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Die Erfindung betrifft eine Geschossfangvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Derartige Geschossfangvorrichtungen
dienen auf Schießständen und
dergleichen insbesondere zum Sammeln und zur Aufnahme der Energie
der auftreffenden Geschossteile. Die Konstruktion solcher Vorrichtungen
richtet sich dabei hauptsächlich nach
der Energie der Geschosse, die beim Auftreffen auf die Bauteile
umgewandelt werden muss. Bei Lang- und Kurzfeuerwaffen erfordert
das Energieniveau der Geschosse sehr schwere Konstruktionen, die
in der Regel aus stabilen Blechplatten bestehen und durch Zusammenschweißen, Verschrauben
oder Steckverbindungen zu einer Geschossfanganlage zusammengesetzt
werden.
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Aus der
DE 102 22 564 A1 ist eine
derartige Geschossfangvorrichtung bekannt, die aus einzelnen Blechplatten
bestehen, die ausschließlich
aus Steckverbindungen zusammenhält.
Diese Geschossfangvorrichtung wird aus mehreren vertikalen Seitenteilen und
horizontalen Verbindungsplatten zusammengesetzt, die an einer Rückwand aufgehängt sind.
Die horizontalen Verbindungsplatten sind dabei nach hinten geneigt
und lamellenartig übereinander
angeordnet, so dass die auftreffenden Geschosse vertikal nach unten
umgelenkt und mindestens in der unteren Auffangkammer gesammelt
werden. Die horizontalen Verbindungsplatten sind dabei in einem
Winkel zur Vertikalen von vorzugsweise 45° geneigt, so dass die horizontal
auftreffenden Geschosse in einem Winkel von ca. 90° nach unten
umgelenkt werden. Dadurch wird insbesondere verhindert, dass die
auftreffenden Geschossteile durch ihre Auftreffenergie in Richtung
der Abschussstelle reflektiert werden. Dazu sind die horizontalen
Verbindungsplatten aus sogenannten Verschleißstäh len von mindestens 10 bis
15 mm Plattendicke gefertigt, die hauptsächlich durch ihre Schwerkraft
in Führungsschlitzen
der Seitenteile und der Rückwand
fixiert sind. Durch die auftreffenden Geschossteile entsteht aber
auch jeweils ein kleiner Rückstoßimpuls,
der die eingesteckten Verbindungsplatten entgegen der Einsteckrichtung bewegt.
Dadurch kann es mit der Zeit vorkommen, dass die Verbindungsplatten
aus den Schlitzen der Rückwand
herausrutschen und sich in ihrer Neigung verändern. Dabei ist es auch nicht
auszuschließen, dass
die Verbindungsplatten auch aus den vorderen Führungsschlitzen herauswandern
und dadurch eine nicht definierte Lage in der Geschossfangvorrichtung einnehmen
und erneut wieder in die Schlitze eingesteckt werden müssen.
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Auch bei verschraubten oder verschweißten Geschossfangvorrichtungen
ist es denkbar, lediglich die lamellenartig angeordneten Verbindungsplatten in
schrägen
Führungsschlitzen
oder auf schräg
nach hinten geneigten Halterungen lose anzuordnen, um die Aufbaumontage
zu vereinfachen oder eine Austauschbarkeit der Verbindungsplatten
zu ermöglichen.
Auch bei einer derartigen Anordnung der Verbindungsplatten kann
es durch die Geschosseinwirkung vorkommen, dass sich diese entgegen
der Schwerkraftwirkung aus den Führungsschlitzen
herausbewegen und erneut eingesteckt werden müssen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, derartige Geschossfangvorrichtungen so zu verbessern,
dass lose einlegbare Verbindungsplatten durch die auftreffenden
Geschosse nicht aus ihrer Montagelage herauswandern können.
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Diese Aufgabe wird durch die in Schutzanspruch
1 angegebene Erfindung gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass
durch die einrastbaren korrespondierenden Vorsprünge und Ausnehmungen eine sichere
Fixierung der hochbelasteten Verbindungsplatten ohne aufwändige Schraub-
oder Schweißarbeiten
ermöglicht
wird. Dadurch können
auch bei ansonsten verschraubten oder verschweißten Geschossfanganlagen lose
einlegbare Verbindungsplatten verwendet werden, die durch ihre sichere
Fixierung den Montageaufwand erheblich verringern.
