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STAND DER TECHNIK
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Eine Klemmvorrichtung mit einem Drahtformkörper nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist beispielsweise eine herkömmliche
Büroklammer, die
zum Zusammenhalten mehrerer Blätter
beispielsweise aus Papier dient. Dabei erstreckt sich ein einziger
Schenkel der Büroklammer
zwischen ihren Anlagebereichen an der Vorderseite und der Rückseite der
Mehrzahl von Blättern.
Für das
Anklemmen von größeren und
schwergewichtigeren Gegenständen, beispielsweise
an die Umfangskante von Fenster- oder Türrahmen sind Büroklammern
nicht vorgesehen.
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Zum Anklemmen beispielsweise von
Jalousien an Festerrahmen, ohne diese zu beschädigen, ist eine Klemmvorrichtung
aus der
EP 0 358 742
B1 bekannt. Diese Klemmvorrichtung weist zwei durch eine
Gewindespindel gegeneinander beaufschlagbare Klemmelemente auf,
zwischen denen die Außenkante
des Fensterrahmens eingeklemmt wird und an denen die Jalousie befestigt
wird. Diese bekannte Klemmvorrichtung ist jedoch vergleichsweise
aufwändig
und kostspielig in der Herstellung. Zu ihrem Anbringen und Wiederabnehmen
wird überdies
ein Werkzeug benötigt.
Außerdem
besteht die Gefahr, dass es beim Aufbringen einer übermäßigen Klemmkraft
mit der Gewindespindel doch zu einer Beschädigung des Fensterrahmens kommt.
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Es sind sehr einfache Halterungen
für Gardinen,
Vorhänge,
Rollos und Jalousien an Fensterrahmen bekannt, die jedoch zum Anschrauben
oder Ankleben an den jeweiligen Fensterrahmen vorgesehen sind, so
dass sie nicht ohne bzw. zumindest nicht ohne die Gefahr einer Beschädigung des
Fensterrahmens angebracht werden können.
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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
konstruktiv einfache, kostengünstig
herstellbare und einfach anbringbare Klemmvorrichtung aufzuzeigen,
die unter anderem zum Befestigen von Gardienen, Vorhängen, Rollos
und Jalousien an dem Rahmen von Fenstern in beschädigungsfreier
Weise geeignet ist.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch
eine Klemmvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsform
der neuen Klemmvorrichtung sind in den Unteransprüchen 2 bis
10 beschrieben.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die neue Klemmvorrichtung weist zumindest bezüglich der
Anlagebereiche und der sie verbindenden Schwenkarme eine symmetrische
Ausgestaltung zu einer zwischen den ersten Anlagebereichen hindurchverlaufende
Quermittelebene auf. Von den ersten Anlagebereichen, die auf einer
Seite einer Umfangskante anzuordnen sind, an welcher die Klemmvorrichtung
angebracht werden soll, erstrecken sich die beiden Schwenkarme auswärts zu den
zweiten Anlagebereichen, die auf der anderen Seite der jeweiligen
Umfangskante anzuordnen sind. Der symmetrische Aufbau der neuen
Klemmvorrichtung mit ihren weit voneinander beabstandeten zweiten
Anlagebereichen verleiht ihr im angeklemmten Zustand eine besondere
Lagestabilität.
Der symmetrische Aufbau ist auch aus optischen Gesichtspunkten vorteilhaft.
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Die Klemmkraft kann bei der neuen
Vorrichtung im Wesentlichen in dem Mittelbereich und den ersten
Anlagebereichen aufgebracht werden. Die Schwenkarme werden zwar
immer elastisch auf Biegung beansprucht werden, eine stärkere Durchbiegung
kann hier aber durch Abstimmung der Dimensionen der Bereiche der
neuen Klemmvorrichtung zueinander vermieden werden, bei der auch
der Drahtdurchmesser des Federstahldrahts Berücksichtigung findet.
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Bevorzugt ist ein Drahtdurchmesser
des Federstahldrahts von mindestens 1,0 mm. Besonders bevorzugt
liegt der Drahtdurchmesser im Bereich von 1,2 bis 2,0 mm. Der Federstahldraht
ist, soweit er korrosionsempfindlich ist, mit einem Korrosionsschutzüberzug zu
versehen. Er kann zudem für
eine bestimmte optische Wirkung einer besonderen Oberflächenbehandlung,
beispielsweise einer Beschichtung mit einem weißen Kunststoffmantel, unterzogen
sein.
