DE2018537B2 - Verfahren zur herstellung von schaumstoffen auf der basis von vinylchlorid- polymeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von schaumstoffen auf der basis von vinylchlorid- polymerenInfo
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Description
R1 — NH- C-N
IX
in der X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder die Iminogruppe ist, R1 ein Wasserstoffatom,
eine Alkylgruppe mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen, eine Acylgruppe mit weniger
als 5 Kohlenstoffatomen oder eine gegebenenfalls mit Alkylgruppen mit weniger als 4
Kohlenstoffatomen substituierte Carbamylgruppe bedeutet, R3 für ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen und R3 für ein Wasserstoffatom,
eine Alkylgruppe mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen, eine Acylgruppe mit weniger
als 5 Kohlenstoffatomen, eine gegebenenfalls mit Alkylgruppen mit weniger als 4
Kohlenstoffatomen substituierte Carbamylgruppe oder eine gesättigte aliphatische Estergruppe
mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen stehen und einen Alkohol mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen
enthält, welcher ein gegebenenfalls halogen-, alkyl-, alkoxy-, phenoxy- oder amino-substituierter
aliphatischer Alkohol oder ein aromatischer Alkohol oder ein gegebenenfalls alkylsubstituierter
cycloaliphatischer Alkohol ist, wobei man ein Molverhältnis von Alkohol zu Stickstoffderivat
der Kohlensäure von 0,1 bis 2 einhält und das Treibmittelgemisch in einer Menge von 2 bis 100 Gew.-%, bezogen auf das
Vinylchiorid-Polymer einsetzt.
b)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennteichnet
daß man den Alkohol im Gemisch mit bis tu 50 Mol-% Carbonsäure einsetzt.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von weichen oder harten Schaumstoffen
auf der Basis von Polyvinylchlorid mit Hilfe eines neuartigen Treibmittels, sowie auf die nach diesem
Verfahren erhaltenen Produkte.
Es ist allgemein bekannt, Polyvinylchlorid zur Herstellung von Schaumstoffen mit organischen Substanzen,
wie Biuret, zu versetzen und das Gemisch dann zu erwärmen. Dabei zersetzen sich die organischen
60
65 Substanzen und die Zersetzungsprodukte bewirken das
Aufschäumen des Polyvinylchlorids. Es ist weiterhin bekannt als Treibmittel Oxalsäure und Harnstoff zu
verwenden und diese im Gemisch mit Polyvinylchlorid zu erhitzen. Bei diesen Reaktionen tritt jedoch nur eine
schwache Gasentwicklung auf, so daß sich keine Schaumstoffe mit geringem Raumgewicht herstellen
lassen. Vergleichsversuche haben außerdem gezeigt daß die Kombination aus Harnstoff und Oxalsäure zu
einer sehr unregelmäßigen und teilweise zusammengefallenen Zellstruktur des Schaumstoffs führt.
Als Treibmittel wurde auch schon Natriumcarbonat in Gegenwart einer Säure, wie Weinsäure, eingesetzt
Weiterhin ist es bekannt Polyvinylchlorid mit Hilfe von Natriumborhydrid zu expandieren, das unter Einwirkung
einer Säure Wasserstoff freisetzt der aber ein brennbares und vor alle, diffundierendes Gas ist. Diesen
Treibmitteln ist darüber hinaus gemeinsam, daß sie sich nur schwierig bzw. vorsichtig anwenden lassen und
bereits bei Raumtemperatur miteinander reagieren, so daß die Expansion nur schwer gesteuert werden kann.
Weiterhin ist Harnstoffoxalat, das sich in der Wärme zersetzt als Treibmittel für Polyvinylchlorid erprobt
worden; aber diese Verbindung muß zuvor hergestellt werden. In der Tat werden bei Zugabe des obengenannten
Gemisches aus Oxalsäure und Harnstoff zu Polyvinylchlorid andere Resultate erhalten, als bei
Zugabe von zuvor hergestelltem Harnstoffoxalat
Die Erfindung hat zum Ziel, die Nachteile der bekannten Verfahren zum Verschäumen von Polyvinylchlorid
zu vermeiden und die Herstellung von zelligen Produkten mit geringerem Raumgewicht aus
Vinylchlorid-Polymeren zu ermöglichen und zwar durch Verwendung eines Treibmittelsystems, das sich leicht
anwenden läßt, dessen Zersetzungsprodukie nicht brennbar sind und das sich auf alle bekannten
Verarbeitungsverfahren für Polyvinylchlorid anwenden läßt.
Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf der Basis von Vinylchlorid-Polymeren
unter Verwendung eines ein Sticksloffderivat der Kohlensäure und eine weitere organische
Verbindung enthaltenden Treibmittelgemisches, wobei das Vinylchiorid-Polymer mit dem Treibmittel und
gegebenenfalls Weichmachern, Stabilisatoren und anderen üblichen Zusätzen vermischt das Gemisch geliert,
verformt und aufgeschäumt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Treibmittelgemisch verwendet, das
a) ein Stickstoffderivat der Kohlensäure der allgemeinen Formel
R2
R1 -NH-C-N
Il \
X R-'
in der X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder die Iminogruppe ist, R' ein Wasserstoffatom, eine
Alkylgruppe mit weniger als 6 Kohleastoffatomen, eine -\cylgruppe mit weniger als 5 Kohlenstoffatomen
oder eine gegebenenfalls mit Alkylgruppen mit v, eniger als 4 Kohlenstoffatomen substituierte
Carbiimylgruppe bedeutet, R2 für ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen und R3 für ein Wasserstoffatom,
eine Alkylgruppe mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen, eine Acylgruppe mit weniger
als ii Kohlenstoffatomen, eine gegebenenfalls mit
Alkylgruppen mit weniger als 4 Kohlenstoffatomen substituierte Carbamylgruppe oder eine gesättigte
aliphatische 'Estergruppe mit weniger als° 6 Kohlenstoffatomen stehen und
b) einen Alkohol mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen enthält, welcher ein gegebenenfalls halogen-, alkyl-, alkoxy-, phenoxy- oder amino-substituierter aliphatischer Alkohol oder ein aromatischer Alkohol oder ein gegebenenfalls alkyl-substituierter cycloaliphatischer Alkohol ist, wobei man ein Molverhältnis von Alkohol zu Stickstoffderivm der Kohlensäure von 0,1 bis 2 einhält und das Treibmittelgemisch in einer Menge von 2 bis 100 Gew.-%, bezogen auf das Vinylchlorid-Polymer einsetzt.
b) einen Alkohol mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen enthält, welcher ein gegebenenfalls halogen-, alkyl-, alkoxy-, phenoxy- oder amino-substituierter aliphatischer Alkohol oder ein aromatischer Alkohol oder ein gegebenenfalls alkyl-substituierter cycloaliphatischer Alkohol ist, wobei man ein Molverhältnis von Alkohol zu Stickstoffderivm der Kohlensäure von 0,1 bis 2 einhält und das Treibmittelgemisch in einer Menge von 2 bis 100 Gew.-%, bezogen auf das Vinylchlorid-Polymer einsetzt.
Vinylchlond-Polymere in Sinne der Beschreibung sind die Homopolymeren, Copolymeren, nachchlorierten
Polymeren von Vinylchlorid, ihre Gemische miteinander oder mit anderen verträglichen Polymeren,
wie Polypropylen, Polyäthylen, Polystyrol, Polyurethan, Vinylacetat-Äthylen-Copolymer und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere.
Im Gemisch mit anderen verträglichen Polymeren soll der Anteil an Vinylchlorid-Polymer
50 bis 99 Gew.-% des Gesamtgemisches betragen. Das Vinylchlorid-Copolymer soll zu mindestens
50Gew-% aus Vinylchlorideinheitenbestehen;als
Comonomere kommen Vinylester, wie Vinylacetat, Aikylacrylate und Alkylmethacrylate, Fumarsäureester,
Maleinsäureester, Chlorfumarsäureester, Chlormaleinsäureester, Alkylvinyläther, Vinylidenchlorid, Vinylpyridin,
Äthylen, Propylen, Acrylnitril und Vinylalkohol in Frage.
