DE2010323C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstel lung eines Korrosionsschutzes auf einer Gießform - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstel lung eines Korrosionsschutzes auf einer GießformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Bis heute ist jedoch der grundsätzliche Nachteil der
eines Korrosionsschutzes auf mit flüssigem Metall Schlichten, nämlich die zu geringe Haftfähigkeit des
in Berührung kommenden Oberflächen einer eisen- Überzugs an den mit flüssigem Metall in Berührung
haltigen Gießform für den Aluminiumguß sowie eine kommenden Oberflächen nicht behoben worden. Es
Gießform aus Eisen oder eisenhaltigem Material für 5 besteht die Gefahr, daß der Überzug auf der Formden
Aluminiumguß. wand durch das einströmende Metall fortgerissen
Aluminium hat das Bestreben, sich mit anderen wird und dadurch die Schutzwirkung verlorengeht
Elementen zu verbinden und verschiedene chemische oder auch die Gefahr der Haftung des Überzugs am
Verbindungen einzugehen. Durch diese Eigenschaft Gußstück, so daß nach dem Entfernen des Gußdes
Aluminiums ergibt es sich, daß Aluminium- io Stücks aus der Gießform Teile der Gießformwandung
legierungen, die Kupfer, Silicium, Magnesia, Nickel, ungeschützt zurückbleiben (deutsche Patentschrift
Mangan und ähnliche Stoffe enthalten, um bessere 543 044).
mechanische Festigkeit oder sonstige Eigenschaften Der Erfindung liegt die" Aufgabe zugrunde, die
zu erzielen, die das Gießen oder Bearbeiten erleich- Korrosion von mit flüssigem Metall in Berührung
tern, nicht die erwünschten Eigenschaften aufweisen, 15 kommenden Oberflächen einer eisenhaltigen Gießform
wenn sich Verunreinigungen mit der Legierung ver- für den Aluminiumguß zu verhindern. Darüber
mischen. hinaus soll die Aufnahme von Verunreinigungen
Darüber hinaus müssen die Stoffe, die zur Her- während des Gießvorgangs verhindert werden. Mit
stellung der Behälter oder sonstige Bauteile, die zum der Erfindung soll weiter erreicht werden, daß ein
Gießen von reinem Aluminium oder von Aluminium- 20 Korrosionsschutz bereitgestellt wird, der leicht auf
legierungen und zum Guß von Barren aus dem ge- die Oberflächen aufzubringen ist und sogar in sehr
schmolzenen Material dienen, derart beschaffen sein, komplizierte Formen hineinbringbar ist.
daß eine Aufnahme von Verunreinigungen in das Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß eine Aufnahme von Verunreinigungen in das Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
schmelzflüssige Aluminium oder seine Legierungen daß auf den Gießformoberflächen zumindest zum
verhindert ist und auch eine Korrosion der mit dem as Teil in diese hinein diffundierendes elementares Bor
flüssigen Metall in Berührung kommenden Gieß- abgeschieden wird. Vorzugsweise soll hierbei die Abgefäße,
Gießformen oder andere Bauteile ausge- scheidung des Bors durch Schmelzflußelektrolyse von
schlossen ist. Um eine Korrosion und die Aufnahme im wesentlichen Borax bei einer Temperatur von mehr
von Verunreinigungen im schmelzflüssigen Metall als 9000C vorgenommen werden. Die Gießform der
zu verhindern, werden üblicherweise solche Stoffe 30 Erfindung aus Eisen oder eisenhaltigem Material für
zum Auskleiden der Gießgefäße, Gießformen und den Aluminiumguß ist dadurch gekennzeichnet, daß
anderer beim Gießvorgang Verwendung findender mindestens die Gießformflächen, die mit der Schmelze
Bauteile benutzt, die bei hohen Temperaturen stabil in Berührung kommen, eine nach dem genannten
bleiben, beispielsweise hitzebeständige Oxydverbin- Verfahren der Erfindung aufgebrachte Bor aufweidungen
wie Kaolin, Quarz, Magnesia, Kalk u. ä. 35 sende Schicht in einer Stärke von 40 Mikron besitzen,
oder kohlenstoffhaltige Stoffe, wie Graphit. Nach- Mit der Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß
teilig ist bei derartigen Auskleidungen, daß sie schwie- die Lebensdauer der Gießform und der mit flüssigem
rig herzustellen sind, leicht zu beschädigen sind und Metall in Berührung kommenden Oberflächen beverschoben
werden können. Es ist weiter bekannt, trächtlich verlängert wird und ein Dauerkorrosionszur
Verbesserung der Produktivität und der Festig- 40 schutz bereitgestellt wird. Verunreinigungen können
