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Die
Erfindung betrifft eine Überspannungsableiter-Anordnung
mit einer als Bestandteil eines Gehäuses ausführbaren Trägerplatte, wobei die Überspannungsableiter,
welche insbesondere zum Schutz von Niederspannungs-Versorgungssystemen ausgelegt
sind, elektrisch vorkonfektioniert auf der Trägerplatte oder im Gehäuse fixiert
sowie mit externen Anschlussmitteln versehen sind, gemäß Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Überspannungsableiter,
insbesondere so genannte Blitzstromableiter, werden vorzugsweise am
Gebäudeeintritt
im so genannten Hauptstrom-Versorgungssystem oder unmittelbar nach dem
Zähler
eingesetzt, um die nachgeordnete elektrische Installation vor den
negativen Wirkungen des Blitzstoßstroms bzw. vor Überspannungen
zu schützen.
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Da
eine der Haupteinkopplungswege dieser leitungsgebundenen Störgrößen die
in das System eingeführten
Leitungen selbst bilden, ist eine Installation der Schutzgeräte unmittelbar
am Gebäudeeintritt erforderlich.
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Bei
der Installation der Schutzgeräte
ist darauf zu achten, dass eine optimale Schutzwirkung erreicht
werden kann, was im Übrigen
in den entsprechenden Installationsvorschriften festgelegt ist.
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Ganz
wesentlich ist die Anschlusslänge
vom zu schützenden
System, z.B. der Niederspannungsversorgung über das jeweilige Schutzgerät zum Potentialausgleich.
Werden hier zu lange Anschlussleitungen verwendet, entsteht ein
sehr großer
induktiver Spannungsabfall über
diese Leitungen mit der Folge, dass die Schutzwirkung vermindert
ist bzw. gänzlich
verloren gehen kann.
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Stromschienensysteme
bzw. Sammelschienen zur Energieverteilung gehören seit längerer Zeit zum Stand der Technik
und haben sich im Einsatz nicht nur aufgrund ihrer Zuverlässigkeit,
sondern auch wegen der gegebenen Flexibilität im Vergleich zu anderen Installationstechniken
durchgesetzt.
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Derzeit
ist es übliche
Installationspraxis, dass Überspannungsschutzgeräte durch
eine entsprechend Gehäusegestaltung
auf Montageschienen bevorzugt in Hutform mechanisch adaptiert werden, wobei
die elektrische Kontaktierung mittels geeigneter Zu- und Abführungsleitungen
erfolgt.
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Dabei
ist es nicht auszuschließen,
dass bei ungünstigen
geometrischen Bedingungen die Anschlussleitungen die aus Schutzgründen technisch sinnvolle
Länge bei
weitem überschreiten.
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Da
bei modernen Überspannungsschutzgeräten aktuell
der Trend zu immer niedrigeren Schutzpegeln und damit verbessertem
Ansprechverhalten geht, kann diese an sich positive und verbesserte Geräteleistung
letztendlich nicht immer in der jeweiligen Anlage umgesetzt bzw.
realisiert werden: Insbesondere der bei großen Stoßstromwerten auftretende hohe
induktive Spannungsabfall über
den Anschlussleitungen addiert sich zum Schutzpegel der Geräte und verschlechtert
daher die Schutzwirkung in der gesamten Installation.
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Die
oben genannte Problemstellung soll mit einer so genannten V-Verdrahtung
gelöst
werden. Eine derartige V-Verdrahtung zieht jedoch sehr hohe Anforderungen
an die mechanische Ausführung
der Leiterklemmen sowie die Betriebsstrom-Tragfähigkeit aller elektrischen
Verbindungen nach sich, da bei einer derartigen Installation die
Anschlussklemmen vom Betriebsstrom durchflossen werden und unter Umständen eine
unzulässige
Erwärmung
des Überspannungsschutzgeräts im normalen
Betriebsfall auftreten kann.
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Das
vorstehend kurz erläuterte
Sammelschienensystem bietet auch für die Installation von Überspannungsschutzgeräten Vorteile.
Eine denkbare direkte Montage des Überspannungsschutzgeräts auf das
Schienensystem ohne externe Anschlusskabel und die sich daraus ergebende
geringe Anschlussinduktivität
stellt sicher, dass während
des Ableitvorgangs auch bei größten Stoßstromwerten
nur geringe induktive Spannungsabfälle auftreten.
