DE19963732C2 - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von speziellen Glasgegenständen sowie Anwendungen des Verfahrens - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von speziellen Glasgegenständen sowie Anwendungen des Verfahrens

Info

Publication number
DE19963732C2
DE19963732C2 DE1999163732 DE19963732A DE19963732C2 DE 19963732 C2 DE19963732 C2 DE 19963732C2 DE 1999163732 DE1999163732 DE 1999163732 DE 19963732 A DE19963732 A DE 19963732A DE 19963732 C2 DE19963732 C2 DE 19963732C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
glass
shaped
flexible
mold
heat conductor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1999163732
Other languages
English (en)
Other versions
DE19963732A1 (de
Inventor
Juergen Schatz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SCHATZ, JUERGEN G., 10365 BERLIN, DE
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE1999163732 priority Critical patent/DE19963732C2/de
Publication of DE19963732A1 publication Critical patent/DE19963732A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19963732C2 publication Critical patent/DE19963732C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/02Re-forming glass sheets
    • C03B23/023Re-forming glass sheets by bending
    • C03B23/035Re-forming glass sheets by bending using a gas cushion or by changing gas pressure, e.g. by applying vacuum or blowing for supporting the glass while bending
    • C03B23/0352Re-forming glass sheets by bending using a gas cushion or by changing gas pressure, e.g. by applying vacuum or blowing for supporting the glass while bending by suction or blowing out for providing the deformation force to bend the glass sheet
    • C03B23/0357Re-forming glass sheets by bending using a gas cushion or by changing gas pressure, e.g. by applying vacuum or blowing for supporting the glass while bending by suction or blowing out for providing the deformation force to bend the glass sheet by suction without blowing, e.g. with vacuum or by venturi effect
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/02Re-forming glass sheets
    • C03B23/023Re-forming glass sheets by bending
    • C03B23/0235Re-forming glass sheets by bending involving applying local or additional heating, cooling or insulating means
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/02Re-forming glass sheets
    • C03B23/023Re-forming glass sheets by bending
    • C03B23/03Re-forming glass sheets by bending by press-bending between shaping moulds
    • C03B23/033Re-forming glass sheets by bending by press-bending between shaping moulds in a continuous way, e.g. roll forming, or press-roll bending

