DE202004017481U1 - Zahnimplantat - Google Patents
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Abstract
Zahnimplantat
aus Zirkonkeramik, bestehend aus einem Zahnwurzelimplantat, in das
eine innere Bohrung eingebracht ist, die aus mindestens zwei und höchstens
drei in Richtung auf die Mittelsenkrechte des Zahnwurzelimplantats
liegenden sich überschneidende Einzelbohrungen
besteht, die so angelegt sind, dass sich die Einzelbohrungen im
unteren Bereich des Zahnwurzelimplantats berühren und die Wände zwischen
den Einzelbohrungen entfernbar sind, in die so gebildete Bohrung zwei
bzw. drei Glasfiberstifte, die jeweils etwa den gleichen Durchmesser
wie die Einzelbohrungen besitzen, eingesetzt sind, und die Glasfiberstifte
mit einem ersten Komposit umgeben sind, auf das der Zahn mit einem
zweiten Kompositen aufgebracht wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Zahnimplantat aus Zirkonkeramik für den Ersatz fehlender Zähne, die durch Unfall oder verschiedene Krankheitsbilder zerstört wurden.
- Es ist seit längerer Zeit bekannt, fehlende Zähne durch ein Implantat zu ersetzen. Dazu wird in erster Linie wegen der hohen Bioverträglichkeit, der Festigkeit und der guten Bearbeitbarkeit Titan für die Wurzeln und Keramik für die Zähne verwendet.
- Als nachteilig hat sich dabei herausgestellt, dass nach dem Aufbau der Zähne sichtbare Metallränder von Metall-Keramik-Rekonstruktionen das ästhetische Resultat negativ beeinträchtigen. Die Farbe von Titanimplantaten kann bei gegebenen ungünstigen periimplantären Weichgewebskonditionen oder durch Weichgeweberetraktion das ästhetische Erscheinungsbild einer Implantatversorgung unvorteilhaft beeinflussen. Deshalb erfahren in ästhetisch exponierten Bereichen vollkeramische Kronensysteme auf Zähnen und Implantaten vermehrt Anwendung.
- Es wurde versucht, einen Einzelzahn durch ein individuell hergestelltes vollkeramisches Zirkonoxid-Implantat-Kronen-System zu ersetzen. Ein Implantat dieser Art wird in der WO/ 01/34056 A1 offenbart. Die Lösung entspricht im wesentlichen einem natürlichen Zahn. Da die gesamte Belastung über den Zahn auf die Implantatwurzel übertragen wird, kann sich das Implantat lockern. Mittlerweile liegen jedoch für vollkeramische Einzelzahnrestaurationen gute Langzeitergebnisse vor. Vollkeramische Brückenkonstruktionen sind bisher nicht in Angriff genommen worden, da die Wurzelimplantate erhöhten Belastungen ausgesetzt sind und sich deshalb lockern oder brechen könnten. Als besondere Belastung hat sich dabei die Drehbeanspruchung herausgestellt.
- Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung für Zahnwurzelimplantate vorzuschlagen, die auch für Brückenkonstruktionen geeignet ist und die die Nachteile im Stand der Technik überwinden.
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
- Das Zahnimplantat entsprechend der vorliegenden Erfindung besteht aus einem Zahnwurzelimplantat, in das eine innere Bohrung eingebracht ist, die aus mindestens zwei und höchstens drei in Richtung auf die Mittelsenkrechte des Zahnwurzelimplantats liegenden sich überschneidende Einzelbohrungen besteht, die so angelegt sind, dass sich die Einzelbohrungen im unteren Bereich des Zahnwurzelimplantats berühren und die Wände zwischen den Einzelbohrungen entfernbar sind, in die so gebildete Bohrung zwei bzw. drei Glasfiberstifte, die jeweils etwa den gleichen Durchmesser wie die Einzelbohrungen besitzen, eingesetzt sind, und die Glasfiberstifte mit einem ersten Komposit umgeben sind, auf das der Zahn mit einem zweiten Kompositen aufgebracht wird. Zur Vergrößerung der Oberfläche, die nach der Implantation an dem Knochen anliegt, kann der Schaft des Zahnwurzelimplantates ein Gewinde besitzen und/oder aufgeraut und/oder mit Bioverit beschichtet sein. Das erste Komposit mit dem die Krone auf den Glasfiberstäbchen befestigt wird, kann aus einem Zement und das zweite Komposit aus einem festen aber elastischen Material bestehen.
