-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausziehen eines aus einer
ersten und einer zweiten zylindrischen Lagerhälfte bestehenden, in ein Lagerauge
eingepressten Silentlagers, dessen Lagerhälften das Lagerauge einseitig
axial überragen
und einen radial vorstehenden, umlaufenden Lagerflansch aufweisen,
bestehend aus einem Grundkörper,
der in seinem einen axialen Endbereich mit Formschlusselementen
versehen ist, mit welchen der Grundkörper mit dem Lagerflansch einer
der Lagerhälften
formschlüssig
in Eingriff bringbar ist sowie einer Pressvorrichtung, welche mit
dem Grundkörper
während
des Ausziehvorgangs in Eingriff steht und sich an einem Widerlager
axial abstützt.
-
Im
Fahrzeugbau ist es bekannt, Achskörper über sogenannte Silentlager
an der Karosserie schwenkbar zu lagern. Bei diesen diversen Achskonstruktionen
sind dabei entspre chende Lageraugen vorgesehen, in welchen diese
Silentlager eingepresst sind. Bei einigen Ausführungsformen und Anwendungen
sind solche Silentlager als sogenannte geteilte Silentlager ausgebildet
und weisen eine erste und eine zweite Lagerhälfte auf. Diese Lagerhälften werden
jeweils stirnseitig von den einander gegenüberliegenden Stirnseiten in
das Lagerauge eingepresst. Um diese Lagerhälften wieder ausziehen zu können, weisen
diese jeweils einen radial vorstehenden, umlaufenden Lagerflansch
auf. Da dieser Lagerflansche radial über den Außendurchmesser des Lagerauges
hinaus stehen, können
diese mit entsprechenden Vorrichtungen formschlüssig hintergriffen werden.
Bei solchen Vorrichtungen ist in der Regel ein Grundkörper vorgesehen,
welcher in seinem einen axialen Endbereich mit entsprechenden Formschlusselementen
versehen ist, mit welchem der Grundkörper mit dem Lagerflansch einer
der Lagerhälften
formschlüssig
in Eingriff bringbar ist.
-
Des
Weiteren weisen solche Vorrichtungen eine Zugvorrichtung auf, welche
mit dem Grundkörper
während
des Ausziehvorganges in Eingriff steht und sich an einem Widerlager
abstützt.
Dieses Widerlager weist ebenfalls Formschlusselemente auf, welche
mit der zweiten Lagerhälfte
form schlüssig und
feststehend in Eingriff bringbar sind. Des Weiteren ist dieser zweite
Grundkörper
mit einer Grundplatte versehen, welche in geringem Abstand in an der
zweiten Lagerhälfte
angesetztem Zustand zum ersten Grundkörper angeordnet ist. Der erste
Grundkörper
weist hingegen eine Gewindebohrung auf, in welche als Zug- oder
Pressvorrichtung eine Druckschraube eingeschraubt ist. Durch Anziehen
dieser Druckschraube gelangt diese mit der Druckplatte des zweiten
Grundkörpers
in Kontakt, so dass hierdurch eine axiale Spannung zwischen dem
ersten und dem zweiten Grundkörper
aufgebaut wird.
-
Durch
weiteres Anziehen der Druckschraube wird nun zwangsläufig der
Abstand der beiden Grundkörper
vergrößert, so
dass eine der beiden Lagerhälften
ausgezogen wird. Welche der beiden Lagerhälften beim Ausziehvorgang nun
aus dem Lagerauge herausgezogen wird, ist von der Größe der jeweiligen
Klemmkraft der Lagerhälften
im Lagerauge abhängig.
Das heißt,
dass hier bei diesem Ausziehvorgang jeweils die Lagerhälfte ausgezogen
wird, dessen Presssitz im Lagerauge geringer ist. Zum Ausziehen
bzw. Entfernen der dann noch verbleibenden zweiten Lagerhälfte wird
in der Regel ein Schlagdorn oder dergleichen verwendet, welcher
an dieser zweiten Lagerhälfte
ange setzt wird. Dabei wird dieser Schlagdorn in das Lagerauge auf
der Stirnseite des Lagerauges eingesetzt, aus welcher zuvor die erste
Lagerhälfte
ausgezogen wurde. Durch einige Schläge mit einem Schlaggewicht
oder einem Hammer kann nun so die zweite Lagerhälfte aus dem Lagerauge entfernt
werden.
-
Es
hat sich nun gezeigt, dass insbesondere bei längerem Betrtrieb eines Kraftfahrzeuges
die Lagerhälften
eines geteilten Silentlagers beispielsweise aufgrund von Korrosion äußerst fest
im Lagerauge sitzen. Dies führt
bei der Verwendung der oben beschriebenen Vorrichtungen stets zu
Problemen, da die Zieh- oder Presskräfte, welche mit einer Druckschraube
aufbringbar sind, nicht beliebig gesteigert werden können.
-
Demgemäß liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art derart
auszugestalten, dass mit dieser hohe Zugkräfte auf die jeweils auszuziehende
Lagerhälfte
eines Silentlagers aufbringbar sind.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
als Pressvorrichtung ein einseitig wirkender, mit einem Druckkolben
versehener Hydraulikzylinder vorgesehen ist, dessen Druckkolben
sich druckseitig beim Ausziehvorgang axial aus dem Gehäuse des
Hydraulikzylinders heraus bewegt und sich über eine axial vorstehende
Druckstange am Widerlager abstützt
und, dass der Grundkörper
mit seinem den Formschlusselementen gegenüber liegenden Endbereich mit
dem Hydraulikzylinder druckseitig axial feststehend in Eingriff
steht und, dass der Druckkolben des Hydraulikzylinders im an der
Lagerhälfte
angesetztem Zustand des Grundkörpers
einen axialen Abstand zur Lagerhälfte
aufweist.
