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Die Erfindung betrifft ein Feuchtigkeitsschutzmittel,
um Paneele vor Feuchtigkeit zu schützen, sowie mit dem Feuchtigkeitsschutzmittel
versehene Paneele.
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Ein Paneel, zum Beispiel bekannt
aus der Druckschrift
EP
090 6994 A1 , ist eine längliche,
dünne Platte,
die seitlich, also an den Längs-
und Querseiten zum Beispiel über
Nuten und Federn mit weiteren Paneelen verbunden werden kann. So
miteinander verbundene Paneele werden insbesondere als Fußbodenbelag
oder als Wandverkleidung eingesetzt. Die Fuge, die dann durch die
beiden Paneele gebildet wird, wird nachfolgend Verbindungsfuge genannt.
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Ein Laminatpaneel wird gemäß dem Stand
der Technik Pressverfahren wie folgt hergestellt. Eine aus einem
Holzwerkstoff wie HDF, MDF bestehende Trägerplatte wird bereitgestellt.
Auf eine mit Harz getränkte folienartige
Schicht, welche „Gegenzugpapier" genannt wird, wird
die Trägerplatte
gelegt. Hierauf wird eine weitere mit Harz getränkte, folienartige, mit einem
Dekor versehene Schicht gelegt. Eine solche Schicht ist unter der
Bezeichnung „Dekorpapier" bekannt. Eine nächste korund-
sowie harzhaltige folienartige Schicht wird in einer Ausführungsform
auf die Dekorschicht gebracht. Hierdurch wird die gewünschte Härte der
Oberfläche eines
Paneels erzielt, wenn dieses als Fußboden verwendet werden soll.
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Das vorgenannte Schichtsystem wird
in eine Presse transportiert. Bei typischerweise 200 °C wird das Schichtsystem
unter Druck verpresst. Dabei werden die einzelnen Schichten miteinander
verbunden.
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Aus diesem Schichtsystem werden mit
entsprechenden Vorrichtungen Paneele zugeschnitten, die üblicherweise
circa 1200 bis 1300 mm lang, fünf
bis zwölf
Millimeter dick und circa 200 mm breit sind. Abschließend werden
Nuten und Federn gefräst. Über Nut
und Feder werden Paneele miteinander verleimt. Verwendet werden
insbesondere sogenannte Weißleime
auf Basis wässriger
PVAc-Dispersionen.
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Die verbundenen Paneele werden beispielsweise
zu einem Fußbodenbelag
zusammengesetzt, der unter der Bezeichnung Laminatfußboden bekannt
ist. Derartige Fußböden sind
durch die Verleimung recht gut gegen Eindringen von Wasser in die
Verbindungsfugen von der Oberfläche
her geschützt.
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Um eine Verleimung vermeiden zu können, sind
aus den Druckschriften WO 96/27721 oder
DE 298 237 49 U1 Kupplungselemente
für ein
Paneel bekannt, welche zunächst
in bekannter Weise Nut und Feder umfassen. Darüber hinaus weist jede Feder
auf einer Ober und/ oder Unterseite zumindest ein zusätzliches vorstehendes
Verriegelungselement auf. Eine korrespondierende Nut ist mit wenigstens
einer Rille so versehen, dass das vorstehende Verriegelungselement
nach dem Zusammenfügen
zweier Paneele in die korrespondierende Rille gelangt. Es entsteht
so eine formschlüssige
Verbindung zwischen zwei Paneelen. Zwei Paneele sind dann senkrecht
zur Fußbodenebene
aufgrund der Nut und Feder verbunden. Aufgrund der Rille und dem
vorstehenden Verriegelungselement sind sie außerdem parallel zur Fußbodenebene
sowie zugleich senkrecht zur Verbindungsfuge miteinander formschlüssig verbunden.
Die Verwendung von Leim ist nicht erforderlich, um Paneele zu einem
Fußboden
oder einer Wandverkleidung zusammenzusetzen. Die Paneele sind also
mechanisch miteinander verriegelt.
