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Die Erfindung betrifft eine Spannungsversorgungsvorrichtung für wenigstens ein aktives Zusatzgerät an einem Zählerplatz mit einem Sammelschienensystem sowie einen Verteilerschrank enthaltend eine solche Spannungsversorgungsvorrichtung, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Elektrische Verteilerkästen, auch als Verteilerschränke bezeichnet, werden in Gebäuden dazu eingesetzt, die von außen über ein Niederspannungsnetz zugeführte elektrische Energie innerhalb des Gebäudes auf die jeweiligen Stromkreise und Anschlussgeräte zu verteilen. In Verteilerschränken befindet sich in der Regel im unteren Teil ein Bereich, der als Zählerplatz bezeichnet wird, da sich dort die Stromzähler befinden, die die Menge der vom Stromversorger über das Niederspannungsnetz zugeführte elektrische Energie zu Abrechnungszwecken erfassen, bevor der Strom im oberen Teil des Verteilerschrankes auf die einzelnen nachgelagerten Stromkreise des Gebäudes verteilt wird. Der Zählerplatz umfasst dabei in der Regel ein Sammelschienensystem mit jeweils einer Sammelschiene für jede der drei Phasen L1, L2, L3, sowie für den Nullleiter N und die Schutzerde PE.
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An das Sammelschienensystem sind in der Regel selektive Hauptleitungsschutzschalter angeschlossen, auch als SH-Schalter bezeichnet. Ein SH-Schalter dient gewissermaßen als vorgelagerter Schutz für eine Anzahl ihm zugeordneter, nachgelagerter Stromkreise, deren jeder nochmals mit einem eigenen Leitungsschutzschalter gesichert ist. In einer Ausführungsform kann ein SH-Schalter gleichzeitig als Einspeiseklemme zur Stromversorgung einer Sammelschiene verwendet werden.
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Gemäß neuerer Normen beziehungsweise neuerer Anwendungsregeln seitens der Elektrizitätsversorgungsunternehmen kommen an Zählerplätzen in elektrischen Anlagen im Niederspannungsnetz zusätzliche aktive Zusatzgeräte zum Einsatz, wie beispielsweise Messsysteme, oder Telekommunikationsgeräte wie Router oder Modems. Diese benötigen in der Regel jeweils eine eigene Spannungsversorgung.
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Zur Realisierung einer Spannungsversorgung für solche aktiven Zusatzgeräte am Zählerplatz werden heute eine Anzahl von Einzelkomponenten benötigt. Beispiele hierfür sind Hutschienenadapter zum Anbringen eines Betriebsmittels, beispielsweise eines Leitungsschutzschalters zur Absicherung der zusätzlichen aktiven Zusatzgeräte, auf dem Sammelschienensystem im unteren Anschlussraum. Ein weiteres Beispiel sind Anschlussklemmen zum Anbringen an einzelnen Sammelschienen für die zugehenden Leitungen (Zugangsverdrahtung für z.B. Sicherungen oder andere Schaltgeräte), abgehende Leitungen (N/PE), beziehungsweise N-Leiter für weitere Betriebsmittel.
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Nachteilig ist dabei, dass der untere Anschlussraum je nach Bestückung sehr beengt ist und je nach Anzahl der benötigten Abgangsklemmen der für diese zur Verfügung stehende Platz sehr klein ist. Im netzseitigen Anschlussraum sind spannungsführende Teile, beispielsweise Abschnitte von spannungsführenden Sammelschienen, teilweise offen zugänglich, ein Berührschutz oder ein sicheres Arbeiten ist nicht gegeben.
