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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zubereitung
in Form einer flüssigen
Dosierung, welche sich insbesondere zur Verwendung als reizlinderndes
Hustenmittel eignet, wie Hustensaft, auf Basis von Isländischem
Moos (Lichen islandicus) bzw. dessen Extrakt sowie die medizinische
bzw. therapeutische Verwendung dieser pharmazeutischen Zubereitung.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zubereitung
in Form einer flüssigen
Dosierung, insbesondere ein Hustenmittel, auf Basis von Isländischem
Moos (Lichen islandicus), insbesondere in Form von dessen Extrakt,
in Kombination mit mindestens einer Zinkverbindung, welche sich
für die medizinische
bzw. therapeutische Verwendung eignet.
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Insbesondere
bei Infekten der Atemwege können äußere Reize,
wie schlechte oder trockene Atemluft, die bereits angegriffene Hals-
und Rachenschleimhaut austrocknen. Hustenreiz und Heiserkeit sind
die Folge.
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Hier
kommen im allgemeinen sogenannte Hustenmittel zum Einsatz, wobei
im allgemeinen zwischen hustenstillenden oder hustenhemmenden Hustenmitteln,
sogenannten Antitussiva, einerseits und hustenbildenden bzw. auswurffördernden
Hustenmitteln, sogenannten Expektorantien, andererseits unterschieden wird.
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Während Antitussiva
(z. B. Morphinderivate, wie z. B. Codein und dessen natürliche und
synthetische Derivate, wie Dihydrocodein, Hydrocodon etc.) über eine
Hemmung der reflektorischen Erregbarkeit des Hustenzentrums in der
Medulla oblongata wirken und somit sozusagen das Hustenzentrum dämpfen bzw.
den Hustenreflex hemmen, verstärken
und/oder beschleunigen die Expektorantien (z. B. Ammoniumchlorid,
Kaliumiodatum, ätherische Öle etc.)
dagegen die physiologische Expektoration, wobei entweder die sekretolytische
oder die sekretomotorische Wirkung überwiegt.
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Die
vorgenannten Substanzen haben zum Teil aber schwerwiegende Nebenwirkungen:
Antitussiva auf Basis von Morphinderivaten können neben ihrer hustenhemmenden
Wirkung auch analgetisch und/oder atemdepressiv wirken und zudem
in unterschiedlichem Maße
suchterzeugend sein. Auch einige der vorgenannten Expektorantien
haben schwerwiegende Nebenwirkungen: So birgt die Anwendung von
Ammoniumchlorid als Expektorans die Gefahr einer metabolischen Azidose,
und die Verwendung des Expektorans Kaliumiodatum kann Iodismus auslösen.
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Folglich
besteht ein Bedarf an Hustenmitteln, welche die zuvor genannten
Nachteile der Hustenmittel des Standes der Technik zumindest weitgehend
vermeiden oder aber zumindest abschwächen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine pharmazeutische
Zubereitung bereitzustellen, welche sich zur effizienten Behandlung
insbesondere von Husten eignet und die zuvor geschilderten Nachteile
des Standes der Technik zumindest weitgehend vermeidet oder aber
wenigstens abschwächt.
Eine solche pharmazeutische Zubereitung sollte gleichermaßen hustenreizlindernd
wirken und insbesondere bei sogenanntem trockenem Reizhusten anwendbar
sein.
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Die
Anmelderin hat nun überraschenderweise
herausgefunden, daß das
zuvor geschilderte Problem dadurch gelöst werden kann, daß man Isländisches
Moos (Lichen islandicus) in Form einer flüssigen Dosierung formuliert.
Eine solche pharmazeutische Zubereitung bzw. Zusammensetzung eignet
sich insbesondere zur Verwendung als Hustenmittel, aber darüber hinaus
auch für
eine Reihe weiterer Indikationen, wie nachfolgend noch beschrieben.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit eine pharmazeutische Zubereitung
in Form einer flüssigen
Dosierung, insbesondere ein reizlinderndes Hustenmittel, welche
in wirksamen Mengen, insbesondere pharmazeutisch wirksamen Mengen,
Isländisches
Moos (Lichen islandicus), vorzugsweise zusammen mit einem unbedenklichen,
insbesondere pharmakologisch unbedenklichen, Träger, enthält.
