DE20114435U1

DE20114435U1 - Schutzbekleidung mit Mikroklimaeinlage

Info

Publication number: DE20114435U1
Application number: DE20114435U
Authority: DE
Original assignee: Burgmann Security GmbH
Current assignee: Ballistic Protection Burgmann De GmbH
Priority date: 2001-01-10
Filing date: 2001-08-29
Publication date: 2001-11-15
Anticipated expiration: 2011-08-30

Description

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Schutzbekleidung aus einem textiler Gewebematerial.

Derartige Schutzbekleidungen, beispielsweise Unterziehschutzwesten, wie sie aus der DE 198 16 299 C2 bekannt sind, werden oft bei hohen körperlichen Anstrengungen getragen, beispielsweise bei einem Feuerwehr- oder bei einem Polizeieinsatz. Bei derartigen Einsätzen sind die die Schutzbekleidung tragenden Personen oft äußerlichen Gewalteinwirkungen ausgesetzt und müssen sich schnell und extrem bewegen können..

Bei solchen Schutzbekleidungen ist es deshalb erforderlich, eine Luftzirkulation zwischen dem Körper der zu

schützenden Person und der Schutzbekleidung zu schaffen. Dies führt häufig dazu, daß die Schutzbekleidung nicht fest genug am Körper befestigt wird, um genügend Bewegungsfreiheit zu haben, und eine Feuchtigkeit abführende Luftzirkulation zu erhöhen. Eine derartig zu locker getragene Schutzbekleidung verfehlt aber häufig ihre Schutzfunktion und kann zu Behinderung der Bewegungsfreiheit führen.

Derartige Schutzbekleidungen bestehen aus textlien Geweben, insbesondere aus Schafschurwolle. Schafschurwolle zeichnet sich durch eine hohe Elastizität aus und kann zu einem hohen Prozentsatz ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Sie wirkt klimatisierend und unterscheidet sich dadurch vorteilhaft von Synthesefa-1.5 ;' sermaterialien. Sie ist ein Naturprodukt, das aus medizinischer Sicht und aus Umweltschutzgründen geschätzt wird.

Nachteilig ist, daß Schafschurwolle zum Verfilzen neigt und sehr schonenden Waschoperationen unterzogen werden muß, die aus hygienischen Gründen wünschenswert sind. Außerdem kann Schafwolle bei Durchfeuchtung schimmeln und ihre Elastizität verlieren.

Aus der CH 244 663 sind dazu Fasergemische aus pflanzlicher und tierischer Herkunft bekannt, die jedoch die genannten Nachteile nicht entscheidend beseitigen können. Aus der DE 40 30 172 C2 schließlich ist ein Mischfaservlies aus Schafschurwolle und Kapok bekannt, das ^: als BeL:teneinlage verwendet wird. Dieses Mischfaservlies ist jedoch so für die Verwendung in Schutzkleidung nicht geeignet.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schutzbekleidung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,

die eng am Körper getragen werden kann und zwischen Körper und Schutzmaterial ein Luft und Feuchtigkeit abführendes Mikroklima schafft.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß auf der Bekleidungsinnenseite ein aus einem tierischen und pflanzlichen Fadenmaterial bestehendes Mischfaservlies als ein Innenfutter aufgebracht ist. Dazu ist es vorgesehen, ■ daß als Innenfutter ein Mischfaservlies aus Schafschurwolle uad der Samenfaser des Kapok verwendet wird. Kapokbäumc kommen in Fernost, besonders in Malaysia vor.

Durch diese Maßnahmen wird ein isolierendes Innenfutter Einlage für eine Schutzbekleidung, beispielsweise eine ballist.i sehe Unterziehschutzweste oder ein Arbeits-

'., schutzanzug für Feuerwehr und andere extreme Arbeit-

' seinsätz.e geschaffen,' das aus zwei völlig unterschiedlichen Werkstoffen besteht und ein körpersympathisches Mikroklima bewirkt. Die tierische Faser, nämlich die Schafschurwollefaser absorbiert dabei hervorragend die Luftfeuchtigkeit, sprich den Schweiß, während die Pf lanzei'if aser, nämlich der Kapok, die Luftzirkulation fördert.

Durch die Verwendung eines derartigen Innenfutters entsteht ein erhebliches Gefälle der Luftfeuchte und der Temperatur und die Gefahr eines Wärmestaus wird minimiert. Es hat sich auch gezeigt, daß ein derartiges Innenfutter eine hohe antiseptische Wirkung aufweist und . nach jedem Einsatz leicht ausgewaschen werden kann.

Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung ist in der beiliegenden ; Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher be- ! schrieben; es zeigt:

Figur 1 die Vorderansicht einer Schutzweste mit taschenförraigen Aufnahmen für Schutzeinlagen;

Figur 2 die Seitenansicht einer Schutzweste nach Figur 1, mit einem auf ihrer Innenseite

aufgebrachten Innenfutter aus einem Mischfaservlies.

Die in der Figur 1 anhand einer ballistischen Unterziehschutzweste nur beispielhaft dargestellte Schutzbekleidung 10 weist eine vordere Körperpartie 11 und eine in der Figur 2 dargestellte hintere Körperpartie 11a auf. Die vordere Körperpartie 11 und die hintere Körperpartie 11a sind über eine als Trägersystem ausgebil- '■- dete Schulterpartie 12 miteinander verbunden.

. Die Schulterpartie 12 weist beispielsweise einen Halsausschnitt 13 auf, an den ein nicht näher dargestellter ballistischer Schutzkragen angeklettet werden kann.

