DE202004012477U1 - Vorrichtung zur Luftbefeuchtung - Google Patents

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Abstract

Vorrichtung zur Befeuchtung von Luftströmen, dadurch gekennzeichnet, dass das zu verdunstende Wasser an einem von der Luft im Wesentlichen quer umströmten, senkrechten oder geneigten zylinderförmigen Verdunstungskörper, dessen Oberfläche durch ein Heizfluid beheizbar ist, herabrieselt und dass die Oberfläche des Verdunstungskörpers mit einem eng anliegenden, schlauchförmigen und saugfähigen Überzug (8) aus Gaze, Gestrick, Gewebe o.ä. versehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befeuchtung von Luftströmen durch eine beheizbare, kontinuierlich mit Wasser benetzte Oberfläche.
  • Zur Befeuchtung von Luftströmen werden bisher Luftwäscher, Druckluft-Wasserzerstäuber und Dampfbefeuchter eingesetzt. Zu den Luftwäschern gehören Zerstäubungsgeräte und Rieselbefeuchter.
  • In den Zerstäubungsgeräten erfolgt die Zerstäubung von Wasser durch Düsen oder durch umlaufende Scheiben. Das zerstäubte Wasser verdunstet in die mit ca. 2 bis 3m/s strömende Luft, die sich dabei adiabatisch abkühlt. Nachteilig ist hier, dass überschüssiges Wasser weitgehend durch Tropfenabscheider abgefangen und in korrosionsfesten Tanks gesammelt werden muss, um von dort wieder mit einer Pumpe zur Zerstäubung gefördert zu werden. Mit Hilfe einer Niveauregelung und Wassernachspeisung wird das verdunstete Wasser ersetzt. Der Anreicherung löslicher Salze im Tank wird durch eine Abschlämmungseinrichtung mit Leitfähigkeitsmessung im Wasser entgegengewirkt. Der Salzgehalt hat auch Einfluss auf die Tropfenabscheidung, da er den Dampfteildruck erniedrigt. Die in der Luft mitgetragenen kleinen Tropfen, die den Tropfenabscheider passieren, benötigen dadurch mehr Zeit zum Verdampfen. Die Folge sind nasse Kanäle hinter dem Wäscher. Bei allen Zerstäubungsgeräten ist zu beachten, dass bei der Verdunstung der mitgetragenen feinsten Wassertröpfchen die darin gelösten Salze sich absetzen, was bei empfindlichen Verbrauchern häufig nicht zulässig ist. In solchen Fällen sind Entsalzungsanlagen vorzusehen oder geeignete Filter hinter dem Befeuchter, die zu deutlich höheren Druckverlusten führen. Hygienisch bedenklich ist die mögliche Versprühung von Keimen, da der Wassertank eine Brutstätte für Mikroorganismen darstellt.
  • In Rieselbefeuchtern wird die zu befeuchtende Luft mit einer möglichst großen und feuchten Oberfläche in Berührung gebracht, auf der Wasser verdunstet. Die Oberflächen von Füllkörpern oder senkrechten profilierten Wandflächen werden bei geringen Drücken mit Düsen berieselt. Die Luft strömt durch Rieselbefeuchter mit geringerer Geschwindigkeit als durch Zerstäubungsbefeuchter. Die adiabatische Luftzustandsänderung im Rieselbefeuchter entspricht der im Zerstäubungsbefeuchter. Vorteilhafterweise werden kalkhaltige Wassertröpfchen nicht mit der Luft fortgeführt. Auch hier ist ein Sammeltank mit Niveauregelung, Wassernachspeisung und Abschlämmungseinrichtung erforderlich, da sonst Kalkniederschlag an den Rieselflächen auftritt. Die umgewälzte Wassermenge beträgt etwa das 5- bis 6-fache des Bedarfs. Hier liegt wegen der niedrigeren erforderlichen Drücke ein geringerer Energieverbrauch der Umwälzpumpe vor als bei Düsenzerstäubern.
  • In Druckluft-Wasserzerstäubern wird Wasser unter Verwendung von Druckluft fast tropfenfrei zerstäubt, indem die zerstäubten feinsten Tröpfchen schnell in der Luft verdunsten. Vorher filtriertes Wasser wird durch einen Druckluftstrom angesaugt. Die Luftzustandsänderung im Druckluft-Wasserzerstäuber entspricht der in Luftwäschern. Ein Tank zum Sammeln von überschüssigem Wasser mit der entsprechenden Abschlämmung ist hier nicht erforderlich. Jedoch muss eine teure Enthärtung und Entsalzung des zu zerstäubenden Wassers sowie die Installation der Druckluftanlage vorgenommen werden. Die Luftbefeuchtung mit Druckluft-Wasserzerstäubern ist infolge des Stromverbrauches für den Verdichter zur Drucklufterzeugung und die Enthärtungs- und Entsalzungsanlage energetisch etwas ungünstiger als die mit Luftwäschern. Die Luftzustandsänderung erfolgt adiabatisch wie in Luftwäschern.