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Somit sind aufgrund der mitunter großen Anzahl an elektrischen Einzelkomponenten, wie beispielsweise Schutzschaltern, Sicherungsschaltern, Schaltgeräten oder auch zunehmend aktiven elektrischen Einzelkomponenten wie Routern oder Modems, welche für ihren Betrieb allesamt über das Sammelschienensystem mit elektrischem Strom versorgt werden müssen, die Platzverhältnisse im Bereich der Zählerplätze des Sammelschienensystems oftmals beengt. Zudem sind in den unteren Teilen der Verteilerkästen, in denen sich das Sammelschienensystem befindet, keine Hutprofilschienen vorgesehen, an denen sich elektrische Bauteile, wie z.B. Leistungsschutzschalter und dergleichen mit geringem Aufwand befestigen lassen. Um in diesem Falle weitere aktive elektrische Einzelkomponenten, wie insbesondere Zähler (z.B. sogenannte Smart Meter) oder Datenverarbeitungseinrichtungen wie Powerline-Modems oder Router, die nicht direkt auf die Sammelschienen aufgeklemmt werden, sondern an einer anderen Stelle außerhalb des Sammelschienensystems im Schaltschrank montiert werden müssen, mit elektrischer Energie zu versorgen, werden auf die Sammelschienen, beispielsweise auf den Nullleiter und wenigstens eine der Phasen des Sammelschienensystems an einem freien Montageplatz Klemmkontakte aufgeklemmt, die über entsprechende elektrische Zuleitungen mit den Eingängen der zu versorgenden Komponenten verbunden werden. Letztere werden nachfolgend der Einfachheit halber als aktive Einzelkomponenten bezeichnet.
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Die
DE 34 09 211 A1 beschreibt eine Trageinrichtung mit Kontaktklemmen, von denen lediglich die mittlere fest angeordnet ist, während die beiden äußeren Kontaktklemmen in Längsrichtung, also in Richtung quer zu den Sammelschienen verlagerbar angeordnet sind. Dabei weisen die Kontaktklemmen Führungsstücke auf, die innerhalb der Trageinrichtung gleitend verschiebbar gelagert sind. Die Führungsstücke bilden gleichzeitig die Kontaktelemente.
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Die
DE10 2009 045121 B4 beschreibt ein System zur Verteilung von elektrischer Energie mit einer Sammelschiene mit einer Mehrzahl paralleler Stromschienen und mindestens einem parallelen Leiter.
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Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Anschluss aktiver Zusatzgeräte, welche nicht unmittelbar auf dem Sammelschienensystem eines Schaltkastens montierbar sind, einfacher und sicherer zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Spannungsversorgungsvorrichung mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch einen Verteilerschrank mit den Merkmalen von Anspruch 6 gelöst.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Gemäß der Erfindung umfasst eine Spannungsversorgungsvorrichtung ein Versorgungsmodul, umfassend ein Gehäuse und einen auf der Unterseite des Gehäuses angeordneten ersten eingangsseitigen Anschlusskontakt, welcher über eine im Gehäuse geführte erste elektrische Zuleitung mit einem ersten, an der Oberseite des Gehäuses angeordneten ausgangsseitigen Anschlusskotakt verbunden ist, mit wenigstens einem auf der Unterseite des Gehäuses angeordneten zweiten eingangsseitigen Anschlusskontakt, welcher über eine im Gehäuse geführte zweite Zuleitung elektrisch mit einem zweiten ausgangsseitigen Anschlusskontakt an der Oberseite des Gehäuses verbunden ist, wobei das Gehäuse zumindest abschnittsweise aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff besteht, bevorzugt aus Kunststoff, und eine Länge aufweist, die größer ist als der Abstand zwischen dem Nullleiter und dem Schutzleiter des Sammelschienensystems, derart, dass die stromführenden Teile des Sammelschienensystems zum Schutz gegen eine Berührung durch das Gehäuse überdeckt sind, und wobei auf der Oberseite des Gehäuses eine Hutschiene angeordnet ist, an welcher ein elektrisches Bauteil mit einer der Hutschiene angepassten Klemmeinrichtung, insbesondere ein Sicherungsautomat oder ein Steuergerät, lösbar befestigbar ist.