Bei der dargestellten Schutzbekleidung 10 sind Taschen 15 vorgesehen, in die durch Taschenöffnungen 14 Schutzeinlag-^n 16 eingelegt werden können. Als Schutzeinlagen 16 können beispielsweise mit Plastikfolie luftdicht umgebene Pakete aus ballistischem Schutzmaterialgeweben eingelegt werden. Die Taschen 15 können beispielsweise durch Steppnähte 17 gebildet sein.

Wie die Figur 2 zeigt, ist an den Innenseiten 18 in der ■: Schutzbekleidung 10 ein Innenfutter aus einem Mischfaservliese 20 angebracht. Ein Mischfaservliese 20 besteht aus einem relativ dicht vernadelten Fasergemisch aus Schafschurwolle und Kapok. Um das an sich bekannte j Mischfaservlies für eine ständig am Menschen zu tragende Schutzbekleidung verwenden zu können, hat sich eine um ca. eine Zehnerpotenz engere Vernadelung als bisher

üblich als geeignet erwiesen. Durch entsprechend fein dimensionierte Nadeln ist dabei das Problern gelöst worden, die· hohlen Kapokfasern nicht zu beschädigen. Der Nadelungsabstand beträgt dabei ca. 0,5 bis 1,5 rom, während er bei bisherigen Verwendungen ca. 10 mm beträgt.

Auf der der Bekleidungsinnenseite 13 zugewandten Seite ost das Mischfaservlies 20 mit einem Vliesinnenfutter 19 und einem dem nicht näher dargestellten Körper des spätere;! Trägers zugewandten Außenseite mit einem Vliesaußenfutter 21 abgedeckt. Als Vliesinnenfutter 19 und als Vliesaußenfutter 21 sind Gewebe vorgesehen, die überwiegend aus Naturfasern, beispielsweise Seide, Baumwolle oder Wolle bestehen.

', Das Vliosinnenfutter 19, das Mischfaservlies 20 und das Vliesaußenfutter 21 sind durch Steppnähte 17 miteinander verbunden. Die Steppnähte 17 sind dabei relativ dicht, beispielsweise in einem Abstand von ca. 5 bis 10 mm, gesetzt.

Die Mir.:chfaservliese 20 können mit den Steppnähten 17 zugleicii an den Bekleidungsinnenseiten 18 der Schutzbekleidung 10 festgelegt werden. Bei einer anderen Ausführung ist es vorgesehen, die Mischfaservliese 20 mit den Bekleidungsinnenseiten 18 der Schutzbekleidung 10 zu verkleben.

Zum Verschließen der Schutzbekleidung 10 sind an der vorderen Körperpartie 11 und an der hinteren Körperpartie lla^: Verschlußbänder 22 vorgesehen. Die vordere Körperpartie- 11 und die hintere Körperpartie 11a können miteinander verbunden werden. Dabei ist es vorteilhaft, , wenn sich die vordere Körperpartie 11 und die hintere Körperpartie 11a überlappen.

Bezugszeichen

11a

Schutzbekleidung

vordere Körperpartie

hintere Körperpartie

Schulterpartie

Halsausschnitt

Taschenöffnung

Tasche

Schutzeinlage

Steppnaht

Bekleidungsinnenseite

Vliesinnenfutter

Mischfaservlies

Vliesaußenfutter

Verschlußband

Claims

1. Schutzbekleidung aus einem textilen Gewebematerial. dadurch gekennzeichnet, daß auf der Bekleidungsinnenseite (18) ein Innenfutter aus einem aus tierischen und pflanzlichen Fasermaterial bestehendes Mischfaservlies (20) aufgebracht ist.

2. Schutzbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Innenfutter ein Mischfaservlies (20) aus Schafschurwolle und Kapok verwendet wird.

3. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schafschurwollfasern und die Kapokfasern miteinander vernadelt sind.

4. Schutzbekleidung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schafschurwollfasern und die Kapokfasern relativ dicht miteinander vernadelt sind, wobei der Nadelungsabstand ca. 0,5 bis 1,5 mm beträgt.

5. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischfaservlies (20) zu ca. 40 bis 50 Gewichtsprozenten aus Kapokfasern und zu etwa 50 bis 60 Gewichtsprozenten aus Schafschurwollfasern besteht.

6. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischfaservlies (20) auf der den Körperpartien (11, 11a) abgewandten Außenseite mit einem Vliesaußenfutter (21) abgedeckt ist.

7. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischfaservlies (20) mit einem der Bekleidungsinnenseite (18) zugewandten Vliesinnenfutter (10) abgedeckt ist.

8. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischfaservlies (20) über sein Vliesaußenfutter (21) mit der Bekleidungsinnenseite (18) mit Steppnähten (17) verbunden ist.

9. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischfaservlies (20) mit seinem Vliesinnenfutter (19) und seinem Vliesaußenfutter (21) versteppt ist.

10. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischfaservlies (20) über sein Vliesinnenfutter (19) mit der Bekleidungsinnenseite (18) verklebt ist.

11. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischfaservlies (20) waschbar ist.

12. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesinnenfutter (19) und das Vliesaußenfutter (21) überwiegend aus einem Naturfasermaterial besteht.

13. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesinnenfutter (19) und das Vliesaußenfutter (21) aus einem Baumwollgewebe besteht.

14. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesinnenfutter (19) und das Vliesaußenfutter (21) aus Seide besteht.

15. Schutzbekleidung nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Vliesinnenfutter (19) und das Vliesaußenfutter (21) aus einem Schafschurwollgewebe besteht.