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Die Erfindung betrifft einen Pinsel
umfassend ein in eine Hülse
gefasstes Borstenbündel
sowie einen als Griff ausgebildeten Vorratsbehälter für Farben, Lacke oder andere,
mit einem Pinsel auftragbare Flüssigkeiten
oder Pasten.
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Üblicherweise
wird Farbe mit einem Pinsel auf eine Unterlage aufgetragen, indem
das Borstenbündel
in die Farbe getunkt wird und anschließend die Farbe von den Borsten
auf eine Unterlage übertragen
wird. Je nachdem, wieviel Farbe auf der Unterlage benötigt wird,
ist ein mehrmaliges Eintauchen des Pinsels erforderlich.
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Aus
DE 295 12 513 U1 ist es aber auch bekannt,
einen Pinsel mit einem Versorgungsbehälter im Griff auszustatten.
Dieser Pinsel ist dadurch gekennzeichnet, dass er einen elastischen
Innenbeutel im Griff-Behälter
besitzt, der die zu verstreichenden Flüssigkeiten oder Pasten aufnimmt.
Insgesamt ist dieser Pinsel relativ kompliziert mit vielen Einzelbauteilen
aufgebaut und ist daher notgedrungen mit hohen Herstellungskosten
verbunden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
ausgehend vom bekannten Stand der Technik die Aufgabe zugrunde,
einen Pinsel derart auszugestalten, dass ein mit einem Vorratsbehälter ausgestatteter
Pinsel einfach nachfüllbar
ist, wobei gleichzeitig die Herstellungskosten gering sind.
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Die Aufgabe wird durch die gesamte
Lehre des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen
2 – 12.
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Erfindungsgemäß ist die Hülse, in welche das Borstenbündel gefasst
ist, in einem vorderen Gehäuseteil
angeordnet, welches mit dem Vorratsbehälter lösbar verbunden ist. Mittels
dieser Konstruktion ist es möglich,
dass der Vorratsbehälter bei
Bedarf mit Farbe aufgefüllt
werden kann und der Pinsel sodann weiter verwendbar ist. Die Zerlegbarkeit
von vorderem Gehäuseteil
und Vorratsbehälter
ermöglicht
es außerdem,
dass die beiden Teile leicht gereinigt werden können. Zudem zeichnet sich der
gesamte Pinsel durch seinen kompakten und einfachen Aufbau aus.
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Mit besonderem Vorteil kann das vordere Gehäuseteil
mit dem Vorratsbehälter
verschraubbar sein. Die schraubbare Verbindung ermöglicht ein
einfaches Öffnen
und Verschließen
der beiden Gehäuseteile,
wobei gleichzeitig im verschraubten Zustand eine sichere und stabile
Verbindung gewährleistet
ist.
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Zweckmäßigerweise kann der rückwärtige Bereich
des vorderen Gehäuseteils
mit dem Vorratsbehälter
bündig
abschließen.
Das bedeutet, dass der jeweilige Außendurchmesser des rückwärtigen Bereichs
vom vorderen Gehäuseteil
sowie des daran angrenzenden Bereichs vom Vorratsbehälter im
Wesentlichen gleich groß ist.
Damit kann der Pinsel im zusammengefügten Zustand der beiden Teile
gut in der Hand gehalten werden, ohne dass störende Vorsprünge oder
Ausnehmungen oder dergleichen die Handhabbarkeit des Pinsels beeinträchtigen.
Insbesondere kann das Gehäuseteil
mit dem Außengewinde
im Bereich des Außengewindes
einen geringeren Durchmesser aufweisen, so dass durch das Aufschrauben
des anderen Gehäuseteils
ein bündiges Abschließen der
beiden Gehäuseteile
ermöglicht wird.
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Um einer Leckage entgegenzuwirken,
kann zwischen dem vorderen Gehäuseteil
und dem Vorratsbehälter
eine Dichtung, insbesondere ein Dichtring, vorgesehen sein. Beispielsweise
kann der Dichtring auf der Stirnseite des oben beschriebenen Außengewindes
angeordnet sein und somit eine zuverlässige Dichtung in der Schraubverbindung
herbeiführen.
Damit der Dichtring auf der Stirnseite des entsprechenden Gewindeabschnitts
auch exakt positioniert wird, kann der Dichtring einen ringförmigen Vorsprung
aufweisen, der am oberen Dichtbereich stufenartig angeordnet ist
und ins Innere des Gewindeabschnitts hineinragt. Der Vorsprung führt außerdem zu
einer verbesserten Dichtung.
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Das vordere Gehäuseteil kann auf die Hülse für einen
dauerhaften und stabilen Halt aufgepresst und/oder aufgeklebt sein.
