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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Griff gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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In
den letzten Jahren haben sich für
das Nordic Walking, bei welcher Sportart das Gehen durch Arm-Stockschübe unterstützt wird
und dadurch auch die Muskulatur der Arme und des Schultergürtels gekräftigt werden,
kürzere
Stocklängen
durchgesetzt, wodurch auch bei korrekt ausgeführtem Arm-Stockschub die Schrittlänge nur
geringfügig
verlängert werden
muss, sodass diese Sportart auch von weniger geübten oder weniger sportlichen
Personen funktionell ausgeübt
werden kann.
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Allerdings
ergibt sich das Problem, dass des Handgelenkt bei Fassen eines Stockes
für einen Stockeinsatz
mit den heute üblichen
Griffen, die eine schlanke leicht gewölbte Form ausweisen, umso stärker noch
oben abgewinkelt werden muss, je kürzer der Stock ist. An der
Ulnarseite bzw. Kleinfingerseite des Handgelenks kommt es dabei
zu einer Dehnung des Kapselapparates und auf der Radialisseite bzw.
der Daumenseite kommt es zu einer Kompression der inneren Handgelenksstrukturen.
Diese eher unnatürliche
Bewegung kann bei ständiger
Wiederholung zu Schmerzen und langfristig zu chronischen Reizungen
des Kapsel- Bandapparates
des Handgelenks führen.
Außerdem
gestaltet sich das Fangen des Stockes und das darauffolgende Fassen
des Griffes technisch schwierig und ist nur für koordinativ gut entwickelte
Freizeitsportler bzw. erfahrenen Nordic Walker perfekt praktizierbar.
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Die
meisten Sporteinsteiger helfen sich dabei in der Weise, dass sie
den herkömmlichen
Griff beim Stockeinsatz einfach nicht mit der ganzen Hand sondern
nur mit Daumen und Zeigefinger fassen und die anderen Finge passiv
hängen
lassen. Mit einer solchen eingeschränkten Handtechnik lässt sich
aber der Körper
des Sportlers nicht nach vorne schieben, bzw. es lässt sich
kein dynamischer Arm-Stockschub nach
hinten durchführen.
Damit geht aber der angestrebte muskelkräftigende Effekt verloren.
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Ziel
der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und einen Griff
der eingangs erwähnten Art
vorzuschlagen, mit dem eine Dehnung des Kapselapparats an der Ulnarseite
und eine Kompression an der Radialisseite des Kapselapparats des
Handgelenks weitgehend vermieden wird und mit dem ein einfaches
Erfassen des Stocks ermöglicht
wird.
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Erfindungsgemäß wird dies
bei einem Griff der eingangs erwähnten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht.
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Durch
die vorgeschlagenen Maßnahmen wird
auch bei relativ kurzen Stöcken
eine ergonomische Handstellung mit einer sehr guten Kraftübertragung
beim Stockeinsatz ermöglicht.
Durch die Auflage, die sich in einer Radialebene des Griffs bzw.
des Stocks schräg
nach hinten und unten erstreckt ermöglicht es, ohne überflüssige Handgelenksbewegung
noch vor dem Stockeinsatz sofort Druck auf den Stock aufzubauen
und einen effektiven Arm-Stockschub nach hinten durchzuführen. Von
Vorteil ist daher eine Ausgestaltung gemäß den Merkmalen des Anspruches
2.
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Durch
die vorgeschlagene Auflage reicht es zum effektiven Ausführen eines
Armschubs den erfindungsgemäßen Griff
nur mit Daumen und Zeigefinger zu umfassen, da der Druck vom Stock
zum Boden allein durch das Niederdrücken des Daumenballens auf
die schräge
Auflage aufgebaut werden kann. Dabei wird ein passives Rückführen des
Armes weitgehend vermieden, da schon unmittelbar vor dem Stockeinsatz
die schräge
Auflage unter dem Daumenballen erfühlt wird, und dadurch ein aktiver
Armeinsatz angeregt wird. Dadurch ergibt sich eine intensivere Muskelbeanspruchung
des gesamten Oberkörpers,
als dies bei Stöcken
mit herkömmlichen
Griffen der Fall ist, wodurch ein höherer Trainingseffekt für den Arm-Schulter-Nacken
und die Rückenmuskulatur
erreicht wird.
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Außerdem wird
durch die schräge
Auflage des Griffs eine optimale Abstützung mit dem Daumenballen
beim Abwärtsgehen
ermöglicht.
Gleichzeitig wird, da mit erfindungsgemäßen Griffen sehr leicht ein
konstanter Druck gegen den Boden während des gesamten Stockschubs
aufrecht erhalten werden kann, wird auch die Gefahr des Wegrutschens
der Spitze des Stocks wesentlich vermindert.
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Um
ein hohes Maß an
Komfort zu ermöglichen,
ist es vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 3 vorzusehen. In
diesem Zusammenhang ist es auch zweckmäßig die Merkmale des Anspruches
12 vorzusehen, wodurch eine entsprechend große Auflagefläche für den Daumenballen
sichergestellt ist.