Das Copolymer kann auch ein Vinylchlorid-Homopolymer
oder -Copolymer sein, das mit Butadien und Acrylnitril, Butadien und einem Alkylmethacrylat
und/oder Alkylacrylat, mit Butadien, einem AlV.ylacrylat, Styrol und einem Vernetzungsmittel, wie Divinylbenzol,
gepfropft ist.
Die Vinylchlorid-Polymeren und -Copolymeren werden auf beliebig bekannte Weise hergestellt: durch
Substanzpolymerisation, Suspensions-Polymerisation, Polymerisation in feiner Suspension oder Mikrosuspension
oder durch Emulsionspolymerisation.
Zur Herstellung der nach- bzw. perchlorierten Vinylchlorid-Polymeren eignet sich vor allem das in der
FR-PS 14 39 877 und Zusatz-PS 89 193 beschriebene Verfahren.
Zu den Stickstoffderivaten der Kohlensäure, die der angegebenen Formel entsprechen, gehören u. a. Harnstoff,
Biuret, Thioharnstoff, Acetylharnstoff, Diacetylharnstoff, Triuret, Guanidin, niedere Alkylallophanate,
niedere Alkyl-carbamylallophanate, N-Methyl-N'-acetylharnstoffundN-Methyl-N'.N'-dimethylharnstoff.
Die erfindungsgemäß verwendeten aliphatischen, aromatischen und cycloaliphatischen Alkohole können
primäre, sekundäre und tertiäre gesättigte und ungesättigte Monoalkohole sowie die gesättigten und ungesättigten
Polyole sein.
Beispiele für dieser Definition entsprechende Monoalkohole sind Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol,
Amylalkohol, Hexanol, 2-Chloräthanol, 2-Methoxyäthanol,
2-Butoxyäthanol, 2-Phenoxyäthanol, Allylalkohol,
Buten-2-ol, Propargylalkohol, Benzylalkohol, Phenyläthanol, Diphenylcarbinol, Zimtalkohol und Cyclohexanol.
Beispiele für Polyole sind Glykol, Propylenglykol, Trimtffhvlenfflvkol. 1,4-Butandiol, l-Chlor-2,3-propan-
diol, 3-Methoxy-l^-propandiol, Glycerin, Erythrit, Pentaerythrit
und Sorbit,
Gemäß einer weiteren Ausbildung des Verfahrens
enthält das Treibmittelgemisch zusätzlich mindestens eine Carbonsäure aus folgenden Gruppen, wobei der
Säureanteil in Gemisch aus Alkohol und Säure bis zu Mol-% ausmachen kann:
a) Gesättigte aliphatische Mono- und Dicarbonsäuren mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
die gegebenenfalls mit mindestens einem Chloratom, einer Alkyl-, Aryl-, Aryloxy-, Cyan-
oder Chloraryloxygruppe substituiert sind, beispielsweise Ameisensäure, Oxalsäure, Propionsäure,
Buttersäure, Valeriansäure, Capronsäure, Caprylsäure, Phenylessigsäure, Dichlorphenoxyessigsäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure;
b) ungesättigte aliphatische Mono- oder Dicarbonsäuren mit 3 bis 12, vorzugsweise 3 bis 6 Kohlenstoffatomen
und einer Doppelbindung oder Dreifachbindung in a,j3- oder /3,}>-Stellung, die gegebenenfalls
mit mindestens einem Halogenatom oder einem niederen Alkylrest, einer Phenyl- oder
Phenoxygruppe substituiert sind, beispielsweise Acrylsäure, Crotonsäure, Methacrylsäure, Zimtsäure,
Dropargylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure;
c) aromatische Mono- oder Dicarbonsäuren, gegebenenfalls substituiert mit mindestens einem
Halogenatom oder einer Alkylgruppe, wie Benzoesäure, Toluylsäure, Phthalsäure und Naphthalsäure;
d) aliphatische Oxycarbonsäuren mit 2 bis 12, vorzugsweise 2 bis 7 Kohlenstoffatomen, ein oder
zwei OH-Gruppen und ein oder zwei COOH-Gruppen, wie Glykolsäure, Milchsäure, 2-Hydroxybuttersäure
und Oxalessigsäure;
e) aromatische Oxycarbonsäuren mit ein oder zwei OH-Gruppen und ein oder zwei COOH-Gruppen,
wie Salicylsäure, m- und p-Hydroxybenzoesäure, p-Hydroxyphenylessigsäure und Hydroxyphthalsäure.