-
Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung sind äußerst hohe
Presskräfte
zum Ausziehen einer Lagerhälfte
eines geteilten Silentlagers aufbringbar. Dazu ist als Pressvorrichtung
ein Hydraulikzylinder vorgesehen, welcher mit dem Grundkörper axial
feststehend während
des Ausziehvorganges in Eingriff steht. Solche Hydraulikzylinder,
wie sie normaler Weise in Kraftfahrzeugwerkstätten verwendet werden, sind
als einseitig wirkende Hydraulikzylinder ausgebildet. Bei solchen
Hydraulikzylindern bewegt sich in der Regel der Druckkolben beim
Ausziehvorgang axial über
das Gehäuse
des Hydraulikzylinders hinaus. Zur Ankopplung am Lagerflansch der
entsprechenden Lagerhälfte
weist hierzu der Grundkörper
entsprechende Formschlus selemente auf, mit welchen dieser am Lagerflansch
der Lagerhälfte
feststehend ansetzbar ist. Dieser Grundkörper mit seinen Formschlusselementen
ist erfindungsgemäß derart
ausgestaltet, dass der Druckkolben des Hydraulikzylinders in an
der Lagerhälfte
angesetztem Zustand des Grundkörpers
einen axialen Abstand zur Lagerhälfte
aufweist. Durch diese Dimensionierung des Grundkörpers mit seinen Formschlusselementen
wird sichergestellt, dass der Druckkolben während des Auspressvorganges
zumindest im Bereich eines Teiles seines Arbeitshubes nicht durch
die Lagerhälfte,
an welchem der Grundkörper
mit seinen Formschlusselementen angesetzt ist, behindert wird. Vorzugsweise
sollte der "Freilauf" des Druckkolbens zumindest
der Größe des Arbeitshubes
des Hydraulikzylinders entsprechen. Da die auszupressende Lagerhälfte in
der Regel relativ kurz ausgebildet ist, ist der Presshub des Hydraulikzylinders
in der Regel ausreichend, um eine Lagerhälfte beim Ausziehvorgang vollständig auszuziehen.
-
Ist
der Presshub des Hydraulikzylinders jedoch geringer als die axiale
Länge der
Lagerhälfte, so
kann gemäß Anspruch
2 vorgesehen sein, dass der Druckkolben des Hydraulikzylinders als
Hohlkolben ausgebildet ist und eine Druckstange aufweist. Diese
Druckstange ist erfindungsge mäß über ein Stellgewinde
als axial verstellbare Kolbenstange ausgebildet. Damit kann die
Kolbenstange nach der ersten Ausführung des Presshubes und dem
teilweisen Ausziehen der Lagerhälfte
durch Druckentlastung in seine zurückgezogene, unbelastete Ausgangsstellung
gelangen, in welcher die Kolbenstange durch entsprechende Axialverstellung
wiederum gegen das Widerlager nachstellbar ist und die Lagerhälfte entsprechend
in einem zweiten oder auch dritten Presshub vollständig ausziehbar
ist.
-
Gemäß Anspruch
3 kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper als Ziehglocke ausgebildet
ist und zur feststehenden Verbindung mit dem Hydraulikzylinder ein
Montagegewinde aufweist, mit welchem die Ziehglocke auf ein Kupplungsgewinde
des Hydraulikzylinders aufschraubbar ist. Durch diese Ausgestaltung
des Grundkörpers
wird eine äußerst stabile
Ausführung
des Grundkörpers
sowie eine einfache Kopplung des Hydraulikzylinder am Grundkörper erreicht.
-
Gemäß Anspruch
4 können
dabei die Formschlusselemente des Grundkörpers aus einem halbzylindrischen
Zylinderabschnitt bestehen, dessen Innenwand in ihrem axial äußeren Endbereich
mit einer Aufnahmenut versehen ist, mit welcher der Zylinderabschnitt
radial von außen
auf den Lagerflansch der Lagerhälfte
aufschiebbar ist. Durch diese Ausgestaltung der Formschlusselemente
ist der Grundkörper bzw.
die Ziehglocke in äußerst einfacher
Weise am Lagerflansch der Lagerhälfte
ansetzbar.
-
Zur
Sicherung und zur gleichmäßigeren Krafteinleitung
der Ziehkräfte
in den Lagerflansch kann gemäß Anspruch
5 vorgesehen sein, dass im axialen Bereich des Zylinderabschnittes
dem Zylinderabschnitt diametral gegenüberliegend ein halbzylindrisches
Ringsegment feststehend montierbar ist. Dieses Ringsegment weist
an dessen Innenwand ebenfalls eine Aufnahmenut auf, mit welcher
das Ringsegment auf den Lagerflansch der Lagerhälfte radial von außen aufschiebbar
ist.