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Das erfindungsgemäße Versorgungsmodul zeichnet sich vorteilhaft dadurch aus, dass der erste eingangsseitige Anschlusskontakt einen am Gehäuse befestigten ersten Klemmkontakt umfasst, welcher durch Einsetzen des Gehäuses in den freien Zählerplatz des Sammelschienensystems mit dem Nullleiter unter Erzeugung einer elektrisch leitenden Verbindung mechanisch verklemmbar ist, und dass der zweite eingangsseitige Anschlusskontakt einen am Gehäuse befestigten zweiten Klemmkontakt umfasst, der durch Einsetzen des Gehäuses in den freien Zählerplatz mit einer der Phasen des Sammelschienensystems unter Erzeugung einer elektrisch leitenden Verbindung mechanisch verklemmt werden kann. Das Versorgungsmodul zeichnet sich ferner vorteilhaft dadurch aus, dass der erste und zweite ausgangsseitige Anschlusskontakt jeweils wenigstens eine Anschlussklemme umfassen, an der die elektrischen Anschlussleitung eines oder auch mehrerer aktiver Zusatzgeräte elektrisch angeschlossen werden können. Dabei besteht das Gehäuse zumindest abschnittsweise aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff, bevorzugt aus Kunststoff, und besitzt eine Länge, die größer ist als der Abstand zwischen dem Nullleiter und dem Schutzleiter des Sammelschienensystems, derart, dass die stromführenden Teile des Sammelschienensystems zum Schutz gegen eine Berührung durch das Gehäuse überdeckt werden. Hierdurch wird die Gefahr von Stromschlägen für Personen wirksam verringert, da diese das Versorgungsmodul am nicht leitenden Gehäuse zum Einsetzen und Herausnehmen ergreifen können, und das Gehäuse dabei einen ausreichenden Abstand zu den Strom führenden Leiterbahnen des Sammelschienensystems gewährleistet. Weiterhin ist auf der Oberseite des Gehäuses eine Hutschiene angeordnet, welche die von elektrischen Niederspannungsschaltanlagen her bekannten Abmessungen besitzt, und an welcher ein elektrisches Bauteil mit einer der Hutschiene angepassten genormten Klemmeinrichtung, beispielsweise ein Sicherungsautomat oder ein Steuergerät, lösbar befestigt werden können.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass sich an einem freien Platz im Bereich des Sammelschienensystems in einem Verteilerkasten/Zählerkasten auch elektrische Komponenten oder Bauteile nachträglich in kürzester Zeit montieren lassen, die sonst nur in anderen Bereichen des Verteilerschranks montierbar sind, in denen sich in bekannter Weise die Hutprofile befinden. Zudem wird durch die Anordnung einer Hutschiene auf der Oberseite des Gehäuses der Vorteil erhalten, dass ein zusätzlicher Einbauplatz für ein elektrisches Bauteil, wie insbesondere einen Sicherungsautomaten oder ein Steuergerät bereitgestellt wird. Dies ist insbesondere bei beengten Platzverhältnissen von großem Vorteil, da hierdurch mitunter die Installation eines größeren Verteilerkastens entfallen kann.
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Das Gehäuse besitzt eine Breite von drei Platzeinheiten, und die Hutschiene weist eine Breite von lediglich zwei Platzeinheiten auf, wobei der Ausdruck „Platzeinheit“ die nach DIN genormte Baubreite eines Einbauplatzes, bzw. eines in diesen einzusetzenden elektrischen Bauteils bezeichnet. Eine solche Platzeinheit hat beispielsweise bei einem Reiheneinbaugerät, wie einem Leitungsschutzschalter, einen Betrag von 17,5 mm. Durch das Freilassen eines Bereichs neben den beiden durch die Hutschiene definierten zusätzlichen Einbauplätzen für elektrische Bauteile ergibt sich der Vorteil, dass in diesem Bereich ausreichend Platz für elektrische Zuleitungen bereit gestellt wird, die an die ersten ausgangsseitigen Anschlussklemmen und die zweiten ausgangsseitigen Anschlussklemmen angeschlossen werden und an den zusätzlichen Bauteilen vorbei geführt werden müssen.