- Die Glasfiberstifte sichern eine hohe Drehstabilität des auf der Zahnwurzel modellierte Zahnes, sollte der Zahn durch eine Querkraft überbelastet werden. In einem solchen Fall würde der Zahn abbrechen, ohne das Zahnwurzelimplantat oder den Kieferknochen zu zerstören. Es könnte dann ein neuer Zahn modelliert werden. Der besondere Vorteil besteht darin, dass das Zahnwurzelimplantat auch als Teil einer Brückenkonstruktion dienen kann. Es entsteht in jedem Fall ein ästhetisch schönes Implantat, dass von den gesunden Zähnen nicht zu unterscheiden ist.
- Vor der Implantation einer Zahnwurzel wird geprüft ob der Platz im Kiefer ausreichend ist, da der Durchmesser der Wurzel nicht zu klein gewählt werden soll, um eine hinreichende Festigkeit zu erreichen. Das heißt, es muss genügend fester Knochen vorhanden sein. Vor dem Einsetzen des Implantates muss das Implantatbett auf den korrekten Durchmesser aufgebohrt werden. Dann wird das Gewinde eingeschnitten und das Implantat bis zur gewünschten Tiefe in den Knochen eingeschraubt. Das Implantat wird bis zur vollständigen Verheilung mit CaOH verschlossen. Zum Aufbau der Oberkonstruktion wird das CaOH entfernt und in die Bohrung zwei bzw. drei Glasfiberstifte eingesetzt, um die Passfähigkeit zu überprüfen. Die Glasfiberstifte werden mit Silan benetzt, das dann antrocknen muss. Die Bohrung in der Zahnwurzel wird z.B. mit Panavia-ex gefüllt und die Glasfiberstifte werden in die Bohrung eingesetzt. Zunächst wird Tetric flow auf das Panavia-ex aufgebracht und mittels Licht gehärtet. Danach wird das erste Komposit, z.B. HFO-Komposit, über die Glasfiberstifte aufgebracht, das aushärten muss. Dann kann der Zahn modelliert werden. Nach etwa zwei Monaten kann der Zahn als Einzelzahn oder als Brückenzahn über einen zweiten harten aber elastischen zweiten Kompositen in Bonding-Technik aufgebracht werden.
- Im Verarbeitungsprozess zeigt sich Zirkonoxyd als ein sehr festes keramisches Material. Es ist bruchfest, nicht porös, abriebfest und bioverträglich. Das Knochengewebe wächst in die Beschichtung des Grundkörpers ein. Der große Unterschied zu Titanimplantaten ist die bessere Gewebeverträglichkeit, vor allem der Weichteile wie Gingiva und Mucosa. Ist eine Beschichtung mit Bioverit vorhanden, ergibt sich eine sehr große Langzeitstabilität des Implantates.
- Ein weiteres interessantes Phänomen in der Zahnmedizin ist die Bildung von Hemidesmosomen als dem Gingiva des Zirkonoxid-Implantates, die sich an das Implantat mit Bioveritkeramik anlegt.
- Die Erfindung soll nachfolgend anhand einiger Zeichnungen erläutert werden. In den einzelnen Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszahlen gleiche oder ähnliche Teile.
-
1 zeigt das Zahnwurzelimplantat entsprechend der vorliegenden Erfindung, -
2A und2B zeigen das Zahnwurzelimplantat entsprechend1 im Querschnitt und von oben; und -
3 zeigt ein Zahnwurzelimplantat mit in die Bohrung eingesetzte Glasfiberstifte, auf die der Zahn modelliert werden kann. - In
1 ist das Zahnwurzelimplantat entsprechend der vorliegenden Erfindung mit drei Einzelbohrungen1 und Gewinde 2 am Schaft3 dargestellt. Die Einzelbohrungen1 sind in Richtung auf die Mittelsenkrechte des Zahnwurzelimplantats eingebracht, so dass sich die Einzelbohrungen1 überschneiden und im unteren Bereich des Zahnwurzelimplantats berühren und die Wände zwischen den Einzelbohrungen1 entfernbar sind. In diesem Fall werden bei der Modellierung des Zahnes drei Glasfiberstifte4 , die jeweils etwa den gleichen Durchmesser wie die Einzelbohrungen1 besitzen, eingesetzt. - In
2A und2B ist das Zahnwurzelimplantat entsprechend1 im Querschnitt und von oben dargestellt.2A zeigt Einzelbohrungen1 , die in Richtung auf die Mittelsenkrechte des Zahnwurzelimplantats eingebracht sind, so dass sich die Einzelbohrungen1 überschneiden und im unteren Bereich des Zahnwurzelimplantats berühren. Die Wände zwischen den Einzelbohrungen1 sind entfernt. - In
3 ein Zahnwurzelimplantat mit in die Bohrung eingesetzte Glasfiberstifte4 , auf die der Zahn modelliert werden kann.
Claims (4)
- Zahnimplantat aus Zirkonkeramik, bestehend aus einem Zahnwurzelimplantat, in das eine innere Bohrung eingebracht ist, die aus mindestens zwei und höchstens drei in Richtung auf die Mittelsenkrechte des Zahnwurzelimplantats liegenden sich überschneidende Einzelbohrungen besteht, die so angelegt sind, dass sich die Einzelbohrungen im unteren Bereich des Zahnwurzelimplantats berühren und die Wände zwischen den Einzelbohrungen entfernbar sind, in die so gebildete Bohrung zwei bzw. drei Glasfiberstifte, die jeweils etwa den gleichen Durchmesser wie die Einzelbohrungen besitzen, eingesetzt sind, und die Glasfiberstifte mit einem ersten Komposit umgeben sind, auf das der Zahn mit einem zweiten Kompositen aufgebracht wird.
- Zahnimplantat nach Anspruch 1, bei dem das Zahnwurzelimplantat am Schaft ein Gewinde besitzt.
- Zahnimplantat nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Zahnwurzelimplantates zur Erzeugung einer möglichst großen Oberfläche am Schaft aufgeraut und/oder mit Bioverit beschichtet ist.
- Zahnimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das erste Komposit aus einem Zement und das zweite Komposit aus einem festen aber elastischen Material besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200420017481 DE202004017481U1 (de) | 2004-11-11 | 2004-11-11 | Zahnimplantat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200420017481 DE202004017481U1 (de) | 2004-11-11 | 2004-11-11 | Zahnimplantat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE202004017481U1 true DE202004017481U1 (de) | 2005-02-17 |
Family
ID=34202812
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200420017481 Expired - Lifetime DE202004017481U1 (de) | 2004-11-11 | 2004-11-11 | Zahnimplantat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE202004017481U1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008128620A1 (de) | 2007-04-20 | 2008-10-30 | Johan Feith | Künstlicher zahnersatz, verfahren zur herstellung eines verankerungsteils |
DE202010002259U1 (de) | 2010-02-16 | 2010-05-20 | Gerstenberg, Peter, Dr. | Einteiliges Zahnimplantat aus Zirkonoxidkeramik |
DE102011052644A1 (de) * | 2011-07-19 | 2013-01-24 | Zv3 - Zircon Vision Gmbh | Aufbauteil für einen künstlichen Zahnersatz, künstlicher Zahnersatz und Verfahren zur Herstellung und/oder Implantierung eines künstlichen Zahnersatzes |
DE102022118079A1 (de) | 2022-07-04 | 2024-01-04 | Moje Keramik-Implantate GmbH & Co. KG | Zahnersatz, bestehend aus einem Implantat aus einem keramischen Material zur Osseointegration in einen Kieferknochen |
-
2004
- 2004-11-11 DE DE200420017481 patent/DE202004017481U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2008128620A1 (de) | 2007-04-20 | 2008-10-30 | Johan Feith | Künstlicher zahnersatz, verfahren zur herstellung eines verankerungsteils |
DE102007026325B4 (de) * | 2007-04-20 | 2019-05-09 | Zv3 - Zircon Vision Gmbh | Künstlicher Zahnersatz |
DE202010002259U1 (de) | 2010-02-16 | 2010-05-20 | Gerstenberg, Peter, Dr. | Einteiliges Zahnimplantat aus Zirkonoxidkeramik |
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DE102011052644B4 (de) * | 2011-07-19 | 2013-05-29 | Zv3 - Zircon Vision Gmbh | Aufbauteil für einen künstlichen Zahnersatz, künstlicher Zahnersatz und Verfahren zur Herstellung und/oder Implantierung eines künstlichen Zahnersatzes |
DE102022118079A1 (de) | 2022-07-04 | 2024-01-04 | Moje Keramik-Implantate GmbH & Co. KG | Zahnersatz, bestehend aus einem Implantat aus einem keramischen Material zur Osseointegration in einen Kieferknochen |
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Legal Events
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