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Die Erfindung hat weiterhin den Vorteil,
dass durch die korrespondierenden in den Ausnehmungen einrastbaren
Vorsprünge
diese sogleich bei der Herstellung der Platten, der Seitenteile
und/oder der Rückwände durch
eine Laserschneidmaschine herstellbar sind und somit keine zusätzlichen
Arbeitsgänge
weder für
die Herstellung noch für
die Montage erfordern.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
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1:
eine Geschossfangvorrichtung nach dem Stand der Technik;
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2:
eine seitliche ausschnittweise Ansicht auf drei fixierte Seitenteile,
und
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3:
einen Ausschnitt eines eingerasteten Vorsprungs in einer Ausnehmung.
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In
1 der
Zeichnung ist eine Geschossfangvorrichtung nach dem Stand der Technik
aus der
DE 102 22
564 A1 dargestellt, die zur Fixierung der losen Verbindungsplatten
1 mit
korrespondierenden Vorsprüngen
an den Seitenteilen und Ausnehmungen an den Verbindungsplatten
1 ausführbar ist.
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Die Geschossfangvorrichtung besteht
aus vier vertikalen Seitenteilen 2 aus vorzugsweise 15 mm
dicken Stahlplatten einer vorgehärteten
verschleißfesten
Stahllegierung (Verschleiß stahl),
die vorzugsweise für
derartige Geschossfangvorrichtungen verwendet wird. Zwischen den
beabstandeten Seitenteilen 2 sind die horizontalen Verbindungsplatten 1 vorgesehen,
die durch spezielle Steckverbindungen mit den Seitenteilen 2 verbunden
sind. Dabei sind die äußeren Verbindungsplatten 15 oben
und unten mit fest fixierbaren Zapfen versehen. Die Verbindungsplatten 1, 15 sind
nach hinten schräg
abfallend geneigt und bilden zur Vertikalen vorzugsweise einen Winkel
von 45°.
Dabei sind die Verbindungsplatten 1, 15 lamellenartig übereinander
angeordnet und bilden mit ihren schrägen Oberflächenseiten die wesentlichen
Aufprallflächen
zur Umlenkung der Geschosse. Die mit den Seitenteilen 2 verbundenen Verbindungsplatten 1 bilden
mit einer vertikalen Rückwand 3 eine
zusammensteckbare Gesamtbaugruppe, durch die zwischen den einzelnen
Vorrichtungsteilen Auffangkammern 4 für die Geschosse gebildet werden.
Zur Einsteckbarkeit der losen Verbindungsplatten 1 im inneren Bereich
der Geschossfangvorrichtung sind an der vorderen Kante der Seitenteile 2 schräg nach unten
gerichtete Längsschlitze 6 vorgesehen,
in die seitliche Zapfen 7 der Verbindungsplatten einschiebbar
sind. Zusätzlich
weist die Geschossfangvorrichtung auch an der Rückwand 3 noch rechteckige
oder quadratische Aussparungen 14 auf, in die an der hinteren
Längskante
angebrachte Zapfen 13 der Verbindungsplatten 1 einsteckbar sind,
um die Verbindungsplatten 1 in ihrer Schräglage zu
fixieren, das im übrigen
noch durch das relativ hohe Eigengewicht der dicken Verbindungsplatten 1 unterstützt wird.
Bei dieser Geschossfangvorrichtung bestehen mindestens die Seitenteile 2 und
die Verbindungsplatten 1 aus vorzugsweise 15 mm dicken Verschleißstahlteilen,
durch die insbesondere die Aufprallflächen gegen Verschleiß und Beschädigungen
geschützt
sind.
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Derartige Verschleißstähle haben
wegen ihrer Grundhärte
den Nachteil, dass sie nur schwer spanend verarbeitbar sind. Deshalb
werden die einzelnen Platten meist durch Laserschneidver fahren maßgenau aus
vorgelieferten Fertigungsplatten ausgeschnitten. Mit derartigen
Schneidmaschinen werden die einzelnen Plattenteile auch bei komplizierten Ausschnittmustern
mit passgenauen Steckvorrichtungen in Millimeterbruchteilen genau
ausgeschnitten. Dabei schneidet der Laserschneidkopf aus der Lieferplatte
die Außenkanten
der Seitenteile 2, der Rückwandteile 3 und
der Verbindungsplatten 1 stets rechtwinklig zu deren Oberflächen aus.
Die so geschnittenen Seitenteile 2, Rückwandteile 3 und
Verbindungsplatten 1 sind dabei für die Geschossfangvorrichtung
so genau gearbeitet, dass insbesondere keine weiteren glättenden
Bearbeitungsvorgänge
der Kanten mehr erforderlich sind.
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In der Praxis hat sich herausgestellt,
dass bei der Geschossfangvorrichtung nach der
DE 102 22 564 A1 die lose
eingeschobenen Seitenteile
2 im inneren Bereich, die ohne
entsprechende Zapfenverbindungen sind, bei häufiger Geschossbelastung teilweise
entgegen ihrer Einschubrichtung aus der Montagestellung herauswandern.
Dazu schlägt
die Erfindung eine einrastbare Fixierung im Bereich nahe der Vorderkante
der Seitenteile
2 vor, die in
2 der Zeichnung dargestellt ist. Dabei
zeigt
2 den Ausschnitt
eines Seitenteils
2 einer Geschossfangvorrichtung mit dessen
Vorderkante
5 und drei mit dieser verbundenen Verbindungsplatten
1.
In dem dargestellten Seitenteil
2 ist dabei für jede Verbindungsplatte
1 jeweils
ein schräger
Längsschlitz
6 vorgesehen,
der mit der Vorderkante
5 vorzugsweise einen Winkel von
45° bildet.
Der Längsschlitz
6 ist
vorzugsweise ca. 30 bis 50 mm lang und dient zur Aufnahme und Führung der
seitlichen Zapfen
7 an den Stirnflächen
8 der Verbindungsplatten
1.
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Die genaue Ausbildung der Steckverbindung der
seitlichen Zapfen 7 im Längsschlitz 6 der Seitenteile 2 ist
in 3 der Zeichnung im
einzelnen dargestellt. Die seitlichen Zapfen 7 sind dabei
so lang, dass sie höchstens
zur Hälfte
quer in die Längsschlitze 7 der
Seitenteile eingreifen. Die Längsschlitze 7 werden
im wesentlichen aus einer rechtwinkligen Aussparung gebildet, die
in einem Winkel von 45° zur vertikalen
Vorderkante 5 der Seitenteile 2 verläuft. Die
Innenkanten der Längsschlitze 7 sind
zu den Plattenoberflächen
rechtwinklig ausgeschnitten. An der unteren Schlitzkante 9 der
Seitenteile 2 ist ein nasenförmiger Vorsprung 10 vorgesehen,
der zur Vorderkante 5 des Seitenteils 2 abgerundet
und in Richtung der Rückwand 3 eine
rechtwinklige Kante 11 enthält. Dieser nasenförmige Vorsprung 10 besitzt eine
Höhe von
vorzugsweise 5 mm und eine Länge in
Richtung zur Rückwand 3 von
vorzugsweise 10 mm. Die gesamte Schlitzbreite bzw. -höhe des Längsschlitzes 6 beträgt deshalb
mindestens eine Höhe,
die der Dicke der Verbindungsplatten 1 oder des seitlichen
Zapfens 7 entspricht plus mindestens der Höhe des nasenförmigen Vorsprungs 10.
Bei einer Vorsprungshöhe
von ca. 5 mm und einer Plattendicke von 15 mm wird vorzugsweise
eine Schlitzbreite bzw. -höhe
von 22 mm vorgesehen. Diese nasenförmigen Vorsprünge 10 an
den Seitenteilen 2 werden vorzugsweise mit einer Laserschneidmaschine unmittelbar
bei der Herstellung der Seitenteile 2 mit ausgeschnitten,
mit denen beliebige Ausschnittsformen möglich sind und die programmgesteuert
vorgegeben werden.
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Durch die Abrundung des Vorsprungs 10 an den
Seitenteilen 2 lässt
sich die Verbindungsplatte 1 leicht in den Führungsschlitz 6 einstecken,
wobei die untere rechtwinklige Vorsprungskante 11 zur sicheren
einrastbaren Fixierung der Verbindungsplatte 1 auch bei
höherer
Geschossbelastung dient. Ein derartiger Vorsprung 10 könnte aber
auch sägezahnförmig oder
rechtwinklig ausgebildet sein, um eine derartige sichere einrastbare
Fixierung zu gewährleisten.
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Zu einer derartigen Fixierung der
Verbindungsplatten 1 an den Seitenteilen 2 ist
an den Stirnflächen 8 der
seitlichen Zapfen 7, die in die Führungsschlitze 6 eingreifen,
eine korrespon dierende Ausnehmung vorgesehen, durch die die Verbindungsplatten 1 in
die Seitenteile 2 bzw. in deren Vorsprünge 10 einrasten.
Dazu ist die Ausnehmung in der Verbindungsplatte 1 als
vertikale Nut 12 ausgebildet, die senkrecht zur Plattenoberfläche verläuft und
dessen Breite mindestens der Länge
des Vorsprungs 10 entspricht. Dabei ist eine Nutentiefe
vorgesehen, die nur etwa der halben Plattendicke entspricht, so
dass in einem Vorsprung 10 eines Seitenteils 2 zwei
Verbindungsplatten 1 nebeneinander einrastbar sind. Auch diese
Ausnehmungen 12 an den Verbindungsplatten 1 sind
auf einfache Weise. bei der Herstellung der Verbindungsplatten 1 mit
Hilfe einer Laserschneidmaschine bei der Ausbildung der seitlichen
Zapfen 7 mit ausschneidbar.
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Die lose einlegbaren Verbindungsplatten 1 besitzen
an jeder der beiden Stirnflächen 8 nicht
nur gleichartige Zapfen 7, sondern auch gleichartige nutenförmige Ausnehmungen 12,
die an jeder Seite der Verbindungsplatten 1 eine sichere
Fixierung gewährleisten.
Deshalb sind auch an den Seitenteilen 2 jeweils korrespondierende
Vorsprünge 10 angeordnet, in
die die Verbindungsplatten 1 bzw. dessen Ausnehmungen 12 einrastbar
sind.
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Allerdings ist es auch möglich, dass
die Vorsprünge 10 an
den Verbindungsplatten 1 und die korrespondierenden Ausnehmungen 12 an
den Seitenteilen 2 angeordnet werden. Es ist weiterhin
auch möglich,
dass die Verbindungsplatten 1 an an den Seitenteilen 2 angeordneten
Auflageschienen steckbar angeordnet sind, an denen gleichfalls entsprechende
korrespondierende Ausnehmungen 12 und Vorsprünge 10 vorgesehen
sein können.
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Zur lagegerechten Fixierung der Verbindungsplatten 1 in
ihrer schrägen
Ausrichtung sind an den Rückwänden 3 rechteckförmige Aussparungen 14 vorgesehen,
in die entsprechende Zapfen 13 an der Rückseite der Verbindungsplatten 1 wie
beim beschriebenen Stand der Technik einsteckbar sind. Bei einer
besonderen Aus führungsform
können
deshalb auch an der Rückwand 3 entsprechende
Vorsprünge 10 oder
Ausnehmungen 12 zur Fixierung angeordnet sein, die miteinander
korrespondieren. Derartige korrespondierende Vorsprünge 10 und
Ausnehmungen 12 an den Rückwänden 3 und der Rückseite
der Verbindungsplatten 2 können sowohl zusätzlich als
auch anstatt der Vorsprünge 10 und
Ausnehmungen 12 im Bereich der Längsschlitze 6 vorgesehen
sein.