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Hierbei
ist jedoch sicherzustellen, dass das Anschlusssystem des Überspannungsschutzgeräts auf das
Schienensystem eine entsprechende Stoßstrom-Tragfähigkeit
besitzt, die auf das Ableitvermögen
der aktiven Schutzkomponenten abgestimmt werden muss.
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Unter
Beachtung dieses Sachverhalts sind technische Lösungen bekannt geworden, bei
denen Überspannungsschutzgeräte, die
für die
Hutschienenmontage ausgelegt sind, mittels der Montage auf speziellen
Adapteranordnungen für
den Einsatz auf Sammelschienen ergänzt werden können.
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Beispielsweise
sei hierzu auf die
DE
200 04 593 U1 verwiesen. Dort wird von einem Sammelschienensystem
mit einer oder mehreren Stromschienen ausgegangen, die mittels eines Überspannungsableiters
mit einem Bezugspotential verbindbar sind. Das dortige System ist
gekennzeichnet durch eine quer auf die Stromschiene aufsetzbare
Adapterbrücke,
die für
die Kontaktierung der Stromschiene einen stoßstromfesten Kontakt hat und
welche mindestens einen Steckplatz aufweist, der zumindest einen
elektrisch mit dem Kontakt der Stromschiene verbundenen Steckkontakt
hat. Der Überspannungsableiter
ist als Steckmodul zur entsprechenden Aufnahme in dem Steckplatz
der Adapterbrücke
ausgebildet und weist wenigstens einen mit dem Steckkontakt in Eingriff
bringbaren Gegenkontakt sowie ferner einen Bezugspotentialanschluss
auf, der mit dem Bezugspotential der Anlage verbindbar ist.
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Der
Nachteil dieser Lösung
besteht u.a. darin, dass derartige Adapteranordnungen sehr kostenintensiv
sind und allein durch den Einsatz eines Adapters der Vorteil extrem
kurzer Anschlusslängen nicht
erreicht oder zum Teil wieder zunichte gemacht wird.
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Bezüglich des
Standes der Technik sei noch auf die aus der
DE 196 26 390 C2 vorbekannte
elektrische Klemme mit Sammelschienenanschluss verwiesen. Diese
Klemme, die insbesondere als Reihenklemme ausgeführt ist, umfasst ein Isoliergehäuse mit
mindestens einer Zugfeder, wobei das Isoliergehäuse mindestens eine Leitereinführungsöffnung zum
Einführen
eines anzuschließenden
elektrischen Leiters und mindestens eine Betätigungsöffnung zum Einführen eines
Betätigungswerkzeugs
zum Öffnen der
Zugfeder aufweist. Die Zugfeder wiederum besitzt einen Klemmschenkel
mit einer Ausnehmung zum Einführen
des anzuschließenden
elektrischen Leiters, einen etwa rechtwinklig zum Klemmschenkel verlaufenden
Anlageschenkel und einen den Klemmschenkel und den Anlageschenkel
verbindenden Rücken.
Das Isoliergehäuse
wiederum weist mindestens eine Sammelschienenaufnahme auf. Die Sammelschienenaufnahme
ist in einer Ebene mit dem Anlageschenkel der Zugfeder ausgeführt, so
dass die Sammelschiene im eingeführten
Zustand direkt am Anlageschenkel der Zugfeder unter Federkraft derselben
anliegt, wobei durch die Zugfeder bei eingeführtem elektrischen Leiter eine
direkte oder indirekte Kontaktierung mit der Sammelschiene möglich wird.
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Bei
dieser Klemme mit Sammelschienenanschluss ist es allerdings notwendig,
für die
Montage auf ein Betätigungswerkzeug
zurückzugreifen,
was insbesondere beim Arbeiten unter Spannung zu Problemen führen kann.
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Aus
dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Überspannungsableiter-Anordnung
mit einer als Bestandteil eines Gehäuses ausführbaren Trägerplatte anzugeben, wobei
die Überspannungsableiter,
welche insbesondere zum Schutz von Niederspannungs-Versorgungssystemen
ausgelegt sind, in an sich bekannter Weise elektrisch vorkonfektioniert
auf der Trägerplatte
oder im Gehäuse
fixiert sowie mit externen Anschlussmitteln versehen sind. Die zu
schaffende Überspannungsableiter-Anordnung soll für eine direkte
Montage auf einem Sammelschienensystem mit mehreren Stromschienen
geeignet sein, wobei die Montage leicht und ohne separates Werkzeug,
d.h. sehr anwenderfreundlich, vonstatten gehen kann. Bei der anzugebenden
Anordnung soll die Montage unter Spannung möglich sein, wobei die Anschlussinduktivität insgesamt
reduziert und das Kontaktsystem stoßstromfest auszubilden ist.
