-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schalungselement und eine Dichtleiste
zur Herstellung von Betonfertigteilen, in welche das Schalungselement
als verlorene Schalung mit eingegossen wird. Ferner betrifft die
vorliegende Erfindung ein derartiges Betonfertigteil mit eingegossenem
Schalungselement. Das Schalungselement bildet nach dem Vergießen mit
Beton eine Randbegrenzung des Betonfertigteils, wie z.B. eine frontale
Sichtfläche
eines Wand- oder Deckenelementes. Insbesondere bezieht die vorliegende
Erfindung auf Betonfertigelemente für Balkone, bei denen die frontale
Sichtfläche durch
das Schalungselement gebildet wird.
-
Derartige
Schalungselemente, welche als verlorene Schalungen in gegossenen
Betonfertigteilen eingebettet werden, sind in verschiedener Form und
Ausgestaltung aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei wird das
Schalungselement auf eine ebene Stahlplatte eines Gusstisches aufgestellt
und von der Innenseite her, die gegenüber der Sichtseite des Schalungselementes
liegt, mit Flüssigbeton
vergossen. Dies geschieht herkömmlicherweise
in einem Betonfertigteilwerk, kann aber gegebenenfalls auch vor
Ort erfolgen. Die als Randbegrenzung dienenden Schalungselemente
können
einseitig oder an mehreren Seiten des herzustellenden Betonfertigteils vorgesehen
sein. So kann beispielsweise zur Herstellung eines Balkon-Fertigteils
auf drei Seiten jeweils ein solches Schalungselement in den entsprechenden
Längen
vorgesehen werden. Die Schalungselemente werden hierfür auf die
erforderliche Länge
und auf Gehrung zugeschnitten und für das Ver gießen mit
Beton auf der Stahlplatte fixiert und gegebenenfalls über entsprechende
Verbindungsmittel miteinander verbunden.
-
Im
Bereich von Deckenelementen ist es häufig erforderlich, dass die
Betonfertigteile an der Unterseite mit einer Wassernase oder Tropfnase
ausgebildet sind. Zu diesem Zweck kann eine nutförmige Aussparung im Schalungselement
oder im anzugießenden
Beton vorgesehen sein. Die dadurch entstehende Kante an der Unterseite
des Teils verhindert, dass Regenwasser, welches an der Stirnseite
auftrifft, über
die Unterseite des Betonfertigteils in Richtung auf eine Hauswand
hin fließt
(Kriechen von Tropfwasser). Das Wasser tropft nämlich an der im Vorderbereich
an der Unterseite vorgesehenen Wassernase bzw. Kante der nutförmigen Aussparung
ab. Zum Herstellen derartiger Wassernasen ist es bekannt, Profilleisten
vor dem Angießen
des Betons an der Unterseite der Schalungselemente vorzusehen.
-
Aus
der
DE 200 09 269 ist
es bekannt, eine streifenförmige
Dichtleiste in eine entsprechende Nut an der Unterseite des Schalungselementes
einzustecken. Die Nut ist hier schräg ausgerichtet, so dass nach
dem Vergießen
mit Beton eine V-förmige Nut zum
Bilden der Wassernase freigespart bleibt. Bei diesem bekannten Schalungselement
mit Profilleiste besteht die Gefahr, dass flüssiger Beton unter der Dichtleiste
hindurchdringen kann, wenn auf dem Gusstisch, Unebenheiten, Schmutzpartikel,
Betonreste oder dergleichen gegeben sind.
-
Aus
der DE-U-94 21 987 ist ein weiteres Schalungselement mit einer Profilleiste
zum Ausbilden von Wassernasen bekannt. Die Profilleiste ist hier
aus einem gummielastischen Material gebildet. Daher besteht hier
die Gefahr, dass sie schon vor dem Vergießen die Profilleiste z.B. beim
Transport beschädigt
werden kann, so dass Beton stellenweise hindurchkriechen kann. Dies
führt zu
einer unsauberen Kantenbildung und einer Verschmutzung des randseitigen
Schalungselementes im sichtbaren Bereich des Betonfertigteils.
-
Die
vorliegende Erfindung hat demgegenüber zur Aufgabe, ein Schalungselement
und eine Profilleiste, sowie ein Betonfertigteil mit einem solchen
Schalungselement und einer solchen Profilleiste bereitzustellen,
welche ein Kriechen von Beton in den sichtbaren Bereich des Betonfertigteils
jeder Zeit effektiv vermeiden, und auf leichte An und Weise zu handhaben
sind.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Schalungsteil mit den Merkmalen des Anspruchs
1, durch eine Dichtleiste mit den Merkmalen gemäß Anspruch 13, sowie durch
ein Betonfertigteil mit den Merkmalen gemäß Anspruch 16 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Das
erfindungsgemäße Schalungselement, das
als verlorene Schalung für
die Herstellung von Betonfertigteilen dient, weist eine Platte auf,
die eine Randbegrenzung des Betonfertigteils bildet. Unter Randbegrenzung
werden vorliegend stirnseitige Platten verstanden, welche quer zu
dem angegossenen Beton des Betonfertigteils beispielsweise als Sichtfläche vorgesehen
sind. Das Schalungselement weist des Weiteren eine Dichtleiste auf,
welche in eine Nut an einer Unterseite der Platte über einen
Halteabschnitt einsteckbar ist. Das erfindungsgemäße Schalungselement
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtleiste im Querschnitt
im Wesentlichen Y-förmig mit
mindestens einem parallel zur Unterseite der Platte sich erstreckenden,
horizontalen Zwischenabschnitt ausgebildet ist und mindestens einer
davon schräg
nach unten vorragenden Dichtlippe. Die Dichtleiste verhindert so
effektiv jedes Unterlaufen von Frischbeton beim Angießen von
flüssigem
Beton an das mit der Dichtleiste versehenem Schalungselement. Somit
ist gewährleistet,
dass die Nut, welche die Wassernase des fertigen Betonfertigteils
bildet, bei gleichbleibender Qualität und ohne Beeinträchtigung
durch den flüssigen
Beton gegeben ist. Das Gießen
von Betonfertigteilen erfolgt auf großflächigen, als Unterlage dienenden
Stahlplatten, wobei der flüssige
Beton unter Rütteln
oder Schütteln
verdichtet wird. Der Druck auf das randseitige Schalungselement
und die Dichtung an der Nut des Schalungselementes ist somit relativ
hoch. Für
die Qualität
des fertigen Betonfertigteils ist eine sichere Abdichtung dieser
Nut ein wichtiger Faktor. Durch die erfindungsgemäße Dichtleiste
mit Y-förmigem
Querschnitt und zunächst
einem horizontalen Zwischen-Abschnitt, an den sich schräg nach unten
hin vorragende Dichtlippen anschließen, wird gewährleistet,
dass kein flüssiger
Beton beim Gießen
in die Nut eindringen kann. Die Dichtlippe ist durch den horizontalen
Zwischen-Abschnitt der Dichtleiste zusätzlich gegen ein Eindringen
von Flüssigbeton
gesichert. Die erfindungsgemäße Dichtleiste
bildet so eine zusätzliche Trennschicht
oder Abdichtungsebene zwischen dem Flüssigbeton und der eine Randbegrenzung
bildenden Platten des Schalungselementes. Durch die schräg nach unten
vorragende Dichtlippe ist außerdem
ein relativ großer
Höhenausgleich
bzw. Toleranzausgleich seitens der Bodenplatte einer Gießvorrichtung
gegeben. Die so nach unten abkragenden Dichtlippen können Unebenheiten
und Höhenunterschiede
auf Grund von Verschmutzungen oder einer Korrosion der Gussplatte
aus Stahl über
einen relativ großen
Bereich hin ausgleichen. Die Dichtlippen verformen sich je nach
den Gegebenheiten mehr oder weniger stark und dichten die Nut somit
effektiv gegenüber
dem flüssigen
Beton beim Gießvorgang
ab. Zudem wird ein anschließendes
Entfernen der Dichtleiste nicht behindert. Der Halteabschnitt der
Dichtleiste in der Nut der Platte ist erfindungsgemäß beabstandet
von der betonseitigen Dichtlippe der Dichtleiste durch den Zwischen-Abstand.
Das Entfernen der Dichtleiste nach dem Gießen des Betonfertigteils wird
so erleichtert.
