DE2011634B2

DE2011634B2 - Windschutzscheibe fur Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE2011634B2
Application number: DE19702011634
Authority: DE
Inventors: Hans Dr.-Ing. 5100 Aachen Krings
Original assignee: VEREINIGTE GLASWERKE ZWEIGNIEDERLASSUNG DER SAINT-GOBAIN 5100 AACHEN Cie
Current assignee: VEREINIGTE GLASWERKE ZWEIGNIEDERLASSUNG DER SAINT-GOBAIN 5100 AACHEN Cie
Priority date: 1970-03-12
Filing date: 1970-03-12
Publication date: 1973-10-31
Also published as: DE2011634A1; DE2011634C3; BE764134A

Description

2 Oil 634

empfindlichkeit solcher Scheiben gegen Steinschlag bleibt in vollem Umfang erhalten, während gleichzeitig die Reaktionskräfte auf den höchst zulässigen Wert beschränkt werden können.

Für die Aufbringung der Schwächungspunkte sind eine Reihe von Verfahren bekannt, so z. B. Anritzen, Anfräsen oder Anätzen der Glasoberfläche, Anbringung von Eindrücken, chemisches Abtragen der obersten Glasschichten. Alle diese an sich bekannten Techniken können bei der Herstellung einer Windschutzscheibe nach der Erfindung angewendet werden. Stattdessen kann auch gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung über die Glasoberfläche verteilt punktweise ein geeignetes Email aufgetragen und eingebrannt werden.

Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele für Windschutzscheiben mit den Merkmalen der Erfindung wiedergegeben :

Beispiel 1

Zwei Glasscheiben von je 3 mm Stärke aus nicht vorgespanntem Natrium-Kalzium-Silikatglas der üblichen Zusammensetzung werden mit einer Poiyvinylbutyralfolie von 0,76 mm Stärke miteinander verbunden. Die in eingebautem Zustand der Windschutzscheibe außen sitzende Scheibe ist auf der mit der Polyvinylbutyralfolie verklebten Oberfläche mit über die gesamte Oberfläche verteilten in gegenseitigen Abständen von einigen Zentimetern angeordneten Schwächungspunkten versehen.

Beispiel 2

Eine Scheibe aus auf chemischem Wege vorgespanntem Glas von 1,0 mm Dicke wird mit einer nicht vorgespannten Glasscheibe von 1,0 mm Dicke mit Hilfe einer Polyvinylbutyralfolie von 0,76 mm Dicke verbunden. Die chemisch vorgespannte Scheibe ist auf der Außenseite angeordnet. Sie weist auf ihrer an der Polyvinylbutyralfolie anliegenden Oberfläche gleich-

mäßig über die Oberfläche verteilt eine Vielzahl von Schwächungspunkten auf,

Beispiel 3

Zwei auf chemischem Wege vorgespannte Glasscheiben mit einer Dicke von 1,0 mm werden mit einer Polyvinylbutyralfolie von 0,76 mm Dicke zu einer Verbundglasschcibe miteinander verbunden. Die äußere Glasscheibe ist auf ihrer an der Polyvinylbutyralfolie anliegenden Oberfläche mit Schwächungspunkten versehen.

Claims

2 Oil 634 ist aber nicht ohne Nachteile. Derartige Schwä- Patentansprüche: chungspunkte sind nämlich optisch störend und erhöhen zum anderen wiederum die Steinschlagempfind-

1. Windschutzscheibe aus zwei mittels einer Poly- lichkeit solcher Scheiben in unerwünschter Weise, nivylbutyralschicht miteinander verbindenen Ein- 5 Auch die vorgeschlagene Ausfüllung der Schwäzelscheiben, für Kraftfahrzeuge, mit die Biege- chungspunkte auf der äußeren freien Oberfläche mit festigkeit herabsetzenden, auf der dem Fahrer klarem Kunststoff beseitigt nicht diese Nachteile,
zugewandten Seite angeordneten Schwächungs- Es ist auch bereits eine Windschutzscheibe bekannt stellen, dadurch gekennzeichnet, daß geworden, bei der entlang ihres Umfangs auf der dem die Schwächungsstellen als im Sichtbereich der io Fahrer zugewandten Seite neben der Scheinbeneinfas-Scheibe gleichmäßig über die gesamte Oberfläche sung eine Schwächungslinie vorgesehen ist. (schweizeverteilte Schwächungspunkte auf der äußeren rische Patentschrift 499 409) Bei dieser bekannten Glasscheibe auf der an der Polyvinylbutyralschicht Windschutzscheibe liegt jedoch das Problem zu Grunanliegenden Oberfläche angeordnet sind. de, die Zeitdauer der Stoßeinwirkung zu verkürzen,

2. Windschutzscheibe nach Anspruch 1, dadurch 15 was dadurch erreicht wird, daß der Glasrand entlang gekennzeichnet, daß die äußere Einzelgiasscheibs des Einspannbereichs infolge der dort angebrachten aus vorgespanntem Glas, vorzugsweise aus ehe- Schwächungslinie durch die Wirkung der vom Stoßmisch vorgespanntem Glas, besteht. punkt ausgehenden Biegeweife abgeschert wird, sobald

3. Windschutzscheibe nach Anspruch 1 oder 2, diese den Rand erreicht.

dadurch gekennzeichnet, daß die innere Einzel- 20 Ebenfalls zum Stand der Technik zählt eine Verglasscheibe aus chemisch vorgespanntem Glas bundglasscheibe, bei der die äußere Einzelglasscheibe besteht. aus vorgespanntem Glas besteht (deutsche Patent-