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Weiters
können
die Merkmale des Anspruches 13 vorgesehen sein, durch die eine entsprechende
Dämpfung
von Stößen sichergestellt
ist.
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Durch
die Merkmale des Anspruches 4 kann ein erfindungsgemäßer Griff
sehr einfach hergestellt werden, insbesondere durch Spritzgießen oder
Pressen, z.B. von Gummimassen oder einem Gemisch von Korkpartikel
und Bindemittel, insbesondere Kunstharzen. Es sind jedoch auch andere
Werkstoffe, insbesondere solche die eine gewisse Elastizität und eine
nur geringe Wärmeleitfähigkeit
aufweisen geeignet.
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Um
Gewicht zu sparen ist es zweckmäßig die
Merkmale des Anspruches 5 vorzusehen.
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Durch
die Merkmale des Anspruches 6 ergibt sich der Vorteil, dass ein
hohes Maß an
Stabilität
des Griffs sehr einfach erreicht werden kann.
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Um
auch eine Nachrüstung
von vorhandenen Griffen zu ermöglichen,
ist es zweckmäßig die Merkmale
des Anspruches 7 vorzusehen. Dadurch ist es auf einfache Weise möglich, an
einen vorhandenen herkömmlichen
Griff eine Auflage anzubringen, um die Handhabung der Stöcke wie
oben beschrieben zu erleichtern.
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Dabei
können
die Merkmale des Anspruches 8 vorgesehen sein, wodurch die Auflage
sehr einfach an einem Griff befestigt werden kann. Dabei ist es vorteilhaft
die Merkmale des Anspruches 9 vorzusehen. Dabei ist auf einfache
Weise die Möglichkeit
einer Anpassung an herkömmliche
Griffe mit unterschiedlichen Durchmessern gegeben.
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Eine
weitere Möglichkeit
einer einfachen Befestigung einer Auflage an einem Griff ergibt
sich durch die Merkmale des Anspruches 10. Dabei ergibt sich der
Vorteil einer sehr stabilen Verbindung.
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Weiters
können
die Merkmale des Anspruches 11 vorgesehen sein. Dadurch ergibt sich
ebenfalls eine sehr einfache Möglichkeit
einer Befestigung einer Auflage an einem herkömmlichen Griff.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine Möglichkeit für eine Umrüstung bestehender herkömmlicher
Griffe zu Schaffen. Dies wird durch die Merkmale des Anspruches
16 und gegebenenfalls 17 erreicht.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, einen Stock für Nordic
Walking oder den Schilanglauf vorzuschlagen, der einfach gehandhabt
werden kann. Erfindungsgemäß wird dies
durch Merkmale des Anspruches 18 erreicht.
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Die
Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen.
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Griffes,
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2 eine
Schnittdarstellung einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Griffes,
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3 eine
Ansicht einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Griffes,
und
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4 und 5 jeweils
eine Auflage zur Anbringung an einem herkömmlichen Griff.
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Der
Griff 1 nach der 1 weist
eine Aufnahme 2 für
einen Stock auf. Dabei ist der Griff 1 in seinem obersten
Bereich gebogen bzw. abgeknickt. Diese Abknickung weist in Gebrauchsstellung
nach vorne. In diesem Bereich ist ein Schlitz 3 vorgesehen, durch
den eine in 3 dargestellte Schlaufe gezogen
ist, wobei ein Teil dieser Schlaufe aus der Stirnseite 4 austritt
und dort festgelegt wird. Unterhalb des Schlitzes 3 geht
eine Auflage 5 in einem Winkel zwischen 20 bis 40°, vorzugsweise
etwa 30°,
zur Achse 6 der Aufnahme 2 schräg nach unten
ab. Die Auflage 5 ist im Querschnitt konvex gekrümmt, wobei
die Mantellinien der Außenfläche 6 der
Auflage 5 in einer Radialebene des Griffs 1 im
Wesentlichen gerade verlaufen. Allerdings wäre es auch möglich die
Auflage 5 zumindest in Teilbereichen konkav statt gerade auszubilden.
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Die
Auflage 5 ist im vorliegenden Fall einstöckig mit
dem Griff 1 verbunden, wobei die Auflage 5 aus
Gewichts- und Stabilitätsgründen über einen Steg 7 mit
der Aufnahme 2 verbunden ist. Dabei kann, wie strichliert
dargestellt ist, in dem Steg 7 zur Materialersparnis ein
Durchbruch 8 vorgesehen sein.
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Die
Auflage 5 dient zur Abstützung des Daumenballens einer
Person, die der Griff 1 hält.
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Bei
der Ausführungsform
nach der 2 ist die Auflage 5 des
Griffs 1 über
zwei Stege 81, 82 mit dem die Aufnahme 2 aufweisenden
Bereich des Griffs 1 verbunden.
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Bei
beiden Ausführungsformen
des Griffs 1 ist die Auflage 5 etwas breiter als
der Durchmesser der Aufnahme 2 für einen Stock.