Das Molverhältnis von Alkohol und gegebenenfalls Carbonsäure zu Stickstoffderivat der Kohlensäure in
dem erfindungsgemäßen Treibmittelgemisch hängt von der Beschaffenheit der Komponenten ab und beträgt
vorzugsweise 0,2 bis 1,5.
Die Zersetzungstemperatur des erfindungsgemäßen Treibmittelgemisches liegt über der Geltemperatur des
Vinylchlorid-Polymeren oder ist dieser mindestens gleich.
Vorzugsweise wird das Treibmittelgemisch dem Vinylchlorid-Polymeren in einer Menge von 2 bis 40
Gew.-%, bezogen auf das Polymer, zugesetzt.
Je nachdem, ob ein Hartschaumstoff oder mehr oder weniger weiches zelliges Produkt angestrebt wird, wird
das Vinylchlorid-Polymer mit bis zu 150 Gew.-% eines gebräuchlichen Weichmachers versetzt. Dies sind vor
allem
Butylbenzylphthalat, Dioctylphthalat,
Dibutylphthalat, Dicaprylphthalat,
Dinonyiphthalat; Dioctyladipat, Didecyladipat;
Dibutylsebacat, Dioctylsebacat; Tricresylphosphat, Trioctylphosphat.Trixylylphosphat,
Octyldiphenylphosphat; chlorierte Paraffine;
epoxydierte öle und Ester; polymere
Weichmacher, wie Polyester der Adipinsäure oder
Dibutylphthalat, Dicaprylphthalat,
Dinonyiphthalat; Dioctyladipat, Didecyladipat;
Dibutylsebacat, Dioctylsebacat; Tricresylphosphat, Trioctylphosphat.Trixylylphosphat,
Octyldiphenylphosphat; chlorierte Paraffine;
epoxydierte öle und Ester; polymere
Weichmacher, wie Polyester der Adipinsäure oder
der Sebacinsäure sowie die bei Raumtemperatur
festen Weichmacher, wie die Polymetnyiacrylate
und Polymeihylmethacrylate, Polyäthylacrylate
und Polyäthylmethacrylate, Polyhutylacrylate und
Poiybutylmethacrylate und die Fettalkohole.
festen Weichmacher, wie die Polymetnyiacrylate
und Polymeihylmethacrylate, Polyäthylacrylate
und Polyäthylmethacrylate, Polyhutylacrylate und
Poiybutylmethacrylate und die Fettalkohole.
Es können auch vernetzbare Weichmacher Verwendung finden, wie Diallylphthalat, Äthylenglykolmono-
oder -dimethacrylat, Propylenglykolmonoraethacrylat
oder -d'methacrylat oder ungesättigte Polyester, mit
welchen nach der Vernetzung Schaumstoffe mit merklich verbesserter Formbeständigkeit in der Wärme
erhalten werden.
Die vernet~baren Weichmacher werden in Mengen von bis zu 25 Gew.-%, bezogen auf das Vinylchlorid-Po- j
lymer, eingesetzt.
Zusätzlich zu den Weichmachern können die Vinylchlorid-Polymeren mit üblichen Stabilisatoren und
Gleitmitteln versetzt werden.
Als Stabilisatoren werden die neutralen oder basischen Bleisalze genannt: Carbonate, Sulfate, Phosphite,
Silicate und Stearate; die Salze von Calcium, Cadmium, Barium, Zink, Lithium und Strontium, vor
allem die Stearate, Octoate und Laurate; die Zinnverbindungen: Dilaurate und Dimaleinate von Dibutylzinn
und Dioctylzinn und Mercaptoverbindungen wie Thiüoctylzinn oder Thiobutylzinn; Zinkoxid und/oder
Harnstoff und/oder Biuret (französische Patentschrift 14 75 865). Die Stabilisatoren werden in Mengen von 0,2
bis 8 Gew.-% zugesetzt, bezogen auf das Vinylchlorid-Polymer.
Die Beschaffenheit und Menge der zugesetzten Gleitmittel hängt von dem gewählten Verarbeitungsverfahren
ab. Genannt werden Stearinsäure, neutrale oder basische Bleistearate, Äthylpalmitat, Paraffinwachse,
Esterwachse, die in Mengen von 0,1 bis 3 Ge\v.-% zugesetzt werden, bezogen auf das Vinylchlorid-Polymier.
In manchen Fällen ist es vorteilhaft, in die
Vinylchlorid-Polymeren noch andere übliche Hilfsmittel einzuarbeiten; dies sind beispielsweise Füllstoffe, Keimbildner,
Strukturregulatoren, Vernetzungsmittel und Farbstoffe (Pigmente).
Füllstoffe, wie Kreide, Kaolin, Kieselerden, Ruß sind manchmal vorteilhaft, ihre Menge soll aber nicht mehr
als 50 Gew.-c/o vorzugsweise weniger ais 20 Gew.-% des
Vinylchlorid-Polymeren betragen.
Keimbildner sind nicht unbedingt erforderlich, können aber zugesetzt werden, beispielsweise eine Azoverbindung,
wie Azodicarbonamid, Isopropylazoformiat, Bariumazodicarboxylat oder Ruß; ihre Menge soll 0,05
bus 1.5 Gew.-% des Vinylchlorid-Polymeren betragen.
Als Strukturregulatoren kommen vor allem Kondensationsprodukte aus'Äthylenoxid und Fettsäuren und
analoge Produkte in Frage, die in Mengen von 0,05 bis 1 Gew.-%. bezogen auf das Vinylchlorid-Polymer, eingesetzt
werden.
Als Vernetzungsmittel kommen alle vernetzbaren Stoffe in Frage, die mit Vinylchlorid-Polymeren
verträglich sind, beispielsweise ein Athylen-Vinylacetat^ Copolymer, ein mit Butadien und Acrylnitril gepfropftes
Polyvinylchlorid sowie die obengenannten vernetzbaren Weichmacher. Diese Vernetzungsmittel werden in
Mengen von 0 bis 25 Gew.-% des Vinylchlorid-Polymeren verwendet. Die Vernetzung erfolgt auf chemischem
Wege auf beliebig bekannte Art und Weise; sie kann auch durch Bestrahlung bewirkt werden.
Die verschiedenen Komponenten werden mit Hilfe der üblichen Verarbeitungiverfahren, wie Preßformen,
Spritzgießen, Strangpressen, Kalandrieren, Beschichten miteinander vermischt, geliert, verformt und verschäumt;
dabei können die verschiedenen Verfahn.-nsschntie
getrennt voneinander vorgenommen oder miteinander kombiniert werden; beispielsweise werden
Gelieren und Aufschäumen, Gelieren und Verformen oder Verformen und Aufschäumen kombiniert.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Treibmittelgemisch kann dem Vinylchlorid-Polymeren auch nach
dem Gelieren zugesetzt werden.
Bei der Verarbeitung durch Formpressen wird vorzugsweise ein durch Emulsionspolymerisation oder
Polymerisation in Mikrosuspension hergestelltes Vinylchlorid-Polymer
verwendet. Nach dem Vermischen erhält man eine Paste, die dann verformt und unter
Temperatur- und Zeitbedingungen gepreßt wird, die ' zum Gelieren führen. Der erhaltene Formling wird nach
dem Abkühlen und Entformen entweder mit heißer Luft oder mit Wasserdampf oder in einem heißen Wasseroder
ölbad oder durch IR-Bestrahlung. Hochfrequenzoder
Ultrahochfrequenz expandiert
Für die Verarbeitung durch Strangpressen. Spritzgießen und Kalandrieren wird ein Vinylchlorid-Polymer
verwendet, das durch Polymerisation in der Masse, in Suspension, in Mikrosuspension oder in Emulsion
hergestellt wurde. Die Viskositätszahl dieses Polymeren kann hoch sein, wenn ein weicher Schaumstoff
angestrebt wird; sie muß niedrig sein, wenn ein Hartschaumstoff hergestellt werden soll.
Beim Strangpressen wird das Gemisch in eine Strangpresse aufgegeben und das extrudierte Profil
dann wie angegeben expandiert.
Beim Spritzgießen wird das Gemisch einer Schnekkenpresse
oder einer Kolbenpresse aufgegeben, das gelierte Produkt wird in eine Form injiziert und der
Formling nach dem Abkühlen und Entformen wie oben angegeben verschäumt. Das Verschäumen kann auch
unmittelbar in der Form erfolgen.
Beim Kalandrieren werden die Komponenten miteinander
vermengt, geliert und verformt, darauf werden Folien oder Platten gezogen und ebenfalls wie
angegeben verschäumt.
Erfolgt die Verarbeitung durch Beschichten oder Bestreichen mit einem Plastisol, so wird ein durch
Emulsionspolymerisation oder Polymerisation in Mikrosuspension hergestelltes Vinylchlorid-Polymer verwendet.
Alle Bestandteile werden zu einer Paste miteinander vermengt. Das Gelieren und Expandieren
erfolgt beim Durchgang durch die Streichmaschine. Es kann auch mit pulverförmigen Gemischen beschichtet
werden, aber in diesem Falle wird ein durch Suspensionoder Substanzpolymerisation hergestelltes Vinylchlorid-Polymer
verwendet.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Schaumstoffe können geschlossene und/oder offene Zellen aufweisen, je
nach verwendeter Rezeptur, Verarbeitungsweise und Bedingungen beim Aufschäumen. Die Durchmesser der
Zellen, und ihre Wandstärke hängen von denselben Parametern ab.
Es lassen sich mit Hilfe des erfindungsgemäßen Treibmittelgemisches zahlreiche sehr unterschiedliche
Schaumstoffprodukte herstellen, beispielsweise:
dünne (<5mm) Weichschaumstoffe mit hohem Raumgewicht (>
0,2 g/cm3),
dicke (5 bis 100 mm) Weichschaumstoffe mit geringem Raumgewicht (< 0,2 g/cm3),
dicke (5 bis 100 mm) Weichschaumstoffe mit geringem Raumgewicht (< 0,2 g/cm3),
,,;V dicke (5 bis 100 mm),Hartschaumstoffe im gesam-
;-"' ten möglichen Raumgewicht-Bereich (0,025 bis
-;,'; 0,85g/cin3).
\ ,Die erfindungsgcirwiß hergeslellten Schäunistolfc
-nuif der Basis von VinylchlbHd-Poiymcrcn finden vielfältige
Anwendung: lur die Wärme- und SehajUsolic-
*',rung, als Veibindungsiciit Kunstleder. Unterlagen Im
Bodenbeläge, lui Polstcrwiiren, im Bauwesen, bei dci
Möbclhersiellung und als Verpackungsmaterialien.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele hoch näher erläutert.
In einen Plastisolmischer wurden bei Raumtemperatur
eingebracht:
200 g Polyvinylchlorid, mit Viskositätszahl 180, gemessen nach der französischen Norm
T 51 -013, hergestellt durch Emulsionspolymerisation,
32,4 g Harnstoff,
18,4 g Pentaerythrit und
2 g Zinkoxid.
18,4 g Pentaerythrit und
2 g Zinkoxid.
Es wurde 15 min lang gemischt, 70 g Butylbenzylphthalat zugegeben und weitere 10 min gemischt; es
wurde ein viskose kittartige Paste erhalten.
Diese Paste wurde in eine zylindrische Form mit Innendurchmesser 7 cm und Höhe 1 cm eingebracht und
bei 180° C unter einem Druck von 100 Bar 50 min lang gepreßt Darauf wurde auf Raumtemperatur abgekühlt
und weitere 20 min unter demselben Druck gehalten.
Der Formling wurde entformt und 20 min ruhen gelassen, bevor er in kochendem Wasser 15 min lang
expandiert wurde.
Erhalten wurde ein Weichschaumstoff mit Raumgewicht 0,21 g/cm3.
Es wurde gemäß Beispiel 1, jedoch mit 12 g Harnstoff anstelle von 32,4 g und mit 7,2 g Pentaerythrit und 15,2 g
Adipinsäure anstelle von 18,4 g Pentaerythrit gearbeitet
Es wurde ein Weichschaumstoff mit Raumgewicht 0.35 g/cm3 erhalten.
Beispiele 3 und 4
Es wurden vermischt:
Es wurden vermischt:
Das Gemisch wurde 10 min lang in einem Walzenmischer bei 800C bis zum Gdieren verknetet. Es
wurde weiter geknetet und ein Gemisch aus 160 g
Harnstoff und den in der folgenden Tabelle angegebenen
Polyolen zugegeben; darauf würde hoch einmal 10 min läng geknetet
Aus der Masse wurde eine Folie gezogen, die man auf einer efoen'en Fläche abkühlen ließ. Darauf würde im
Ofen bef2Ö0°G-während' 12 min verschäüniL
Bei- Polyol Schaumstoff
spiel
Art Menge
Raum-
gewicht
g/cm1
ßcvlisi
fenheit
fenheit
Pentaerythrit
Sorbit
Sorbit
92
91
91
0,2
0,2
hart
hart
hart
1000 g Copolymer aus Vinylchlorid und Vinylacetat, enthaltend 15% Vinylacetat-Einheiten, hergestellt
durch Suspensionspolymerisation, Viskositätszahl 60 (französische Norm T 51 - 013),
30 g zweibasisches Bleistearat,
10 ε zweibasisches Bleiphosphit
Es wurde gemäß Beispiel 3, aber mit 60 g Harnstoff anstelle von 160 g und mit 36 g Pentaerythrit und 60 g
Fumarsäure anstelle von 92 g Pentaerythrit gearbeitet.
Es wurde ein Hartschaumstoff mit Raumgewicht 0,3 g/cm3 erhalten.
Versuchsbericht
Es wurde ein Vergleichsversuch gegenüber dem Verfahren der DT-PS 8 51 848 durchgeführt und die
Wirkung des bekannten Treibmittelgemisches aus Harnstoff und Oxalsäure mit einem anmeldungsgemäßen
Treibmittelgemisch aus Harnstoff und einem Polyalkohol verglichen.
Durchführung des Versuches
Es wurde wie in Beispiel 1 der Anmeldung gearbeitet mit der Abwandlung, das anstelle von 18,4 g Pentaerythrit
die äquimolare Menge Oxalsäure, d.h. 23,6g eingesetzt wurde. Mit dem Treibmittelgemisch aus
Harnstoff und Oxalsäure wurde ein halbstarrer Schaumstoff erhalten, der eine sehr unregelmäßige und teilweise
zusammengefallene Zellstruktur aufwies und eine Dichte von 0,6 g/cm3 besaß.
Gemäß Beispiel 1 der Anmeldung hingegen wurde mit der Kombination aus Harnstoff und Pentaerythrit
ein Weichschaumstoff mit Raumgewichl (Dichte) von 0,21 g/cm3 erhalten, der eine feine, regelmäßige und
nicht zusammengefallene Zellstruktur besaß.
Auch die gemäß den Beispielen 2 bis 5 der Anmeldung erhaltenen Schaumstoffe zeichnen sich gegenüber dem
Stand der Technik durch geringeres Raumgewicht und durch eine regelmäßige und nicht zusammengefallene
Zellstruktur aus.
Es war keineswegs vorauszusehen, daß man derartigf Schaumstoffe mit geringem Raumgewicht und feine
regelmäßiger Struktur erhalten würde, wenn man in de bekannten Treibmittelkombination die Oxalsäure durcl
einen Alkohol wie Pentaerythrit oder Sorbit ersetzt
35
40
45
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen auf der Basis von Vinylchlorid-Polymeren unter
Verwendung eines ein Stickstoffderivat der Kohlensäure und eine weitere organische Verbindung
enthaltenden Treibmittelgemisches, wobei das Vinylchiorid-Polymer mit dem Treibmittel und gegebenenfalls
Weichmachern, Stabilisatoren und anderen üblichen Zusätzen vermischt, das Gemisch
geliert verformt und aufgeschäumt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Treibmittelgemisch
verwendet, das
a) ein Stickstoffderivat der Kohlensäure der '5
allgemeinen Formel
R2
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR6912164 | 1969-04-18 | ||
FR6912164A FR2036926A1 (de) | 1969-04-18 | 1969-04-18 |
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---|---|
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ES378728A1 (es) | 1972-06-16 |
DE2018537A1 (de) | 1970-11-12 |
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