  • In Dampfbefeuchtern erfolgt die Dampferzeugung durch in einen Wasservorrat eingetauchte Elektroden oder elektrische Heizkörper, wobei organische und anorganische Stoffe an den Heizflächen ausgeschieden werden, so dass annähernd mineralfreie Befeuchtung vorliegt. Die Luftbefeuchtung ist hygienisch günstiger als mit Luftwäscher und Druckluft-Wasserzerstäuber. Beim Einblasen des Dampfes in die Luft ändert sich die Lufttemperatur nahezu nicht. Es ist keine aufwändige Tankanlage mit Niveauregelung und Abschlämmung wie bei Luftwäschern erforderlich. Bei allen Dampfbefeuchtern ist die Beseitigung der mineralischen Rückstände wichtig, die beim Verdampfen entstehen. Dafür werden verschiedene Methoden angewendet wie die selbsttätige Entleerung des mit Salzen angereicherten Wassers, das Auswechseln der Elektroden, der Einsatz einer Wasserenthärtungsanlage bei großer Wasserhärte. Bei einigen Geräten wird die Ablösung der festen Ablagerungen durch Erhitzung mit nachfolgender Abkühlung bewirkt und deren Entfernung durch eine Spülung vorgenommen. Es sind lange Befeuchtungsstrecken im Luftkanal sowie gute eine Dampfverteilung erforderlich, damit vollkommene Dampfaufnahme der Luft erfolgt. Häufig sind Maximalbegrenzer erforderlich, um Kondensatbildung zu verhindern.
  • Der Einsatz von Dampfbefeuchtern ist energetisch sehr ungünstig wegen der hohen Stromkosten zur Verdampfung. Um auf gleiche Luftzustandsänderungen bei der Befeuchtung zu kommen wie mit Luftwäschern sind durch den Stromverbrauch deutlich höher Energiekosten aufzuwenden.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Befeuchtung von Luftströmen anzugeben, mit der die Nachteile der herkömmlichen Befeuchtungsvorrichtungen vermieden werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfordert wesentlich geringere Investitionskosten als Luftwäscher und Druckluftwasserzerstäuber bei etwa gleichen Energieaufwendungen und deutlich geringere Energieaufwendungen als Dampfbefeuchter bei etwa gleichen Investitionskosten.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Ansprüche 1 bis 4 nutzt mit z.B. Heißwasser als Heizmedium durchströmte und somit beheizte, im Wesentlichen senkrecht ausgerichtete zylinderförmige Verdunstungskörper, an deren Außenwand das zu verdunstende Wasser herabrieselt. Als einfache Konstruktionsvariante bietet sich der Einsatz eines Doppelrohres an, durch dessen Ringspalt das Heißwasser strömt. Das zu verdunstende Wasser wird durch eine oder mehrere Düsen o.ä. direkt dem Mantelrohr des Verdunstungskörpers oben zugeführt. Die Verdunstung vom Rieselfilm in die die Verdunstungskörper im Wesentlichen quer umströmende Luft erfolgt durch das Wasserdampf-Partialdruckgefälle zwischen dem Film und der Luft. Die zu befeuchtende Luft umströmt einen oder mehrere derartige im Luftströmungsquerschnitt verteilte Verdunstungskörper, wobei hohe Verdunstungsraten durch hohe Oberflächentemperaturen und erzwungene Konvektion des Luftstromes bei hohen Wärmeübergangskoeffizienten erzielt werden können.
  • Ein erfindungsgemäß über die Oberfläche der Verdunstungskörper sehr langsam bewegbarer, eng anliegender, schlauchförmiger, dünnwandiger Überzug aus Gaze, Gewebe, Gestrick o.ä. dient dabei der großflächigen Benetzung mit dem zu verdunstenden Wasser und der Aufnahme der mineralischen Bestandteile des Wassers und somit der stetigen Entfernung dieser Rückstände von der Verdunstungskörper-Oberfläche und aus dem Luftkanal. Der Überzug wird sehr langsam bzw. in kleinen Schritten von einem Vorratsbereich oberhalb des Verdunstungskörpers aus über die Verdunstungskörper-Oberfläche nach unten in einen Sammelbereich außerhalb des Luftkanals transportiert. Dies geschieht z.B. durch Aufwickeln des Überzuges auf eine mechanisch bewegbare Rolle o.ä. im Sammelbereich. Im Vorratsbereich befindet sich der Vorrat des Überzuges z.B. in einem ringförmigen zusammengerollten Zustand. Bei dem erfindungsgemäßen Luftbefeuchtungsverfahren werden keine Wassertropfen von der Luft mitgerissen. Durch Temperaturen an der Verdunstungskörper-Oberfläche von über 65 °C wird die Legionellenbildung verhindert und eine hygienische Luftbefeuchtung erreicht. Es ist gefiltertes Leitungswasser mit üblichem Leitungswasserdruck einsetzbar. Der eventuelle minimale Verdunstungswasserüberschuss wird unten sofort über den Überzug aus dem zu befeuchtenden Luftstrom abgeführt. Deshalb ist keine aufwändige Wasseraufbereitungsanlage erforderlich. Es muss lediglich Vorsorge für die leichte Zugänglichkeit zum Wechsel des Überzuges getroffen werden, wenn der Vorratsbereich leer ist, wobei jährliche oder längere Wechselfristen vorgesehen sind. Dazu kann der ringförmig aufgewickelte Vorrat z.B. von unten über den Verdunstungskörper in den Vorratsbereich gebracht werden.
