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Die Erfindung betrifft ein System zur Verteilung von elektrischer Energie mit einer Sammelschiene und einem Adapter sowie ein Verfahren zur Anbringung eines Adapters an einer Sammelschiene. Sammelschienen gibt es in verschiedenen Ausführungen wie bspw. dreipolig, vierpolig oder als mehrpolige Ausführung, Sammelschienen bestehen meistens aus einem Kunststoffträger und daran angeordneten stromführenden Leitern (Stromschienen).
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Zur Verteilung der elektrischen Energie wird meistens ein Adapter auf die Stromschienen aufgesteckt, der elektrischen Kontakt zu den Stromschienen herstellt. Am Adapter werden elektrische Geräte, Verbraucher oder Funktionseinheiten angeschlossen.
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Der Adapter kann bspw. eine Befestigung für eine elektrische Funktionseinheit wie z. B. ein Schütz, Motorschutzschalter oder Überspannungsschutz aufweisen. Die Elektrifizierung eines Verbrauchers kann über den Anschluss des Verbrauchers an die Funktionseinheit erfolgen. Der Adapter verbindet in dem Fall die Stromschienen mit dem Verbraucher unter Zwischenschaltung der Funktionseinheit.
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Eine vierpolige Sammelschiene wird bspw. in der
DE 10 2005 049 873 A1 beschrieben. Bei dieser Sammelschiene wird die Trägerplatte eines Gehäuses mit einer Verrastung und Fixierung an den Stromschienen befestigt und über kupplungsartige Mittel elektrisch und mechanisch verbunden.
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Die
DE 100 62 642 A1 beschreibt einen Adapter, der über einen Hakenmechanismus und eine Verriegelung an den Stromschienen befestigt und kontaktiert wird und an dessen Vorderseite die Montage von elektrischen Sammelschienenkomponenten vorgesehen ist.
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Die
DE 20 2008 015 921 U1 beschreibt an einer Schaltschrankfläche gehaltene Sammelschienen und einen quer zu den Sammelschienen positionierten Schienenabgriffsadapter. Dieser umfasst einen einteiligen Grundträger für ein elektrisches oder elektronisches Funktionsmodul, der im montierten Zustand die Sammelschienen im Bereich des Schienenabgriffsadapters übergreift. Der Grundträger ist mittels formschlüssiger Profilierungsabschnitte werkzeuglos an den Sammelschienen positioniert. Die drei Sammelschienen definieren die drei Drehstromphasen. Zusätzlich ist ein Schutzleiter in Form einer PE-Schiene vorgesehen. An der Unterseite des Grundträgers ist ein Abgriff für die PE-Schiene angeformt, der diese umgreift. Die elektrische Kontaktierung erfolgt mittels einer Abgriffklemme.
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Zahlreiche Verbraucher benötigen zu einem zwei- oder dreipoligen Stromanschluss noch einen oder sogar mehrere weitere Pole. Dies können z. B. Schutzleiter oder Neutralleiter sein. Bei Sammelschienen mit vielen parallelen Stromschienen besteht das Problem, dass Adapter nur mit erhöhtem Kraftaufwand aufzusetzen sind. Dabei steigt das Risiko einer Beschädigung des Adapters oder der Sammelschiene. In der Praxis wird hierfür oft eine dreipolige Sammelschiene verwendet und der Verbraucher wird an zusätzlich angebrachte Leiter, wie z. B. einen Schutzleiter, angeschlossen.
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Der Anschluss des zusätzlichen Leiters am Verbraucher erfolgt separat vom Anschluss des Verbrauchers an die stromführenden Leiter. Dadurch besteht das erhöhte Risiko, dass Verbraucher an eine stromführende Sammelschiene angeschlossen sind, jedoch noch keinen Anschluss an einem bspw. notwendigen Schutzleiter oder/und Nullleiter aufweisen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein System zur Verteilung von elektrischer Energie sowie ein Verfahren zur Anbringung eines Adapters an einer Sammelschiene vorzuschlagen, bei dem die Sicherheit beim Anschluss eines Verbrauchers verbessert wird.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein System gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 14.
