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Die
Erfindung betrifft eine Erntemaschine zum Ernten von stängelartigem
Erntegut wie Mais oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Eine
solche Erntemaschine ist beispielsweise durch die Druckschrift
EP 0 992 187 A1 bekannt. Diese
Druckschrift beschreibt eine selbstfahrende Maschine mit einem Erntevorsatz,
der nebeneinander angeordnete rotierende Einzugs- und Mähtrommeln aufweist. Diese Einzugs-
und Mähtrommeln sind
an verschwenkbaren Rahmenelementen angebracht. Hierbei sind vier
Einzugs- und Mähtrommeln an
einem in Fahrtrichtung vor der Maschine angeordneten Grundrahmen
angebracht, während
seitlich davon an schwenkbaren Rahmenteilen jeweils zwei und an
einem weiteren, ebenfalls schwenkbaren Außenrahmen, jeweils eine Einzugs-
und Mähtrommel angeordnet
sind. In einer Transportstellung werden die seitlichen Rahmenteile
sowie die Außenrahmenteile
nach oben und nach innen geschwenkt, wodurch sich dementsprechend
die gegenüber
der Arbeitsstellung deutlich reduzierte Transportbreite ergibt.
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Die
Maschine der beschriebenen Art weist den Nachteil auf, dass die
nach innen geschwenkten Mäh-
und Einzugseinheiten in Fahrtrichtung vor der Fahrerkabine angeordnet
sind und somit je nach Bauform unter Umständen die Sicht auf die Fahrbahn in
Fahrtrichtung beeinträchtigen
können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine entsprechende Maschine mit völlig freier
Sicht nicht nur in Fahrtrichtung, sondern im Rahmen des Sichtkegels,
auch zur Seite vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von einer Maschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
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Durch
die in den Unteransprüchen
genannten Maßnahmen
sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend
zeichnet sich eine erfindungsgemäße Erntemaschine,
insbesondere ein Vorsatzgerät,
für einen
selbstfahrenden Feldhäcksler dadurch
aus, dass wenigstens zwei Mäh-
und Einzugseinheiten mit Mäh-
und Einzugsorganen in entgegengesetzte Drehrichtung schwenkbar derart
zueinander ausgerichtet sind, dass diese sich zwecks Überführung in
ihrer Transportstellung oberhalb des Mittelteils der Erntemaschine übereinander
geschichtet, ablegen lassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Basiseinheit vorgesehen, die im wesentlichen mittig in
der Maschine angebracht ist. Eine solche Anordnung bietet verschiedene
Vorteile.
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Zum
einen kann ein wesentlicher Teil der Arbeitsbreite mit einem einstückigen Rahmenaufbau abgedeckt
werden. Darüber
hinaus ist die Einkopplung des Antriebs von dem Fahrzeug in das
entsprechende Vorsatzgerät
mit einer solchen Basiseinheit leichter zu bewerkstelligen. Darüber hinaus
kann die Höhenverstellung
des Vorsatzgerätes
an einer solchermaßen
ausgestalteten Basiseinheit in herkömmlicher Weise ausgebildet
werden. Je weiter die Befestigung am Fahrzeug sich über die
Fahrzeugbreite erstreckt, umso stabiler bzw. kippsicherer lässt sich darüber hinaus
die gesamte Aufhängung
des Vorsatzgerätes
an dem Fahrzeug realisieren. Daher wird vorteilhafterweise die Basiseinheit
nicht nur mittig vor dem Fahrzeug angeordnet, sondern darüber hinaus so
ausgebildet, dass sie sich im wesentlichen über die gesamte Breite des
Fahrzeugs erstreckt. Diese Breite entspricht im wesentlichen auch
der Gesamtbreite der Maschine in Transportstellung des Vorsatzgerätes.
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Die
volle Ausnutzung der Fahrzeugbreite für die Basiseinheit hat darüber hinaus
den Vorteil, dass die in Arbeitsstellung außerhalb der Fahrzeugbreite liegenden
schwenkbaren Einheiten des Vorsatzgerätes bei gleicher Arbeitsweise
entsprechend kürzer ausgebildet
werden können.
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Erfindungsgemäß sind beidseitig
der Basiseinheit, welche die mittlere Sektion der Erntemaschine
als Vorsatzgerät
darstellt, zwei weitere Mäh-
und Einzugseinheiten als äußere Sektionen
angeordnet, die in Gelenklagern so an der Basiseinheit angeschlossen
sind, dass sie sich um etwa 180° gegenüber ihrer
Betriebsstellung verschwenken lassen. Dabei werden diese äußeren Sektionen
vorzugsweise von hydraulisch betätigten
Druckmittelantrieben verschwenkt und dann auch in Ihrer Transportlage
von diesen abgesperrt und abgesichert gehalten.