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Die
pharmazeutische Zubereitung nach der vorliegenden Erfindung kann
zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt werden, insbesondere
von Husten und Hustenreiz, insbesondere bei trockenem Reizhusten,
darüber
hin aus aber auch bei Schleimhautreizungen und Schleimhautläsionen im
Mund- und Rachenraum,
Austrocknungen der Schleimhäute
im Bereich des und- und
Rachenraums, insbesondere infolge von Infekten, bei Heiserkeit sowie
bei Bronchialkatharren und Bronchialasthma.
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Durch
die Verwendung eines natürlich
basierten Wirkstoffes auf Basis von Isländischem Moos (Lichen islandicus)
werden die mit synthetischen Wirkstoffen auftretenden Nebenwirkungen
wirksam verhindert.
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Der
Begriff "pharmazeutische
Zubereitung" – synonym
bisweilen auch als "pharmazeutische
Zusammensetzung", "pharmazeutische Kombination" etc. bezeichnet – ist im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sehr weit zu verstehen und umfaßt jede
Art von möglicher
pharmazeutischer Zubereitung, Zusammensetzung oder Kombination,
insbesondere Arzneimittel bzw. Pharmaka als solche, aber auch sogenannte
Medizinprodukte, homöopathische
Mittel etc.
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Eine
Besonderheit der vorliegenden Erfindung muß darin gesehen werden, daß die Schleimdroge
Isländisches
Moos (Lichen islandicus) bzw. deren Extrakt erstmals als flüssige Formulierung,
insbesondere zur Verwendung als Hustenmittel ("Hustensaft" bzw. "Hustensirup", vorzugsweise in viskoser Form wegen
der verlängerten
Kontakt- bzw. Einwirkzeit mit den Schleimhäuten) eingesetzt bzw. formuliert
ist.
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Schleimdrogen
bzw. deren Extrakte sind dem Fachmann als solche hinlänglich bekannt:
Schleimdrogen
werden wegen ihrer antiphlogistischen Eigenschaften äußerlich
zur Behandlung von Furunkeln, Geschwüren, Drüsenschwellungen und Entzündungen
des Rachenraumes, innerlich auch als Laxans, Antidiarrhoikum und
zur Behandlung von Magen- und Darmentzündungen verwendet.
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Schleime
sind Heteropolysaccharide mit Molekulargewichten von ca. 50.000
bis 2.000.000, die durch Extraktion mit heißem oder kaltem Wasser aus
der Droge gewonnen werden. Die hochviskosen Lösungen sind im Gegensatz zu
den Gummen nicht klebrig. Man unterscheidet saure und neutrale Schleime.
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Je
nach ihrer Zuckerzusammensetzung lassen sie sich in Glucomannane
oder Mannane, in Galactomannane, Xylane oder Rhamnogalacturonane
einteilen. Nach ihrer Lokalisierung in der Pflanze kann man Vakuolenschleime
und Membranschleime unterscheiden. Als Prototyp für einen
sauren Pflanzenschleim kann der Schleim der Eibischwurzel angesehen
werden. Er enthält
L-Rhamnose, D-Galactose,
D-Galacturonsäure und
D-Glucuronsäure
im molaren Verhältnis
von ungefähr
3 : 2 : 3 : 3. Der am einfachsten gebaute Teil des Polysaccharids
besteht aus sich wiederholenden Undecasaccharid-Untereinheiten.
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Für weitere
Einzelheiten zu Schleimdrogen und deren Zubereitungen, Wirkungen
und Anwendung kann verwiesen werden auf H. Wagner "Pharmazeutische Biologie – Drogen
und ihre Inhaltsstoffe",
Gustav Fischer Verlag Stuttgart/New York, 1985, insbesondere Seiten
280 ff.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird Isländisches Moos (Lichen islandicus)
in Form einer flüssigen
Dosierung zum Einsatz gebracht.