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Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken sind auf der Oberseite des Gehäuses weitere ausgangsseitige erste Anschlusskontakte angeordnet, die elektrisch mit dem ersten eingangsseitigen Anschlusskontakt auf der Unterseite des Gehäuses verbunden sind. Gleichzeitig oder alternativ können auf der Oberseite des Gehäuses weitere ausgangsseitige zweite Anschlusskontakte angeordnet sein, welche elektrisch mit den zweiten eingangsseitigen Anschlusskontakten auf der Unterseite des Gehäuses verbunden sind. Die ersten und zweiten ausgangsseitigen Anschlusskontakte können mit den benachbart zu diesen angeordneten weiteren ersten oder zweiten ausgangsseitigen Anschlusskontakten z.B. in kostengünstiger Weise durch eine in Querrichtung verlaufende Leiterbahn verbunden sein. Durch den Einsatz wenigstens eines weiteren ersten und eines weiteren zweiten ausgangsseitigen Anschlusskontakts ergibt sich der Vorteil, dass mehr als nur ein aktives Zusatzgerät zusätzlich zu den ggf. installierten Bauteilen mit elektrischer Spannung durch den Nullleiter und eine der Phasen versorgt werden kann, von denen bevorzugt lediglich eine Phase pro Versorgungsmodul bis zur Oberseite des Gehäuses durchgeschleift ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist auf der Unterseite des Gehäuses ein dritter eingangsseitiger Anschlusskontakt fest angeordnet, welcher in einem Abstand vom ersten eingangsseitigen Anschlusskontakt angeordnet ist, der dem Abstand zwischen dem Nullleiter und der Schutzerde des Sammelschienensystems entspricht, und der mit einem an der Oberseite des Gehäuses angeordneten ausgangsseitigen Anschlusskontakt für die Schutzerde über eine Zuleitung verbunden ist
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Um einen Schutz der an das Versorgungsmodul angeschlossenen aktiven Zusatzgeräte zu erhalten, können der wenigstens eine mit einer der elektrischen Phasen verbundene zweite eingangsseitige Anschlusskontakt und der zweite ausgangsseitige Anschlusskontakt ferner über eine Sicherung, bevorzugt eine Schmelzsicherung, elektrisch leitend miteinander verbunden sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- 1a eine Aufsicht auf ein Sammelschienensystem in einem Schaltschrank, bei welchem einer der Zählerplätze unbelegt ist,
- 1b eine Aufsicht auf das Sammelschienensystem von 1a, bei welchem der freie Zählerplatz mit einem erfindungsgemäßen Versorgungsmodul besetzt ist, auf dessen Hutschiene keine weiteren elektrischen Bauteile angeordnet sind,
- 1c eine Aufsicht auf das Sammelschienensystem von 1b, bei welcher die Hutschiene mit einem elektrischen Bauteil in Form eines Sicherungsschutzschalters belegt wurde,
- 2 eine Aufsicht auf das erfindungsgemäße Versorgungsmodul und
- 3 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Versorgungsmoduls.