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Damit
das etwa parallele Ablegen der äußeren Sektionen
auf das Basisteil als mittlere Sektion überhaupt erst möglich ist,
müssen
die Schwenkachsen der Schwenklager in ihrer Höhenlage gegenüber dem
Boden eine Differenz zueinander aufweisen. Dabei wird die äußere Sektion,
deren Schwenkachse den geringeren Abstand gegenüber dem Boden hat, zuerst aus
der Arbeitsstellung um etwa 180° in
ihre endgültige
Transportlage verschwenkt und über
der Basiseinheit abgelegt. Danach wird auch die zweite äußere Sektion,
deren Schwenkachse den größeren Abstand
gegenüber
dem Boden hat, aus der Arbeitsstellung um etwa 180° in ihre
endgültige
Transportlage verschwenkt und ebenfalls über der Basiseinheit abgelegt.
In dieser abgelegten Position der äußeren Sektionen verlaufen die
Rahmenteile des Maschinengestells, in denen die Mäh- und Einzugstrommeln gelagert
sind, etwa parallel in Abstand zueinander, so dass das eine der äußere Sektionen
im Sinne der Sandwich-Bauweise
zwischen der inneren Sektion als Basiseinheit und der zweiten äußeren Sektion eingelagert
ist.
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Auf
diese Weise ergeben sich konstruktive Möglichkeiten, die Anordnung
der Mäh-
und Einzugseinheiten in der Transportstellung so anzuordnen, dass
in Geradeaus-Richtung ein völlig
freier Blick auf die Fahrbahn und zur Seite der Fahrbahn möglich ist. Dieses
vermittelt dem Fahrer eine bessere Rundumsicht von seinem Fahrerplatz
aus, welches den Stressdruck hinsichtlich der Konzentration auf
das gesamte Umfeld der Fahrerkabine in der Transportfahrt erheblich
reduziert und somit gleichermaßen
einen Beitrag zur Erhöhung
der Verkehrssicherheit darstellt.
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Es
zeigen:
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1 Trägerfahrzeug
mit Vorsatzgerät
als Erntemaschine nach der Erfindung in einer Draufsicht auf die
Arbeitsebene
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2 Ansicht
anlog 1 in vereinfachter Darstellung
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3 Seitenansicht
gemäß 1 in
Richtung Y
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4 Trägerfahrzeug
mit Vorsatzgerät
als Erntemaschine nach der Erfindung in einer isometrischen Darstellung
gemäß 2
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5 abgekoppeltes
Vorsatzgerät
als Erntemaschine nach der Erfindung in einer Ansicht von Hinten
in Fahrtrichtung gesehen
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6 Ansicht
des Trägerfahrzeuges
mit Vorsatzgerät
als Erntemaschine nach der Erfindung in einer Arbeitsstellung entgegen
der Fahrtrichtung gesehen
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7 Ansicht
analog 6, jedoch mit einer hochgeklappten äußeren Mäh- und Einzugseinheit
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8 Ansicht
analog 6, jedoch mit beiden hochgeklappten äußeren Mäh- und Einzugseinheiten
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9 Ansicht
analog 8 mit beiden hochgeklappten äußeren Mäh- und Einzugseinheiten in einer
isometrischen Darstellung
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10 abgekoppeltes
Vorsatzgerät
als Erntemaschine nach der Erfindung gemäß 8 in einer isometrischen
Ansicht von hinten in Fahrtrichtung gesehen
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11 Seitenansicht
eines Trägerfahrzeuges
mit Vorsatzgerät
als Erntemaschine nach der Erfindung im Transportzustand
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12 Draufsicht
eines Trägerfahrzeug
mit Vorsatzgerät
als Erntemaschine nach der Erfindung im Transportzustand
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In 1 ist
ein Trägerfahrzeug 1 mit
einem Vorsatzgerät
(2) als Erntemaschine nach der Erfindung in einer Draufsicht
auf die Aufstandsebene (20) dargestellt. Es handelt sich
hierbei um eine selbstfahrende Erntemaschine bekannt auch unter
dem Begriff Feldhäcksler.
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In 2 ist
die analoge Ansicht gemäß 1,
der besseren Übersicht
halber in vereinfachter Darstellung gegenüber 1, und in 3 die Seitenansicht
mit Blickrichtung in Richtung Y der 2 dargestellt.
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4 und 5 zeigen
das Trägerfahrzeug mit
Vorsatzgerät
als Erntemaschine nach der Erfindung in einer isometrischen Darstellung
gemäß 2,
und 5 zeigt das abgekoppelte Vorsatzgerät in einer
Ansicht von hinten in Fahrtrichtung F gesehen
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Das
Vorsatzgerät
(1) besteht aus drei Mäh- und
Einzugseinheiten 15, 16, 16', wobei die
mittlere Mäh-
und Einzugseinheit 15 als Basiseinheit mit nicht näher dargestellten
Kopplungspunkten im Frontbereich und vor den Vorderädern 6 des
Trägerfahrzeugs 1 mit
diesem verbunden ist.
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Beidseitig
der Basiseinheit 15 sind die äußeren Mäh- und Einzugseinheiten 16, 16' in Schwenklagern 13, 13', die sich auf
der Rückseite
des mittleren Maschinengestells 9 auf Lagerkonsolen 14, 14' abstützen, klappbar
mit diesem verbunden. Der Schwenkantrieb selbst kann vorzugsweise
in einer an sich bekannten Ausführung
als hydraulisch beaufschlagten Stellantrieb 17, 17', beispielsweise
ausgebildet als beidseitig beaufschlagter Hydraulikzylinder (Differentialkobenzylinder),
ausgeführt
sein.
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Ein
derartiges Vorsatzgerät
besteht klapptechnisch betrachtet beispielsweise aus drei Sektionen,
der mittleren feststehenden Sektion 11 und den beiden äußeren schwenkbeweglichen
Sektionen 12, 12'.
Mit dieser Ausführung
können
beispielsweise Arbeitsbreiten bis zu etwa 9 Metern realisiert werden. Jede
der Sektionen 11, 12, 12' beinhaltet je zwei um etwa aufrechte
Rotationsachsen 4 angetriebene Mäh- und Förderrotore 3, die
das stängelige
Pflanzengut abmähen,
einziehen und je nach Drehrichtung 5, 5' in den entsprechenden
Förderkanal
weiter befördern,
wobei die Anzahl der Mäh-
und Förderrotore 3 je
Sektion keineswegs auf zwei Einheiten beschränkt ist und auch durchaus variieren
kann. Vorteilhafterweise ist die Aufteilung der verschiedenen Sektionen 11, 12, 12' symmetrisch
zur vertikalen Längsmittelebene 8,
welches aber keineswegs eine notwendige Bedingung zur Anwendung
der Erfindung darstellt.
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Die
Förderrotore 3 der
mittleren Sektion 11 bzw. der Mäh- und Einzugseinheit 15 sind
in dem mittleren Maschinengestell 9, die Förderrotore 3 der äußeren Sektionen 12, 12' bzw. der Mäh- und Einzugseinheiten 16, 16' sind in den
jeweiligen äußeren Maschinengestellen 10, 10' gelagert.
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6 zeigt
eine Ansicht des Trägerfahrzeug 1 mit
Vorsatzgerät 2 als
Erntemaschine nach der Erfindung in einer Arbeitsstellung entgegen
der Fahrtrichtung F gesehen. In dieser Ansicht wird näher verdeutlicht,
dass die Schwenklager 13, 13' mit ihren Schwenkachsen 19, 19' eine unterschiedliche
Höhenlage 21, 21' gegenüber der
horizontalen Aufstandsebene 20 einnehmen.
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Die
unterschiedlichen Höhenlagen 21, 21' definieren
dabei einen vertikalen Abstand 18 der Schwenkachsen 19, 19', der vorteilhafterweise
im Bereich von etwa 250 mm bis 550 mm, vorzugsweise bei etwa 400
mm liegt.
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In 7 ist
analog 6 die gleiche Ansicht, jedoch mit der hochgeklappten äußeren Mäh- und Einzugseinheit 16' dargestellt.
Die hochgeklappte Lage ist gleichzeitig die Transportposition dieser Mäh- und Einzugseinheit 16'.
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Der überstrichene
Verschwenkwinkel α' zur Überführung in
die Transportstellung beträgt
dabei etwa 180°,
so dass die Längserstreckung
der Mäh- und
Einzugseinheit 16',
welche quer und etwa rechtwinklig zur Fahrtrichtung verläuft, einen
gegenüber der
Arbeitsstellung entgegengesetzten Verlauf eingenommen hat und sich
dabei oberhalb der mittleren Mäh-
und Einzugseinheit 15 befindet. Die Ausgangslage der Mäh- und Einzugseinheit 16' ist dabei durch Phantomlinien
angedeutet. Ebenfalls in Phantomlinien dargestellt ist die Verklappung
der zweiten äußeren Mäh- und Einzugseinheit 16,
die zu ihrer Überführung in
die Transportstellung dann den Winkel α überstreichen müsste.