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Von
der vorliegenden Erfindung ausgenommen ist jedoch eine Kombination
von Isländischem
Moos (Lichen islandicus) und mindestens einer weiteren Schleimdroge,
insbesondere eine Kombination von Isländischem Moos (Lichen islandicus)
und Malve (Malva sylvestris L. und M. neglecta WALLR.) (sogenannter
Disclaimer). Denn eine solche Kombination ist aus den auf die Anmelderin
selbst zurückgehenden
deutschen Anmeldungen 10 2005 017 923.1 (Patentanmeldung) und 20
2005 009 181.2 (parallele bzw. prioritätsgleiche Gebrauchsmusteranmeldung)
sowie aus der gleichermaßen
auf die Anmelderin selbst zurückgehenden, älteren, zum
Zeitpunkt der Durchführung
der vorliegenden Anmeldung noch nicht veröffentlichten deutschen Gebrauchsmusteranmeldung
20 2006 008 541.6 bekannt.
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Isländisches
Moos ist der deutsche Name für
Lichen islandicus oder Cetraria islandica (Parmeliaceae), einer
Flechte – entgegen
dem deutschen Namen kein Moos –,
die aus nördlichen
Ländern,
wie beispielsweise von Island, Norwegen und Schweden, exportiert
wird. Isländisches
Moos im eigentlichen Sinne besteht aus dem getrockneten Thallus
von Cetraria islandica sowie dessen Zubereitungen. Die Droge enthält unter
anderem Schleimstoffe und Bit terstoffe sowie bitterschmeckende Flechtensäuren. Aus
der gepulverten Flechte lösen
sich etwa 60 Gew.-% beim Kochen mit stark verdünnter Natriumhydrogencarbonatlösung, und beim
Abkühlen
der Lösung
entsteht eine Gallerte. Der Extrakt besteht aus einem Polysaccharidgemisch
von Lichenin und Isolichenin, einer Reihe von bitterschmeckenden
Flechtensäuren
(Fumarprotocetrar-, Protocetrar- und Cetrarsäure) sowie Protolichesterinsäure, die
sich bei der Aufarbeitung in Lichesterinsäure umwandelt, und Usninsäure als
antibiotisch wirkendem Flechtenfarbstoff. Als Schleimdroge besitzt
Isländisches
Moos reizlindernde Eigenschaften, es wirkt ebenso antimikrobiell.
Der Bitterstoffgehalt begründet
seine Anwendung bei Appetitlosigkeit. Isländisches Moos wird beispielsweise
bei Katarrhen und Durchfall, als Bittertonikum, äußerlich bei schlecht heilenden
Wunden, bei kosmetischen Präparaten,
in Haarfixiermitteln, als Zusatz zu Biskuitmehl und dergleichen.
Das Kaltmazerat und andere bitterschmeckende Zubereitungen der Droge
werden zur Behebung der Sub- oder Antacidität eingesetzt. Als Darreichungsformen
werden je nach Anwendungsgebiet die zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie
andere galenische Zubereitungen bzw. die zerkleinerte Droge vorzugsweise
für Kaltmazerate
sowie andere bitterschmeckende Zubereitungen zum Einnehmen angewandt. Für weitergehende
Einzelheiten zu Isländischem
Moos kann beispielsweise auf die folgende Literaturstellen verwiesen
werden: Römpp
Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Band 3, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New
York, 1990, Seiten 2055/2056, Stichwort: "Isländisches
Moos"; HagerROM
2001, Springer Verlag, Heidelberg, Stichworte: "Cetraria", "Cetraria
ericetorum OPIZ", "Cetraria islandica
(L.) ACHARIUS" und "Lichen islandicus
(Isländisches
Moos)"; Monographie "Lichen islandicus
(Isländisches
Moos)", Bundesanzeiger
Nr. 43 vom 2. März 1989;
H. Wagner, "Pharmazeutische
Biologie – Drogen
und ihre Inhaltsstoffe",
Gustav Fischer Verlag, Stuttgart/New York, 1985, Seite 281, Stichwort: "Cetrariae Lichen
(= Lichen islandicus – Isländisches
Moos)".
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist es, wenn das Isländische
Moos (Lichen islandicus) in Form eines Extraktes, insbesondere eines
Flüssigextraktes,
zugesetzt wird; im Fall der Verwendung eines Flüssigextrakts kann ein wäßriger,
alkoholischer oder wäßrig-alkoholischer
Extrakt zugesetzt sein. Auf diese Weise lassen sich besonders hohe
Wirkstoffkonzentrationen erreichen.