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Wie in den 1a bis 1c sowie 2 und 3 gezeigt ist, umfasst ein Versorgungsmodul 1 zum Anschluss eines aktiven Zusatzgerätes 2 an einen Zählerplatz 4 mit einem Sammelschienensystem 6 in einem lediglich in 1a ausschnittsweise angedeuteten Verteilerkasten 8 ein Gehäuse 10, an dessen Unterseite 10b ein erster eingangsseitiger Anschlusskontakt EN angeordnet ist. Der erste eingangsseitige Anschlusskontakt EN ist über eine im Gehäuse 10 geführte erste elektrische Zuleitung 12 mit einem ersten, an der Oberseite 10a des Gehäuses 10 angeordneten ausgangsseitigen Anschlusskotakt AN verbunden. Auf der Unterseite 10b des Gehäuses 10 ist weiterhin wenigstens ein zweiter eingangsseitiger Anschlusskontakt EL angeordnet, welcher über eine im Gehäuse 10 geführte zweite Zuleitung 14 elektrisch mit wenigstens einem zweiten ausgangsseitigen Anschlusskontakt AL an der Oberseite 10a des Gehäuses 10 verbunden ist. Hierbei sind der zweite eingangsseitige Anschlusskontakt EL und der zweite ausgangsseitige Anschlusskontakt AL über eine in 1c schematisch angedeutete Sicherung 18, bevorzugt eine Schmelzsicherung, und die Zuleitung 14, elektrisch leitend miteinander verbunden.
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Wie in 3 lediglich exemplarisch und schematisch gezeigt ist, kann der erste eingangsseitige Anschlusskontakt einen am Gehäuse 10 befestigten ersten Klemmkontakt EN umfassen, bzw. kann er als ein solcher Klemmkontakt ausgeführt sein, welcher durch Einsetzen des Gehäuses 10 in den freien Zählerplatz 4 des Sammelschienensystems 6 mit dem Nullleiter N des Sammelschienensystems 6 unter Erzeugung einer elektrisch leitenden Verbindung mechanisch verklemmt werden kann. In gleicher Weise ist der zweite eingangsseitige Anschlusskontakt ebenfalls als ein an der Unterseite des Gehäuses 10 befestigter zweiter Klemmkontakt EL ausgeführt, bzw. umfasst einen solchen, der durch Einsetzen und vorzugsweise mechanisches Eindrücken des Gehäuses 10 in den freien Zählerplatz 4 von Hand mit der ersten Phase L1 oder alternativ auch mit einer der beiden anderen Phasen L2, L3 des Sammelschienensystems 6 unter Erzeugung einer elektrisch leitenden Verbindung mechanisch verklemmt werden kann.
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Hierzu besitzt der erste eingangsseitige Klemmkontakt EN und vorzugsweise auch der zweite eingangsseitige Klemmkontakt EL einen U-förmigen Kontaktabschnitt mit einem Steckzapfen 22, an dem jeweils eine erste und zweite federelastische elektrisch leitende Kontaktzunge 22a, 22b angeordnet ist, die den Nullleiter N, bzw. eine der Phasen L1, L2, L3 des Sammelschienensystems 6 mit einer solchen mechanischen Klemmkraft umgreifen, dass das Versorgungsmodul 1 ausschließlich durch die Klemmkräfte der Kontaktzungen 22a, 22b der Klemmkontakte EN, bzw. EL sowie ggf. auch EPE am Sammelschienensystem 6 gehalten wird, so dass das erfindungsgemäße Versorgungsmodul 1 bevorzugt ohne zusätzliche Werkzeuge allein durch Ergreifen am Gehäuse auf einen freien Zählerplatz 4 aufgesteckt oder von diesem abgezogen werden kann.
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Der zweite Klemmkontakt EL ist jeweils ausschließlich nur mit der ersten Phase L1, der zweiten Phase L2 oder der dritten Phase L3 verklemmbar. Hierzu kann es vorgesehen sein, dass der Steckzapfen 22 des zweiten eingangsseitigen Klemmkontakts EL in eine entsprechende Steckbuchse eingesteckt oder eingeschraubt werden kann, die sich bei aufgestecktem Versorgungsmodul 1 in einer alternativen Steckposition 26a, 26b oberhalb der zweiten Phase L2 oder der dritten Phase L3 des Sammelschienensystems 6 befindet, so dass durch einfaches Umstecken des zweiten Klemmkontakts EL von einer Phase auf eine andere Phase gewechselt werden kann.