keit von Gießerzeugnissen das Stranggußverfahren, aus der Gießform heraus nicht mehr in die Schmelze
Druckgießen und Kokillengießen anzuwenden. Im gelangen. Der Korrosionsschutz durch die Maßnahmen
Rahmen der Anwendung dieser Verfahren werden der Erfindung macht sich den physikalisch-chemibesondere
Transportvorrichtungen für das schmelz- sehen Sachverhalt zunutze, daß Boride zu den hochflüssige
Metall benutzt, die komplizierte Formen 45 schmelzenden metallischen Hartstoffen gehören, die
besitzen. Es ist sehr schwierig oder sogar undurch- ausgesprochenen Metallcharakter haben und sehr
führbar, eine Oberflächenbeschichtung an derartigen hart und zunderfest sind. Sie schmelzen erst bei hohen,
Gießeinrichtungen oder Rohren vorzunehmen, wenn die im Aluminiumguß nicht erreichten Temperaturen,
herkömmlichen Materialien dazu verwendet werden. Obwohl die Eigenschaften der Boride als solche lange
Es sind weiter verschiedene Schlichten und Über- 50 bekannt sind und auch bereits seit langem Schlichten
züge für Gießformen für den Aluminiumguß bekannt. für metallurgische Gießformen vorbekannt sind, die
Derartige Schlichten für metallurgische Gießformen aus Boraten, Borsäure, Borax und Boroxyden besind
als Überzüge auf der Gießformwandung anzu- stehen, ist der Vorschlag der Erfindung Überraschend,
sehen, welche eine getrennte, separate Schicht bilden. Bisher wurden nämlich Boride nur zur Herstellung
Wesentlich für die Güte und Eignung der zum Korro- 55 von Hochleistungsschneidlegierungen, in der Strahlsionsschutz
verwendeten Schlichten ist die Haft- triebtechnik, zur Herstellung von Turbinenschaufeln,
fähigkeit dieser Schicht auf der Gießformwandung. Düsenheizleitern usw. verwendet, bei denen zwar
Die Haftfähigkeit wird durch verschiedene Zusätze durch das Borid ein Korrosionsschutz, jedoch nicht
zu dem eigentlichen Schutzmittel bestimmt, und es gegenüber schmelzflüssigen Metallen bereitgestellt
werden ständig Versuche unternommen, um diese 60 wird.
nicht gelungen, auf der Basis einer Schlichte einen Korrosionsschutzes wird eine Gießform für den
Dauerschutz für eine mit flüssigem Metall in Beruh- Aluminiumguß oder den Guß von Aluminiumlegierung
kommende Wandung für den Aluminiumguß rungen mit einer dünnen Schicht aus Bor versehen,
zu schaffen, obwohl verschiedentlich versucht worden 65 Die Gießform selbst besteht aus Eisen oder eisenist,
durch Zusatz von Borsäure, Boraten, Borax und haltigem Material, welches ohne das auf ihm ab-Boroxyden
eine bessere und gleichmäßigere Haftung geschiedene elementare Bor mit dem geschmolzenen
der Schlichte an der Formwandung herbeizuführen. Aluminium oder der Aluminiumlegierung in Beruh-
Claims (3)
- 3 4rung kommen würde. Das auf den Gießformober- Die Tiefe der Korrosion wurde bei beiden Verflachen abgeschiedene elementare Bor diffundiert suchsstücken gemessen. Das Versuchsstück mit der zumindest zum Teil in diese hinein und verbindet- Schicht aus Bor korrodierte nur bis zu einer Tiefe sich bei gleichzeitiger Anwesenheit des Eisens der von 0,1mm nach einer Zeit von 30 Stunden. Das Gießform mit diesem zu einem Borid. 5 nicht behandelte Versuchsstück korxidiertr bis zuZur Abscheidung des Bors auf den Gießform- einer Tiefe von 0,8 mm in etwa 5 Stunden, und dieOberflächen können verschiedene Verfahren, die an Korrosion erreichte in 30 Stunden eine Tiefe vonsich bekannt sind, angewandt werden, beispielsweise 1,7 mm.unter Verwendung von gasförmigen, festen oder Versuch IIflüssigen Medien. Bei Anwendung von flüssigen ίοMedien kann auch ein elektrolytisches Verfahren In diesem Test wurde ebenfalls ein Versuchsstück.angewandt werden. Zur Oberflächenbehandlung im aus rostfreiem Stahl verwendet, welches dieselbenRahmen des Aluminiumgusses kommen beispiels- Abmessungen hatte wie im vorstehenden Versuchweise Schmelztiegel, Gießlöffel, Rinnen, Rohre, Gieß- und welches in ähnlicher Weise mit Bor beschichtetformen u. dgl. in Betracht, die aus eisenhaltigem 15 war. Als Gegenstück wurde ein Versuchsteil ausMaterial, beispielsweise rostfreiem Chromstahl oder FC20-Gußeisen (JIS-Japanische Industrienorm) von18-8 rostfreiem Stahl hergestellt sind. Durch die 20 mm Durchmesser und 30 mm Länge benutzt.Erfindung ist vorgesehen, diese Gießeinrichtungen Das Gußeisen hat folgende Zusammensetzung:oder -bauteile im ganzen oder doch wenigstens die JIS pc_20Flächen, die mit der Schmelze in Berührung kommen, ao q ' 3 tq j,js 3 50mit Bor zu überziehen. ^ 1OO Kj8 ^40Als Beispiele für die Vorteile, die sich bei Anwen- 'Mn · 0 50 bis 0,80dung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben, ρ bis 0,20mögen die folgenden Versuchsergebnisse dienen. Bei s bis0,10den Versuchen wurden Versuchsstücke aus rost- as pe ........