DE2000156C2 - Füllstoff für Organopolysiloxanmischungen - Google Patents
Füllstoff für OrganopolysiloxanmischungenInfo
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Description
— OCR, —O—, —N— oder —S—
20
25
bedeutet
2. Pyrogenes Siliciumdioxid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesetzte pyrogene Siliciumdioxid bei einer Temperatur zwischen
20 und 1500C mit wenigstens 0,25 Gewichtsprozent Ammoniak behandelt wurde.
3. Verwendung des pyrogenen Siliciumdioxids nach einem der Ansprüche 1 oder 2 für Silanol
er.thaltende Organopolysiloxanmischungen.
35
Die Erfindung betrifft einen Füllstoff für Organopolysiloxanmischungen und seine Verwendung in bei
Raumtemperatur vulkanisierbaren Mischungen, die in Organopolysiloxan-Elastomere von hoher Festigkeit
umgewandelt werden können.
Pyrogenes Siliciumdioxid mit einer Oberfläche von mindestens 50 m2/g ist allgemein als wertvoller Verstärker für Organopolysiloxan-Elastomere erkannt worden.
Dieses pyrogene Siliciumdioxid wird gewöhnlich anderen Verstärkerfüllstoffen wie Russen und gefällten
Siliciumdioxiden vorgezogen, weil es in hochreiner Form hergestellt werden kann und im wesentlichen »
farblos ist.
Die Erfahrung hat gelehrt, daß bei Vermischung von als Füllstoff dienenden pyrogenem Siliciumdioxid mit
einem Organopolysiloxan das erhaltene Gemisch aus Polymerisat und Füllstoff immer die Neigung hat, zu
erhärten oder eine feste Gelstruktur auszubilden. In Fällen, in denen das Polymere ein Organopolysiloxan
mit endständigen Triorganosiloxyeinheiten, z. B. kettenabbrechenden Trimethylsiloxyeinheiten ist und im
wesentlichen keine Silanolreste enthält, z. B. ein mit organischen Peroxiden härtbares Polysiloxanharz, kann
ein Verarbeitungshilfsstoff, z. B. ein Diphenylsilandiol verwendet werden, um die Struktur zu verringern. Eine
weitere Methode, die angewendet worden ist, um die Struktur in Gemischen aus Organopolysiloxan und
pyrogenem Siliciumdioxid n\ verringern, ist die
Verwendung von pyrogenem Siliciumdioxid, das mit einem Cycloalkylpolysiloxan gemäß US-Patent
29 38 009 der Anmelderin behandelt worden ist. Weitere Vorteile wurden durch Verwendung einer
Kombination des Verarbeitungshilfsstoffs und des behandelten pyrogenen Siliciumdioxids mit diesen
durch Wärme vulkanisierbaren Organopolysiloxanharzen erreicht Als Folge der zahlreichen Verfahren, die
zur weitgehenden Ausschaltung der Struktur bei üblichen durch Wärme vulkanisierbaren Mischungen
von Organopolysiloxanen und pyrogenem Siliciumdioxid entwickelt wurden, wird in großem Umfange
pyrogenes Siliciumdioxid als hauptsächlicher Verstärkerfüllstoff für die Herstellung von durch Wärme
vulkanisierten Organopolysiloxan-Elastomeren von hoher Festigkeit verwendet
In der DE-AS 12 08 492 ist beschrieben. Füllstoffe für
Organopolysiloxan-Elastomere mit Organosiliciumverbindungen, die durchschnittlich 0,1 bis 2 Si-gebundene
Hydroxylgruppen und 1 bis 3 Si-gebundene spanische
Reste je Si-Atom aufweisen, in Gegenwart von Phosphornitrilchloriden als Kondensationsmittel umzusetzen. Als aktiver Füllstoff wird SiO2 oder Al2O1
verwendet, wobei im Fiaiie von SiO2 dieses ein pyrogen gewonnenes mit einer Oberfläche von 150 bis 480 m2/g
sein kann.
Aus der US-PS 33 33 776 ist es bekannt, SiO2-Pulver
vor dem Mahlen zu hydrophobieren, indem man es mit Hexadimethylsilazan behandelt Es können aber auch
andere Organosilizane oder Organosiloxane verwendet werden. In der US-PS 33 34 062 ist die Hydrophobierung von SiOrFüllstoflen für Silicon- und Urethanelastomere beschrieben. Die Umsetzung erfolgt bei 15° bis
1700C mit cyclischen Siloxanen in Gegenwart eines
Katalysators wie NH4OH,(NH4J2COj oder organischen
Aminen.
