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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung
in Form einer festen Dosierung zum Lutschen, insbesondere in Form
einer Lutschtablette, zur topischen Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums, wobei die pharmazeutische
Zusammensetzung eine therapeutisch wirksame Menge an Octenidin,
insbesondere in Form des Octenidindihydrochlorids, enthält.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung nach der vorliegenden Erfindung
eignet sich insbesondere zur topischen Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums bzw. zur Herstellung eines
Arzneimittels zur topischen Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Mund- und Rachenraums.
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Entzündliche
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums, d. h. Entzündungen
im Bereich der Mundhöhle
und des Hals-/Rachenraums, treten oftmals als Begleiterscheinung
von Erkältungserkrankungen
und grippalen Infekten, aber auch als eigenständige Erkrankungen auf. Solche
entzündlichen
Prozesse des Mund- und Rachenraums sind oftmals mit einer für den betroffenen
Patienten unangenehmen Schmerzsymptomatik verbunden. Nicht beschränkende Beispiele
für derartige
entzündliche
Erkrankungen des Hals-/Rachenraums sind Halsentzündungen, insbesondere Angina,
Entzündungen
des Kehlkopfs (Laryngitis), Entzündungen
der Rachenschleimhaut (Pharyngitis) und Entzündungen der Rachenmandeln (Tonsillitis).
Auch Entzündungen
im Bereich der Mundhöhle,
wie z. B. Stomatitis, Gingivitis, Mundschleimhautläsionen und
dergleichen, gehören zu
den entzündlichen
Erkrankungen des Mund-/Rachenraums. Für weitere Einzelheiten zu den
vorgenannten Erkrankungen kann beispielsweise auf Roche-Lexikon
Medizin, 3. Auflage, 1993, Urban & Schwarzenberg, München/Wien/Baltimore,
sowie auf Pschyrembel, Medizinisches Wörterbuch, 257. Auflage, 1993,
Nikol Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg, verwiesen werden. Der Begriff "entzündliche
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums" ist somit im Rahmen
der vorliegenden Erfindung sehr weit zu verstehen und umfaßt sämtliche entzündlichen
Erkrankungen, welche im Bereich der Mundhöhle, des Rachens und des Halsraums
auftreten können.
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Die
Behandlung entzündlicher
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums erfolgt – in Abhängigkeit von der Schwere des
Krankheitsbildes – im
allgemeinen durch topische und gegebenenfalls zusätzliche
systemische Therapie in schwerwiegenderen Fällen. Während in schwereren Fällen systemisch
Antibiotika verabreicht werden, kommen unterstützend und in leichteren Fällen unter
Umständen
alleinig zur topischen, symptomatischen Behandlung oftmals Antiseptika
und entzündungshemmende
Stoffe (so z. B. Antiphlogistika, antiinflammatorisch wirkende Mittel,
Lokalantibiotika etc.) zum Einsatz, welche beispielsweise in Form
von Rachenspülungen,
Sprays oder Lutschtabletten verabreicht werden können.
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Als
Wirkstoff zur topischen Behandlung von entzündlichen Prozessen des Mund-
und Rachenraums hat sich insbesondere 1-Hexadecylpyridinium-chlorid (internationaler
Freiname: "Cetylpyridiniumchlorid" (CPC)) bewährt. Hierbei
handelt es sich um eine quaternäre
Ammoniumverbindung mit bakterizider und fungizider Wirkung, welche
unter anderem in Lutschtabletten zur Anwendung kommt. Nachteilig
bei diesem Wirkstoff ist die Tatsache, daß bei hoher Dosierung und übermäßigem Verzehr
Magen-Darm-Beschwerden, Atemnot sowie eine vermehrte Methämoglobinbildung,
insbesondere bei Kindern, auftreten kann.
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Des
weiteren hat sich als topisches Antiseptikum bzw. Desinfektionsmittel
für die
Mund-, Hals- und Rachenschleimhaut auch 1,3-Bis(2-ethylhexyl)-hexa-hydro-5-methyl-5-pyridinamin
(internationaler Freiname: "Hexetidin") bewährt, welches
beispielsweise als Spray oder in Form von Spül- bzw. Gurgellösungen appliziert werden
kann. Bei längerer
Anwendung und starker Dosierung kann es auch hier zu Magen-Darm-Beschwerden
und darüber
hinaus zu Geschmacksirritationen kommen. Die Applikationsform des
Sprays oder der Spül- und
Gurgellösungen
ist insofern nachteilig, als eine genaue Dosierung nicht ohne weiteres
gegeben ist. Spül- und
Gurgellösungen
sind zudem nicht überall
und jederzeit anwendbar. Außerdem
haben Lösungen
den Nachteil einer relativ begrenzten Haltbarkeit des Wirkstoffes.
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Des
weiteren kommen Wirkstoffe natürlichen
Ursprungs zum Einsatz, so z. B. sogenannte Schleimdrogen oder deren
Extrakte, wie z. B. Isländisches
Moos (Lichen islandicus). Derartige Präparate bieten aber nicht immer
den gewünschten
Therapieerfolg.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitzustellen, welche sich zur effizienten topischen
Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums (d. h. also von entzündlichen
Erkrankungen des Hals-/Rachenraums und der Mundhöhle) eignet und insbesondere
die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der Technik zumindest
weitgehend vermeidet oder wenigstens abschwächt.
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Die
Anmelderin hat nun überraschenderweise
herausgefunden, daß das
zuvor geschilderte Problem dadurch gelöst werden kann, daß man eine
pharmazeutische Zubereitung in Form einer festen Dosierung zum Lutschen,
insbesondere in Form einer Lutschtablette, auf Basis von Octenidin,
insbesondere in Form des Octenidindihydrochlorids, gegebenenfalls
zusammen mit mindestens einem zur topischen Anwendung geeigneten
Lokalanästhetikum,
formuliert. Eine solche pharmazeutische Zusammensetzung eignet sich
insbesondere zur Herstellung von Lutschtabletten, vorzugsweise auf
Hartkaramellenbasis, welche bei entzündlichen Erkrankungen des Mund-
und Rachenraums zur topischen Anwendung gelangen können.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit eine pharmazeutische Zusammensetzung
in fester Dosierungsform zum Lutschen, insbesondere in Form einer
Lutschtablette, zur topischen Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums, wobei die Zusammensetzung
eine therapeutisch wirksame Menge an Octenidin, vorzugsweise in
Form des Octenidindihydrochlorids, enthält. Dabei ist der Begriff "topische Behandlung" sehr weit zu verstehen
und umfaßt
sowohl die prophylaktische topische Behandlung, insbesondere zu
Desinfektionszwecken in bezug auf den Mund- und Rachenraum, sowie die therapeutische
bzw. kurative topische Behandlung im Fall des akuten entzündlichen
Stadiums der vorgenannten Erkrankungen des Mund- und Rachenraums.
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Die
Anmelderin hat nun überraschenderweise
festgestellt, daß Octenidin,
insbesondere in Form des Octenidindihydrochlorids, sich ausgezeichnet
zur topischen Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Mund-
und Rachenraums eignet, wenn es in Form einer festen Dosierung zum
Lutschen, insbesondere als Lutschtablette, bevorzugt in Form einer
sogenannten Hartkaramelle, appliziert wird derart, daß eine therapeutisch
wirksame Menge Octenidin, vorzugsweise Octenidindihydrochlorid,
beim Lutschen freigesetzt wird, wenn die feste Dosierungsform zum
Lutschen im Mund- und Rachenraum eines Patienten verabreicht und
gelutscht wird.
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Octenidindihydrochlorid
ist der internationale Freiname für das bakteriostatisch wirkende
Desinfektionsmittel 1,1'-(1,10-Decandiyl)bis[4-(octylamino)-pyridinium]-dichlorid
bzw. 1,1'-Decamethylen[(1,4-dihydro-4-octylimimo)pyridinium]dichlorid
C
36H
64N
4Cl
2. Diese Verbindung kann durch die folgende
Strukturformel dargestellt werden:
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Das
in Wasser unlösliche
Octenidindihydrochlorid gehört
in die Gruppe der quartären
Ammoniumverbindungen und enthält
im Unterschied zu den anderen Substanzen dieser Verbindungsklasse,
wie z. B. Benzalkoniumchlorid und Cetylpyridiniumchlorid, zwei kationenaktive
Zentren. Eine ähnliche
Struktur hat Dequaliniumchlorid. Octenidindihydrochlorid ist zugelassen
unter anderem zur Hautdesinfektion vor Operationen, zur einmaligen
Wund- und Nahtversorgung sowie zur hygienischen und chirurgischen
Handdesinfektion. Die Wirkung tritt rasch ein und hält lange
an.
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Obwohl
der Wirkstoff als solcher bereits 1977 zum Patent angemeldet worden
ist (
DE 27 08 331 C2 ) und
seitdem zahlreiche Anwendungen des Octenidins bekannt geworden sind
und sich in der Medizin auch etabliert haben, ist das pharmazeutische
Potential von Octenidin in bezug auf die topische Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums bislang noch nicht vollständig erkannt
und folglich noch nicht zur optimalen Anwen dung gebracht worden.
Zwar gibt es zahlreiche Marktprodukte, die Octenidin zu Zwecken
der Wunddesinfektion zur Anwendung bringen (vgl. das Marktprodukt
Octenisept
® der
Schülke & Mayr GmbH), jedoch
kommt hier das Octenidin meistens in Form wäßriger, alkoholischer oder
wäßrig-alkoholischer
Lösungen
zum Einsatz.