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Typischerweise sind die ersten Anlagebereiche
bei der neuen Klemmvorrichtung zwischen 15 und 30 mm lang. Vorzugsweise
sind sie mindestens 20 mm lang.
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Die Länge der Schwenkarme beträgt bei der neuen
Klemmvorrichtung mindestens 25 mm, vorzugsweise zwischen 30 und
60 mm. Die Länge
der Schwenkarme ist auf die Dicke der Umfangskante abzustimmen,
auf die die neue Klemmvorrichtung typischerweise aufgeklemmt wird.
Eine Umfangskante eines Fensterrahmen ist je nach Material typischerweise
zwischen 0,5 und 2 cm dick. Wenn jedoch die neue Vorrichtung zum
Festklemmen von Tischdecken, beispielsweise bei Gartentischen, verwendet wird
und dazu an die Umfangskante eines Tisches anzuklemmen ist, der
auch einige Zentimeter dick sein kann, sind die Schwenkarme entsprechend
länger
auszulegen. Je genauer die Dicke der jeweiligen Umfangskante im
Vorhinein bekannt ist, desto genauer kann die Länge der Schwenkarme hierauf
abgestimmt werden. Ansonsten sind sie eher etwas zu lang als zu
kurz auszulegen.
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Die zweiten Anlagebereiche sind typischerweise
mindestens 10 mm, vorzugsweise zwischen 12 und 20 mm lang. Sie sind
damit tendenziell kürzer als
die ersten Anlagebereiche. Die freien Enden der zweiten Anlagebereiche
können,
insbesondere dann, wenn die neue Klemmvorrichtung zum Festklemmen von
Tischdecken verwendet wird, abgerundet sein, was auch durch eine
Umbiegung oder einen Aufsatzkörper
erreicht werden kann, um hier tendenziell vorliegende Beschädigungs-
oder Verletzungsgefahren zu beseitigen.
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Die zweiten Anlagebereite können parallel zu
den ersten Anlagebereichen verlaufen oder unter einem Winkel von
bis zu 35 ° zu
diesen hin geneigt sein, so dass ihre freien Enden näher an den
ersten Anlagebereichen liegen als ihre Ansatzbereiche an den Schwenkarmen.
Mit der Neigung der ersten Anlagebereiche zu den zweiten Anlagebereichen
hin kann dafür
Sorge getragen werden, dass die freien Enden der zweiten Anlagebereiche
fest an der jeweils zu klemmenden Umfangskante anliegen. Dies beugt
einer Tendenz des Abrutschens der Klemmvorrichtung von der geklemmten
Umfangskante vor. Entsprechend können
auch die ersten Anlagebereiche eine Neigung in der Quermittelebene
der neuen Klemmvorrichtung aufweisen.
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Grundsätzlich ist es aber möglich, dass
der Federstahldraht in einer entspannten Grundform des Drahtkörpers in
einer Ebene verläuft.
Dies ist mit Vorteilen bei der Herstellung des Drahtformkörpers verbunden
sein.
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Der Mittelbereich des Drahtformkörpers kann
zwischen den beiden ersten Anlagebereichen eine Krümmung aufweisen,
die in derselben Ebene wie die beiden ersten Anlagebereiche verläuft. Der Mittelbereich
kann die beiden ersten Anlagebereiche beispielsweise durch eine
einfache halbkreisförmige Umbiegung
verbinden. Der Mittelbereich kann aber auch gegenüber den
beiden ersten Anlagebereichen abgewinkelt, abgekröpft oder
hakenförmig
umgebogen sein, um direkt ein Befestigungselement für verschiedenste
Dekorations- und Sonnenschutzartikel bereitzustellen.
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An dem ersten Anlagebereich und/oder
an dem Mittelbereich des Drahtformkörpers kann aber auch eine Halterung
für eine
Gardinenstange, ein Gardinenseil, einen Vorhang, ein Rollo, eine
Jalousie oder dergleichen gelagert sein, wobei die Anlagebereiche
bzw. der Mittelbereich in einen Formkörper der Halterung aus Kunststoff
eingereift bzw. eingreifen. Der Formkörper aus Kunststoff kann auf
den Anlagebereichen und/oder dem Mittelbereich federelastisch fixiert
sein und beispielsweise ein Sackbohrung zur Aufnahme eines Endes
einer Gardinenstange aufweisen
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und
beschrieben.