-
Dabei
ist gemäß Anspruch
6 vorgesehen, dass das Ringsegment zwei zum Zylinderabschnitt hin
gerichtete Halteringe aufweist, welche in zwei Aussparungen des
Zylinderabschnittes in Umfangsrichtung formschlüssig eingreifen. Durch diesen Formschluss
wird eine präzise
Ausrichtung des Ringsegmentes am Zylinderabschnitt erreicht, so
dass die beiden sowohl im Zylinderabschnitt als auch im Ringsegment
angeordneten Aufnahmenuten eine geschlossene Ringnut bilden und
somit die Ziehkräfte gleichmäßig am Umfang
verteilt in den Lagerflansch der Lagerhälfte einleitbar sind.
-
Zur
weiteren Sicherung und festsitzenden Verbindung des Ringsegmentes
im Bereich des Zylinderabschnittes kann das Ringsegment gemäß Anspruch
7 mit dem Grundkörper
abnehmbar verschraubt sein. Durch diese Ausgestaltung des Grundkörpers mit
seinem Zylinderabschnitt sowie seinem Ringsegment ist dieser in
einfacher Weise am Lagerflansch der Lagerhälfte feststehend ansetzbar.
-
Gemäß Anspruch
8 kann das Widerlager als eine mit dem Lagerflansch der zweiten
Lagerhälfte formschlüssig in
Eingriff bringbare Stützplatte
ausgebildet sein.
-
Diese
Stützplatte
weist gemäß Anspruch
9 ebenfalls am Lagerflansch ansetzbare Formschlusselemente auf.
-
Gemäß Anspruch
10 können
diese Formschlusselement identisch ausgebildet sein, wie diejenigen
des Grundkörpers
mit seinem Zylinderabschnitt und somit ebenfalls einen halbzylindrischen Zylinderabschnitt
mit innen liegender Aufnahmenut zur Aufnahme des Lagerflansches
bilden. Damit ist auch das Widerlager in einfacher Weise am Lagerflansch
der zweiten Lagerhälfte
feststehend ansetzbar.
-
Um
auch durch diese Stützplatte
möglichst gleichmäßig am Umfang
verteilt, die Ziehkräfte
in den Lagerflansch der zweiten Lagerhälfte einzuleiten, kann hier
gemäß Anspruch 11
ebenfalls ein Ringsegment vorgesehen sein, welche den Zylinderabschnitt der
Stützplatte
diametral gegenüberliegend
abnehmbar am Stützzylinder
montierbar ist. Diese Stützplatte "verschließt" das Lagerauge auf
der Seite der zweiten Lagerhälfte,
so dass diese Stützplatte
als Widerlager in einfachster Weise einsetzbar ist.
-
Bei
Aktivierung des Hydraulikzylinders, welcher mit seiner Druckstange
das Lagerauge vollständig
durchragt, kommt diese mit der Stützplatte in Kontakt, so dass
bei weiterer Aktivierung des Hydraulikzylinders entsprechende Axialkräfte zur
Wirkung kommen. Dabei wird nun aufgrund der formschlüssigen Verbindung
einerseits des Grundkörpers mit
seinen Formschlusselementen mit der ersten Lagerhälfte und
andererseits der Stützplatte
mit ihren Formschlusselementen an der zweiten Lagerhälfte eine
dieser beiden Lagerhälfte
beim weiteren Ausziehvorgang ausgezogen.
-
Aus
dem Stand der Technik sind jedoch auch Achskörper bekannt, welche mit zwei
koaxial zueinander verlaufenden, voneinander axial beabstandeten
Lageraugen versehen sind. Hier kann eine axiale Abstützung an
diesem zweiten Lagerauge erfolgen. Dazu ist gemäß Anspruch 12 vorgesehen, dass
als Widerlager eine Druckplatte vorgesehen ist, wel che in axialem
Abstand an einem Achskörper
feststehend ansetzbar ist, an welchem das Lagerauge angeordnet ist.
Das Ansetzen an diesem Achskörper
erfolgt dabei am zweiten Lagerauge, so dass sich die Kolbenstange
in axialer Richtung über
die Druckplatte an diesem zweiten Lagerauge des Achskörpers abstützen kann.
-
Gemäß Anspruch
13 stützt
sich dementsprechend die Kolbenstange des Hydraulikzylinders beim Ausziehvorgang
axial an der Druckplatte ab.
-
Bei
einem größeren Abstand
zwischen den beiden Lageraugen kann gemäß Anspruch 14 vorgesehen sein,
dass die Kolbenstange zur axialen Abstützung an der Druckplatte durch
eine Stützstange verlängerbar
ist. Diese Stützstange
kann dabei beispielsweise über
eine Gewindeverbindung mit der Kolbenstange lösbar und auswechselbar verbunden sein.
Insoweit ist hier auch vorgesehen, Stützstangen unterschiedlicher
Länge vorzusehen,
so dass unterschiedliche axiale Abstände zweier Lageraugen einstellbar
sind.
-
Die
Abstützung
in axialer Richtung der Kolbenstange am zweiten Lagerauge oder auch
einem sonstigen, koaxial zum ersten Lagerauge angeordneten Element
des Achskörpers
hat weiterhin den Vorteil, dass zwangsläufig nur das erste Lagerauge ausgezogen
wird. Das zweite Lagerauge wird hier durch die Ziehkräfte nicht
beansprucht, so dass dieses definiert im ersten Lagerauge verbleibt
Insbesondere für
den Fall, dass der Raum zwischen zwei Lageraugen am Achskörper nur
eingeschränkt
zugänglich
ist, wird durch die Verbindung der Druckplatte gemäß der Ansprüche 12 bis
14 sichergestellt, dass die "innere" zwischen den beiden
Lageraugen eingesetzte Lagerhälfte
im ersten Lagerauge verbleibt und somit von der Außenseite
dieses Lagerauges mittels eines Schlagdornes ausgetrieben werden
kann.