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Joining Of Glass To Other Materials (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung spezieller Glasgegenstände gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
Die Rotoren von Windkraftanlagen, die Schaufeln von Windturbinen oder die spiralförmigen Ausläufe von Lüf­ tern werden nach dem bekannten Stand der Technik in komplizierten Verfahren aus Metall, Kunststoffen und glasfaserverstärktem Kunstharz hergestellt (US 5,499,904; EP 0 785 403; DE 30 25 658 A (durch Urformung hergestellte Luftschaufeln von großen Axialventilatoren); DE 197 41 495 A1).
Insbesondere für die Herstellung von geometrisch komplizierten Gebilden wie Evolventen-Reflektoren oder von Schlauchwirbelerzeugern werden nach dem bekannten Stand der Technik Bleche, Kunststoffplatten oder glasfaserverstärkte Kunstharze eingesetzt, die eine Reihe von Nachteilen aufweisen wie Fertigungsprobleme, kostenintensive Verfahren, unzureichende UV-Stabilität und Alterungsbeständigkeit über lange Nutzungs­ zeiträume, unzulässige Oberflächenveränderungen bei Langzeiteinsatz.
In der DE 41 04 086 C1 wird eine spezielle Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben beschrieben, mit welcher keine komplizierten Glasgegenstände wie spiralförmige Formkörper herstellbar sind. Es wird eine Biegestation beschrieben, in der eine vertikal bewegbare obere Biegeform und eine unterhalb eines flexiblen Trägerbandes angeordnete Gegenform eingebracht sind.
In der DE 35 27 558 C2 werden ebenfalls Vorschläge zum Biegen einer Glasscheibe unterbreitet, die nicht dem Anliegen der vorliegenden Anmeldung entsprechen. Es wird darin die Verwendung einer mehrteiligen Biegeform mit gelenkig miteinander verbundenen Formteilen, die entsprechend einer vorgegebenen Kurvenbahn verstellt werden, um eine gewünschte Form zu biegen, vorgeschlagen.
Es sind bisher keine Verfahren bekannt geworden, nach denen spezielle Glasgegenstände wie spiralförmige Formkörper für eine vielseitige Verwendung ökonomisch hergestellt werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu entwickeln, mit denen spezielle Glasgegenstände wie spiralförmige Formkörper mit innenliegendem kleinsten Radius in ökonomisch und ökologisch günstiger Art und Weise für unterschied­ lichste Verwendungen herstellbar sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekenn­ zeichnet, dass zur Herstellung von speziellen Glas­ gegenständen wie spiralförmige Formkörper wie Schlauchwirbelerzeuger für Strömungsenergie konzentrie­ rende Anlagen mindestens eine Glasmasse aus Flachglas und/oder geformten Glaspartikeln und/oder Glasbruch in einen flexiblen Wärmeleiter eingebracht wird, bis zum Erreichen eines definierten plastischen Zustandes, der gekennzeichnet ist durch die Verformbarkeit der Glas­ masse, ohne mit anliegenden Materialien zu verkleben und/oder zu verschmelzen, erwärmt wird, die plastifi­ zierte Glasmasse mechanisch beschleunigt in die Urform . geleitet, dort geformt und derart gleichmäßig abgekühlt wird, dass an allen Punkten auf der Oberfläche des flexiblen Wärmeleiters während der Abkühlzeit annähernd gleiche Temperaturen über die Urform selbsttätig eingestellt werden.
Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass eine flexible Form aus einem guten Wärmeleiter wie Cu-Folie und/oder Cu- Gewebe, der die Oberfläche eines zu bildenden Form­ körpers abdeckt, und aus mindestens zwei massiven Elementen aus dem gleichen Material, die an den Zugseiten fest mit den Cu-Folien und/oder dem Cu-Gewebe verbunden sind, und eine Urform zur gewünschten Formung des Glaskörpers vorgesehen sind.
Der nach der Erfindung vorgesehene Einsatz von Flachglas für die Herstellung der komplizierten geometrischen Form eines Schlauchwirbelerzeugers hat eine Vielzahl von Vorteilen. Das bekannte Fließver­ halten von Glas über lange Zeiträume ist für die Nutzung in zum Beispiel Windenergie konzentrierenden Windkraftanlagen vernachlässigbar und ohne praktische Bedeutung.
Flachglas wird preisgünstig in Großserien produziert. Mit den vorhandenen Maschinen können genaue Zuschnitte hergestellt und die Glasstärken nach dem Lieferprogramm stufenweise abgestimmt werden: Die Verarbeitung kann in jedem Glaswerk erfolgen, welches über Wärmeöfen verfügt.