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Infolge einer erheblichen Vereinfachung
des Verlegens haben sich am Markt die mechanisch verriegelbaren
Systeme durchgesetzt, d.h. die Festigkeit der Einzelpaneele untereinander
wird ohne Verwendung von Leim erreicht. Bei derartigen Systemen
besteht nachteilhaft immer die Gefahr, dass Wasser von der Oberfläche im Fugenbereich,
also in die Verbindungsfuge eintritt und zu einem Anquellen der
Trägerplatte
führt. Dieses
Anquellen kann zu einer Zerstörung
des verlegten Bodens in diesem Bereich führen. Wasser bzw. Feuchtigkeit
kann jederzeit unkontrolliert auf den Boden gelangen, z.B. durch
zu nasses Wischen oder einen umstürzenden Eimer.
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Um dem entgegenzuwirken, wurden von
den Herstellern verschiedene Anstrengungen unternommen. So werden
u.a. Trägerplatten
verwendet, die durch spezielle Herstellung und zwar insbesondere
durch den Einsatz von Melaminharzen ein geringeres Quellpotential
haben. Nachteil ist, dass diese Platten sehr teuer sind. Außerdem ist
der Boden damit nur geringfügig
besser gegen Feuchtigkeit geschützt.
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Aus den Druckschriften
US 5,295,341 sowie WO 96/27721 ist
bekannt, die seitlichen Kanten eines Paneels aus wasserdichten Materialien
zu fertigen. Die Herstellung ist jedoch relativ teuer. Daher konnten
sich diese Lösungen
am Markt nicht behaupten. Aus der Druckschrift
EP 0 843 763 B1 ist bekannt,
die Oberflächen der
Kupplungselemente so zu behandeln oder zu beschichten, dass diese
gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in ein Paneel geschützt sind.
Herstellungstechnisch ist dies jedoch schwierig zu bewerkstelligen,
da auf einen exakten Randabschluss zur Oberfläche hin zu achten ist. Reicht
die Versiegelungsschicht nicht bis zur Oberfläche, so ist der Schutz unzureichend.
Wird bei der Fertigung darauf geachtet, dass eine seitliche Kante bis
zur Oberfläche
hin beschichtet wird, so ist die Gefahr groß, dass die Beschichtung an
der Oberfläche
sichtbare Spuren hinterlässt.
Die Optik wird entsprechend beeinträchtigt. Hierdurch würde das
Produkt unverkäuflich.
Beim Verlegen kann die Beschichtung darüber hinaus leicht beschädigt werden,
da diese mechanisch stark belastet wird. Der Schutz gegen Feuchtigkeit
ist dann im entsprechenden Umfang nicht mehr gewährleistet.
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Stand der Technik ist darüber hinaus
eine sogenannte Kantenversiegelung mit Ölen oder heißen Wachsen.
Diese Verfahren führen
jedoch nachweislich zu Böden
mit unzureichendem Schutz gegenüber Feuchtigkeit
und Nässe.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein preiswertes, einfach anzuwendendes Feuchtigkeitsschutzmittel
für den
Schutz von Paneelen anzugeben, die leimlos miteinander verbunden
werden können.
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Die Aufgabe wird durch ein Feuchtigkeitsschutzmittel
mit den Merkmalen des ersten Anspruchs gelöst. Darüber hinaus wird die Aufgabe
durch ein Paneel mit den Merkmalen des nachfolgenden Nebenanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Betroffen sind Paneele, die in eingangs
genannter Weise formschlüssig
miteinander verriegelt werden können.
Diese sind dann einerseits senkrecht zur Oberfläche verriegelt. Ferner sind
sie senkrecht zur Verbindungsfuge sowie zugleich parallel zur Oberfläche durch
Formschluss verriegelt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Feuchtigkeitsschutzmittel
handelt es sich um eine Paste, die vorzugsweise in Form einer geschlossenen
Raupe an den seitlichen Kanten eine Paneels aufgetragen wird. Vorteilhaft wird
das Feuchtigkeitsschutzmittel auf der Oberseite einer Feder eines
Paneels aufgetragen, um so die Menge an benötigtem Feuchtigkeitsschutzmittel
zu minimieren. Die Menge und die Art der Auftragung ist stets so
zu wählen,
dass beim Zusammenfügen
von zwei Paneelen ein Teil des Feuchtigkeitsschutzmittels nach oben
aus der Verbindungsfuge hervorquillt. Die Menge des aufgetragenen
Feuchtigkeitsschutzmittels beträgt
daher in der Regel wenigstens 6 Gramm pro laufendem Meter, bevorzugt
wenigstens 12 Gramm pro laufendem Meter. Um nicht Feuchtigkeitsschutzmittel
zu verschwenden, wird die aufgetragene Menge bevorzugt auf 20 Gramm pro
laufendem Meter beschränkt.