-
Anhand
der Zeichnung werden nachfolgend beispielhaft einige Ausführungsformen
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Explosionsdarstellung
eines als Ziehglocke ausgebildeten Grundkörpers mit Ringsegment und Montageschrauben;
-
2 eine perspektivische Explosionsdarstellung
eines als Stützplatte
ausgebildeten Widerlagers mit Ringsegment und Montageschrauben;
-
3 einen Vertikalschnitt
durch eine an einem Lagerflansch einer Lagerhälfte angesetzten Ziehblocke
mit Ringsegment sowie eine an einer zweiten Lagerhälfte angesetzten
Stützplatte
mit abgenommenen Ringsegment;
-
4 einen vertikal Schnitt
durch ein Lagerauge mit seinen beiden Lagerhälften mit vollständig angesetzter
Ziehglocke und vollständig
angesetzter Stützplatte;
-
5 einen Hydraulikzylinder,
welcher mit der Ziehglocke formschlüssig in Eingriff bringbar ist im
Längsschnitt;
-
6 die erfindungsgemäße Vorrichtung
bestehend aus der Stützplatte,
der Ziehglocke sowie dem mit der Ziehglocke in Eingriff stehenden
Hydraulikzylinder in ihrem vollständig angesetztem Zustand an
den beiden Lagerhälften
eines geteilten Silentlagers in Ausgangsposition;
-
7 den Längsschnitt aus 6 mit dem Hydraulikzylinder am Ende des
Ausziehvorganges;
-
8 eine Prinzipdarstellung
eines Achskörpers
mit zwei Lageraugen in Draufsicht;
-
9 einen vertikalen Teilschnitt
einer am Achskörper
aus 8 angesetzten Ausziehvorrichtung, welche
sich einerseits über
eine Druckplatte am zweiten Lagerauge abstützt und welche andererseits mit
dem Lagerflansch einer ersten Lagerhälfte über ihre Ziehglocke formschlüssig in
Eingriff steht zu Beginn des Ausziehvorganges;
-
10 die Vorrichtung gemäß 9 am Ende des Ausziehvorganges.
-
1 zeigt eine perspektivische
Explosionsdarstellung eines als Ziehglocke 1 ausgebildeten Grundkörpers zusammen
mit einem Ringsegment 2 sowie dreier Montageschrauben 3.
-
Die
Ziehglocke 1 weist im Bereich ihres einen, in 1 vorderen Endbereich 4 einen
etwa halbzylindrisch ausgebildeten Zylinderabschnitt 5 auf,
welcher einstückiger
Bestandteil einer umlaufenden Zylinderwand 6 der Ziehglocke 1 ist.
Dieser Zylinderabschnitt 5 überragt die Zylinderwand 6 der Ziehglocke 1 in
axialer Richtung und weist in geringem Abstand zu seiner vorderen
Stirnseite 7 in seiner Innenwand 8 eine Aufnahmenut 9 auf.
Des weiteren weist der Zylinderabschnitt 5 in seinem Verbindungsbereich
zur Zylinderwand 6 mit zwei sich in Umfangsrichtung ausgehend
von den radialen Begrenzungsflächen 12 und 13 des
Zylinderabschnittes 5 erstreckenden Aussparungen 10 und 11 auf.
In seinem dem Zylinderanschnitt 5 gegenüberliegenden Endbereich 14 ist
die Ziehglocke 1 bzw. deren Zylinderwand 6 mit
einem radial verjüngten
Aufnahmegewinde 15 versehen, mit welcher die Ziehglocke 1 auf
ein Kupplungsgewinde einer Zieh- oder Pressvorrichtung feststehend
aufschraubbar ist.
-
Der
Ziehglocke 1 ist das Ringsegment 2 zugeordnet,
deren axiale Länge
der axialen Länge
des Zylinderabschnittes 5 entspricht. Die radialen Begrenzungsflächen 16 und 17 des
Ringsegmentes 2 stehen im montierten Zustand des Ringsegmentes 2 an
der Ziehglocke 1 mit den beiden Begrenzungsflächen 11 und 12 des
Zylinderabschnittes 5 flächig in Kontakt. In diesem
montierten Zustand greifen in die beiden Aussparungen 10 und 11 des
Zylinderabschnittes 5 zwei sich in Umfangsrichtung ausgehend von
den beiden Begrenzungsflächen 16 und 17 erstreckende
Haltefinger 18 und 19 formschlüssig ein. Durch diese Haltefinger 18 und 19 ist
einerseits eine präzise
Positionierung des Ringsegmentes 2 an der Ziehglocke 1 gewährleistet
und andererseits wird durch diese Formschlussverbindung auch die
notwendige Axialkraft auf das Ringsegment 2 übertragen.
-
Zur
festsitzenden Montage des Ringsegmentes 2 weist dieses
beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
drei Innengewinde 20 auf, über welche das Ringsegment 2 durch
die drei Montageschrauben 3 festsitzend an der Ziehglocke 1 montierbar sind.