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Wenn
das Isländische
Moos (Lichen islandicus) in Form eines Extraktes zugesetzt ist,
wird vorteilhafterweise ein Droge/Extrakt-Verhältnis im Bereich von 0,4 :
1 bis 15 : 1, insbesondere 0,5 : 1 bis 10 : 1, bevorzugt 0,5 : 1
bis 5 : 1, besonders bevorzugt etwa 1 : 1, gewählt.
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Die
Menge an Isländischem
Moos (Lichen islandicus) bzw. vorzugsweise an dessen Extrakt in
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitung kann in weiten Bereichen variieren. Im allgemeinen enthält die erfindungsgemäße Zubereitung
das Isländische
Moos (Lichen islandicus), vorzugsweise in Form von dessen Extrakt,
in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
2 bis 7,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
die pharmazeutische Zubereitung. Dennoch kann es anwendungsbedingt
gegebenenfalls vorteilhaft oder erforderlich sein, von den vorgenannten
Mengen abzuweichen.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitung wirkt das Isländische
Moos besonders reizlindernd, da das Isländische Moos benetzende Stoffe
enthält,
welche die angegriffenen Schleimhäute des Mund-/Rachenraums benetzen
und sozusagen einhüllen,
die Schleimhäute
auf diese Weise vor störenden äußeren Reizen
abschirmen und dazu beitragen, daß die natürliche Schutzfunktion der Schleimhäute im Mund-
und Rachenraum unterstützt
wird. Die pharmazeutische Zubereitung nach der vorliegenden Erfindung
in Form einer flüssigen
Dosierung ist bei ihrer Applikation sozusagen wie ein "innerer Handschuh" in der Mündhöhle bzw.
im Mund-/Rachenraum anzusehen. Aufgrund der flüssigen Dosierungsform kommt
dieser Effekt besonders gut zum Tragen.
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Aufgrund
ihrer relativ langen Verweildauer im Mund- und Rachenraum sorgt
die erfindungsgemäße Zubereitung
außerdem
für die
natürliche
Anregung des Speichelflusses, welcher dadurch wiederum zu einer Befeuchtung
der ausgetrockneten Schleimhäute
führt.
Dadurch werden vielfältige
Störfaktoren,
die zu Schleimhautreizungen führen,
beseitigt, und es kommt zu einer wohltuenden Befeuchtung der Mund-
und Rachenschleimhaut.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung wirkt aber nicht nur reizlindernd und befeuchtend, sondern
darüber
hinaus auch bakterizid und antimi krobiell. Deshalb ist sie für die zuvor
genannten Indikationen besonders geeignet.
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Wie
zuvor beschrieben, enthält
die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung aufgrund des Vorhandenseins von Isländischem Moos Schleimstoffe,
welche eine physikalische Abdeckung der Schleimhaut ergeben und über diese
Barriere den darunterliegenden Zellen die Möglichkeit geben, sich zu regenerieren.
Diese Schleimhautbarriere hat keine Verbindung chemischer Art mit
den Zellen, sondern beruht nur auf einer physikalischen Wirkung.
Deshalb ist die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung besonders gut verträglich,
insbesondere auch für
Kinder oder aber für
Schwangere und stillende Personen. Aufgrund der Tatsache, daß die Anwendung
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitung mit keinerlei Nebenwirkungen verbunden ist, ist die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung insbesondere zur Behandlung der vorgenannten Patienten-
bzw. Personengruppen geeignet.
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Wie
vorstehend geschildert, wird durch die Inhaltsstoffe der erfindungsgemäß eingesetzten
Schleimdroge Isländisches
Moos eine Schutzschicht auf der Schleimhaut des Mund-/Rachenraums
ausgebildet, wodurch Reizeinwirkungen von den Schleimhäuten ferngehalten
werden und die Entstehung von Husten gehemmt wird. Auf diese Weise
eignet sich die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung nicht nur zur prophylaktischen und/oder therapeutischen
Behandlung von Schleimhautreizungen und Schleimhautläsionen im
Mund- und Rachenraum sowie von Austrocknungen der Schleimhäute im Bereich
des Mund- und Rachenraums, sondern insbesondere auch von Husten
und Hustenreiz, insbesondere von trockenem Reizhusten.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung kann insbesondere in Form eines sogenannten Hustensaftes
zur Linderung von Hustenreiz bei Erkältungskrankheiten der Atemwege
zur Bekämpfung
dieses lästigen
Hustenreizes eingesetzt werden, ohne daß der natürliche und sinnvolle Hustenreflex
unterdrückt
wird.