Außerdem
verhindert eine derartige Befestigung, dass Farbe zwischen Hülse (auch
Zwinge genannt) und vorderem Gehäuseteil nach
außen
tritt.
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Das Borstenbündel (auch Puppe genannt) kann
in die Hülse,
insbesondere in den vorderen Bereich der Hülse, eingeklemmt sein. Die
im Inneren zuerst mit der Farbe in Kontakt kommenden Borsten können durch
ihre dichte Anordnung sowie die dazwischen entstehenden Lücken eine
gewisse Kapillarwirkung entfalten bzw. ein Kapillarsystem darstellen, welches
die Farbe sozusagen ansaugt und in den nach außen ragenden Bereich des Borstenbündels transportiert.
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Zusätzlich kann im vorderen Gehäuseteil
ein Kapillareinsatz vorgesehen sein, der mit der Hülse und/oder
dem Borstenbündel
verbunden sein kann. Der Kapillareinsatz kann aus einem nach innen
vorstehenden Röhrchen
bestehen, das mit einer in die Hülse
bzw. ins eingefasste Ende des Borstenbündels eingreifenden Hohlnadel
verbunden ist. Durch ihre Kapillarwirkung saugt die Hohlnadel die
Farbe an und transportiert sie zu dem in der Hülse eingeklemmten Borstenbündel.
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Damit der Kapillareinsatz mit der
Hülse stabil und
sicher verbunden ist, kann er in den rückseitigen Bereich der Hülse eingeführt, insbesondere
eingeklemmt und/oder eingeklebt und/oder eingegossen sein.
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Zur Kontrolle des Füllstandes
als auch zur Kontrolle der eingefüllten Farbe kann der Vorratsbehälter transparent
ausgebildet sein.
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Der Vorratsbehälter kann aber auch ein Sichtfenster
zur Füllstandskontrolle
aufweisen. Ein solches Sichtfenster kann zweckmäßigerweise als feines linienförmiges Sichtfenster
entlang des Vorratsbehälters
ausgebildet sein. Außerdem
kann das Sichtfenster mit einer Skalierung versehen sein, um die
genaue Füllmenge
ablesen zu können.
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Das vordere Gehäuseteil und/oder der Vorratsbehälter können/kann
aus Kunststoff bestehen, so dass die entsprechenden Teile in Massenproduktion
im Spritzgießverfahren
herstellbar sind. Kunststoff zeichnet sich zudem durch sein geringes
Gewicht aus. Ferner kann insbesondere der Vorratsbehälter aus
elastischem Kunststoffmaterial bestehen, was z. B. den Vorteil hat,
dass besonders zähflüssige Farben
oder Pasten durch Druckausübung
auf den Vorratsbehälter
nach vorne geschoben werden können.
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Schließlich kann noch eine Schutzkappe
auf das vordere Gehäuseteil
aufsteck- oder aufschraubbar
sein, um die empfindlichen Borsten vor Verschmutzung oder sonstiger
Beeinträchtigung
zu schützen.
Zweckmäßigerweise
kann die Schutzkappe in ihrem Stirnbereich offen sein, so dass eventuell noch
feuchte Borsten trocknen können.
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Die Endung ist anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels
in der beigefügten
Zeichnungsfigur näher
erläutert.
Diese zeigt eine Explosionsdarstellung des Pinsels teilweise im
Schnitt.
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Die Bezugsziffer 1 bezeichnet
den Pinsel in seiner Gesamtheit. Der Pinsel 1 umfasst ein
in eine Hülse 2 gefasstes
Borstenbündel 3 sowie
einen als Griff ausgebildeten Vorratsbehälter 4 für Farben,
Lacke oder andere, mit einem Pinsel auftragbare Flüssigkeiten
oder Pasten. Die Hülse 2 ist
in einem vorderen Gehäuseteil 5 angeordnet,
welches mit dem Vorratsbehälter 4 lösbar verbunden
ist. Durch die lösbare
Verbindung kann der Vorratsbehälter
des Pinsels bei Bedarf in einfacher Weise nachgefüllt werden. Zudem
ist der gesamte Pinsel 1 – wie aus der Zeichnungsfigur
hervorgeht – relativ
einfach aufgebaut und daher kostengünstig herstellbar.
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Zur lösbaren Verbindung ist das vordere
Gehäuseteil 5 mit
dem Vorratsbehälter 4 verschraubbar. Dazu
weist der Vorratsbehälter 4 an
seinem vorderen Ende ein Außengewinde 6 auf,
welches in ein korrespondierendes Innengewinde 7 des vorderen
Gehäuseteils 5 einschraubbar
ist. Mittels dieser Schraubanordnung können die beiden Gehäuseteile
schnell und sicher miteinander verbunden und wieder gelöst werden.