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Das erfindungsgemäße System zur Verteilung von elektrischer Energie weist eine Sammelschiene mit einer Mehrzahl paralleler Stromschienen und mindestens einem parallelen Leiter auf. Weiter weist das System einen Adapter zum Anbringen an die Sammelschiene mit einer Verriegelung zur mechanischen Fixierung des Adapters an dem parallelen Leiter auf, Die Verriegelung ist dabei so ausgeführt, dass bei der Fixierung des Adapters, ein elektrischer Anschluss an den parallelen Leiter erfolgt.
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Erfindungsgemäß umfasst die Sammelschiene eine Mehrzahl von Stromschienen, die bevorzugt auf einem Träger, bspw. aus Kunststoffbefestigt sind. Bevorzugt umfasst die Sammelschiene bspw. drei Stromschienen für einen dreiphasigen Anschluss von Verbrauchern. Die Sammelschiene ist dazu ausgelegt, bspw. an einer Wand oder in einem Schaltschrank befestigt zu werden.
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Weiter umfasst die Sammelschiene erfindungsgemäß mindestens einen parallelen Leiter. Der parallele Leiter kann bspw. als Schiene ausgeführt werden und besteht aus einem elektrisch leitenden Material, bevorzugt einem Metall wie z. B. Kupfer. Der parallele Leiter kann wie die Leiter der Sammelschiene als stromführender Leiter genutzt werden. Bevorzugt wird er aber als Schutzleiter eingesetzt.
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Der parallele Leiter ist bspw. ober- oder unterhalb der Stromschienen der Sammelschiene angeordnet und parallel zu diesen ausgerichtet. Der Leiter kann als für die Sammelschiene ergänzendes Element ausgelegt sein und bspw. eine eigenständige Befestigung aufweisen. Dadurch ist es z. B. möglich, ein bereits bestehendes Sammelschienensystem nachzurüsten. Bei weiteren Ausführungsformen ist der parallele Leiter bspw. abnehmbar oder als fester Bestandteil der Sammelschiene ausgelegt.
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An der Sammelschiene kann ein Adapter mit einem Verriegelungsmechanismus angebracht werden. Der Adapter ist so ausgelegt, dass er zum parallelen Leiter und bevorzugt zu jeder Stromschiene einen elektrischen Kontakt herstellt. Denkbar ist auch, dass der Adapter mit dem parallelen Leiter und nur mit einem Teil der Stromschienen kontaktiert ist. Bevorzugt wird der Adapter so ausgeführt, dass er im montierten Zustand die Sammelschiene und mindestens einen parallelen Leiter quer zur Längsrichtung der Sammelschiene abdeckt.
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Der Adapter weist erfindungsgemäß eine Verriegelung auf und kann zusätzlich bspw. ein Hakensystem zum Befestigen und Kontaktieren an mindestens einer Stromschiene aufweisen. Die Verriegelung ist so aufgebaut, dass der Adapter mechanisch an dem parallelen Leiter fixiert ist. D. h. die Verriegelung sorgt dafür, dass der Adapter nicht von dem parallelen Leiter und der Sammelschiene entfernt werden kann, ohne entriegelt zu werden. Die Verriegelung kann dabei bspw. über eine kraftschlüssige Verbindung wie bspw. eine Schraubverbindung oder Rastverbindung herstellen werden. Bevorzugt wird sie jedoch als Klemmverbindung mit bspw. einem Schubriegel ausgeführt.
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Gleichzeitig mit der mechanischen Fixierung des Adapters an dem parallelen Leiter wird ein Kontaktelement des Adapters, das bspw. an der Verriegelung angeordnet ist, mit dem parallelen Leiter elektrisch verbunden. Dadurch ist gewährleistet, dass ein einsatzbereiter, mechanisch fixierter Adapter immer elektrisch mit dem parallelen Leiter – der bevorzugt als Schutzleiter verwendet wird – verbunden ist.
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Das Kontaktelement kann bspw. aus einer Feder aus Kupfer bestehen, die bei Verriegelung einen Kontakt zwischen dem Adapter und dem parallelen Leiter herstellt. Der Adapter ist dann zum einen mit mindestens einer Stromschiene verbunden und zum anderen hat er einen elektrischen Kontakt mit dem parallelen Leiter.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Systems ist, dass ein Verbraucher, der über den Adapter an die Stromschienen angeschlossen werden soll, nicht nur mit den Stromschienen, sondern auch mit dem parallelen Leiter verbunden ist. Der parallele Leiter wird dabei bevorzugt als Schutzleiter verwendet. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist die bereits erwähnte mechanische Fixierung des Adapters, durch die der Adapter sich nicht von den Stromschienen und dem parallelen Leiter lösen kann.