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Das
pharmazeutische Wirkpotential des Octenidins in bezug auf die topische
Behandlung entzündlicher
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums ist somit bislang unerkannt
geblieben, insbesondere in fester Dosierungsform zum Lutschen. Diese
Erkenntnis geht erst auf die Anmelderin zurück. Denn erst die Anmelderin
hat den Wirkstoff Octenidin in Form einer festen galenischen Zubereitung
zum Lutschen, insbesondere in Form einer Lutschtablette, formuliert,
so daß auf
diese Weise das Wirkpotential des Octenidins, insbesondere des Octenidindihydrochlorids,
in bezug auf seine bakterizide, fungizide und viruzide Wirkung zum
Einsatz kommt, um zur topischen Behandlung von entzündlichen
Erkrankungen des Mund- und Rachenraums eingesetzt zu werden. Hierin
muß das
besondere Verdienst der vorliegenden Erfindung gesehen werden.
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Die
Menge an Octenidin, insbesondere Octenidindihydrochlorid, in der
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung kann in weiten Bereich variieren. Im allgemeinen
liegt die Menge an Octenidin, insbesondere Octenidindihydrochlorid,
im Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,025 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise
0,05 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung. Dennoch ist es möglich, von den vorgenannten
Mengenbereichen abzuweichen, insbesondere wenn dies anwendungsbedingt
vorteilhaft oder erforderlich ist.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung eignet sich insbesondere zur temporären alleinigen
oder unterstützenden
Behandlung bei Entzündungen
des Mund- und Rachenraums, da die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
entzündungshemmend
bzw. entzündungslindernd wirkt
und auf diese Weise auch eine effiziente Schmerzlinderung bewirkt.
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Der
Begriff "pharmazeutische
Zusammensetzung" ist
sehr weit zu verstehen und umfaßt
jede Art von möglicher
pharmazeutische Zusammensetzung oder galenischer Zubereitung, insbesondere
Arzneimittel bzw. Pharmaka als solche, aber auch Medizinprodukte,
homöopathische
Mittel etc.
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Die
therapeutische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
kann noch dadurch gesteigert werden, daß ihr mindestens ein Lokalanästhetikum
zugesetzt wird. Die Menge an Lokalanästhetikum in der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung kann in weiten Bereichen variieren. Vorteilhafterweise
liegt sie im Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis
4 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2
bis 0,6 Gew.-%, bezogen auf die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung.
Dennoch kann es anwendungsbedingt oder einzelfallabhängig vorteilhaft
bzw. erforderlich sein, von den vorgenannten Mengenbereichen abzuweichen.
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Was
das erfindungsgemäß eingesetzte
Lokalanästhetikum
anbelangt, so können
grundsätzlich
alle zur topischen Anwendung geeigneten Lokalanästhetika zur Anwendung kommen.
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Lokalanästhetika
heben reversibel und örtlich
begrenzt die Erregbarkeit der schmerzvermittelnden sensiblen Endorgane
und das Leitungsvermögen
der sensiblen Nervenfasern auf. Als Folge davon wird die Schmerzempfindung
ohne Beeinträchtigung
des Bewußtseins
vorübergehend
ausgeschaltet. Die Wirkung von Lokalanästhetika auf die sensorischen
Nervenendigungen ist nicht spezifisch, die verschiedenen erregbaren Strukturen
sind allerdings unterschiedlich empfindlich. Daß z. B. die motorischen Funktionen
bei den für
Lokalanästhetika üblichen
Dosierungen nicht ausfallen, beruht vor allem darauf, daß die motorischen
Nervenfasern einen größeren Durchmesser
als die sensorischen, für
die "Schmerzleitung" wichtigen Nervenfasern
besitzen. Für
weitergehende Einzelheiten zu Lokalanästhetika kann beispielsweise
verwiesen werden auf E. Mutschler et al. "Mutschler Arzneimittelwirkungen – Lehrbuch
der Pharmakologie und Toxikologie", B. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
mbH Stuttgart, 2001, Seiten 267 ff., und Römpp Chemie-Lexikon, 10. Auflage, Band 3, Georg
Thieme Verlag, Stuttgart/New York, 1997, Seite 2442, Stichwort: "Lokalanästhetika", sowie die dort
jeweils referierte Literatur.
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Erfindungsgemäß geeignete
Lokalanästhetika
sind beispielsweise Lokalanästhetika
auf Basis organischer Säureester
oder Säureamide.
Vorzugsweise wird ein Lokalanästhetikum
vom Estertyp gewählt.
Beispiele für
Lokalanästhetika
vom Estertyp sind Benzocain (Ethoform), Procain und Tetracain. Lokalanästhetika
vom Amidtyp sind insbesondere Lidocain, Etidocain, Pridocain, Mepivacain,
Bupivacain, S-Ropivacain und Articain.