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Die
Lösung
der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch die Merkmalskombination
nach der Lehre des Schutzanspruchs 1, wobei die Unteransprüche mindestens
zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen darstellen.
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Demnach
sind zur unmittelbaren Montage auf einem Sammelschienensystem mit
mehreren Stromschienen an oder in der Unterseite der Trägerplatte
der Überspannungsableiter-Anordnung
im Rasterabstand des Sammelschienensystems kupplungsartige Mittel
zum elektrischen und mechanischen Verbinden vorgesehen, wobei die
interne elektrische Verdrahtung induktivitätsarm ausgeführt ist.
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Die Überspannungsableiter-Anordnung
kann bereits beim Hersteller auf das anzuwendende Niederspannungssystem
(TT-, TN-, IT-System) mechanisch und elektrisch vorkonfektioniert
werden, wodurch Fehler bei der Installation nahezu ausgeschlossen
sind.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Kontaktierung
der Überspannungsableiter-Anordnung
und der in dieser befindlichen Überspannungsschutzgeräte auf der
Sammelschienenanordnung sowohl elektrisch als auch mechanisch über das
Kupplungssystem fixierbar ist.
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Bei
der anspruchsseitig beschriebenen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden für dieses
Kupplungssystem keine Hilfswerkzeuge benötigt. Die mechanische Fixierung
und die elektrische Kontaktierung der Schutzgeräte erfolgt durch Verrasten
der Kontaktelemente mit dem Stromschienensystem. Hierdurch sind
sowohl kurze Montagezeiten als auch eine weitgehend unabhängig von dem
Profil und der Positionierung der zu kontaktierenden Stromschiene
mögliche
Montagevorgänge erreichbar.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfassen die kupplungsartigen Mittel Federelemente
und mindestens eine Verrastung.
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An
der Trägerplattenunterseite
im Bereich zwischen den Stromschienen des Sammelschienensystems
sind zungenartige Vorsprünge
als Störlichtbogenschutz
vorgesehen, so dass auch im Falle des Auftretens und Ableitens von
Stoßströmen eine
Beschädigung
des eigentlichen Sammelschienensystems durch Lichtbogeneinwirkung
wirksam verhindert werden kann.
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Die
Unterseite der Trägerplatte
der Überspannungsableiter-Anordnung
weist im Abstand der Stromschienen des Sammelschienensystems verlaufende,
nutförmige
Rücksprünge oder
derartige Ausnehmungen auf, wobei in diesen spezielle Federkontaktelemente
befestigt sind.
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In
einem ersten, außenseitigen
Rücksprung ist
ein Federkontaktelement fixiert, welches eine erste Stromschiene
klemmend an die horizontale Rücksprungfläche presst,
wobei das Federkontaktelement eine offene Bogenform zum Einschieben
und Aufnehmen der entsprechenden Stromschiene aufweist.
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An
einem zweiten, außenseitigen
Rücksprung,
welcher dem ersten Rücksprung
gegenüberliegt,
ist eine Rastnase befindlich. Diese Rastnase umgreift eine weitere
Stromschiene im montierten Zustand mindestens teilweise unterseitig
und hält
so die gesamte Überspannungsableiter-Anordnung
am Sammelschienensystem.
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Zwischen
dem ersten und dem zweiten außenseitigen
Rücksprung
sind weitere nutförmige,
parallel verlaufende Rücksprünge in der
Trägerplatte vorhanden.
Diese nehmen die weiteren Stromschienen des Sammelschienensystems
auf.
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Im
oder am zweiten außenseitigen
Rücksprung
und/oder den weiteren parallel verlaufenden Rücksprüngen sind jeweils spezielle,
z.B. V-förmige Federkontaktelemente
vorgesehen, welche die jeweilige Stromschiene sowohl seitlich, vertikal
als auch oberflächenseitig,
horizontal kontaktieren und so einen multiplen Stromübergang
ermöglichen.
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Die
Federkontaktkraft der V-förmigen
Federkontaktelemente wirkt zwischen der Trägerplatte oder Rücksprungfläche und
der jeweiligen Fläche
der Stromschiene, was den Kontaktübergangs-Widerstand verringert
und eine sichere Kontaktierung und Befestigung auch bei Toleranzen
des Gesamtsystems ermöglicht.