Eine Verformung kann nur durch Wärmezufuhr erfolgen.
Glas ist aus ökologischer Sicht ein Werkstoff, der keine Umweltschäden verursacht, er ist vollständig recycelbar und verursacht keine Umweltveränderungen bei der Bereitstellung der zur Herstellung erforderlichen Grundstoffe. Es entstehen keine Abfallprobleme.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können beispiels­ weise Schlauchwirbelerzeuger zur Konzentration von Strömungsenergie Newton'scher Fluide, zum Beispiel von Windenergie, aus Glas hochgenau hergestellt werden. Im Nutzungszeitraum von etwa 20 bis 30 Jahren wird deren Oberfläche auch bei extremen aggressiven Umweltein­ flüssen nicht verändert.
Es können in wirtschaftlicher Weise komplizierte Form­ körper aus Verbundglas mit hohem Sicherheitsstandard hergestellt werden.
Die Verwendung ist nicht auf die Herstellung von Schlauchwirbelerzeugern beschränkt. Es können ebenso Gebrauchsgegenstände aus Glas nach Designer-Entwürfen wie Tischgestelle in unterschiedlichster dekorativer Gestaltung hergestellt werden. Der flexible Wärmeträger ist durch langgestreckte Formen mit quadratischem, rechteckigem, drei- oder vieleckigem, kreisförmigem oder elliptischem Querschnitt gebildet. Für spezielle Designer-Aufgaben können auch unregelmäßig geformte Querschnitte eingestellt werden. Damit sind Designer- Effekte in farbigem Glas in Kombination mit Leucht­ mitteleffekten möglich.
Des weiteren ist die Anwendung in der Beleuchtungs­ industrie, zum Beispiel für die Herstellung von Evolventen-Reflektoren mit Effekten, insbesondere Total-Reflektion, möglich.
Die Herstellung von Verbundglas-Formkörpern nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung aus Flachglas und aus Glasbruch oder geome­ trisch geformten Glaspartikeln in Sandwichbauweise erschließt eine große Vielfalt an dekorativen Glas­ körpern mit niedrigerer spezifischer Dichte und somit geringerem Gewicht als nur aus Flachglas geformte Glas­ körper. Es kann dabei der Zwischenraum zwischen den Schichten mit einer photovoltaisch steuerbaren Schicht ausgekleidet werden, die bei Sonneneinstrahlung über die gesamte Fläche einen hohen Wärmedurchgangswider­ stand aufbaut, wenn ein elektrisches Potential angelegt wird. Glaskörper dieser Art können sowohl zur dekorati­ ven Fassadengestaltung als auch zur energiesparenden Bauweise in der Bauindustrie eingesetzt werden.
Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs­ beispiel des Verfahrens zur Herstellung eines Schlauch­ wirbelerzeugers näher beschrieben. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Windenergie konzentrierenden Windkraftanlage,
Fig. 2 die schematische Darstellung einer Urform zur Herstellung eines Schlauchwirbelerzeugers für den Konzentrator in der Fig. 1,
Fig. 3 die schematische Darstellung einer flexiblen Form (flexibler Wärmeleiter)
Fig. 4 die schematische Draufsicht der Anord­ nung der Formkörper in der Urform und
Fig. 5 die schematische Seitenansicht einer festen Urform nach Fig. 4 (Schnitt A- A).
Die Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht die sche­ matische Darstellung einer Strömungsenergie konzen­ trierenden Anlage 16, hier Windenergie konzentrierenden Windkraftftanlage, bestehend aus zwei übereinander angeordneten Einheiten aus je einem Leistungsmodul 1 und je einem Wirbelmodul 2. In jedem der Wirbelmodule 2 befindet sich ein Konzentrator 3, der beispielsweise aus sechzig Schlauchwirbelerzeugern 4 (Fig. 2) gebildet sein kann, um beispielsweise die mittlere Energie einer Anströmfläche in sechzig Wirbelröhren zu konzentrieren.
Die Schlauchwirbelerzeuger 4 sind spiralförmige Form­ körper, die über eine flexible Form (flexibler Wärmeleiter) 5 nach Fig. 3 und eine Urform 6 nach Fig. 2 bzw. eine feste Form 13 nach den Fig. 4, 5 nach der Erfindung insbesondere als geformte Verbundglaskörper aus Flachglas hergestellt werden.
Entsprechend der Fig. 3 besteht der flexible Wärmeleiter, der als flexible Form 5 ausgebildet ist, aus Kupferfolien 8 für glatte Flächen und/oder aus darübergelegtem Kupfergewebe 9 von beispielsweise 0,1 mm bis max. 0,5 mm Stärke, welche die großen Flächen auf der Ober- und Unterseite des Formkörpers 4 abdecken.