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Der zweite eingangsseitige Klemmkontakt EL ist wie bereits zuvor ausgeführt über die Zuleitung 14 mit dem zweiten ausgangsseitigen Anschlusskontakt AL verbunden, der an der Oberseite 10a des Gehäuses 10 angeordnet ist und der in gleicher Weise wie der erste ausgangsseitige Anschlusskontakt AN über den der Nullleiter N des Sammelschienensystems 6 von der Unterseite 10b des Gehäuses 10 auf die Oberseite 10a desselben geführt wird, wenigstens eine Anschlussklemme AL umfasst, die vorzugsweise als in den Zeichnungen angedeutete Buchse ausgeführt ist und an der die elektrische Anschlussleitung eines oder auch mehrerer aktiver Zusatzgeräte 2 elektrisch angeschlossen werden kann. Die Anschlussklemmen können hierbei unterschiedliche Querschnittsgrößen besitzen, die z.B. bis zu 35 mm2 für den Nullleiter, bzw. den Schutzleiter, auf den nachfolgend noch eingegangen wird, betragen. Demgegenüber besitzen die zweiten ausgangsseitigen Anschlussklemmen AL, über die die Phasen L1, L2, L3 des Sammelschienensystems 6 an die Oberseite 10a des Gehäuses 10 geführt sind, zur Verringerung des Bauraums bevorzugt lediglich einen Klemmenquerschnitt von bis zu 4 mm2. Alle ausgangsseitigen Anschlussklemmen, die nachfolgend auch als Spannungsabgriffe bezeichnet werden, sind bevorzugt als steckbare Ausführungsvariante für eine schraubenlose Verdrahtung ausführt.
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Das Gehäuse 10 besteht zumindest abschnittsweise aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff, bevorzugt aus Kunststoff, und besitzt eine Länge, die größer ist als der Abstand zwischen dem Nullleiter N und dem Schutzleiter PE des Sammelschienensystems 6, so dass die stromführenden Teile des Sammelschienensystems 6 zum Schutz gegen eine Berührung durch das Gehäuse 10 abgedeckt werden, wenn dieses in einen freien Zählerplatz eingesteckt ist. Die Abmessungen können beispielsweise ca. 200 mm x 53 mm betragen, was einer Breite von 3 normierten Einbauplätzen (3PLE) entspricht.
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Wie den 1b und 2 weiterhin entnommen werden kann, ist auf der Oberseite 10a des Gehäuses 10 eine Hutschiene 16 angeordnet, welche die von elektrischen Niederspannungsschaltanlagen her bekannten genormten Abmessungen besitzt, bevorzugt 35 mm, und an welcher ein elektrisches Bauteil 20 mit einer der Hutschiene 16 angepassten genormten Klemmeinrichtung, beispielsweise ein Sicherungsautomat oder ein Steuergerät, lösbar befestigt werden kann.
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Bei der bevorzugten Ausführungsvariante der zuletzt beschriebenen Ausführungsform der Erfindung besitzt das Gehäuse 10 eine Breite von drei Platzeinheiten, und die Hutschiene 16 weist eine Breite von lediglich zwei Platzeinheiten auf, wobei der Ausdruck „Platzeinheit“ die nach DIN genormte Baubreite eines Einbauplatzes, bzw. eines in diesen einzusetzenden elektrischen Bauteils 20 bezeichnet. Bei Reiheneinbaugeräten, wie beispielsweise Leitungsschutzschaltern, sind das in der Regel 17,5 mm. Durch das Freilassen eines Bereichs neben der Hutschiene 16 wird ausreichend Platz für elektrische Zuleitungen geschaffen, über die die an die ersten und zweiten ausgangsseitigen Anschlussklemmen AN und AL sowie auch an die Anschlussklemmen APE für den Schutzleiter PE angeschlossenen aktiven Zusatzgeräte 2 mit Strom versorgt werden.
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Durch die Anordnung der Hutschiene 16 auf der Oberseite 10a des Gehäuses 10 wird ein in 1b schematisch angedeuteter zusätzlicher Einbauplatz für ein elektrisches Bauteil 20, wie insbesondere einen Sicherungsautomaten oder ein Steuergerät bereitgestellt, welches, wie in 1c gezeigt, unmittelbar auf die Hutschiene aufgeklemmt werden kann, und dessen Stromversorgung über die ausgangsseitigen Anschlusskontakte AN sowie AL erfolgen kann.
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Wie aus der Darstellung der 2 weiterhin ersichtlich ist, sind auf der Oberseite 10a des Gehäuses 10 neben dem als Steckbuchse mit einem Durchmesser von 4 mm ausgestalteten ersten Anschlusskontakt AN bevorzugt noch weitere ausgangsseitige erste Anschlusskontakte AN' angeordnet, die vorzugsweise als Steckbuchsen ausgeführt sind und die ebenfalls elektrisch an den ersten eingangsseitigen Anschlusskontakt (EN) auf der Unterseite 10b des Gehäuses 10 angeschlossen werden. Gleichzeitig oder alternativ können auf der Oberseite 10a des Gehäuses 10 weitere ausgangsseitige zweite Anschlusskontakte AL' angeordnet sein, welche elektrisch mit den zweiten eingangsseitigen Anschlusskontakten EL auf der Unterseite 10b des Gehäuses 10 verbunden sind. Die ersten ausgangsseitigen Anschlusskontakte AN können mit den benachbart zu diesen angeordneten weiteren ersten oder zweiten ausgangsseitigen Anschlusskontakten AN' durch eine in Querrichtung verlaufende, nicht näher gezeigte Leiterbahn verbunden sein.
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Wie in 2 und 3 weiterhin gezeigt ist, ist auf der Unterseite 10b des Gehäuses 10 wenigstens ein dritter eingangsseitiger Anschlusskontakt EPE fest angeordnet, welcher in gleicher Weise wie die zuvor beschriebenen ersten und zweiten eingangsseitigen Klemmkontakte EN und EL ebenfalls einen Steckzapfen 22 umfasst, an dem zwei federelastische Kontaktzungen 22a,b befestigt sind. Dieser befindet sich sich in einem Abstand vom ersten eingangsseitigen Klemmkontakt EN, der dem kürzesten Abstand zwischen dem Nullleiter N und der Schutzerde PE des Sammelschienensystems 6 entspricht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Versorgungsmodul
- 2
- aktives Zusatzgerät
- 4
- Zählerplatz
- 6
- Sammelschienensystem
- 8
- Verteilerkasten
- 10
- Gehäuse
- 10a
- Oberseite des Gehäuses
- 10b
- Unterseite des Gehäuses
- 12
- erste elektrische Zuleitung
- 14
- zweite elektrische Zuleitung
- 16
- Hutschiene
- 18
- Sicherung
- 20
- elektrisches Bauteil
- 22
- Kontaktabschnitt mit Steckzapfen
- 22a, b
- federelastische elektrische Kontaktzunge
- 26a, b
- weitere alternative Kontaktpositionen für zweiten Klemmkontakt
- N
- Nullleiter des Sammelschienensystems
- L1, L2, L3
- Phasen des Sammelschienensystems
- PE
- Schutzleiter
- EN
- erster eingangsseitiger Anschlusskontakt/Klemmkontakt,
- AN
- erster ausgangsseitiger Anschlusskontakt
- EL
- zweiter eingangsseitiger Anschlusskontakt/Klemmkontakt
- AL
- zweiter ausgangsseitiger Anschlusskontakt/Klemmkontakt
- EPE
- eingangsseitiger Anschlusskontakt/Klemmkontakt für Schutzerde
- APE
- ausgangsseitiger Anschlusskontakt für Schutzerde
- AN'
- weiterer erster ausgangsseitiger Anschlusskontakt
- AL'
- weiterer zweiter ausgangsseitiger Anschlusskontakt