DE201C - Verfahren, Panzerplatten in heifsem Zustande in Flüssigkeiten einzutauchen, nebst hierzu angewendeten Apparat - Google Patents

Description

1877.

Klasse 49.

GEORGE WILSON in SHEFFIELD.

Verfahren, Panzerplatten in heirsem Zustande in Flüssigkeiten einzutauchen, nebst hierzu angewendetem Apparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. August 1877 ab.

Die Erfindung betrifft Verbesserungen in der Erzeugung von Panzerplatten.

Zu diesem Zwecke nimmt der Erfinder einen Stahl-Zain oder Ingot von der Beschaffenheit des weichen Stahles, d. h. einen solchen, der nur eine kleine Verhältnifs - Menge Kohlenstoff enthält, und nachdem derselbe auf die erforderliche Dicke ausgehämmert oder unter einer hydraulischen Presse geprefst oder gewalzt wurde, erhitzt er die Platte wieder oder auch nicht und taucht dieselbe in heifsem Zustande in Wasser oder eine andere Flüssigkeit.

Zur Vollführung des Eintauchens der Panzerplatte wird die Platte auf einen beweglichen Wagen oder Schlitten gebracht, welcher auf eine Plattform geschoben wird, die von einem hydraulischen Aufzug getragen wird; die Platte wird durch diesen Aufzug in ein Reservoir gesenkt, durch welches ein constanter Wasserstrom läuft oder welches auf andere Weise mit kühlender Flüssigkeit gefüllt wird.

Diese Anordnung eines Apparates zum Senken einer erhitzten Panzerplatte in ein Reservoir, welches Wasser oder eine andere Flüssigkeit enthält, ist in der beiliegenden Zeichnung gezeigt.

In dieser Zeichnung ist A eine dicke, massive Panzerplatte, aus einem Zain oder Ingot von weichem Eisen, in der oben beschriebenen Weise geschmiedet und erhitzt. Nachdem er erhitzt ist, wird er auf einen Schlitten B geschoben und durch den Schlitten nach der Plattform E geführt, welche zu der Zeit von den Hemmbolzen G getragen wird. An den Enden der Plattform befinden sich Rollen, welche gegen verticale Führungen F an den Seitenwänden eines Reservoirs H laufen. D ist eine hydraulische Ramme, die von der Mitte der Plattform E nach abwärts und' in den hydraulischen Cylinder C geht. Nun wird Wasser oder eine andere Flüssigkeit constant durch den Einlafs ZT¹ in das Reservoir eingelassen; die betreffende Flüssigkeit entweicht durch den Auslafs H². Wenn der die Panzerplatte tragende Schlitten auf die Plattform E gebracht worden ist, werden die Bolzen G weggezogen, und die Plattform wird durch den hydraulischen Aufzug gesenkt, so dafs die Panzerplatte in die Flüssigkeit eingetaucht und darin so lange erhalten wird, bis die Platte erkaltet ist.

Statt zum Versenken der erhitzten Panzerplatte ^vin das Reservoir einen hydraulischen Aufzug zu verwenden, kann auch ein überhängender Krahn mit Ketten oder ein anderer, geeigneter Hebe- und Senk-Apparat zu diesem Zwecke verwendet werden.

Durch ein derartiges Eintauchen von dicken, massiven, erhitzten, aus Zainen oder Ingoten von weichem Stahl geschmiedeten oder geformten Platten in Wasser oder andere Flüssigkeiten wird das Metall, statt spröde gemacht zu werden, wie dies der Fall wäre, wenn dünne Bleche des Metalles auf diese Weise behandelt würden, aufserordentlich zähe, und die Platten sind weitaus widerstandsfähiger gegen Projectile, als Platten, die durch Aussetzen an die Luft langsam abgekühlt wurden, wie dies bisher geschehen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Das Zähemachen von Panzerplatten, die aus dicken, massiven, aus Zainen oder Ingoten von weichem Stahl geschmiedeten, gewalzten oder geprefsten Tafeln erzeugt werden, durch Eintauchen derselben in heifsem Zustande in Wasser oder eine andere Flüssigkeit.

2. Die Anordnung des in der Zeichnung gezeigten Apparates zum Versenken erhitzter Panzerplätten in Reservoirs und zum Wiederherausheben derselben aus den Reservoirs, wenn sie ausgekühlt sind.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.