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Es ist also beim Einsatz des erfindungsgemäßen Systems ein Verbraucher nicht nur mit den stromführenden Schienen verbunden, sondern es findet im verriegelten Zustand immer eine Kontaktierung mit dem parallelen Leiter, der bevorzugt als Schutzleiter ausgeführt wird, statt.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems ist, dass die mechanischen Befestigungsprobleme die bei Sammelschienen mit mehr als drei Stromschienen auftreten, vermieden werden können und trotzdem mehr als drei Pole zur Verfügung stehen.
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Weiter wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Verteilung von elektrischer Energie gelöst, bei dem ein Adapter an einer Sammelschiene mit einer Mehrzahl paralleler Stromschienen und mindestens einem parallelen Leiter angebracht wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Adapter bei der Verriegelung an dem parallelen Leiter mechanisch fixiert und elektrisch mit dem parallelen Leiter verbunden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems weist die Verriegelung einen Riegel auf, der zwischen zwei Positionen bewegt werden kann. Durch die Bewegung von einer Position in die andere Position finden entweder gleichzeitig eine mechanische Verriegelung des Adapters an dem parallelen Leiter und eine elektrische Kontaktierung des Adapters an den parallelen Leiter oder gleichzeitig eine Entriegelung des Adapters und eine Trennung der elektrischen Verbindung zwischen Adapter und parallelem Leiter statt.
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Der Riegel kann bspw. als Scheibe zwischen zwei Positionen gedreht werden, als Kipphebel zwischen zwei Positionen hin- und hergekippt werden oder auch als Schraube ausgeführt werden, die zwischen zwei Endpositionen hin- und hergeschraubt werden kann. Besonders bevorzugt wird der Riegel als Schubriegel ausgeführt, was konstruktiv und mechanisch robust ist.
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Der Riegel kann Hohlräume oder Ausbuchtungen, wie bspw. Löcher oder Rinnen aufweisen, in denen das Kontaktelement zur Kontaktierung des parallelen Leiters angeordnet ist oder in denen bspw. stromführende Leiter verlaufen, die das Kontaktelement mit weiteren Teilen des Adapters verbinden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Riegel quer zur Abstandrichtung der Stromschienen zwischen den Positionen bewegt werden. Damit die Bewegung möglichst leicht und ohne weitere Hilfsmittel wie bspw. Schraubendreher oder Zange durchzuführen ist, weist der Riegel in einer bevorzugten Ausführungsform einen Griff auf, durch den die Ver- und Entriegelung des Adapters problemlos möglich ist. Der Griff kann als zusätzliches Element an dem Riegel befestigt werden und dabei beweglich oder bspw. auch abnehmbar sein. Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der der Riegel und der Griff aus einem Bauteil bestehen und bspw. in einem Kunststoff-Spritzgussverfahren gemeinsam hergestellt werden.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform weist der Adapter eine Anschlussvorrichtung auf, die mit einem Stecker verbunden werden kann. Der Riegel ist zwischen einer ersten und einer zweiten Position beweglich, wobei in der ersten Position der Adapter am parallelen Leiter verriegelt ist, das Kontaktelement des Adapters elektrisch mit dem parallelen Leiter verbunden ist und die Anschlussvorrichtung freigegeben ist und in der zweiten Position der Adapter nicht verriegelt ist, die elektrische Verbindung zwischen dem Kontaktelement des Adapters und parallelem Leiter getrennt ist und die Anschlussvorrichtung versperrt ist.
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Die Anschlussvorrichtung ist bevorzugt auswechselbar, so dass verschiedene Steckersysteme einsetzbar sind.
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Die Anschlussvorrichtung weist vorteilhaft mindestens so viele Kontaktmöglichkeiten auf, wie Stromschienen und parallele Leiter im System angeordnet sind. Besonders bevorzugt wird die Anschlussvorrichtung an der Rückseite, d. h. an der den Stromschienen zugewandten Seite des Adapters angeordnet. Der Stecker ist mit der Anschlussvorrichtung zu verbinden und weist vorteilhaft für jeden Kontakt der Anschlussvorrichtung einen Steckerkontakt auf.
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Die Verbindung zwischen Stecker und Anschlussvorrichtung ist bevorzugt so ausgeführt, dass der Stecker in die Anschlussvorrichtung eingeschoben werden kann.
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Der Riegel versperrt bei dieser bevorzugten Ausführungsform in seiner zweiten Position die Anschlussvorrichtung, d. h., wenn sich der Riegel in der zweiten Position befindet, kann der Stecker nicht in die Anschlussvorrichtung eingeschoben werden. Der wesentliche Vorteil hiervon ist, dass eine elektrische Verbindung zwischen dem Adapter und dem Stecker nur hergestellt werden kann, wenn der Adapter auch verriegelt d. h. mechanisch fixiert und an dem parallelen Leiter angeschlossen, ist.
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Um einen Verbraucher mit elektrischer Energie zu versorgen, kann der Adapter eine Anschlussvorrichtung für einen Stecker aufweisen. Der Stecker ist in die Anschlussvorrichtung einsteckbar. In einer besonders bevorzugten Ausführung fixiert der Stecker im eingesteckten Zustand den Riegel in seiner Position.
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Der Stecker fixiert bei der bevorzugten Ausführung im eingesteckten Zustand den Riegel, der Riegel den Adapter. Die Fixierung des Riegels durch den Stecker bewirkt, dass der Riegel aus der Position in der er fixiert ist, nicht herausbewegt werden kann und damit auch der Adapter an der Sammelschiene fixiert bleibt.
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Durch diese aufeinander aufbauende Verriegelung ist gewährleistet, dass bei eingesetztem Stecker die Anschlussvorrichtung des Adapters mit den Stromschienen und dem parallelen Leiter verbunden ist. Ein Lösen der Verriegelung ist erst möglich, wenn der Verbraucher durch Abziehen des Steckers vom System getrennt wurde.
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Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform liegt in dem Umstand, dass der Verbraucher über den Stecker und die Anschlussvorrichtung immer gleichzeitig mit elektrischer Energie und mit dem parallelen Leiter verbunden ist. Eine Trennung der Verbindung zwischen Verbraucher und parallelen Leiter ist nur bei gleichzeitiger Trennung von den stromführenden Leitern möglich.
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Das bedeutet ferner, dass bei bevorzugter Anwendung des parallelen Leiters als Schutzleiter, der Verbraucher grundsätzlich, wenn er über den Stecker mit dem stromführenden System verbunden oder davon getrennt wird, auch mit dem Schutzleiter verbunden oder von diesem getrennt wird, so dass eine Absicherung des Verbrauchers mit dem Schutzleiter gewährleistet ist.
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Als Verbraucher sind sowohl Kleinspannungsgeräte von z. B. 24 Volt als auch Verbraucher denkbar, die Netzspannungen von z. B. 3 × 400 Volt benötigen. Besonders bevorzugt kann dieses System bspw. für Drehstromverbraucher verwendet werden, bei denen neben der dreipoligen Stromführung noch der Anschluss von zwei weiteren Leitern, dem Neutralleiter und dem Schutzleiter, zwingend erforderlich ist.
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Besonders bevorzugt wird bei dem Riegel eine Ausführungsform, bei der im Riegel eine fensterartige Öffnung vorhanden ist. Die fensterartige Öffnung ist so am Riegel angeordnet, dass sie die Anschlussvorrichtung für den Stecker frei gibt, wenn sich der Riegel in der ersten Position befindet. D. h., der Stecker ist durch die fensterartige Öffnung nur dann in die Anschlussvorrichtung einführbar, wenn der Riegel sich in der ersten Position befindet. In der zweiten Position versperrt der Riegel die Anschlussvorrichtung, da die fensterartige Öffnung des Riegels nicht vor der Anschlussvorrichtung positioniert ist.
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Als Sperre für den Riegel gegen den Einschub in die Anschlussvorrichtung sind z. B. auch Haken oder ähnliche Mechanismen denkbar. Der besondere Vorteil der fensterartigen Öffnung ist die Unempfindlichkeit gegen mechanische Beschädigung. Während Haken, Ösen oder Ähnliches durch den Versuch, den Stecker in die Anschlussvorrichtung einzuschieben abbrechen oder beschädigt werden können und damit der Schutz vor dem Einschieben des Steckers nicht mehr gegeben ist, ist eine mechanische Beschädigung der fensterartigen Öffnung nur durch Gewaltanwendung möglich.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Adapter eine Aufnahme wie bspw. eine Hutschiene für mindestens eine elektrische Funktionseinheit auf. Die elektrische Funktionseinheit wie z. B. ein Motorschutzschalter, ein Schutz oder eine Kombination aus beiden kann mit den Stromschienen und der Anschlussvorrichtung elektrisch verbunden werden.