In den US-Patentschriften 30 04 859, 30 24 126 und
29 93 809 ist die Behandlung von pyrogener Kieselsäure mit siliciumorganischen Verbindungen und die Verwendung der behandelten Produkte als Füllstoff beschrieben.
Zwar konnten vor deir Erfindung Füllstoffe enthaltende Elastomere von hohur Festigkeit aus wärmevulkanisierbaren Mischungen von flüssigen Organopolysiloxanen mit pyrogenem Siliciumdioxid als Verstärkerfüllstoff hergestellt werden, jedoch war es nicht möglich,
Elastomere von hoher Festigkeit, d. h. mit einer Zugfestigkeit von wenigstens 687 N/cm2 aus Polysiloxanmischungen, die bei Kaumtemperatur vulkanisieren,
herzustellen. Beispielsweise ist es dem Fachmann bekannt, daß bei Vermischung verstärkender Mengen
eines unbehandelten oder eines gemäß öem US-Patent
29 38 009 mit einem Cycloalkylpolysiloxan behandelten pyrogenen Siliciumdioxid mit einem flüssigen, Silanol
enthaltenden Orginopolysiloxan das Gemisch stets die Form einer nicht fließfähigen Paste annimmt. Die
Erfahrung hat gelehrt, daß es in den meisten Fällen möglich ist, daß ein Gemisch aus pyrogenem Siliciumdioxid und einem flüssigen, Silanol enthaltenden Polysiloxan, das den nichtfließfähigen Zustand angenommen
hat, durch längeres kräftiges Rühren wieder verflüssigt oder fließfähig gemacht werden kann. Eine längere Zeit
zum Verflüssigen ist erforderlich, wenn ein unbehandel·
ter Füllstoff verwendet worden ist. Zwar kann ein fließfähiges Gemisch durch längeres kräftiges Rühren
erhalten werden, jedoch hat das Gemisch im allgemeinen eine wesentlich höhere Viskosität als typische
Gemische von Organopolysiloxanpolymeren und nichtverstärktcii Füllstoffen. Außerdem kann das Gemisch
selbst nach der Verflüssigung leicht wieder eine noch
höhere Viskosität annehmen und unbrauchbar werden, wenn es eine kurze Zeit von einem Monat oder weniger
stehen gelassen wird. Vor der Erfindung waren daher Gemische von ais Füllstoff dienendem pyrogenem
Siliciumdioxid und Silanol enthaltenden Organopolysiloxanen im allgemeinen ungeeignet für die Herstellung
von bei Raumtemperatur vulkanisierenden Organopolysiloxanmischungen,
es sei denn, daß die Mischung aus pyrogenem Siliciumdioxid und Silanol enthaltendem
Organopolysiloxan unmittelbar verwendet wurde.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Füllstoff auf Basis
von pyrogenem Siliciumdioxid zu schaffen, der geeignet ist zur Herstellung von Organopolysiloxanmischungen,
die bei Raumtemperatur vulkanisierbar sind und in Organopolysiloxan-Elastomere von hoher Festigkeit,
hoher Einreißfestigkeit (N/cm) und Dehnung (%) umgewandelt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch den Füllstoff gemäß Patentanspruch 1.
Der Unteransp; :ch und der Nebenanspruch beschreiben
bevorzugte Ausfiihrungsformen der Erfindung und
die Verwendung des Füllstoffs. Der erfindungsgemäße Füllstoff ist besonders geeignet für Organopolysiloxanmischungen,
die folgende Bestandteile enthalten:
(A) 100 Teile eines Organopolysiloxans, das eine Viskosität bis 500 000 m Pas bei 25° C hat und im
wesentlichen aus chemisch gebundenen Einheiten der Formel
R'2SiO (2)
und endständigen Einheiten aus der Gruppe
a) Silanolekiheiten der Forme-:
HOR'2SiO (3)
und
b) Gemische von (a) und kettenabbrechenden Organosiloxyeinheiten der Formel
R"R'2SiO (4)
wobei in (b) das Verhältnis von (a) zu den kettenabbrechenden Organosiloxyeinheiten höher
ist als 1, besteht und
(B) 10 bis 50 Teile erfindungsgemäßer Füllstoff,
wobei in den vorstehenden Formeln R' ein einwertiger Kohlenwasserstoffrest, ein halogenierter einwertiger
Kohlenwasserstoffrest oder ein Cyanalkylrest ist, R" die gleiche Bedeutung wie R hat und außerdem ein Rest der ^
Formel RjCO sein kann und R die oben genannten Bedeutungen hat.