Dazu ist die Zylinderwand 6 mit drei Durchgangsbohrungen 21 versehen,
durch welche die drei Montageschrauben 3 hindurch steckbar
sind. Des Weiteren weist auch die Innenwand 22 des Ringsegmentes 2 eine
Aufnahmenut 23 auf, welche in geringem Abstand zur vorderen
Stirnringfläche 24 in
der Innenwand 25 des Ringsegmentes 2 angeordnet
ist. Dieser axiale Abstand der Aufnahmenut 23 zur Stirnfläche 24 des
Ringsegments 2 ist dabei identisch, wie der axiale Abstand
des Aufnahmenut 9 zur Stirnseite 7 des Zylinderabschnittes 5.
In montiertem Zustand des Ringsegmentes 2 an der Ziehglocke 1 im
axialen Bereich des Zylinderabschnittes 5 bilden somit
die beiden Aufnahmenuten 9 und 23 eine umlaufende Aufnahmenut.
-
2 zeigt eine perspektivische
Darstellung einer Stützplatte 30,
eines zweiten Ringsegmentes 31 sowie dreier Montageschrauben 32.
Die Stützplatte 30 bildet
ein geschlossenes Bodensegment 33, an welchem eine umlaufende,
zylindrische Ringwand 34 angeformt ist. Diese Ringwand 34 ist
mit einem axial vorstehenden, halbzylindrisch ausgebildeten Zylinderabschnitt 35 versehen,
welcher identisch ausgebildet ist wie der Zylinderabschnitt 5 der
Ziehglocke 1 aus 1.
Dementsprechend weist der Zylinderabschnitt 35 in seinem
zur Stirnseite 36 hin liegenden axialen Endbereich in seiner
Innenwand 37 eine Aufnahmenut 38 auf, welche zusammen
mit dem Zylinderabschnitt 35 ein Formschlusselement bildet.
Im Bereich seiner beiden radialen Begrenzungsflächen 39 und 40 weist
der Zylinderabschnitt 35 im Übergangsbereich zur Ringwand 34 ebenfalls
zwei in Umfangsrichtung eingesenkte Aussparungen 41 und 42 auf.
Das Ringsegment 31 ist identisch ausgebildet wie das Ringsegment 2 und
dementsprechend ebenfalls halbzylindrisch ausgebildet. Des Weiteren
weist auch dieses Ringsegment 31 im Bereich seiner radial verlaufenden
Begrenzungsflächen 43 und 44 zwei
in Umfangsrichtung vorstehende Haltefinger 45 und 46 auf.
-
Diese
Haltefinger 45 und 46 des Ringsegmentes 31 greifen
im montierten Zustand des Ringsegmentes 31 an der Stützplatte 30 im
Bereich des Zylinderabschnittes 35 in die beiden Aussparungen 41 und 42 des
Zylinderabschnittes 35 formschlüssig ein, so dass das Ringsegment 31 im
Bereich des Zylinderabschnittes 35 zur Aufnahme von Axialkräften präzise positionierbar
ist.
-
Weiter
ist das Ringsegment 31 im vorderen Endbereich seiner Stirnfläche 47 in
seiner Innenwand 48 ebenfalls mit einer Aufnahmenut 49 versehen,
welche zusammen mit der Aufnahmenut 38 des Zylinderabschnittes 35 eine
umlaufende Ringnut bildet.
-
Zur
feststehenden Montage des Ringsegmentes 31 an der Stützplatte 30 bzw.
deren Ringwand 34 weist das Ringsegment 31 insgesamt
drei Innengewinde 50 auf, in welche die drei Montageschrauben 32 im
montierten Zustand einschraubbar sind. Zur Durchführung dieser
Montageschrauben 32 sind im Bereich der Ringwand 34 insgesamt
drei Durchgangsbohrungen 51 vorgesehen, wie dies aus 2 ersichtlich ist.
-
3 zeigt einen Vertikalschnitt
durch ein Lagerauge 55, in welches ein Silentlager 56 mit
seinen beiden Lagerhälften 57 und 58 eingepresst
ist. Diese Lagerhälften 57 und 58 sind
jeweils mit einem radial über
das Lagerauge 55 vorstehenden, umlaufenden Lagerflansch 59 und 60 versehen,
welche jeweils im montierten Zustand an der jeweiligen Stirnringfläche 61 bzw. 62 des
Lagerauges 55 anliegen.
-
Des
Weiteren sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel des Silentlagers 56 die
beiden Lagerhälften 57 und 58 mit
axial vorstehenden Gummielementen 63 und 64 versehen.
Die beiden Lagerflansche 59 und 60 sind jeweils
Bestandteil eines Montagezylinders 65 bzw. 66 der
jeweiligen Lagerhälfte 57 bzw. 58,
mit welchem die beiden Lagerhälften 57 und 58 in
das Lagerauge 55 eingepresst sind. Das Lagerauge 55 ist
Bestandteil eines an einer Karosserie schwenkbar gelagerten Achskörpers, wie dieser
beispielhaft in 8 dargestellt
ist. Zur Lagerung des Lagerauges 55 an einer Karosserie
weisen die beiden Lagerhälften 57 und 58 jeweils
eine zentrale Lagerhülse 67 bzw. 68 auf,
welche eine durchgehende Lagerbohrung 69 bzw. 70 bildet.
Durch diese Lagerbohrungen 69, 70 ist eine entsprechende Lagerschraube
zur Lagerung des Lagerauges 55 an einem Karosseriebauteil
hindurch steckbar.
