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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Auflageelement, insbesondere
zur Gestaltung von Oberflächen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Unter Auflageelementen im herkömmlichen Sinne
sind beispielsweise Fliesen, Steinplatten, Parkett oder Teppich
zu verstehen, mit denen Bodenoberflächen oder Wand und Decke versehen
werden. Auch für
die Gestaltung von Sitzmöbeloberflächen werden
Auflageelemente verwendet; hierunter sind beispielsweise Sitzauflagen
bzw. -kissen oder Ähnliches
zu verstehen. Bis dato werden diese aus Textil, Leder oder auch
Kunststoffmaterialien gefertigt. Häufig wird Mobiliar aus Massivholz
oder Metall hergestellt, so dass die Oberfläche auch aus diesen Materialien
beschaffen ist. Die Wahl der Auflage wird zumeist nach ästhetischen
und/oder praktischen Aspekten getroffen.
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Seit einiger Zeit gibt es jedoch
das Bestreben, auch sogenannte „trendige" Werkstoffe zum Einsatz zu bringen,
die insbesondere den Geschmack auch jüngerer Käufer ansprechen. Dabei ist es
häufig
schwierig, ein gleichermaßen
ansprechendes, interessantes und einem Trend folgendes – oder einen
solchen bewirkendes – Element
zu schaffen, welches gleichzeitig ästhetischen und auch Sicherheitsaspekten
genügt
und dabei dennoch einen vertretbaren Reinigungsaufwand mit sich
bringt. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Beständigkeit eines derartigen Auflageelements,
da die Gestaltung von Auflageflächen
mit entsprechenden Kosten verbunden ist und daher die Beständigkeit
eine gewisse Mindestdauer erreichen sollte.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Auflageelement
insbesondere zur Gestaltung von Oberflächen zu schaffen, welches dem
modernen Zeitgeist entspricht und dennoch eine gewisse Mindestbeständigkeit
und sichere Benutzbarkeit gewährleistet.
Gleichzeitig soll das Element gut zu reinigen und vielseitig zu
gestalten sein.
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Diese Aufgabe wird durch ein Auflageelement
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein flaches Auflageelement besteht
aus wenigstens zwei vorzugsweise horizontalen Schichten, von denen
wenigstens eine transparent ist. Die Schichten sind an den Seitenrändern des
Elements derart abgeschlossen, dass ein flüssigkeitsdichter Zwischenraum
entsteht. Dieser Zwischenraum kann mit einem Mittel befüllt werden,
welches einen ästhetischen
oder künstlerischen
Effekt erzeugt. Das Auflageelement zeichnet sich dadurch aus, dass
das zur Befüllung
verwendete Mittel von einer solchen chemischen Zusammensetzung ist,
dass es eine Oberflächenspannung
aufweist, die ein möglichst
gleichmäßiges Verteilen
des Mittels über
die gesamte Auflageelementfläche
bietet und es daher insbesondere nicht zu unschönen, wulstigen Ansammlungen
des Mittels im Randbereich kommt. Um den Effekt des Ansammelns von
Befüllungsmittel
an exponierten Stellen zu verhindern, sind auch Vertiefungen möglich, die
durch eine an der inneren Oberfläche
des Zwischenraums bevorzugt gleichmäßig über die gesamte Auflagefläche angeordnete
Struktur gebildet werden. Diese Struktur, die durch Prägung erzeugt sein
kann und dann Vertiefungen aufweist, erlaubt es, dass das Mittel,
wenn es eine Flüssigkeit
ist, sich gezielt und unabhängig
von der Oberflächenspannung
mit dem Bestreben der Oberflächenminimierung
in den jeweiligen Vertiefungen sammelt und damit gleichmäßig über die
strukturierte Fläche
verteilt bleibt. So bleibt das Auflageelement trotz der Befüllung ebenmäßig und
flach, angenehm begeh- oder anderweitig belastbar und bietet einen
ansprechenden Anblick. Bei einer Ausgestaltung auch den Ansprüchen 2 und
3 wird eine Belastbarkeit durch Druck von bis zu 6000 N/m2 erreicht, ohne dass es zu einer Schädigung durch
Auslaufen kommt. Bezüglich
seiner Feuerresistenz lässt
sich das Auflageelement in die Feuerschutzklasse 2 einordnen, ist
also schwer entflammbar. Das zur Befüllung verwendete Mittel kann
nicht nur nicht toxisch sondern unter Umständen sogar lebensmittelecht
sein.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus
den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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Die Erfindung wird anhand eines in
den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 Eine
Draufsicht auf das flache Auflageelement mit optischen Effekten,
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2 eine
Seitenansicht des flachen Auflageelements mit Noppen und mit homogener
Flüssigkeitsverteilung
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3 eine
Seitenansicht eines mit Prägung in
der unteren Schicht versehenen Auflageelements
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3a einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 3
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Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele
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Die Figuren zeigen ein flaches Auflageelement 1,
welches aus wenigstens zwei vorzugsweise horizontalen Schichten 2, 3 besteht,
die an ihren Rändern
flüssigkeitsdicht
miteinander verbunden sind. So entsteht zwischen den beiden Schichten
ein Zwischenraum, der mit einem Mittel 6 zumindest teilweise
gefüllt
ist. Hierbei entsteht ein attraktiver, ästhetischer oder auch künstlerischer
Effekt. Bedarfsweise können
auch weitere Schichten vorgesehen sein, wobei unter Umständen verschiedene
Schichten übereinander
zu liegen kommen, so dass sich verschiedene Effekte überlagern
lassen.
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2 zeigt
das Auflageelement 1 in Seitenansicht. Hierbei ist verdeutlicht,
dass die transparente Schicht 2, die wenigstens über eine
Stärke
von 0,5 mm verfügt,
eine Noppenstruktur aufweisen kann, die aus der Schicht selbst gebildet
wird. Die Verbindung der beiden Schichten 2 und 3 führt zur
Bildung eines Randes 4. Das Mittel 6, welches
in den Zwischenraum 5 gefüllt ist, lässt Effekte 7 wie
zum Beispiel Farbeffekte entstehen. Das Vorhandensein von Gas, was
für gewöhnlich Luft
sein wird, führt
zur Bildung von Luftblasen 8, wie in den 1, 2 zu
erkennen ist.
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Die Beschaffenheit insbesondere der
oberen durch Folien gebildeten Schichten ist so gewählt, dass
eine gewisse Abriebfestigkeit gegeben ist. So führt die mechanische Belastung
des Auflageelements, wie sie insbesondere durch normales Begehen,
das Abrollen von Büromobiliar
oder durch das Bewegen von Spielzeug oder Ähnlichem auf der Oberfläche oder
durch die Verlagerung von Lasten gegeben ist, nicht zu einer (unmittelbaren)
Schädigung
der Oberfläche.
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Auch der Einsatz des Auflageelements
in einem Nassraum, einer Küche
oder an anderen Orten, in denen chemische Substanzen, wie sie unter
anderem in jedem Haushalt vorkommen, in Kontakt mit der Oberfläche gelangen,
führt nicht
zur Schädigung derselben.
Einer Belastung durch Druck, insbesondere eine Punktbelastung wie
sie durch das Abdrücken
von Absätzen
oder eine Flächenbelastung
wie sie durch das Absetzen, Stellen oder Legen von Mobiliar, Körpern oder
Körperteilen
hervorgerufen wird, hält
das Auflageelement 1 stand. Daher ist die Schicht, welche
die Benutzungsoberfläche
bildet und die im bevorzugten Ausführungsbeispiel transparent ist,
vorzugsweise wenigstens 0,5 mm stark. Der weitere limitierende Faktor
ist die Randausbildung: der Rand 4 ist derart dauerhaft
beschaffen, dass auch bei hohen Drücken, die auf dem Auflageelement
lasten, keine Auslaufgefahr der Platte gegeben ist. In Versuchen
wurde eine Belastbarkeit durch Druck von bis zu 6000 N/m2 erreicht, ohne dass es zu einer Schädigung durch
Auslaufen kam. Bezüglich
seiner Feuerresistenz lässt
sich das Auflageelement in die Feuerschutzklasse 2 einordnen, ist
also schwer entflammbar. Das zur Befüllung verwendete Mittel kann
nicht nur nicht toxisch sondern unter Umständen sogar lebensmittelecht
sein.
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Als Mittel der optischen Gestaltung,
aber auch zur Gewährleistung
von Sicherheit, ist die Schicht, welche die Benutzungsoberfläche bildet, strukturiert.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
besteht diese Struktur aus den Noppen 9, die durch Deformation
der Schicht 2 herausgebildet worden sind. In anderen Ausführungsbeispielen
können
Deformationen der Oberfläche
auch zu anderer Struktur wie beispielsweise zur Bildung von Rillen
führen,
die wiederum parallel oder kreisförmig sein können, oder die sich in anderen
Mustern darstellen. Die Noppen 9 können aber auch auf andere Art
als durch Deformation z.B. bereits beim Herstellen der Folie erzeugt werden.
