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Verfahren und Vorrichtung zum Säen von Gründüngungspflanzen mittels
eines Mähdreschers Die erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtung zum Säen von
Gründüngungspflanzen mittels eines Mähdreschers.
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Versuche auf dem Gebiet der Grünlandwirtschaft und des Futterbaues
haben zu der Einsicht geführt, dass es statt einer allzu forcierten Mineraldüngung
für die Humusbildung-und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit günstiger ist, in möglichst
starkem Masse auf die "wirtschaftseigenen" Düngerittel, also auf organische Dungstoffe
zurückzugreifen. Hierzu gehört ausser der Stalldüngerwirtschaft in besonderem Masse
die Gründüngerwirtschaft, bei der biologisch besonders gunstige', schnell wachsende
und stark stickstoffhaltige Pflanzen, wie Lupinen, Senf, Raps, nach dem Auswachsen
auf dem betreffenden Feld untergepflügt werden und beim Verrotten ihre biologisch
wirksamen Bestandteile an den Boden abgeben.
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DieSur die Humusdüngung vorgesehenen Pflanzen wurden bisher stets
in einem besonderen Arbeitsgang gesät rund zwar, um ein längeres Brachliegen des
Ackers zu vermeiden, nach Möglichkeit unmittelbar
nach der Ernte.
Dies ist bei früh ausgereiften Pflanzen, wie Getreide ohne weiteres möglich, da
dann noch genügend Zeit zum Auswachsen der Gründüngerpflanzen verbleibt.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Gründüngerwirtachaft
wesentlich zu vereinfachen und zu verbilligen, indem im gleichen Arbeitsgang des
Mähens von Getreide die für die Gründüngung vorgesehenen Pflanzen gesät werden.
Sofern das Stroh nicht anderweitig verwendet werden soll, wird zweckmässig die Saat
-fläche mit einer Schicht aus dem Mähdrescher entnommenem gehäckseltem Stroh bedeckt.
Unter der Schicht aus den Resten der Getreidepflanzen und gegebenenfalls der zusätzlichen
Schicht al3s gehäckseltem Stroh entsteht eine genügend feuchte und warme Atmosphäre,
die die Voraussetzung für ein gutes Wachstum des eingebrachten Saatgutes gewährleistet.
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Zur Ausführung des Verfahrens wird nach der Erfindung ein Fiähdrescher
verwendet, der dadurch gekennzeichnet'ist, dass zum Linbringen des Saatgutes während
des Mähvorganges der Mähdrescher hinter der Mäh- und Aufnehmervorrichtung wenigstens
eine vo Maschinenantrieb bewegte, aus einem Vorratsbehälter gespeiste Sävorrichtung
vorgesehen ist, die das Saatgut über die Breite der gemähten Spur gleichmässig verteilt.
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Die Sä-vorrichtung weist zweckmäsag eine Verteilerwelle auf, die in
mehreren Radialebenen jeweils über den Umfang verteilte radiale Zellen zur Aufnahme
des Saatgutes aus dem Vorratsbehälter und zur Weitergabe an eine der Zahl der radialen
Ebenen entsprechende Zahl von Verteilerschläuchen besitzt. Die Auslauföffnung des
Vorratsbehälters kann jeweils etwa ein Viertel des Umfangs der Verteilerwelle überdecken.
Die Zellen einer Radialebene entleeren zweckmässig in eine der Länge der Verteilerwelle
entsprechende und durch Zwischenwände unterteilte Rinne, deren jedes Abteil mit
einem Verteilerschlauch verbunden ist.
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Z-u beiden Seiten des Fahrersitzes kann je eine aus Vorratsbehälter
mit angebauter Vertellerwalze und Verteilerschläuchen versehene Sävorrichtung vorgesehen
sein. Die Verteilerwalze der einen Sävorrichtung kann über ein Untersetzungsgetriebe
und Set'den trieb von der Wabe des Fahrantriebes erfolgen, die die Verteilerwelle
der zweiten Sävorrichtung über einen Riementrieb antreibt.
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Die Sävorrichtung nach der Erfindung kann sö einfach hergestellt werden,
dasyCie ohne Schwierigkeit auch an vorhandene Mähdrescher nachträglich angebaut
werden kann. Das zum zusätzlichen Bedecken der Saatflache-benötigte gehäckselte
Stroh wird dem Mähdrescher entnommen.
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Bei mit Gründüngung versehenem Ackerboden ergibt sich als weiterer
Vorteil eine Einsparung bei der nach dem Auswachsen der Gründüngungspflanzen erforderlichen
Pflugarbeit, da der Boden durch diese Pflanzen wesentlich lockerer wird. Beim Pflügen
kann daher der Traktor ohne weiteres mit wenigstens einer zusätzlichen Pflugschar
belastet werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine an einem Mähdrescher
angebrachte Sävorrichtung für Gründüngungspflanzen dargestellt und zwar zeigt: Fig.
