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Die
Erfindung betrifft eine Abflussvorrichtung für ein Sanitärbecken, insbesondere ein Spülbecken, das
bevorzugt in einer Einrichtung des Gesundheitswesens, beispielsweise
einem Krankenhaus, eingesetzt wird, sowie eine becherförmige Auffangeinrichtung
zum Einsetzen in die Abflussvorrichtung.
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In
Einrichtungen des Gesundheitswesens dürfen in Deutschland aus hygienischen
Gründen
nur Abflussvorrichtungen verwendet werden, in denen die Gefahr der
Bildung und Ansammlung von Krankheitskeimen minimiert ist. Daher
dürfen
derartige Becken auch keine Überlaufeinrichtungen
aufweisen, da diese nur selten durchspült und dann auch nicht gereinigt
werden. Aus demselben Grunde sollen die Spülbecken in diesen Einrichtungen
auch keine Schließeinrichtungen
im Abflussbereich aufweisen. Vielmehr sind dort lediglich Vorrichtungen
vorgesehen, mit denen das unbeabsichtigte Einbringen von Gegenständen in
den Abfluss verhindert wird. Hierzu ist im Allgemeinen eine Kappe über der
eigentlichen Ablauföffnung
vorgesehen, die in geringem Abstand über der Öffnung starr befestigt ist.
Durch den Spalt zwischen dem Beckenboden und der Kappe kann ablaufendes
Wasser hindurch treten. Gegenstände werden
aber durch den nur schmalen Spalt zurück gehalten.
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Zum
Zurückhalten
von Gegenständen
sind weiterhin verschiedene Vorschläge gemacht worden:
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In
DE 93 03 281 U1 ist
beispielsweise ein Schmutzfangsieb für Dusch- und Badewannen sowie Waschbecken
beschrieben, das mit mechanischen Hebestöpseln ausgestattet ist. Hierbei
ist das Schmutzfangsieb mit dem Stöpselmechanismus fest verbunden,
indem ein zylindrisches Sieb verwendet wird, das sich vom Außenrand
des Stöpsels
nach unten erstreckt, so dass das ablaufende Brauchwasser beim Anheben
des Stöpsels
und damit auch des Siebes mittels eines herkömmlichen Hebelgelenks durch
das Sieb abläuft.
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Ferner
ist in US-A-6,088,843 ein Sieb für
einen Abflussstutzen mit einem Bürstenfortsatz
beschrieben. Das Sieb kann beispielsweise nach unten hängend in
den Abflussstutzen eingehängt
werden, wobei sich der Bürstenfortsatz
unterhalb des Siebes befindet. Das Sieb ist beispielsweise im oberen
Bereich zylindrisch und im unteren Bereich nach unten hin konisch
zulaufend ausgebildet. Das Sieb kann auch über die gesamte Höhe zylindrisch
geformt sein. Es weist relativ große Öffnungen auf, so dass nur große in den
Abfluss gelangende Teile zurückgehalten
werden. Kleinteiligere Verunreinigungen, beispielsweise Haare, werden
durch die Bürsten
zurückgehalten.
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Weiterhin
ist auch ein becherförmiges
Sieb für
ein Ablaufventil aus
EP
0 409 400 B1 bekannt. Der dort beschriebene Austrittsablaufstopfen
dient zum Abdichten eines Einlasses eines Abflussstutzens, wobei
der Stopfen mit einer Betätigungseinrichtung
hin- und herbewegt
wird. Das am unteren Ende des Abflussstopfens befestigte Sieb dient
zum Auffangen von durch den Einlass in den Abflussstutzen eintretenden
kleinen Teilen und steht hierzu mit der Wand des Abflussstutzens
in eng eingepasster frei gleitender Wirkverbindung. Das Sieb weist
eine scheibenförmige
horizontale Bodenwand mit einer Vielzahl von relativ kleinen Öffnungen
auf, durch welche Wasser aus dem Sieb ohne Verlust von durch dieses
aufgehaltenen kleinen Gegenständen
ablaufen kann.
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Des
weiteren ist aus US-A-6,023,795 eine Abflussanordnung für ein Waschbecken
bekannt. In diesem Falle weist die Abflussanordnung einen Stopfen
und ein Sieb auf, wobei das Sieb zylindrisch und unterhalb des Stopfens
im Abflussstutzen angeordnet ist. Im Bereich der Achse des Maschensiebes
ist ein Durchlasskanal vorgesehen, durch den ein Hebelgestänge geführt werden
kann, um den Abflussstopfen auf und ab zu bewegen.
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Trotz
der Verwendung eines Siebes zum Zurückhalten von Verunreinigungen,
wie in
DE 93 03 281
U1 , US-A-6,088,843,
EP 0 409 400 B1 und US-A-6,023,795 beschrieben,
besteht insbesondere für
Abflussvorrichtungen für
Sanitärbecken
in Einrichtungen des Gesundheitswesen, vor allem in Krankenhäusern, das
Problem, dass sich Ablagerungen auf den Innenwänden des Abflussstutzens bilden,
die Herde für
die Vermehrung von Krankheitskeimen sein können. Derartige Ablagerungen
können
beispielsweise von suspendierten Schmutzresten sowie von Seifenresten
herrühren.
Diese Verunreinigungen bilden erfahrungsgemäß eine die Stutzenwand und
die Einbauteile im Abflussstutzen überziehende Schicht.
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Von
daher besteht die Notwendigkeit, diese Ablagerungen zu entfernen.
Um eine ausreichend sichere Keimfreiheit zu gewährleisten, müsste der Stutzen
häufig
gereinigt werden. Selbst wenn derartige Gefahren nicht bestehen
sollten, etwa in Privathaushalten, in denen normalerweise nicht
verstärkt mit
Krankheitserregern gerechnet werden muss, besteht natürlich auch
dort das Problem, dass diese Verunreinigungen stören, weil sie sich durch einen unangenehmen
Geruch bemerkbar machen können.
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Allerdings
ist die Reinigung der herkömmlichen
Abflussstutzen nicht ohne weiteres möglich, da beispielsweise Einbauteile
im Abflussstutzen eine mechanische Reinigung behindern. Eine chemische Reinigung
zur Abhilfe ist in vielen Fällen
nicht ausreichend und wegen der Umweltbelastungen ohnehin nicht
akzeptabel. Die genannten Einbauteile sind beispielsweise die Hebelgestänge, die
zum Anheben und Absenken des Abflussstopfens benötigt werden und andere Befestigungsmittel,
die im Abflussstutzen vorgesehen sind, etwa um ein Durchströmungshindernis
zu befestigen. Falls, wie im Falle einer der Ausführungsformen
in US-A-6,023,795, lediglich ein an einer Kette hängender
Abflussstopfen verwendet wird, so dass ein Hebelgestänge zum
Heben und Senken des Stopfens nicht erforderlich ist, besteht allerdings
auch das Problem, dass derartige Stopfen leicht verloren gehen und
daher immer wieder ersetzt werden müs sen. Aus diesem Grunde ist
eine derartige Lösung
bereits von vornherein nachteilig. Außerdem weist die genannte Ausführungsform
in US-A-6,023,795 im unteren Teil des Abflussstutzens eine Verengung
auf, so dass dort oder von dort stromabwärts abgelagerte Verunreinigungen
nicht mehr entfernt werden können.
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Gelöst werden
diese Probleme durch die Abflussvorrichtung für Sanitärbecken nach Anspruch 1 und
deren Verwendung in einem Spülbecken
nach Anspruch 28 sowie die becherförmige Auffangeinrichtung zum
Einsetzen in die Abflussvorrichtung nach den Ansprüchen 18
und 24. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Abflussvorrichtung wird
insbesondere in einem Spülbecken,
vor allem in einem Handwaschbecken und in Küchenspülen, beispielsweise auch Becken
aus Glas, eingesetzt. Allerdings sind auch andere Einsatzmöglichkeiten
denkbar, insbesondere Badewannen, Duschbecken und Bidets. Die Vorrichtung
ist besonders für
Anwendungen in einer Einrichtung des Gesundheitswesens geeignet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst einen Abflussstutzen mit einem an der Innenwand des Abflussstutzens
vorgesehenen Absatz sowie ferner einen Einsatzkörper und eine Auffangeinrichtung, beispielsweise
ein Sieb. Der Einsatzkörper
weist vorzugsweise einen axialen Schaft und eine am oberen Ende
des Schaftes angeordnete Kappe auf. Der Einsatzkörper ist in den Abflussstutzen
auf dem Absatz absetzbar.
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Durch
die gewählte
Konstruktion ist es gegenüber
den vorgenannten bekannten Vorrichtungen möglich, den Abflussstutzen nach
dem manuellen Entfernen des Einsatzkörpers und der Auffangeinrichtung
mechanisch einfach zu reinigen. Hierzu können bekannte Zylinderbürsten verwendet
werden, etwa solche wie sie im Haushalt verwendet werden. Da der
Abflussstutzen in der Regel gerade verläuft, ist eine Reinigung problemlos
möglich.