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Darüber hinaus
eignet sich die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung auch zur prophylaktischen und/oder therapeutischen
Behandlung von Heiserkeit sowie von Bronchialkatharren und Bronchialasthma,
in den beiden letztgenannten Fällen
insbesondere zur unterstützenden
Anwendung bzw. Therapie.
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Die
Anmelderin hat überraschend
herausgefunden, daß sich
die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitung
noch dadurch steigern läßt, daß man außerdem mindestens
eine Zinkverbindung, insbesondere mindestens ein Zinksalz, vorzugsweise
Zinkgluconat oder Zinksulfat, besonders bevorzugt Zinkgluconat,
vorsieht, welches in die pharmazeutische Zubereitung nach der vorliegenden
Erfindung inkorporiert bzw. eingearbeitet wird.
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Die
Zinkverbindung hilft den betroffenen Zellen, freie Radikale zu neutralisieren,
und unterstützt
damit sinnvoll die zuvor geschilderten physikalischen Effekte von
Isländischem
Moos und Malve. Auf diese Weise wird die irritierte Schleimhaut
im Mund- und Rachenbereich mehrfach gegen Erreger und damit einhergehende freie
Radikale geschützt.
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Die
Menge an Zinkverbindung(en) kann in weiten Bereichen variieren.
Im allgemeinen liegt sie im Bereich von 0,001 bis 1 Gew.-%, insbesondere
0,05 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die pharmazeutische Zubereitung
nach der vorliegenden Erfindung. Dennoch kann es anwendungsbedingt
gegebenenfalls vorteilhaft oder erforderlich sein, von den vorgenannten
Mengen abzuweichen.
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Neben
den vorgenannten Wirk- und/oder Inhaltsstoffen kann die erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung
außerdem
noch weitere Wirk- und/oder Inhaltsstoffe enthalten, insbesondere
Verarbeitungshilfsmittel, Aromastoffe, Geschmacksstoffe, Süßstoffe
und Süßungsmittel,
Säuerungsmittel,
Stabilisatoren und/oder Antiseptika.
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Im
allgemeinen enthält
die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung insbesondere Zucker und/oder Zuckeraustauschstoffe.
Die Menge an Zucker und/oder Zuckeraustauschstoffen kann in weiten
Bereichen variieren; insbesondere beträgt die Menge an Zucker und/oder
Zuckeraustauschstoffen, bezogen auf die pharmazeutische Zubereitung,
20 bis 80 Gew.-%, insbesondere 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 20
bis 50 Gew.-%, wobei es jedoch anwen dungsbedingt gegebenenfalls
vorteilhaft oder erforderlich sein kann, von den vorgenannten Mengen
abzuweichen.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitungen können
Zucker und/oder Zuckeraustauschstoffe aller Art eingesetzt werden.
Beispiele für
erfindungsgemäß geeignete
Zucker sind beispielsweise Saccharose, Glucose, insbesondere Dextrose,
und Fructose. Die erfindungsgemäß geeigneten Zuckeraustauschstoffe
sind insbesondere ausgewählt
aus Zuckeralkoholen. Erfindungsgemäß bevorzugte Zuckeraustauschstoffe
sind ausgewählt
aus der Gruppe von Mannit, Xylit, Sorbit, Isomalt, Maltitsirup,
Lactit, Leucrose, Fructoligosacchariden, Glucanen und Polyglucose.
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Während Zucker
und Süßstoffe
gemeinsam als Süßungsmittel
bezeichnet werden, werden – im
Gegensatz zu den intensiv schmeckenden Süßstoffen – Zuckeraustauschstoffe technologisch
wie Saccharose eingesetzt, d. h. sie besitzen einen "Körper" und einen physiologischen Brennwert
("nutritive Zuckeraustauschstoffe"). Die Süßkraft entspricht
in weiten Grenzen etwa der von Saccharose. Der physiologische Vorteil
der Zuckeraustauschstoffe im Vergleich zu Saccharose liegt in der
insulinunhabhängigen
Metabolisierung (vorteilhaft z. B. für Diabetiker) und in der zum
Teil verminderten kariogenen Wirkung. Für einige Zuckeraustauschstoffe
(z. B. Xylit) ist eine antikariogene Wirkung beschrieben.
