DE19963934A1 - Steuerventil für einen Injektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem mit von einem Stößel geführtem Stellglied - Google Patents
Steuerventil für einen Injektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem mit von einem Stößel geführtem StellgliedInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Steuerventil (9) und einen Injektor mit einem erfindungsgemäßen Steuerventil (9). Das Steuerventil (9) ist als Sitz-Sitz-Ventil ausgeführt und bietet neben den Gestaltungsmöglichkeiten des Einspritzverlaufs Vorteile hinsichtlich Fertigung und Montage.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Steuerventil für den
Injektor eines Kraftstoffeinspritzsystems für
Brennkraftmaschinen mit einem Gehäuse und einem darin
befindlichen Ringraum, wobei der Ringraum mit einem
Druckraum des Injektors hydraulisch in Verbindung steht,
und mit einem Stellglied, wobei durch das Stellglied eine
hydraulische Verbindung zwischen dem Ringraum und einem
Kraftstoffhochdruckspeicher und/oder zwischen dem Ringraum
und einem Kraftstoffrücklauf herstellbar ist, sowie von
einem Injektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem nach dem
Oberbegriff des nebengeordneten Anspruchs 12.
Aus der DE 44 45 980 A1 ist ein solches Steuerventil bzw.
ein solcher Injektor bekannt. Nachteilig an diesem
Steuerventil ist, dass das Stellglied zwischen den Mitteln
zum Abdichten des Ringraums von einem
Kraftstoffhochdruckspeicher und den Mitteln zum Abdichten
des Ringraums von einem Kraftstoffrücklauf geführt wird, so
dass aufgrund der mehrfachen Funktionalität des Stellglieds
die hydraulischen Erfordernisse und die aus der Führung des
Stellglieds resultierenden Erfordernisse einander
entgegenstehen. Außerdem muss das Stellglied ebenso wie das
Gehäuse des Injektors zweiteilig ausgeführt sein, was
Probleme aufwirft, wenn die Dichtsitze im Gehäuse und/oder
die Dichtkegel des Stellglieds nicht fluchten. Dieses
Problem kann nur dadurch behoben werden, dass entweder die
Fluchtungsfehler minimiert werden, was die
Herstellungskosten nach oben treibt, oder ein erhöhtes
Spiel in der Führung des Ventilglieds zugelassen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerventil
für den Injektor eines Kraftstoffeinspritzsystems
bereitzustellen, welches die genannten Probleme vermeidet
und besonders einfach in der Herstellung ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Steuerventil für den Injektor eines
Kraftstoffeinspritzsystems für Brennkraftmaschinen mit
einem Gehäuse und einem darin befindlichen Ringraum, wobei
der Ringraum mit einem Druckraum des Injektors hydraulisch
in Verbindung steht, und mit einem Stellglied, wobei durch
das Stellglied eine hydraulische Verbindung zwischen dem
Ringraum und einem Kraftstoffhochdruckspeicher und/oder
zwischen dem Ringraum und einem Krafstoffrücklauf
herstellbar ist, wobei das Stellglied an einem Stößel
angeordnet ist und wobei der Stößel in einer koaxial zur
Längsachse des Ringraums verlaufenden Führungsbohrung axial
verschiebbar geführt wird.
Das erfindungsgemäße Steuerventil hat den Vorteil, dass die
Funktionen "steuern" und "führen" des Stellglieds
voneinander getrennt sind und somit jede für sich optimiert
werden kann.
Bei einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass das
Stellglied an seinem dem Stößel zugewandten Ende Mittel zum
Abdichten des Ringraums vom Kraftstoffrücklauf aufweist, so
dass im Bereich des Stößels und der Führungsbohrung
lediglich ein sehr niedriger Druck herrscht und die Führung
deshalb ein relativ großes Spiel, beispielsweise von 0,01
mm, aufweisen kann.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Stellglied
an seinem dem Stößel abgewandten Ende Mittel zum Abdichten
des Ringraums vom Kraftstoffhochdruckspeicher auf, so dass
bei den dort herrschenden hohen Betriebsdrücken keine
Leckage auftritt.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Mittel zum
Abdichten des Ringraums vom Kraftstoffrücklauf und/oder die
Mittel zum Abdichten des Ringraums vom
Kraftstoffhochdruckspeicher je einen koaxial zur Längsachse
des Stößels angeordneten kegelstumpfförmigen Dichtkegel
auf, so dass trotz einfacher Geometrie eine gute
Dichtwirkung erzielt wird.
Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weisen die
Mittel zum Abdichten des Ringraums vom
Kraftstoffhochdruckspeicher eine Kugel auf, so dass
Winkeltoleranzen des im Gehäuse befindlichen Dichtsitzes
ausgeglichen werden.
Eine andere Variante sieht vor, dass Stellglied und Mittel
zum Abdichten des Ringraums vom Kraftstoffhochdruckspeicher
zweiteilig ausgeführt sind, so dass Fluchtungsfehler
zwischen Führungsbohrung des Stößels und Dichtsitz im
Gehäuse des Injektors einerseits und/oder Fluchtungsfehler
zwischen Stößel und Mitteln zum Abdichten des Ringraums vom
Kraftstoffhochdruckspeicher andererseits ausgeglichen
werden.
In Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen
dem Stellglied und den Mitteln zum Abdichten des Ringraums
vom Kraftstoffhochdruckspeicher ein Ausgleichsstück
angeordnet ist, so dass insbesondere bei Verwendung einer
Kugel als Mittel zum Abdichten des Ringraums vom
Kraftstoffhochdruckspeicher die Flächenpressung auf das
Stellglied gering ist.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der
Ringraum an seinem dem Stößel zugewandten Ende von einem
ersten Dichtsitz begrenzt, wird der Ringraum an seinem dem
Stößel abgewandten Ende von einem zweiten Dichtsitz
begrenzt und wirken erster und zweiter Dichtsitz mit den
Mitteln zum Abdichten des Ringraums vom
Kraftstoffhochdruckspeicher und/oder den Mitteln zum
Abdichten des Ringraums vom Kraftstoffrücklauf zusammen, so
dass eine gute Dichtwirkung erzielt wird und das Volumen
des Ringraums minimiert wird.
In Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass das
Stellglied und die Mittel zum Abdichten des Ringraums vom
Kraftstoffrücklauf und/oder die Mittel zum Abdichten des
Ringraums vom Kraftstoffhochdruckspeicher einteilig
ausgeführt sind, so dass die Herstellung vereinfacht und
die Kosten gesenkt werden. Außerdem können auf diese Weise
Fluchtungsfehler vermieden werden.
Eine Ergänzung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse
zweiteilig ausgeführt ist, so dass Herstellung und Montage
des Steuerventils vereinfacht werden.
Bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Steuerventils
wird das Lecköl zwischen Ventilsteuerkolben und zweiter
Führungsbohrung durch eine Abflachung und eine ringförmige
Ausnehmung in den Kraftstoffrücklauf abgeführt, so dass
Leckagen in die Umgebung des Steuerventils einfach und
wirkungsvoll unterbunden werden.
Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch
einen Injektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem für
Brennkraftmaschinen mit einem Gehäuse mit einer Düsennadel,
wobei die Düsennadel im Bereich des Druckraums eine
Querschnittsänderung aufweist, und mit einem von einem
Steuerkolben betätigten Steuerventil, wobei mittels des
Steuerventils eine hydraulische Verbindung zwischen einem
Ringraum und einem Kraftstoffhochdruckspeicher und/oder
zwischen dem Ringraum und einem Kraftstoffrücklauf
herstellbar ist, und wobei das Steuerventil ein
Steuerventil nach einem der Ansprüche ist, so dass die
zuvor beschriebenen Vorteile auch dem erfindungsgemäßen
Injektor zugute kommen.
Bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist vorgesehen,
dass der Steuerkolben das Steuerventil über den Stößel
betätigt, so dass eine kompakte Bauweise und eine direkte
Kraftübertragung möglich sind.
In Ergänzung der Erfindung ist weiter vorgesehen, Stößel und
Steuerkolben zweiteilig auszuführen, so dass
Fluchtungsfehler zwischen der Führungsbohrung und der
Längsachse des Steuerkolbens ausgeglichen werden können.