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Ganz
besonders bevorzugt wird als Lokalanästhetikum in der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
Benzocain eingesetzt. Denn die Anmelderin hat überraschenderweise herausgefunden, daß im Rahmen
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung Benzocain zusammen mit Octenidin bzw. Octenidindihydrochlodrid
die beste Wirkung entfaltet. Ohne sich auf eine bestimmte Theorie
festlegen zu wollen, läßt sich
die besonders gute Wirkung des Benzocains, eines neutralen nichtionisierbaren
primären
Amins, möglicherweise
darauf zurückführen, daß die durch
das Benzocain bewirkte Blockade der Erregungsleitung darauf beruht,
daß das
normale Membrangefüge
durch die "Einlagerung" des Benzocains in
die Lipidphase so desintegriert wird, daß es dadurch indirekt zu einer
Blockade des Natriumkanals kommt, d. h. dieser Wirkmechanismus von
dem anderer Lokalanästhetika
des klassischen Typs (z. B. auf Basis sekundärer oder tertiärer Amine)
abweicht. Dieser abweichende Wirkmechanismus ist insofern von Bedeutung,
als entzündetes
Gewebe infolge einer lokalen Lactatacidose einen niedrigeren pH-Wert
gegenüber
normalem Gewebe aufweist. Klassische Lokalanästhetika vom Typ sekundärer oder
tertiärer
Amine liegen dann bei einem pH-Wert von 7,4 und weniger in der Wasserphase
größtenteils
ionisiert vor, wodurch das Penetrationsvermögen erniedrigt wird und – im Gegensatz
zu dem nichtionisierbaren Benzocain – ein Wirkungsverlust eintreten kann.
Daher ist eine pharmazeutische Kombination von Octenidin, insbesondere
Octenidindihydrochlorid, mit Benzocain besonders bevorzugt. Aber
auch die Kombination von Octenidin, insbesondere Octenidindihydrochlorid,
mit anderen Lokalanästhetika
(z. B. Lidocain) entfaltet ein effizientes Wirkspektrum.
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Darüber hinaus
kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein, wenn die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung außerdem
mindestens eine Schleimdroge und/oder deren Extrakt enthält. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung können
eine Vielzahl von Schleimdrogen bzw. deren Extrakte zur Anwendung kommen.
Erfindungsgemäß geeignete
Schleimdrogen können
insbesondere ausgewählt
sein aus Isländischem
Moos (Lichen islandicus), Eibisch (Althaea officinalis L. ), Spitzwegerich
(Plantago lanceolata L. ), Malve (Malva sylvestris L. und M. neglecta
WALLR. und andere), Boxhornklee (Trigonella foenum-graecum L.), Salep
und Quitte (Cydonia oblonga MILL.). Erfindungsgemäß bevorzugt
sind Isländisches
Moos (Lichen islandicus) und/oder Eibisch (Althaea officinalis L.),
entweder allein oder in Kombination miteinander. Die einzelnen Schleimdrogen
bzw. deren Extrakte sind als solche dem Fachmann hinlänglich bekannt.
Für weitere
Einzelheiten zu Schleimdrogen und ihren Zubereitungen, Wirkungen
und Anwendungen kann verwiesen werden auf H. Wagner "Pharmazeutische Biologie – Drogen
und ihre Inhaltsstoffe",
Gustav Fischer Verlag, Stuttgart/New York, 1985, insbesondere Seiten
280 ff.
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Was
die erfindungsgemäß gegebenenfalls
eingesetzte Schleimdroge anbelangt, so kann diese erfindungsgemäß in Form
der Droge selbst, insbesondere in Form zerkleinerter oder pulverisierter
Pflanzenteile oder Pflanzenbestandteile, der pharmazeutischen Zusammensetzung
zugesetzt sein. Des weiteren besteht die Möglichkeit, daß die Schleimdroge
in Form eines Extraktes, insbesondere eines Trockenextraktes, welcher beispielsweise
erhältlich
ist ausgehend von einem wäßrigen,
alkoholischen oder wäßrig-alkoholischen
Extraktes der Droge. Die Verwendung eines Extraktes einer Schleimdroge
bietet gegenüber
der Verwendung der Droge als solcher den entscheidenden Vorteil,
daß hohe
Konzentrationen der Schleimdroge zur Anwendung kommen, so daß eine besonders
gute therapeutische Wirkung erzielt wird.
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Was
die Menge an gegebenenfalls vorhandenen Schleimdroge(n) und/oder
deren Extrakten) in der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
anbelangt, so kann die Menge in weiten Bereichen variieren. Im allgemeinen
liegt die Menge an Schleimdroge(n) und/oder deren Extrakten) im
Bereich von 0,1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, besonders
bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die pharmazeutische Zusammenset zung,
d. h. bezogen auf die feste Dosierungsform. Dennoch kann es anwendungsbedingt
gegebenenfalls vorteilhaft oder erforderlich sein, von den vorgenannten
Mengenangaben abzuweichen.