Als Reste, für die R in den chemisch gebundenen Triorganosiloxyleinheiten steht, kommen beispielsweise
in Frage: Einkernige und zweikernige Arylreste, z. B. Phenyl· ToIyI, XyIyI und Naphthyl, halogenierte
einkernige und zweikernige Arylreste, z. B. Chlorphenyl und Chlornaphthyl, einkernige Arylniedrigalkylreste mit
1 bis 8 C-Atomen pro Alkylrest, z. B. Benzyl und Phenylethyl, niedere Alkylreste mit 1 bis 8 C-Atomen μ
sind z. B. Methyl. Äthyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl,
Heptyl und Octyl, niedere Alkenylreste mit 2 bis 8 C-Atomen, z.B. Vinyl, Allyl und 1-Propenyl niedere
halogenierte Alkylreste mit I bis 8 C-Atomen, ζ. Β. Chlorpropyl und Trifluorpropyl, und Cycloalkylreste,
z. B. Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl. Als Reste R' in den vorstehenden Formeln kommen alle
vorstehend genannten Reste R sowie niedere Cyanal-
30
35 kylreste mit 2 bis 6 C-Atomen in Frage, z. B, Cyanäthyl,
Cyanpropyl und Cyanbutyl. Die Reste R' sind die gleichen wie R und können außerdem Reste dzr Formel
R3CO sein. Beispielsweise kann R" außer der für die Reste R genannten Bedeutung auch ein tertiärer
Alkoxyrest, z. B. tertiäres Butoxy und tertiäres Amyloxy
Als Silano! enthaltende Organopolysiloxane eignen sich beispielsweise flüssige, endständiges Silanol enthaltende
Polydiorganosiloxane der Formel
HO-
R'
-SiO-R'
(5)
in der R' die oben genannte Bedeutung hat und π eine ganze Zahl von 1 bis 1000 ist. Diese flüssigen
Polydiorganosiloxane haben Viskositäten im Bereich von 500 bis 500 000 mPas bei 25° C. Diese endständigen
Silanoleinheiten enthaltenden Polydiorganosiloxane können hergestellt werden, indem Polydiorganosiloxane,
z. B. ein Polydimethylsiloxan, mit Wasser in Gegenwart eines geeigneten sauren oder basischen
Katalysators behandeln werden, um die Viskosität des Polymeren auf den gewünschten Bereich einzustellen.
Polydiorganosiloxane, die zur Herstellung der Polydiorganosiloxane mit endständigen Silanoleinheiten verwendet
werden können, können nach üblichen »Äquilibrierungsverfahren« hergestellt werden, indem ein
cyclisches Polydiorganosiloxan, z. B. ein cyclisches Polysiloxan mit 3 bis etwa 8 chemisch gebundenen
Diorganosiloxyeinheiten z. B. Dimethylsiloxyeinheiten, Methylphenylsiloxyeinheiten und Methylvinylsiloxyeinheiten,
in Gegenwart eines basischen Katalysators, z. B. Kaliumhydroxid, erhitzt wird. Um das durch die
Ausgleichsreaktion des vorstehend genannten Polydiorganosiloxans hergestellten Polydiorganusiloxan in ein
endständige Silanoleinheiten enthaltenes Polydiorganosiloxan mit einer bestimmten Viskosität umzuwandeln,
kann Wasser dem Polydiorganosiloxan zugesetzt und das Gemisch 6 Stunden oder weniger auf eine
Temperatur zwischen 150 und 2000C erhitzt werden. Das Gemisch kann dann vom Katalysator befreit und
auf die gewünschte Viskosität eingeengt werden. In Fällen, in denen endständiges Silanol enthaltende
Polydiorganosiloxane mit einer Viskosität unter 1200 mPas bei 25°C gewünscht werden, kann mit
Wasserdampf unter Druck gearbeitet werden.
Außer den endständiges Silanol enthaltenden PoIydiorganosiloxanen der Formel (5) können als silanolhaltige
Organopolysiloxane Gemische dieser endstandiges Silanol enthaltenden Polydiorganosiloxane mit Silanol
enthaltenden Organopolysiloxanen der Formel
R"(R'2SiO)mH
in denen alle Glieder die oben genannten Bedeutungen haben, verwendet werden. Die Silanol enthaltenden
Organopolysiloxane der Formel (6) können in Kombination
mit den Silanol enthaltenden Polydiorganosiloxanen der Formel (5) in Mengen verwendet werden, mit
denen Organopolysiloxangemische erhalten werden, in denen das Verhältnis der Summe der Reste R' und R" zu
Silicium 1,95 bis 2,01 beträgt. Die Silanol enthaltenden Organopolysiloxane der Formel (6) können durch
Ausgleichsreaktion eines Gemisches von 0,01 bis 20
Mol-%-Einheiten der Formel R"3Si0Qf5 ui.d 80 bis 99,99
Mol-%-Einheiten der Formel R"?SiO hergestellt werden.
Geringe Mengen von Einheiten der Formel RSiOj« können ebenfalls anwesend sein, vorausgesetzt, daß das
Verhältnis der Summe der Reste R, R' und R" zu Silicium nicht unter 1,95 fällt Die Silanol enthaltenden
Organopolysiloxane der Formel (6) können ebenfalls 0,02 bis 8 Gew.-% an Silicium gebundene Hydroxyreste,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Silanol enthaltenden Organop'jlysiloxans, enthalten. Außerdem können
diese Materialien Viskositäten bis 50 000 mPas bei 25°C haben.
Das für die Zwecke der Erfindung verwendete pyrogene Siliciumdioxid hat eine Oberfläche von
wenigstens 50 m2/g, vorzugsweise von 150 bis 500 m2/g.
Das pyrogene Siliciumdioxid kann aus Siliciumdioxid-Füllstoffen hergestellt werden, die durch Brennen von
Silanen, z. B. Siliciumtetrachlorid und Trichlorsilan,
hergesteüt worden sind, wie in den US-Patentschriften 25 14 906 und 30 43 660 beschrieben. Vorausgesetzt, daß
genügend Wasser entweder als Wasser, das an der
Oberfläche des Füllstoffs durch normale Berührung mit
der Luftfeuchtigkeit absorbiert worden iit, oder als zugefügtes Wasser, beispielsweise in einer Menge von
0,2 bis I Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Siliciumdioxids, vorhanden ist, kann das nach den
vorstehend genannten Dampfphasenverfahren hergestellte Siliciumdioxid direkt silyliert werden.
Die Silylierung des als Füllstoff dienenden pyrogenen Siliciumdioxids kann erfolgen, indem der Füllstoff bei
einer Temperatur von 20 bis 1500C mit einer auf das
Siliciumdioxid bezogenen Menge von 3 bis 25 Gew.-% eines Silylierungsmittels der Formel
(R3Si),Z
zusammengeführt wird, wobei R ein einwertiger Kohlenwasserstoffrest oder ein halogenierter einwertiger
Kohlenwasserstoffrest ist, a für I oder 2 steht und Z ein Rest der Formel
— OH, -NR2, -ONR2, -SR,
35
40
— OCR, —O—, —N—
oder — S— ist und R vorzugsweise ein niederer
Alkylrest oder ein Cycloalkylrest ist. Als Silylierungsmittel
der vorstehenden Formel eignen sich beispielsweise Triorganosilylmercaptane, Triorganosilylacylate,
Triorganosilylamine, z. ß. Trimethylsilylisopropylamin, Trimethylsilylamin, Dimethylphenylsilylamin und Dimethyl
viriylsilylamin, Triorganosilylaminoxyverbindungen,
z. B. Diäthylaminoxytrimethylsilan und Diäthylaminoxydiäthylphenylsilan
und die in der US-Patentschrift 33 97 220 der Anmelderin genannten Silylierungsverbindungen.
Geeignet sind ferner Disilylverbindungen wie Disiloxane, z. B. Hexamethyldisiloxan,
1,3-Divinyltetramethyldisiloxan, 1,3-Diphenyltetramethyldisiloxan.
Der vorstehend beschriebene Füllstoff wird vorzugsweise vor der Silylierung mit den vorstehend beschriebenen
Silylierungsmitteln, einer Vorbehandlung mit Ammoniak oder Ammoniakderivaten unterworfen,
beispielsweise mit primären Aminen, z. B. Isopropylamin und Hydroxylamin verbindungen, wie Diäthylhydroxylamin.