Die Cu-Folien- bzw. die Cu-Gewebeflächen 8, 9 sind zugseitig mit Cu-Vierkantmaterial 10 fest verbunden, welches die Stärke des erwärmten Formkörpers 4 hat. Zugmittel werden an dem Cu-Vierkant 10 lösbar befestigt. Die untere Cu-Folien- bzw. Gewebefläche 8, 9 ist auf die Wärmelänge des Formkörpers 4 eingestellt, am Ende mit einem Cu-Vierkant 10 versehen und mit nicht dargestellten Schnellverschlüssen befestigt. Die Seitenflächen sind mit Cu-Gewebe abgeschlossen.
Um eine Spitze im Glas herzustellen, kann es zweckmäßig sein, ein fest angemachtes, federndes Formblech 14 vorzusehen.
In der Fig. 2 ist die Urform 6 für die Herstellung eines Schlauchwirbelerzeugers 4, wie er in den Konzentratoren 3 (Fig. 1) benötigt wird, gezeigt, der in seine r geometrischen Form im wesentlichen durch die gewählte Größe des Radius R und der Erweiterung des Radius R pro Viertelkreis nach der aus dem Maschinenbau bekannten Beziehung bestimmt ist (Thomas Kirst: "Werkstatt-Tabellen für die Metallindustrie", Band 1, Fachbuchverlag Leipzig, 1954, Seite).
Die Formung des spiralförmigen Schlauchwirbelerzeugers 4 erfolgt nach der Erfindung aus Flachglas in normaler Fensterglasqualität in aufeinanderfolgenden Verfahrens­ schritten, deren zeitliche Dauer in Abhängigkeit von den gewünschten technischen Parametern wie gewählter Radius, notwendige Wandstärke eingestellt wird.
Flachglas wird zunächst in der Größe des gewünschten Formkörpers 4 zugeschnitten und in die flexible Form 5 gemäß Fig. 3 eingelegt. Die geschlossene flexible Form 5 wird in einem Industrieofen derart erwärmt, daß der darin eingeschlossene Formkörper 4, in diesem Stadium Glasmasse, plastisch wird, ohne sich jedoch mit anliegenden Materialien zu verbinden, zum Beispiel auf eine Temperatur von fünf Grad Celsius unter dem Glasschmelzpunkt. Der Wärmeeintrag erfolgt über die Flächen der flexiblen Form 5 (guter Wärmeleiter).
Die flexible Form 5 kann dann beispielsweise über Schrägen in die Urform 6 nach Fig. 2 oder in eine feste Form 13 nach Fig. 4 oder eine Zugvorrichtung trans­ portiert werden. Die flexible Form 5 wird dabei in der Urform 6 verankert.
In der Urform 6 nach Fig. 2 erfolgt mittels eines die gewünschte Geometrie beschreibenden Rollengangs mit angetriebenen Rollen 7 die Urformung. Die Urformung kann alternativ auch durch Vakuumeinzug (strömungs­ mechanischer Einzug) der plastifizierten Glasmasse vorgenommen werden oder durch Einzug der Glasmasse in die feste Form 13 nach Fig. 4, 5. Dabei kann die Schwerkraft genutzt werden, wenn der Einzug von oben erfolgt.
In der Fig. 2 ist das Formblech 14 in der flexiblen Form 5 dargestellt, mit dem an der Spitze eine Keilausbildung erfolgen kann, damit sich bei der Urformung eine Spitze im Glasmaterial herausbilden kann.
Wichtigste Phase des Verfahrens ist die Äbkühlung der verformten, Wärmeenergie tragenden Glasmasse des Formkörpers 4. Dafür ist eine Voraussetzung die gleichmäßige Wärmeübertragung aus dem Formkörper 4 durch Abstrahlung und Wärmeleitung. Durch eine Deckelung der Urformen 6 und Einlagerung in einen Container (Fig. 4, 5) wird dann auch eine gleichmäßige Abkühlung durch Abstrahlung über die Außenflächen des Containers mit den darin befindlichen Formkörpern 4 erreicht. In den flexiblen Wärmeleitern 5 wird durch die gewählte Cu-Folie 8 oder Cu-Gewebe 9 ein über der Zeit laufender Wärmeaustauschprozeß in den Formkörpern 4 eingeleitet und eine konstante Abstrahlung an allen Punkten der Oberfläche des Formkörpers 4 erreicht.
Die flexible Form 5 mit dem spiralförmigen Formkörper 4 kann anschließend formstabil mit der Urform 6 in Containern in einen nicht dargestellten Abkühlraum überführt werden zum spannungsfreien Abkühlen durch Wärmeaustausch an den Oberflächen der flexiblen Form 5 oder zusätzlich durch Einströmen eines Kühlmittels.
Nach dem ausreichenden Abkühlen wird der Formkörper 4 aus der flexiblen Form 5 entschalt.
Die in der Fig. 2 gezeigte Urform 6 ist aus Cu-Blech 11 gefertigt. Die Urform 6 bildet eine doppelte Cu- Blechspirale. Die Spiralen können stirnseitig geschlossen werden, um im Bereich des kleinsten Radius R der Spirale eine Vakuumleitung 15 anschließen zu können, wenn ein Vakuumeinzug vorgesehen ist.