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Der rückwärtige Bereich 8 des
vorderen Gehäuseteils 5 schließt mit dem
vorderseitigen Bereich 9 des Vorratsbehälters 4 bündig ab.
Dies wird dadurch realisiert, dass der vorderseitige Bereich 9 des Vorratsbehälters 4 mit
seinem Außengewinde 6 einen
geringeren Außendurchmesser
aufweist, so dass der rückwärtige Bereich 8 mit
dem angrenzenden Bereich des Vorratsbehälters 4 bündig abschließt. Der
Außendurchmesser
des rückwärtigen Bereichs 8 stimmt
dabei mit dem Außendurchmesser des
Vorratsbehälters 4 überein.
Das bündige
Abschließen
vom vorderen Gehäuseteil 5 und
Vorratsbehälter 4 und
der damit realisierte stufenlose Übergang hat den Vorteil, dass
der Pinsel 1 in seiner Gesamtheit trotz der Zweiteiligkeit
gut handhabbar ist.
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Um ein Austreten von Farbe zuverlässig zu verhindern,
ist zwischen dem vorderen Gehäuseteil 5 und
dem Vorratsbehälter 4 ein
Dichtring 10 vorgesehen. Der Dichtring 10 befindet
sich auf dem stirnseitigen Ende des mit dem Außengewinde 6 versehenen
vorderseitigen Bereichs 9 des Vorratsbehälters 4.
Der Dichtring 10 ist mit einem ringförmigen Vorsprung 11 ausgestattet,
der im Inneren des vorderseitigen Bereichs 9 anliegt und
eine optimale Positionierung des Dichtrings 10 ermöglicht.
Zudem hat der Vorsprung 11 eine zusätzliche Dichtwirkung. Ein weiterer
Dichtring 17 ist am inneren Ende des Innengewindes angeordnet.
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Das vordere Gehäuseteil 5 ist auf
die Hülse 2 aufgepresst,
wobei zusätzlich
eine Klebung vorgesehen sein kann. Ein sicherer Halt der Hülse 6 am vorderen
Gehäuseteil 5 ist
damit gewährleistet.
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Das Borstenbündel 3 ist in den
vorderen Bereich der Hülse 2 eingeklemmt
und darin insbesondere bei Benutzung des Pinsels 1 sicher
befestigt. Im Inneren wirkt das Borstenbündel 3 bzw. die kleinen Lücken zwischen
den einzelnen Borsten wie ein Kapillarsystem, welches die Farbe
anzieht und ins vordere Ende des Borstenbündels 3 transportiert.
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Zudem ist im vorderen Gehäuseteil 5 ein
Kapillareinsatz 12 umfassend ein Kunststoffröhrchen 15 sowie
eine damit verbundene Hohlnadel 16 vorgesehen, wobei die
Hohlnadel 16 in die Hülse
eingeklebt ist und in das eingeklemmte Borstenbündel 3 eingreift.
Die Hohlnadel 16 zieht aufgrund ihrer Kapillarwirkung Farbe
an und transportiert sie zu dem Borstenbündel 3.
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Der Vorratsbehälter 4 kann transparent
ausgebildet sein, um den Füllstand
zu kontrollieren sowie die darin befindliche Farbe zu erkennen.
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In dem zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispiel
weist der Vorratsbehälter 4 ein
Sichtfenster 13 zur Füllstandskontrolle
auf. Das Sichtfenster 13 ist als linienförmiges Sichtfenster
ausgebildet und weist eine Skalierung auf, um den genauen Füllstand
ablesen zu können.
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Das vordere Gehäuseteil 5 sowie der
Vorratsbehälter 4 bestehen
aus Kunststoff und können demnach
in großen
Mengen kostengünstig
im Spritzgießverfahren
hergestellt werden.
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Auf das vordere Gehäuseteil 5 ist
eine Schutzkappe 14 aufsteckbar, welche in ihrem stirnseitigen
Bereich offen ist, damit die Borsten im Nichtgebrauchszustand trocknen
können.
Mittels der Schutzkappe 14 ist das Borstenbündel 3 vor
einer Verschmutzung oder Beschädigung
geschützt.
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- 1
- Pinsel
- 2
- Hülse
- 3
- Borstenbündel
- 4
- Vorratsbehälter
- 5
- vorderes
Gehäuseteil
- 6
- Außengewinde
- 7
- Innengewinde
- 8
- rückwärtiger Bereich
- 9
- vorderseitiger
Bereich
- 10
- Dichtring
- 11
- Vorsprung
- 12
- Kapillareinsatz
- 13
- Sichtfenster
- 14
- Schutzkappe
- 15
- Kunststoffröhrchen
- 16
- Hohlnadel
- 17
- Dichtring