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Der
Begriff "Zuckeralkohol" ist die Gruppenbezeichnung
für die
aus Monosacchariden durch Reduktion der Carbonylgruppe entstehenden
Polyhydroxyverbindungen, die keine Zucker sind, gleichwohl aber
süß schmecken
und deshalb gegebenenfalls Verwendung als Zuckeraustauschstoffe
finden können.
Man unterscheidet bei diesen im allgemeinen kristallinen, wasserlöslichen
Polyolen nach der Anzahl der im Molekül enthaltenen Hydroxygruppen
sogenannte Tetrite, Pentite, Hexite usw. Natürlich vorkommende Zuckeralkohole sind
z. B. Glycerin, Threit und Erythrit, Adonit (Ribit), Arabit (früher: Lyxit)
und Xylit, Dulcit (Galactit), Mannit und Sorbit (Glucit).
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Für weitergehende
Einzelheiten zu den Begriffen "Zucker", "Zuckeraustauschstoffe" und "Zuckeralkohole" kann beispielsweise
verwiesen werden auf Römpp
Chemie-Lexikon, 10. Auflage, Band 6, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New
York, 1999, Seiten 5096 bis 5100, Stichworte: "Zucker", "Zuckeralkohole" und "Zuckeraustauschstoffe".
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Im
allgemeinen enthält
die pharmazeutische Zubereitung nach der vorliegenden Erfindung
die Wirk- und/oder Inhaltsstoffe in einer flüssigen Matrix bzw. Masse als
pharmakologisch unbedenklichem Träger, vorzugsweise auf Basis
von Wasser und/oder Alkoholen (z. B. Ethanol).
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Im
allgemeinen enthält
die pharmazeutische Zubereitung nach der vorliegenden Erfindung
Wasser und/oder Alkohol (z. B. Ethanol), vorzugsweise Wasser, in
Mengen von 30 bis 90 Gew.-%, insbesondere 35 bis 70 Gew.-%, bezogen
auf die pharmazeutische Zubereitung. Insbesondere zur besseren bzw.
nebenwirkungsfreien Anwendbarkeit im Fall der Behandlung von Kindern,
Stillenden und Schwangeren empfehlt es sich, die pharmazeutische
Zubereitung ohne Alkohol, d. h. nur auf der Basis von Wasser, zu
formulieren.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
enthält
die pharmazeutische Zubereitung nach der vorliegenden Erfindung
in Form einer flüssigen
Dosierung, insbesondere zur Anwendung als reizlinderndes Hustenmittel,
jeweils bezogen auf die pharmazeutische Zubereitung,
- – 0,5
bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis
7,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 5 Gew.-%, Isländisches
Moos, bevorzugt in Form von dessen Extrakt, insbesondere mit einem
Droge/Extrakt-Verhältnis
im Bereich von 0,5 : 1 bis 5 : 1,
- – gegebenenfalls
0,001 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,1 Gew.-%, mindestens einer
Zinkverbindung, insbesondere mindestens eines Zinksalzes, vorzugsweise
Zinkgluconat oder Zinksulfat, besonders bevorzugt Zinkgluconat,
- – gegebenenfalls
20 bis 80 Gew.-%, insbesondere 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 20
bis 50 Gew.-%, Zucker und/oder Zuckeraustauschstoffe,
- – 30
bis 90 Gew.-%, insbesondere 35 bis 70 Gew.-%, Wasser und/oder Alkohol,
vorzugsweise Wasser.
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Die
pharmazeutische Zubereitung nach der vorliegenden Erfindung eignet
sich, wie vorstehend beschrieben, zur topischen und/oder peroralen
Anwendung, vorzugsweise im Mund- und Rachenraum.
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Wie
zuvor beschrieben, eignet sich die pharmazeutische Zubereitung nach
der vorliegenden Erfindung insbesondere zur prophylaktischen und/oder
therapeutischen Behandlung von Husten und Hustenreiz, insbesondere
trockenem Reizhusten; Schleimhautreizungen und Schleimhautläsionen im
Mund- und Rachenraum; Austrocknungen der Schleimhäute im Bereich
des Mund- und Rachenraums; Heiserkeit; Bronchialkatharren und Bronchialasthma.