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Neben
den vorgenannten Wirk- und Inhaltsstoffen kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung außerdem
noch weitere Wirk- und/oder Inhaltsstoffe enthalten, beispielsweise
Verarbeitungshilfsmittel, Aromen und Aromastoffe, Geschmacksstoffe,
Farbstoffe, Süßstoffe
und Süßungsmittel,
Säuerungsmittel,
Stabilisatoren und/oder Antiseptika. Die Menge an diesen weiteren
Wirk- und/oder Inhaltsstoffen kann in weiten Bereichen variieren;
im allgemeinen liegt sie im Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere
0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die erfindungsgemäß pharmazeutische Zusammensetzung.
Dennoch kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den vorgenannten
Mengen abzuweichen, insbesondere wenn dies anwendungsbedingt erforderlich
sein sollte.
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Im
allgemeinen enthält
die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung die Wirk- und/oder Inhaltsstoffe in einer festen
Matrix bzw. Masse. Die Wirk- und/oder Inhaltsstoffe sind also in
einer Matrix inkorporiert bzw. eingelagert, so daß sie wirksam
geschützt
und homogen verteilt sind.
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Die
feste Dosierungsform zum Lutschen und die Inkorporierung der Wirk- und/oder Inhaltsstoffe
in eine feste Matrix bzw. Masse bietet eine Reihe von Vorteilen:
Zum einen lassen sich auf diese Weise die Wirk- und Inhaltsstoffe
besser dosieren, d. h. es wird eine verbesserte Dosiergenauigkeit
erreicht. Zum anderen wird dadurch die Applikations- bzw. Einnahmemöglichkeit
verbessert, d. h. die Einnahmemöglichkeit
für den
Patienten ist sozusagen überall
gegeben (z. B. unterwegs auf Reisen, im Freien etc.), da keine speziellen
Zubereitungsformen angemischt werden müssen. Darüber hinaus liefert die feste
Dosierungsform den entscheidenden Vorteil, daß die Wirkstoffe in festen
Zubereitungen im allgemeinen lagerstabiler als in Lösungen oder
Suspensionen sind. Weiterhin gewährt
die feste Dosierungsform eine definierte Verweilzeit bzw. Verweildauer
im Mund- und Rachenraum und somit eine effiziente und kontrollierte
Therapierung. Schließlich
ermöglicht
die feste Dosierungsform, insbesondere durch die Einlagerung der
Wirk- und Inhaltsstoffe in die Matrix, eine verbesserte Kombination
mit anderen Wirkstoffen und deren gleichmäßige, homogene Verteilung über die
Matrix.
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Als
Matrix bzw. Masse für
die Einlagerung der Wirk- und Inhaltsstoffe eignen sich insbesondere
Zucker aller Art und/oder Zuckeraustauschstoffe aller Art. Beispiele
für erfindungsgemäß geeignete
Zucker sind beispielsweise Saccharose, Glucose, insbesondere Dextrose,
und Fructose sowie deren Mischungen untereinander. Erfindungsgemäß geeignete
Zuckeraustauschstoffe sind insbesondere ausgewählt aus Zuckeralkoholen. Erfindungsgemäß bevorzugte
Zuckeraustauschstoffe sind ausgewählt aus der Gruppe von Mannit,
Xylit, Sorbit, Isomalt, Maltitsirup, Lactit, Leucrose, Fructooligosacchariden,
Glucanen und Polyglucose.
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Während Zucker
und Süßstoffe
gemeinsam als Süßungsmittel
bezeichnet werden, werden – im
Gegensatz zu den intensiv schmeckenden Süßstoffen – Zuckeraustauschstoffe technologisch
wie Saccharose eingesetzt, d. h. sie besitzen einen "Körper" und einen physiologischen Brennwert
("nutritive Zuckeraustauschstoffe"). Die Süßkraft entspricht
in weiten Grenzen etwa der von Saccharose. Der physiologische Vorteil
der Zuckeraustauschstoffe im Vergleich zu Saccharose liegt in der
insulinunhabhängigen
Metabolisierung (vorteilhaft z. B. für Diabetiker) und in der zum
Teil verminderten kariogenen Wirkung. Für einige Zuckeraustauschstoffe
(z. B. Xylit) ist eine antikariogene Wirkung beschrieben.
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Der
Begriff "Zuckeralkohol" ist die Gruppenbezeichnung
für die
aus Monosacchariden durch Reduktion der Carbonylgruppe entstehenden
Polyhydroxyverbindungen, die keine Zucker sind, gleichwohl aber
süß schmecken
und deshalb gegebenenfalls Verwendung als Zuckeraustauschstoffe
finden können.
Man unterscheidet bei diesen im allgemeinen kristallinen, wasserlöslichen
Polyolen nach der Anzahl der im Molekül enthaltenen Hydroxygruppen
sogenannte Tetrite, Pentite, Hexite usw. Natürlich vorkommende Zuckeralkohole sind
z. B. Glycerin, Threit und Erythrit, Adonit (Ribit), Arabit (früher: Lyxit)
und Xylit, Dulcit (Galactit), Mannit und Sorbit (Glucit).
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Für weitergehende
Einzelheiten zu den Begriffen "Zucker", "Zuckeraustauschstoffe" und "Zuckeralkohole" kann beispielsweise
verwiesen werden auf Römpp
Chemie-Lexikon, 10. Auflage, Band 6, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New
York, 1999, Seiten 5096 bis 5100, Stichworte: "Zucker", "Zuckeralkohole" und "Zuckeraustauschstoffe".
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Die
Menge an Matrix bzw. fester Masse, insbesondere an Zuckern und/oder
Zuckeraustauschstoffen, kann in weiten Bereichen variieren. Die
Menge an Matrixmasse (d. h. Zuckern und/oder Zuckeraustauschstoffen)
liegt im allgemeinen im Bereich von 70 bis 99,95 Gew.-%, insbesondere
80 bis 99,95 Gew.-%, bevorzugt 90 bis 99 Gew.-%, besonders bevorzugt
93 bis 99 Gew.-%,
bezogen auf die pharmazeutische Zusammensetzung. Dennoch kann es
anwendungsbedingt bzw. fallbezogen gegebenenfalls erforderlich oder
vorteilhaft sein, von den vorgenannten Mengen abzuweichen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
liegt die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
bzw. die erfindungsgemäße feste
Dosierungsform als Lutschtablette, insbesondere in Form einer Hartkaramelle,
vor. Wenn die erfindungsgemäße feste
Dosierungsform auf Lutschtablettenbasis gebildet ist, führt dies
dazu, daß die
feste Dosierungsform beim Lutschen eine therapeutisch wirksame Menge der
Wirk- und/oder Inhaltsstoffe freisetzt, wenn die feste Dosierungsform
im Mund- und Rachenraum eines Patienten verabreicht und gelutscht
wird.
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Bei
der bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
in Form einer Lutschtablette, insbesondere auf Hartkaramellenbasis,
kann das Gewicht der Lutschtablette in weiten Bereichen variieren.
Im allgemeinen beträgt
das Gesamtgewicht der Lutschtablette 0,5 bis 5 g, vorzugsweise 1
bis 4 g.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung in Form einer Lutschtablette, insbesondere auf Hartkaramellenbasis,
ausgebildet, wobei die Lutschtablette ein Gesamtgewicht von 0,5
bis 5 g, insbesondere 1 bis 4 g, aufweist und je Lutschtablette
enthält:
- – Octenidin,
insbesondere Octenidindihydrochlorid, in Mengen von 0,1 bis 10 mg,
insbesondere 0,25 bis 7,5 mg, vorzugsweise 0,5 bis 5 mg;
- – gegebenenfalls
mindestens ein Lokalanästhetikum
in Mengen von 1 bis 55 mg, insbesondere 2,5 bis 30 mg, vorzugsweise
5 bis 20 mg;
- – gegebenenfalls
mindestens einen weiteren Wirk- und/oder Inhaltsstoff, ausgewählt aus
der Gruppe von Verarbeitungshilfsmitteln, Aromen und Aromastoffen,
Geschmacksstoffen, Süßstoffen
und Süßungsmitteln, Säuerungsmitteln,
Stabilisatoren, Antiseptika und/oder Farbstoffen, in Mengen von
5 bis 500 mg, insbesondere 10 bis 250 mg, vorzugsweise 15 bis 100
mg;
- – gegebenenfalls
mindestens eine Schleimdroge und/oder deren Extrakt in Mengen von
10 bis 250 mg, insbesondere 30 bis 150 mg;
- – Rest:
Zucker und/oder Zuckeraustauschstoffe als Masse und/oder Matrix.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung erfolgt in an sich bekannter Weise. Für weitergehende
diesbezügliche
Einzelheiten kann auch auf die nachfolgenden Ausführungsbeispiele
verwiesen werden.
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Bei
der Herstellung von Lutschtabletten auf Hartkaramellenbasis kann
beispielsweise derart vorgegangen werden, daß zunächst die Wirk- und Inhaltsstoffe – gegebenenfalls
nach Zerkleinerung – eingewogen werden
und dann in die zuvor erwärmte
Grundsubstanz auf Basis von Zuckern oder Zuckerersatzstoffen (z.
B. Isomalt) eingemischt werden, gefolgt von einer Formung von Lutschtabletten
und nachfolgendem Abkühlen. Derartige
Herstellverfahren sind dem Fachmann als solche wohlbekannt.
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Die
Herstellung von Hartkaramellen kann typischerweise wie folgt durchgeführt werden:
Bei der Herstellung von erfindungsgemäßen Lutschtabletten, insbesondere
in Form von Hartkaramellen, werden zunächst der Zucker bzw. die Zuckerersatzstoffe
bzw. Zuckeraustauschstoffe in Wasser gelöst, anschließend bei
Temperaturen erwärmt
(z. B. auf Temperaturen zwischen 120 und 140 °C) und schließlich vakuumiert.
Dieser erwärmten
bzw. heißen
Masse können
dann die Wirk- und Inhaltsstoffe, d. h. Octenidin sowie gegebenenfalls weitere
Inhaltsstoffe, wie z. B. Lokalanästhetikum,
Schleimdrogen bzw. deren Extrakte, Farbstoffe, Aromen, Süßstoffe
etc., in fester oder flüssiger
Form zudosiert werden. Nach kontrolliertem Abkühlen (z. B. auf Temperaturen
unterhalb von etwa 75 °C)
können
die Hartkaramellen in der gewünschten
Form geprägt
werden. Die Formen können – wie gewünscht – beispielsweise rund
oder polygonal sein. Abschließend
können
die Hartkaramellen kontrolliert auf Raumtemperatur abgekühlt und
sortiert werden. Die Verpackung der auf diese Weise hergestellten
Hartkaramellen kann vereinzelt in Blistern oder Sachets oder auch
gesammelt in Beuteln bzw. Tüten
erfolgen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
eignet sich insgesamt somit hervorragend zur prophylaktischen wie
kurativen topischen Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Mund-
und Rachenraums, insbesondere auch zu Zwecken der Desinfektion des
Mund- und Rachenraums, beispielsweise bei Halsschmerzen, Heiserkeit,
Katharren, Erkältungserkrankungen,
Angina, Entzündungen
des Mund- und Rachenraumes sowie des Zahnfleisches. Die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung ist im Indikationsbereich wirksam sowohl gegen typische
Bakterien, wie z. B. Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Streptococcus
pyogenes, Pseudomonas aeruginosa, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus
mutans, Streptococcus sanguis und Haemophilus influenzae, als auch
gegen typische Tonsillitisviren, wie z. B. Adenoviren und Herpesviren.
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Wie
zuvor beschrieben, eignet sich die pharmazeutische Zusammensetzung
nach der vorliegenden Erfindung hervorragend zur topischen Behandlung
von entzündlichen
Erkrankungen des Mund-/Rachenraums bzw. zur Herstellung eines Arzneimittels
zur topischen Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Mund-/Rachenraums
sowie zu Zwecken der Desinfektion des Mund- und Rachenraums. Für weitergehende Einzelheiten
auf obige Ausführungen
verwiesen werden.
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Weitere
Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen sowie Vorteile der
vorliegenden Erfindung sind für
den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar
und realisierbar, ohne daß er dabei
den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
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Die
folgenden Ausführungsbeispiele
dienen lediglich der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung,
ohne sie jedoch hierauf zu beschränken.
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Ausführungsbeispiele:
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1. Herstellungsbeispiele:
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Herstellung
erfindungsgemäßer Lutschtabletten
auf Hartkaramellenbasis
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Es
werden verschiedene erfindungsgemäße Lutschtabletten auf Hartkaramellenbasis
hergestellt. Für die
zuckerhaltige Variante können
z. B. Saccharose- und/oder
Glucosesirup eingesetzt werden, während für die zuckerfreie Variante
Zuckeraustauschstoffe, insbesondere Zuckeralkohole, wie z. B. Maltit
(Maltitol) oder Isomalt bzw. Isomaltit (Palatinit®),
als Lutschtablettenbasis bzw. Hartkaramellenbasis (Matrix) eingesetzt
werden können,
wobei sowohl bei der zuckerhaltigen als auch bei der zuckerfreien
Variante gegebenenfalls weitere Wirk- und/oder Inhaltsstoffe (z.
B. Lokalanästhetika,
Schleimdrogen bzw. deren Extrakte, Verarbeitungshilfsmittel, Aromen
und Aromastoffe, Geschmacksstoffe, Süßstoffe und Süßungsmittel,
Säuerungsmittel,
Stabilisatoren, Antiseptika, Farbstoffe etc.) zugesetzt sein können. Die
entsprechenden Wirk- und Inhaltsstoffe werden in die Matrix eingearbeitet.
Die Herstellung der Lutschtabletten bzw. Hartkaramellen wird dabei
wie folgt durchgeführt:
Der
Zucker bzw. die Zuckerersatzstoffe/Zuckeraustauschstoffe werden
in Wasser gelöst
und anschließend
bei Temperaturen zwischen 120 und 140 °C gekocht und vakuumiert. Dieser
heißen
Masse werden der Wirkstoff (Octenidindihydrochlorid) sowie gegebenenfalls
weitere Wirk- und/oder Inhaltsstoffe, wie zuvor genannt, in fester
oder flüssiger
Form zudosiert. Nach kontrolliertem Abkühlen auf Temperaturen unterhalb
von 75 °C
werden die Hartkaramellen in der gewünschten Form geprägt und nachfolgend
verpackt.