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In 8 ist
die gleiche Ansicht analog 6, nunmehr
jedoch mit beiden hochgeklappten äußeren Mäh- und Einzugseinheiten 16, 16' dargestellt.
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Um
eine möglichst
geringe Bauhöhe 22 der zusammengeklappten
Mäh- und
Einzugseinheiten 15, 16, 16' zu erreichen,
ist es von Vorteil, die Schenkachsen 19, 19' so anzuordnen,
dass die Mäh- und
Einzugseinheiten 16, 16' einen horizontalen Versatz 24, 24' relativ zur
Mäh- und
Einzugseinheiten 15' aufweisen.
Dieses ermöglicht
eine günstigere
Verschachtelung der Mäh-
und Einzugseinheiten 15, 16, 16' ineinander,
damit gegenüberliegende
Bauteile eine günstigere
Lage zueinander einnehmen können.
Der horizontale Versatz 24, 24' liegt vorzugsweise im Bereich
von 25mm bis 75mm, vorzugsweise etwa bei 50mm.
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9 und 10 zeigen
zum besseren Verständnis
die Transportstellung der Erntemaschine 2 als Vorsatzgeräte zum Mähen und
Einziehen von stängeligem
Erntegut nach der Erfindung in einer isometrischen Darstellung,
und zwar die 9 in einer Frontansicht entgegen
der Fahrtrichtung F und 10 in
abgekoppelter Darstellung in Fahrtrichtung. F in der zuvor angesprochenen
vereinfachten Darstellungsform.
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11 und 12 zeigen
wiederum eine technische Darstellung eines kompletten Feldhäckslers
mit integrierter Erntemaschine 1 als Vorsatzgerät nach der
Erfindung im Transportzustand. Dabei zeigt die 11 eine
Seitenansicht und 12 eine Draufsicht gemäß 11 mit
Blickrichtung in Ansicht X.
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In
besonders platzsparender Bauweise nehmen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Mäh-
und Einzugseinheiten 15, 16, 16' in der verklappten
Transportstellung eine etwa parallel zueinander ausgerichtete Lage
ein, welches die Bauhöhe 22 des
Vorsatzgerätes 2 im
Rahmen der voll ausgeschöpften
verkehrsrechtlich zugelassenen Transportbreite 23 minimiert,
und welches dem Fahrer aus der Fahrerkabine 7 heraus eine
optimale und freie Sicht auf die Fahrbahn und deren Fahrbahnränder ermöglicht.
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In
besonders vorteilhafter Weise ist dabei jede Mäh- und Einzugseinheit 15, 16, 16' mit gleicher Anzahl
von Mäh-
und Förderrotoren 3 bestückt, welches
die Verwendung möglichst
vieler Gleichteile ermöglicht.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist dabei jede Mäh- und Einzugseinheit 15, 16, 16' mit je zwei
Mäh- und
Förderrotoren 3 besetzt,
wodurch mit einer geringstmöglichen
Anzahl von Mäh- und
Förderrotoren 3 eine
jeweils optimale Arbeitsbreite erzielbar ist, wodurch eine besonders
wirtschaftliche Bauweise möglich
wird.
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- 1
- Trägerfahrzeug
- 2
- Erntemaschine
(Vorsatzgerät)
- 3
- Mäh- und Förderrotor
- 4
- Rotationsachse
- 5,
5'
- Drehrichtung
- 6
- Vorderräder
- 7
- Fahrerkabine
- 8
- vertikale
Längsmittelebene
- 9
- mittleres
Maschinengestell
- 10,
10'
- äußeres Maschinengestell
- 11
- mittlere
Sektion
- 12,
12'
- äußere Sektion
- 13,
13'
- Schwenklager
- 14,
14'
- Lagerkonsolen
- 15
- Mäh- und Einzugseinheit
(Basiseinheit)
- 16,
16'
- Mäh- und Einzugseinheit
(äußere Einheit)
- 17,
17'
- Stellantrieb
- 18
- vertikaler
Abstand
- 19,
19'
- Schwenkachse
- 20
- horizontale
Aufstandsebene
- 21,
21'
- Höhenlage
- 22
- Bauhöhe
- 23
- Transportbreite
- 24,
24'
- horizontale
Versatz
- F
- Fahrtrichtung
- α, α'
- Verschwenkwinkel