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Wie
zuvor beschrieben, wird die erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung
im allgemeinen in Form einer flüssigen
Dosierung, insbesondere in Form eines Sirups, appliziert. Eine hochviskose
Darreichungsform in Form eines Sirups hat insbesondere den Vorteil,
daß die
Wirk- und/oder Inhaltsstoffe möglichst lange
in Kontakt mit den Schleimhäuten
stehen können.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitung kann in an sich bekannter Art und Weise erfolgen. Für weitergehende
Einzelheiten kann auf das nachfolgende Ausführungsbeispiel verwiesen werden.
Insbesondere werden zu Zwecken der Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitung
die einzelnen Wirk- und/oder Inhaltsstoffe in geeigneten Vorrichtungen
homogen miteinander zu der anwendungsfertigen Applikationsform vermischt.
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Wie
zuvor beschrieben, eignet sich die erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung,
wie zuvor beschrieben, insbesondere zur Verwendung zur prophylaktischen
und/oder therapeutischen Behandlung von bzw. zur Herstellung eines
Arzneimittels zur prophylaktischen und/oder therapeutischen Behandlung
von Husten und Hustenreiz, insbesondere trockenem Reizhusten; Schleimhautreizungen
und Schleimhautläsionen
im Mund- und Rachenraum; Austrocknungen der Schleimhäute im Bereich
des Mund- und Rachenraums; Heiserkeit; Bronchialkatharren und Bronchialasthma.
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Für die bestimmungsgemäße Verwendung
wird die pharmazeutische Zubereitung im allgemeinen in einer Tagesdosis
von 30 bis 80 ml, vorzugsweise 40 bis 50 ml, bzw. von 35 bis 96
g, vorzugsweise 45 bis 60 g, verabreicht.
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Weitere
Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen sowie Vorteile der
vorliegenden Erfindung sind für
den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar
und realisierbar, ohne daß er dabei
den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
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Das
folgende Ausführungsbeispiel
dient lediglich der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung, ohne
sie jedoch hierauf zu beschränken.
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Ausführungsbeispiel:
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Herstellungsbeispiel:
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Eine
pharmazeutische Zubereitung nach der vorliegenden Erfindung in Form
einer flüssigen
Dosierung wird ausgehend von den folgenden Bestandteilen bzw. Wirk-
und/oder Inhaltsstoffen hergestellt:
100 ml eines erfindungsgemäßen Sirups
enthalten:
Isländisches
Moos (Extrakt 1 : 1) | 5,56
g |
Zinkgluconat
(entspr. 5 mg Zn/45 ml) | 0,0774
g |
Kaliumsorbat | 0,241
g |
Maltitol-Lösung (50%
D-Maltitol) | 58,0
bis 73,0 g |
Hustenkräuteraroma | 0,60
g |
gereinigtes
Wasser | 55,56
bis 40,56 g |
gesamt
ca. | 120,000 g |
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Die
Dichte des erfindungsgemäßen Sirups
bei 20°C
beträgt
ca. 1,2 g/ml. Die empfohlene Tagesdosis liegt beispielsweise bei
etwa 45 ml bzw. 54 g.
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Anwendungsbeispiel:
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Fünf Patienten
mit trockenem Reizhusten und Heiserkeit infolge von Erkältungserkrankungen,
einhergehend mit einer Irritation der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich,
wurden mit der im vorangehenden Herstellungsbeispiel beschriebenen
pharmazeutischen Zubereitung in Form des zuvor beschriebenen Sirups therapiert,
wobei jeweils eine Gesamttagesdosis von 45 ml bzw. 54 g durch dreifache
Gabe jeweils gleicher Mengen verabreicht wurde. Bei einer zehntätigen Anwendung
der pharmazeutischen Zubereitung konnte mit der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitung der Reizhusten und die Heiserkeit sowie die Schleimhautirritationen
im Mund-/Rachenraum effizient therapiert werden, wobei eine Linderung
der Symptome beobachtet werden konnte; nach der zehntägigen Anwendung
war eine vollständige
Austherapierung erreicht. Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitung
führt bei
der Behandlung von trockenem Reizhusten und Heiserkeit, einhergehend
mit einer Irritation der Schleimhäute des Mund-/Rachenraums,
zu einer eindrucksvollen Besserung der hiermit einhergehenden Symptome.