Die Urform 6 kann in ihrer festen Spiralform aus Cu- Blech 11 durch einen Rollengang gebildet aus den Rollen 7 abgebildet werden. Ausgewählte Rollen 7 können paar­ weise als Antrieb eingesetzt sein. Die Einzugs­ geschwindigkeit wird durch eine Drehzahlregelung der Antriebsmotore eingestellt. Diese Variante ist für Kleinserien kostengünstig, da der abwärts gerichtete, mechanische Einzug keine großen Übertragungskräfte erfordert.
Bei einem Vakuumeinzug wird die Verbindung der Urform 6 und des nicht dargestellten Vakuumerzeugers mit einer Schnellkupplung vorgenommen. Das Vakuum für den Einzug der flexiblen Form 5 in die Urform 6 wird in einem Behälter erzeugt. Mit dem Öffnen eines Ventils wird das Vakuum über den Vakuumanschluß 15 schlagartig in den Innenraum der Urform 6 übertragen. Die am Einlauf 12 der Urform 6 eingeführte flexible Form 5 mit dem plastischen Formkörper 4 wird durch den Unterdruck und die auf die Stirnfläche des Vierkantes 10 der flexiblen Form 5 wirkenden Kräfte in einem Luftstrom schnell in die Spirale eingezogen. Der Luftstrom wirkt dabei als Führungs- und Gleitlagerstrom. Die dabei bereits einsetzende Abkühlung des Formkörpers 4 wird aufgrund der kurzen Einwirkzeit den plastischen Zustand der Glasmasse nicht wesentlich verringern. Die dadurch erzeugten Temperaturdifferenzen im Glas werden durch die Wärmeverteilung über die Cu-Folien 8, 11 wieder ausgeglichen, so daß der Formkörper 4 an allen Stellen die gleiche Temperatur einstellt.
Die Einzugsgeschwindigkeit der flexiblen Form 5 in die Urform 6 ist über das Vakuum einstellbar.
Als Schmier- und Gleitmittel kann ein Graphitpulver zugegeben werden. Für eine Großserienproduktion kann die Urform 6 auch aus Graphit hergestellt sein.
Nach dem Einzug der flexiblen Farm 5 in die Urform 6 wird die Schnellkupplung des Vakuumanschlusses 15 gelöst. Die Urform 6 wird in ein nicht dargestelltes transportables Stahlgerüst auf die unterste Halterung abgesenkt und dort zur Abkühlung positioniert. Die oberste Halterung für eine Urform 6 ist in Höhe einer Zuführungseinrichtung für die flexiblen Formen 5 angeordnet, so daß eine mechanische Einführung der flexiblen Formen 5 in den Einlauf 12 der Urform 6 erfolgen kann. Die Urformen 6 können mit den Halterungen im Stahlgerüst abgesenkt werden (Paternostersystem). Wenn die maximal mögliche Anzahl von Urformen 6 im Stahlgerüst eingelagert ist, dann wird das Stahlgerüst zur Abkühlung der Urformen 6 abtransportiertund ein neues Stahlgerüst eingesetzt.
Durch eine Strukturierung ihrer Oberfläche kann die flexible Form 5 kann auch für Strukturformgläser verwendet werden.
Zur Stabilisierung der Formkörper kann ein galvanisch verkupfertes Drahtgitter in die flexible Form 5 eingelegt werden, das nach Erwärmung eingedrückt und mit senkrechten Drahtenden durch Urformung unlösbar verankert wird (mechanische Stabilisierung und/oder Schmuckwirkung).
Durch einen Sandwichaufbau der Formkörper aus Flachglas und aus Glasbruch und/oder aus geometrisch geformten Glaspartikeln können Verbundgläser mit geringerem Gewicht als nur aus Flachglas gefertigte Verbundgläser hergestellt werden, die neben der vielfältigen Möglichkeit einer dekorativen Gestaltung auch wärmetechnisch günstige Eigenschaften aufweisen können durch den gezielten Einschluß von luftgefüllten Hohlräumen zum Beispiel zwischen den Glaspartikeln.
Es können des weiteren zwischen den Schichten des in Sandwichbauweise gefertigten Formkörpers photovoltaisch regelbare Schichten eingebracht werden, mit denen der Wärmeübergangswiderstand bei Sonneneinstrahlung beein­ flußbar ist.
Es können mit Formkörpern dieser Art zum Beispiel Gebäudefassaden architektonisch dekorativ und auch wärmetechnisch günstig ausgestaltet werden.
Bezugszeichenliste
1
Leistungsmodul
2
Wirbelmodul
3
Konzentrator
4
Schlauchwirbelerzeuger (Formkörper)
5
Flexibler Wärmeleiter (Flexible Form)
6
Urform
7
Rolle
8
Cu-Folie
9
Cu-Gewebe
10
Cu-Vierkant (massives Element)
11
Cu-Blech
12
Einlauf
13
Feste Form
14
Formblech
15
Vakuumanschlußstelle
16
Strömungsenergie erzeugende Anlage (aus
1-4
bestehend)