Die Ausbildung einer solchen Oberflächenstruktur ist insbesondere
dann von Nutzen, wenn das Auflageelement zur Gestaltung von begehbaren Oberflächen wie
beispielsweise Fußböden verwendet
wird. Dann erhöht
die Ausbildung einer Oberflächenstruktur
die Griffigkeit der ohnehin rutschhemmend ausgebildeten oberen Schicht.
Die Profilstärke der
Noppen 9 bewegt sich vorzugsweise im Bereich von 1–2 mm, so
dass die Bequemlichkeit beim Begehen nicht gestört wird, dass abgestellte Gegenstände nicht
nivelliert werden müssen,
und dass auch die Benutzung als Spieloberfläche gegeben ist. Ein Profil von
dieser Stärke
ist auch zur Reinigung optimal.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der zwischen den beiden Schichten entstandene flüssigkeitsdichte Zwischenraum
mit einer gefärbten Lösung gefüllt. Diese
verteilt sich überall
im Zwischenraum; interessante Farbeffekte entstehen, da die Farbstoffpartikel
selbst im Lösemittel
Agglomerate bilden können,
so dass eine höhere
Konzentration der Farbstoffpartikel zu einer intensiveren Farbgebung
führt.
Durch die Kombination einer transparenten, strukturierten Oberflächenschicht
und einer Basisschicht, die weiß oder
auch farbig und/oder transparent sein kann, entstehen attraktive
Eindrücke.
Damit die gefärbte
Lösung
sich nicht an den Rändern 4 der
Platte 1 sammelt, ist die chemische Zusammensetzung so
gewählt,
dass sich eine Oberflächenspannung
ergibt, die günstig
ist für
die Verteilung der Flüssigkeit über der
Gesamtfläche
der Platte. Die Oberflächenspannung
soll ein möglichst
gleichmäßiges Verteilen
des Mittels 6 über
die gesamte Auflageelementfläche
bieten, so dass es insbe sondere nicht zu unschönen, wulstigen Ansammlungen
des Mittels 6 im Randbereich kommt.
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Die 3 und 3a (Vergrößerter Ausschnitt von 3) zeigen, dass eine Ansammlung
von Flüssigkeit
im Randbereich 4 unabhängig
von der Oberflächenspannung
des Mittels 6 auch dadurch verringert oder vermieden werden
kann, dass die innere Oberfläche
des Zwischenraums mit einer Struktur versehen ist. Diese wird vorzugsweise
mittels Prägung
der oberen oder unteren Schicht herbeigeführt, so dass die innere Oberfläche vergrößert ist.
Die so entstandenen Vertiefungen erlauben es, dass das Mittel, wenn
es eine Flüssigkeit
ist, sich gezielt und unabhängig
von der Oberflächenspannung
mit dem Bestreben der Oberflächenminimierung
in den jeweiligen Vertiefungen sammelt und damit gleichmäßig über die
strukturierte Fläche
verteilt bleibt. So bleibt das Auflageelement trotz der Befüllung ebenmäßig und
flach, angenehm begeh- oder anderweitig belastbar und bietet einen
ansprechenden Anblick.
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Anstatt einer gefärbten Lösung können auch ein Gel, ein Schaum,
eine Paste oder andere flüssige Substanzen
in den Zwischenraum gegeben werden. Zur Erzielung weiterer optischer
Effekte ist es möglich,
die vorgenannten flüssigen
Mittel 6 auch mit Feststoffpartikeln zu versehen. Diese
Feststoffpartikel könnten
beispielsweise die Form von Herzchen, Sternchen, Kreisen, oder anderen
Formen besitzen, insgesamt sind sie vorzugsweise als flache Körper ausgebildet.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
zudem Luftblasen 8 im Zwischenraum enthalten. Diese sind
frei beweglich und verändern
ihre Größe und Form,
sobald Druck auf die Oberfläche
des Auflageelements ausgeübt
wird. Hierdurch kommt eine Dynamik ins Spiel, die dem Design des
Auflageelements 1 eine gewisse, faszinierende Lebendigkeit verleiht.
Selbstverständlich
ist es ebenfalls denkbar, dass außer Luft andere Gase in dem
Zwischenraum enthalten sein können.
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Insgesamt bewirkt das Zusammenspiel
von wenigstens zwei der Komponenten Füllmittel, Gas, Struktur, Feststoffpartikel,
Farbstoff und Eigenfarbigkeit bzw. Transparenz der Schichten 2, 3,
dass das Auflageelement 1 sein Erschei nungsbild immer wieder
verändert,
wodurch es zu einem besonderen Blickfang wird. Grundsätzlich ist
das Auflageelement 1 besonders geeignet zur Gestaltung
der Oberflächen
von Boden, Decke und Wand.
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Im Ausführungsbeispiel hat das Auflageelement 1 die
Größe einer
herkömmlichen
Fliese von etwa 30 auf 30 cm, wobei verschiedenste Größen denkbar
sind. Das Auflageelement 1 kann somit im Verband mit anderen
Oberflächengestaltungsmitteln, wie
Fliesen, Parkett, Teppich oder PVC-Platten eingesetzt werden. So
ist es beispielsweise denkbar, dass defekte Fliesen in einem Raum
herausgeschnitten und durch Verwendung des Auflageelements 1 als
Bodenfliese ersetzt werden. Dies ist insbesondere interessant, wenn
die defekten Fliesen nicht mehr nachkaufbar sind. Sind geflieste
Räume an
Boden, Decke oder Wand in ihrem Erscheinungsbild nicht mehr ansprechend
, können
diese mit dem erfindungsgemäßen Auflageelement
einfach neu belegt werden. Hierbei muss der darunter liegende Fliesenbelag
nicht entfernt werden. Dies ist ein interessanter Aspekt besonders
für Mieter,
denen die Ausstattung von Räumen,
die sie angemietet haben, nicht gefällt, und die diese kostengünstig optisch
attraktiv gestalten und mit ihrer eigenen persönlichen Note versehen wollen.
Diese Vorgehensweise lässt
sich selbstverständlich
auch bei anderen Hartboden-, Wand- oder Deckenbelägen durchführen.
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Als nächste Ausführungsform wäre der Einsatz
des Auflageelements 1 als Mittel für die Gestaltung von Möbeloberflächen zu
nennen. Mit seiner soften Oberfläche
ist das Auflageelement 1 prädestiniert dafür, als Sitzbezug
von Terrassenmöbeln
oder modernistischen Innenraumwohnmöbeln verwendet zu werden.
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Das Auflageelement 1 kann
mit herkömmlichen
Fliesen oder anderen Oberflächengestaltungsmitteln
im Wechsel eingesetzt werden, so dass ein Muster gebildet wird.
Möglich
ist jedoch auch, das explizit Fliesen oder andere Oberflächengestaltungsmittel
hergestellt werden, in deren Oberfläche eine Aussparung vorgesehen
ist, in die das erfindungsgemäße Auflageelement
eingebracht werden kann. So kann ein Nutzer von solchen Fliesen,
gleichwohl ob neu gefliest wird oder ob ein bereits bestehender Fliesenbestand
umdekoriert werden soll, die Aussparung mit den Auflageelementen 1 bestücken und
diese wunschgemäß austauschen.
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Schließlich kann das Auflageelement 1 auch zur
Gestaltung einer zweiseitigen Oberfläche verwendet werden, wie sie
beispielsweise durch einen Duschvorhang gegeben ist. So können beispielsweise
beide Oberflächen
bildenden Schichten transparent sein. Es wird dann die entsprechende
Anzahl von Auflageelementen 1 miteinander verbunden, so dass
sich die Gesamtheit beispielsweise eines Duschvorhangs bildet. Diese
Verwendung birgt den Vorteil, dass damit die Gesamtheit der in einem Nassraum
verwendeten dekorativen und/oder nützlichen Komponenten von der
Fliese über
das Badmöbel
bis zum Duschvorhang bezüglich
des Dekors aufeinander abgestimmt werden können.
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Weiterer Verwendungszweck kann der
Einsatz des Auflageelements 1 zur Reparatur von Regenmänteln, Gummistiefeln
oder anderen geeigneten Bekleidungsstücken sein.
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- 1
- Auflageelement
- 2
- Schicht
- 3
- Schicht
- 4
- Randes
- 5
- Zwischenraum
- 6
- Mittel
- 7
- Effekte
- 8
- Luftblasen
- 9
- Noppen
- 10
- Vertiefung
- 11
- Struktur