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Verfahren zur Herstellung eines Hutes und nach diesem Verfahren hergestellter
Hut Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Hutes aus Leder oder
Stoff, wie Strohstoff, gewebtem und gewirktem Stoff aus Natur- und/oder Kunstfasern,
bei dem mehrere Stücke aus Oberstoffmaterial zusammengenäht werden und in einer
Form unter Wärme fixiert werden, und einen nach diesem Verfahren hergestellten Hut.
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Bei bekannten Verfahren wird ein solcher Hut in der Weise hergestellt,
daß drei oder vier Stücke aus Oberstoffraterial zum Kopfteil des Hutes zusammengenäht
werden und daran der Rand aus Oberstoffmaterial angenäht wird. Der Uberbezug dieses
Hutes ist also mindestens aus vier Stoffstücken zusammengesetzt. Um die Nahtzugaben
an der Innenseite des Hutes zu verdecken, wird dieser mit einem Putterstoff ausgekleidet
und längs der Naht des Randes wird ringsum ein Band, vorzugsweise ein Schweißband,
eingenäht.
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Der Hut kann auch mit einer versteifenden Einlage versehen sein, die
ebenfalls die Nahtzugaben weitgehend verdeckt. In Jedem Falle hat dieser bekannte
Hut aber außen und innen ein unterschiedliches Aussehen. Zur Herstellung des Hutes
wird eine längere Arbeitszeit benötigt, die durch das Zusammennähen der Stoffstücke
und das Einbringen der Einlage bzw. des Futters und des Schweißbandes bedingt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines Hutes zu schaffen, das eine wesentlich kErzere Arbeitszeit ermöglicht. Erfindungsgemäß
wird hierfür vorgesehen, daß Stofistüeke zu zwei Teilen aus Oberstofimaterial gleicher
Form zusammengenäht werden und daß diese beiden Teile mit den Seiten ihrer Naht
zugaben aneinanderliegend mittele eines wärmehärtbaren Klebers zusammengeklebt werden.
Durch dieses Verfahren erübrigt eich die Einbringung eines Futters od. dgl. in den
Hut, da dieser aus einem Außenteil und einem Innenteil besteht, die mit ihren linken
Seiten aneinander liegen, also gegenseitig ihre Nahtzugaben verdecken. Die mittels
des Klebers bei der nach folgenden Fixierung in der Form unter Wärme verbundenen
Teile können sich nicht mehr gegeneinander verschieben, ergeben also für sich bereits
eine gewisse Steife des Hutes. Die gleiche Form der beiden Teile vereinfacht auch
den Zuschnitt der Stoffstücke.
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Vorzugsweise wird der Kleber auf die Seite der Nahtzugabe des einen
Teils (Innenteils) gesprüht und der andere Teil (Außenteil) wird mit der Seite der
Nahtzugaben darüber gestülpt. Das Auisprühen des Klebers ergibt noch eine für Luft
ausreichend durchlässige Schicht, wobei die glebeechicht auch zur Steife des Hutes
beiträgt. Bei stärkeren Stoffen, insbesondere ausgerüsteten Stoffen, kann der eo
hergestellte Hut eine ausreichende Steife besitzen.
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Der Kleber kann aber auch in der Weise aufgebracht werden, daß auf
den Stoff für die Stücke des einen Teils eine einseitig mit einem Kleber beschichtete
Folie mit der Eleberschicht zum Stoff weisend unter Wärmeeinwirkung aufgebracht
wird und daß die Folie nach dem Zuschneiden und Zusammennähen der Stoffstücke dieses
einen Teils abgezogen wird. Das Aufbringen der Folie auf den Stoff erfolgt vorzugsweise
auch unter Druck, also nach dem Prinzip des Aufbügelns. Hierbei wird der Kleber
von der Folie auf den Stoff übertragen.
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Die Folie läßt ohne weiteres das nachfolgende Zuschneiden und Zusammennähen
der Stoffstücke zu. Wenn anschließend die Folie abgezogen wird, ist der eine Teil
vollständig mit dem wärmehärtbaren Kleber überzogen. Uber diesen einen Teil braucht
dann lediglich der andere Teil gestülpt zu werden und die Verklebung der Teile erfolgt
beim anschließenden Fixiervorgang.
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Das Aufbringen des Klebers mittels der Folie führt zu einer besonders
sauberen Herstellungsart.
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Wenn die Folie nicht perforiert iat, wird auf den einen Teil des Hutes
eine durchgehende Kleberschicht aufgebracht, die luftundurchlässig sein kann, so
daß ein regendichter Hut erhalten wird. Wird jedoch ein luftdurchlässiger Hut gewünscht,
wird eine perforierte, vorzugsweise gelochte, Folie verwendet, so daß der Kleber
nur stellenweise nach einem Muster auf den einen Teil übertragen wird.