In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Stirnfläche des Steuerkolbens größer als die oder
gleich den vom ersten Dichtsitz und zweiten Dichtsitz
eingeschlossenen Flächen ist, so dass eine Bewegung des
Stellglieds in Richtung seines dem Stößel abgewandten Endes
bei allen Betriebszuständen möglich ist.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die
vom ersten Dichtsitz eingeschlossene Fläche größer als die
oder gleich der vom zweiten Dichtsitz eingeschlossenen
Fläche ist, so dass die Schließkraft des Stellglieds und
damit dessen Dichtwirkung ausreichend groß ist, wenn das
Stellglied den Ringraum vom Kraftstoffhochdruckspeicher
hydraulisch trennt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine auf
die Düsennadel wirkende Schließfeder vorhanden ist und dass
die Schließfeder entgegen der auf die Querschnittsänderung
der Düsennadel wirkenden hydraulischen Kraft des
Kraftstoffs im Druckraum auf die Düsennadel einwirkt, so
dass bei fehlendem Betriebsdruck die Düsennadel zuverlässig
die Einspritzdüse abschließt und außerdem eine einfache
Bauweise der Einspritzdüse des Injektors erreicht wird.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das
Kraftstoffeinspritzsystem ein Common-Rail-Einspritzsystem,
so dass die erfindungsgemäßen Vorteile auch diesem
Einspritzsystem zugute kommen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der
Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung sind in
der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Injektors, und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Injektors.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Injektors eines Common-Rail-
Kraftstoffeinspritzsystems dargestellt. Über eine
Zulaufdrossel 1 strömt der unter hohem Druck stehende, in
Fig. 1 und 2 nicht dargestellte Kraftstoff aus dem
ebenfalls nicht dargestellten Hochdruckkraftstoffspeicher
in einen Ventilsteuerraum 3. Der Ventilsteuerraum 3 ist
über eine Ablaufdrossel 5, die durch ein nur angedeutetes
Ventil 7 geöffnet werden kann, mit einem nicht
dargestellten Kraftstoffrücklauf verbunden. Das Ventil 7
kann ein Magnetventil sein.
Unterhalb des Ventilsteuerraums 3 schließen sich ein
hydraulisches Steuerventil 9 und eine Einspritzdüse 11 mit
einer Düsennadel 13 an.
Die Düsennadel 13 verhindert, dass der unter Druck stehende
Kraftstoff zwischen den Einspritzungen aus der
Einspritzdüse 11 in den nicht dargestellten Brennraum
fließt. Dies geschieht durch eine Schließfeder 15, welche
die Düsennadel 13 auf einen Düsennadelsitz 17 presst.
Die Düsennadel 13 weist eine Querschnittsänderung 18 von
einem größeren Durchmesser 19 zu einem kleineren
Durchmesser 21 auf. Mit ihrem größeren Durchmesser 19 ist
die Düsennadel 13 in einem Gehäuse 23 des Injektors
geführt. Die Querschnittsänderung 18 der Düsennadel 13 ragt
in einen Druckraum 25 der Einspritzdüse 11.
Das Steuerventil 9 weist einen Ringraum 27 auf, in dem sich
ein Stellglied 29 befindet. Das Stellglied 29 weist einen
ersten Dichtkegel 31 und einen zweiten Dichtkegel 33 auf.
Der erste Dichtkegel 31 wirkt mit einem ersten Dichtsitz 35
zusammen. Wenn das Ventilglied 29 bzw. der erste Dichtkegel
31 auf dem ersten Dichtsitz 35 aufliegt, ist die
hydraulische Verbindung zwischen dem Ringraum 27 und einem
Kraftstoffrücklauf 37 unterbrochen. Wenn das Stellglied 29
bzw. der zweite Dichtkegel 33 auf einem zweiten Dichtsitz
39 aufliegt, wird die hydraulische Verbindung zwischen
Ringraum 27 und einer Kraftstoffversorgung 41 unterbrochen.
Die Kraftstoffversorgung 41 ist mit dem nicht dargestellten
Hochdruckkraftstoffspeicher des Kraftstoffeinspritzsystems
hydraulisch verbunden.
Das Stellglied 29 ist mit einem Stößel 43 verbunden. Der
Stößel 43 wird in einer Führungsbohrung 45 geführt und ist
in der Führungsbohrung 45 axial verschiebbar. Betätigt wird
das Stellglied 29 über den Stößel 43 von einem
Ventilsteuerkolben 47, dessen eine Stirnfläche 49 in den
Ventilsteuerraum 3 ragt. Der Ventilsteuerkolben 7 kann mit
seiner der Stirnfläche 49 gegenüberliegenden Stirnfläche
Druckkräfte auf den Stößel 43 übertragen. Im Gegensatz zu
der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform können Stößel
43 und Ventilsteuerkolben 47 auch einteilig ausgeführt
werden.