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1 zeigt
den Drahtformkörper
einer ersten Ausführungsform
der neuen Klemmvorrichtung in einer Draufsicht,
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2 zeigt
den Drahtformkörper
gemäß 1 im entspannten Grundzustand
in einer Seitenansicht,
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3 zeigt
den Drahtformkörper
gemäß den 1 und 2 in Verbindung mit einer Umfangskante, an
die die neue Klemmvorrichtung anzuklemmen ist, sowohl in dem entspannten
Grundzustand gemäß 2 als auch – mit gestrichelten
Linien – in
seiner an die Umfangskante angeklemmten Stellung.
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4 zeigt
verschiedene Ausführungsformen
von Drahtformkörpern
der neuen Klemmvorrichtung an der Umfangskante eines Fensterrahmens.
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5 zeigt
eine Ausführungsform
der neuen Klemmvorrichtung zum Fixieren von Tischdecken an der Umfangskante
einer Tischplatte.
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6 zeigt
den Drahtformkörper
der Klemmvorrichtung gemäß 5 in einer Seitenansicht;
und
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7 zeigt
den Drahtformkörper
gemäß 5 in einer Draufsicht.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Der in den 1 und 2 dargestellte
Drahtformkörper 1 einer
Klemmvorrichtung besteht aus einem gebogenen Federstahldraht 2.
Die Biegungen des Federstahldrahts 2 sind symmetrisch zu
einer Quermittelebene 3 des Drahtformkörpers 1 angeordnet.
Bei der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
des Drahtformkörpers 1 verlaufen
alle Biegungen des Federstahldrahts 2 zudem in einer einzigen
Ebene, die die Zeichenebene von 1 ist
und die senkrecht zu der Zeichenebene von 2 verläuft. Der Federstahldraht 2 bildet
im Einzelnen ausgehend von einem Mittelbereich 4 folgende
Bereiche aus. An den Mittelbereich 4, der hier nur eine
halbkreisförmige
Umbiegung ist, schließen
sich zwei einander benachbarte und parallel zueinander verlaufende
erste Anlagebereiche 5 an. An den Enden der ersten Anlagebereiche 5 ist
der Federstahldraht 2 jeweils rechtwinklig umgebogen. Die
sich hier anschließenden
Abschnitte des Federstahldrahts 2 bilden Schwenkarme 6 aus.
Am Ende der Schwenkarme 6 ist der Federstahldraht 2 erneut
rechtwinklig umgebogen, wobei er in zweite Anlagebereiche 7 übergeht.
Mit diesen zweiten Anlagebereichen endet der Federstahldraht. Die
zweiten Anlagebereiche verlaufen parallel zu und von den Schwenkarmen 6 aus
betrachtet in derselben Richtung wie die ersten Anlagebereiche 5.
Die Federelastizität
des Federstahldrahts 2 und des aus ihm ausgebildeten Drahtformkörpers 1 erlaubt
es, die Schwenkarme 6 um den Mittelbereich bzw. die ersten
Anlagebereich 5 herum gegeneinander zu verschwenken. Dies
ist durch Schwenkpfeile 8 in 3 angedeutet.
Mit den verschwenkten Schwenkarmen 6 lässt sich der Drahtformkörper 1 auf
die Umfangskante 9 beispielsweise eines Fensterrahmens
aufsetzen, wobei die Schwenkarme 6 am Außenumfang 10 der
Umfangskante 9 zur Anlage kommen. Wenn dann die Schwenkarme 6 freigegeben
werden und versuchen, in ihre Ausgangsstellung zurückzukehren,
legen sich die ersten Anlagebereiche 5 an die eine Seite 11 und
die zweiten Anlagebereiche 7 an die andere Seite 12 der
Umfangskante 9 an. Wenn die Anlagekraft der Anlagebereiche 5 und 7 an
die Seiten 11 und 12 und die resultierende Haftreibung
zwischen dem Drahtformkörper 1 und
der Umfangskante 9 hinreichend groß ist, ist der Drahtformkörper 1 auf
diese Weise lagefest an der Umfangskante 9 fixiert.