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Bei
der Ausführungsform
nach der 3 ist an einem herkömmlichen
Griff 1' eine
Auflage 51, die in der 4 oder 5 dargestellt
ist, angebracht. Dabei weist die Auflage 51 einen Fuß 52 auf,
der eine konkav gekrümmte
Abstützfläche 53 aufweist,
mit der die Auflage 51 an einem herkömmlichen, im Wesentlichen zylindrischen
Griff 1' anliegt,
der in der 4 strichliert angedeutet ist.
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Der
Fuß 52 ist über zumindest
einen Steg 71 mit der Auflage 51 verbunden.
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Im
schmalen, oberen Bereich des im Querschnitt rechteckigen Steges 71 ist
an seiner einen Seite ein nach oben abstehendes Band 72 angebracht,
das im Bereich seines freien Endes mit einem Klettverschluss 73 versehen
ist, wobei an der zweiten Seitenfläche des Steges 71 ebenfalls
ein Klettverschluss 74 angebracht ist. Dieses Band 72 wird über eine
Schlaufe 10 des Griffs 1' geschlungen, um die Lage der Auflage 51 in
axialer Richtung der Aufnahme 2 bzw. des Griffs 1' zu fixieren.
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Weiters
sind am Steg 71 an einer Seitenfläche zumindest ein, vorzugsweise
zwei oder mehrere, quer zur Längsachse
der Aufnahme 2 abstehende (s) Band bzw. Bänder 75 angebracht,
das bzw. die in ihrem Endbereich mit einem Klettverschluss 76 versehen
ist bzw. sind. An der anderen Seitenfläche des Steges 71 sind
ebenfalls Klettverschlüsse 77 angebracht,
um dadurch die Auflage 51 über den Steg 71 am
Griff 1' fixieren
zu können.
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Zur
Befestigung der Auflage 51 wird die Auflage 51 mit
dem Fuß 52 an
einem herkömmlichen Griff 1' angelegt und
das Band 72 über
die Schlaufe 10 geschlungen und mit den Klettverschlüssen 73, 74 fixiert.
Danach werden die Bänder 75 um
den Griff 1' geschlungen
und mit den Klettverschlüssen 76, 77 fixiert.
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Zur
Anbringung einer Auflage 51 kann diese statt mit den Bändern 75 auch
mit im Wesentlichen lyraförmigen
Klemmfedern versehen sein, die auf einen herkömmlichen Griff 1' aufsteckbar
sind. Zur Fixierung der Lage der Auflage in Richtung der Achse der
Aufnahme 2 dient dabei wieder das Band 72, das über die
Schlaufe 10 geschlungen wird.
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5 zeigt
schematisch eine Auflage 51 mit einer Außenfläche 6,
welche Auflage von einem Keil gebildet ist. Der Keil wird mit seiner
Basisfläche
an einen Griff 1' angelegt
und mit einem Band 75, das um den Griff 1' herumwickelbar
ist, mit entsprechenden Klettverschlussteilen 76 befestigt.
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Wesentlich
für die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Griffes ist, dass die Auflage einen Winkel mit der Längsachse
des Griffes bzw. der Längsachse
des vom Griffs aufzunehmenden bzw. damit verbundenen Stockes einschließt, um dem Handballen
eine Auflage zu bieten. Die Verbreiterung des Griffes nach unten
zu kann entweder durch eine Verbreiterung des Griffes bzw. mit ihrer
einstückigen Erweiterung
mit diesem ausgebildete Maßnahmen erreicht
werden oder durch Anlagestücke,
wie sie in den 3, 4 und 5 dargestellt
sind. Derartige Anlagestücke
dienen zur Nachrüstung
von herkömmlichen
Griffen. Von Vorteil ist es, wenn die Griffe bereits einstückig mit
derartigen Auflagen bestückt sind,
sodass beim Montieren des Griffes auf den Stock die Auflage mitmontiert
werden kann.
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Sofern
die Auflage aus Gummi besteht, kann dieser erwärmt werden und die Aufnahme 2 für den Stock
ist sodann leicht über
den Stock zu stülpen.
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Prinzipiell
ist es möglich,
Griffteile aus beliebigen Material, so z.B. aus Kunststoff, Holz,
Kork oder Metall, mit erfindungsgemäßen Auflagen für den Handballen
auszugestalten. Wesentlich ist es, dass sich der Griffteil nach
unten zu in radialer Richtung erweitert. Diese Erweiterung erstreckt
sich jedoch nicht rund um den Griff sondern besitzt eine Breite,
die etwa dem Stockdurchmesser entspricht bzw. allenfalls etwas breiter
ist. Dies trifft auch für
den nachträglich
montierbaren Keil gemäß 5 zu,
dessen Dicke etwa der Griffdicke entspricht.
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Abgesehen
von den Bändern
zur Befestigung von nachträglich
montierbaren Auflagen besitzen derartige Auflagen bzw. besitzt ein
einstückig
mit der Auflage ausgebildeter Griff vorteilhafterweise eine Symmetrieebene,
sodass jeder Stock zum Gebrauch mit der linken oder der rechten
Hand eingesetzt werden kann.