Das Gehäuse 23 ist in Fig. 1 zweiteilig ausgeführt. Dies
erleichtert Herstellung und Montage des erfindungsgemäßen
Injektors.
Aus Fig. 1 ergibt sich auch, dass der Durchmesser d3 des
Ventilsteuerkolbens 47 größer ist als der Durchmesser d1
des ersten Dichtsitzes 35 und der Durchmesser d2 des
zweiten Dichtsitzes 39. Dies führt dazu, dass, wenn im
Ventilsteuerraum 3 der hohe Betriebsdruck des
Kraftstoffhochdruckspeichers herrscht, der
Ventilsteuerkolben 47 auf das Stellglied 29 eine in
Richtung der Einspritzdüse 11 wirkende hydraulische Kraft
ausübt, die größer ist als die entgegengesetzt gerichteten
hydraulischen Kräfte, die sich ergeben, wenn das Stellglied
29 entweder auf dem ersten Dichtsitz 35 oder auf dem
zweiten Dichtsitz 39 aufsitzt und die Kraftstoffversorgung
41 ebenfalls mit dem hohen Druck des
Kraftstoffhochdruckspeichers beaufschlagt ist. Im Ergebnis
führt dies dazu, dass das Stellglied 29 vom ersten
Dichtsitz 35 abgehoben wird; bzw. auf den zweiten Dichtsitz
39 gepresst wird.
Wenn das Ventil 7 geöffnet ist, strömt Kraftstoff durch die
Zulaufdrossel 1 in den Ventilsteuerraum und baut dabei
Druck ab, so dass die auf die Stirnfläche 49 des
Ventilsteuerkolbens 47 wirkende hydraulische Kraft kleiner
wird. Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Position
des Stellglieds 29 ist der Ringraum 27 mit Kraftstoff aus
der Kraftstoffversorgung 41 gefüllt und es herrscht der
Druck des Kraftstoffhochdruckspeichers auch im Ringraum 27.
Dieser Druck übt auf die vom ersten Dichtsitz 35
eingeschlossene Fläche eine hydraulische Kraft aus, die
größer als die auf die Stirnfläche 49 wirkende Kraft bei
geöffnetem Ventil 7 ist und die das Stellglied 29 in den
ersten Dichtsitz 35 presst. Dadurch ergibt sich eine sehr
gute Abdichtung des Ringraums 27 zum Kraftstoffrücklauf 37.
Der im Ringraum 27 herrschende Druck setzt sich über eine
Verbindungsbohrung 51 in den Druckraum 25 der Einspritzdüse
11 fort. Dieser Druck wirkt auf die Querschnittsänderung 18
entgegen der Anpresskraft der Schließfeder 15. Sobald diese
hydraulische Kraft auf die Querschnittsänderung 18 größer
ist als die Kraft der Schließfeder 15, hebt die Düsennadel
13 vom Düsennadelsitz 17 ab und öffnet somit die
Einspritzdüse 11. Damit beginnt die Einspritzung. Die
Schließfeder 15 ist so bemessen, dass deren Schließkraft
von der auf die Querschnittsänderung 18 der Düsennadel 13
wirkenden hydraulischen Kraft überwunden wird, wenn im
Druckraum 25 der volle Druck des
Hochdruckkraftstoffspeichers anliegt.
Wenn das Ventil 7 geschlossen wird, sinkt der
Kraftstoffstrom in der Zulaufdrossel 1 und damit auch der
Druckverlust in der Zulaufdrossel 1 auf null. Dadurch
steigt der Druck im Ventilsteuerraum 3 wieder an, bis er
dem Druck im Kraftstoffhochdruckspeicher entspricht. Sobald
die auf die Stirnfläche 49 wirkende hydraulische Kraft
größer ist als die auf die vom ersten Dichtsitz 35
eingeschlossene Fläche wirkende hydraulische Kraft, hebt
das Stellglied 29 vom ersten Dichtsitz 35 ab und stellt
somit eine hydraulische Verbindung zwischen Ringraum 27 und
Kraftstoffrücklauf 37 her. Aufgrund des geringen Drucks im
Kraftstoffrücklauf 37 bricht auch der Druck im Ringraum 27
und im Druckraum 25 zusammen. Sobald die auf die
Querschnittsänderung 18 wirkende hydraulische Kraft kleiner
als die Schließkraft der Schließfeder 15 ist, presst
letztere die Düsennadel 13 wieder auf den Düsennadelsitz 17
und beendet damit die Einspritzung.