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Weiter bevorzugt wird eine Ausführungsform des Systems, bei der die elektrische Funktionseinheit mit mindestens einer Stromschiene, der Anschlussvorrichtung und mit dem parallelen Leiter verbunden ist.
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In einer besonderen Ausführungsform weist der Riegel eine zweite fensterartige Öffnung auf. Die zweite fensterartige Öffnung gibt, wenn der Riegel sich in der ersten Position befindet, einen Anschluss einer am Adapter montierten Funktionseinheit frei. Wenn der Riegel sich in der zweiten Position befindet, versperrt der Riegel den Anschluss der Funktionseinheit, analog zur ersten fensterartigen Öffnung und der Anschlussvorrichtung.
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Der Anschluss der Funktionseinheit und die zweite fensterartige Öffnung im Riegel sind so angeordnet, dass ein zweiter Stecker durch die zweite fensterartige Öffnung mit dem Anschluss der Funktionseinheit verbunden werden kann, wenn sich der Riegel in der ersten Position befindet.
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Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der zwei parallele Leiter an der Sammelschiene angeordnet sind von denen einer als Schutzleiter und der andere als Neutralleiter ausgebildet sind. Diese Ausführungsform eignet sich, wie oben beschrieben, für elektrische Verbraucher, bei denen neben einer dreipoligen Stromversorgung ein Schutzleiter und ein Neutralleiter notwendig sind. Dies ist besonders bei Drehstromverbrauchern der Fall.
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Der Anschluss des elektrischen Verbrauchers mit dem stromführenden System erfolgt in dieser Ausführungsform über den Stecker und die Anschlussvorrichtung. Die beiden parallelen Leiter sind entweder über die elektrische Funktionseinheit (indirekte Verbindung) oder direkt mit der Anschlussvorrichtung des Adapters verbunden.
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Dabei kann ein paralleler Leiter direkt mit der Anschlussvorrichtung und der andere parallele Leiter mit der elektrischen Funktionseinheit verbunden sein, oder beide parallele Leiter sind direkt mit der Anschlussvorrichtung bzw. beide mit der Funktionseinheit verbunden. Bei der Verbindung der parallelen Leiter mit der Funktionseinheit ist die Funktionseinheit außerdem mit der Anschlussvorrichtung verbunden.
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Es können sich von daher mindestens zwei unterschiedliche elektrische Verbindungsschemata ergeben. Zum Einen bspw. paralleler Leiter – Funktionseinheit – Anschlussvorrichtung oder zum Anderen paralleler Leiter – Anschlussvorrichtung und zusätzlich Funktionseinheit – Anschlussvorrichtung.
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So erfolgt bei dieser Ausführungsform stets eine Kopplung bzw. Kontaktierung des Verbrauchers mit einem Schutzleiter und mit einem Neutralleiter, entweder direkt oder indirekt.
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In einer weiteren Ausführungsform ist am parallelen Leiter mindestens ein erster Steg ausgebildet, der quer zur Abstandsrichtung der Stromschienen hervorsteht. Der erste Steg kann dabei aus dem gleichen Material wie der parallele Leiter sein, er kann elektrisch mit diesem verbunden oder auch von diesem elektrisch isoliert sein.
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Bei der Ausrichtung des Steges quer zur Abstandsrichtung der Stromschiene ist es besonders gut möglich, eine mechanische Verriegelung des Adapters durchzuführen, die gleichzeitig eine Kontaktierung des parallelen Leiters bewirkt. Hinzu kommt, dass durch die quer zur Abstandsrichtung hervorstehende Ausrichtung des ersten Steges eine, gegenüber bekannten vierpoligen Systemen, besonders platzsparende Form des Systems erreicht wird. Dies ist besonders in engen Installationsbereichen wie bspw. einem Schaltschrank ein besonderer Vorteil.
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Besonders bevorzugt wird, wenn zusätzlich zum ersten Steg ein zweiter Steg am ersten parallelen Leiter angeordnet ist, wobei einer der beiden Stege keinen elektrischen Kontakt zum ersten parallelen Leiter aufweist. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist auch der zweite Steg quer zur Abstandsrichtung der Stromschienen hervorstehend angeordnet. So kann der zweite Steg bspw. als zweiter paralleler Leiter verwendet werden.
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Durch diese Anordnung ist die Kontaktierung der beiden parallelen Leiter mit der Verriegelung besonders einfach und effizient ausführbar. Es ist möglich, bspw. einen Riegel mit zwei Kontaktelementen zwischen die beiden Stege zu schieben, so dass der Riegel zum ersten und zweiten Steg einen elektrischen Kontakt herstellt. Durch diese noch kompaktere Anordnung der parallelen Leiter in Form von einem ersten und einem zweiten Steg ergibt sich eine sehr platzsparende Ausführungsform.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein elektrisches Anschlusssystem mit einer Befestigungsschiene, mit mindestens einem parallelen Leiter und mit einem Adapter zum Anbringen an die Befestigungsschiene, der eine mechanische Verriegelung an dem parallelen Leiter aufweist, wobei die Verriegelung so ausgeführt ist, dass bei der Fixierung des Adapters ein Kontaktelement des Adapters elektrisch mit dem parallelen Leiter verbunden wird.
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Der oder die parallelen Leiter können als elektrische Versorgung, aber auch zur Übertragung von Steuersignalen genutzt werden. Bspw. können so elektrische Funktionseinheiten auf dem Adapter bei der mechanischen Verriegelung gleichzeitig an einen Signalbus angeschlossen werden.
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Im Folgenden werden Details der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1 zeigt schematische Schnittzeichnungen von Einzelteilen einer Ausführungsform des Systems;
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2a zeigt eine schematische Schnittzeichnung durch die Verriegelung der Ausführungsform von 1 im offenen Zustand;
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2b zeigt eine schematische Schnittzeichnung durch die Verriegelung der Ausführungsform von 1 im verriegelten Zustand;
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2c zeigt eine schematische Schnittzeichnung durch die Verriegelung der Ausführungsform von 1 im verriegelten Zustand mit eingestecktem Abgangsstecker;
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3 zeigt eine schematische Schnittzeichnung der Ausführungsform des Systems von 1;
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4 zeigt den perspektivisch dargestellten Schubriegel der Ausführungsform von 1.
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Das in der 1 dargestellte System 1 zur Verteilung von elektrischer Energie weist eine Sammelschiene 3 mit drei Stromschienen 5, einem L-förmigen Schutzleiter 11 und einen Neutralleiter 12 mit rechteckigen Querschnitt auf, die an einer Wand 2 befestigt ist. Die drei Stromschienen 5 sind aus Kupfer und werden in einem Kunststoffträger 4 gehalten. Der Schutzleiter 11 und der Neutralleiter 12 bestehen ebenfalls aus Kupfer.
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An dem L-förmigen Schutzleiter 11 sind ein erster Steg 11a und ein zweiter Steg 11b angeordnet. Der zweite Steg 11b ist aus einer Isolierschicht 13 und dem Neutralleiter 12 aufgebaut.
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Die 1 zeigt weiter einen Adapter 6, einen Abgangsstecker 18 und einen Motorschutzschalter 20. An dem Adapter 6 angeordnet sind ein Hakenmechanismus 7 zum Einhaken in die Stromschienen 5, zwei Hutschienen 9 zur Befestigung von Funktionseinheiten wie dem Motorschutzschalter 20, elektrische Leiter 8 und eine Verriegelung 15.
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Die Verriegelung 15 weist eine Anschlussvorrichtung 14 zum Anschluss eines Steckers 18 und einen Schubriegel 16 mit zwei Kontaktelementen 16a, 16b und einer rechteckigen Öffnung 17 auf.
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Der in der 1 dargestellte Schubriegel 16 wird in der 4 perspektivisch gezeigt. Diese Darstellung zeigt Aussparungen 31, 32 für ein erstes Kontaktelement 16a und ein zweites Kontaktelement 16b. Die Kontaktelemente 16a, 16b sind über elektrische Leitungen (nicht dargestellt) mit der Anschlussvorrichtung 14 verbunden. Weiter weist der Schubriegel 16 eine rechteckigen Öffnung 17 und einen Griff 30 auf.
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Die 2a–2c zeigen drei wesentliche Positionen der Verriegelung 15 für die mechanische Fixierung und Kontaktierung des Adapters 6 am Schutzleiter 11 und Neutralleiter 12.
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Die 2a zeigt den Adapter 6, der auf die Stromschiene 5 aufgesetzt und eingehakt ist. In der dargestellten Position ist der Adapter 6 im nicht verriegelten Zustand. Der Schubriegel 16 befindet dabei in einer Position, in der er zwischen den Schutzleiter 11 und den Neutralleiter 12 geschoben werden kann. Der Schubriegel 16 versperrt in dieser Position die Anschlussvorrichtung 14. Der Motorschutzschalter 20 ist auf die Hutschienen 9 aufgesetzt.
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Um den Adapter 6 zu verriegeln, wird der Schubriegel 16 zwischen den Schutzleiter 11 und den Neutralleiter 12 geschoben. Diese Position der Verriegelung 15 ist in der 2b dargestellt. Der Schubriegel 16 ist zwischen den Schutzleiter 11 und den Neutralleiter 12 eingeschoben. Zwischen dem Kontaktelement 16a und dem Schutzleiter 11 und zwischen dem Neutralleiter 12 und dem Kontaktelement 16b ist ein elektrischer Kontakt hergestellt. Die Kontaktelemente 16a, 16b sind weiter elektrisch mit der Anschlussvorrichtung 14 verbunden.
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Der Adapter 6 kann aufgrund der Position des Schubriegels 16 und des Hakenmechanismus (hier nicht dargestellt) nicht mehr von den Stromschienen 5 gelöst werden. Die Anschlussvorrichtung 14 ist aufgrund der Öffnung 17 im Schubriegel 16 frei zugänglich. Ein Abgangsstecker 18 kann, wie in 2c dargestellt, durch die Öffnung 17 in die Anschlussvorrichtung 14 eingesteckt werden.
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Um einen Verbraucher (hier nicht dargestellt) an das System 1 anzuschließen und um den Schubriegel 16 in seiner Position zu fixieren wird der Abgangsstecker 18 in die Anschlussvorrichtung 14 eingesteckt. Diese Position der Verriegelung 15 ist in 2c dargestellt. Der Abgangsstecker 18 sichert durch seine eingesteckte Position den Schubriegel 16 vor dem Verschieben. Der Adapter 6 kann von den Stromschienen 5 nur abgenommen werden, wenn zum einen der Abgangsstecker 18 aus der Anschlussvorrichtung 14 entfernt wird und zum anderen der Schubriegel 16 wieder zurück in die in 2a dargestellte Position gezogen wird.
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In 3 wird das System 1 im Betrieb gezeigt. Die Sammelschiene 3 ist an der Wand 2 befestigt. Der Adapter 6 ist auf die Stromschienen 5 aufgesetzt und es wird über die elektrische Leitung 8 ein elektrischer Kontakt zwischen den Stromschienen 5 und dem Motorschutzschalter 20 hergestellt. Der Motorschutzschalter 20 ist auf den Hutschienen 9 befestigt und mit der Anschlussvorrichtung 14 elektrisch verbunden.
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Der Adapter 6 ist durch den Hakenmechanismus (hier nicht dargestellt) und den Schubriegel 16 mechanisch fixiert. Es ist über den Schubriegel 16 und die Kontaktelemente 16a, 16b ein elektrischer Kontakt zwischen der Anschlussvorrichtung 14 und dem Schutzleiter 11 und zwischen der Anschlussvorrichtung 14 und dem Neutralleiter 12 hergestellt.
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Der Abgangsstecker 18 ist in die Anschlussvorrichtung 14 eingesteckt und dadurch elektrisch mit den Stromschienen 5 über den Motorschutzschalter 20, mit dem Schutzleiter 11 und mit dem Neutralleiter 12 verbunden. Der Abgangsstecker 18 verbindet einen Verbraucher (hier nicht dargestellt) über ein Kabel 21 elektrisch mit dem System 1.
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Der Verbraucher ist also über die Anschlussvorrichtung 14 des Systems 1 mit elektrischer Energie, dem Neutralleiter 12 und dem Schutzleiter 11 verbunden.