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Auf
diese Weise werden verschiedene Rezepturen erfindungsgemäßer Lutschtabletten
mit variablen Mengen an Inhaltsstoffen hergestellt: Rezeptur
1: Lutschtabletten, zuckerfrei (Isomalt)
Octenidindihydrochlorid: | 0,05 – 2,0 Gew.-% |
Isomalt: | 93,0 – 99,95
Gew.-% |
Säuerungsmittel,
Farbstoffe,
Süßstoffe
und Aromen: | 0 –5.0 Gew.-% |
Summe: | 1.000 – 4.000
mg |
Rezeptur
2: Lutschtablette, zuckerfrei (Maltitol)
Octenidindihydrochlorid: | 0,05 – 2,0 Gew.-% |
Maltitol: | 93,0 – 99,95
Gew.-% |
Säuerungsmittel,
Farbstoffe,
Süßstoffe
und Aromen: | 0 – 5.0 Gew.-% |
Summe: | 1.000 – 4.000
mg |
Rezeptur
3: Lutschtabletten, zuckerfrei (Maltitol/Isomalt)
Octenidindihydrochlorid: | 0,05 – 2,0 Gew.-% |
Maltitol/Isomalt
1 : 0,10 – 4: | 93,0 – 99,95
Gew.-% (Trockensubstanz) |
Säuerungsmittel,
Farbstoffe,
Süßstoffe
und Aromen: | 0 – 5.0 Gew.-% |
Summe: | 1.000 – 4.000
mg |
Rezeptur
4: Lutschtabletten, zuckerhaltig (Saccharose/Glucose-Sirup)
Octenidindihydrochlorid: | 0,05 – 2,0 Gew.-% |
Saccharose/Glucose-Sirup
1 : 0,5 – 4: | 93,0 – 99,95
Gew.-% (Trockensubstanz) |
Säuerungsmittel,
Farbstoffe,
Süßstoffe
und Aromen: | 0 - 5.0 Gew.-% |
Summe: | 1.000 – 4.000
mg |
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Nachweis auf pharmakologische
Wirksamkeit
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Prüfbericht
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Quantitativer
Suspensionstest zur Bestimmung der bakteriziden Wirkung in Anlehnung
an DIN EN 1040
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Durchführung
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Bakterizide
Wirkung (Verdünnung – Neutralisation)
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Identifizierung der Probe
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Octenidindihydrochlorid-Lutschtabletten
auf Hartkaramellenbasis Prüfbedingungen
Prüfverfahren
und seine Validierung
Verfahren: | Verdünnung – Neutralisation |
Inaktivierungskombination: | 3,0
% Tween 80 + 3,0 % Saponin + 0,1 %
Histidin + 0,1 % Cystein
in Caseinpepton-
Sojamehlpepton-Bouillon |
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Prüfergebnisse:
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siehe
nachfolgende Tabelle 1
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Schlußfolgerung:
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Mit
einer Testkonzentration von 2,6 g/10 ml künstlichem Speichel erreichten
die erfindungsgemäßen Octenidindihydrochlorid-Lutschtabletten
auf Hartkaramellenbasis nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten die nach
DIN EN 1040 geforderte Keimreduktion von > 5,0 log-Stufen gegenüber den Testkeimen E. coli,
P. aeruginosa, Str. mutans, Str. sanguis und H. influenzae.
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Mit
einer Testkonzentration von 2,6 g/10 ml künstlichem Speichel erreichten
die erfindungsgemäßen Octenidindihydrochlorid-Lutschtabletten
nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten die maximal erreichbare Keimreduktion
von > 4,0 log-Stufen
gegenüber
den Testkeimen S. aureus, Str. pyogenes und Str. pneumoniae.
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Erläuterungen zu Tabelle 1:
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- Vc
- = Lebendkeimzahl
- N
- = Zahl der KBE/ml
der Bakterienprüfsuspension
- Nv
- = Zahl der KBE/ml
der verdünnten
Bakterienprüfsuspension
(= Bakteriensuspension)
- Na
- = Anzahl der KBE je
ml im Prüfgemisch
- B
- = durchschnittliche
Zahl der KBE/ml des Gemisches Bakterien + Inaktivierungskombination
(Kontrolle Toxizität)
- sC
- = durchschnittliche
Zahl der KBE/ml im Kontrollversuch für die Verdünnung – Neutralisation (= Kontrolle Inaktivierung)
- *
- = Hinweis auf mangelnde
Inaktivierung
- R
- = Verminderung der
Lebendkeimzahl,