Eine Einspritzung kann auch ausgelöst werden, wenn das
Stellglied 29 mit seinem zweiten Dichtkegel 33 auf den
zweiten Dichtsitz 39 gepresst wird. Dazu wird ebenfalls das
Ventil 7 geöffnet mit den o. g. Wirkungen auf den Druck im
Ventilsteuerraum 3 und die auf die Stirnfläche 49 des
Ventilsteuerkolbens 47 wirkende hydraulische Kraft. Sobald
diese Kraft geringer ist als die auf die vom Durchmesser d2
des zweiten Dichtsitzes 39 eingeschlossene Fläche wirkende
hydraulische Kraft, die von dem unter dem Druck des
Kraftstoffhochdruckspeichers stehenden in der
Kraftstoffversorgung 41 befindlichen Kraftstoff ausgeübt
wird, hebt das Stellglied 29 vom zweiten Dichtsitz 39 ab
und stellt eine hydraulische Verbindung zwischen
Kraftstoffversorgung 41 und Verbindungsbohrung 51 her. Die
Einspritzung beginnt, wenn das Stellglied 29 auf dem ersten
Dichtsitz 35 aufliegt.
Da die vom zweiten Dichtsitz 39 eingeschlossene Fläche mit
dem Durchmesser d2 sehr klein ist gegenüber dem Durchmesser
d3 des Ventilsteuerkolbens 47, ist die Schließkraft des
Stellglieds 29 sehr hoch, wenn das Stellglied 29 auf dem
zweiten Dichtsitz 39 aufliegt. Die Leckagemenge, welche
zwischen Ventilsteuerkolben 47 und der zweiten
Führungsbohrung 53 auftritt, wird über eine Abflachung 55
des Stößels 43 in dem Kraftstoffrücklauf 37 durch die
ringförmige Ausnehmung 59 abgeführt.
In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Steuerventils dargestellt. Gleiche
Bauteile wurden mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1
versehen. Bezüglich der Beschreibung dieser Bauteile und
deren funktionales Zusammenwirken wird auf das zuvor
Gesagte verwiesen.
Im zweiten Ausführungsbeispiel ist die Abdichtung des
Ringraumes 27 gegen die Kraftstoffversorgung 41 durch eine
Kugel 61 vorgenommen worden. Die Kugel 61 bildet zusammen
mit dem zweiten Dichtsitz 39 eine kreisförmige Dichtlinie,
deren Durchmesser d2 in Fig. 2 angegeben ist. Zwischen der
der Kugel 61 zugewandten Stirnseite 63 des Stellglieds 29
ist ein Ausgleichsstück 65 angeordnet, das, wie durch den
Doppelpfeil 67 dargestellt, in radialer Richtung gegenüber
dem Stellglied 29 verschiebbar ist. Dadurch können ein
axialer Versatz von erstem Dichtsitz 35 und zweitem
Dichtsitz 39 sowie zwischen der Längsachse der
Führungsbohrung 45 ausgeglichen werden. Dies erleichtert
die Herstellung, da die Toleranzen großzügiger bemessen
werden können.
Das erfindungsgemäße Steuerventil erlaubt u. a. durch die
drei Schaltstellungen eine weitgehend freie Gestaltung des
Einspritzverlaufs von Vor- und Haupteinspritzung.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden
Patentansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (18)
1. Steuerventil für den Injektor eines
Kraftstoffeinspritzsystems für Brennkraftmaschinen mit
einem Gehäuse (23) und einem darin befindlichen Ringraum
(27), wobei der Ringraum (27) mit einem Druckraum (25) des
Injektors hydraulisch in Verbindung steht und mit einem
Stellglied (29), wobei durch das Stellglied (29) eine
hydraulische Verbindung zwischen dem Ringraum (27) und
einer Kraftstoffversorgung (41) und/oder zwischen dem
Ringraum (27) und einem Kraftstoffrücklauf (37) herstellbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (29) an
einem Stößel (43) angeordnet ist, und dass der Stößel (43)
in einer koaxial zur Längsachse des Ringraums (27)
verlaufenden Führungsbohrung (45) axial verschiebbar
geführt wird.
2. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellglied (29) an seinem dem Stößel (43)
zugewandten Ende Mittel (31) zum Abdichten des Ringraums
(27) vom Kraftstoffrücklauf (37) aufweist.
3. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Stellglied (29) an seinem dem Stößel (43)
abgewandten Ende Mittel (33, 61) zum Abdichten des
Ringraums (27) vom Kraftstoffversorgung (41) aufweist.
4. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (31) zum Abdichten
des Ringraums (27) vom Kraftstoffrücklauf (37) und/oder die
Mittel (33) zum Abdichten des Ringraums (27) vom
Kraftstoffhochdruckspeicher je einen koaxial zur Längsachse
des Stößels (43) angeordneten kegelstumpfförmigen
Dichtkegel (31, 33) aufweisen.
5. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Abdichten des
Ringraums (27) vom Kraftstoffhochdruckspeicher eine Kugel
(61) aufweisen.
6. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Stellglied (29) und Mittel
(33, 61) zum Abdichten des Ringraums (27) vom
Kraftstoffhochdruckspeicher zweiteilig ausgeführt sind.
7. Steuerventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Stellglied (29) und den Mitteln (33, 61)
zum Abdichten des Ringraums (27) vom
Kraftstoffhochdruckspeicher ein Ausgleichsstück (65)
angeordnet ist.
8. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ringraum (27) an seinem
dem Stößel (43) zugewandten Ende von einem ersten Dichtsitz
(35) begrenzt wird, und dass der Ringraum (27) an seinem
dem Stößel (43) abgewandten Ende von einem zweiten
Dichtsitz (39) begrenzt wird, und dass erster und zweiter
Dichtsitz (35, 39) mit den Mitteln (33, 61) zum Abdichten
des Ringraums (27) vom Kraftstoffhochdruckspeicher und/oder
den Mitteln (31) zum Abdichten des Ringraums (27) vom
Kraftstoffrücklauf (37) zusammenwirken.
9. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (29) und die
Mittel (31) zum Abdichten des Ringraums (27) vom
Kraftstoffrücklauf (37) und/oder die Mittel (33, 61) zum
Abdichten des Ringraums (27) vom
Kraftstoffhochdruckspeicher einteilig ausgeführt sind.
10. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (23) zweiteilig
ausgeführt ist.
11. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Lecköl zwischen
Ventilsteuerkolben (47) und zweiter Führungsbohrung (53)
durch eine Abflachung (55) und eine ringförmige Ausnehmung
(59) in den Kraftstoffrücklauf (37) abgeführt wird.
12. Injektor () für ein Kraftstoffeinspritzsystem für
Brennkraftmaschinen mit einem Gehäuse (23), mit einer
Düsennadel (13), wobei die Düsennadel (13) im Bereich des
Druckraums (25) eine Querschnittsänderung (18) aufweist,
und mit einem von einem Ventilsteuerkolben (47) betätigten
Steuerventil (9), wobei mittels des Steuerventils (9) eine
hydraulische Verbindung zwischen einem Ringraum (27) und
einem Kraftstoffhochdruckspeicher und/oder zwischen dem
Ringraum (27) und einem Kraftstoffrücklauf (37) herstellbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (9) ein
Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche ist.
13. Injektor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilsteuerkolben (47) das Steuerventil (9) über
den Stößel (43) betätigt.
14. Injektor nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
dass Stößel (43) und Ventilsteuerkolben (47) zweiteilig
ausgeführt sind.
15. Injektor (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche (49) des
Ventilsteuerkolbens (47) größer als oder gleich den von
erstem Dichtsitz (35) und zweitem Dichtsitz (39)
eingeschlossenen Flächen ist.
16. Injektor (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die vom ersten Dichtsitz (35)
eingeschlossene Fläche größer als oder gleich der vom
zweiten Dichtsitz (39) eingeschlossene Fläche ist.
17. Injektor (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass eine auf die Düsennadel (13)
wirkende Schließfeder (15) vorhanden ist, und dass die
Schließfeder (15) entgegen der auf die Querschnittsänderung
(18) der Düsennadel (13) wirkenden hydraulischen Kraft des
Kraftstoffs im Druckraum (25) auf die Düsennadel (13)
einwirkt.
18. Injektor nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, dass das Kraftstoffeinspritzsystem ein
Common-Rail-Einspritzsystem ist.
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