DE4117944C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Wärmerückgewinnung aus befeuchteten Gasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Wärmerückgewinnung aus befeuchteten GasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Wärmerückgewinnung aus befeuchteten Gasen sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Befeuchtungseinrichtungen für gasförmige Medien sind
z. B. aus DE-Buch Lampe et al., Lüftungs- und
Klimaanlagen in der Bauplanung, Bauverlag GmbH, Wiesbaden,
bekannt. So kann beispielsweise Luft über eine Dampf- oder
Sprühbefeuchtung mit Wasser angereichert werden. Ebenso ist es
möglich, die Luft zur Wasseraufnahme durch Wasserschichten hin
durch oder an Wasserschichten entlangströmen zu lassen. In al
len Fällen wird mit herkömmlichen Verfahren in der Regel ein
ausreichender Befeuchtungswirkungsgrad erzielt.
Bei der Befeuchtung großer, insbesondere kontinuierlich strö
mender Luftmengen ist jedoch der hiermit verbundene Energie-
und Flüssigkeitsaufwand erheblich, wenn die aufgenommene Luft
feuchtigkeit mit dem Gasstrom verloren geht.
Aus DE 36 44 807 A1 ist ein Verfahren zur Behandlung der Abluft
einer Durchlaufreinigungsanlage bekannt, bei dem die gesättigte
Abluft zur Trocknung abgekühlt und das anfallende Kondensat
aufgefangen und wieder in den Sumpf der Durchlaufreinigungsanlage
zurückgeführt wird. Durch die Rückführung des Kondensats
erfolgt jedoch keine Heizung der Durchlaufreinigungsanlage, so
daß der Durchlaufreinigungsanlage ständig neue Energie zugeführt
werden muß.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Ver
fahren zur Wärmerückgewinnung zu schaffen,
bei dem primär der mit der Befeuchtung verbundene Energiever
lust reduziert werden kann.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß ein
Gasstrom über einen Befeuchter mit Flüssigkeit angereichert und
anschließend einer Entfeuchtungseinrichtung zugeführt wird, wo
bei die bei der Entfeuchtung freigesetzte Wärme
mittels eines Wärmeträgerfluids in den Befeuch
ter zurückgeführt wird.
Ein derartiges Verfahren findet seine Anwendung überall dort,
wo stets neue Gasmengen befeuchtet werden müssen. So z. B. bei
der Abluftreinigung in Tunneln, Fabrikanlagen, Testbetrieben,
Chemieanlagen oder dergleichen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist
insbesondere bei biologischen Verfahren zur Abluftreinigung er
forderlich, wenn lebende Organismen wie z. B. Mikroorganismen
eingesetzt werden, die in feuchter Umgebung, meist sogar in
wäßriger Suspension vorliegen. Werden derartige Kulturen einem
trockenen Gasstrom ausgesetzt, besteht die Gefahr, daß die Kul
turen austrocknen und hierdurch inaktivieren oder sogar abster
ben. Für derartige Anwendungen muß daher der Gasstrom eine
stets hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Aus Wirtschaftlichkeits
erwägungen darf allerdings der hiermit verbundene Energie- und
Flüssigkeitsaufwand nicht zu hoch sein.
Einzelne Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
nachfolgend darge
stellt und anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 ein Beispiel einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in ei
ner schematischen Seitenansicht,
Fig. 2 ein Beispiel einer Vorrichtung in ei
nem schematischen Längsschnitt sowie
Fig. 3 ein Beispiel einer Vorrichtung in ei
ner schematischen Draufsicht.
Anhand der Fig. 1 wird die Funktion des erfindungsgemäßen Ver
fahrens erläutert. In dem gezeigten Beispiel dient die Vorrich
tung X zur Befeuchtung einer Schadgasreinigungsanlage 5, die
mit Mikroorganismen gefüllte Membrantaschen 18 aufweist. Am
Lufteintritt 19 befindet sich der Befeuchter 1, der das gasför
mige Medium, in diesem Falle die ankommende Luft 4,
bis nahe an die Sättigung befeuchtet. Um die
Luft 4 ausreichend zu befeuchten, liegt die Temperatur der
Flüssigkeit 20 über der der Luft 4. Durch den Luftdurchsatz ge
langt die feuchte Luft zur Schadgasreinigungsanlage 5, wodurch
ein Austrocknen der Membrantaschen 18 verhindert wird. Nach dem
Passieren der Schadgasreinigungsanlage 5 gelangt der feuchte
Luftstrom zur Entfeuchtungsanlage 6, deren Temperatur
unterhalb des Taupunktes der anströmenden Luft gehalten wird.
Die Entfeuchtungsanlage 6 kann als Verdampfer 15 zur Konden
sation der Feuchtigkeit aus der anströmenden Luft ausgebildet
und gleichzeitig mit einem Wärmeträgerfluid gespeist sein.
Im Verdampfer 15 nimmt das nach dem Ventil 34
entspannte Wärmeträgerfluid die bei der Kondensation der Luft
feuchtigkeit freigesetzte Wärme auf und leitet diese über eine
Wärmepumpe zum Befeuchter 1. Das Wärmeträgerfluid strömt hier
bei über die Leitung 13 zu der Pumpe 3 und gelangt in kompri
miertem Zustand schließlich in die Heizleitungen 16. Die in
folge der Gasverflüssigung entstehende Wärme wird an die zur
Befeuchtung vorgesehene Flüssigkeit 20 abgegeben, so daß auch
die Heizleitungen 16
als Kondensator 2 dienen.
In weiteren Ausgestaltungen kann der Befeuchter 1 auch als
Sprüh- oder Dampfbefeuchter ausgebildet sein, für den eine Wär
merückgewinnung ebenso vorteilhaft ist.
Das am Verdampfer 15 der Entfeuchtungseinrichtung 6 konden
sierte Wasser gelangt entweder direkt oder über Sammel- oder
Auffangeinrichtungen 11 in eine Kondensatleitung 7, die in
einen Behälter 12 münden kann. Der Behälter 12 dient zum Aus
gleich des Flüssigkeitsniveaus im Befeuchter 1 und kann Meßfüh
ler 8 zur Ermittlung des Flüssigkeitsstandes aufweisen.
Wie Fig. 2 zeigt, sind
am Lufteintritt 19 einzelne Befeuchterwannen
9 vorgesehen. Diese befinden sich in gleichem oder unregelmäßi
gen Abstand 23 zueinander und können in einer oder in mehreren
Ebenen 24, 25 angeordnet sein. Die Anordnung erfolgt dabei in der
Weise, daß beim Durchströmen des Befeuchters 1 ein möglichst
geringer Luftwiderstand, aber dennoch ein möglichst hoher Be
feuchtungswirkungsgrad erzielt wird. In den einzelnen Befeuch
terwannen 9 verlaufen die Heizleitungen 16 zur Übertragung der
rückgeführten Wärme an die sie umgebende zu verdampfende Flüs
sigkeit. Zur Erzeugung eines gleichmäßigen Klimas zwischen dem
Behälter 1 und der Entfeuchtungseinrichtung 6 und zur Verhinde
rung einer vorzeitigen Dampfkondensation kann das Gehäuse 10
eine Isolierung 26 gegebenenfalls eine Mantelbeheizung aufwei
sen. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Entfeuchtungs
einrichtung 6 mit einzelnen Kühlelementen
27, 28 ausgebildet. Die Kühlelemente 27, 28 können einen flä
chigen Zuschnitt aufweisen und so angeordnet sein, daß an ihnen
die zu entfeuchtende Luft tangential entlanggeführt wird, bis
sie schließlich über mindestens einen Auslaß 29 die Vorrichtung
X verläßt. Das an den einzelnen Kühlelementen 27, 28 gebildete
Kondensat gelangt über gemeinsame oder einzelne Auffangeinrich
tungen 11, 30 in eine Kondensatleitung 7 bzw. 21, über die es
zum Befeuchter 1 zurückgeführt wird. In der jeweiligen Kon
densatleitung 7, 21 können Ausgleichsbehälter 12, 32 vorgesehen
sein.
Das verflüssigte Wärmeträgerfluid gelangt vom Konden
sator 2 über die Leitung 14 in den Verdampfer 15 und strömt
von hier über die Leitung 13 zur Saugseite der Pumpe 3.
Fig. 3 zeigt schließlich die Anordnung der Leitungen 13 und 14
in Verbindung mit der als Kondensator ausgestalteten Ent
feuchtungseinrichtung 6. Die Leitung 14 mündet hierbei in ein
Leitungsregister 33, das sich über die Kühlelemente 27, 28 er
streckt. Von hier aus führen Leitungen 13, 13a das nach der
Verdampfung durch die Dampfkondensation erneut aufgewärmte Wär
meträgerfluid zur Pumpe 3. Über die Leitung 22 strömt das Wär
meträgerfluid schließlich zur Verflüssigung in die Heizleitun
gen 16 und über die Flüssigkeitsleitung 35 wieder zum Verdampfer
15.
Claims (6)
1. Verfahren zur Wärmerückgewinnung aus befeuchteten Gasen,
bei dem ein Gasstrom über einen Befeuchter mit Flüssigkeit
angereichert und anschließend einer Entfeuchtungseinrichtung
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfeuchtung
durch Kondensation erfolgt und die dabei freigesetzte
Wärme mittels eines Wärmeträgerfluids in den Befeuchter
zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Wärmerückgewinnung eine Pumpe vorgesehen ist, die das Wärmeträgerfluid
komprimiert und einem im Befeuchter angeordneten
Kondensator zuführt, über den Wärme an die zur Befeuchtung
vorgesehene Flüssigkeit abgegeben wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Befeuchter mit der über die Entfeuchtungseinrichtung
rückgewonnenen Flüssigkeit gespeist wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
- - einen Wärmepumpenkreislauf (13), (3), (22), (2), (35), (34), (14), (15),
- - einen Befeuchter (1), bestehend aus einer oder mehreren im Abstand zueinander angeordneten, mit zu verdampfender Flüssigkeit (20) gefüllten Befeuchterwannen (9), in der oder in denen der Kondensator (2) in Form von Heizleitungen (16) angeordnet ist,
- - eine über der oder den Befeuchterwannen (9) angeordnete Schadgasreinigungsanlage (5), durch die die befeuchtete Luft (4) zum Verdampfer (15) führbar ist und
- - eine Kondensatleitung (7), die vom Verdampfer (15) zu der oder den Befeuchterwannen (9) führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kondensatleitung (7) einen Behälter (12) zum Niveauausgleich
der Befeuchterflüssigkeit (20) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Raum (17) zwischen dem Befeuchter (1) und der Entfeuchtungseinrichtung
(6) als Klimakammer mit einem
isolierten und/oder temperierten Gehäuse (10) ausgebildet
ist.
Priority Applications (1)
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DE4117944A DE4117944C2 (de) | 1991-05-31 | 1991-05-31 | Verfahren und Vorrichtung zur Wärmerückgewinnung aus befeuchteten Gasen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4117944A1 DE4117944A1 (de) | 1992-12-03 |
DE4117944C2 true DE4117944C2 (de) | 1994-01-20 |
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ID=6432943
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DE4117944A Expired - Fee Related DE4117944C2 (de) | 1991-05-31 | 1991-05-31 | Verfahren und Vorrichtung zur Wärmerückgewinnung aus befeuchteten Gasen |
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DE3644807A1 (de) * | 1986-12-31 | 1988-07-14 | Meyer Rud Otto | Verfahren zur behandlung der abluft einer durchlaufreinigungsanlage und anlage zur durchfuehrung des verfahrens |
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1991
- 1991-05-31 DE DE4117944A patent/DE4117944C2/de not_active Expired - Fee Related
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