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Die Paneele werden nach dem Auftragen
des Feuchtigkeitsschutzmittels zusammengefügt. Das Feuchtigkeitsschutzmittel
tritt dann gleichmäßig aus
den Verbindungsfugen nach oben heraus. Nachdem das herausgetretene
Feuchtigkeitsschutzmittel getrocknet oder zumindest angetrocknet
ist, wird der herausgetretene Anteil abgezogen. Dies kann problemlos
mit der Hand geschehen.
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Das Abziehen bzw. Entfernen des herausgetretenen
Feuchtigkeitsschutzmittels wird in einer Ausführungsform mit einem Kunststoffspachtel
unterstützt.
Der Spachtel ist weich genug, um die Oberfläche nicht zu beschädigen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird
der herausgetretene Anteil des Feuchtigkeitsschutzmittels wenigstens
10 Minuten, bevorzugt wenigstens 30 Minuten, insbesondere wenigstens
60 Minuten bei Raumtemperatur getrocknet, ehe der herausgetretene
Anteil entfernt bzw. abgezogen wird. Die Raumtemperatur kann 21 °C betragen.
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Wird das Feuchtigkeitsschutzmittel
in vorgenannter Weise angewendet, so sind zwei Paneele bis zur Oberkante
einer Verbindungsfuge sehr gut gegen Feuchtigkeit geschützt. Da
das Feuchtigkeitsschutzmittel von der Oberfläche rückstandslos entfernt werden
kann, ist die Optik einwandfrei. Besonders einfach gelingt das Entfernen,
wenn der herausgetretene Teil hinreichend getrocknet ist. Dann lässt sich
nämlich
der gesamte herausgetretene Teil des Feuchtigkeitsschutzmittels
in Form eines Fadens von der Oberfläche vollständig ablösen. Das Ablösen gelingt
dann also besonders schnell.
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Der Feuchtigkeitsschutz ist sehr
gut und insbesondere wesentlich besser im Vergleich zu den eingesetzten Ölen und
Wachsen, die beim Stand der Technik verwendet werden. Auch lassen
sich Rückstände einfacher
und schneller von der Oberfläche
entfernen, wenn das Feuchtigkeitsschutzmittel soweit getrocknet
ist, dass es in Form eines Fadens entfernt werden kann. Auch können die
Paneele auseinander genommen und wiederverwendet werden, da das
Feuchtigkeitsschutzmittel zwei Paneele nicht fest miteinander verleimt.
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Ein erfindungsgemäß verwendetes Paneel weist
in einer Ausführungsform
wenigstens eine seitlich eingefräste
Nut auf, die durch zwei Flanken oder Schenkel gebildet wird. Die
eine Flanke ragt bevorzugt über die
andere hinaus, ist also länger
als die andere. Beide Flanken sind insbesondere starr, also im wesentlichen nicht
elastisch. Eine Flanke ist starr im Sinne der Erfindung, wenn diese
im Unterschied zur Lehre gemäß Druckschrift
WO 97/47834 nicht so gebogen werden kann, dass ein Zusammenfügen durch
Zusammenschieben zweier Paneele in einer Ebene möglich ist. In der längeren Flanke
ist wenigstens eine Ausnehmung vorgesehen.
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Ein zweites Paneel weist seitlich
eine Feder auf, die in die vorgenannte Nut eingeführt wird,
um zwei Paneele miteinander zu verbinden. Die Feder weist wenigstens
eine vorstehende Nase an ihrer Unter- oder Oberseite auf, die in
die vorgenannte Ausnehmung der Flanke gelangt, wenn die zwei Paneele
zusammengefügt
werden. Die Nase reicht dann bis zum Boden der Ausnehmung.
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Die Feder ist an einer Seite (Unter-
oder Oberseite) an ihrem offenen Ende bevorzugt abgeschrägt, so dass
die Feder in diesem Bereich ähnlich
wie bei einer Spitze zuläuft.
Bei der Seite handelt es sich um die Seite, die an die Flanke mit
der Ausnehmung grenzt. Durch diese Schräge bzw. durch den dadurch bereitgestellten
Freiraum wird es möglich,
durch eine Drehbewegung um die Verbindungsfuge zweier Paneele herum ein
Paneel von einem weiteren Paneel zu lösen bzw. umgekehrt zwei Paneele
durch die Drehbewegung miteinander zu verbinden. Die Feder wird
also durch eine Drehbewegung in die korrespondierende Nut eines
benachbarten Paneels hineinbewegt, ohne dass die Flanke mit der
Ausnehmung stark gebogen werden müsste. Eine solche Drehbewegung
ist zwar aus der Druckschrift
EP 0855482 B1 bekannt.
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Durch die erfindungsgemäße Geometrie
ist es möglich,
die Flanken der seitlichen Nut in einem Paneel starr auszugestalten.
Die formschlüssige
Verbindung zwischen zwei Paneelen ist dann besonders stabil. Außerdem werden
Hebelkräfte
eingesetzt, wodurch es besonders einfach gelingt, aufgetragenes
Feuchtigkeitsschutzmittels gleichmäßig so unter Druck zu setzen,
dass es nach oben gleichmäßig hervorquillt.
Das gleichmäßige Hervorquellen
ist von Vorteil, da insbesondere dann der herausgetretene, hinreichend
getrocknete Anteil an Feuchtigkeitsschutzmittel in Form eines Fadens
abgezogen werden kann.
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1 zeigt
einen Schnitt durch zwei Paneele 1 und 2, die
formschlüssig
miteinander verbunden werden können.
Paneel 1 weist an einer Längsseite eine Nut 3 auf.
An einer Längsseite
des Paneels 2 ist eine Feder 4 vorgesehen. Die
Feder 4 wird in die Nut 3 hineingedreht und befindet
sich in der Nut 3, wenn die beiden Paneele 1 und 2 miteinander
verbunden sind. 2 zeigt
den Zustand, wenn die beiden Paneele miteinander verbunden sind.
Die Verbindungsfuge 5 diente bei der Drehung als Drehachse.
Bei der Verbindungsfuge 5 handelt es sich um die Fuge,
die sich zwischen den beiden Paneelen 1 und 2 befindet.
Die Längsseite
mit der Nut 3 weist eine vorstehende untere Flanke 6 auf.
Diese untere Flanke 6 ist an der langen Seite starr im
Sinne der Erfindung, da es nicht möglich ist, diese hinreichend
elastisch nach unten zu drücken,
um so die Feder von Paneel 2 in die Nut 3 durch
eine Bewegung in einer Ebene hineinschieben zu können. In die untere Flanke 6 ist
als Ausnehmung eine Rille bzw. Ausnehmung 7 im wesentlichen
senkrecht von oben eingefräst
worden. Die Rille bzw. Ausnehmung 7 erstreckt sich über die
gesamte Längsseite
des Paneels 1. Paneel 2 weist unterhalb der Feder 4 ein
nach unten vorstehendes Verriegelungselement 8 auf. In
der 2 wird gezeigt,
wie das vorstehende Verriegelungselement 8 in die Rille 7 hineinragt,
wenn die Paneele in erfindungsgemäßer Weise miteinander verbunden
sind. Die Position des vorstehenden Verriegelungselements 9 ist
so auf die Rille 7 abgestimmt, dass das Paneel 1 mit
dem Paneel 2 auf der Oberseite 9 der Paneele dicht
abschließt.
Es verbleibt also kein Spalt an der Oberfläche 9 bei der Verbindungsfuge 5.
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Das erfindungsgemäße Feuchtigkeitsschutzmittel
wird auf der Oberseite der Feder 4 entlang der Feder, also
senkrecht zur Papierebene, gleichmäßig aufgetragen. Die Menge
an aufgetragenem Feuchtigkeitsschutzmittel ist so bemessen, dass
durch das Zusammenfügen
ein überschüssiger Anteil 11 des
Feuchtigkeitsschutzmittels aus der Verbindungsfuge 5 nach
oben herausquillt. Nachdem dieser Anteil 11 hinreichend
getrocknet ist, kann ein Ende mit der Hand von der Oberfläche des
Paneels gelöst
und ergriffen werden. Wird an diesem Ende geeignet gezogen, so löst sich
der gesamte herausgetretene Anteil 11 nach und nach vom
Paneel rückstandsfrei
ab. Schließlich
verbleibt ein vom Paneel abgelöster
Anteil 11, der in Form eines Fadens vorliegt.
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Da das Feuchtigkeitsschutzmittel
aus der Fuge herausgetreten ist, ist damit zugleich sichergestellt, dass
die Paneele 1 und 2 innerhalb der Verbindungsfuge – bis an
die Oberfläche 9 heranreichend – vollständig gegen
eindringende Feuchtigkeit geschützt
sind. Diese Art von Feuchtigkeitsschutz ist deutlich besser als
der, der durch Wachs oder Öl
erreicht wurde. Er ist erheblich preiswerter und in der Regel auch
weniger störanfällig im
Vergleich zu einer wasserdichten Beschichtung der seitlichen Kanten.
Er kann erneut angewendet werden, wenn Paneele auseinander genommen
und anschließend
neu verlegt werden. Dabei kann der Schutz gegen Feuchtigkeit nicht
beschädigt
werden, wie dies der Fall sein kann, wenn seitlich wasserdicht beschichtet
wurde. Durch die Drehbewegung wird erreicht, dass eine Art Hebelkraft
wirksam wird, wenn die Paneele miteinander verbunden werden. Ohne
großen
Kraftaufwand gelingt es daher, überschüssige Menge
an Feuchtigkeitsschutzmittel aus der Fuge herauszudrücken.
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3 zeigt
Verbindungsprofile von Paneelen 1 und 2, die vorzugsweise
an den schmalen Seiten der Paneele 1 und 2 vorgesehen
sind, um so Paneele zunächst
an den Längsseiten
durch Verdrehen und anschließend
an den Schmalseiten durch Verschieben besonders einfach verlegen
zu können.
Es entfällt
dann jedoch an den Schmalseiten die vorteilhafte Hebelkraft. Das
vorstehende Verriegelungselement 8 an der Unterseite der
Feder 4 aus 3 steht
im Vergleich zum vorstehenden Verriegelungselement 8, welches
in den 1 und 2 gezeigt wird, nur wenig
hervor. Entsprechend gering ist die Tiefe der Rille 7,
die in 2 gezeigt wird, im
Vergleich zu der Tiefe d er Rille, die in den 1 und 2 gezeigt
wird. Obwohl das Holz oder der Holzwerkstoff nur wenig elastisch
ist, gelingt das Verbinden durch Verschieben in einer Ebene, da
die Dimensionen der Kupplungselemente 7 und 8 – wie beschrieben – vergleichsweise
klein sind. Wiederum wird oberhalb der Feder 4 das Feuchtigkeitsschutzmittel
aufgetragen, um so mit geringen Mengen an Feuchtigkeitsschutzmittel auskommen
zu können.
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Die als Feuchtigkeitsschutzmittel
verwendete Dichtungsmasse wird durch Einfügen einer trocknenden und/oder
vulkanisierbaren Zusammensetzung gebildet. Die resultierende elastische
Dichtungsmasse sollte einerseits so beschaffen sein, dass sie die
Fugen zwischen den Platten wirksam versiegelt, andererseits sollte sich
aus der Fugen austretende Dichtungsmasse leicht und ohne Beschädigung der
Paneele entfernen lassen. Letzteres kann dadurch erreicht werden,
dass die Klebrigkeit der Dichtmasse verringert wird.
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Die trocknenden bzw. vulkanisierbaren
Zusammensetzungen, aus denen die elastischen Dichtmassen erhalten werden,
enthalten zweckmäßig mindestens
ein natürliches
und/oder synthetisches Harz, mindestens einen Füllstoff sowie mindestens ein
organisches Lösungsmittel.
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Als natürliche und/oder synthetische
Harze sind insbesondere Polychloroprene sowie Phenol/Formaldehyd-Harze,
insbesondere Novolake geeignet.
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Bei den verwendeten Polychloroprenen
handelt es sich um Polymere des Chloroprens, die technisch durch
Emulsionspolymerisation hergestellt werden.
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Bei den Phenol/Formaldehyd-Harzen
oder Phenolharzen handelt es sich um Polykondensationsharze, die
aus Formaldehyd und aromatischen Phenolen hergestellt werden. Besonders
bevorzugt handelt es sich erfindungsgemäß um Novolake mit einer zahlenmittleren
Molekülmasse
von 500 bis 1000.
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Die härtbare bzw. vulkanisierbare
Zusammensetzung, aus der die Dichtungsmassen erhalten werden, enthalten
zweckmäßig von
etwa 5,5 bis 55 Gew.-% der natürlichen
und/oder synthetischen Harze.
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Weiterhin enthalten die erfindungsgemäß aus den
härtenden
bzw. vulkanisierbaren Zusammensetzung erhaltenen Dichtungsmassen
mindestens einen Füllstoff,
insbesondere mindestens einen anorganischen Füllstoff. Dabei hat sich die
Verwendung von Kieselsäure
als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Geeignete Kieselsäuren sind z.B. sogenannte pyrogene
Kieselsäuren.
Daneben können
als Füllstoffe Kaolin
und Calciumcarbonate eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäß verwendete Zusammensetzung,
aus der die Dichtungsmassen erhalten werden, weisen weiterhin bevorzugt
mindestens ein organisches Lösungsmittel
auf. Dabei handelt es sich zweckmäßig um mindestens einen aliphatischen
oder aromatischen Kohlenwasserstoff, wie z.B. Kohlenwasserstoffe wie
n-Pentan, n-Hexan, n-Heptan, aliphatische Ketone, wie Methyl-Ethyl-Keton,
Aceton sowie aliphatische Ester wie beispielsweise Methyl- oder Ethylacetat.
Eine bevorzugte Lösungsmittelzusammensetzung
ist ein Gemisch aus 10 bis 50 Gew.-% aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
insbesondere n-Hexan, 10 bis 70 % aliphatischen Ketonen, insbesondere
5 bis 40 Gew.-% Methyl-Ethyl-Keton sowie 5 bis 30 Gew.-% Aceton
und 5 bis 20 Gew.-% aliphatischen Estern, wie insbesondere Ethylacetat.
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Daneben können z. B. Lösungsmittel
wie Cyclohexane eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung, aus der
die Dichtungsmassen resultieren, enthalten in einer Ausführungsform übliche für Dichtungsmassen
angewendete Hilfsstoffe wie zum Beispiel Alterungsschutzmittel so
zum Beispiel Lichtschutzmittel.
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Um den Anforderungen an eine reduzierte
Klebrigkeit sowie einer guten Entfernbarkeit von überschüssiger aus
der Fuge heraustretende Dichtungsmasse zu genügen, weist die erfindungsgemäß verwendete
härtbare
bzw. vul kanisierbare Zusammensetzung mindestens einen synthetischen
oder natürlichen
Kautschuk und mindestens ein Phenolharz in einem Mengenverhältnis von
etwa 10:1 bis etwa 1:1 auf. Bei diesen Mengenverhältnissen
lässt sich überschüssige Dichtmasse,
die aus der Fuge dringt, besonders gut von den Laminatböden entfernen.
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Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung,
aus der die erfindungsgemäß verwendeten
Dichtmassen durch Trocknung, Härtung
bzw. Vulkanisierung hervorgehen, besitzt folgende Zusammensetzung:
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- 5 bis 25 Gew.-% mindestens eines Polychloroprens,
- 0,5 bis 20 Gew.-% mindestens eines Phenolformaldehyd-Harzes,
- 0,1 bis 5 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffes,
bevorzugt mindestens einer Kieselsäure,
- 0,1 bis 1 Gew.-% mindestens eines Alterungsschutzmittels.
- 60 bis 90 Gew.-% mindestens eines anorganischen Lösungsmittels.
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Die Fugendichtungsmasse wird hergestellt
durch Einfügen
der oben beschriebenen Zusammensetzung und anschließende Trocknung.
Diese erfolgt in der Regel bei Raumtemperatur (ca. 20 bis 30°C). Es können jedoch
auch niedrigere (bis zu 5°C)
oder höhere
Temperaturen (bis zu 50°C)
angewendet werden.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird eine Masse gefertigt aus:
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- – 17
Teilen Polychloropren,
- – 5
Teilen eines Novolakes mit einer mittleren Molmasse 900,
- – 2
Teilen Kieselsäure
(Thixotropierungsmittel),
- – 0,5
Teilen Hydrochinonmonobenzylether (Alterungsschutzmittel),
- – 0,1
Teilen Magnesiumoxid (Vulkanisationsmittel) und
- – 75,4
Teilen eines Lösungsmittelgemisches
bestehend aus 40 % n-Hexan, 25 Methyl-ethyl-keton, 20 Aceton und
15 % Ethylacetat.
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Ferner wird ein Laminatboden mit
einem mechanischen Verriegelungssystem zur Verfügung gestellt. An den Längsseiten
sind die in den 1 und 2 gezeigten Verriegelungs-
bzw. Kupplungselemente vorgesehen. An den Schmalseiten sind die
in der 3 gezeigten Verriegelungselemente
vorgesehen. Dabei ist jedoch zu bevorzugen, dass die Kupplungselemente 7 und 8 lediglich
unterhalb der Feder 4 vorgesehen sind, um optische Beeinträchtigungen
der mit einem Dekor versehenen Oberfläche des Panels zuverlässig zu
vermeiden.
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Die rezepturgemäße Masse wird in Form einer
geschlossenen Raupe auf die Federseiten der Paneele aufgetragen.
Die Auftragsmenge beträgt
dabei 12 g/lfm. Die Paneele werden danach sofort gemäß der jeweiligen
Verlegeanleitung zusammengefügt.
Dabei ist vorteilhaft darauf zu achten, dass die Masse gleichmäßig aus
den gesamten Fugenbereichen nach oben heraustritt. Nach 60 Minuten
Abtrocknen bei einer Raumtemperatur von 21 °C wird die herausgetretene Masse
mit der Hand einfach abgezogen. Das Abziehen kann mit einem Kunststoffspachtel
unterstützt
werden.
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Die Kraft (Auszugskraft), die aufgewendet
werden muss, um Stirnseiten bzw. Schmalseiten zweier miteinander
verbundener Paneele mit einem Profil gemäß 3 auseinanderzuziehen, beträgt 686 N.
Die Auszugskraft beträgt
578 N, wenn die Paneele an den Stirnseiten ausschließlich mechanisch
verriegelt sind.
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Folgende Prüfmethode zur Bestimmung der
Auszugskraft wurde angewendet:
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Als Messvorrichtung wurde eine Kraftmessdose „dynafor
B 00004" mit einer
Einspannvorrichtung eingesetzt. Die Einspannvorrichtung ist an einer
Gewindespindel befestigt.
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Zwei Paneele mit einer Profilierung
gemäß 3 wurden stirnseitig zusammengefügt. Die
Dimension eines Paneels betrug an der 193 mm (Breite) x 150 mm (Länge) x 7
mm (Dicke) .
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Der Prüfkörper wird auf einer Paneelstirnseite
fest fixiert. Auf der anderen Seite wird die Kraftmessdose mittels
der integrierten Spannvorrichtung befestigt. Mittels Gewindespindel
wird an den Prüfkörper eine Kraft
angelegt. Ermittelt wird die maximale Kraft, bei der die Entriegelung
der zwei Paneele erfolgt .
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Der nachfolgenden Tabelle sind Ergebnisse
zu entnehmen, die anhand von Vergleichsbeispielen die Klebeigenschaften
der erfindungsgemäßen Dichtmasse
verdeutlichen.
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Die Auszugskraft, die bei dem D3-Leim
aufzuwenden ist, konnte nicht ermittelt werden, da hier die Verriegelungselemente
zerstört
wurden. An den Vergleichsversuchen wird deutlich, dass die Kraft,
die für
eine Entriegelung aufgewendet werden muss, sich durch die erfindungsgemäße Dichtungsmasse
im Vergleich zu einem Klebstoff nicht wesentlich verändert. Die
Auszugskraft wird um weniger als 30% durch die Dichtungs- bzw. Dichtmasse
gesteigert. So ist sichergestellt, dass die Paneele problemlos wieder
gelöst
und wiederverwendet werden können.