Dadurch kann die in Einrichtungen des Gesundheitswesens geforderte
Keimfreiheit leicht gewährleistet
werden. Da der Einsatzkörper
auf dem Absatz im Abflussstutzen lediglich abgesetzt ist, kann dieser
aus dem Abflussstutzen leicht ent fernt werden, um die Reinigung durchzuführen. Dasselbe
gilt für
die Auffangeinrichtung. Wegen der leichten Demontage und Montage des
Einsatzkörpers
und der Auffangeinrichtung kann der Abflussstutzen auch problemlos
häufig
gereinigt werden, so dass sich die Ansammlung von Krankheitskeimen
und Quellen von unangenehmen Gerüchen
bereits im Keim ersticken lässt.
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Um
den freien Fließweg
des Wassers nicht unnötig
zu behindern, weist der Einsatzkörper
zur Befestigung oder zur Auflage auf dem Absatz im Abflussstutzen
vorzugsweise radial abstehende, sich axial erstreckende und zur
Führung
des Einsatzkörpers
an der Innenwand des Abflussstutzens dienende Flügel auf, die in entsprechende
Aussparungen in dem Absatz eingreifen oder auf diesem aufliegen. Durch
die Arme wird ein ausreichender Abstand zwischen der Innenwand des
Abflussstutzens und dem Einsatzkörper
freigelassen. Es können
mindestens drei derartige Arme, beispielsweise drei, vier oder fünf Arme,
vorgesehen werden, um dem Einsatzkörper die erforderliche mechanische
Stabilität
im Abflussstutzen zu verleihen. Die Flügel sollen möglichst parallel,
vorzugsweise achsparallel, zur zylindrischen Wandung des Abflussstutzens
verlaufende Stirnkanten aufweisen und so ausgebildet sein, dass
sie zumindest über
einen Teil ihrer Stirnkanten in eng eingepasster frei gleitender
Wirkverbindung stehen. Dadurch kann der Einsatzkörper leicht in den Abflussstutzen
eingesetzt und wieder herausgenommen werden, wobei er im Sitz praktisch
spielfrei aufsitzt. Die Stirnkanten können insbesondere zur Auflage auf
dem Absatz oder zum Eingreifen in Aussparungen im Absatz gestuft
sein. Die Stufen sind beispielsweise so ausgebildet, dass der jeweils
obere Flügelteil
oberhalb der Stufung an der Wandung des Abflussstutzens anliegt
und sich die Flügel
an den Stufen nach unten hin verjüngen, wobei die Stirnkanten im
unteren Bereich vorzugsweise ebenfalls achsparallel verlaufen. Die
Flügel
können
auch mit Vorsprüngen
ausgestattet sein, die beispielsweise in die Aussparungen in dem
Absatz eingreifen oder auf dem Absatz aufliegen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
können
die Arme auch ihrerseits Nasen zur Befestigung des Einsatzkörpers im
Abflussstutzen aufweisen, die in entsprechend geformte Aussparungen in
den Vorsprüngen
im Abflussstutzen bajonettartig eingreifen. Hierzu wird der Einsatzkörper mit
diesen sich vorzugsweise tangential an den Armen außen erstreckenden
Nasen so in den Abfluss stutzen eingesetzt, dass er dort einrastet.
Zu diesem Zweck können
die Nasen an den Armen am Einsatzkörper passend zu den entsprechenden
Aussparungen im Absatz im Abflussstutzen ausgebildet sein, etwa
als keilförmige
oder konische Nasen, die in dazu passende keilförmige bzw. konische Aussparungen
eingeschoben werden können.
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Durch
den Sitz des Einsatzkörpers über dessen
Flügel
auf dem Absatz wird eine brückenartige Konstruktion
gebildet (Hängebrückensystem).
Der Absatz kann als stufenartige Verengung des Abflussstutzens an
diesem Absatz ausgebildet sein. Beispielsweise kann eine in axialer
Richtung schmale Verengung vorgesehen sein oder eine Verengung, die
sich über
den gesamten weiteren Verlauf des Abflussstutzens nach unten hin
erstreckt. Der Absatz kann an der Innenwand des Abflussstutzens
insbesondere umlaufend ausgebildet sein. Anstelle eines umlaufenden
Absatzes können
alternativ auch an geeigneten Stellen an der Innenwand des Abflussstutzens
angebrachte Vorsprünge
vorgesehen sein, an denen der Einsatzkörper befestigt ist oder auf
denen er aufliegt. Die Vorsprünge
können
auch Vertiefungen aufweisen, in die der Einsatzkörper mit geeigneten Armen eingreift.