-
Durch
den mindestens einen, horizontalen Zwischen-Abschnitt der Dichtleiste,
welcher sich an der Unterseite der Platte entlang erstreckt, wird
einerseits vermieden, dass die Dichtleiste unkontrolliert im Verhältnis zur
Platte des Schalungselementes abknicken kann. Des Weiteren ist so
eine zusätzliche
Trennebene zuwischen dem flüssigen
Beton und der beim Gießen
freizuhaltenden Nut zum Ausbilden der Wassernase gegeben. Außerdem erlaubt
der horizontale Zwischen-Abschnitt
der Dichtleiste ein einfaches und effektives Fixieren derselben
in der Nut der Platte. Durch den mindestens einen horizontalen Abschnitt wird
eine ebene Fläche
bereitgestellt, über
welche die Dichtleiste über
Presswerkzeuge, wie z.B. einen Abroller in die Nut eingedrückt werden
kann. Die Fixierung der Dichtleiste in der Nut kann über Klemmung,
Klebung oder jedes andere, dem Durchschnittsfachmann hierfür bekannte
Mittel erfolgen. Somit kann die Profilleiste sauber und auf einfache Art
und Weise an der Platte des Schalungselementes befestigt werden.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schalungselements
ist die Dichtleiste im Querschnitt symmetrisch ausgebildet, wobei
die Dichtlippen der Dichtleiste jeweils durch einen Zwischen-Abschnitt
von der Nut beabstandet sind. Durch die symmetrische Ausbildung
der Dichtleiste ist es gewährleistet,
dass beim Aufsetzen des Schalungselements auf die Gussplatte ein
sicherer Stand auch vor dem Fixieren mittels Magnetelementen oder
dergleichen gewährleistet
ist. Die Standsicherheit des Schalungselementes erleichtert die Handhabung
beim Vorbereiten des Beton-Gießvorgangs.
Außerdem
wird nach dem Fixieren des Schalungselementes mittels Magnetelementen
und dergleichen eine zusätzliche
Erhöhung
der Dichtigkeit seitens des anzugießenden Betons bereitgestellt:
die gegenüberliegende
Dichtlippe wirkt für
die betonseitige Dichtlippe im Zusammenhang mit dem in der Nut befindlichen
Halteabschnitt der Dichtleiste wie eine Art Hebelarm, so dass die
betonseitige Dichtlippe stärker
auf die Stahlplatte der Gießvorrichtung
gedrückt
wird. Die Dichtigkeitswirkung ist hierdurch erhöht. Außerdem wird der Halt der Dichtleiste
in der Nut der Platte verbessert, da lediglich lineare Kräfte in Richtung
der Längsrichtung
der Nut erzeugt werden. Querkräfte,
wie sie bei schräg
eingesetzten Dichtlippen im Stand der Technik beispielsweise gegeben
waren, sind so vermieden. Der Halt der Dichtleiste innerhalb der
entsprechend geformten Halte-Nut in der Platte des Schalungselementes
wird so verbessert.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
mindestens eine Dichtlippe im Verhältnis zu den mindestens einen
Zwischen-Abschnitt und dem Halteabschnitt der Dichtleiste durch eine
Sollbiegestelle und/oder durch eine Materialverjüngung zu dem freien Ende der
Dichtlippe hin biegeelastisch. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass entlang der Unterseite der Platte des Scha lungselementes Unebenheiten
in dem Untergrund bzw. der Gießplatte über einen
großen
Bereich hin ausgeglichen werden können. Die schräg nach unten
hin abkragenden Dichtlippen sind bezüglich der Dichtleiste leicht
verbiegbar, so dass sie sich im Fall von Unebenheiten in der Stahlplatte
des Gusstisches jeweils dementsprechend anpassen können. Der
Toleranzanpassungsbereich ist hierbei gegenüber herkömmlichen Dichtleisten vergrößert, da
die Dichtlippen außerhalb
und beabstandet von der Nut zum Ausbilden der Wassernase angeordnet
sind. Durch das biegeelastische Anlenken, ähnlich einem Gelenk, können die
Dichtlippen einen größeren Bereich zwischen
der Unterseite und der Platte des Schalungselementes und der Stahlplatte
der Gießvorrichtung
ausgleichen, da gezielt eine Biegeelastizität zwischen den horizontalen,
flach an der Unterseite anliegenden Abschnitten der Dichtleiste
und den Dichtlippen vorgesehen ist.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Halteabschnitt der Dichtleiste gegenüber den anderen Abschnitten
durch seine Form und/oder durch seine Dicke verstärkt ausgebildet.