-
Wie
aus 3 ersichtlich ist,
steht die Ziehglocke 1 mit ihrem Ringsegment 2 mit
dem Lagerflansch 59 der ersten Lagerhälfte 57 formschlüssig und
feststehend in Eingriff. Hierzu wird zunächst bei abgenommenem Ringsegment 2 die
Ziehglocke 1 radial von außen in Richtung des Pfeiles 71 mit
seiner Ringnut 9 auf den Lagerflansch 59 aufgeschoben,
bis er in die in 3 dargestellte
Position gelangt. Anschließend
wird das Ringsegment 2 von unten entgegen der Pfeilrichtung 71 mit
seiner Aufnahmenut 23 ebenfalls auf den Lagerflansch 59 der
ersten Lagerhälfte 57 aufgeschoben,
bis das Ringsegment 2 mit seinen Haltefingern 18 (19)
mit der entsprechend zugeordneten Aussparung 10, 11 formschlüssig in
Eingriff gelangt, wie dies aus 3 ersichtlich
ist. Anschließend
werden die Montageschrauben 3 durch die entsprechend zugehörige Durchgangsbohrung 21 hindurch
gesteckt und mit dem Ringsegment 2 verschraubt, so dass
die Ziehglocke 1 über
das Ringsegment 2 unverlierbar und festsitzend am Lagerflansch 59 der
Lagerhälfte 57 gehalten
wird.
-
Weiter
ist aus 3 ersichtlich,
dass die Stützplatte 30 mit
ihrer Aufnahmenut 38 ihre Zylinderabschnittes 35 am
Lagerflansch 60 der zweiten Lagerhälfte 58 angesetzt
ist. Hierzu wird die Stützplatte 30 mit
ihrem die Aufnahmenut 38 aufweisenden Zylinderabschnitt 35 entgegen
des Pfeiles 71 radial von außen auf den Lagerflansch 60 aufgeschoben,
bis die Stützplatte 30 in
die in 3 dargestellte
Position gelangt. Anschließend
wird das Ringsegment 31 mit seiner Aufnahmenut 49 radial
in Richtung des Pfeiles 71 aus der in 3 dargestellten Position vertikal nach
unten auf den Lagerflansch 60 aufgeschoben, so dass diese
mit ihren Haltefingern 45 (46) entsprechend in
die Aussparungen 41 (42) des Zylinderabschnittes 64 der
Stützplatte 30 gelangt,
wie dies aus 4 ersichtlich
ist.
-
Zur
weiteren Sicherung des Ringsegmentes 31 an der Stützplatte 30 werden
die Montageschrauben 32 durch die Durchgangsbohrungen 51 der Stützplatte 30 bzw.
der Ringwand 34 hindurch gesteckt und entsprechend mit
dem Ringsegment 31 verschraubt, wie dies ebenfalls aus 4 ersichtlich ist.
-
4 zeigt die Ziehglocke 1 und
die Stützplatte 30 in
ihrem montierten Zustand an der ersten Lagerhälfte 57 bzw. der zweiten
Lagerhälfte 58.
Aus 4 ist ersichtlich,
dass aufgrund der formschlüssigen
Verbindung der Ziehglocke 1 über ihre Aufnahmenut 9 sowie
des zugeordneten Ringsegmentes 2 mit dessen Aufnahmenut 23 am
Lagerflansch 57 die Ziehglocke 1 feststehend und
unverlierbar an der ersten Lagerhälfte 57 gehalten wird.
Desgleichen ist die Stützplatte 30 über ihre
Aufnahmenut 38 sowie die Aufnahmenut 49 des zugeordneten
Ringsegmentes 31 feststehend am Lagerflansch 60 der
Lagerhälfte 58 gehalten.
Aus 4 ist weiter erkennbar,
dass die Stützplatte 30 im
Bereich der Lagerbohrungen 69 und 70 der beiden
Lager hälften 57 und 58 angeordnet
ist und diese somit "verschließt". Des Weiteren ist aus 4 ersichtlich, dass die
Ziehglocke 1 mit ihrem Aufnahmegewinde 15 einen
axialen Abstand zum Gummielement 63 der ersten Lagerhälfte 57 aufweist.
-
In
der so vormontierten Position der Ziehglocke 1 ist nun
in dieses Aufnahmegewinde 15 ein Hydraulikzylinder 75 einschraubbar,
welcher hierzu ein entsprechendes Kupplungsgewinde 76 aufweist,
wie dies aus 5 ersichtlich
ist. In 5 ist ein solcher Hydraulikzylinder 75 beispielhaft
im Vertikalschnitt dargestellt. Bei diesem Hydraulikzylinder 75 handelt es
sich um einen einseitig wirkenden Hydraulikzylinder, welcher beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel einen
Hohlkolben 77 aufweist, welcher in der dargestellten inaktiven,
zurückgezogenen
Ausgangslage mit seiner aussenseitigen Stirnfläche 78 die Stirnseite 79 des
mit dem Kupplungsgewinde 76 versehenen Anschlußstutzens 80 im
wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene liegt. D. h., dieser Hohlkolben 77 schließt in etwa
bündig
mit der Stirnseite 79 des Anschlußstutzens 80 ab.