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Die
Auffangeinrichtung ist vorzugsweise becherförmig. Die becherförmige Auffangeinrichtung wird
mit der Öffnung
nach oben in den Abflussstutzen eingesetzt. Die Seitenwände der
Auffangeinrichtung können
in einer bevorzugten Ausführungsform
zumindest teilweise nach unten hin konisch zulaufen. Zumindest ein
Teil der Auffangeinrichtung kann aber auch zylindrisch ausgebildet
sein. Durch die konische Form wird der Durchfluss von Wasser durch
das Sieb erheblich beschleunigt, da dann nicht nur über die
Bodenfläche
des Siebes Wasser ablaufen kann, sondern auch über die sehr viel größeren Seitenflächen. Durch
die Konizität
wird ein Abstand zwischen der Siebseitenfläche und der Wandung des Abflussstutzens
geschaffen und so ein seitliches Ablaufen ermöglicht.
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Die
vorzugsweise als Sieb ausgebildete Auffangeinrichtung kann insbesondere
aus einem gelochten und/oder aus einem gaze-artigen Material bestehen.
Derartige Materialien sind an sich bekannt. Üblicherweise kann Kunststoff
verwendet werden, bei spielsweise Polyvinylchlorid, Polyethylen,
Polypropylen, Polyphenylenoxid, Polyamid oder Mischungen oder Copolymere
dieser Verbindungen. Selbstverständlich
kann die Auffangeinrichtung auch aus Metall bestehen, etwa aus Edelstahl
oder Aluminium. Die Lochgröße und die
Maschenweite der Auffangeinrichtung sind an die geforderte Ablaufgeschwindigkeit
anzupassen. Hierzu ist u.a. auch die Gesamtfläche der Auffangeinrichtung
zu berücksichtigen
sowie die gewünschte
minimale Größe von noch
zurückzuhaltenden
Teilen in der Auffangeinrichtung. Ein zu großer Lochdurchmesser würde zu große Gegenstände einfach
durchlassen, während
eine zu enge Maschenweite schnell zu einer Verstopfung führen könnte. So
können
beispielsweise gelochte Siebe mit Löchern mit einer Größe von etwa
1,5 mm (Durchmesser) geeignet sein. Die Maschenweite kann beispielsweise
im Bereich von 10 – 100
mesh (U.S. NBS) liegen. Selbstverständlich kann auch ein gelochtes
Material eingesetzt werden, das zusätzlich mit einem Gewebe kombiniert
wird. Das gelochte Material bietet dann die erforderliche mechanische
Stabilität.
Anstelle des gelochten Materials kann auch ein aus Stegen bestehender
Korb zur mechanischen Stabilisierung eingesetzt werden.
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Die
Auffangeinrichtung kann insbesondere einstückig mit dem Einsatzkörper ausgeführt sein.
In diesem Falle wird die Auffangeinrichtung beim Herausnehmen aus
dem Abflussstutzen zusammen mit dem Einsatzkörper ausgebaut und beim Einsetzen wieder
montiert.
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In
einer besonders günstigen
Ausführungsform
ist die Auffangeinrichtung am Einsatzkörper lösbar befestigt. Dadurch kann
die Auffangeinrichtung zusammen mit dem Einsatzkörper aus dem Abflussstutzen
herausgenommen werden. Die Auffangeinrichtung kann dann von dem
Einsatzkörper
abgenommen und entweder separat gereinigt oder weggeworfen werden.
Falls die Auffangeinrichtung in einfacher Weise konstruiert und
aus kostengünstigem Material
hergestellt ist, ist gerade letztere Alternative vorzuziehen. Um
die Auffangeinrichtung am Einsatzkörper lösbar zu befestigen, kann sie
insbesondere an dessen Flügeln
befestigt sein. Hierzu kann die Auffangeinrichtung einen oberen,
nach innen kragenden Rand aufweisen, der in entsprechende Einkerbungen
in den Flügeln
des Einsatzkörpers
einrastbar ist. Derartige Einkerbungen können sich an den Stirnkanten
der Flügel
insbesondere unmittelbar unterhalb der Stufen befinden, die zur
Auflage des Einsatzkörpers
auf dem Absatz im Abflussstutzen vorgesehen sind.
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Der
nach innen kragende Rand kann insbesondere umlaufend ausgebildet
sein. Dadurch kann die Auffangeinrichtung in jeder beliebigen Rotationsstellung
am Einsatzkörper
eingerastet werden. Um die Auffangeinrichtung an den Flügeln des
Einsatzkörpers
einrasten zu können,
sollte der Rand aus einem flexiblen Material bestehen, beispielsweise
aus Kunststoff oder Federstahl. Beim Einrasten in die Einkerbungen
verformt sich der Rand elastisch.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Auffangeinrichtung einen oberen, nach außen kragenden
Rand auf, mit dem es auf dem Absatz an der Innenwand des Abflussstutzens
absetzbar ist. Auch in diesem Falle kann der Rand insbesondere umlaufend
ausgebildet sein, um ein Einsetzen der Auffangeinrichtung in den
Abflussstutzen zu vereinfachen. Der Rand ist in diesem Falle vorzugsweise
so dick ausgebildet, dass der auf diesem Rand abgesetzte Einsatzkörper mit
der oben liegenden Kappe etwas erhöht eingesetzt ist. Würde die
Auffangeinrichtung in diesem Falle versehentlich nicht verwendet,
so müsste
der Einsatzkörper
direkt auf dem Absatz im Abflussstutzen abgesetzt werden und würde daher
tiefer in den Stutzen eingesetzt werden. Falls die Dicke des Randes
der Auffangeinrichtung dem Abstand der Kappe des Einsatzkörpers über dem
Beckenboden entspricht, würde
die Kappe den Abfluss in diesem Falle vollständig versperren. Da Wasser
unter diesen Bedingungen nicht mehr ablaufen könnte, würde der Nutzer sofort bemerken,
dass die Auffangeinrichtung versehentlich nicht eingesetzt wurde
und den Fehler korrigieren.
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In
der letztgenannten Ausführungsform
für die
Anbringung der Auffangeinrichtung im Abflussstutzen kann sie mit
Hilfe eines an der Innenseite der Auffangeinrichtung befestigten,
sich nach oben erstreckenden Haltestiftes aus dem Abflussstutzen ausgehoben
werden. Dieser Stift soll zumindest bis zum Niveau des Beckenbodens
reichen, wenn die Auffangeinrichtung in den Abflussstutzen eingesetzt ist,
um ihn bequem greifen zu können.
Um den Einsatzkörper
in diesem Falle in den Abflussstutzen einsetzen zu können, weist
der Schaft des Einsatzkörpers
eine axiale Bohrung auf, so dass der Haltestift beim Einsetzen des
Einsatzkörpers
in den mit der Auffangeinrichtung ausgerüsteten Abflussstutzen in die
axiale Bohrung hineingleiten kann.
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Die
Auffangeinrichtung kann sowohl zum Auffangen von Gegenständen dienen,
die versehentlich in den Abfluss gelangen. Sie kann aber auch zur Aufnahme
von Stoffen dienen, die sich im ablaufenden Wasser gegebenenfalls
auflösen
und dabei desinfizierend wirken oder die ständig einen angenehmen Duft
verbreiten. Derartige Stoffe sind beispielsweise als desinfizierende
Tabletten oder als Duftsteine, etwa zum Einhängen in Toilettenbecken, bekannt.
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Zur
Verwendung der Abflussvorrichtung in Spülbecken, die beispielsweise
in Krankenhäusern eingesetzt
werden, weisen diese eine starr an dem Schaft mit den Flügeln befestigte
Kappe auf, so dass der Abflussstutzen nicht verschlossen werden
kann.
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Selbstverständlich sind
aber auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen der Abflussstutzen gegen das Abfließen von
Wasser verschlossen werden kann. Hierzu kann die Kappe des Einsatzkörpers insbesondere
als Verschlussstopfen dienen, indem dieser in axialer Richtung beweglich
und in einer Offenstellung und in einer Schließstellung einrastbar ausgebildet
wird (Drucktastverschluss). Zum Schließen wird der Stopfen auf den
oberen Ablaufflansch des Abflussstutzens aufgedrückt oder in den Abflussstutzen
hineingedrückt,
etwa mit der Hand oder mit dem Fuß, und rastet dort ein, vorzugsweise
unter Federkraft, so dass der Abflussstutzen gegen ausfließendes Wasser
sicher verschlossen wird. Zum erneuten Öffnen wird der Stopfen in eine
angehobene Lage gebracht, beispielsweise durch erneutes Aufwenden
von axialer Kraftanwendung auf den Stopfen, so dass dieser aus der
Einraststellung in der Schließstellung
in eine Offenstellung gebracht wird und dort einrastet. Zum sicheren
Verschließen
des Abflussstutzens kann der Verschlussstopfen umfangsseitig eine
umlaufende Dichtlippe, beispielsweise aus Gummi, aufweisen.
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Der
Einsatzkörper
kann zu diesem Zweck einen Drucktaster aufweisen, mit dem die Offen-
und die Schließstellung
des Stopfens definiert werden. Der Drucktaster kann anstelle des
Schaftes im Einsatzkörper
vorgesehen sein. Meist wird der Drucktaster einen Federschacht und
einen sich gegen den Federschacht über eine Feder abstützenden,
axial im Federschacht verlaufenden Arretierzylinder aufweisen, wobei
der Arretierzylinder mit dem Verschlussstopfen verbunden ist und
der Federschacht im Ablaufstutzen befestigt ist oder dort aufliegt.
Durch die relative Bewegung des Arretierzylinders gegenüber dem
im Ablaufstutzen befestigten Federschacht wird die Hubbewegung des
Verschlussstopfens zum Öffnen
und Schließen
ermöglicht.
Um ein Einrasten des Arretierzylinders im Federschacht und damit
des Verschlussstopfens in den zwei Raststellungen 'Schließstellung' und 'Offenstellung' zu ermöglichen,
kann ein Mechanismus wie bei einem Druckkugelschreiber mit einem
Rotationszylinder mit zahnförmigen
Vorsprüngen
und entsprechenden zahnförmigen
Aussparungen in einem Führungszylinder
für den
Rotationszylinder vorgesehen sein. Ein derartiges Prinzip ist beispielsweise
in
US 6,195,819 B1 gezeigt.
Andere Ausführungsformen
für einen
Drucktaster sind in
DE
20 2004 005 266 U1 beschrieben.
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Die
metallischen Teile der Abflussvorrichtung sind vorzugsweise aus
Messing hergestellt, poliert und verchromt. Dies betrifft sowohl
die Stutzen, den Einsatzkörper
als auch weitere Teile. Allerdings wird ein sich nach unten anschließendes Abwasserrohr vorzugsweise
aus verchromtem Stahl hergestellt. Dichtungen zwischen den einzelnen
Teilen können beispielsweise
aus Gummi oder Silikonelastomer bestehen. Derartige Dichtungen sind
beispielsweise zwischen dem Ablaufflansch des Abflussstutzens und
der Sanitärbeckeninnenseite
sowie zwischen der Beckenunterseite und einer zur Fixierung des
Stutzens im Becken dienenden Schließmutter vorgesehen. Selbstverständlich können auch
weitere übliche Dichtmaterialien,
beispielsweise an Verschraubungen verwendet werden, wie Teflonband
oder Werg.
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Weiterhin
kann die Abflussvorrichtung zur Anwendung in anderen Fällen als
in Spülbecken
beispielsweise in Krankenhäusern
auch mit Öffnungen im
Abflussstutzen ausgerüstet
sein, die zur Rückführung von
aus einem Überlaufkanal
stammendem Wasser dienen. Diese Öffnungen
sind üblicherweise unterhalb
des oberen Flansches des Abflussstutzens vorgesehen und stehen mit
einem Hohlraum im Becken in Verbindung, in den überlaufendes Wasser abfließen kann.
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Die
Abflussvorrichtung kann in herkömmlicher
Weise ein Abwasserrohr, eine auf ein sich im unteren Bereich des
Abflussstutzens befindendes Außengewinde
aufschraubbare Verschließmutter
und eine Dichtung zwischen der Verschließmutter und der Beckenunterseite
aufweisen. Die Verschließmutter
dient zur Montage des Abflussstutzens im Becken. Hierzu wird der
Stutzen in die Ablauföffnung des
Beckens eingesetzt, wobei zwischen den oberen Ablaufflansch des
Stutzens und die Beckeninnenseite zusätzlich eine Dichtung eingesetzt
werden kann. Der Stutzen wird dann von unten mit der Schließmutter
am Becken befestigt. Zwischen die Beckenunterseite und die Schließmutter
werden ebenfalls eine Dichtung und gegebenenfalls ein Pressring
eingesetzt. Um eine sichere Verbindung des Abflussstutzens unterhalb
des Sanitärbeckens
mit einem Abwasserrohr herzustellen, die ausreichend flüssigkeitsdicht
ist, kann die Verschließmutter
als sich nach unten erstreckendes Verbindungsrohrstück ausgebildet
sein, das mit dem Abwasserrohr verbindbar ist. Das Abwasserrohr
wird dann wiederum beispielsweise mittels einer Überwurfmutter auf ein Außengewinde
im unteren Bereich des Verbindungsrohrstücks aufgeschraubt, wobei auch
in diesem Falle eine Dichtung zwischen die Stoßflächen des Verbindungsrohrstücks und
des Abwasserrohres eingesetzt wird. Indem dieses Rohrstück mit seinem
Innengewinde auf das Außengewinde
des Abflussstutzens aufgeschraubt wird, tritt sich in dem Hohlraum
des Becken ansammelndes Wasser gegebenenfalls durch das Gewinde
zwischen dem Abflussstutzen und dem Verbindungsrohrstück in den
Innenraum des Abflussstutzens über.