  • Durch eine geeignete Verteilung der zylinderförmigen Verdunstungskörper im Luftströmungsquerschnitt wird eine gleichmäßige Wasserdampfverteilung und somit vollkommene Dampfaufnahme in der Luft möglich. Deshalb sind keine langen Befeuchtungsstrecken wie beim Dampfbefeuchter erforderlich.
  • Es bestehen kaum Einschränkungen bezüglich der Geschwindigkeit der zu befeuchtenden Luft. Mit der Erfindung wird ein vollkommen neues Verfahren zur Luftbefeuchtung realisiert. Es zeichnet sich auch durch einen geringen Platzbedarf für die im Wesentlichen senkrecht stehenden, im Luftkanalquerschnitt verteilten zylinderförmigen Verdunstungskörper aus. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorrangig für die Luftbefeuchtung in kleineren und mittleren Klimaanlagen mit zu behandelnden Luftvolumenströmen bis etwa 5 m3/s anwendbar. Sie ist es leicht integrierbar in Klimaanlagen, weil als Energiequelle das ohnehin zur Lufterwärmung mit Wärmetauschern meist vorhandene Heißwasser verwendbar ist.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 erläutert. Es zeigt 1 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform in einem Luftkanal.
  • Der von der zu befeuchtenden Luft quer angeströmte zylinderförmige Verdunstungskörper besteht aus einem Mantelrohr 1 und einem Innenrohr 2, die einen Ringspalt 3 bilden, der noch durch einen Boden 4 und einen Deckel 5 begrenzt wird. Zur Beheizung des Mantelrohres 1 durchströmt ein Heizmedium den Ringspalt, welches durch den Eintrittsanschluss 6 eintritt und den Austrittsanschluss 7 austritt.
  • Ein über das Mantelrohr 1 des Verdunstungskörpers sehr langsam bewegbarer, eng anliegender, schlauchförmiger und dünnwandiger Überzug 8 aus Gaze, Gewebe, Gestrick o.ä. dient dabei der großflächigen Benetzung mit dem zu verdunstenden Wasser und der Aufnahme der mineralischen Bestandteile des Wassers und somit der stetigen Entfernung dieser Rückstände von der Verdunstungskörper-Oberfläche und aus dem Luftkanal 9.
  • Der Überzug 8 wird sehr langsam bzw. in kleinen Schritten von einem Vorrat 10 aus über das Mantelrohr 1 des Verdunstungskörpers nach unten außerhalb des Luftkanals 9 transportiert. Dies geschieht durch Aufwickeln des Überzuges 8 auf eine mechanisch bewegbare Rolle 11. Der Vorrat 10 des Überzuges 8 befindet sich in ringförmig zusammengerolltem Zustand in einer ebenfalls ringförmigen Aufnahme 12. Das zu verdunstende Wasser wird durch eine oder mehrere Düsen 13 direkt dem Überzug 8 auf dem Mantelrohr 1 im Bereich der Mantelrohroberkante zugeführt. Ein eventueller minimaler Verdunstungswasserüberschuss wird unten über den Überzug 8 aus dem zu befeuchtenden Luftstrom geleitet, in einer Wanne 14 gesammelt und von dort abgeführt.

Claims (4)

  1. Vorrichtung zur Befeuchtung von Luftströmen, dadurch gekennzeichnet, dass das zu verdunstende Wasser an einem von der Luft im Wesentlichen quer umströmten, senkrechten oder geneigten zylinderförmigen Verdunstungskörper, dessen Oberfläche durch ein Heizfluid beheizbar ist, herabrieselt und dass die Oberfläche des Verdunstungskörpers mit einem eng anliegenden, schlauchförmigen und saugfähigen Überzug (8) aus Gaze, Gestrick, Gewebe o.ä. versehen ist.
  2. Vorrichtung zur Befeuchtung von Luftströmen nach Schutzanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug (8) aus einem Vorrat (10) oberhalb des Verdunstungskörpers über die Verdunstungskörper-Oberfläche nach unten bewegbar ist, indem er auf eine mechanisch bewegbare Rolle (11) o.ä unterhalb des Verdunstungskörpers gewickelt wird.
  3. Vorrichtung zur Befeuchtung von Luftströmen nach Schutzanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zu verdunstende Wasser über eine oder mehrere Düsen (13) o.ä. direkt der mit dem Überzug (8) versehenen Oberfläche des Verdunstungskörpers im Bereich von dessen Oberkante zugeführt wird.
  4. Vorrichtung zur Befeuchtung von Luftströmen nach Schutzanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eventuell vom Überzug (8) abtropfender Verdunstungswasserüberschuss in einer Sammelwanne (14) aufgefangen und von dort abgeleitet wird.
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