Die Verstärkung über die
Form des Halteabschnittes kann beispielsweise durch eine kastenförmig geschlossene
Querschnitts-Profilform realisiert werden. Die Verstärkung mittels
der Dicke wird durch entsprechende Formwerkzeuge beim Herstellen
der Dichtleiste realisiert. Vorteilhafterweise ist die Verstärkung eine
dreieckförmige,
geschlossene Ausbildung innerhalb des Halteabschnitts der Dichtleiste, welche
sich in eine formentsprechende Erweiterung der Halte-Nut der Platte
des Schalungselementes anschmiegt. Durch diese An der Verstärkung wird vermieden,
dass beim Einsetzen der Dichtleiste diese seitlich abknicken kann
und auf Grund der Beschädigung
es zu undichten Stellen beim Gießen des Betonfertigteils kommen
kann. Eine formentsprechende Erweiterung, beispielsweise in Form
einer dreieckförmigen
Kastenform, am Halteabschnitt der Dichtleiste hat den Vorteil, dass
die Dichtleiste lagegenau positioniert wird und sich seitlich zusätzlich durch
die schräg
verlaufenden Flächen
innerhalb der Nut der Platte des Schalungselementes abstützen kann.
Somit wird effektiv ein Abknicken oder Wegknicken während dem
Einsetzvorgang der Dichtleisten in die Nut vermieden.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Halteabschnitt der Dichtleiste mit auf die Innenabmessung der Nut
angepassten, seitlich vorragenden Widerhaken versehen. Die vorragenden
Widerhaken im Inneren der Nut bilden so zwischen sich Aufnahmeräume für einen
Klebstoff, der auf die Dichtleiste vor ihrem Einsetzen aufgebracht
wird. Außerdem
bieten die Vorsprünge
eine gewisse Vorarretierung der Klemmleiste, so dass diese auch
vor einem Aushärten
eines Klebstoffs in der Halte-Nut festhakt. Des Weiteren haben die
Vorsprünge
den Vorteil, dass etwaige Schwankungen in den Toleranzen der Innenabmessungen
der Nut bzw. der Außenabmessung
der Dichtleiste auf einfache Art und Weise ausgeglichen werden können. Nicht zuletzt
hat diese Vorkehrung den Vorteil, dass ein eingebrachter Klebstoff
beim Entfernen der Dichtleiste mit dieser herausgebracht wird und
somit nicht im Inneren der Nut zurückbleibt.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Dichtleiste in der Nut der Platte des Schalungselementes mittels
einer Klebung fixiert. Die Klebung ermöglicht eine sichere und dennoch
lösbare
Fixierung der Dichtleiste unabhängig
von der Art und Konsistenz des Werkstoffes der Dichtleiste. Die
Klebung kann beispielsweise mittels eines Heißklebers erfolgen, der unter
Druck und unter Hitze bandförmig
auf die Seiten des Halteabschnitts der Dichtleiste aufgebracht wird.
Andere Verbindungsmittel, wie z.B. eine Klemmung, eine Haftung auf
Grund der Oberflächenrauhigkeit,
eine Presspassung mit Widerhaken oder dergleichen sind ebenfalls
möglich.
Auch Kombinationen dieser Fixierungsarten sind denkbar.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Dichtleiste aus einem harten oder mindestens halbharten Kunststoff
gebildet, insbesondere aus einem PVC. Die Dichtleiste kann so auf
einfache Art und Weise hergestellt werden und ist gegenüber allem
gegenüber
einer Beschädigung beim
Transport oder bei der Handhabung vor Ort in einem Betonfertigteilwerk
geschützt.
Hierdurch ist eine wirksame Abdichtung vor dem Flüssigbeton
jeder Zeit gewährleis tet.
Die Ausbildung der Dichtleiste aus einem harten oder halbharten
Kunststoff hat des Weiteren den Vorteil, dass die anschließende Ablösung, d.h.
nach dem Gießen
des Betonfertigteils, erleichtert wird.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht
die Platte des Schalungselements aus einem extrudierten Beton mit
einer Faserverstärkung.
Hierdurch kann die Platte des Schalungselements relativ dünn ausgebildet
sein und dennoch eine ausreichende Steifigkeit für die Verarbeitung im Betonfertigteilwerk
aufweisen. Auch ist so das Gesamtgewicht des Schalungselements reduziert.
Vorzugsweise ist der Beton der Platte ein B-85-Beton mit Kornanteilen
von 0–8
mm. Die Faserverstärkung
kann beispielsweise aus Polypropylenfasern bestehen, die beim Extrudieren
der Platte in den Beton mit eingebettet werden.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die
Platte an ihrer Rückseite eine
Mehrzahl von wulstartigen Vorsprüngen
auf, welche zwischen sich Nuten mit Hinterschneidungen bilden. Die
Vorsprünge
bieten einerseits eine erhöhte Steifigkeit
in Längsrichtung
auch bei einer sehr schmalen Platte. Zum anderen erlauben sie eine
gute Verankerung der Platte des Schalungselementes in den anzugießenden Beton
des Betonfertigteils. Außerdem
können über die
wulstartigen Vorsprünge einzelne
Platte auf Stoß oder
auf Gehrung untereinander durch entsprechende Verbindungsmittel
verbunden werden, wie z.B. Klammern, Rohre oder andere Halteprofile.
Auch die Nuten mit Hinterschneidungen können für eine Klemm-Verbindung zum
Verbinden mehrerer Schalungselemente untereinander verwendet werden.
Diesbezüglich
wird auf die Offenbarung der vom gleichen Anmelder stammenden
DE 200 09 269 U1 verwiesen,
deren Offenbarungsinhalt hinsichtlich der Verbindungsmittel und
entsprechend geformten Nuten bzw. Vorsprüngen hier explizit mit einbezogen
wird.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
wulstartigen Vorsprünge modulartig
für unterschiedliche
Größen von
Platten der Schalungselemente aufeinander abgestimmt, derart, dass
sie größenvariabel
zueinander über
das Verbindungselement jeweils aneinander fixierbar sind. Auf diese
Weise können
unterschiedlich hohe Schalungselemente beliebig miteinander kombiniert und
zusammengesteckt werden. Die Verbindungselemente können entweder
in die Nuten mit Hinterschneidungen oder auf die wulstartigen Vorsprünge einfach
aufgeklipst werden. Das Verbindungselement ist hier vorzugsweise
ein geschlitztes Kunststoffrohr. Das Rohr ist derart geschlitzt,
dass es auf die Vorsprünge
aufgedrückt
werden kann und formschlüssig
an dem Vorsprung jeweils hält.
Diese modulartige Bauweise von unterschiedlich großen Schalungselementen
erfordert keine aufwendige Fixierung bei unterschiedlich hohen Seiten-
oder Vorderelementen für
Betonfertigteile.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
untere Nut für
die Dichtleiste in etwa mittig zwischen je zwei ebenen Auflageflächen der
Platte vorgesehen. Das Schalungselement weist so eine gute Standfestigkeit
auf, mit oder ohne eingesteckter Dichtleiste. Das Schalungselement bleibt
so auch ohne seitliche Fixierung bei der Montage auf einer Gussplatte
selbstständig
stehen.
-
Die
erfindungsgemäße Dichtleiste
für die Herstellung
von Betonfertigteilen mit einem als verlorene Schalung in dem Beton
eingegossenem Schalungselement weist einen Halteabschnitt zum Befestigen
an einer randseitigen Platte auf. Die randseitige Platte bildet
beispielsweise die Sichtfläche
eines Balkons oder ähnlichem.
Die erfindungsgemäße Dichtleiste
dient dem Herstellen einer nutförmigen
Aussparung an der Unterseite, die als Wassernase wirkt. Die erfindungsgemäße Dichtleiste
ist im Querschnitt im Wesentlichen Y-förmig ausgebildet mit mindestens
einem, parallel zur Unterseite der Platte sich erstreckenden horizontalen
Zwischen-Abschnitt und mindestens einer davon schräg nach unten über die Unterseite
vorragenden Dichtlippe. Die Profilleiste kann so auf einfache Art
und Weise an der Platte des Schalungselementes fixiert werden, da
eine ebene untere Fläche
gegenüber
dem Halteabschnitt bereitgestellt wird, an welcher Mittel zum Eindrücken, wie z.B.
ein Abroller, flächig
angreifen können.
Die Profilleiste kann in der Nut durch Klebung oder durch Klemmen
fixiert werden oder einer Kombination davon. Der mindestens eine
horizontale Zwischen-Abschnitt bietet außerdem eine zusätzliche
Trennebene zu dem flüssigen
Frischbeton beim Gießen
der Betonfertigteile. Die Abdichtung der die Wassernase bildenden
Nut ist so sicher gewährleistet.
Die Profilleiste ist auch nach einem Fertigstellen eines Betonfertigteils
auf einfache Art und Weise wieder entfernbar, da sie eine nach unten
vorragende Dichtlippe aufweist, die leicht ergriffen werden kann.
Nach einem vorteilhaften Aspekt der Erfindung ist die Dichtleiste symmetrisch
ausgebildet. Hierdurch wird vermieden, dass sie von den Arbeitern
im Bodenfertigteilwerk falsch herum eingebaut wird. Außerdem begünstigt die
symmetrische Ausbildung die Standfestigkeit von Schalungselementen,
in welche die Dichtleiste an der Unterseite eingesteckt ist.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Dichtlippen
der Dichtleiste im Verhältnis zu
den anderen Abschnitten biegeelastisch ausgebildet. Dies kann durch
Sollbiegestellen und/oder durch eine Materialverjüngung im
Sinne einer gelenkartigen Anbindung der Dichtlippen an den Rest
des Profils verwirklicht werden. Die Biegeelastizität begünstigt die
Anpassung an Unebenheiten, die auf der Gießplatte einer Vorrichtung zur
Herstellung von Betonfertigteilen vorhanden sein können. Somit
ist die Dichtungswirkung verbessert.
-
Die
Erfindung betrifft ebenso ein Betonfertigteil mit einem randseitigen
Schalungselement, welches rechtwinklig zu einer angegossenen Betonplatte
vorgesehen ist (L-förmiges
Betonfertigteil), und wobei eine nutförmige Aussparung für eine Wassernase
an der Unterseite vorgesehen ist. Das Betonfertigteil umfasst ein
erfindungsgemäßes Schalungselement
und eine erfindungsgemäße Dichtleiste.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung werden beim Lesen der nachfolgenden,
detaillierten Beschreibung offenbar, in welcher detaillierte Ausführungsbeispiele
mit Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung
beschrieben sind, in welcher:
-
1 eine
Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Schalungselementes
mit eingesteckter Dichtleiste in offener Form ist;
-
2a–2d Schnittenansichten
von verschiedenen Ausführungsbeispielen
einer erfindungsgemäßen Dichtleiste
mit unterschiedlichen Querschnittsformen sind;
-
3 eine
Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schalungselementes
mit angegossenem Beton und Klemm-Verbindungselementen ist; und
-
4 Schnittansichten
von Platten für
das Schalungselement gemäß der Erfindung
unterschiedlicher Größen und
mit modularartig aufeinander abgestimmten Vorsprüngen bzw. Nuten sind.
-
In 1 ist
eine Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schalungselementes
mit eingesteckter Dichtleiste und Verbindungselementen dargestellt.
Das Schalungselement 1 dient als sogenannte verlorene Schalung
zur Herstellung von Betonfertigteilen, indem es auf eine Platte
(nicht dargestellt) einer Betongießvorrichtung aufgestellt und
fixiert wird und Flüssigbeton an
der Innenseite 6 des Schalungselements 1 angegossen
wird. Das Schalungselement 1 weist eine Platte 2 auf,
die aus einem feinkörnigen
Material besteht und eine randseitige Begrenzung des Betonfertigteils
bildet. Die Platte 2 bildet beispielsweise eine Sichtfläche eines
Balkons und weist gegenüber
dem anzugießenden
Beton eine glatte und saubere Oberfläche auf. Die Platte 2 ist
durch Extrudieren von faserverstärktem
Beton hergestellt. Durch das Extrudieren der Platte 2 kann
diese sehr schlank ausgebildet sein und dennoch die erforderliche
Steifigkeit durch eingebettete Fasern, wie z.B. Polypropylenfasern,
aufweisen. Auf der Innenseite 6 weist die Platte eine Mehrzahl
von wulstartigen Vorsprüngen 11 auf, die
einerseits zur Verankerung im anzugießenden Beton (nicht dargestellt)
dienen und andererseits zur Fixierung von Verbindungselementen 13.
Das Verbindungselement 13 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
ein geschlitztes Kunststoffrohr, welches entweder auf den Vorsprüngen 11 oder
in den hinterschnittenen Nuten 12 fixierbar ist. An der
Unterseite 7 der Platte 2 ist eine Nut 4 vorgesehen,
die dem Bilden einer Wassernase oder Tropfkante dient. Die Wassernase
ist insbesondere bei Balkonelementen erforderlich, damit auf die
Sichtfläche 5 auftreffendes
Regenwasser nicht an der Unterseite des Balkons bis an die Hauswand
fließen
kann (sogenanntes Kriechen). Das Wasser tropft an der durch die
Nut 4 gebildeten Kante ab. Damit die Wassernase und der
vordere Bereich der sichtbaren Platte 2 nicht durch Flüssigbeton beim
Gießen
des Fertigteils verschmutzt wird, ist erfindungsgemäß eine Dichtleiste 3 in
die Nut 4 eingesteckt. Die Dichtleiste 3 ist im
Querschnitt im Wesentlichen Y-förmig
gebildet und bei diesem Ausführungsbeispiel
als ein offenes Profil realisiert. Alternativ kann die Dichtleiste 3 auch
ein geschlossenes Kasten-Profil aufweisen.
-
Die
Profilleiste 3 weist einen Halteabschnitt 3.1 auf,
der eine der Form der Nut 4 entsprechende Form aufweist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Halteabschnitt 3.1 mit Vorsprüngen bzw. Widerhaken 9 versehen,
die einerseits dem Verhaken in der Nut 4 und andererseits
als Aufnahmeraum für
einen Kleber dienen. Die Widerhaken 9 haben außerdem den
Vorteil, dass beim anschließenden
Entfernen der Profilleiste (nach dem Aushärten des Betons des Fertigteils)
der Kleber aus der Nut wiederherausgebracht wird, wenn die Profilleiste 3 herausgerissen wird.
Die Profilleiste 3 weist erfindungsgemäß einen Zwischen-Abschnitt 3.2 auf,
der sich parallel und horizontal an der Unterseite 7 der
Platte 2 erstreckt, sowie eine daran sich anschließende Dichtlippe 3.3.
Die Dichtlippe 3.3 ragt schräg von der Unterseite 7 nach unten
hervor. Die Dichtlippe 3.3 ist vorzugsweise biegeelastisch
an dem Zwischen-Abschnitt 3.2 durch eine Sollbiegestelle 8 angelenkt.
Eine Elastizität
der Dichtlippe 3.3 kann jedoch auch ohne eine Sollbiegestelle 8 durch
Verwenden eines halbstarren Kunststoff-Materials (PVC) hergestellt
werden. Die Profilleiste ist bei diesem Ausführungsbeispiel symmetrisch
ausgebildet, so dass an der Unterseite jeweils zwei ebene Flächen durch
die Abschnitte 3.2 gebildet werden, an welche ein Werkzeug
zum Eindrücken der
Dichtleiste 3 angreifen kann, wie z.B. ein Abroller. Außerdem ist
die Standfestigkeit durch die symmetrische Ausbildung verbessert.
Die schräg
nach unten vorragenden Dicht lippen 3.3 erlauben einen relativ großen Ausgleich
von Unebenheiten einer Platte einer Gussvorrichtung bis hin zu einem
Bereich von beispielsweise 3 bis 6 mm. Herkömmliche Dichtungsprofile, wie
sie bisher bekannt waren, erlaubten nur einen Toleranzausgleich
in der Größenordnung
von etwa 2 mm. Die Dichtungsleiste 3 ist vorzugsweise aus
einem halbstarren PVC-Material durch Extrudieren hergestellt. Zum
Einkleben der Dichtleiste 3 kann ein Heiß-Kleber
verwendet werden, der unter Druck aufgebracht wird und anschließend schnell
aushärtet.
Die Platte 2 des erfindungsgemäßen Schalungselementes 1 ist
jeweils an den Kanten durch Wegbrechen mit Schrägflächen 15 ausgebildet,
wodurch einerseits ein Beschädigen
der Kanten vermieden wird und andererseits die Ästhetik des Fertigteils verbessert
wird.
-
Die 2a bis 2d zeigen
verschiedene Varianten von erfindungsgemäßen Profilleisten mit unterschiedlichen
Querschnittsformen: 2a zeigt einen Querschnitt Y-förmige Dichtleiste 3 in
offener Form (vgl. auch 1). Der Halteabschnitt 3.1 ist
mit seitlich vorragenden Widerhaken 9 ausgebildet, kann jedoch
alternativ auch glatt sein. Entsprechend der Form der Nut ist der
Halteabschnitt 3.1 Y-förmig erweitert.
Die Dichtlippen 3.3 sind zu den freien Enden hin verjüngt ausgebildet
und über
Sollbiegestellen 8 an den horizontalen Zwischen-Abschnitten 3.2 angelenkt. 2b zeigt
eine ähnliche
Variante mit dem Unterschied, dass hier ein geschlossenes Profil
verwendet wird. Es entsteht ein dreieckfömiges Zwischenteil (Kastenprofil),
der die Steifigkeit der Dichtleiste verbessert. Ein seitliches Wegknicken
wird so vermieden. In 2c ist eine nicht-symmetrische
Variante dargestellt, wobei lediglich auf der Seite des anzugießenden Flüssigbetons
ein Zwischen-Abschnitt 3.2 vorgesehen ist. In 2d ist
im Querschnitt eine andere Variante einer erfindungsgemäßen, Y-förmigen Dichtleiste 3 dargestellt.
Der Halteabschnitt 3.2 ist geradlinig und glatt ausgebildet,
entsprechend einer Nut, die keine Mündungserweiterung aufweist.
Selbstverständlich
ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Varianten beschränkt und umfasst
alle Y-förmigen
Dichtleisten, solange sie die Merkmale der unabhängigen Ansprüche aufweisen.
-
Die 4 zeigt
einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung. Die Platten 2 der
Schalungselemente 1 weisen unterschiedliche Größen auf,
die modulartig derart aufeinander abgestimmt sind, dass sie dennoch über ein
und dieselben Verbinder je nach Bedarf verbunden werden können. Hierfür weist jede
Platte 2 auf der Innenseite 6 (betonseitig) in
der Höhe
und in den Abmessungen jeweils aufeinander abgestimmte Vorsprünge 11 und
Nuten 12 auf. Die wulstartigen Vorsprünge 11 dienen einem
Aufstecken oder Aufklipsen eines Verbindungselements 13,
im vorliegenden Beispiel ein geschlitztes Kunststoffrohr. Gleichermaßen dienen
die in entsprechenden Höhen jeweils
vorgesehenen Nuten 12 mit Hinterschneidungen dem Aufnehmen
der rohrförmigen
Verbindungselemente 13, welche klemmend eingesetzt werden können. Somit
können
die unterschiedlich großen Platten 2 (Größenvarianten
A bis D) beliebig untereinander kombiniert werden und bilden so
ein modulartiges System zur Herstellung von Betonfertigteilen, mit
vielfältigen
Kombinationsmöglichkeiten.
-
- 1
- Schalungselement
- 2
- Platte
- 3
- Dichtleiste
- 3.1
- Halteabschnitt
- 3.2
- Zwischen-Abschnitt
- 3.3
- Dichtlippe
- 4
- Nut
(Wassernase)
- 5
- Sichtfläche
- 6
- Innenseite
- 7
- Unterseite
Platte
- 7.1,
7.2
- Auflageflächen
- 8
- Sollbiegestelle
- 9
- Widerhaken
- 10
- Betonfertigteil
- 11
- wulstartiger
Vorsprung
- 12
- Nut
mit Hinterschneidung
- 13
- Verbindungselement
- 14
- Betonplatte
- 15
- Schrägfläche