Eine weitere Behandlung mit einem Alkylcyclopolysiloxan, z. B. Octamethylcyclotetrasiloxan
vor der Silylierung und vor oder nach der Behandlung mit Ammoniak wird besonders bevorzugt.
Beispielsweise kann unbehandeltes Siliciumdioxid, das durch Brennen eines Chlorsilans hergestellt worden ist,
mit wenigstens 0,25 Gew.-% Ammoniak behandelt werden, indem der Füllstoff 30 Minuten bis 72 Stunden
in einer Ammoniakatmosphäre bei Normaldruck und Temperaturen zwischen 20 bis 150° C kräftig bewegt
wird. Der erhaltene Siliciumdioxid-Füllstoff kann nach dieser Behandlung mit Ammoniak einer weiteren
Behandlung mit einem Alkylcyclopolysiloxan nach üblichen Verfahren unterworfen werden, wie sie in der
oben genannten US-Patentschrift 29 38 009 buschrieben sind. Die Behandlung des Füllstoffs mit dem vorstehend
genannten Alkylcyclopolysiloxan kann auch der Behandlung mit Ammoniak vorausgehen. Nachdem der
Füllstoff mit Ammoniak und dem Alkylcyclopolysiloxan behandelt worden ist, kann er mit einem oder mehreren
der vorstehend beschriebenen Sicherungsmittel 2 Stunden oder weniger bis zu 7 Tagen oder langer bei
Temperaturen zwischen 20 und I1^0C silyliert werden.
Die optimalen. Silylierungsbedingvn^en hängen von dem jeweils verwendeten Steuerungsmittel ab. In
Fällen, in denen das Siliciumdioxid mit Alkylcyclopolysiloxan behandelt worden ist, können gute Ergebnisse
erhalten werden, wenn das Siliciumdioxid so silyliert wird, daß je nach der Oberfläche des verwendeten
Siliciumdioxids 1 Gew.-°/o chemisch gebundene Triorganosiloxyeinheiten,
bezogen auf das verwendete unbehandelte Siliciumdioxid, vorliegen. Die Behandlung des
Siliciumdioxids mit dem Alkylcyclopolysiloxan kann nach dem Verfahren des US-Patents 29 38 009 erfolgen.
Überschüssiges Alkylcyclopolysiloxan kann von der Oberfläche des Siliciumdioxids entfernt werden, wobei
ein behandeltes Siliciumdioxid erhalten wird, das absorbierte oder chemiesorbierte Diorganosiloxyeinheiten,
z. B. Dimethylsiloxyeinheiten, enthält. Durch eine wirksame Behandlung werden 5 bis 10 Gew.-%
permanent assoziierte Dimethylsiloxyeip.heite*! eingeführt,
wenn Octamethylcyclotetrasiloxan verwendet wird. Es wurde festgestellt, daß ohne Behandlung des
Füllstoffs mit Alkylcyclopolysiloxan etwa 6 bis 20 Gew.-% chemisch gebundene Triorganosiloxyeinheiten
verwendet werden können. In Fällen, in denen die Triorganosiloxyeinheiten Trimethylsiloxyeiriheiten sind,
können optimale Ergebnisse mit 6 bis 12 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des unbehandelten Füllstoffs,
erzielt werden.
Bei der Verwendung des Füllstoffs in Silanol enthaltenden Organopolysiloxanmischungen können
diese durch einfaches Mischen des Silanol enthaltenden Organopolysiloxans oder flüssigen Silanols mit dem
Füllstoff hergestellt werden. Der Grad des Mischens hänF.i von Faktoren, wie der Anfangsviskosität des
flüssigen Silanols, der verwendeten Menge des Siliciumdioxids und der Verwendung anderer Bestandteile in
der Mischung ab. Beispielsweise kann ein silanolfreks flüssiges Polydiorganosiloxan verwendet werden, das im
wesentlichen beispielsweise aus chemisch gebundenen Einheiten der i'ormel (CH3J2SiO besteht und eine
Viskosität im Bereich von 5 bis 200 mPas bei 25°C hat. Die silanolfreie Flüssigkeit kann endständige Einheiten
der Formel (CH3)3SiO0.5 anstelle von Silanolresten
enthalten und in einer Menge von 5 bis 70 Gew.-Teilen pro 100 Teilen des flüssigen Silanols verwendet werden,
um den Modul der hergestellten vulkanisierten Elastomeren zu erniedrigen. Außerdem können Verarbeitungshilfsstoffe,
wie sie beispielsweise beim Verfahren
des US-Patents 33 82 205 der Anmeldcrin verwendet werden, in einer Menge von I bis 17 Gew.-Teilen pro
100 Teile des flüssigen Silanols verwendet werden. Außer den flüssigen silanolfreien Organosiloxanen und
Verarbeitungshilfsstoffen können Pigmente, Wärmestabilisatoren. wie Eisenoxid, Cerneodeconat, streckende
Füllstoffe, z. B. Diatomeenerdc, Calciumcarbonat und
gemahlener Quarz, verwendet werden. Die streckenden Füllstoffe können in einer Menge von I bis 50
Gew.-Teilen pro 100 Teile des flüssigen Silanols verwendet werden. Die Gesamtmenge des streckenden
Füllstoffs und des erfmdungsgemäßen Füllstoffes die pro 100 Gew.-Teile des flüssigen Silanols verwendet
werden kann, kann /wischen 11 und 85 Teilen variieren
und beträgt vorzugsweise 25 bis 50 Teile. Gute Ergebnisse können beispielsweise erziel; werden, wenn
wenigstens 25 Teile bis 35 Teile des erfindungsgemäßen Füllstoffs verwendet werden.
in besonderen Fällen können in den Silanol enthaltenden Organopolysiloxanmischungen Vulkanisationsmittel,
z. B. Organosilikate, verwendet werden, wie in der US-Patentschrift 28 43 555 beschrieben. Diese
Gemische aus flüssigem Silanol, Füllstoff und Vulkanisationsmittel bleiben bei 0 bis 30"C unendlich lange stabil.
Die Vulkanisation der Mischungen bei Raumtemperatur kann durch Zusatz eines geeigneten Viilkanisationskalalysators
erreicht werden, wie ebenfalls in der oben genannten US-Patentschrift 28 43 555 beschrieben.
Beispielsweise können pro 100 Gew.-Teile des flüssigen ■» Silanols 0,08 bis 0.5 Gew.-Teile des Vulkanisationskatalysaiors,
z.B. Dibiit^lzinndilaurat und Zinn(ll)-octoat
verwendet werden.
Das Gemisch mit dem erfindungsgemüßen Füllstoff kann auch zur Herstellung von »F.inkomponentenpak-
to kungen« von bei Raumtemperatur vulkanisierenden Mischungen verwendet werden, wenn es unter praktischem
Ausschluß von Feuchtigkeit gebraucht wird und das Gemisch praktisch frei von Wasser ist.
Die Silanol enthaltenden Organopolysiloxanmischun
ti gen mit Füllstoff gemäß der Erfindung zeigen eine
überlegene Lagerbeständigkeit gegenüber bekannten Gemischen aus pyrogenem Siliciumdioxid und Silanol
enthaltenden Organopolysiloxanen. Ferner können mit den Mischungen bei Raumtemperatur vulkanisierende
."ι Organopolysiloxanmischungen hergestellt werden, die
zu Elastomeren umgewandelt werden können, die überlegene physikalische Eigenschaften im Vergleich zu
Elastomeren haoen. die aus bekannten, bei Raumtemperatur vulkanisierenden Organopolysiloxanmischungen
.') hergestellt werden.
Claims (1)
1. Als Füllstoff für Organopolysiloxanmischungen
dienendes pyrogenes Siliciumdioxid einer Oberfläehe nach BET von mindestens 50 mVg, das im
wesentlichen keine Infrarotadsorption bei 3760 cm-' zeigt und 1 bis 20, insbesondere 6 bis 12
Gewichtsprozent chemisch gebundene Triorganosiloxyleinheiten der Formel R3S1O besitzt, dadurch |0
hergestellt, daß man das pyrogene Siliciumdioxid in Gegenwart von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent
Wasser bei einer Temperatur von 20 bis 1500C mit
wenigstens 3% eines Silylierungsmittels der Formel (RjSi)aZ zusammenführt, wobei in den vorstehenden is
Formeln R einen einwertigen gegebenenfalls halogenierten Kohlenwasserstoffrest, a die Zahl 1 oder 2
und Z einen Rest der Formel
— OH, -NR2, -ONR2, -SR,
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