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Die
V-förmigen
Federkontaktelemente weisen eine sich von einem Schenkel seitlich
erstreckende, bogenförmig
verlaufende federelastische Kontaktfläche auf.
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Der
weitere Schenkel der V-förmigen
Federkontaktelemente wird mit seinem freien Ende in einer Federbefestigungsnut
geführt
und dort fixiert.
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An
der Rastnasenseite der Trägerplatte
gegenüberliegend
ist ein Anschlag vorgesehen. Für
die Montage wird die Überspannungsableiter-Anordnung mit
diesem Anschlag in gekippter bzw. Winkelstellung, bevorzugt in Kontakt
mit der PE-Stromschiene gebracht, wobei diese dann bereits klemmend
mit dem im dortigen Rücksprung
befindlichen Federkontaktelement in Verbindung kommt. Im Anschluss
wird die Gesamtanordnung weiter in Richtung des Sammelschienensystems
bewegt, mit der Folge, dass nun die weiteren Federkontaktelemente
mit den jeweiligen Stromschienen in Kontakt kommen. Am Ende dieses
Bewegungsvorgangs erreicht die erwähnte Rastnase, die bevorzugt
eine keilförmige oder
schräge
Gleitfläche
aufweist, eine Position an der äußeren Stromschiene
und gleitet an dieser entlang, bis die Rastposition erreicht wird.
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Gegebenenfalls
kann die Rastnase auch einen gelagerten Schenkel aufweisen, der
so unter Federspannung steht, dass er die Rastposition einnimmt.
In diesem Fall kann die Demontage des Geräts unter manueller Betätigung des
Entriegelungshebels erfolgen, der dabei die Verrastung aufhebt.
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Für den Fall
einer Demontage der Überspannungsableiter-Anordnung
wird ein leichtes seitliches Verschieben so lange vorgenommen, bis
die Rastnase außer
Kontakt mit der zugeordneten Stromschiene tritt. Durch die Kraft
der Federkontaktelemente hebt sich nunmehr die Anordnung bereits
leicht ab und kann dann auf umgekehrten Weg durch Kippen und Zurückschieben
vom Sammelschienensystem entfernt werden. Der Einsatz irgendwelcher
Werkzeuge ist hierbei nicht notwendig.
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Zwischen
der Anschlaginnenseite und dem Federkontaktelement ist im ersten
außenseitigen Rücksprung
ein elastisches Teil zum Zweck einer horizontalen Verschiebbarkeit
oder zum Toleranzausgleich des Sammelschienensystems vorgesehen. Dieses
elastische Teil kann als diskretes Teil angeordnet, aber auch integral
mit dem dort befindlichen Federkontaktelement, d.h. als Bestandteil
dieses, ausgeführt
werden.
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Die
Federelemente weisen eine Form auf, welche beim Stromfluss im Überspannungsfall
Kontaktkraft-unterstützend
ein Magnetfeld aufbauen. Die Profilierung der Federelemente oder
der Federkontaktelemente ermöglicht,
wie bereits erwähnt,
einen multiplen Stromübergang
zu dem Sammelschienensystem und sichert damit die erforderliche
Stoßstromfestigkeit.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter
Zuhilfenahme von Figuren näher
erläutert
werden.
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Hierbei
zeigen:
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1 eine
prinzipielle Anordnung des Kupplungs- und Kontaktfedersystems mit
Darstellung der Wirkung des Rastmechanismus und
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2 eine
installierte Überspannungsableiter-Anordnung
in einem TT-System
in 3+1-Schaltung.
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Bei
der Darstellung nach 1, die einen Schnitt durch die
Trägerplatte 1 zeigt,
welche Bestandteil einer andeutungsweise dargestellten Überspannungsableiter-Anordnung
ist, wird der Rastmechanismus und der Aufbau des Kontaktfedersystems ersichtlich.
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Bei
der Montage wird die zu installierende Überspannungsableiter-Anordnung
in der gestrichelt angedeuteten Schräglage an der PE-Schiene 2 fixiert und
so weit nach unten gedrückt,
bis auf der Gegenseite die Verrastung 3 wirksam wird. Hierbei
erfolgt eine allpolige, stoßstromfeste
Kontaktierung über
die Federelemente.
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Um
auch eine abweichende Profilierung oder abweichende Positionen der
einzelnen Stromschienen PE, L1, L2 und L3 zu kontaktieren, wirkt
der Kontaktdruck der Federelemente in horizontaler und in vertikaler
Richtung. Ein Störlichtbogenschutz 4,
realisiert durch eine Abschottung zwischen den Kontakten, verhindert,
dass durch Sprüheffekte
einzelne Störlichtbögen zwischen
den Kontakten entstehen können.
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Die
Kontaktkraft ist bei der gezeigten Ausführungsform nicht nur von der
mechanischen Kraftwirkung abhängig,
sondern wird zusätzlich
durch die Kraftwirkung des Magnetfelds, das von dem Blitzstrom durchflossenen
Leiter ausgeht, in positiver Weise beeinflusst. Die Profilierung
der Kontaktfedern kann auf vielfältige
Weise realisiert werden. So bieten speziell geformte Kontaktfedern
einen multiplen Stromübergang,
was als Vorteil gegenüber
Anordnungen mit Einzelkontakten anzusehen ist.
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Als
Kontaktmaterial wird ein Material mit Federeigenschaften verwendet,
das gleichzeitig einen sehr guten elektrischen Leitwert aufweist,
um einen geringen Kontaktübergangs-Widerstand
zu erzielen. Beispielsweise sei hier auf Kupfer-Beryllium verwiesen.
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Um
eine Austauschbarkeit oder Positionsänderung des Überspannungsschutzgeräts zu gewährleisten,
wird möglichst
abbrandfreies Kontaktmaterial gewählt.
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Wie
aus der 1 ersichtlich, besitzt die Unterseite
der Trägerplatte 1 im
Abstand der Stromschienen PE(2), L1, L2 und L3 verlaufende
nutförmige
Rücksprünge 5 oder
entsprechende Ausnehmungen, wobei in diesen die Federkontaktelemente
befestigt sind.
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In
einem ersten außenseitigen
Rücksprung 5 (im
Bild linksseitig dargestellt) ist ein Federkontaktelement 6 befestigt,
welches eine erste Stromschiene 2, d.h. die PE-Stromschiene
klemmend, an die horizontale Rücksprungfläche presst.
Das Federkontaktelement 6 weist eine offene Bogenform 7 zum.
leichten Einschieben der Stromschiene 2 (PE) auf.
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An
einem zweiten außenseitigen
Rücksprung,
in der 1 rechtsseitig dargestellt, ist die Verrastung 3 in
Form einer Rastnase befindlich, welche eine weitere Stromschiene
L3 im montierten Zustand mindestens teilweise unterseitig umgreift.
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Die
Verrastung 3 kann eine Keilfläche 8 und/oder schenkelseitig
ein unter Federkraft stehendes Gelenk zum leichteren Aufschieben
der Anordnung auf die Stromschiene L3 aufweisen.
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Zwischen
dem ersten und dem zweiten außenseitigen
Rücksprung
sind weitere nutförmige,
parallel verlaufende Rücksprünge in der
Trägerplatte 1 vorhanden.
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Im
oder am zweiten außenseitigen
Rücksprung
und/oder den weiteren parallel verlaufenden Rücksprüngen sind jeweils V-förmige Federkontaktelemente 9 vorgesehen,
welche die jeweiligen Stromschienen L1, L2 und L3 sowohl seitlich,
vertikal als auch oberflächenseitig,
horizontal kontaktieren.
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Wie
aus der Figur ersichtlich, wirkt die Federkontaktkraft der V-förmigen Federkontaktelemente 9 zwischen
der Trägerplatte 1 oder
der Rücksprungfläche und
der jeweiligen Fläche
der Stromschiene L1, L2 bzw. L3.
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Die
V-förmigen
Federkontaktelemente 9 weisen eine sich von einem Schenkel
seitlich erstreckende, bogenförmig
verlaufende federelastische Kontaktfläche 10 auf.
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Der
weitere Schenkel der V-förmigen
Federkontaktelemente 9 ist mit seinem freien Ende in einer Federbefestigungsnut 11 geführt und
fixiert.
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An
der der Rastnasenseite 3 der Trägerplatte 1 gegenüberliegenden
Seite ist ein Anschlag im Sinne einer Fixierung 12 vorgesehen.
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Zwischen
der Anschlaginnenseite und dem Federkontaktelement 6 im
ersten außenseitigen Rücksprung
kann ein elastisches Teil 13 zum Zweck der horizontalen
Verschiebbarkeit oder zum Toleranzausgleich des Sammelschienensystems
vorgesehen sein.
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Die
elektrische Verbindung der einzelnen Überspannungsableiter A1, A2
und A3 ist gemäß 1 durch
eine symbolische Verdrahtung schaltbildartig dargestellt.
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2 zeigt
eine Darstellung eines denkbaren Anwendungsfalls. Die Überspannungsableiter-Anordnung 100 ist
zusammen mit einem schienenmontierbaren Installationsgerät 200,
z.B. einem LS-Automat, auf einem standardisierten Schienensystem 800 montiert,
das über
Kabel 900 gespeist wird. Die einzelnen Schienen des Schienensystems sind
beidseitig mit einem Schienenträger 950 abgeschlossen,
der sowohl als Träger
als auch zur mechanischen Befestigung des Schienensystems auf einer
nicht dargestellten Montageplatte dient.
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Bedingt
durch die als separates Funktionsmodul ausgeführten aktiven Funkenstrecken 300, 400, 500 und 600 erfüllt das
Gehäuse
lediglich eine einfache Aufnahmefunktion.
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Gleichzeitig
dient die Trägerplatte
als Unterteil eines zweiteiligen Gehäuses, das zur Herstellung des
erforderlichen Berührungsschutzes
mit einem Oberteil (Deckel) verrastbar ist.
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Eine
interne Verdrahtung 700 kontaktiert die einzelnen Funkenstreckenmodule
und stellt die Verbindung zu den entsprechenden Steckkontaktierungen
an den Sammelschienen 800 sicher.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 2 zeigt eine so genannte 3+1-Schaltung, bei dem
das Funkenstreckenmodul 300 zwischen dem N- und dem PE-Leiter
angeordnet ist. Die Module 400, 500 und 600 werden
zwischen den Leitern L1, L2, L3 und dem N-Leiter angeschlossen.
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Dieses
Prinzip erlaubt eine flexible Modifikation auch anderer Schaltungsvarianten,
z.B. 4+0, 3+0 oder ähnliche
durch eine variable Bestückung.
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Insgesamt
ermöglicht
demnach die vorgestellte Erfindung eine Montage einer Überspannungsableiter-Anordnung
mit mehreren Überspannungsableitern
ohne Werkzeug durch einfaches Aufrasten, Aufschnappen und Verriegeln.
Die Montage kann unter Spannung, d.h. ohne Abschalten der Anlage
erfolgen, da der komplette Berührungsschutz
jederzeit gegeben ist.
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Zum
Zwecke der Prüfung
ist die Überspannungsableiter-Anordnung
leicht entfernbar. Die Anschlussinduktivitäten sind außerordentlich gering, so dass
die gewünschten
niedrigen Ansprechspannungen erreichbar sind. Das Kontaktsystem
ist stoßstromfest
ausgeführt.
Die vorgestellte Anordnung kann als modulares Konzept verstanden
werden, wobei die Überspannungsschutzgeräte innerhalb
der Gesamtanordnung wiederum ebenso leicht ausgetauscht werden können. Der
Aufbau des Gehäuses mit
Trägerplatte
kann standardisiert, entsprechend den jeweiligen Sammelschienensystemen
erfolgen.
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Neben
den Überspannungselementen
(z.B. Funkenstrecken oder Varistormodule) können auch weitere Elemente
auf der Trägerplatte
angeordnet werden. Diese Elemente können Ergänzungen zum Überspannungsschutzgerät sein (z.B.
Vorsicherungen, Leistungsschalter, Überwachungs- und Funktionsanzeigen),
aber auch Ergänzungsfunktionen, Trigger-
und Koordinationseinrichtungen (Fernmeldung, Eigendiagnostik usw.)
enthalten.
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- 1
- Trägerplatte
- 2
- PE-Leiter
bzw. PE-Stromschiene
- 3
- Rastnase
- 4
- Störlichtbogenschutz
- 5
- nutförmiger Rücksprung
- 6
- Federkontaktelement
im ersten, außenseitigen
Rücksprung
- 7
- offene
Bogenform des ersten Federkontaktelements
- 8
- Keilfläche der
Rastnase
- 9
- V-förmige Federkontaktelemente
- 10
- bogenförmig verlaufende
federelastische Kontaktfläche
- 11
- Federbefestigungsnut
- 12
- Anschlag
bzw. Fixierung
- 13
- elastisches
Teil
- 100
- Überspannungsableiter-Anordnung
- 200
- Installationsgerät
- 300,
400, 500, 600
- Funkenstreckenkomponenten
bzw. Überspannungsableiter
- 700
- interne
Kontaktierung
- 800
- Sammelschienensystem
- 900
- Speisekabel
- 950
- Schienenträger