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Zur
nachfolgenden Erläuterung
der Erfindung wird auf die nachstehend beschriebenen Figuren verwiesen.
Es zeigen im Einzelnen:
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1: eine schematische Darstellung
der erfindungsgemäßen Abflussvorrichtung
in einer ersten Ausführungsform
im Schnitt;
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2: einen Schnitt durch ein
Detail an der Einraststelle einer als Sieb ausgebildeten Auffangeinrichtung
am Einsatzkörper;
-
3: einen Schnitt durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung
entlang der Schnittlinie A – A
gemäß 1;
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4: eine schematische Darstellung
der erfindungsgemäßen Abflussvorrichtung
in einer zweiten Ausführungsform
im Schnitt;
-
5: eine schematische Darstellung
der als Sieb ausgebildeten Auffangeinrichtung in der zweiten Ausführungsform
im Schnitt.
-
Gleiche
Bezugszeichen in den Figuren bezeichnen gleiche Elemente.
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In 1 ist eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen Abflussvorrichtung
in einer ersten Ausführungsform
dargestellt. Die Abflussvorrichtung weist einen zylindrischen Abflussstutzen 1 auf,
der in eine Ablauföffnung
in einem Sanitärbecken
eingesetzt werden kann. Am unteren Ende des Abflussstutzens 1 ist üblicherweise
außen
ein Gewinde angebracht, so dass ein weiterer nach unten führender
Stutzen mit einer Überwurfmutter
von unten angeschraubt werden kann, wenn der Stutzen 1 in das
Becken eingesetzt ist (nicht gezeigt). In gleicher Weise kann in
diesem Falle zur flüssigkeitsdichten Verbindung
ein Verbindungsrohrstück
mit dessen Innengewinde auf dieses Außengewinde des Abflussstutzens 1 aufgeschraubt
werden und das Abwasserrohr wiederum mit dessen Überwurfmutter auf ein Außengewinde
im unteren Bereich des Verbindungsrohrstückes (ebenfalls nicht gezeigt).
Der Abflussstutzen 1 weist an dessen oberem Ende einen
Ablaufflansch 2 auf, mit dessen unterer Fläche er auf
die Innenseite des Beckens aufgedrückt werden kann. Zur Montage
wird hierzu eine Dichtung, beispielsweise eine Silikon- oder Gummidichtung
verwendet, um zu verhindern, dass Wasser zwischen dem Ablaufflansch 2 und
dem Becken nach unten hindurch treten kann.
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Die
Innenwand des Abflussstutzens 1 ist gestuft, so dass sich
ein Absatz 3 bildet. Selbstverständlich kann dieser Absatz auch
durch einen Vorsprung an der Innenwand des Abflussstutzens 1 gebildet
werden, der unterhalb des Absatzes 3 wieder zurück springt,
so dass die Wandung des Abflussstutzens 1 im unteren Bereich
ebenso dick ist wie im oberen Bereich.
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Auf
diesem Absatz 3 sitzt ein Einsatzkörper 4 auf. Der Einsatzkörper weist
in diesem Falle einen Schaft 5 auf, der in Form einer Stange
ausgebildet ist. Am oberen Ende des Schaftes 5 ist eine
Kappe 6 angebracht. Im unteren Bereich des Schaftes 5 sind drei
oder vier Flügel 7 radial
befestigt, die sich in axialer Richtung erstrecken. Im vorliegenden
Falle sind zwei Flügel 7 zu
erkennen. Die Flügel 7 sitzen über gestufte
Stirnkanten auf dem Absatz 3 an der Innenwand des Abflussstutzens 1 auf.
Durch die gewählte Länge des
Schaftes 5 wird die Kappe 6 in geringem Abstand
oberhalb des Ablaufflansches 2 des Abflussstutzens 1 und
damit oberhalb des Beckenbodens gehalten. Wasser und kleinere Gegenstände können zwar
noch durch den Spalt zwischen der Kappe 6 und dem Ablaufflansch 2 hindurch
treten, größere Gegenstände jedoch
nicht mehr.
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In
Einkerbungen 8 ist ein nach innen kragender Rand 9 einer
als Sieb ausgebildeten Auffangeinrichtung 10 eingerastet
(2). Das Sieb 10 besteht aus
einer aus Kunststoff bestehende Gaze und erstreckt sich in den Abflussstutzen 1 sowie
gegebenenfalls in das darunter angebrachte Abwasserrohr. Da das
Sieb 10 am Einsatzkörper 4 lösbar befestigt ist,
kann dieses zusammen mit dem Einsatzkörper 4 aus dem Abflussstutzen 1 ausgehoben
und bedarfsweise vom Einsatzkörper 4 gelöst werden.
Das Sieb 10 kann gegebenenfalls verworfen und gegen ein neues
Sieb 10 ausgetauscht werden.
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In 2 ist im Detail die Einraststelle
des Siebes 10 am Einsatzkörper 4 dargestellt.
Der dort gezeigte Flügel 7 des
Einsatzkörpers 4 ist
in den Abflussstutzen 1 eingesetzt und berührt mit
seiner Stirnkante die Innenwand des Abflussstutzens 1.
Der Absatz 3 an der Innenwand des Abflussstutzens 1 trägt den Einsatzkörper 4,
indem der Flügel 7 auf
diesem Absatz 3 aufsitzt.
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Der
Flügel 7 weist
eine Einkerbung 8 auf, in die der flexible Rand 9 des
Siebes 10 eingreift, so dass das Sieb 10 von dem
Einsatzkörper 4 gehalten wird.
Der Rand besteht aus flexiblem Kunststoff.
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In 3 ist ein Schnitt durch
die in 1 gezeigte Vorrichtung
entlang der Schnittlinie A – A
dargestellt. Die Vorrichtung ist in Draufsicht gezeigt. In dieser
Ansicht ist der nach innen kragende Rand 9 des Siebes 10,
das sich nach unten erstreckt, dargestellt. Der Rand 9 wird
von den Flügeln 7 des
Einsatzkörpers
gehalten, die ihrerseits an dem Schaft 5 des Körpers befestigt
sind.
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Weiterhin
ist in 4 eine schematische Darstellung
der Abflussvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform im Schnitt dargestellt.
Im Gegensatz zu der in 1 dargestellten
ersten Ausführungsform
ist die als Sieb ausgebildete Auffangeinrichtung 10 in
diesem Falle über
einen nach außen kragenden
dicken Rand 11 im Abflussstutzen 1 auf dem Absatz 3 abgesetzt.
Der Einsatzkörper 4 sitzt wiederum
im Abflussstutzen 1 auf dem Rand 11 des Siebes 10 auf.
Wird vergessen, das Sieb 10 in dieser Ausführungsform
in den Abflussstutzen 1 einzusetzen, so sitzt der Einsatzkörper 4 entsprechend
tiefer, so dass die Kappe 6 den Abflussstutzen 1 abschließt. Dies
wird vom Nutzer erkannt.
-
An
der Innenwand des Siebes 10 ist ferner ein sich nach oben
erstreckender Haltestift 12 angebracht. Dieser greift in
eine hier nicht gezeigte Bohrung im Schaft 5 des Einsatzkörpers 4 von
unten ein. In 5 ist
das Sieb 10 mit dem Haltestift 12 gezeigt.
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- 1
- Abflussstutzen
- 2
- Ablaufflansch
des Abflussstutzens 1
- 3
- Absatz
im Abflussstutzen 1
- 4
- Einsatzkörper
- 5
- Schaft
des Einsatzkörpers 4
- 6
- Kappe
des Einsatzkörpers 4
- 7
- Flügel des
Einsatzkörpers 4
- 8
- Einkerbung
im Flügel 7
- 9
- Nach
innen kragender Rand der Auffangeinrichtung 10
- 10
- Auffangeinrichtung,
Sieb
- 11
- Nach
außen
kragender Rand der Auffangeinrichtung 10
- 12
- Haltestift