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Der Kleber kann so ausgewählt werden, daß dem fertigen Hut eine gewisse
Sprungelastizität gegeben wird, so daß der Hut nicht zusätzlich versteift werden
muß.
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Bei einem nach diesem Verfahren hergestellten Hut besteht Jeder Teil
vorzugsweise aus zwei gleichen Stücken aus Oberstoffmaterial. Der gesamte Hut einschließlich
des Randes wird somit aus vier Stücken zusammengenäht, wobei diese Stücke alle gleiche
Form haben, was wiederum die Zuschnittarbett verringert, d.h. für einen Hut nur
einen Zuschnitt erfordert. Die zwei gleichen Stücke eines Teiles werden lediglich
längs einer Naht.
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zusammengenäht, wodurch auch der Nähvorgang bei der Herstellung des
Hutes verringert wird.
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Vorzugsweise bestehen die beiden Teile des Hutes aus dem gleichen
Material. Hierdurch erhält der Hut außen und innen ein gleiches Aussehen.
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Während bisher in einem Hut ringsum ein Schweißband eingenäht wurde,
um die Naht des Randes zu verdecken, schlägt die Erfindung des weiteren vor, daß
das Sohweißband nur in der vorderen Hälfte des Hutes vorgesehen ist. Diese Teilauekleidung
mit dem Sehweißband erfüllt einerseits ihren Zweck, da üblicherweise nur im Bereich
der Stirn eine Schweißabsonderung auftritt. Andererseits muß bei dem erfindungsgemäßen
Hut keine Naht am Rand abgedeckt werden.
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Es ist auch möglich, ein übliches Sehweißband überhaupt wegßulassen,
und gemäß der weiteren Erfindung liegt im Bereich des Randes in der vorderen Hälfte
zwischen den Teilen eine Einige als Sehweißsperre, die verhindert, daß der Schweiß
zum Außenteil des Hutes dringt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann selbstverständlich in gleicher
Weise zur Herstellung einer Nutze Anwendung finden.
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Die bei der Erfindung verwendeten Stoffe sind ursprünglich flächenhaft,
es werden also nicht etwa vorgeformte Gewirke verwendet. Da der Hut aus mehreren
Stücken zusammengesetzt ist, betrifft die Erfindung auch nicht die Herstellung von
Filshilfen und Hüten aus Kunststoff in Form von Folien.
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Wenn der Hut nach der Erfindung aus sehr leichten Stoffen hergestellt
wird, kann zwischen die Teile auch eine Versteifung, insbesondere eine netzartige
Versteifung, eingebracht werden.
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Beim Fixieren des Hutes in der Form werden die Temperatur und die
Behandlungszeit Jeweils in Abhangigkeit von dem verwendeten Material ausgewählt.
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Da der Hut nach der Erfindung nur aus Oberstoffmaterial besteht, kann
der Hut gewaschen und gereinigt werden, d.h. er ist gegenüber Waschmitteln und Reinigungsmittel
beständig, wobei aber auch der verwendete Kleber unter dem Gesichtspunkt der Beständigkeit
gegenüber Reinigungsmitteln und Waschmitteln ausgewählt wird.
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Die Erfindung wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, in
der sind Pig. 1 eine Aufsicht auf einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Hut, Fig. 2 eine Seitenansicht des Hutes und Pig. 3 eine Aufsicht auf einen Zuschnitt
der Stoffstücke, aus denen der Hut hergestellt wird.
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Gemäß den Fig. 1 und 2 ist der Außenteil des Hutes aus den beiden
Stoffetücken 1 und 2 zusammengesetzt. Hierzu werden zwei gleiche übereinander gelegte
Zuschnitte nach Fig. 3 längs der wanten 3, 4 und 5, 6 zusammengenäht, wodurch die
Nähte 3', 4' und 5', 6' entßtoh¢n. Bei Jeweils einem Stoffstück werden noch die
Wanten 5 und 6 zusammengenäht, wodurch bei dem hinteren Stoffstück der Abnäher 9
und bei dem vorderen Stoffstück der Abnäher 10 entstehen. In gleicher Weite wird
aus zwei wiederum gleichen Zuschnitten nach Pig. 3 der Innenteil des Hutes zusammengenäht.
Auf diesen Innenteil mit den Naht zugaben nach außeliegend wird ein wärmehärtbarer
Kleber aufgesprüht und der Außenteil mit seinen Nahtzugaben 3", 4'', 5'', 6§t, 9"
und 10z' nach ianenliegend wird darüber gestülpt.
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Anschließend werden die beiden zusammengeklebten Hutteile in einer
Form
unter Wärme fixiert, wobei der Kleber härtet.
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Gemäß Fig. 2 erstreckt sich das Schweißband 15 nur über etwa die vordere
Hälfte des Hutes.