-
Des
Weiteren ist aus 5 ersichtlich,
dass der Hydraulikzylinder 75 eine Zylinderwand 81 bildet, in
welcher eine Rückstellfeder 82 angeordnet
ist, durch welche der Hohlkolben 77 in der in 5 dargestellten zurückgezogenen
Position gehalten wird. Die Zylinderwand 81 des Hydraulikzylinders 75 weist in
ihrem, dem Anschlußstutzen 80 gegenüberliegenden
Endbereich, eine Stirnwand 83 auf, in deren Bereich ein
Anschlußgewinde 84 vorgesehen
ist, welches zur Kopplung des Hydraulikzylinders 75 mit
einer hydraulischen Druckeinrichtung (in der Zeichnung nicht dargestellt)
dient.
-
Die
Stirnwand 83 weist eine zentrale Durchgangsbohrung 85 auf,
in welche eine Führungshülse 86 eingesetzt
ist, welche sich ausgehend von der Stirnwand 83 etwa über die
halbe axiale Länge
der Zylinderwand 81 des Hydraulikzylinders 75 erstreckt. Diese
Führungshülse 86 wird über einen
auf die Stirnwand 83 aufgesetzten Sicherungsdeckel 87 in der
Durchgangsbohrung 85 gehalten. Zur Abdichtung ist zwischen
der Führungshülse 86 und
der Durchgangsbohrung 85 ein O-Ring 88 vorgesehen.
-
Das
Anschlußgewinde 84 mündet über eine entsprechende
Axialbohrung 89 in einen als Druckraum dienenden Ringraum 90,
welcher vom Hohlkolben 77 axial begrenzt wird. Der Hohlkolben 77 ist,
wie dies aus 5 ersichtlich
ist, zur Zylinderwand 81 hin über einen O-Ring 91 und
zur Führungshülse 86 hin über einen
weiteren O-Ring 92 abgedich tet. Bei Druckbeaufschlagung
des Hydraulikzylinders 95 wird der Hohlkolben 77 entgegen
der Federkraft der Rückstellfeder 82 in
Richtung des Pfeiles 93 bewegt und führt dementsprechend eine Hubbewegung
aus. Dabei bewegt sich der Hohlkolben 77 aus dem Hydraulikzylinder 75 über die
vordere Stirnseite 79 des Anschlußstutzens 80 in axialer
Richtung hinaus.
-
Weiter
ist aus 5 ersichtlich,
dass in den Hohlkolben 77 eine als Kolbenstange 94 ausgebildete
Druckstange axial verstellbar eingeschraubt ist. Hierzu weist die
Kolbenstange 94 in ihrem linken, druckseitigen Endbereich
ein Stellgewinde 95 auf, während der Hohlkolben 77 in
diesem druckseitigen Endbereich mit einem entsprechenden Innengewinde 96 versehen
ist. An ihrem diesem Stellgewinde 95 axial gegenüber liegenden
Ende ist die Kolbenstange 94 mit einem Antriebssechskant 97 versehen, über welchen
die Axialverstellung der Kolbenstange 94 bewirkbar ist.
-
Aus 5 ist weiterhin ersichtlich,
dass die Kolbenstange 94 sowohl druckseitig mit ihrem Stellgewinde 95 als
auch auf der gegenüber
liegenden Seite mit ihrem Antriebssechskant 97 den Hydraulikzylinder 75 vollständig durchragt.
Aufgrund dieser Ausgestaltung ist der Hydraulikzylinder 75 durch
Axialverstellung der Kolbenstange 94 an unterschiedliche
Einsatzbedingungen in einfacher Weise anpassbar. Insoweit ist der
in 5 dargestellte Hydraulikzylinder 75 in
Zusammenwirken mit der Ziehglocke 1 an die Ausziehbedingungen
der beiden Lagerhälften 57 und 58 aus
dem Lagerauge 55 in einfacher Weise anpassbar.
-
So
zeigt 6 den Hydraulikzylinder 75 in seinem
in das Montagegewinde 15 der Ziehglocke 1 eingeschraubten
Zustand. Die Ziehglocke 1 sowie die Stützplatte 30 sind,
wie dies aus 6 erkennbar ist,
entsprechend der Darstellung der 4,
am Silentlager 56 bzw. an den beiden Lagerhälften 57 und 58 feststehend
angesetzt. In diesem, in 6 dargestellten,
inaktiven Ausgangszustand des Hydraulikzylinder 75, wird
dessen Kolbenstange 94 in Richtung des Pfeiles 93 soweit
verstellt, bis die Kolbenstange 94 mit ihrem gewindeseitigen
Endabschnitt an der Stützplatte 30 anliegt.
Dabei durchragt die Kolbenstange 94 mit ihrem Stellgewinde 95 die
beiden Lagerhülsen 67 und 68 der
beiden Lagerhälften 57 und 58.
Bei Aktivierung des Hydraulikzylinders 75 bewegt sich nun
der Hohlkolben 77 in Richtung des Pfeiles 93 aus
der in 6 dargestellten
inaktiven Ausgangslage in die in 7 dargestellte
Ausziehposition.
-
Es
ist erkennbar, dass durch diese Stellbewegung in Richtung des Pfeiles 93 beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel über die
Stützplatte 30 die zweite
Lagerhälfte 58 aus
dem Lagerauge 55 heraus gezogen wird. Anstatt des Ausziehens
der zweiten Lagerhälfte 58 aus
dem Lagerauge 55 könnte
auch das Ausziehen der ersten Lagerhälfte 57 aus dem Lagerauge 55 bewirkt
werden, was lediglich vom Presssitz der beiden Lagerhälften 57 und 58 im
Lagerauge 55 abhängig
ist.
-
Aus 7 ist weiter ersichtlich,
dass durch die Ausgestaltung der Ziehglocke 1, insbesondere durch
ihre axiale Länge,
diese einen Aufnahmeraum 99 innerhalb ihrer Zylinderwand 6 bildet,
in welche der Hohlkolben 77, ohne mit der Lagerhälfte 57 zu kollidieren,
einschiebbar ist. Durch diese Ausgestaltung ist der in 5 dargestellte Hydraulikzylinder 75 mit
seinem "ausfahrenden" Hohlkolben 77 zum
Ausziehen einer der beiden Lagerhälften 57 oder 58 sicher
einsetzbar, so dass mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung äußerst hohe
Ausziehkräfte
aufbringbar sind.
-
Je
nach Zugänglichkeit
und Ausgestaltung des Lagerauges 75 bzw. eines Achskörpers 100,
wie dieser beispielhaft in 8 dargestellt
ist, kann es notwendig sein, sicherzustellen, dass beim Ausziehvorgang
die erste Lagerhälfte 57 aus
dem Lagerauge 55 "nach
außen" ausgezogen wird.
Beim Ausführungsbeispiel
des Achskörpers 100,
welcher mit dem Lagerauge 55 versehen ist, weist dieser
koaxial zu diesem Lagerauge 55 und zu diesem beabstandet, ein
zweites Lagerauge 105 auf, welches über den Achskörper 100 feststehend
mit dem ersten Lagerauge 55 verbunden ist.
-
Es
ist aus 8 erkennbar,
dass zwischen diesen beiden Lageraugen 55 und 105 die
Zugänglichkeit
der zweiten Lagerhälfte 58 im
Lagerauge 55 eingeschränkt
ist. Dies würde
bedeuten, dass für
den Fall, dass die zweite Lagerhälfte 58,
wie in 7 dargestellt,
beim Ausziehvorgang ausgezogen wird und die erste Lagerhälfte 57 im
Lagerauge 55 verbleibt, das anschließende Ausschlagen des Lagerauges 57 mit
einem Schlagdorn nur bedingt möglich
ist, da insbesondere ein solcher Schlagdorn zwischen den beiden
Lageraugen 55 und 105 anzusetzen ist und in diesem
Bereich auch ein entsprechendes Schlagwerk eingesetzt werden müßte.
-
Aufgrund
solcher möglichen
Ausgestaltungen von Achskörpern 100 ist
erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Kolbenstange 94 des Hydraulikzylinders 75 mittels
einer Stützstange 106 verlängerbar ist,
wie dies aus 9 ersichtlich
ist. Bei dieser Ausgestaltung stützt
sich für
den Ausziehvorgang die Kolbenstange 94 über diese Stützstange 106 sowie eine
zusätzliche
Druckplatte 107 am zweiten Lagerauge 105 axial
ab. Die Ziehglocke 1 mit ihrem Ringsegment 2 steht
dabei mit dem Lagerflansch 59 der ersten Lagerhälfte 57 formschlüssig in
Eingriff, wie dies ebenfalls aus 9 ersichtlich
ist. Bei Aktivierung des Hydraulikzylinders 75 wird der
Hohlkolben 77 ebenfalls in Richtung des Pfeiles 93 verstellt,
so dass der Hohlkolben 77 zusammen mit der Kolbenstange 94 in
eine Ausziehposition gemäß der 10 verstellt wird. Da sich
der gesamte Hydraulikzylinder 75 über die Kolbenstange 94,
die Stützstange 106 sowie
die Druckplatte 107 am zweiten Lagerauge 105 abstützt, bewegt
sich der Hydraulikzylinder 75 entgegen der Pfeilrichtung 93,
so dass aufgrund des formschlüssigen
Eingriffes und der Kopplung des Hydraulikzylinders 75 mit
der Ziehglocke 1 sowie deren Ringsegment 2, die
Ziehglocke 1 entgegen des Pfeiles 93 bewegt wird,
wodurch ein Ausziehen der ersten Lagerhälfte 57 sicher bewirkt
wird.
-
Diese
Endposition ist in 10 dargestellt. Durch
diese erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Ausziehvorrichtung wird somit sichergestellt, dass aufgrund
der Abstützung
der Kolbenstange 94 über die
Stützstange 106 sowie
der Druckplatte 107 am zweiten Lagerauge 105 sicher
und ausschließlich
nur die erste Lagerhälfte 57 ausgezogen
werden kann. Zum Entfernen der zweiten Lagerhälfte 58 kann nun von
der rechten Außenseite
des Lagerauges 55 die zweite Lagerhälfte 58 mittels eines
Schlagdornes in einfacher Weise ausgetrieben werden.
-
Es
ist erkennbar, dass durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung, insbesondere
der Ziehglocke 1 mit ihrem Ringsegment 2 und der
gewählten axialen
Länge der
Zylinderwand 6 der Ziehglocke 1 der Hydraulikzylinder 75 zum
Ausziehen von äußerst festsitzenden
Lagerhälften 57 und 58 eines
Silentlagers 56 in einfacher Weise einsetzbar ist, da der
beim Ausziehvorgang aus dem Hydraulikzylinder 75 heraus
schiebende Hohlkolben 77 nicht mit einer der Lagerhälften 57 oder 58 kollidieren
kann.