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4 skizziert
die mögliche
Anordnung des Drahtformkörpers 1 gemäß den 1 und 2 sowohl an einem Horizontalabschnitt 13 also
auch an einem Vertikalabschnitt 14 der Umfangskante 9 eines
Fensterrahmen 15. An dem Horizontalabschnitt 13 kann der
Drahtformkörper 1 beispielsweise
zur Befestigung eines Fensterbilds verwendet werden, was durch einen
von dem Mittelbereich 4 herabhängenden Faden 16 skizziert
ist. An dem Vertikalabschnitt 14 kann mit dem Drahtformkörper beispielsweise eine
Gardinenstange befestigt werden. Dabei kann der Mittelbereich 4 zusammen
mit den ersten Anlagebereichen 5 in die Gardienenstange
oder einen Halter für
die Gardienenstange eingreifen. Bei entsprechend kräftiger Ausbildung
des Drahtformkörpers,
so dass hinreichend große
Haltekräfte
von ihm aufgebracht werden, können
mit diesem auch Jalousien oder Rollos an dem Fensterrahmen 15 befestigt
werden. In 4 ist weiterhin
skizziert, dass der Mittelbereich 4 eine Abwinkelung 17 oder
eine hakenförmige
Umbiegung 18 aufweisen kann, um beispielsweise Dekorationsartikel
mit Abstand zu dem Fensterrahmen 15 aufzuhängen oder
eine Aufhängemöglichkeit
für wechselnde
Gegenstände
zu schaffen.
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Die in 5 dargestellte
Klemmvorrichtung 19 dient zur Sicherung einer Tischdecke
an der Umfangskante einer Tischplatte. Sie weist neben einem Drahtformkörper 1 einen
Formkörper 20 aus
Kunststoff auf. Der Formkörper 20 aus
Kunststoff nimmt den Mittelbereich und die ersten Anlagebereiche
des Drahtformkörpers 1 auf.
Er bildet dabei den Bestandteil der Klemmvorrichtung 19 aus,
das an der Tischfläche
des jeweiligen Tisches zur Anlage kommt. An der sichtbaren Oberseite 21 des
Formkörpers 20 kann
dabei Werbung oder auch ein dekoratives Element angebracht sein.
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Der in den 6 und 7 separat
dargestellte Drahtformkörper
der Klemmvorrichtung 19 unterscheidet sich von dem Drahtformkörper gemäß den 1 und 2 außer
durch die größere Länge der Schwenkarme 6 in
zwei weiteren Punkten. Die Biegungen des Federstahldrahts 2 verlaufen
auch im entspannten Zustand des Drahtformkörpers 1 nicht in einer
Ebene. Vielmehr sind bereits im entspannten Zustand des Drahtformkörpers 1 die
ersten und die zweiten Anlagebereiche 5 und 6 in
zwei voneinander beabstandeten parallelen Ebenen vorgesehen. Dies trägt der Tatsache
Rechnung, dass Tischplatten typischerweise eine gewisse Mindestdicke
aufweisen. Zudem sind die zweiten Anlagebereiche 7 mit
ihren freien Enden in der Draufsicht gemäß 7 zu den ersten Anlagebereichen hin eingebogen.
Hierdurch wird sichergestellt, dass insbesondere die freien Enden
der Anlagebereiche 7 an der Unterseite der jeweiligen Tischplatte
fest zur Anlage kommen oder einen dort etwa bei Kunststofftischen
vorhandenen Umfangswulst oder anderweitigen Rand hintergreifen.
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Statt des Formkörpers 20 gemäß 5 kann der Mittelbereich 4 zusammen
mit den ersten Anlagebereichen 5 des Drahtformkörpers 1 bei
anderen Ausführungsformen
der neuen Klemmvorrichtung auch in andere Formkörper eingreifen und darin festgeklemmt
sein, um Klemmvorrichtungen für
besondere Aufgaben auszubilden.
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- 1
- Drahtformkörper
- 2
- Federstahldraht
- 3
- Quermittelebene
- 4
- Mittelbereich
- 5
- Erster
Anlagebereich
- 6
- Schwenkarm
- 7
- Zweiter
Anlagebereich
- 8
- Schwenkpfeil
- 9
- Umfangskante
- 10
- Außenumfang
- 11
- Seite
- 12
- Seite
- 13
- Horizontalabschnitt
- 14
- Vertikalabschnitt
- 15
- Fensterrahmen
- 16
- Faden
- 17
- Abwinkelung
- 18
- Umbiegung
- 19
- Klemmvorrichtung
- 20
- Formkörper
- 21
- Oberseite