1 eine Seitenansicht eines Mähdreschers bekannter Bauart mit zu beiden Seiten des
Fahrersitz es angebrachten Sävorrichtungen, Fig. 2 die auf der linken-Seite des
Fahrersitzes angebrachte Sävorrichtung mit Kettentrieb, Fig. 3 eine Draufsicht auf
die Teile der Fig. 2 nach Abnahme der Mäh- und Aufnehmervorrichtung des Mähdreschers,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch den unteren Teil der Sävorrichtung mit Verteilerwalze
und Saatgut auslauf entsprechend Linie IV - IV der Figr 5,
Pig.
5 eine Seitenansicht der eile der Fig. 4.
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Der Mähdrescher 1 an sich bekannter Bauart der Fig. 1 zeigt vor dem
Fahrersitz 2 und dem darunterlegenden Antriebsrad 3 die Mäh-Vorrichtung 4 mit der
Aufnahmevorrichtung 5 für Getreide oder Mai. Hinter dem Fahrersitz liegt eine Dreschvorrichtung
mit Kornkammer 6 und schwenkbarem Entleerungsrohr 7; ferner sind hier die üblichen
Reinigungavorrichtungen, sowie eine Häckselvorrichtung für das anfallende Stroh
untergebracht, das ganz oder teilweise auf dem gemähten -:Feld verbleiben kann.
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Entsprechend der Erfindung wird nun zur Vorbereitung einer Gründüngung
unmittelbar hinter dem abgemähten Gelände und vor dem Aufbringen einer Schicht von
gehäckseltem Stroh die für die Gründüngung vorgesehene Pflanzenart, insbesondere
Lupinen, Senf, Raps oder dgl. gesät und zwar durch eine eigens zu diesem Zweck vorgesehene
Sävorrichtung 8, die vom Maschinenantrieb bzwO der Nabe 9 des Antriebsrades 3 des
Mähdreschers betätigt wird. Im Beispiel besteht die Sävorrichtung aus zwei getrennten
Aggregaten 8, 8', eo dass sie ohne lästige Umbauten und ohne Schwierigkeit an einen
vorhandenen Mähdrescher angebaut werden kann. Jedes Aggregat , 8' besteht aus einem
Vorratsbehälter 10 mit einer, den unteren Auslauf 11 abschliessenden Verteilerwelle
12, die in mehreren radialen Ebenen 13 über den Umfang gleichmässig verteilte radiale
Zellen 14 aufweist, die sich beim Vorbeilaufen an dem Auslauf 11 des Vorratsbehälters
10 mit einer gewissen Menge Saatgut 15 füllen. Diese Zellen 14 entleeren sich während
des Umlaufens der Verteilerwelle 12 durch freien Fall in einen trichter- 0zw. rinnenfUrmigen
Aufnahmebehälter 16, der etwa das letzte Viertel des Wellenumfange vor Erreichen
des Tiefstpunktes 17 umfaset.
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Im Beispiel der Fig. 5 ist ein sich über die gesamte Länge der Verteilerwelle
12 erstreckender rinnertrmiger Aufnahmebehälter 16 für das ausgeworfene Saatguts
vorgesehen, der durch besondere Stege 18 zwischen den die Zellen 14 enthaltenden
Radialebenen 13 unterteilt ist. Daß in die Rinne 16 geförderte Saatgut 15 gelangt
dann über an Muffen 20 angeschlossene Verteilerschläuch. 21 auf
den
Ackerboden. Die Enden 22 der Verteilerschläuche 21 sind in einer der Fahrzeugspur
entsprechenden Halteschiene 23 so angeordnet, dass das Saatgut gleichmässig über
den Ackerboden verg teilt wird.
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Der Antrieb der Sävorrichtungen 8, 8t erfolgt beim Ausfahrungsbeispiel
so, dass die Nabe 9 des linken Antriebsrades 3 des Mähdreschers über einen Kettentrieb
24, ein Untersetzungegetriebe 25 und einen weiteren Kettentrieb 26 die Verteilerwelle
12 des, in Fahrtrichtung gesehen, linken Säaggregates 8 antreibt. Die Verteilerwelle-12'
des auf der rechten Seite des Mähdreschers vorgesehenen entsprechenden Säaggregates
8' wird vor der Verteilerwelle 12 des ersten Aggregates über einen-verschränkten
Riementrieb 27 mittels der Riemenscheiben 28, 28' gegenläufig angetrieben. Be bereits
fabriknässig eingebauter Sävorrichtung wird man zweckmässig die Verteilerwellen
12, 12' unmittelbar mit dem Maschinenantrieb, gegebenenfalls über eine apfwelle
antreiben.
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PATENTANSPRÜCHE: