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Die
Erfindung betrifft eine Möbelfront
mit einer Grundplatte, einer Dekorplatte und einer Griffleiste,
sowie eine Griffleiste für
eine solche Möbelfront. Bei
der Möbelfront
kann es sich beispielsweise um eine Schranktür oder um ein Vorderstück eines
Möbelauszugs
handeln.
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Bekannte
Möbeltüren weisen
zumeist eine Spanplatte als Grundplatte auf, die an der Vorderseite
durch eine flächig
anliegende Dekorplatte aus Kunststoff, Furnier oder dergleichen
verkleidet ist. Zum Öffnen
der Tür
bzw. zum Aufziehen des Möbelauszugs
ist zumeist am Rand der Grundplatte eine Griffleiste angebracht,
beispielsweise eine Profilleiste aus Aluminium oder Kunststoff mit
einem geeigneten Griffprofil, die sowohl die Grundplatte als auch
die Dekorplatte einfaßt.
Es sind auch Griffleisten bekannt, die in die Grundplatte eingelassen
sind. Um der Möbelfront
ein markanteres Aussehen zu verleihen ist es auch bekannt, die Grundplatte
in einem Randbereich etwas abzuschrägen oder abzurunden, so daß sie ein
gewisses Relief erhält,
dem dann auch die flächig
anliegende Dekorplatte folgt. Die Herstellung solcher Möbelfronten
ist jedoch relativ aufwendig.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Möbelfront zu
schaffen, die sich einfach herstellen läßt und dabei handhabungsfreundlich
ist und die Erzielung dekorativer Effekte ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
in den unabhängigen
Ansprüchen
angegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Bei
der erfindungsgemäßen Möbelfront
ist mindestens ein Rand der Dekorplatte von der Griffleiste eingefaßt und durch
die Griffleiste in Abstand zu der Grundplatte gehalten. Dies hat
den Vorteil, daß sich
die Griffleiste zur einfachen Befestigung der Dekorplatte nutzen
läßt, wobei
die Dekorplatte, da sie durch die Griffleiste in Abstand zur Grundplatte
gehalten wird, auch schräg
zur Grundplatte verlaufen oder eine gewisse Krümmung aufweisen kann, so daß ein gewisses
Relief der Möbelfront
erzielt wird und diese Möbelfrond,
beispielsweise im Falle einer Tür,
massiver wirkt, ohne daß ihr
Gewicht zunimmt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß aufgrund
des Abstands zwi schen der Dekorplatte und der Grundplatte eine größere Tiefe
für die
Griffleiste zur Verfügung
steht, so daß sich
das Griffprofil ergonomischer gestalten läßt.
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Die
Griffleiste wird durch ein Strangprofil, beispielsweise aus Aluminium
oder Kunststoff gebildet, das eine konkave Griffkontur bildet, an
die sich an einem Ende ein Befestigungsflansch für die Befestigung der Griffleiste
auf der Grundplatte und am entgegengesetzten Ende eine Fassung für den Rand der
Dekorplatte anschließt.
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Bevorzugt
wird ein die Griffkontur bildender Kernbereich der Griffleiste durch
ein Hohlprofil mit annähernd
parallelogrammförmigem
Querschnitt gebildet, das auf der Seite der Fassung zugleich ein Plateau
zur Abstützung
eines Randbereiches der Dekorplatte bildet.
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Bei
der Dekorplatte handelt es sich bevorzugt um eine halbsteife Platte,
beispielsweise eine MDF-Platte (mittteldichte Faserplatte), die
aufgrund ihrer Eigensteifheit und durch die Abstützung an der Griffleiste in
der jeweils gewünschten
Form gehalten wird. Die Grundplatte braucht daher nicht, zumindest nicht
auf ganzer Fläche
der Dekorplatte, an die Form der Dekorplatte angepaßt zu werden,
wodurch sich die Herstellung vereinfacht. Der Rand der Dekorplatte,
der der Griffleiste gegenüberliegt,
ist bevorzugt in einem geeigneten Fassungsprofil am Rand oder wahlweise
auch auf der Fläche
der Grundplatte gehalten. Ein hierfür geeignetes Fassungsprofil
ist in
DE 203 14 414
U1 näher
beschrieben. Die Dekorplatte kann unter Spannung und damit in einer
leicht gewölbten
Stellung zwischen der Griffleiste und dem Fassungsprofil gehalten
werden. Dies hat zugleich den Vorteil, daß die Dekorplatte sich einfach
lösen und
auswechseln läßt, so daß sich das
Dekor auf einfache Weise an die jeweiligen Kundenwünsche anpassen
läßt.
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In
einer Ausführungsform
ist die Griffleiste in der Nähe
eines Randes der Grundplatte angeordnet. In diesem Fall kann das
Profil der Griffleiste auch so gestaltet sein, daß es zugleich
den Rand der Dekorplatte einfaßt.
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In
einer anderen Ausführungsform
können auch
zwei Griffleisten spiegelbildlich zueinander auf der Fläche der
Grundplatte angeordnet sein. Die Möbelfront wird dann durch zwei
Dekorplatten verkleidet, die durch eine deko rative, durch die beiden
Griffleisten begrenzte Griffmulde voneinander getrennt sind. Wahlweise
können
in diesem Fall die beiden Griffleisten auch in einem Stück durch
eine einzige Profilleiste gebildet werden, so daß die gesamte Griffmulde eine
einheitliche Oberflächenbeschaffenheit
aufweist.
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Die
Griffleiste kann mit ihrem Befestigungsflansch direkt auf der Fläche der
Grundplatte oder wahlweise auch auf einem auf der Grundplatte angebrachten
Distanzstück
aus Holz oder Kunststoff befestigt sein.
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Um
zu vermeiden, daß sich
die Dekorplatte, die freitragend einen Teil der Grundplatte überspannt,
bei Druckbelastung verformt, oder um diese Verformung zumindest
zu begrenzen, können
auf der Grundplatte ein oder mehrere Stützprofile angebracht sein,
die die Dekorplatte von innen abstützen. Im Fall einer lichtdurchlässigen Dekorplatte
ist es auch möglich,
eine Lichtquelle im Hohlraum zwischen der Grundplatte und der Dekorplatte
anzubringen.
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Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
horizontalen Schnitt durch eine als Tür ausgebildete Möbelfront;
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2 einen
vergrößerten Querschnitt
einer Griffleiste der Möbelfront
nach 1; und
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3 bis 4 horizontale
Schnitte durch Möbelfronten
gemäß anderen
Ausführungsbeispielen.
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1 zeigt
als Beispiel für
eine Möbelfront eine
Tür 10,
die im gezeigten Beispiel auf der rechten Seite mit Hilfe eines
Scharniers 12 an einen nicht gezeigten Möbelkorpus
angeschlagen ist. Die Tür 10 weist
eine Grundplatte 14, beispielsweise in der Form einer Spanplatte
auf, die an der Vorderseite durch zwei spiegelbildlich zueinander
gewölbte
Dekorplatten 16 verkleidet ist. Die Dekorplatten 16 bestehen aus
einem halbsteifen Material und werden beispielsweise durch MDF-Platten
mit einem geeigneten Dekor gebildet. Die ein ander zugewandten vertikalen Ränder der
Dekorplatten 16 sind durch zwei spiegelbildlich zueinander
angeordnete, in ihrem Profil identische Griffleisten 18 in
Abstand zur Grundplatte 14 gehalten. Die Griffleisten 18 sind
auf einem plattenförmigen
Distanzstück 20 befestigt,
das seinerseits auf der Fläche
der Grundplatte 14 angebracht ist und das an die Oberflächengestaltung
der Dekorplatten 16 angepaßt oder wahlweise auch farblich
abgesetzt sein kann. Durch das Distanzstück 20 und die beiden Griffleisten 18 wird
eine verhältnismäßig tiefe
Griffmulde 22 begrenzt, die ein bequemes Öffnen der
Tür ermöglicht.
Vorteilhaft ist dabei, daß die
beiden symmetrisch angeordneten Griffleisten 18 einen bequemen
Eingriff in die Griffmulde 22 von jeder Seite her ermöglichen.
So kann beispielsweise ein Benutzer, der vor dem freien Ende der
Tür (links
in 1) steht, bequem mit der linken Hand die in 1 linke
Griffleiste 18 erfassen um die Tür zu öffnen und dann bequem mit der
rechten Hand Gegenstände
aus dem Schrank zu entnehmen.
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Die
einander entgegengesetzten äußeren vertikalen
Ränder
der Dekorplatten 16 sind lösbar in Fassungsprofile 24 gehalten,
die zugleich die Ränder der
Grundplatte 14 einfassen. Die Dekorplatten 16 sind
auf diese Weise zwischen den Fassungsprofilen 24 und den
Griffleisten 18 leicht unter Spannung gehalten, so daß sie eine
leicht gewölbte
Position einnehmen. Auf diese Weise erhält die Tür 10 insgesamt ein
dekoratives, leicht bombiertes Relief, das in der Mitte durch die
Griffmulde 22 optisch aufgelockert ist. Die Tür 10 wirkt
somit massiv und hochwertig, obgleich sie wegen des Hohlraums zwischen
den Dekorplatten 16 und der Grundplatte 14 nur
ein geringes Gesamtgewicht aufweist. An den oberen und unteren Rändern der
Tür können die
Hohlräume
zwischen den Dekorplatten und der Grundplatte durch geeignete Endkappen
verschlossen sein.
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Im
gezeigten Beispiel bestehen die Dekorplatten 16 aus einem
translzuenten Material, und auf der Grundplatte 14 sind
Langfeldleuchten 26, beispielsweise Kleinstleuchtstoffröhren angebracht,
die sich vertikal über
die Höhe
der Tür
erstrecken und diese von innen beleuchten.
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In 2 ist
das Profil einer der Griffleisten 18 vergrößert dargestellt.
Diese Griffleiste wird durch ein extrudiertes Strangprofil gebildet,
das im Kernbereich ein Hohlprofil 28 mit annähernd parallelogrammförmigen Querschnitt
aufweist, bei dem jedoch der innere, der Griffmulde 22 zugewandte
Schenkel eine leicht konkave, an die Fingerkuppen des Benutzers angepaßte Griffkontur 30 bildet.
Ein unterer Schenkel des Hochprofils 28 ist nach außen zu einem
Befestigungsflansch 32 verlängert, mit dem sich die Griffleiste
an das Distanzstück 20 anschrauben
läßt. Am entgegengesetzten
Ende des Hohlprofils 28 ist eine Fassung 34 mit
einem Nutprofil ausgebildet, die den Rand der Dekorplatte 16 einfaßt. Der
sich an die Fassung 34 anschließende obere Schenkel des Hohlprofils 28 bildet
ein Plateau 36 zur Abstützung
des Randbereiches der Dekorplatte. Durch die Wölbung ist die Dekorplatte 16 so
unter Spannung gehalten, daß sie praktisch
fugenlos an der äußeren Begrenzung
der Fassung 34 anliegt.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die beiden Griffleisten 18 durch eine Bodenplatte 38 zu
einem einstückigen
Griffmuldenprofil vereinigt sind. Außerdem ist bei diesem Ausführungsbeispiel
das Distanzstück 20 aus 1 fortgelassen, und
die Griffleisten 18 sind direkt auf der Grundplatte 14 befestigt,
so daß die
Dekorplatten 16 etwas flacher gewölbt sind. Auch in diesem Fall
ist jedoch die Tiefe der Griffmulde 22 noch größer als
die Dicke der Grundplatte 14, so daß eine ergonomische Anpassung
der Griffkonturen 30 an die Anantomie der Fingerkuppen
möglich
ist, ohne daß hierzu
die Grundplatte 14 im Bereich der Griffmulde bearbeitet
werden muß.
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4 zeigt
eine spiegelbildliche Anordnung von zwei schmaleren, jeweils auf
der Außenseite
angeschlagenen Türen 10.
Jede Tür 10 weist
hier eine einzelne Griffleiste 18 im Bereich ihres freien
Endes auf. Diese Griffleisten sind im gezeigten Beispiel auf flacheren
Distanzstücken 40 aus
Kunststoff befestigt, die zugleich die aneinandergrenzenden Ränder der Grundplatten 14 einfassen.
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5 zeigt
als weiteres Beispiel eine einzelne, diesmal auf der linken Seite
angeschlagene Tür 10 mit
nur einer einzigen Griffleiste 18 am freien Ende. Durch
die Dekorplatte 16 wird in diesem Fall nur ein Teil der
Oberfläche
der Grundplatte 14 verkleidet, und der der Griffleiste 18 entgegengesetzte
Rand der Dekorplatte 16 ist in einem Fassungsprofil 42 gehalten,
das in eine Nut der Grundplatte 14 eingelassen ist. Entsprechend
ist es auch bei den Ausführungsbeispielen
nach 1 oder 3 möglich, daß sich die Dekorplatten 16 nur über einen
Teil der Fläche der
Grundplatte 14 erstrecken und jeweils in einen dem Fassungsprofil 42 entsprechendem
Fassungsprofil gehalten sind.
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Ebenso
ist bei den Ausführungsformen
nach 1 und 3 auch möglich, die Griffmulde 22 außermittig
anzuordnen, so daß die
Dekorplatten 16, wenn sie sich bis zum Rand der Grundplatte 14 erstrecken,
unterschiedliche Breiten haben.