Claims (18)

1. Verfahren zur Herstellung von speziellen Glas­ gegenständen mittels Erwärmung einer Glasmasse unter Verwendung eines Formwerkzeuges als Urform, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung von speziellen Glasgegenständen mindestens eine Glasmasse aus Flachglas und/oder geformten Glaspartikeln und/oder Glasbruch in einen flexiblen Wärmeleiter (5) eingebracht wird, bis zum Erreichen eines definierten plastischen Zustandes, der gekennzeichnet ist durch die Verformbarkeit der Glasmasse, ohne mit anliegenden Materialien zu verkleben und/oder zu verschmelzen, erwärmt wird, die plastifizierte Glasmasse mechanisch beschleunigt in die Urform (6) geleitet, dort geformt und derart gleichmäßig abgekühlt wird, daß an allen Punkten auf der Oberfläche des flexiblen Wärmeleiters (5) während der Abkühlzeit annähernd gleiche Temperaturen über die Urform (6) selbsttätig eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Flachglasplatten definierter Stärke in den flexiblen Wärmeleiter (5) eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei aufeinandergelegte Glasplatten erwärmt und in die Urform (6) eingeleitet, geformt und dort gleichmäßig abgekühlt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsfugen zwischen den Platten zur Herstellung eines Sicherheitsglases mit den gewünschten Parametern mit einem Bindemittel und/oder einem Füllmittel gefüllt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung der geformten Glaskörper (4) in einem Kühltunnel und/oder durch Einbringen eines Kühlmittelstromes in die Form (6) erfolgt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß über Führungsflächen des flexiblen Wärmeleiters (5) Strukturen zur Stabilisierung und/oder Dekoration des geformten Glaskörpers (4) auf die Oberfläche des Glaskörpers (4) aufgebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Glasbruch definierter Körnung und/oder geometrisch definiert geformte Glaspartikel in den flexiblen Wärmeleiter (5) eingebracht, bis zum Aufschmelzen der Oberflächen der Glasmassen erwärmt, geformt und spannungsfrei abgekühlt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Glasmasse aus Flachglas, eine Glasmasse aus geformten Glaspartikeln und/oder aus Glasbruch und eine Glasmasse aus Flachglas geschichtet in den flexiblen Wärmeleiter (5) eingebracht, erwärmt, plastifiziert, geformt und spannungsfrei abgekühlt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die Sandwichstruktur photovoltaisch regelbare Schichten eingebracht werden, welche durch das Anlegen eines elektrischen Potentials bei Sonneneinstrahlung die gesamte Fläche mit einem hohen Wärmedurchgangswiderstand versehen.
10. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine flexible Form (5) aus einem guten Wärmeleiter wie Cu-Folie (8) und/oder Cu-Gewebe (9), der die Oberfläche eines zu bildenden Formkörpers (4) abdeckt, und aus mindestens zwei massiven Elementen (10) aus dem gleichen Material, die an den Zugseiten fest mit den Cu-Folien und/oder dem Cu-Gewebe verbunden sind, und eine Urform (6) zur gewünschten Formung des Glaskörpers (4) vorgesehen sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Urform (6) durch einen Rollengang mit zum Teil angetriebenen Rollen (7) gebildet ist, in die die flexible Form (5) mit dem darin befindlichen zu formenden Glaskörper (4) eingebracht ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Urform (6) aus doppelten Kupferblechspiralen (11) als geschlossene Baueinheit mit einem Anschluß (15) für Vakuum gebildet ist.
13. Einrichtung nach den Ansprüchen 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Urform (6) aus einer Vielzahl von festen Formen (13) gebildet ist, welche in wärmeenergetisch definierten Abständen in einem verschließbaren Gehäuse angeordnet sind.
14. Einrichtung nach den Ansprüchen 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Form (5) mit einer strukturierten Oberfläche versehen ist.
15. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9 zur Herstellung von Glaskörpern mit geometrischen Formen beliebiger Art und beliebigem Dekor zur allgemeinen Verwendung.
16. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 15, wobei die Glaskörper mit Einrichtungen zur Leuchtmittel­ werbung kombiniert werden.
17. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 9 zur Herstellung von Glaskörpern zur Fassaden­ gestaltung im Bauwesen.
18. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Herstellung von spiralförmigen Körpern für Schlauchwirbelerzeuger.
DE1999163732 1999-12-24 1999-12-24 Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von speziellen Glasgegenständen sowie Anwendungen des Verfahrens Expired - Fee Related DE19963732C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999163732 DE19963732C2 (de) 1999-12-24 1999-12-24 Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von speziellen Glasgegenständen sowie Anwendungen des Verfahrens