4. Verfahren zur Herstellung einer Windschutz- schrift 55 562).

scheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine

1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß punktweise 25 aus zwei über eine thermoplastische Zwischenschicht

ein Email geeigneter Zusammensetzung auf die miteinander verbundenen Einzelscheiben bestehende

Glasoberfläche aufgebracht und eingebrannt wird. Verbundglasscheibe so mit Schwächungsstellen zu

versehen, daß die Höhe der Stoßkräfte wesentlich

herabgesetzt, die Schwächungsstellen selbst aber für

Die Erfindung betrifft eine Windschutzscheibe aus 30 die Durchsicht und das Gebrauchsverhalten der Ver-

zwei mittels einer Polyvinylbutyralschicht miteinander bundglasscheibe nicht störend ins Gewicht fallen,

verbundenen Einzelscheiben für Kraftfahrzeuge, mit Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch

die Biegefestigkeit herabsetzenden, auf der dem Fahrer gelöst, daß die Schwächungsstellen als im Sichtbereich

zugewandten Seite angeordneten Schwächungsstellen. der Scheibe gleichmäßig über die gesamte Oberfläche

Die Herabsetzung der Biegefestigkeit ist bei Wind- 35 verteilte Schwächungspunkte auf der äußeren Glasschutzscheiben von Interesse, um die Reakticnskräfte scheibe auf der an der Polyvinylbutyralschicht anherabzusetzen, die im Falle eines Aufpralls des mensch- liegenden Oberfläche angeordnet sind,
liehen Körpers auf die Windschutzscheibe zu ernst- Entgegen der allgemeinen Ansicht über die Dynamik haften Verletzungen führen kann. bei einem Stoßvorgang auf eine Glasscheibe wird

Zu diesem Zweck ist es bekannt, eine monolithische 4° nämlich, wie Versuche mit den erfindungsgemäßen Windschutzscheibe mit in geringem Abstand vonein- Windschutzscheiben zeigen, auch die dem Stoßkörper ander einseitig oder beidseitig angeordneten kleinen zugewandte Oberfläche starken Zugspannungen ausVertiefungen oder feinen Löchern zu versehen, und gesetzt, die hoch genug sind, um die Glasscheibe zum diese gegebenenfalls mit klarem Kunststoff auszufüllen Bruch zu bringen, bevor unzulässig hohe Reaktions-(deutsche Patentschrift 708 882). 45 kräfte auftreten. Nähere Untersuchungen haben näm-

Ferner ist es bekannt, bei einer Verbundglasscheibe Hch gezeigt, daß gleichzeitig mit der Durchbiegung der aus zwei Einzelscheiben und einer diese verbindenden Glasscheibe unter dem Stoßpunkt vom Stoßpunkt *us Zwischenlage wenigsten eine der Glasscheiben, vor- eine kreisförmige Deformations- oder Biegewelle zum zugsweise die dem etwa zu erwartenden Stoß züge- Rand der Scheibe läuft. Diese Biegewelle läuft der kehrte Glasscheibe, mit Sollbruchlinien zu versehen, 5° Durchbiegung voraus und führt zu einer Ausbiegung die durch Anritzen, Einfräsen oder durch örtliche der Scheibe auf der dem Stoß zugewandten Seite, thermische Vorspannung der Glasscheibe erzeugt sein Diese durch die Biegewelle bedingte Ausbiegung vollkönnen (deutsche Patentschrift 1118 626). zieht sich also nach der entgegengesetzten Seite wie die

Bei der Anbringung von Schwächungspunkten auf eigentliche Durchbiegung unter dem Stoßpunkt. Ihre den Oberflächen von Windschutzscheiben aus Glas 55 Amplitude nimmt mit zunehmender Ausbreitung zuwurde bisher davon ausgegangen, daß die Schwächungs- nächst zu. Der Biegeradius der Ausbiegung bei der punkte auf der dem Stoß abgewandten Oberfläche Biegewelle ist wesentlich kleiner als bei der Durchangebracht werden müssen. Man war bisher der An- biegung. Daraus resultiert, daß diese Biegewelle zu sieht, daß die Schwächungspunkte nur auf dieser einer starken Biegebeanspruchung auf der dem Stoß-Oberfläche ihre Aufgabe erfüllen könnten, weil man ^6o körper zugewandten Scheibenoberfläche führt. Bei glaubte, daß bei einem Stoß auf eine Glasscheibe der erfindungsgemäßen Windschutzscheibe wird also infolge der Durchbiegung der Scheibe in jedem Fall von diesem Effekt Gebrauch gemacht,
nur die dem Stoß abgewandte Seite unter Zugspan- Durch die Erfindung wird es nunmehr möglich, auch nungen gesetzt wird, die beim Überschreitender Eigen- für die äußere Einzelscheibe eines Verbundes eine festigkeit in den Oberflächenschichten des Glases zum ⁶5 Scheibe aus in den Oberflächenschichten Druckvor-Bruch des Glases führen. spannungen aufweisendem Glas, wie z. B. auf ther-

Die Anordnung von Schwächungspunkten auf der mischem oder durch Ionenaustausch auf chemischem

äußeren freien Oberfläche einer Verbundglasscheibe Wege vorgespanntem Glas, zu verwenden. Die Un-