Υ.'. Rest'freiem Stahl getestet, von denen einige mit einerSchicht aus Bor versehen waren. Beide Versuchsstücke wurden in eine Menge vonetwa 3 kg Aluminium getaucht, dessen TemperaturVersuch I auf 75oC gehalten wurde. Aus Erfahrungswerten istEs wurden Versuchsstücke aus SUS 27 B (JIS-Japa- 30 bekannt, daß von eisenhaltigen Metallen Gußeisen nische Industrienorm) mit den Maßen 10 · 14 ■ 30 mm den höchsten Widerstandsgrad gegenüber Korrosion verwendet. Es handelt sich hierbei um einen rost- in geschmolzenem Aluminium besitzt Die Ergebnissefreien Stahl folgender Zusammensetzung: des Versuchs zeigen jedoch, daß das gußeiserne Ver-JIS SUS 27 suchsstitek bis in eine Tiefe von etwa 2 mm nachP 35 dner Eintauchzeit von 20 Stunden korrodiert war,ο= heim wohingegen das mit Bor beschichtete VersuchsstückZJf' κ ! inn aus rostfreiem Stahl nur bis zu einer Tiefe von 0, l mmMn bls2lüU korrodiert war.IS ' Da die Zeitspanne, während der das geschmolzeneCr 18,00 bis 20,00' 40 Aluminium oder seine Legierung in direkte BerührungOberflächen der Behälter oder sonstigen Bau-Pe Re^t ' teile während des Gießvorganges kommt, weit kürzerist als der Zeitraum, der den Testfällen zugrundeEin Versuchsstück wurde in ein Salz-Schmelzbad, liegt, ist die Menge von Verunreinigungen, die in diebestehend aus 90 Gewichtsteilen Borax und 10 Ge- 45 Barren oder sonstigen Gußstücke gelangt, ohne prak-wichtsteilen Zirkonerde, bei einer Temperatur von tische Bedeutung. Die Gebrauchslebensdauer der950° C getaucht. Es wurde eine Elektrolyse von 2stün- Gießformen oder -bauteile, die eine Beschichtung ausdiger Dauer bei einer Stromdichte von 0,5 A/cm1 Bor erfahren haben, ist länger als sonst, und jedevorgenommen, wobei das Versuchsstück als Kathode mögliche Verunreinigung des Aluminiums oder derwirkte. Auf diese Weise wurde auf die Oberfläche 50 Legierung wird verhindert.des Versuchsstückes eine feine Schicht aus Bor von Angesichts der verschiedenen Verfahren, die sich etwa 40 Mikron Stärke aufgebracht. Sodann wurden zum Auftragen des Bors eignen, beispielsweise mittels die Versuchsstücke, das eine mit, das andere ohne gasförmiger, fester oder flüssiger Medien, kann das Borschicht, in eine geschmolzene Aluminiumlegierung wirksamste Verfahren auf Grund der Form des zu AC 4 B (JIS-Japanische Industrienonn) von etwa 55 beschichtenden Gegenstandes ausgewählt werden. 2 kg Gewicht getaucht und auf einer Temperatur Darüber hinaus ist das Beimischen von Bor zu Alugehalten. Die Aluminiumlegierung hat folgende Zu· minium oder Aluminiiunlegierungen zu empfehlen, sammertsetzung: weil diese Beimischung geeignet ist, die Qualität des JIS AC4B Gußstückes noch zu verbessern. Der Zusatz von HörCu 2,00 bis 4,00 6° zu Aluminium und seinen Legierungen bewirkt eineSi 7,00 bis 10,00 Verfeinerung der metallurgischen Struktur.Mg bis 0,60 n „ . ...Zn bis 1,00 Patentansprüche:Fe bis 1,20 1. Verfahren zur Herstellung eines Korrosions-Mn bis 0,80 65 Schutzes auf mit flüssigem Metall in BerührungNi bis 0,50 kommenden Oberflächen einer eisenhaltigen Gieß-Ti bis 0,20 form für den Aluminiumguß, dadurch ge-Al Rest kennzeichnet, daß auf den Gießform-oberflächen zumindest zum Teil in diese hinein diffundierendes elementares Bor abgeschieden wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung des Bors durch Schmelzflußelektrolyse von gn wesentlichen Borax bei einer Temperatur von mehr als 9000C vorgenommen wird.
- 3. Gießform aus Eisen oder eisenhaltigem Material für den Aluminiumguß, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Gießionnoberfläch?ai, die mit der Schmelze in Berührung kommen, eine nach dem Verfahren nach Anspruch 1 auf- · gebrachte Bor aufweisende Schicht in einer Stärke von 40 Mikron besitzen.
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