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999163732 DE19963732C2 (de) 1999-12-24 1999-12-24 Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von speziellen Glasgegenständen sowie Anwendungen des Verfahrens

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19963732A1 DE19963732A1 (de) 2001-07-05
DE19963732C2 true DE19963732C2 (de) 2003-07-17

Family

ID=7934963

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1999163732 Expired - Fee Related DE19963732C2 (de) 1999-12-24 1999-12-24 Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von speziellen Glasgegenständen sowie Anwendungen des Verfahrens

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19963732C2 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3527558C2 (de) * 1985-08-01 1988-11-24 Vegla Vereinigte Glaswerke Gmbh, 5100 Aachen, De
DE4104086C1 (de) * 1991-02-11 1992-02-20 Vegla Vereinigte Glaswerke Gmbh, 5100 Aachen, De

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3527558C2 (de) * 1985-08-01 1988-11-24 Vegla Vereinigte Glaswerke Gmbh, 5100 Aachen, De
DE4104086C1 (de) * 1991-02-11 1992-02-20 Vegla Vereinigte Glaswerke Gmbh, 5100 Aachen, De

Also Published As

Publication number Publication date
DE19963732A1 (de) 2001-07-05

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2313254B1 (de) Wechselrahmen für eine vorrichtung zum herstellen eines dreidimensionalen objekts und vorrichtung zum herstellen eines dreidimensionalen objekts mit einem solchen wechselrahmen
EP2033231B1 (de) Solarelement mit Temperiereinrichtung
DE102008047207B4 (de) Extrusionslinie und Verfahren zum energieeffizienten Extrudieren von Kunststoffprofilen
DE102014001445B4 (de) Vorrichtung zur Herstellung von Rotorblattschalen
DE102008052318A1 (de) Hohlprofil, insbesondere Abstandhalterrohr für eine Isolierverglasung, sowie Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung des Hohlprofils
DE3047574A1 (en) A method of making mirror blanks including blanks made according to said method
EP1122221A1 (de) Einrichtung zur Oberflächenbehandlung und/oder Beschichtung bzw. zur Fertigung von Bauelementen, insbesondere flacher Bauelemente aus Glas, Glaslegierungen oder Metall, im Durchlaufverfahren
DE19963732C2 (de) Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von speziellen Glasgegenständen sowie Anwendungen des Verfahrens
EP2483064A2 (de) Verfahren zur herstellung eines formspiegels, formspiegel und parabolrinne für solarkollektoren
DE19731315A1 (de) Verfahren zur Herstellung speziell strukturierter Oberflächen thermoplastischer Kunststoff-Formkörper und ihre Anwendung
EP0413714A1 (de) Verfahren und anlage zur grossseriellen verarbeitung von hochleistungs-faserverbundwerkstoffen
DE102008062286A1 (de) Solarmodul
WO1999001390B1 (de) Verfahren und vorrichtungen zur herstellung von glasfolien sowie daraus hergestellten verbundkörpern
DE19722029B4 (de) Wärmetauscher
EP3746413B1 (de) Verfahren zur herstellung einer glasscheibe für vakuum-isolierglas
DE102008036738B4 (de) Folien-Flachkollektor
EP1866131A1 (de) Verfahren zur herstellung einer profilierten bahn aus einem grundkörper aus einem fluorpolymer sowie eine derart hergestellte profilierte bahn
DE3214421A1 (de) Lichtdurchlaessige bauplatte mit aktivem waermefilter
DE19612196C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Verbundwerkstoffisolatoren
EP3790729B1 (de) Vorrichtung und verfahren zum kontinuierlichen blasformen faserverstärkter thermoplastischer hohlprofile mit einem konstanten oder sich ändernden querschnitt
DE102007055293A1 (de) Solarwärme-Flachkollektor
CH701184A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Solarpaneels.
DE102008041492B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Solarabsorbers
EP1655121B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kunststoff-Formfolien
DE3400549C2 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: SCHATZ, JUERGEN G., 10365 BERLIN, DE

8304 Grant after examination procedure
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee