelenkverbindung auf.
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In
jedem Fall verfügt
das Anschlagmittel über einen
Haken, welcher optional eine federunterstützte Sicherungszunge aufweist.
Diese federunterstützte Sicherungszunge
verschließt
die obligatorische Hakenöffnung
regelmäßig und
gibt diese nur dann frei, wenn der Haken beispielsweise an den Zurrpunkt festgelegt
und dabei die Sicherungszunge gegen die Federkraft zurückgedrückt wird.
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Im
Detail verfügt
das Anschlagmittel ferner über
eine mit dem Tragrahmen verbundene Lagerzunge, die zwischen zwei
Gelenkbacken am Haken eingreift. In Verbindung mit einem die Gelenkbacken und
die dazwischen befindliche Lagerzunge durchdringenden Lagerbolzen
ist die obligatorische Gelenkverbindung im Detail realisiert. Hierbei
mag es sich bei einem kardanischen Anschluss des Anschlagmittels
an den Tragrahmen um die erste Gelenkverbindung handeln.
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Eine
zweite Gelenkverbindung kann optional im Detail so realisiert werden,
dass die Lagerzunge einen in eine Aufnahme am Tragrahmen vorzugsweise
drehbar eingreifenden Ankerbolzen aufweist. Der üblicherweise drehbar in der
Aufnahme gelagerte Ankerbolzen der Lagerzunge bildet nun die – wenn man
so will – zweite
Gelenkverbindung.
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Dabei
lässt die
erste Gelenkverbindung aus Lagerzunge, Gelenkbacken und Lagerbolzen üblicherweise
Schwenkbewegungen des Hakens in der vom Tragrahmen aufgespannten
Tragrahmenebene zu, wohingegen der Ankerbolzen in Verbindung mit der
Aufnahme am Tragrahmen Dreh- respektive Schwenkbewegungen des Hakens
senkrecht hierzu ermöglicht.
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Auf
diese Weise lassen sich zwei Gelenkverbindungen realisieren, die
zu größtenteils
senkrecht zueinander stehenden Dreh- bzw. Schwenkebenen korrespondieren
und folglich die kreuzartige Anordnung der beiden Gelenkverbindungen
und damit deren Kardangelenkcharakter definieren. – Daraus
ergibt sich auch, dass das Anschlagmittel wenigstens zweiteilig
mit Lagerzunge und Haken ausgeführt
ist, wobei die Lagerzunge den Haken mit dem Tragrahmen – wie beschrieben – koppelt.
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Die
Aufwickeleinheit verfügt
im Einzelnen über
eine Gurtwickelwelle sowie eine Rücklaufsperre, wobei die Rücklaufsperre
eine Drehung der Gurtwickelwelle nur in einer Drehrichtung zulässt. Dabei mag
die Gurtwickelwelle aus zwei Halbwellen mit dazwischen befindlichem
Gurteinführungsschlitz
zusammengesetzt sein. Bei der Rücklaufsperre
handelt es sich regelmäßig um ein
um eine Schwenkachse schwenkbar gelagertes Rastelement, welches
zudem federvorgespannt sein kann, und zwar in Richtung auf den Gurteinführungsschlitz.
Weitere Details der Aufwickeleinheit werden mit Bezug zum Ausführungsbeispiel
erläutert.
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Im
Ergebnis wird eine Vorrichtung zum Einschlaufen und Fixieren von
Gurten oder dergleichen Zurrgliedern zur Verfügung gestellt, die mit Hilfe
des gelenkig an den Tragrahmen angeschlossenen Anschlagmittels eine äußerst einfache
Handhabung zulässt.
Tatsächlich
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung – unabhängig von
der Lage des Zurrpunktes auf einer Ladefläche – problemlos immer so ausgerichtet
werden, dass der eingeschlaufte oder einzuschlaufende Gurt oder
ein vergleichbares Zurrglied problemlos auf die gewünschte Länge zu bringen
ist. Dazu ist es lediglich erforderlich, den Gurt bzw. das Zurrglied
durch den Gurteinführungsschlitz
der aus den beiden Halbwellen zusammengesetzten Gurtwickelwelle
zu führen
und die gewünschte
Länge einzustellen.
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Wenn
nun die Rücklaufsperre
in den Gurteinführungsschlitz
eingreift, ist die Aufwickeleinheit gegenüber dem Tragrahmen verriegelt.
Dadurch kann das Ladegut auf der Ladefläche bereits grob mit Hilfe des
Gurtes oder Zurrgliedes fixiert werden. Der eigentliche Spannvorgang
wird dann zumeist mit Hilfe einer zusätzlichen und in den Gurt bzw.
das Zurrglied eingeschlauften Spannvorrichtung vorgenommen, die
nicht einschränkend
als Spannratsche ausgeführt sein
kann. Mit Hilfe eines dort zumeist vorhandenen Spannbügels lassen
sich große
Drehmomente aufbringen und kann der Gurt mit der gewünschten Spannung
beaufschlagt werden.
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Dagegen
verfügt
die erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Regel nicht über
einen Spannbügel, sondern
vielmehr wenigstens eine an die Gurtwickelwelle angeschlossene Handhabe.
Mit Hilfe dieser Handhabe kann die Gurtwickelwelle bis zur gewünschten
Spannung des Gurtes bzw. Zurrgliedes gedreht werden. In der Regel
ist die Handhabe als Drehflügel
ausgebildet, welcher mit einem Ansatz in den Gurteinführungsschlitz
eingreift und so unmittelbar die Drehung der Gurtwickelwelle aus
den beiden Halbwellen bewirkt. Während
dieser Drehung fällt das
Rastelement in der Rücklaufsperre
in Folge seiner Federvorspannung zumeist jede 180°-Bewegung in
den Gurteinführungsschlitz
ein und verhindert, dass sich die Gurtwickelwelle wieder aufdrehen
kann bzw. der Gurt die eingerichtete Spannung verliert. Hierin sind
die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert;
Es zeigen:
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1 bis 3 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Einschlaufen und Fixieren von Gurten oder dergleichen Zurrgliedern
in verschiedenen Ansichten.
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Anhand
der perspektivischen Darstellung in 1 erkennt
man, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Einschlaufen von Gurten 1 oder vergleichbaren Zurrgliedern
geeignet ist. Dazu verfügt die
Vorrichtung über
eine Aufwickeleinheit 2, 3, 4, 5, die
in einem Tragrahmen 6 zwischen zwei Seitenwangen 6a, 6b dreh-
und verriegelbar gelagert ist. Neben den beiden Seitenwangen 6a, 6b verfügt der Tragrahmen 6 zusätzlich noch über eine
Anschlusswange 6c, die entsprechend der Aufsicht nach 2 die
U-Basis des im Querschnitt U-förmigen
Tragrahmens 6 bildet, wohingegen die beiden Seitenwangen 6a, 6b die
zugehörigen
U-Schenkel formen.
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Von
dem Tragrahmen 6 wird eine Ebene, die Tragrahmenebene T
aufgespannt, welche mit der Zeichnungsebene in der 2 zusammenfällt. An den
Tragrahmen 6 ist ein Anschlagmittel 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13 angeschlossen,
und zwar gelenkig. Das Anschlagmittel 7 bis 13 dient
dazu, den Tragrahmen 6 und mit ihm den eingeschlauften
Gurt 1 an einem lediglich in 1 angedeuteten
Zurrpunkt 14 festzulegen. Der Zurrpunkt 14 mag
auf einer Ladefläche angeordnet
sein, die ein Ladegut aufnimmt, das mit Hilfe des Gurtes 1 sowie
der gezeigten Vorrichtung – oder
mehrerer dieser Aggregate – fixiert
wird. Das ist im Einzelnen nicht dargestellt.
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In
Folge des gelenkigen Anschlusses des Anschlagmittels 7 bis 13 an
den Tragrahmen 6 kann ein Haken 7 des Anschlagmittels 7 bis 13 im
Wesentlichen in der bereits angesprochenen Tragrahmenebene T verschwenkt
werden, wie dies ein Doppelpfeil in 2 andeutet.
Dazu verfügt
das Anschlagmittel 7 bis 13 im Detail neben dem
Haken 7 mit federunterstützter Sicherungszunge 8 über eine
mit dem Tragrahmen 6 verbundene Lagerzunge 10,
die zwischen zwei Gelenkbacken 9 am Haken 7 eingreift
bzw. zwischen diese beiden Gelenkbacken 9 eintaucht. Ein die
beiden Gelenkbacken 9 sowie die eintauchende Lagerzunge 10 durchdringender
Lagerbolzen 11 sorgt dafür, dass der Haken 7 die
beschriebenen und in der 2 angedeuteten Schwenkbewegungen
in im Wesentlichen der Tragrahmenebene T vollführen kann.
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Die
Lagerzunge 10 besitzt darüber hinaus einen Ankerbolzen 12,
welche in eine Aufnahme 13 am Tragrahmen 6 drehbar
eingreift. Auf diese Weise kann die Lagerzunge 10 im Vergleich
zu der Anschlagwange 6c senkrecht zu der Tragrahmenebene T
gedreht bzw. verschwenkt werden, wie dies in 1 durch
einen Doppelpfeil angedeutet ist. Dadurch lässt sich der Haken 7 -
zumindest in gewissen Grenzen – sowohl
in der Tragrahmenebene T als auch senkrecht hierzu verschwenken
bzw. drehen, erfährt
also eine kardangelenkige Anbindung an den Tragrahmen 6.
Das erleichtert die Handhabung der beschriebenen Vorrichtung enorm,
weil der Tragrahmen 6 immer so ausgerichtet werden kann,
dass sich der Gurt 1 einwandfrei in die Aufwickeleinheit 2, 3, 4, 5 einschlaufen
und hinsichtlich seiner Länge
verändern
lässt.
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Die
Aufwickeleinheit 2, 3, 4, 5 setzt
sich im Detail aus einer Gurtwickelwelle 2 aus zwei Halbwellen 2a, 2b mit
dazwischen befindlichem Gurteinführungsschlitz 2c zusammen.
Zusätzlich
ist eine Rücklaufsperre 3 in
Gestalt eines um eine Schwenkachse 15 schwenkbar gelagerten
und federvorgespannten Rastelementes 3 realisiert. Für die Federvorspannung
sorgt die Feder 5. Mit Hilfe der Rücklaufsperre 3 bzw.
des Rastelementes 3 wird gewährleistet, dass sich die Gurtwickelwelle 2 nur
in einer Drehrichtung drehen lässt,
dagegen ein Zurückdrehen
verhindert wird.
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Die
korrespondierende und einzig mögliche Drehrichtung
der Gurtwickelwelle
2 ist in der
3 durch
einen Pfeil angedeutet. Man erkennt, dass beim Drehen der Gurtwickelwelle
2 in
der zugelassenen Drehrichtung das Rastelement
3 nach Absolvieren
einer in etwa 180°-Drehung
jeweils in den Gurteinführungsschlitz
2c eintaucht.
Dagegen kann sich die Gurtwickelwelle
2 nicht in umgekehrter
Richtung drehen, weil dies eine Anschlagkante
16 an der Rücklaufsperre
bzw. dem Rastelement
3 verhindert. Die Funktionsweise ist
dabei ähnlich,
wie diejenige der Rücklaufsperre
entsprechend der
DE
38 13 378 C2 , auf die ausdrücklich verwiesen sei.
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Zusätzlich verfügt die Aufwickeleinheit 2 bis 5 noch über eine
Handhabe 4, welche an die Gurtwickelwelle 2 angeschlossen
ist. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels
sind zwei Handhaben 4 jeweils endseitig der Gurtwickelwelle 2 realisiert.
Bei den beiden Handhaben 4 handelt es sich im Detail um
Drehflügel 4,
die mit einem jeweiligen Ansatz 17 jeweils endseitig in
den Gurteinführungsschlitz 2c der
Gurtwelle 2 eingreifen, und zwar jenseits der zugehörigen Seitenwange 6a, 6b.
Mit Hilfe der Handhaben bzw. Drehflügel 4 kann die Gurtwickelwelle 2 einfach schnell
und problemlos gedreht werden, bis der in den Gurteinführungsschlitz 2c eingeschlaufte
Gurt 1 die gewünschte
Länge aufweist.
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Um
dann letztendlich das auf der Ladefläche befindliche Ladegut mit
der Ladefläche
zu verspannen, mag eine zusätzlich
in den Gurt
1 an anderer Stelle eingeschlaufte Gurtratsche
bzw. Spannvorrichtung vorgesehen werden, die anschließend die
nötige
Spannung aufbaut. Ein Beispiel für
eine solche Gurtratsche wird in der bereits in Bezug genommenen
DE 38 13 378 C2 beschrieben.